Hund vergiftet
Was ist zu tun?
Welche Symptome treten auf?
Wie kann ich vorbeugen?
Aufgrund der Nachrichten von Giftanschlägen auf Hunde, begleitet viele Hundebesitzer seitdem stets die Angst und Sorge beim Spaziergang, den eigenen Hund auf solch tragische Weise zu verlieren. Zwar halten sich die Meldungen gefundener "Köder" in Grenzen und viele entpuppen sich am Schluss als Schneckenkorn-Vergiftung durch Nachbars Garten, dennoch lauern Gifte überall.
Die Liste aller möglichen Gifte für Hunde scheint unendlich zu sein. Zudem benötigt es nicht in allen Fällen einen selbsternannten Hundehasser als Hintergrund. Hierzu reicht schon oft die Ahnungslosigkeit mancher Hundebesitzer selbst, die Ihren Hund zum Beispiel ein großes Stück Mettwurst oder ein paar Weintrauben geben, oder an Weihnachten einfach nicht bemerken, wie der Hund den Weihnachtsstern ableckt oder sogar anknabbert.
Da es vГ¶llig unmГ¶glich erscheint, sich alle fГјr Hunde giftigen Substanzen zu merken, ist es umso wichtiger, zumindest zu erkennen, wann der eigene Hund Anzeichen einer Vergiftung aufweist. Hier kГ¶nnen schon Sekunden Гјber Leben und Tod bestimmen.
Welche Symptome weisen auf eine Vergiftung hin?
- Appetitlosigkeit
- pechschwarzer Kot bis hin zu Durchfall mit Blutspuren
- Erbrechen
- HarnabsatzstГ¶rungen
- erhöhter Speichelfluss und damit verbunden häufiges Lecken der Lefzen
- nervГ¶ses bis hin zu panischen Verhalten
- schnelle Atmung, bzw. Atemnot
- erhГ¶hter Puls
- Husten mit blutigen Erbrechen
- Lethargie, Antriebslosigkeit, Trägheit, Schläfrigkeit
- Bauchschmerzen (gekrГјmmtes Umherlaufen mit einem Buckel)
- Fieber
- Blutarmut - Mundschleimhäute sind statt rosa beige, bzw. porzellanfarben
- Pupillen verengen nur sehr langsam beim Lichttest
- Muskelkrämpfe und Zittern
- Lähmungserscheinungen
- Bewusstlosigkeit
Bei einer Vergiftung kГ¶nnen mehrere Symptome nacheinander, bzw. gleichzeitig auftreten.
Was ist bei einer Vergiftung zu tun?
Kurz und Knapp - auf dem schnellsten Wege ab zum Tierarzt. Wickeln Sie den Hund in eine Decke oder in ein Kleidungsstück. Sammeln Sie gegebenenfalls das restliche Gift auf, sofern Sie es nicht definieren können (bei Schokolade ist es selbstverständlich nicht notwendig, die Tafel mit zu nehmen). Aber auch Kot oder Erbrochenes können schon Auskunft über das Gift geben und dem Tierarzt das Einleiten der richtigen Maßnahmen erleichtern.
Viele Hunde verhalten sich in einer solch prekären Situation panisch. Deshalb sollte der Hundebesitzer sehr viel Ruhe und Sicherheit ausstrahlen (auch wenn es schwer fällt), um das Tier nicht weiter aufzuregen. Dies würde zudem den Transport der Giftstoffe im Blut nur beschleunigen, außerdem besteht bei einer hohen Erregung die Gefahr von Beißattacken.
Wie kann ich Vorbeugen?
- Hund bei Nacht oder Dunkelheit an der Leine fГјhren
- den Befehl "Aus" oder "Nein" perfektionieren
- den Hund nicht unbeobachtet lassen
- das Abrufen trainieren mit sofortigen Kommen
- den Hund antrainieren, sich in einem "sicheren" Radius aufzuhalten
Ferner empfiehlt sich die Teilnahme an einem Este-Hilfe-Kurs. Der ASB bietet Hundebesitzern in ganz Deutschland Kurse fГјr die Erste Hilfe am Hund an:
Einfach Postleitzahl eingeben und "Suchen" klicken, schon hat man einige Anlaufstellen des ASB in der eigenen Nähe.
Vergiftungen beim Hund
Eine Vergiftung beim eigenen Hund zu erleben, gehört zu den traumatischen Erfahrungen, die ein Hundehalter machen kann. In kürzester Zeit tritt bei einer Vergiftung ein kritischer Zustand ein, nicht selten geht es um Leben und Tod. Es ist deshalb wichtig, Vergiftungserscheinungen einigermaßen zuverlässig von anderen Krankheitssymptomen abgrenzen zu können. Anzeichen einer Vergiftung können sehr unterschiedliche Formen annehmen, das macht es nicht einfacher, sie zu erkennen. Wer sich als umsichtiger Hundehalter schon vorher einmal mit einer möglichen Vergiftung beschäftigt hat, wird im Ernstfall ruhiger, schneller und angemessener handeln können. Dieses Wissen und mögliche Erste-Hilfe-Maßnahmen können dem Tier das Leben retten.
Die Symptome einer Vergiftung beim Hund
Der achtsame Tierhalter ist bei einer Vergiftung im Vorteil, da ihm schon kleine Abweichungen im Verhalten seines Hundes auffallen werden. Nicht immer sind die Symptome gleich zu Beginn massiv, auch wenn manche Gifte innerhalb kürzester Zeit deutliche Effekte zeigen. Kennzeichnend für eine Vergiftung ist allgemein, dass sich der Zustand des Tieres von dem eines gesunden Tieres weg, innerhalb von Minuten bis zu wenigen Stunden drastisch verändert. Tückisch sind Cumarine, die in Rattengift enthalten sind. Hier treten Symptome bisweilen sehr stark zeitverzögert auf. Bis zu 36 Stunden später wird die Vergiftung erkennbar. Wenn sie dann allerdings Symptome auslöst, ist höchste Eile für eine Behandlung geboten.
- Das Tier speichelt massiv, unter Umständen ist Schaumbildung im Maul zu beobachten.
- Es treten Zustände von Atemnot auf. Häufig steigern sich diese bis hin zum Stillstand der Atmung.
- Ihr Hund wird ohne äußerlich ersichtlichen Grund apathisch, legt sich nieder, die Augen werden trüb, die Nase trocken. Das Tier möchte nicht aufstehen.
Denkbar ist auch der entgegengesetzte Zustand: Das Tier kommt überhaupt nicht zur Ruhe, ist sichtlich erregt und will sich nicht niederlegen. Vielmehr läuft der Hund sinnlos auf und ab, die Pupillen sind erweitert.
Krampfanfälle wie bei der Epilepsie treten zum ersten Mal beim Tier auf.
Vergiftung - was bedeutet das für den Organismus des Hundes?
Veterinärmedizinisch gesehen ist eine Vergiftung eine Stoffwechselstörung, die durch eine von außen zugeführte Substanz ausgelöst wird. Nur ganz selten "vergiftet sich der Organismus am Ende selbst", etwa bei einer sich entwickelnden Sepsis (Blutvergiftung). Die Stoffwechselstörung führt zur Schädigung an einzelnen Zellen und Organen (Zellverbänden). Vergiftungen gehen oft zusätzlich einher mit Verätzungen oder Reizungen im Bereich der Atmungsorgane, der Speiseröhre oder der Magenschleimhaut. Im Zentrum des Vergiftungsprozesses steht bei mittleren und schweren Vergiftungen die Leber. Dieses Organ ist beim Hund - neben den Nieren und der Haut - das erste Entgiftungsorgan im tierischen Organismus. Tödlich wird eine Vergiftung vor allem dann, wenn es zum Leberversagen kommt. Auch ein Nierenversagen ist denkbar, wenn auch nicht so häufig. Manche Substanzen wie zum Beispiel die Salze der Blausäure führen zum Ersticken des Hundes, weil sich die roten Blutkörperchen mit der Blausäure verbinden.
Substanzen, die Hunden typischerweise gefährlich werden können
Viele Hunde sind sehr neugierige Wesen, ein Verhalten, das wir Menschen an ihnen besonders lieben. Im Haushalt und im weiteren Umfeld des Menschen wird diese Wesensart dem Tier nicht selten zum Verhängnis. Zu denken ist an alle Produkte, die uns die chemische Industrie im täglichen Leben anbietet:
Was letztere angeht, kann der eigene Garten mit diversen Giftpflanzen ebenfalls zur stetigen Gefahrenquelle für den Hund werden. Tollkirsche und Engelstrompete seien nur beispielhaft genannt. Bei ersterer ist es der Wirkstoff Atropin, der giftig ist, bei letzterer die enthaltenen Alkaloide. Atropin ist eine Substanz, die beim Hund in einer hohen Dosis zu einer typischen Übererregung bis hin zur Atemlähmung führt.
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Beim ersten Verdacht auf eine Vergiftung heißt es grundsätzlich:
So schnell wie möglich zum Tierarzt oder in die nächste Tierklinik.
1. Wichtige Vitalfunktionen beim Hund und ihre Normwerte
Temperatur: 37,5-39,4 °C, bei Welpen gilt 39,5°C noch als normal.
Die Temperatur wird am besten rektal (im After) mit dem Fieberthermometer gemessen. Etwas Vaseline erleichtert den Messprozess.
Kleine Hunde 100-130 Schläge/pro Minute
2. Nützliche eigene Maßnahmen bei einer Vergiftung
a) Bleiben Sie ruhig!
Was macht der Tierarzt im Falle einer Vergiftung?
Das kommt auf das Gift und dessen Wirkung an.
- auf die Atmungsorgane ein.
- auf die Blutgerinnung ein.
- auf die Leber ein.
- auf die Nieren ein.
- auf das Gehirn oder die Lunge durch Ödembildung ein.
Der Tierarzt wird versuchen, diese Prozesse zu verhindern oder aufzuhalten. Für viele Gifte gibt es eine Art Gegenmittel, ein Antidot, das den Effekt des Giftes aufhebt. Bei Rattengift wird der Veterinär zum Beispiel hochdosiert Vitamin K spritzen, weil dieses innere Blutungen stoppt und die Blutgerinnung fördert.
Nach der Vergiftung
Nach einer Vergiftung, insbesondere dann, wenn bereits Schäden im Organismus eingetreten sind, muss der Hund besonders ernährt werden. Der Tierarzt wird hier Anweisungen und Empfehlungen geben. Sind etwa die Nieren betroffen, muss das Tier besonders viel Wasser aufnehmen. Bei verätzter Speiseröhre muss eine Weile Schonkost verabreicht werden.
Vergiftungen beim Hund vorbeugen
Umsichtige Tierhalter werden Gifte so gut wie eben möglich vom Hund fernhalten.
Es muss im eigenen Garten nicht immer die besonders attraktiv blühende Giftpflanze sein. Achtsamkeit im Umgang mit den Hund kann dem Tier im Fall einer Vergiftung das Leben retten, gute Erziehung ebenfalls. Gegen bösartige Menschen, die gezielt Köder mit Gift für Hunde auslegen, kann man wenig tun. Gelingt es allerdings den Hund frühzeitig so zu erziehen, dass er kein Fressen aufnimmt, das nicht aus der Hand des Halters stammt, verliert auch diese Gefahr etwas von ihrem Schrecken.
Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.
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Hundevergiftung: Symptome und erste Vergiftungsanzeichen
Kauffrau für Versicherungen und Finanzen
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Vergiftungen sind tückisch, denn ihre Anzeichen können sehr unterschiedlich sein. Je nach Art des Giftstoffes fällt die Reaktion anders aus.
Dabei ist gerade im Falle einer Vergiftung schnelle Hilfe gefragt. Sollte Ihr Hund etwas Falsches gefressen haben und sich dann eines oder mehrere der folgenden Anzeichen bemerkbar machen, sollten Sie dringend einen Tierarzt konsultieren.
Sie finden hier weitere, interessante Informationen rund um die Hundevergiftung:
Häufige Symptome einer Vergiftung beim Hund sind:
- Starker Speichelfluss bis hin zum Schäumen
- Bauchschmerzen
- Durchfall und/oder Erbrechen
- Unklare Blutungen im Erbrochenen, im Kot oder im Urin
- Fieber
- Starke Aufregung oder Teilnahmslosigkeit
- Herzkreislaufbeschwerden
- Atemprobleme bis hin zur Atemnot
Was kann ich bei einer Vergiftung tun?
Sollten Sie eines der aufgezählten Anzeichen bei Ihrem Tier bemerken, so zögern Sie bitte nicht umgehend Kontakt mit Ihrem Tierarzt aufzunehmen.
Symptome wie Erbrechen oder Durchfall können auch auf einen normalen Darminfekt hinweisen. Weitere Informationen zur Ersten Hilfe bei einer Vergiftung finden Sie unter: Maßnahmen
Häufige Fragen zur Hundevergiftung:
Welche Vergiftungsgefahren gibt es im Haushalt und in der Garage?
- Medikamente
- Frostschutz, Reinigungs-, Wasch- und Lösungsmittel, Farben etc.
- Tabakprodukte (Nikotin wirkt wie Nervengift)
- giftige Zimmerpflanzen
Welche Lebensmittel sind giftig für Hunde?
Diese Lebensmittel sind beispielsweise giftig für Ihren Hund:
- Schokolade bzw. Kakao
- Knoblauch und Zwiebel
- Nüsse wie Mandeln, Macadamia etc.
- Weintrauben und Rosinen
- Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Tee, Cola
Eine ausführliche Liste finden Sie unter: Hundevergiftung
Welche Pflanzen sind für Hunde schädlich?
Es gibt zahlreiche Giftpflanzen für Hunde. Weitere Informationen unter: Giftpflanzen
Auf welche Gefahren muss man im Garten, beim Gassi gehen und Freilauf achten?
- Giftköder, Rattengift, Schneckenkorn, Pestizide = Schädlings-bekämpfungsmittel
- Dünger wie z.B. Blaukorn, Herbizide = Unkrautvernichtungsmittel
- Giftpflanzen
Ist mein Hund im Fall einer Vergiftung über die Hundekrankenversicherung versichert?
Im Normalfall ist Ihr Hund bei einer Vergiftung über die Hundekrankenversicherung versichert. D.h. die Rechnungsbegleichung beim Tierarzt läuft, wie auch bei Menschen, über die Hundekrankenversicherung.Mehr dazu erfahren Sie unter: Hundekrankenversicherung
Unser Ratgeber erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.
Sein Inhalt ist ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und soll keinen Ersatz für professionelle Beratungen oder Behandlungen durch ausgebildete Tierärzte darstellen.
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Rattengift: Hunden Erste Hilfe leisten

Egal ob durch absichtlich (wie durch Hundehasser) platziertes Rattengift oder wegen einer Rattenplage ausgelegte Köder, eine Vergiftung von Hunden mit Rattengift (Rodentizid) hat ihre Tücken. Denn Rattengift wirkt nicht sofort, sondern je nach Gift und aufgenommener Menge können die Vergiftungserscheinungen in 3 – 36 Stunden auftreten. Da Ratten vorsichtige und sehr schlaue Tiere sind, darf das Gift nicht sofort wirken, da sie sonst die Aufnahme mit dem Futter (Köder) und dem verendeten Artgenossen daneben, in Verbindung bringen.
Daher werden als Rattengift so genannte Antikoagulantien (Gerinnungshemmer) eingesetzt. Die Wirkstoffe werden auch Cumarine genannt. Viele der Rattengifte sind hoch toxisch und können sogar nur rein durch Berührung aufgenommen werden. Herkömmliche Rodentizide sind allerdings seit 2013 nicht mehr für jeden frei verkäuflich, sondern nur mit einem Sachkundenachweis im Fachhandel zu erhalten.
Wie wirkt Rattengift?
Bei der Wirkung des Giftes kommt es auf den eingesetzten Köder drauf an. Letztendlich haben aber alle Gifte das gleiche Ziel: Massive Störung der Blutgerinnung durch Hemmung der Vitamin-K-Synthese in der Leber. Dadurch verblutet das Tier nach und nach innerlich. Dieser Vorgang kann sich ohne Behandlung bis zu 4 Wochen hinziehen.
Welche Symptome treten bei einer Vergiftung bei Hunden auf?
Leider sind die Symptome durch Rattengift oft sehr unterschiedlich. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- Unruhe
- Erbrechen, evtl. ist dies mit einer schaumiger Konsistenz und/oder Blut
- Im Erbrochenen finden sich Körnchen (Giftköderanteile)
- Durchfall
- Blut im Stuhlgang
- Die Zunge kann sich blaufärben
- Unregelmäßiger Herzschlag
- Das Zahnfleisch ist blass
- Das Zahnfleisch kann wegen Einblutungen auch dunkelrot sein
- Atembeschwerden
- Blutungen aus der Nase
- Blut im Urin
- Krämpfe und Muskelzittern
- Die Körpertemperatur sinkt herab
- Teilnahmslosigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit
Vorgehen bei Vergiftungsfällen mit Rattengift
Je früher man zum Tierarzt kommt, desto bessere Chancen bestehen für den Hund. Wenn man eine Aufnahme des Rattengiftes durch den Vierbeiner beobachten, sofort zum Tierarzt fahren. Im besten Fall sind auch noch Rest vom Köder vorhanden, die man mit zum Tierarzt nehmen kann.
Je später man zu einem Tierarzt kommt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass irreparable Organschäden entstehen. Ohne eine Behandlung wird der Hund mit großer Wahrscheinlichkeit sterben.
Wenn der Verdacht einer Vergiftung mit Rodentizid besteht, Ruhe bewahren. Auf keinen Fall eine Maulschlinge anlegen, da der Hund bei einer Vergiftung oft bricht und dieser dann daran ersticken kann. Nie den Hund selbst zum Erbrechen bringen! Dies könnte die Situation verschlimmern und es geht wertvolle Zeit verloren. Gegebenenfalls können die Atemwege bei einem geschwächten Tier durch das Erbrochene blockiert werden.
Sollte das Rattengift erst vor kurzem aufgenommen worden sein, hilft hier als Erste Hilfe die Gabe von Kohletabletten. Je schneller man diese gibt, desto höher die Wirksamkeit gegen das Gift. Daher sollte Aktivkohle auch in jedem Erste Hilfe Koffer vorhanden sein.
Ist längere Zeit nach der Aufnahme vergangen und treten schon Symptome auf, so besteht hier die Hilfe darin, dass man so schnell wie möglich zu einem Tierarzt kommt. Am besten ist es auch, wenn man vorher anruft und diesen Notfall ankündigt. Der Tierarzt wird sofort ein Gegenmittel, in Form von hochdosierten Vitamin K1 spritzen.
Vergiftung eines Hundes mit Rattengift: Zusammenfassung
- Ruhe bewahren!
- Liegt die Aufnahme des Giftes noch nicht lange zurück, so muss schnellsten Aktivkohle, zur Neutralisierung des Giftes im Darm/Magen gegeben werden. Danach sofort zum Tierarzt.
- Liegt die Aufnahme des Giftes schon länger zurück und/oder treten Symptome auf, sofort zum Tierarzt. Je schneller der Hund behandelt wird, desto besser sind seine Chancen.
- Nie den Hund zum Erbrechen bringen, keine Maulschlaufe verwenden!
- Bei Symptomen immer auf die Atmung und den Herzschlag achten, gegebenenfalls Reanimations-Maßnahmen einleiten.
- Vorherige Ankündung beim Tierarzt ist hilfreich, genauso wenn noch Reste des Giftes (falls vorhanden) mitgenommen werden.
- Für den Notfall im Urlaub gibt es frei verkäuflich Vitamin K1 Tropfen. Diese ersetzen aber auf keinen Fall die hochdosierte, gespritzte Vitamin K1 Gabe durch den Tierarzt sowie eine eventuell von Nöten intensivmedizinische Betreuung.
Auch wenn nach bestem Wissen und Gewissen gesundheitliche Themen verfasst wurden, können sich dennoch Fehler einschleichen, oder einen nicht mehr aktuellen wissenschaftlichen Stand darstellen, noch ersetzen sie den Rat fachkundiger Tierärzte. Die Autoren übernehmen keine Verantwortung für dessen Richtigkeit, alle Angaben sind stets ohne Gewähr.
Bei Rattengift ist jede Form und Farbe möglich! Ob eingefärbte Getreidekörner, bunte Pellets, Tabletten, oder faustgroße Köderblöcke – Rattengift ist nicht immer sicher zu erkennen.
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2 Kommentare
Aus Sicht eines (Menschen-) Arztes (Chirurg,Notarzt) viel Unsinn. Bei beobachteter Aufnahme sofort zum Tierarzt, dieser wird Erbrechen per Spritze herbeiführen. Da Hunde alles gerne unzerkaut runterwürgen, ist dann meist das Problem erledigt. Bei Verschlechterung des Zustandes und angedachter „Reanimation “ ist leider nix mehr zu retten. Bei akuter Blutung, ggf. auch innerer Blutung, wird nur die zeitnahe Gäbe von Gerinnungsfaktoren etwas retten können.
Mein Labrador nahm einen Giftköder mit Rattengift auf.
Als wir merkten, dass etwas nicht stimmt, fuhren wir aber ganz schnell zur nächsten Tierklinik. Rattengift ist derart zerstörend ( Leber ), da düst die Cholinesterase aber ganz ganz schnell in den Keller. Es bleibt keine Zeit mehr, auf die eventuelle Wirkung einer Kohletablette zu warten…
Hund vergiftung symptome

Vergiftungen
Der Verdacht von „Vergiftungen“ wird viel häufiger geäußert, als sie tatsächlich auftreten. Allerdings können bei Vergiftungen die Symptome so vielfältig sein, dass die Wahrscheinlichkeit des Nichterkennens recht hoch ist.
Eine unüberschaubare Menge von Substanzen aus Haushalt und Hobbywerkstatt, Umwelt und beruflichen Wirkstätten können auf unser Tier toxische Wirkung haben. Die Symptome unterscheiden sich sowohl nach Wirkungsweise des Giftes, als auch nach der Menge.
häufigste Anzeichen von Vergiftungen
- Durchfall
- Erbrechen (eventuell mit Blutbeimengungen)
- Blutpunkte auf den Schleimhäuten
- vermehrte Blutung aus Wunden
- blassgraue Schleimhäute
- zentralnervöse Störungen
- schnellstmögliches Provozieren von Erbrechen
- Ausnahme: ätzender oder schäumender Substanzen
- 2 Bedingungen: Tier muss bei Bewusstsein sein / Giftaufnahme darf nicht länger als einige Stunden zurückliegen
- Beispiel: Esslöffelweise Eingeben einer gesättigten, lauwarmen Kochsalzlösung
- Empfehlung: Auslösen des Erbrechens durch Tierarzt mittels speziellen Medikamentes.
Die Eingabe von medizinischer Kohle schadet in der Regel nicht, nützt aber nur bei einigen Giftarten. Die meisten Gifte verursachen unspezifische Beschwerden, so dass die Identifizierung des Giftes meistens große Schwierigkeiten macht. Ausdrücke wie „eine blaue Möbelpolitur“ oder „weiße ovale Tabletten“ besagen so gut wie nichts. Es ist von großer Wichtigkeit, möglichst genaue Information über das Gift mitzuliefern, am besten die Originalpackung mit Inhalt.
Therapie innerer Vergiftungen
- Erbrechen (außer bei zentralnervösen Störungen, schlechtem Allgemeinbefinden, reizenden Substanzen)
- Magenspülung
- Aktivkohle
- Antidot (Das Auffinden eines spezifischen Gegengiftes übernehmen die Tierärzte evtl. in Zusammenarbeit mit den Giftzentralen.)
- An erster Stelle steht jedoch für den Tierarzt wie auch den Tierbesitzer das Erhalten von lebenswichtigen Körperfunktionen.
Es folgt eine Auflistung der häufigsten Vergiftungen:
1. Rodentizide, Antikoagulantien, „Rattengift“
- gefährlich: Rattengift + Verzehr von vergifteten Ratten/Mäusen
- Giftwirkung: langsam
- Mechanismus: Hemmung der körpereigenen Blutgerinnung --> inneres Verbluten der Tiere
- Symptomatik: Tiere sind blass, apathisch, appetitlos, niedrige Körpertemperatur, Blut-Symptomatik (Nasenbluten, blutiges Erbrechen, Blut im Kot oder Urin)
- Rodentizide sind meistens mit einem unverdaulichen Farbstoff versetzt (z.B. blaugrün), der auch in Erbrochenem oder im Kot noch erkennbar ist.
- Therapie: Vitamin K (Antidot), oral oder per Injektion
2. Pflanzenschutzmittel und Antiparasitika
- Pflanzenschutzmittel und Antiparasitika (Organophosphate, Carbamate) sind wirksame Insektizide.
- Symptomatik: Erbrechen, Durchfall, Speichelabsonderung, Harnabsatz, Muskelzittern bis hin zu Lähmungen, enge Pupillen
- Therapie: Antidot: Atropin (alle 4-6 Stunden)
3. DDT (Dichlor-Diphenyl-Trichlorethan) und HCC (Hexachlorcyclohexan)
- Insektizide, die heute in Deutschland nicht mehr zugelassen sind --> sind fettlöslich --> werden in Körperfetten gespeichert --> deshalb langanhaltende Wirkung. Insbesondere wird die Leber geschädigt.
- Symptomatik: Muskelkrämpfe, Übererregbarkeit, Speichelfluss, Erbrechen, Atemstillstand, Krämpfe und Koma.
- Therapie: flache Narkose, Beruhigungsmittel, Aktivkohle, kein Antidot
4. Arsen- und Strychninverbindungen
- früher Verwendung als Rodentizid und Magenstimulans in Großtiermedizin
- Symptomatik: Erbrechen, Krämpfe, Fieber, Koma
- Stoffe: starke Säuren und Basen, Kreosot, Kresol, Naphtol, Tanninsäure, Holzteer u.a.
- meist nur, wenn die angegebene Konzentration nicht beachtet wurde
- Symptomatik: Depression, Schwäche, Zuckungen, Atemnot, Gelbfärbung der Schleimhäute (wg. Leber- und Nierenschädigung), Zerstörung der roten Blutkörperchen
- Therapie: Magenspülung, Baden bei äußeren Verletzungen, unterstützende Behandlung
- Vorkommen: Farben, Gardinenschnur, Spielzeug, Linoleum, Golfbällen, Batterien
- Symptomatik: Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Verhaltensstörungen, Krämpfe, Erblinden.
- Therapie: Antidot (Dinatriumcalcium EDTA), Operativ, Abführmittel, Brechmittel, bei Bedarf Medikamente gegen Krämpfe
- Vorkommen: Frostschutzmittel und Rostentferner.
- Achtung: schmeckt süßlich!
- tödliche Dosis: ca. 4 ml/ kg Hund ca. 1,5 ml/ kg Katze Tiere sterben 12 Stunden bis 7 Tage nach Giftaufnahme an Leber und Nierenversagen.
- Symptomatik:
- Erbrechen, Hecheln, zentralnervöse Störungen
- scheinbare Besserung nach 12 Stunden --> jetzt fangen die giftigen Abbauprodukte von Ethylenglykol an zu wirken
- vermehrter Durst und gesteigerte Urinausscheidung (durch Nierenschädigung)
- im Endstadium: verminderte Harnausscheidung
- eventuell Nierenschmerzen, Krämpfe, Koma
- Therapie: Aktivkohle, Korrektur des Elektrolythaushaltes, Ethanol i.v., Diuretika, kein Antidot
- Medikament von Besitzer: wird gelegentlich zur Gewichtsreduktion, gegen Müdigkeit, bei Depressionen und bei hyperaktiven Kindern verschrieben.
- Symptomatik: gesteigerter Blutdruck, erhöhte Herzfrequenz und Temperatur, Erregung, Weitstellung der Pupillen, evtl. Konvulsionen
- Therapie: Beruhigungsmittel (Tranquilizer)
- Verwendung als Schneckengift (im Garten)
- toxische Dosis: 400 mg/ kg Körpergewicht
- Symptomatik: Erregung, Muskelzittern, Fieber, Hecheln und erhöhte Herzfrequenz
- Therapie: Sedation, Infusionen
- zufällige Aufnahme von Marihuana des Besitzers
- Symptome: Erregbarkeit oder Depression, Desorientiertheit, Schreckhafigkeit, Schwäche, typisch sind wechselnde klinische Symptome
- Therapie: Erbrechen innerhalb der ersten 4-6 Stunden nach Vergiftung, Ruhig halten, Erholung kann 2-3 Tage dauern
- Stoffe: Coffein, Theobromin, Theophyllin --> also Bestandteile von Tee, Kaffee, Kakao und Schokolade (insbesondere Bitterschokolade)
- Sie können auch in rezeptfrei erhältlichen Humanarzneimitteln enthalten sein.
- Symptoatike: Erregbarkeit, Zittern, Ruhelosigkeit, Herzarrhythmien, Krämpfe, vermehrte Urinausscheidungen, Erbrechen, Durchfall, Koma.
- Therapie: Erbrechen innerhalb der ersten 4-6 Stunden nach der Aufnahme, Aktivkohle, Behandlung der übrigen Symptome durch den Tierarzt.
12. Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin, Acesal. )
- zufällige Aufnahme von Tabletten des Besitzers
- Symptome: Depression, Erbrechen, Hecheln, Fieber, evtl. Krämpfe, Schwäche, Schock
- Therapie: Erbrechen, Aktivkohle, Schock und Elektrolythaushalt behandeln
- vielfältige Möglichkeiten für Vergiftungen durch Pflanzen
- Am besten Pflanze mit in Praxis bringen (evtl. Kontaktaufnahme mit Giftzentralen für weitere Informationen)
- wichtige giftige Pflanzen aus Haus und Garten
- Dieffenbachia, Calandium, Philodendron, Oleander, Eibe
- Kirsche (nur die Steine), Chrysanthemen, Hahnenfußgewächse, Stechpalme, Hortensie
- Lobelie, Lupinen, Weihnachtsstern, Primeln, Liguster, Platterbsen, Blauregen, Fingerhut
14. Äußerliche Vergiftungen
- Äußerliche Verunreinigungen mit Benzin, Teer, Farbe oder Ölen
- Maßnahmen:
- Verhindern, dass der Hund sich ableckt und damit, dass aus äußeren auch innere Vergiftungen entstehen
- Öle, Teer und Benzin (fettlöslich) kann man mit einem öligen Lappen (Pflanzenöle) ausreiben, wasserlösliche Farben mit einem wasserfeuchten Lappen. Manche Stoffe sind alkohollöslich.
- Verklebte Haare sind mit der Schere zu entfernen.
- Nie Terpentin, Benzin oder Farblöser verwenden, um Hautschädigungen zu vermeiden.
- Zum Schluss mit warmem Wasser und mildem Shampoo auswaschen.
- Bei schmerzhaften, entzündlichen oder großflächigen Hautveränderungen ist der Tierarzt aufzusuchen.
Vergiftung beim Hund Symptome
Die Symptomatik bei Hundevergiftungen kann sehr vielseitig sein, daher ist eine Differenzierung sehr schwierig. Die nachfolgenden Symptome sind häufig, treten einzeln oder in Kombination auf und sind mehr oder weniger lebensbedrohlich.
Zu beachten ist, dass eine eindeutige Zuordnung zu einem Gift oder die Feststellung ob es sich tatsächlich um eine Vergiftung oder um die Ausprägung einer anderen Grunderkrankung handelt, nur ein Tierarzt vornehmen kann. Starten Sie selbst keine Behandlungsversuche wenn Sie glauben das Ihr Hund vergiftet ist. Grundsätzlich ist die Ausprägung einer Vergiftung beim Hund immer akut – das heißt, die Symptome treten plötzlich auf. Wobei es hier keinen unmittelbaren Zusammenhang mit dem Zeitpunkt der Aufnahme des Giftes geben muss.
Der Hund kann also bereits vor 24 Stunden eine schädliche Substanz aufgenommen haben, die eigentlichen Beschwerden treten jedoch später, dafür aber meist heftig und schnell auf. Hiervon abzugrenzen sind die chronischen und somit schleichenden Vergiftungen bei Hunden, die eine Diagnose häufig erschweren, da die Krankheitserscheinungen nicht auf einen Schlag auftreten und daher für den Besitzer erkennbar werden.
Häufige Symptome einer Vergiftung beim Hund sind:
Erhöhter Speichelfluss bis hin zum Schäumen, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber, Übererregung oder auch das Gegenteil (der Hund wirkt teilnahmslos), Herz-Kreislauf-Beschwerden (der Hund ist taumelig, matt, wirkt abwesend, bis hin zum Koma, weiße Schleimhäute), Probleme mit der Atmung, unklare Blutungen, Urinabsatz vermindert oder nicht vorhanden
Weitere Symptome für Vergiftungen bei Hunden, die aber für den Besitzer nicht erkennbar sind, beruhen auf Organschäden (Leber, Niere, Blut) wie z.B. Nierenversagen, Leberversagen oder Blutarmut. Hier kann der Besitzer nur aufgrund der Begleitsymptomatik wie Erbrechen oder Harnabsatzstörungen den Tierarzt aufsuchen.
Was ist im Falle einer Vergiftung beim Hund zu tun?
Nicht immer ist der Verlauf so dramatisch wie oben beschrieben. Idealerweise haben Sie Ihren Hund bei der Aufnahme des Giftes „erwischt“. Fahren Sie bitte umgehend zum Tierarzt, nehmen Sie die Verpackung und/oder die aufgenommene Substanz mit. In vielen dieser Fälle, ist die Zeit Ihr Freund, der Tierarzt kann beispielsweise ein schnelles Erbrechen auslösen, ein Gegenmittel geben, begleitende Infusionstherapien einleiten. Je schneller Sie sind, desto höher ist die Chance, dass das Gift noch nicht verstoffwechselt ist und den Organismus schädigt. Versuchen Sie aber bitte nicht selbst, zum Beispiel Erbrechen auszulösen. Manch eine Substanz richtet auf dem Rückweg noch mehr Schaden an (z.B. ätzende Mittel).
In Fällen, wo dies nicht so eindeutig ist, Sie also aufgrund des schlechten Allgemeinbefindens Ihres Tieres eine Vergiftung in Betracht ziehen, sollten Sie vor allem Ruhe bewahren. Bitte bedenken Sie, dass sich Ihre Aufregung auf das Tier überträgt. Dies kann im Zweifelsfall den Zustand verschlimmern, ein unruhiges oder gar panisches Tier hat ein viel größeres Risiko, einen Kreislaufzusammenbruch oder Schock zu erleiden. Handeln Sie besonnen. Rufen Sie den Tierarzt an und schildern die Symptomatik, dann kann er sich während Ihrer Fahrt in die Praxis auf den Notfall vorbereiten oder Sie direkt in die nächste Klinik schicken.
Nehmen Sie alles mit, was von Interesse sein könnte. Ausscheidungen und Erbrochenes können bei der Diagnostik sehr hilfreich sein, auch verdächtige leere oder angenagte Packungen mitnehmen, vielleicht hat der Hund den Inhalt gefressen. Versuchen Sie so genau wie möglich die letzten Tage oder Stunden zu rekonstruieren – was könnte der Hund getrunken oder gefressen haben – drinnen oder draußen. War irgendetwas anders – hat der Landwirt die Felder gedüngt, haben Sie selbst etwas angewendet oder herumstehen lassen. Seien Sie in jedem Fall ehrlich, wenn Sie dem Hund ein Medikament oder ungewöhnliche Nahrungsmittel (alles, was kein Hundefutter ist) verabreicht haben, sagen Sie es bitte unbedingt dem Tierarzt. Falsche Scham kann Ihren Hund das Leben kosten.
Wenn Ihr Hund krampft, achten Sie darauf, dass er nirgendwo herunterfallen oder sich den Kopf stoßen kann. Legen Sie zur Beruhigung eine Hand auf die Schulter und sprechen Sie leise mit Ihm – selbst wenn er nicht bei Bewusstsein ist, wirkt dies beruhigend und ausgleichend. Fassen Sie niemals in den Fang – Hunde können ihre Zunge nicht verschlucken – der Kieferspasmus kann zu jedoch schwere Verletzungen an Ihre Hand führen. Bei Gefahr des Erstickens durch Fremdkörper und / oder Erbrochenes nehmen Sie ausschließlich Hilfsmittel, wenn möglich aber bitte nicht selbst eingreifen.
Wenn Ihr Tier in einem kritischen Zustand ist, bitten Sie jemanden zu fahren und richten sich mit dem Hund auf der Rückbank oder im Kofferraum ein – achten Sie aber auf die eigene Sicherheit – gerade bei Erregungszuständen kann Ihnen auch der eigene Liebling gefährlich werden. Es ist möglich, dass er quasi vorübergehend unzurechnungsfähig ist. Führen Sie das Fahrzeug selbst, fahren Sie bitte auch in dieser Stresssituation umsichtig. Überhöhte Geschwindigkeit und Unkonzentriertheit sind ein nicht zu unterschätzendes Risiko für Sie und andere Verkehrsteilnehmer. Wenn die Fahrt am Baum endet, ist niemandem geholfen.
Absolute Empfehlung für jeden Hundehalter:
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Meine 7 besten Tipps zur Hundeerziehung!
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2 Kommentare, sei der nächste!
Hallo, meine Hündin wurde heute Morgen vermutlich vergiftet.
Symtome, Speichelfluß, Erbrechen und Taumeln. Habe sie sofort in die Tierklinik
gebracht und Anzeige gegen einen Landwirt der mich vor Wochen bedroht hat, bei der Polizei aufgegeben. Die mir sagte eine Drohung ist kein Beweiß.
Was für Möglichkeiten habe ich noch? Um Hilfe wäre ich dankbar.
Danke für die guten Artikel!
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Vergiftung beim Hund
Die Symptome einer Vergiftung können unterschiedlich sein, diese hängen auch vom aufgenommenen Gift ab. Bei einer Vergiftung können die möglichen Aneichen sein:
Je nachdem um welches Gift es sich handelt, treten die Symptme sofort oder erst Stunden nach der Giftaufnahme auf.
Giftig sind für den Hund ja nicht nur Dinge bei denen man sofort an Gift denkt, wie Schneckenkorn, Dünger oder Rattengift.
Was ist giftig für den Hund
Für den Hund giftige Lebensmittel
- Alkohol
- Avocado
- Aubergine (roh)
- Hülsenfrüchte (roh)
- Hopfen (Bier)
- Koffein
- Knoblauch
- Rosine
- Scharfkantigen wie Steinobst (Pfirsichsteine etc)
- Schweinefleisch (roh)
- Süßstoff
- Schokolade
- Weintraube
- Walnuss
Was ist giftig für den Hund? Was dürfen Hunde nicht fressen? Giftige Lebensmittel
Für den Hund giftige Pflanzen
- Buchsbaum
- Efeu
- Maiglöckchen
- Oleander
- Primel
- Viele weitere in der Natur vorkommende Pflanzen wie Sonnenhut, Goldlack usw
Rattengift und andere Gifte
Es gibt viele weitere Dinge, die ür den Hund giftige sind. Wie Zigaretten(Stummel) oder Frostschutzmittel. Im Juni 2017 war in Berlin-Tegel der Fall akut, dass innerhalb von wenigen Tagen 9 Hunde starben, die am Tegeler See Gassi gingen. Die Halter waren sicher, dass sie nichts gefressen hatten. Aufgrund von Obduktion war klar, die Hunde starben an einer Blaualgenvergiftung. Hier reichte es, dass die Hunde aus dem See tranken bzw dort spielten. Die Hunde starben meist innerhalb von 30 Minuten. In der Nähe des Sees gibt es eine Tierklinik. Einige Hunde hatten das große Glück, dass sie hier gerettet wurden. Da dieses Gift so schnell wirkt, ist die Chance aber sehr gering.
Gifte müssen nicht unbedingt gefressen werden. Sogenannte Kontaktgifte wirken auch über die Haut oder die Atmung tödlich. Und sogar Pferdeäpfel können für manche Hunderassen tödlich sein.
Wenn der Bauer die Felder düngt, sollte man einen Spaziergang mit dem Hund dort meiden. Aber auch bei den im Garten so selbstverständlich gewordenen Insektenmitteln oder Schneckenkorn lauert die tödliche Gefahr für den Vierbeiner.
Rattengift
Bei Rattengift treten die ersten Symptome meist 4-6 Stunden nach Giftaufnahme auf. Schafft man es innerhalb von 60 Minuten beim Tierarzt zu sein, kann das Tier meist mittels Erbrechen gerettet werden. Hierfür gibt es verschiedene Methoden.
Unser Erfahrungsbericht mit Rattengift
Leider hatten auch wir schon diese schlimme Erfahrung machen müssen. In unserem Erfahrungsbericht:Rattengift
finden sie einen ausführlichen Bericht .
Erste Hilfe bei Hunde Vergiftungen
So schnell wie möglich die nächste Tierklinik aufsuchen. Jede Minute zählt.
Wurde das Rattengift innerhalb der letzten 60-90 Minuten aufgenommen, verabreicht der Tierarzt meist eine Spritze die zu Erbrechen führt. Hier gibt es verschiedene Methoden. In unserem Erfahrungsbericht: Rattengift haben wir geschildert mit welcher Methode wir erfolgreich waren.
Sollte von dem Gift noch etwas vorhanden sein, sollten Sie diese Probe dem Tierarzt mitbringen. Sollte die Giftaufnahme bereits mehrere Stunden zurückliegen, so wird man versuchen den Hund zu stabilisieren und ihm ein Gegengift zu verabreichen. Bei Rattengift kann dies z.B. Vitamin K sein.
Vergiftungen vorbeugen
Wer Kinder im Haushalt hat, der weiß, dass man Waschpulver oder Reinigungsmittel nicht offen stehen lässt. Dies gilt bei Hunden natürlich auch für Medikamente, Zigaretten oder Lebensmittel wie Schokolade.
Giftködertraining
Aber auch Rattengift oder leider in Großstädten immer wieder vorkommende Giftköder kann man mit dem Giftködertraining vorbeugen. Wir haben dazu ein eigenes Training entwickelt. Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir gerne darüber einen Artikel schreiben, wenn das Interesse vorhanden ist.
Am Einfachsten ist es, wenn sie ihrem Welpen von klein auf lernen, dass nichts vom Boden gefressen wird. Weder in der Wohnung noch draußen. Fressen gibt es nur im Napf oder aus der Hand. Sie werden sich wundern wie schnell ein Welpe dies lernt.
Aber auch bei älteren Hunden ist dies möglich. Je nachdem wie oft sie mit ihrem Hund trainieren kann dies sehr schnell erfolgreich sein. Es kommt natürlich auch etwas auf die Hunderasse und ihre Konsequenz an.
Unser entwickeltes Giftködertraining zeigte bereits nach 2 Trainingseinheiten erste Wirkung. Nach 4 Tagen ließ Wuschel sogar Wienerle und andere Leckereien am Wegrand liegen.
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4 Kommentare zu „Vergiftung beim Hund“
Super Hinweise, ich wusste nicht das Trauben giftig sind die für den Hund.
Das hätte ich nicht gewusst, Wahnsinn 😯😯😯😯
Sehr interessiert und lehrreich, Danke dafür 😊
Coole Seite und sehr gute und auch wichtige Tipps
Ja Weintrauben sind giftig wegen dem Hohen säureanteil ; genau wie Citrus Früchte . Auch giftig !
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Fitnesstracker, damit nicht nur dein Hund fit ist, sondern du auch :)
NOTFALL-CHECKLISTE : Vergiftungen
A. AUSGANGSLAGE
- der Hund hat vermutlich einen Giftstoff zu sich genommen
- möglicherweise hat man die Aufnahme des Giftes beobachtet
- oder Fraßspuren, leere Verpackungen oder geöffnete Behälter mit giftigem Inhalt wurden gefunden, oder ähnliches
- möglicherweise zeigen sich schon die ersten Symptome
- bei Verdacht sollte man unter Mitnahme einer Probe (Giftköder, Erbrochenens, Kot) gleich zum Tierarzt
- umso früher der Tierarzt Gegenmaßnahmen einleiten kann, um so besser sind die Überlebenchancen
- der Hund ist in großer Gefahr ohne tierärztliche Gegenmaßnahmen zu sterben
- um so später die tierärztliche Behandlung beginnt um so eher können irreparable Organschäden entstehen
- Die Folgen einer Vergiftung hängen stark von der Art des Giftes, der Menge (bezogen auf das Körpergewicht), die Konzentration, den Zeitraum des Giftkontaktes, die Art des Gift-Kontakts (z.B. Kontaktgift über die Haut, Atemgift über die Atmung oder über die Ernährung/Verdauung) und auch mit der aktuellen gesundheitlichen Kondition des Tieres (Alter, Vorerkrankungen) zusammen
- HINWEIS: Aufgrund der zeitversetzten und damit besonders heimtückischen Wirkung des Rattengiftes behandeln wird dieses wichtige Thema in einem separaten Dokument. Weitere Infos siehe: Rattengift
- HINWEIS: noch gefährlicher für den Hund als Rattengift ist eine Vergiftung mit Schneckenkorn - es wirkt schneller - oft schon nach 30 Minuten und ist es einmal aus dem Magen-Darm-Trakt in den Kreislauf des Hundes gelangt, gibt es kein Gegengift, weitere Infos siehe -> Schneckenkorn
- HINWEIS: falls der Hund direkt nach dem Gassigang oder Freilauf äusserlich sehr starke Schwellungen oder bereits blau-schwarze Hautverfärbungen aufweist, kann das ein ernster Hinweis auf einen Giftschlangenbiss sein. Weitere Infos siehe -> Schlangenbiss
Die nachfolgende Auflistung sollten Hundehalter kritisch Punkt für Punkt durchgehen. Auf welche Giftstoffe kann man in Haus und Garten ganz verzichten - welche Gefahren lassen sich vielleicht reduzieren. Ihr Hund vertraut Ihnen - handeln Sie bevor es zu spät ist!
A.1 Vergiftungsgefahren im Heim
- Medikamente (Details siehe Punkt A.3)
- Drogen
- Haushalts-Chemie (Reinigungsmittel, Waschmittel, Lösungsmittel, Farben, etc.)
- Zigaretten, Zigarettenkippen, Tabak, Tabakprodukte. Nikotin wirkt als Nervengift. Insbesondere bei Welpen kann Nikotin bis zum Kreislaufkollaps führen.
- Giftpflanzen, giftige Zimmerpflanzen
- Frostschutzmittel
A.2 Vergiftungsgefahren durch für den Hund giftige Lebensmittel
- Schokolade bzw. Kakao als Schokoladenbestandteil ( in Kakao ist Theobromin enthalten, das ist Gift für den Hund ! weitere Infos -> Schokoladen-Vergiftung)
- Knoblauch und Zwiebeln wirken schädigend auf die roten Blutkörperchen (Hämolyse) - egal ob roh, getrocknet oder gekocht
- Macadamianüsse wirken schädigend auf den Verdauungstrakt
- Weintrauben und Rosinen können für Hunde giftig sein und zum Nierenversagen führen. Die Kausalität konnte bisher wissenschaftlich noch nicht klar auf einen bestimmten Stoff zurück geführt werden. Möglicherweise ist auch nicht jeder Hund für eine Weintraubenvergiftung anfällig.
- der Speisplan des Hundes auf giftige Nahrungsmittel kann hier überprüft werden -> Giftige Lebensmittel für den Hund
- je nach Zersetzungsgrad und Bakterienbefall können auch verdorbene Nahrungsmittel dem Hund schaden, insbesondere bei Welpen, alten Hunden und kranken Tieren
- im harmlosesen Fall führen die zersetzten Nahrungsmittel lediglich zu unangenehmen Mundgeruch
- bei starkem Bakterienbefall der verwesenden Nahrungsmittel können die Verwesungsgifte zur Nahrungsmittelvergiftung führen
- grundsätzlich soll sich deshalb und auch wegen des generellen Vergiftungsrisikos der Hund nicht aus dem Abfalleimer bedienen können
- ansonsten auf strikte Nahrungsmittelhygiene achten und nur hochwertiges Futter verfüttern
Tipp um den Hund von Arzneimittel fern zu halten: Praktisch fast alle Arzneimittel können für unseren Hund gefährlich werden - es hängt lediglich von der aufgenommenen Dosis ab. Medikamente sollten deshalb sicherheitshalber immer Hunde-sicher unter Verschluss sein und wenn möglich nur (!) im Bad - bei geschlossener Tür wenn der Hund draussen ist - eingenommen werden. Fällt dann doch einmal eine Tablette zu Boden, die Anti-Baby-Pille oder gar der ganze Inhalt eines Tablettenröhrchens, ist es nicht der Hund, der als erstes und blitzschnell die Herztabletten auf 'seine Art einsammelt'. Auch reduzieren wir so das Risiko, dass irgendwo in der Wohnung unbemerkt herunter gefallene Arzneimittel irgendwann zufällig vom Hund gefunden und gefressen werden.
A.3 Vergiftungsgefahren durch für den Hund besonders gefährliche Arzneimittel
- antirheumatische Wirkstoffe wie Naproxen, Ibuprofen
- Herz-Kreislauf-Mittel wie Betablocker, Caciumkanalblocker
- Antiallergika wie Phenylephrine, Pseudoephedrine
- Antidepressiva mit Wirkstoffen wie Fluoxetin, Citalopram, Escitalopram, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin
- Schmerzmittel-Wirkstoffe wie Paracetamol
- Vitaminpräparate mit Vitamin D3
- Mineralstoffpräparate mit Eisen
A.4 Vergiftungsgefahren im Garten
- Giftköder, Rattengift, Pestizide
- Schneckenkorn
- Dünger, Rasendünger, Blaukorn - weitere Details siehe unter -> Blaukorn-Vergiftung
- Agrarchemie, Herbizide, Spritzmittel
- Giftpflanzen, Giftpilze
A.5 Vergiftungsgefahren in der Garage
- Haushalts-Chemie ( Reinigungsmittel, Waschmittel, Lösungsmittel, Farben, etc.)
- Frostschutzmittel ( der Wirkstoff Glysantin kann unbehandelt irreparabel, schwerste Nierenschäden verursachen )
Info: Besondere Vorsicht gilt im Bereich intensiv genutzter Agrarflächen, zum Beispiel am Rand von Weizen- oder Maisfelder. Dünger, Herbizide, Insektizide, Fungizide, etc. sind gerade am Feldrand oft stark konzentriert, weil hier der Bauer beim Ausbringen der Agrarchemie mit seinem Traktor anhält oder wendet. Lassen Sie hier den Hund kein Gras fressen und schon gar nicht aus Pfützen trinken. Weitere Details siehe auch unter -> Gras fressen
A.6 Vergiftungsgefahren beim Gassi-Gehen und Freilauf
- Giftköder, Rattengift, Schneckenkorn
- Dünger, Blaukorn, Herbizide, Insektizide, Fungizide, Pestizide - insbesondere auch hochkonzentriert in Pfützen am Feldrand
- Giftpflanzen
- Aufnahme von vergifteten Mäusen, Ratten, Maulwürfen, Spitzmäusen, Heuschrecken, Insekten, etc. die eine tödliche Dosis Gift in sich tragen
- Abfälle unbekannter Zusammensetzung
- wenn der Hund nach dem Freilauf starke Schwellungen und blau-schwarze Hautverfärbungen aufweist, prüfen auf -> Schlangenbiss
- einige Hunde nehmen den Kot anderer Tiere auf, dieser Kot kann für den Hund hochgradig gefährlich werden, wenn die Exkremente mit Pharmazeutika oder auch Krankheitserregern kontaminiert sind, weitere Details dazu siehe Thema -> Kot fressen
- beim Freilauf können Giftinsekten wie Hornissen und Wespen zur Gefahr werden (Details siehe -> Insektenstich) und durch die im Gift enthaltenen Eiweisskörper einen gefährlichen anaphylaktischen Schock auslösen
A.7 Feuerwerksreste: Vergiftungs- und Verletzungsgefahren nach Silvester
- nach Silvester liegen an manchen Straßenecken ganze Berge abgebrannter Feuerwerkskörper und auch gefährliche Glasscherben herum
- aber auch in Parks und auf Wiesen verteilt und oder in Gebüschen versteckt finden sich oft Feuerwerksreste
- manchmal sind Fehlzünder mit dabei mit vollständigem chemisch brisantem Inhalt
- manche Feuerwerksartikel sind illegal nach Deutschland eingeführt worden und entsprechen nicht unseren gesetzlichen Anforderungen
- die Zusammensetzung kann u.a. sein: Schwefel, Schwarzpulver, Metallpulver, Salpeter (Kaliumnitrat), Schwermetall-Beimengungen für die Flammenfärbungen, Quecksilberfulminat, Kaliumperchlorat, Quecksilberthiocyanat, Silberfulminat in Knallerbsen
- beim Fund von Resten möglicherweise illegal hergestellten Böllern kann aber alles mögliche an Chemie anzutreffen sein
- Prävention: Jeder Kontakt des Hundes mit diesen Stoffen sollte von vorherein vermieden werden: Lassen Sie deshalb ihren Hund in den ersten Tagen nach Silvester nicht frei laufen, danach nur unter absoluter Kontrolle. Nach der ersten längeren Regenperiode entschärft sich die Situation.
B. VORBEREITUNG UND SELBSTSCHUTZ
- beruhigend auf den Hund einwirken
- auch beruhigend auf die anderen Personen einreden, Panik hilft niemandem !
- unüberlegte Maßnahmen von anderen Personen vermeiden
- Hund anleinen bzw. festbinden, Details siehe -> Sichern und Beruhigen
- wenn der Hund bewusstlos ist in stabile Seitenlage bringen ( siehe Grundwissen -> stabile Seitenlage )
- falls der Hund sich bereits übergeben hat und ohnmächtig ist, die Atemwege frei halten -> Atemwege prüfen
- beim Sichern einer Probe von dem Gift für den Tierarzt wenn möglich Gummihandschuhe anziehen
WICHTIG : Keine (!) Maulschlinge anlegen !
- Bei Verdacht auf eine Vergiftung darf keine Maulschlinge angelegt werden.
- Eine Vergiftung kann zu einem plötzlichen Erbrechen führen bei dem durch die Maulschlinge Erstickungsgefahr droht.
WICHTIG : Kein Erbrechen herbeiführen !
- Wird durch Manipulationen oder Einflößen von anderen Stoffen versucht den Hund zum Erbrechen zu bringen, besteht die Gefahr die Situation weiter zu verschlimmern
- Die Atemwege können bei dem geschwächten Tier blockiert werden
- Es geht wertvolle Zeit verloren!
- Es ist besser möglichst schnell den Tierarzt aufzusuchen. Der Tierarzt kann gegebenfalls das Tier zum Erbrechen bringen und entsprechende Gegenmittel verabreichen.
- vorher Proben des Giftes sichern und zum Tierarzt mitnehmen
C. SYMPTOME
Vergiftungssysmptome können je nach Gift und Konzentration vielfältig und im Einzelfall sehr unterschiedlich stark aufteten
- Unruhe
- Erbrechen, das Erbrochnene mit evtl. schaumiger Konsistenz
- Durchfall
- unregelmäßgier Herzschlag, deshalb den Herzschlag überwachen mit -> Puls prüfen
- blasses Zahnfleisch
- die Atemwege müssen frei sein -> Atemwege prüfen
- ungewöhnliche Pupillengröße, entweder stark verengt oder auch erweitert
- Blut im Urin
- Blut im Stuhlgang
- Krämpfe
- anhaltentender oder immer wieder gezeigter Katzenbuckel oder Gebetsstellung als schwerste Schmerzsymptome im Bauchraum
- Muskelzittern
- Lähmungserscheinungen
- absinkende Körpertemperatur, Temperatur überwachen mit -> Körpertemperatur messen
- Apathie
- Bewußtlosigkeit
- Hinweise auf eine Vergiftung können sein:
- Atembeschwerden
- blasses Zahnfleisch
- Blut im Urin
- Blut im Stuhlgang
- Krämpfe
- Erbrechen
- Durchfall
- Bewußtlosigkeit
- unregelmäßgier Herzschlag
- Muskelzittern
- die Giftprobe nicht berühren, evtl. Gummihandschuhe verwenden und die Probe sicher z.B. in einer Plasikfollie oder Tüte einpacken
- aber auch bereits Erbrochenes sichern
- das Verhalten des Tieres beobachten
- so schnell wie möglich mit Hund und Giftproben zum Tierarzt
Wichtig! Halten Sie sich als Vorsorgemaßnahme eine Anti-Gift-Ration aus Kohletabletten bereit, die schon auf ihren Hund abgestimmt sind und die Sie nur noch ihrem Hund geben müssen. Weitere Details -> Kohletabletten
D. NOTFALLMASSNAHMEN
D.1 Wenn die Giftaufnahme gerade erst erfolgt ist: mit Kohletabletten gegen die Giftwirkung
- Wenn seit der Giftaufnahme nur wenig Zeit vergangen ist, sind Kohletabletten aus medizinischer Kohle bei Vergiftungen ein Mittel, das der Hundebesitzer selbst noch gegen die Giftwirkung einsetzen kann.
- Dabei gilt: umso schneller die Aktivkohle mit dem Gift im Magen und Darmbereich in Kontakt kommt, um so höher ist die Wirksamkeit der Gegenmaßnahme.
- Jeder Hundehalter sollte deshalb eine Anti-Gift-Notration für seinen Hund verfügbar halten -> weitere Details unter Kohletabletten bei Vergiftungen
D.2 Wenn die Giftaufnahme schon länger zurück liegt und vielleicht gar nicht direkt beobachtet wurde
- ursächlich sind nach längerer Zeit gegen die Vergiftung keine notfallmedizinische Maßnahmen durch den Ersthelfer möglich
- der Ersthelfer kann hier nur dafür sorgen, daß der Hund so schnell wie möglich zum Tierarzt kommt
- und die Vitalfunktionen überwachen und das Tier ggf. wiederbeleben
- WICHTIG: wenn das Herz nicht mehr schlägt, sofort weiter mit NOTFALL-CHECKLISTE -> Herzstillstand
D.3 Besonderheiten
- durch die einsetzende Wirkung der Giftstoffe kann der Kreislauf geschwächt werden und die Körpertemperatur absinken.
- Das Tier sollte deshalb zugedeckt und warm gehalten werden
- auch und insbesondere beim Transport zum Tierarzt
- falls der Hund Krämpfe hat muss er so hingelegt werden, dass er sich nicht verletzen kann, z.B. auf einer Decke in einer Mulde von Kissen
D.4 Unterstützung der tierärztlichen Diagnose und Behandlung
- eine Probe des Giftes aufsammeln und mit zum Tierarzt mitbringen
- wenn möglich den Giftköder in der Auffindesituation mit Umfeld zur Beweissicherung für eine Strafanzeige fotografieren
- bei einer Medikamentenaufnahme die Verpackung des Medikaments mitnehmen
- ggf. Erbrochenes, Kot oder Urin mit zum Tierarzt mitbringen
E. TRANSPORT ZUM TIERARZT
- wenn möglich einen Helfer organisieren, herbeirufen oder herwinken, auch ggf. auch laut um Hilfe rufen
- vorab mit Tierarzt telefonisch Kontakt aufnehmen
- sicherstellen daß die Praxis oder Klinik geöffnet hat
- wenn der Hund gehen kann, sollte man ihn lassen
- die Fahrt zum Tierarzt sollte schnell wie möglich erfolgen, dabei darf man aber keine unnötigen Risiken auf sich nehmen sein
- wenn man selbst zu aufgeregt zum Autofahren ist sollte man jemand Anderes bitten dies zu übernehmen
- wenn sich gar keine Transportgelegenheit bietet und der Hund zu sterben droht, muss man sich überlegen bei der Feuerwehr (Tel.112) anzufragen
- weitere Details zum Transport des verletzten Hundes, siehe -> Transport
E.1 Was der Tierarzt wissen muss
- welches Gift wurde aufgenommen
- ist eine Probe von dem Gift vorhanden
- wann wurde das Gift aufgenommen
- welche Verhaltensauffälligkeiten und Symptome zeigt der Hund
- wieviel von dem Gift wure aufgenommen
F. WEITERE HINWEISE
F.1 Vorbeugen durch einfache Regeln für den Hundehalter (!)
- Medikamente nur im Bad einnehmen, während der Hund draussen ist. Fällt jetzt eine Tablette zu Boden verschwindet sie nicht gleich im Hundemagen.
- wenn man auf bestimmte Gifte im Garten partout nicht verzichten will, immer auf die Haustierverträglichkeit siehe Verpackung achten. So gibt es z.B. für Hunde ungiftiges Schneckenkorn.
- grundsätzlich Putzmittel im Putzmittelschrank aufbewahren - und der bleibt für den Hund immer verschlossen
- der Hund darf niemals allein in der Garage sein
F.2 Vorbeugen mit einem Anti-Giftköder-Training
- Für viele Hunde ist es unwiderstehlich unterwegs gefundenes und fressbar Erscheinendes auch hinunter zu schlingen. Das geht oft sekundenschnell.
- Aber auch daheim in der Wohnung, Haus und Garten oder auch der Garage lauern viele chemische Gefahrenquellen für den Hund.
- Alle gefährlichen Chemikalien müssen ausserhalb der Reichweite des Hundes gelagert werden. Besonders gefährlich kann es auch sein, wenn zuhause einmal eine Tablette auf den Boden herunterfällt und der Hund ein Leckerli vermutet. Alles Rufen hilft oft nichts, der Hund wird seine Beute verschlingen. Möglicherweise hilft noch ein Trick: der Beutetausch. Hat man dem Hund in dieser Ausnahmesituation etwas besonders anzubieten, ein Super-Leckerli? Dann sofort anbieten und gegen das Unerwünschte tauschen.
- Dieses Verhalten für den Erstfall muss eingeübt sein. Zur Vorbeugung ist deshalb vorab ein spezielles Training zu empfehlen.
- Ein Anti-Giftköder-Training - rechtzeitig angesetzt kann helfen. Weite Details zu dem Thema unter -> Giftköder-Prävention
F.3 Notrufzentralen bei Vergiftungen
Berlin Tel.: 030/3023022
Bonn Tel.: 0228/2606211
Braunschweig Tel.: 0531/6880
Bremen Tel.: 0421/4975268
Freiburg Tel.: 0761/2704300/1
Göttingen Tel.: 0551/396239
Hamburg Tel.: 040/63853345(46)
Kiel Tel.: 0431/5974268
Koblenz Tel.: 0261/499648
Ludwigshafen Tel.: 0621/503431
Mainz Tel.: 06131/19240 und 06131/232466
München Tel.: 089/41402211
Münster Tel.: 0251/836245
Nürnberg Tel.: 0911/3982451
F.4 Ordnungsamt bzw. Polizei einschalten
- Wenn sich der Verdacht auf vorsätzlich ausgelegte Giftstoffe erhärtet hat, schalten Sie unbedingt die Polizei ein.
- Neben Haus- und Wildtieren sind möglicherweise auch Kinder gefährdet.
- Die Polizei wird die Spuren sichern und die Staatsanwaltschaft einschalten.
- Möglicherweise handelt es sich um keine Einzeltat sondern um einen Serientäter.
G. Zusatzinfos
- Informationen zur Weintraubenvergiftung: hier
G.1 Kohletabletten bei Vergiftungen
- Medizinische Kohle ist in der Lage bereits aufgenommene Giftstoffe noch im Magen-Darm-Trakt zu adsorbieren
- damit verhindert die Medizinische Kohle wirkungsvoll die Aufnahme des Giftes aus dem Magen-Darm-Trakt in den Körper
- andere Bezeichnungen für Medizinische Kohle sind: Kohletabletten, Aktivkohle
- Kohletabletten gehören daher in jede Notfallausrüstung. Weite Details unter -> Erste-Hilfe Material
- Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt genau beraten und zeigen, welche Menge ihr Hund braucht - ansonsten richten Sie sich nach den Herstellerangaben.
- Bereiten Sie sich für den Notfall vor: legen Sie eine vorbereitete Notfallration beiseite! Das gibt ihnen Sicherheit in der totalen Stress-Situation der Vergiftung nicht falsch zu dosieren.
- Hier sind weitere Details zu Kohle, Aktivkohle, Kohletabletten
- Wenn Sie mehrere Hunde haben - bereiten Sie für jeden eine Not-Ration vor.
- Wenn der Notfall eintritt: Geben Sie dem Hund die vorbereitete Menge. Und dann sofort zu Tierarzt.
- Wichtig! Die Aktivkohle ersetzt in keinster Weise den Tierarzt!
G.2 Vergiftung durch Froschlaich bzw. Krötenlaich
- es kursiert in Internet-Foren die Warnung vor giftigem Froschlaich bzw. Krötenlaich in unseren Gewässern.
- eine Froschlaichvergiftung hätte zum Tod eines Hundes durch Nierenversagen geführt
- es ist uns keinerlei wissenschaftlicher Beleg bekannt, dass Froschlaich bzw. Krötenlaich der bei uns vorkommenden Amphibien für Hunde giftig wäre.
- Wir bitten um Hinweise per EMail (Impressum) mit wissenschaftlichen Bezug, wenn es anders wäre. Bitte aber keine Zitate aus Foren.
- Welche Art von Gift soll das sein, von welcher Amphibienart, wer hat darüber geforscht, wo veröffentlicht, mit welchem Ergebnis.
- wir gehen bis zum Beweis des Gegenteils davon aus, dass ein Spassvogel - vielleicht ein genervter Angler - diesen Hoax in den Foren verbreitet
- Wenn wissenschaftliche Hinweise zum Thema Froschlaichvergiftung vorliegen, werden wir das sofort hier an dieser Stelle als Warnung veröffentlichen.
- Hier sind weitere Details zur sogenannten Froschlaich-Vergiftung
H. DOKUMENTEN-HISTORIE
Empfehlen Sie + ERSTE + HILFE + beim Hund
Jeder Hundehalter sollte über die elementaren Grundkenntnisse verfügen.
Diesen HTML-Code dürfen Sie gerne in ihre Homepage bzw. Vereinsseite einbauen:
Vergiftungen beim Hund - Hundeschule Felias, Stall-Rotache, 3629 Oppligen

Diese Seite erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und alle Angaben sind ohne Gewähr!
Menschliche Nahrungsmittel sind häufig für die Ernährung von Hunden ungeeignet. Und dieses nicht nur, weil sie oft einseitig zusammengesetzt und arm an lebenswichtigen Nährstoffen sind, sondern weil sie in manchen Fällen sogar giftig wirken können.
Nüsse haben einen hohen Phosphorgehalt und können deshalb bei Hunden leicht zu Blasensteinen oder Störungen des Knochenstoffwechsels führen. Walnüsse sind sogar giftig. Die Inhaltsstoffe von Zwiebeln, insbesondere die der rohen, führen bei Hunden zu Blutarmut, da sie die roten Blutkörperchen zerstören. Hülsenfrüchte wiederum führen durch ihren sehr hohen Faser- und Eiweissgehalt zu Überaktivität der Darmbakterien. Dieses kann dann zu Bauchkrämpfen und unangenehm gesteigerte Darmwinde durch Gasbildung (Flatulenz) auslösen. Ausserdem enthalten manche Hülsenfrüchte, z.B. Sojabohnen, Fermenthemmstoffe, die die Eiweissverdauung behindern .
Alle fleischhaltigen Nahrungsmittel von der menschlichen “Tafel”, aber auch Käse und Essenreste, sollten nicht an einen Hund verfüttert werden, da ihre Zusammensetzung nicht den Nährstoffbedürfnissen des Tieres entspricht.
Ebenfalls zu Problemen führt eine Überdosierung an fettlöslichen Vitaminen (z.B. Vitamin A). Stark gesalzene Nahrung (Fisch oder Fleisch), Pökellake oder Seewasser können u.a. zu Bluthochdruck und Nierenschäden führen. Gewarnt werden muss auch vor der Fütterung gebratener oder gegrillter Speisen, vor allem Fleisch, denn der hohe Fettgehalt, das Salz und sowie die Gewürze und Röststoffe, sind für die Ernährung von Hunden nicht geeignet.
Das Nervengift kann, je nach aufgenommener Menge, innerhalb von 24 Stunden zum Tod führen!
Symptome: Starker Speichelfluss nach ½ bis 1 Stunde, Erbrechen, Durchfall. Nach weiteren 1 bis 3 Stunden Taumeln, Schreckhaftigkeit, steifes Grätschen der Beine (auch im Liegen), Krampfanfälle mit Kopfstrecken, hohes Fieber (41 bis 42°C).
Behandlung durch Tierarzt: Brechmittel, Magenspülung, verabreichen von Beruhigungs- und Narkosemitteln, die zu einer Art Heilschlaf über 1 bis 2 Tage führen. Infusionen zur Anregung der Nierenausscheidung, Kalzium gegen die Krämpfe.
Frostschutzmittel für Autos:
Schleckt der Hund das süss schmeckende Frostschutzmittel auf, kann es zu schweren Nierenschäden und in Abhängigkeit der Giftmenge, zu tödlichem Nierenversagen kommen. Symptome: Starkes Speicheln, spontanes Erbrechen schon Minuten nach dem Aufschlecken, Durchfall, Mattigkeit, Taumeln, Krämpfe, Hinfälligkeit
Behandlung: Magenspülung, Infusionen, um die Nierenfunktion zu erhalten. Als Gegenmittel wird Alkohol zur Infusion gegeben. Diese Behandlungen führt der Tierarzt durch!
Bei unsachgemässer Anwendung von Mitteln gegen Flöhe, Läuse, Zecken (Shampoo, Puder, Spray, Halsband, Tabletten oder Tinktur) kann sich der Hund durch Abschlecken des Fells nach zu üppigem Einpudern oder Besprühen, Trinken von Badelösung, Fressen des Halsbandes oder von Tabletten vergiften.
Symptome: Insektizide sind Nervengifte und rufen ähnliche Symptome wie die Vergiftung mit Schneckenkorn hervor. (s. Pestizide)
Wichtig: Nach dem Einpudern das Fell mit feuchtem Handtuch abwischen, beim Shampoonieren immer genügend nachspülen und Halsbänder nicht herumliegen lassen.
Rattengift führt zu Blutgerinnungsstörungen.
Symptome: Zunächst geringes Erbrechen, welches oft übersehen wird. Nach 2 bis 6 Tagen durch innere Blutungen verursachte Mattigkeit, blasse Schleimhäute, stark blutiger Urin, gelegentlich auch blutiger Durchfall.
Behandlung beim Tierarzt: Spritzen mit Vitamin K1 als Gegenmittel. Ggf. auch Bluttransfusion.
Frisst ein Hund z.B. Schlaftabletten, kommt es zu einem narkoseähnlichen Zustand, der unter Umständen auch zum Tod führt.
Symptome: Kein Erbrechen, kein Durchfall, tiefer Schlaf, Bewusstlosigkeit, flache Atmung, bläuliche Schleimhäute, schneller schwacher Puls.
Behandlung durch Tierarzt: Brechmittel und Magenspülung, künstliche Beatmung mit Sauerstoff, kreislaufstützende Infusionen, um die Ausscheidung der Gifte über die Niere anzuregen. Der Hund muss im Schlaf warmgehalten und wegen der Gefahr des Blutstaus alle halbe Stunde anders gelagert werden.
Symptome: Kein Erbrechen, kein Durchfall, tiefer Schlaf, Bewusstlosigkeit, flache Atmung, bläuliche Schleimhäute, schneller schwacher Puls.
Behandlung durch Tierarzt: Brechmittel und Magenspülung, künstliche Beatmung mit Sauerstoff, kreislaufstützende Infusionen, um die Ausscheidung der Gifte über die Niere anzuregen. Der Hund muss im Schlaf warmgehalten und wegen der Gefahr des Blutstaus alle halbe Stunde anders gelagert werden.
Das Nervengift kann, je nach aufgenommener Menge, innerhalb von 24 Stunden zum Tod führen!
Symptome: Starker Speichelfluss nach ½ bis 1 Stunde, Erbrechen, Durchfall. Nach weiteren 1 bis 3 Stunden Taumeln, Schreckhaftigkeit, steifes Grätschen der Beine (auch im Liegen), Krampfanfälle mit Kopfstrecken, hohes Fieber (41 bis 42°C).
Behandlung durch Tierarzt: Brechmittel, Magenspülung, verabreichen von Beruhigungs- und Narkosemitteln, die zu einer Art Heilschlaf über 1 bis 2 Tage führen. Infusionen zur Anregung der Nierenausscheidung, Kalzium gegen die Krämpfe.
Das Gift kann, je nach aufgenommener Menge, innerhalb von 24 Stunden zum Tod führen!
Symptome: Starker Speichelfluss nach ½ bis 1 Stunde, Erbrechen, Durchfall. Nach weiteren 1 bis 3 Stunden Taumeln, Schreckhaftigkeit, steifes Grätschen der Beine (auch im Liegen), Krampfanfälle mit Kopfstrecken, hohes Fieber (41 bis 42°C).
Behandlung durch Tierarzt: Brechmittel, Magenspülung, verabreichen von Beruhigungs- und Narkosemitteln, die zu einer Art Heilschlaf über 1 bis 2 Tage führen. Infusionen zur Anregung der Nierenausscheidung, Kalzium gegen die Krämpfe.
Unkrautbekämpfungsmittel (u.a. mit Chloratsalzen):
Unkrautvernichter werden in der Landwirtschaft und im Garten verwendet. Die Vergiftung erfolgt meist durch unkontrollierte Aufnahme bei fehlerhafter Lagerung. Besonders Hunde nehmen bei entsprechender Möglichkeit sehr viel davon auf.
Ackerbohne, Puffbohne, Saubohne, Pferdebohne, Dicke Bohne:
Stark giftige Kulturpflanze. Bohnen, Samen und Pollen.
Symptome: Bleiches Aussehen, Fieber, verminderte Urinausscheidung, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Kolik, evtl. Gelbsucht, Milz- und Leberschwellung.
Symptome: Starker Speichelfluss nach ½ bis 1 Stunde, Erbrechen, Durchfall. Nach weiteren 1 bis 3 Stunden Taumeln, Schreckhaftigkeit, steifes Grätschen der Beine (auch im Liegen), Krampfanfälle mit Kopfstrecken, hohes Fieber (41 bis 42°C).
Behandlung durch Tierarzt: Brechmittel, Magenspülung, verabreichen von Beruhigungs- und Narkosemitteln, die zu einer Art Heilschlaf über 1 bis 2 Tage führen. Infusionen zur Anregung der Nierenausscheidung, Kalzium gegen die Krämpfe.
Das enthaltene Toxin ist nur für Haustiere gefährlich und befindet sich in allen Anteilen der Pflanze. Es führt zu schweren Schädigungen des Herzmuskels und damit zu Atemnot, Husten, Ödemen und zur Bauchwassersucht.
Eine Vergiftung endet in der Regel tödlich, da keine spezifische Therapie existiert!
Wer seinem Hund ein Stöckchen aus Holunderholz gibt, spielt russisches Roulette!
Das Holz enthält ein giftiges Blausäureglykosid.
Hunde und Katzen können den Kakao nur schwer im Stoffwechsel verarbeiten. Der Inhaltsstoff Theobromin reichert sich im Körper an, was dann zu Vergiftungen führen kann.
Die tödliche Dosis für den Hund liegt bei 100 mg Theobromin je kg Körpergewicht. Je nach Kakaogehalt sind etwa 60g Milchschokolade je kg Körpergewicht bzw. 8 g Blockschokolade pro kg Körpergewicht vergiftend. Das bedeutet 100g Blockschokolade, bezogen auf einen 12 kg schweren Hund, können ihn vergiften, evtl. sogar töten.
Es kommt zu Durchfall und Erbrechen, später kommen zentralnervöse Störungen ( Krämpfe, Lähmungen der Hintergliedmassen, Bewusstseinsstörungen, Zittern) hinzu.
Giftige bis stark giftige Kulturpflanze.
Symptome: Bleiches Aussehen, Blutharne, Erbrechen, Durchfall, Gelbsucht.
Diese Pflanze führt in allen Formen (gekocht, roh, getrocknet), bei Hund und Katze zu schweren Vergiftungen.
Schon 5 - 10 g pro kg Körpergewicht führen beim Hund zur Hämolyse (Zerstörung der roten Blutkörperchen).
Symptome: Zunächst reagieren die Tiere mit Durchfall und Erbrechen, später folgen Anämie (Blutarmut, blasse Schleimhäute), Anorexie (Verweigerung von Wasser und Futter) und Beschleunigung von Herzschlag und Atemfrequenz. Unbedingt einen Tierarzt aufsuchen!
Die Aufnahme erfolgt in der Regel durch kauen oder fressen von Zigaretten oder Kautabak. Hierbei sind in erster Linie Welpen betroffen, da diese wesentlich neugieriger sind als ältere Tiere und alles mögliche ausprobieren.
Symptome: Anfangs kommt es zur Erregung, später zur Lähmung des Gehirns begleitet von Muskelzittern, Speicheln, Erbrechen, erhöhte Herz- und Atemfrequenz, Krämpfe, Bewegungsstörungen und Kreislaufkollaps.
Rosengewächse (Rosaceae), insbesondere die Gifte der Früchte der Gattung Prunus (Kirsche, Pflaume, Aprikose usw.) und deren Obstkerne:
Die giftige Substanz ist das Amygdalin, woraus im Körper Blausäure freigesetzt wird.
Symptome: Atemnot, Erbrechen, Speicheln, rote Schleimhäute, Fieber Krämpfe und allgemeine Schwäche. Der Tod erfolgt durch eine Art „inneres Ersticken", da der an die roten Blutkörperchen gebundene Sauerstoff nicht mehr an das Gewebe abgegeben werden kann, was auch die hellrosige Färbung der Haut und die rote Farbe des venösen Blutes begründet. Da erst eine grössere Menge zu ernsthaften Vergiftungen führt, sind meist zunächst nur Magen-Darm-Probleme die Folge.
Hier kommt es oft zu einer Vergiftung mit akutem Nierenversagen.
Der Süssstoff wird häufig in zuckerfreien Bonbons, Kaugummis und anderen Lebensmitteln verwendet.
Xylit kann bei Hunden die Ausschüttung körpereigenen Insulins in das Blut deutlich steigern, so dass es bei den Hunden zu einem lebensbedrohlichen Abfall der Blutzuckerspiegels kommen kann. Die Wirkung tritt ca. 30 Minuten nach der Aufnahme von grösseren Mengen Süsswaren mit Xylit ein.
Symptome: Schwäche, Verlust der Koordinationsfähigkeit und Krämpfe. Weiterhin steht Xylit unter Verdacht bei Hunden Leberschäden auszulösen, was aber noch nicht bewiesen wurde. Xylit-Vergiftungen sollten nicht auf die “leichte Schulter” genommen werden, sondern es ist unbedingt ein Tierarzt aufzusuchen!
Adonisröschen (Adonis vernalis):
Enthält ein Herzgift.
Symptome: Erbrechen und Durchfall. Es folgen Herzrhythmusstörungen, langsamer Pulsschlag und Atemnot. Hier kann sehr schnell das Herz versagen, was unweigerlich zum Tode führt.
Die Konzentration giftiger Substanzen ist in den unterirdischen Pflanzenteilen am höchsten, so dass es durch die oberirdischen Anteile kaum zu Vergiftungen kommt.
Symptome: Schleimhautreizungen, Erbrechen, Durchfall, Untertemperatur und Bewegungsstörungen.
Diese Pflanze enthält ein Neurotoxin, welches meist zu Lähmungen der Muskulatur führt.
Symptome: Unspezifisches Speicheln, Erbrechen und Durchfall. Daneben kommt es zu Reiben des Kopfes an Gegenständen und zu Augenausfluss. Später kommen ein verlangsamter Herzschlag, Blutdruckabfall, Atembeschwerden und Muskellähmungen hinzu, die im weiteren Verlauf zur Atemlähmung führen.
In den Drüsenhaaren dieser Pflanze, inklusive ihrer Zuchtformen, befindet sich ein starkes Kontaktallergen.
Symptome: Allergische Reaktionen der Haut, der Bindehäute und des Atmungsapparates, die Stunden bis Tage andauern.
Die enthaltenen Giftstoffe beeinträchtigen das Nervensystem.
Symptome: Speicheln, Erbrechen, Durchfall, Störungen des Nervensystems, wie Krämpfe und Übererregbarkeit bzw. Muskelsteife, fehlende Reflexe, Atemnot und Koma.
Wegen des bitteren Geschmacks werden frische Pflanzenteile selten aufgenommen. Gefährlich ist aber auch die getrocknete Pflanze (u.a. in Floristikgestecken). Beim Hund beträgt die tödliche Dosis 5 g Blätter je kg Körpergewicht.
Symptome: Erbrechen, Durchfall, Erregungszustände und Krämpfe, sowie Lähmungen, Atemlähmung mit Todesfolge.
Sie enthält das Gift Protoanemonin, welches bei Kontakt mit der Haut zu Reizungen und Entzündungen führen kann. Bei innerer Aufnahme kommt es zu Krämpfen, Reizungen von Niere und Darm, Durchfall und Erbrechen.
Christrose, Nieswurz (Helleborus niger):
Die Pflanze enthält das Saponin Helleborin und Protoanemonin.
Symptome: Übelkeit, Durchfall, Entzündungen der Mundschleimhäute, Herzrhythmusstörungen, erweiterte Pupillen, Atemnot und starker Durst. Es kann zum Tod durch Atemlähmung kommen. Schwerste Vergiftungen können beim Menschen schon nach dem Verzehr von 3 reifen Samenkapseln eintreten!
Die Beeren, Blätter und Stengel sind bei hoher Dosis tödlich.
Symptome: Magen-Darm-Entzündung. Bei hoher Dosis Nerven- und Herzdepression.
Die gesamte Pflanze, einschliesslich der Samen ist hochgiftig. Die einzige Ausnahme bilden die roten Beeren, deren Fleisch ungiftig, deren Samen aber wiederum toxisch ist. Als tödliche Dosis beim Hund gelten z.B. 30 g der Nadeln.
Symptome: Erbrechen, Durchfall, Fieber und Kollaps. Die Pupillen reagieren nicht mehr auf hell-dunkel und man beobachtet Blutungen in der Unterhaut, Atemnot, Koma sowie den Tod.
Eisenhut ist stark giftig. Wobei besonders der blaue Eisenhut besonders giftig ist. Das Gift des Eisenhuts fördert zunächst die Reflexe.
Symptome: Speicheln, Durchfall, Erbrechen, Krämpfe und Lähmungen bis hin zum Tod. Schon kleinste Mengen des Eisenhuts sind sehr gefährlich für Hunde! Sofort zum Tierarzt!
Fächer-Zwergmispel (Cotoneaster horizontalis):
Die giftige Substanz ist das Amygdalin, woraus im Körper Blausäure freigesetzt wird.
Symptome: Atemnot, Erbrechen, Speicheln, rote Schleimhäute, Fieber Krämpfe und allgemeine Schwäche. Der Tod erfolgt durch eine Art „inneres Ersticken", da der an die roten Blutkörperchen gebundene Sauerstoff nicht mehr an das Gewebe abgegeben werden kann, was auch die hellrosige Färbung der Haut und die rote Farbe des venösen Blutes begründet. Da erst eine grössere Menge zu ernsthaften Vergiftungen führt, sind meist zunächst nur Magen-Darm-Probleme die Folge.
Farne (z.B. Adlerfarn, Grosser Waldfarn, Johanniswurz):
Sehr stark giftige Wildpflanze. Die ganze Pflanze, insbesondere Jungpflanze, ist giftig.
Symptome: allergische Reaktionen, Muskelzuckungen, motorische Störungen, Krämpfe, Blut im Urin, blutiger Durchfall.
Feuerdorn (Pyracantha coccinea):
Die giftige Substanz ist das Amygdalin, woraus im Körper Blausäure freigesetzt wird.
Symptome: Atemnot, Erbrechen, Speicheln, rote Schleimhäute, Fieber Krämpfe und allgemeine Schwäche. Der Tod erfolgt durch eine Art „inneres Ersticken", da der an die roten Blutkörperchen gebundene Sauerstoff nicht mehr an das Gewebe abgegeben werden kann, was auch die hellrosige Färbung der Haut und die rote Farbe des venösen Blutes begründet. Da erst eine grössere Menge zu ernsthaften Vergiftungen führt, sind meist zunächst nur Magen-Darm-Probleme die Folge.
Der Fingerhut enthält sogenannte "Herzglykoside". Dabei handelt es sich um stark giftige Stoffe, die in kleinsten Mengen jedoch bei bestimmten Herzerkrankungen mit bestem Erfolg eingesetzt werden und somit auch heilende Wirkung haben.
Symptome: Lokale Reizungen der Magen-, Darmschleimhaut, Erbrechen, Durchfall, Herzrhythmusstörungen, Benommenheit und blasse Schleimhäute. In schweren Fällen kommt es zum Tod durch Herzstillstand . Auch hier gilt, sofort zum Tierarzt!
Gefleckter Schierling (Conium maculatum):
Die ganze Pflanze ist sehr giftig und oft tödlich.
Für einen Hund sind schon 50 mg Coniin je kg Körpergewicht tödlich. Es erfolgt eine schnelle und leichte Aufnahme durch die Schleimhäute und auch durch die Haut.
Nach 20-30 Minuten erste Symptome: Muskelschwäche, Inkoordination, Muskelzittern, Unruhe, Puls erst verlangsamt, dann beschleunigt, Krämpfe, fortschreitende Lähmung, Atem- und Herzdepression.
Giftige Teile sind vor allem die Samen, aber auch Wurzeln und Äste, die einen süsslichen Geschmack haben.
Die Vergiftungssymptome treten schon nach wenigen Minuten in Erscheinung: Heftiges Erbrechen, Durchfall, Kollaps und epileptische Anfälle.
Gummibaum, Birkenfeige (Ficus benjamini) u.a.:
Symptome: Speicheln, Erbrechen, Durchfall, Fieber, schwankender Gang und Krämpfe.
Hier sind die Stengel und der Pflanzensaft giftig.
Symptome: Starke Reizung von Maul, Speiseröhre, Magen und Darm.
Herbstzeitlose (Colchicum autumnale):
Die ganze Pflanze ist sehr giftig und oft tödlich.
Symptome: Magen-Darm-Entzündung, Muskel- und Atemlähmung.
Auch die getrockneten Pflanzenteile sind giftig!
Symptome: Magen-Darm-Störungen mit blutigem Durchfall, Zittern und allgemeine Schwäche (Schwanken).
Die giftige Substanz ist das Amygdalin, woraus im Körper Blausäure freigesetzt wird.
Symptome: Atemnot, Erbrechen, Speicheln, rote Schleimhäute, Fieber Krämpfe und allgemeine Schwäche. Der Tod erfolgt durch eine Art „inneres Ersticken", da der an die roten Blutkörperchen gebundene Sauerstoff nicht mehr an das Gewebe abgegeben werden kann, was auch die hellrosige Färbung der Haut und die rote Farbe des venösen Blutes begründet. Da erst eine grössere Menge zu ernsthaften Vergiftungen führt, sind meist zunächst nur Magen-Darm-Probleme die Folge.
Die Blätter enthalten entzündungsfördernde Stoffe.
Symptome: Magen-, Darmreizungen. In schweren Fällen kommen dann Leber- und Nierenschäden hinzu. Auch hier sollte man sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Besonders die Samen dieser Zier- und Futterpflanze enthalten ein Gift, welches eine lähmende Wirkung auf Herz und Atmung hervorruft, jedoch in sogenannten Süsslupinen nicht vorkommt. Am giftigsten ist die gelbe Bitterlupine. Der akute Krankheitsverlauf wird durch die Alkaloide ausgelöst, der chronische durch Mykotoxine (Phomopsine beeinträchtigen den Kupfer-, Zink- und Eisenhaushalt sowie die Metabolisierung von Selen und Vitamin E). Anagyrin ist teratogen (in den kultivierten Lupinen aber nicht enthalten). Trotzdem kommt eine Vergiftung vor, die wahrscheinlich auf Schimmelpilze zurückzuführen ist.
Symptome: Magen-Darmentzündung gefolgt von schweren Nieren- und Leberschäden. Mattigkeit, Benommenheit, Bewusstlosigkeit und Lähmungen.
Gegenmassnahmen: Rasche Zufuhr von Abführmitteln und Leberschutztherapie (durch den Tierarzt).
Maiglöckchen beinhalten gleich einen Toxincocktail von über 30 Glykosiden. Bei Auftreten von Symptomen sind die Toxine vermutlich bereits vollständig resorbiert.
Symptome: Lokale Reizungen der Magen-, Darmschleimhaut, Erbrechen, Durchfall und Störungen des Herzrhythmus, Benommenheit und blasse Schleimhäute. In schweren Fällen kommt es durch Herzstillstand zum Tod.
Einige Stunden nach Giftaufnahme zeigen die Tiere Durchfall, Erbrechen, Fieber und starken Durst, Krämpfe, Bewegungs- und Sensibilitätsstörungen, Koma und Herzstillstand.
Eine Narzissenzwiebel von nur ca. 15 g kann einen Hund töten! Lycorin, ein Alkaloid der Amaryllis, führt in kleinen Dosen zu Erbrechen und Durchfall, in höheren zu Krämpfen, Lähmung und Kreislaufversagen.
Alle Pflanzenteile enthalten ein herzwirksames Toxin.
Symptome: Magen-Darm-Probleme (Speicheln, Erbrechen, Durchfall), Herzrhythmusstörungen, Vorhof- und Kammerflimmern und zum Schluss erfolgt Herzstillstand. Als Begleiterscheinungen werden häufig Untertemperatur, Krämpfe, Atembeschwerden und Husten beobachtet.
Philodendron, Dieffenbachia und Fensterblatt (Monstera):
Unter anderem ist der hoher Gehalt an Oxalsäure (als kleine Oxalat-Nadeln vorliegend) schädlich. Diese Nadeln dringen, bei Verletzung der Pflanze, in Haut und Schleimhäute der Tiere ein und verursachen dort sehr rasch starke, schmerzhafte Schwellungen. Durch diese sehr schnelle Reaktion wird meist eine weitere Giftaufnahme verhindert.
Symptome: Es treten Lokal Rötung, Schwellung und Geschwürbildung in der Mundschleimhaut und auf der Zunge auf. Dies führt zu brennenden Schmerzen, Kopfschütteln, Speicheln, reiben mit den Pfoten am Maul, Versuche zu Trinken und Unfähigkeit, Nahrung aufzunehmen. Später kommt es an der Schleimhaut zu Blasenbildung. Durch Schlucken der Giftstoffe kommt es zu Erbrechen und Durchfall, gefolgt von Mattigkeit, unsicherem Gang, Lähmung der Hinterbeine, Muskelzittern, Krämpfen bis hin zum Koma. Manchmal können Schwellungen des Kehlkopfes mit hochgradiger Atemnot auftreten. Gelangt Pflanzensaft ins Auge, so entzündet sich dieses stark. Das Auge wird zugekniffen, tränt und schwillt deutlich an. Die Heilung dieser Augenentzündung, dauert in der Regel 3 bis 4 Wochen.
Riesen-Bärenklau, Herkulesstaude und Wiesenbärenklau:
Der Pflanzensaft enthält sogenannte Furocumarine, dieses sind phototoxische Substanzen. Diese Substanzen absorbieren UV-Licht und mit der so gewonnenen Energie lösen sie chemische Reaktionen aus, die das Erbgut und die Zellen schädigen. Gelangt Pflanzensaft auf die Haut oder die Schleimhaut und wird diese Stelle anschliessend dem Sonnenlicht ausgesetzt, entsteht ein heftiger Sonnenbrand mit Blasenbildung und anschliessendem Haarverlust ("Wiesendermatitis"). Es sind besonders die wenig behaarten und unpigmentierten Körperpartien (Kopf und Bauch) gefährdet. Die Heilung ist langwierig und oft bleiben Narben und Pigmentveränderungen zurück.
Diese Pflanze enthält ein Neurotoxin, welches meist zu Lähmungen der Muskulatur führt.
Symptome: Unspezifisches Speicheln, Erbrechen und Durchfall. Daneben kommt es zu Reiben des Kopfes an Gegenständen und zu Augenausfluss. Später kommen ein verlangsamter Herzschlag, Blutdruckabfall, Atembeschwerden und Muskellähmungen hinzu, die im weiteren Verlauf zur Atemlähmung führen.
Alle Pflanzenteile enthalten stark entzündungsauslösende Stoffe. Beireits durch Anknabbern oder Kauen kommt es zu ausgeprägten Problemen!
Symptome: Reizungen, Entzündungen und Geschwürbildung an Schleimhäuten und Haut. Anschliessend kommt es dann zu Rachen-, Magen-, Darmentzündungen. In schwersten Fällen kann es zu Nierenentzündungen und zum Tod durch Kreislaufkollaps kommen. Meist jedoch bleibt es bei lokalen Gesundheitsschäden, da die Pflanze sehr scharf schmeckt. Bei Verdacht, sofort zum Tierarzt!
Sie enthält gleich einen ganzen Wirkstoffcocktail! Baurenol, Purin-Alka-loide, Rutin, Ursolsäure, Uvaol, Tannin, Triterpene . Die Beeren sind ab Dosis von ca. 20 Beeren tödlich.
Symptome: Übelkeit, Erbrechen, starker Durchfall und Schläfrigkeit.
Trompetenbaum (Datura suaveolens) oder Engelstrompete:
Die ganze Pflanze ist stark giftig, besonders die Blätter und die Rinde während der Blütezeit. Die Einnahme des Suds der Pflanze kann zu einer tödlichen Vergiftung führen.
Symptome: Durchfall, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen, Schluckbeschwerden, Sehstörungen, trockene Schleimhaut.
Schwarze, beerenartige Steinfrucht.
Symptome: Erbrechen und starker Durchfall.
Der Saft der Wolfsmilchpflanze verursacht die Vergiftung.
Symtome: Entzündungen der Maulschleimhaut, Erbrechen, Durchfall, Muskelzittern, schwankender Gang, Kreislaufversagen und Lungenödeme. Bei Hautkontakt kommt es zu Reizungen mit Bläschenbildung und allergischen Reaktionen. Bei Augenkontakt entstehen starke Entzündungen.
Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias):
Die ganze Pflanze ist giftig bis stark giftig.
Symptome: Magen-Darm-Entzündung, in hoher Dosis tödlich.
Diese Pflanze, aus der das Rizinusöl gewonnen wird, kann Haustieren gefährlich werden, da z.B. der " Ölkuchen", der auf Hunde sehr anziehend wirkt, als Düngemittel verwendet wird. Das Haupttoxin ist das sehr giftige Toxalbumin Ricin (seit 1962 als Kampfstoff patentiert!).
Symptome: schwere Magen-Darm-Entzündung, Schädigung von Leber und Nieren und eine Zersetzung der roten Blutkörperchen. Die tödliche Dosis beim Hund wird mit 1 bis 2 g Samen pro kg Körpergewicht angegeben. Das in Apotheken erhältliche Rizinusöl, ist durch Erhitzen ungiftig gemacht worden.
Yuccapalme, Drachenbaum und Bogenhanf:
Die Pflanzensäfte beinhalten Gifte, die zu Schleimhautreizungen und Hämolyse (Zerstörung der roten Blutkörperchen) führen können.
Symptome: Zahnfleischentzündung, Speicheln, Erbrechen, Durchfall. Weiterhin sind Untertemperatur, Bewegungsstörungen und Blutungen möglich. Ein komaähnlicher Zustand ist ebenfalls möglich.
Anhand der Symptome kann man bestimmte Vergiftungserscheinungen frühzeitig erkennen. Bei Vergiftungen aller Art gilt jedoch, dass man mit seinem Hund sofort zum Tierarzt gehen sollte, da sonst ggf. wertvolle Zeit für lebensrettende Massnahmen verstreicht.
Erste Massnahmen bei Vergiftungen:
Nur innerhalb der ersten 30 Minuten bis max. 60 Minuten, allerhöchstens 2 Stunden, kann die Giftaufnahme im Körper mit Hilfe von Abführmitteln, Brechmitteln, Magenspülungen, oder evtl. auch durch die Gabe von Kohletabletten verringert werden.
Der Hund sollte aber so schnell wie möglich zum Tierarzt gebracht werden. Ist der Weg zum nächsten Tierarzt zu weit, sollte man versuchen, möglichst nach telefonischer Absprache mit einem Tierarzt, durch zwangsweises Eingeben von konzentrierter Kochsalzlösung (1 Esslöffel Salz auf 100 ml Wasser) das Erbrechen des Hundes selbst auszulösen, oder aber durch gewaltsames Einflössen von Öl (Speiseöl, Rizinusöl, Paraffinöl) den Hund zum Erbrechen bringen.
Hinweis: Öl ist nicht bei allen Vergiftungen einsetzbar, denn zum Teil fördert es sogar noch die Aufnahme der Giftstoffe. Wenn sie sich nicht sicher sind, welche Stoffe ihr Hund verschluckt hat, dann lieber kein Öl eingeben und die Salzlösung benutzen.
Ein Erbrechen hat natürlich auch nur bis zu etwa 2 Stunden nach der Giftaufnahme Sinn, denn noch im Magen liegende Giftreste sollen dadurch heraus befördert werden. Ist dieser Zeitpunkt verstrichen, so zeigt das künstliches Erbrechen wenig oder gar kein Erfolg.
Bei Säuren oder Laugen darf kein Erbrechen ausgelöst werden, da sonst die Gefahr einer erneuten Verätzung der Speiseröhre besteht. In diesem Fall für reichlich Trinkwasserzufuhr sorgen, damit ein Verdünnungseffekt eintreten kann.
Häufige Vergiftungen bei Hund und Katze
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Welche Vergiftungen sind häufig bei Hunden und Katzen?
Haustiere können sich unbeabsichtigt mit Haushaltsreinigern, Giftpflanzen wie beispielsweise der Eibe oder Frostschutzmitteln vergiften. Foto: vetproduction
Vergiftungen bei Hunden und Katzen sind unter Tierbesitzern sehr gefürchtet. Die Haustiere können sich unbeabsichtigt mit Haushaltsreinigern, Giftpflanzen oder Frostschutzmitteln vergiften, oder aber sie werden mutwillig mit Rattengift oder anderen Ködern vergiftet. Als Tierhalter will man wissen: Welche Vergiftungen sind möglich? Wie äußern sich Vergiftungen bei Hund und Katze? Wie kann ich selbst Erste Hilfe bei einer Vergiftung meines Tieres leisten? Wie behandelt der Tierarzt meinen vergifteten Hund bzw. meine vergiftete Katze?
Einige häufige Vergiftungen bei Hunden und Katzen finden Sie hier aufgeführt:
- Mittel gegen Ektoparasiten (z.B. Amitraz oder Permethrin)
Der Wirkstoff Amitraz ist unter anderem in bestimmten Hunde-Halsbändern gegen Ungeziefer wie Zecken enthalten. Zu einer Vergiftung kann es zum Beispiel kommen, wenn der Hund das Halsband zerbeißt.
Auch Permethrin ist in vielen Präparaten gegen Ektoparasiten (in Form von Spot-Ons oder Sprays) enthalten. Es ist für Hunde, nicht aber für Katzen zugelassen! Vergiftungen treten bei Katzen immer wieder auf, weil Tierbesitzer das Mittel fälschlicherweise auch bei Katzen anwenden.
Typische Symptome einer Amitraz-Vergiftung sind Benommenheit, weitgestellte Pupillen, Schwäche sowie ein verlangsamter Herzschlag. Bei Katzen weisen starkes Speicheln und Krämpfe auf eine Permethrin-Vergiftung hin.
Häufig enthalten Rattengifte und Mäusegifte (Rodentizide) sogenannte Cumarin-Derivate. Diese greifen in die Blutgerinnung von Tieren ein und verursachen lebensgefährliche Blutungen. Insbesondere Rodentizide der 2. Generation (z.B. Diphacinone, Bromadiolone) wirken besonders lange (bis zu vier Wochen). Hunde und Katzen nehmen entweder das Gift direkt auf oder erbeuten Ratten oder Mäuse, die bereits vergiftet sind.
Für den Tierbesitzer ist eine Vergiftung mit Rodentiziden nicht immer nachvollziehbar, zum einen, weil er während der Giftaufnahme oft nicht zugegen ist, zum anderen, weil die ersten Vergiftungssymptome erst zwei bis vier Tage auftreten, nachdem der Hund oder die Katze das Gift gefressen hat.
Auffälligstes Symptom einer Vergiftung mit Rattengift und Mäusegift sind Blutungen aus Maul, Nase, Genitalöffnung und After sowie innere Blutungen des Tieres.
Vor allem während der kalten Jahreszeit treten gelegentlich Vergiftungen bei Hunden und Katzen durch Frostschutzmittel auf. Nicht selten entstehen zum Beispiel beim Einfüllen des Mittels oder durch beschädigte Autokühler kleine Pfützen.
Hunde und Katzen nehmen das Frostschutzmittel bereitwillig wegen seines süßen Geschmacks auf. Typische Symptome einer Frostschutzmittel-Vergiftung sind ein unsicherer Gang (Torkeln), Benommenheit, Erbrechen, Durchfall sowie Muskelkrämpfe beim Tier.
- Medikamente (z.B. die Schmerzmittel Acetylsalicylsäure und Paracetamol)
Acetylsalicylsäure und Paracetamol sind Wirkstoffe, die in der Humanmedizin vorwiegend als Schmerzmittel und zur Fiebersenkung eingesetzt werden. Sie können – abhängig von der Dosis – sowohl bei Hunden als auch bei Katzen zu Vergiftungen führen, wobei Katzen empfindlicher reagieren als Hunde.
Als Anzeichen einer Vergiftung mit Acetylsalicylsäure oder Paracetamol sind Hunde bzw. Katzen apathisch und benommen, haben Durchfall und Erbrechen, in manchen Fällen auch Blutungen im Magen-Darm-Trakt. Grundsätzlich ist es ratsam, Haustiere in keinem Fall eigenmächtig mit Medikamenten aus der eigenen Hausapotheke zu behandeln. Der Medikamenten-Schrank sollte außerdem verschlossen und nicht für Hund oder Katze zugänglich sein – vor allem, wenn die Tiere alleine und unbeobachtet zu Hause bleiben.
Das Spektrum an Pflanzen, die für Hunde und Katzen giftig sind, ist groß. Dabei kann es sich sowohl um wilde Gewächse, als auch um Zierpflanzen im Garten oder innerhalb der Wohnung handeln. Die Vergiftungssymptome durch Pflanzengifte können vielfältig und teilweise sehr unterschiedlich sein. Häufig kommt es zu Erbrechen, Durchfall, Benommenheit, starkem Speicheln oder zum Schock des Tieres.
- Organische Phosphorsäureester (z.B. Parathion, E605)
Zu den organischen Phosphorsäureestern zählen viele Insektizide, wie sie im häuslichen Garten oder in der Landwirtschaft verwendet werden. Auch einige Präparate gegen Ektoparasiten (wie Zecken und Flöhe) enthalten verwandte chemische Verbindungen, die in zu hoher Dosierung für Tiere – wie auch für Menschen – giftig wirken können.
Bei Hunden oder Katzen treten als Vergiftungssymptome meist Erbrechen und Durchfall, Muskelzuckungen oder Muskelkrämpfe sowie starkes Speicheln auf. Typisch sind auch eng gestellte Pupillen (Miosis).
Bei Kontaktvergiftungen kommt das Gift mit der äußeren Haut oder den Schleimhäuten des Tieres in Berührung und schädigt diese an Ort und Stelle. Dies kann sich in Form von Hautwunden oder verschorften Hautstellen äußern.
Zu Kontaktvergiftungen kann es kommen, wenn Hunde oder Katzen Zugang zu säure- oder laugehaltigen Haushaltsreinigern oder Lösungsmitteln – etwa in Farben oder Lacken – haben.
Wie leiste ich als Tierbesitzer Erste Hilfe bei Vergiftungen?
Ist das Gift nicht bekannt, können Sie als Tierbesitzer nur bedingt Erste Hilfe leisten. Zudem können sich hinter Symptomen wie Durchfall und Erbrechen auch andere Krankheitsursachen verbergen. Die Maßnahmen beschränken sich dann darauf, Ihr Tier sicher zu lagern und schnellstmöglicht zu einem Tierarzt zu bringen.
Bei bestimmten, bekannten Giften können Sie wie folgt bei Ihrem Tier Erste Hilfe leisten:
- Säuren oder Laugen: Spülen Sie bei Hautkontakt die betroffenen Stellen sofort mit viel lauwarmen Wasser über mehrere Minuten ab (keine Waschsubstanzen verwenden). Scheren Sie gegebenenfalls das Fell im betroffenen Bereich (gilt auch bei anderen Kontaktvergiftungen). Bringen Sie Ihr Tier anschließend sofort zum Tierarzt!
Hat Ihr Tier ein säure- oder laugehaltiges Mittel verschluckt, können Sie ihm reichlich Wasser anbieten beziehungsweise einflößen (soweit möglich). Tun Sie dies nur, wenn es sich mit Sicherheit um eine Säure oder Lauge handelt. Bei anderen Giftstoffen könnte sonst die Aufnahme des Gifts in den Körper beschleunigt werden!
Bei einer Vergiftung mit ätzenden Substanzen – versuchen Sie auf keinem Fall, bei Ihrem Tier Erbrechen auszulösen!
Erste Fragen des Tierarztes bei Vergiftungen
Haben Sie bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze den Verdacht auf eine Vergiftung, stellt Ihnen der Tierarzt (am besten bereits telefonisch) folgende Fragen:
- Um welche Tierart und Rasse handelt es sich?
- Wie alt und wie schwer ist das Tier?
- In welchem gesundheitlichen Zustand befindet sich Ihr Tier? (Symptome beschreiben)
- Ist das Gift bekannt? (z.B. Medikament, Reinigungsmittel, Pflanze, etc.)
In diesem Fall ist es hilfreich, wenn Sie vorhandene Pflanzenteile, Verpackungen oder Beipackzettel mit in die Tierarzt-Praxis bringen!
Wie behandelt der Tierarzt Vergiftungen?
Bei Vergiftungen besteht die wichtigste tierärztliche Maßnahme darin, das Gift möglichst rasch und vollständig aus dem Körper des Tieres zu entfernen. Tierärzte bezeichnen dieses Vorgehen als „Dekontamination“.
Entgiftung (Dekontamination)
Zur Entgiftung des Tieres stehen dem Tierarzt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Welche er wählt, richtet sich danach, welches Gift das Tier aufgenommen hat.
Eine Entleerung des Magens ist nur dann sinnvoll, wenn der Hund oder die Katze das Gift vor weniger als zwei Stunden aufgenommen hat. Voraussetzung ist, dass das Tier bei Bewusstsein ist und feststeht, dass es sich nicht um ätzende Substanzen (Säuren, Laugen) oder Lösungsmittel handelt. Der Tierarzt spritzt dazu ein Mittel, welches Erbrechen auslöst (Emetikum), beim Hund beispielsweise Apomorphin, bei der Katze Xylazin.
Ist der giftige Stoff bereits weiter in den Darm des Tieres gelangt, verabreicht der Tierarzt eventuell ein Mittel, welches den Darm schneller entleert. Der Enddarm lässt sich mithilfe eines Klistiers beziehungsweise Einlaufs entleeren.
- Giftaufnahme im Magen-Darm-Trakt verhindern:
Um zu verhindern, dass der giftige Stoff vom Darm in den Blutkreislauf des Tieres gelangt, verabreicht der Tierarzt meist Aktivkohle. Diese hat die Eigenschaft, viele Giftstoffe an ihrer Oberfläche zu binden. Das Tier scheidet die Aktivkohle (mitsamt des gebundenen Gifts) über den Darm wieder aus. Allerdings binden bestimmte Gifte wenig an Aktivkohle (z.B. Frostschutzmittel, Laugen, Säuren oder Lösungsmittel).
- Beschleunigte Ausscheidung des Gifts über die Nieren:
Befindet sich das Gift bereits im Blutkreislauf des Tieres, besteht eine wichtige Behandlungsmaßnahme zum einen darin, den Giftstoff zu verdünnen. Zum anderen soll das Gift möglichst schnell mit dem Harn ausgeschieden werden. Zu diesem Zweck erhält das Tier Infusionen über die Vene. Gleichzeitig verabreicht der Tierarzt ein harntreibendes Mittel (Diuretikum, z.B. Furosemid).
Gegen manche Gifte stehen Gegenmittel (Antidote) zu Verfügung. Voraussetzung ist, dass das jeweilige Gift bekannt ist. Beispiele für Gifte, für die ein Antidot existiert, sind:
- Giftstoff: Amitraz, Antidot: Atipamezol
- Giftstoff: Cumarin-Derivate, Antidot: Vitamin K1
- Giftstoff: Frostschutzmittel, Antidot: Ethanol (Ethylalkohol)
- Giftstoff: Paracetamol, Antidot: Acetylcystein
- Giftstoff: E605, Antidot: Atropin
Wichtige Adressen bei Vergiftungen
Wichtige Informationen zu Vergiftungen, sowohl für Tiere als auch für Menschen, erhalten Sie über Giftnotrufzentralen. Im Internet finden Sie unter www.toxinfo.org auch alle Telefonnummern und Adressen regionaler Giftinformationszentren in Ihrer Nähe.
Weiterführende Informationen
Autor: Pascale Huber, Tierärztin
Datum der letzten Aktualisierung: Januar 2018
Informationen der toxikologischen Abteilung des Klinikums rechts der Isar: www.toxinfo.med.tum.de (Abruf: Januar 2018)
Kohn B. et al.: Praktikum der Hundekrankheiten. Enke, Stuttgart 2017
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