понедельник, 18 июня 2018 г.

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Hüftgelenksdysplasie (HD) bei Hunden: Symptome, Diagnose & Therapie

Die Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine häufige Erkrankung, besonders auch bei großen Hunden. Tierheilpraktikerin Maike Kannapin stellt in diesem Artikel die notwendige Diagnostik dar, gibt einen Einblick in mögliche schulmedizinische und naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten und liefert Informationen zu Ernährung und Haltung.

Bei der Hüftgelenksdysplasie (HD) handelt es sich um eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks, bei der die Hüftgelenkspfanne und der Oberschenkelkopf in ihrer Form nicht zueinander passen. Die Hüftgelenksdysplasie entsteht aufgrund folgender Ursachen:

  1. Die Hüftpfanne ist zu groß oder auch zu flach ausgebildet oder
  2. der Femurkopf hat eine veränderte Form.

Beide Fälle führen dazu, dass das Gelenk zu locker sitzt und nicht genau ineinander greifen kann. Weiterhin kann es sein, dass Kopf und Pfanne zwar zueinander passen, aber der Gelenkspalt, der zwischen beiden liegt, zu weit ist. Als Gründe können eine lose Gelenkskapsel, eine schwache Muskelspannung oder ein lockeres Band infrage kommen. Dieses kann zu sekundären Folgeerkrankungen führen, bei denen es zu starken Schmerzen aufgrund von Knorpelschäden und Knochenzubildungen kommt, die wiederum Entzündungen im Gelenk zur Folge haben können.

Entstehung der Hüftgelenksdysplasie

Von der Hüftgelenksdysplasie sind eher große Hunderassen betroffen, aber auch mittelgroße und kleine Rassen können erkranken. Eine besondere Anfälligkeit für die Hüftgelenksdysplasie zeigt sich bei folgenden Rassen: Deutscher Schäferhund, Golden Retriever, Labrador, Neufundländer und Setter.

Alle Ursachen, die zu einer Hüftgelenksdysplasie führen, sind noch nicht bekannt. Man geht aber davon aus, dass es eine genetische Veranlagung für die Erkrankung gibt und sie somit vererbbar ist. Dieses heißt aber nicht zwangsläufig, dass alle Nachkommen betroffener Eltern eine Hüftgelenksdysplasie entwickeln werden. Allerdings tragen auch gesunde Welpen erkrankter Eltern die Veranlagung in sich und können dann wieder von Hüftgelenksdysplasie betroffene Nachkommen hervorbringen. Da es auf die Kombination der Gene ankommt, besteht sowohl die Möglichkeit, dass zwei gesunde Eltern kranke Welpen erzeugen, als auch, dass kranke Eltern einen völlig gesunden Wurf haben. Da sich die Hüftgelenksdysplasie polygen vererbt, d. h. ihre Merkmale werden nicht durch ein einzelnes Gen, sondern durch eine Vielzahl von Genen weitergegeben, stellt es für die Züchter ein großes Problem dar, diese Erkrankung aus der Zucht zu eliminieren.

Die Symptome der Hüftgelenksdysplasie sind allerdings nicht bereits bei der Geburt ausgeprägt, sondern es müssen bestimmte Umweltbedingungen bzw. Aufzuchtfaktoren hinzukommen, damit sich die Erkrankung während des Wachstums entwickeln kann, d. h. ein Welpe, der mit dieser Veranlagung geboren wird, kann völlig gesund erscheinen und keinerlei Symptome zeigen, wird aber aufgrund einer schlechten Aufzucht im Laufe des Wachstums die Krankheit entwickeln. Ein gesunder Welpe ohne ererbte Veranlagung für die Hüftgelenksdysplasie, wird aufgrund einer Aufzucht unter ungünstigen Bedingungen keine Hüftgelenksdysplasie entwickeln.

Der Entstehung der Hüftgelenksdysplasie liegt folgender Prozess zugrunde: Im Welpenskelett gibt es noch zahlreiche Bereiche aus Knorpel, die sich erst entwickeln müssen. Bei diesem Vorgang kann es natürlich auch zu Fehlentwicklungen kommen. Da Hüftgelenkspfanne und Oberschenkelkopf bei der Geburt noch nicht vollständig ausgebildet sind, kommt es während des Wachstums zu einer wechselseitigen Beeinflussung. Der Oberschenkelkopf wächst auf die Hüftgelenkspfanne zu und übt einen Reiz auf die Pfanne aus. So entwickelt sich ein passendes Gelenk. Bei einem locker und wenig stabil angelegten Gelenk kann während des Wachstums eine ungleichmäßige Belastung der Gelenkpfanne entstehen, wodurch die Verknöcherung ungünstig beeinflusst wird. Daraus folgt, dass zu starker Druck an bestimmten Stellen die Pfanne abflachen lässt. Der von diesem Vorgang meist betroffene Bereich sind die Ränder der Gelenkpfanne. Hier wird das Wachstum gehemmt und der richtige Schluss der Pfanne um den Oberschenkelkopf kann nicht entstehen. Der Druck verstärkt sich weiter und dadurch lockert sich der Oberschenkelkopf immer mehr. Diese Entwicklung führt dazu, dass die Pfanne immer flacher wird und der Kopf immer mehr aus dem Gelenk herauswandert (Subluxation). Eine weitere Variante für eine Fehlentwicklung besteht in einem zu kleinen Gelenkkopf oder in einer falschen Winkelung. Auch hierdurch werden Reize an Stellen ausgeübt, die für eine normale Gelenkentwicklung nicht förderlich sind.

Bei älteren Tieren entstehen dann zusätzlich noch Verschleißerscheinungen aufgrund der Fehlbelastungen. Es kommt zur Abnutzung des betroffenen Gelenkknorpels durch den dauerhaften Druck und eine Entzündung der Gelenkkapsel kann folgen. Der Körper versucht durch Verknöcherung der betroffenen Bereiche diesem Prozess entgegen zu wirken. Auf diese Art und Weise beginnt eine ständig fortschreitende degenerative Erkrankung, die Arthrose.

Aufzuchtbedingungen

Zwei Faktoren beeinflussen hier in wesentlichem Maße, ob die angeborene Veranlagung zum Tragen kommt und infolgedessen Symptome beim Hund auftreten:

Ein zu schnelles Wachstum muss auf jeden Fall verhindert werden, d. h. es darf kein Futter mit hohem Anteil an Eiweiß und Kalzium gefüttert werden. Das Futter sollte nicht 24 Stunden zur Verfügung stehen. Das ist auch wichtig für eine vernünftige Gewichtsentwicklung, da ein zu hohes Gewicht Knochen und Gelenke in besonderem Maße belastet. Im Hinblick darauf, dass aufgrund ihres schnell wachsenden Skeletts häufiger große Hunde von der Hüftgelenksdysplasie betroffen sind muss das Verhältnis zwischen Kalzium und Phosphor besonders beachtet werden. Natürlich sollte auch bei kleinen Hunden auf eine vernünftige Ernährung geachtet werden, weil auch sie u. U. an einer HD erkranken können. In diesem Zusammenhang möchte ich auf das BARFEN (Biologisch Artgerechte Rohfleischernährung) als Ernährungsform hinweisen, weil sich herausgestellt hat, dass gebarfte Hunde insgesamt harmonischer und langsamer wachsen. Sollte man sich dazu entschließen, ist es aber besonders wichtig, einen geschulten Ernährungsberater hinzuziehen, um gerade in der Aufzuchtsphase keine Fehler in der Rationsgestaltung zu machen, was zu schwerwiegenden Erkrankungen führen könnte.

Für die Entwicklung gesunder Gelenke ist eine gut ausgebildete Muskulatur unbedingt notwendig, weil nur sie für notwendige Wachstumsreize sorgt. Natürlich darf der Welpe auf keinen Fall überanstrengt werden, sondern benötigt regelmäßig angepasste Bewegung. Es dürfen keine stundenlangen Spaziergänge gemacht werden, sondern mehrmals am Tag sollten kürzere Strecken gelaufen werden. Der Untergrund für die Bewegung spielt auch eine große Rolle. Die Tiere sollten sich nicht so viel auf hartem Untergrund bewegen besonders nicht in hohen Gangarten auf ungeeigneten Böden. Tabu sind während der Wachstumsphase Hundesport, neben dem Fahrrad herlaufen und Treppensteigen. Das Spielen sollte möglichst mit gleichgroßen und gleichgewichtigen Hunden erfolgen.

Die Ausprägung der Fehlentwicklung, die auf dem Röntgenbild festgestellt wird, sagt noch nichts über das Ausmaß der dann auftretenden Symptome aus: Es ist möglich, dass ein Hund mit einer schwerwiegenden Fehlbildung nur geringe Symptome zeigt und ein Hund mit einer mäßigen Fehlbildung kann wesentlich stärkere Symptome entwickeln. Viele Hunde haben eine Veränderung des Hüftgelenks und zeigen gar keine Symptome.

Die akute Phase der Erkrankung zeigt sich in etwa im Alter zwischen fünf und acht Monaten. Bei den Tieren kann es zu einer sogenannten Nachhandschwäche kommen, d. h. die Hintergliedmaßen wirken schwächer als die Vorhand. Auffällig sein kann eine stärkere Spreizung der Zehen an den Vorderpfoten, die Hunde sind dort durchtrittiger (plattfüßig). Besonders große Rassen zeigen jetzt schon Schwierigkeiten beim Aufstehen. Möglicherweise werden Sprünge und Treppenlaufen verweigert. Die Tiere wirken nicht mehr so fit wie früher, sondern schwächer und ruhiger. Unter Umständen kann eine Verkürzung der Schrittlänge beobachtet werden.

Normalerweise tritt der Hund mit seinen Hinterpfoten in die Abdrücke seiner Vorderpfoten, nun befinden sich die Abdrücke der Hinterpfoten deutlich hinter denen der Vorderpfoten. Im Galopp verändert sich das Gangbild ebenfalls: Beide Hinterbeine werden zeitgleich aufgesetzt und wieder abgestoßen, dieses wird als sogenanntes "Kaninchenhoppeln" bezeichnet. Zusätzlich kann es zu einem schwankenden Gang kommen, d. h. der Hintern wackelt stark nach rechts und links. Lahmheiten können natürlich auch auftreten. Der Hund zeigt eventuell Schmerzen bei Berührungen, z. B. wenn er im Bereich des Rückens und der Hüfte angefasst wird. Es können sich Auffälligkeiten in der Muskulatur zeigen, d. h. einzelne Muskelgruppen können unterentwickelt sein, andere vielleicht verspannt oder verhärtet sowie verkürzt. In schweren Fällen kann es passieren, dass der Hund jede Bewegung vermeiden möchte. Auch Verhaltensänderungen, wie z. B. Aggressivität dem Menschen gegenüber, Autoaggression und Wetterfühligkeit, die sich nicht erklären lassen, können möglicherweise im Rahmen der Erkrankung auftreten.

In manchen Fällen kann es mit circa einem Jahr zu einer vorübergehenden Besserung der Symptome kommen, auch die Schmerzen verschwinden dann vorerst. Allerdings beginnt jetzt der schleichende Übergang in die chronische Phase. Es muss aber nicht zwangsläufig eine akute Phase vorhanden sein, möglich ist auch, dass sich die Symptome der Erkrankung beim erwachsenen Hund mit der chronischen Phase erstmalig zeigen. Hier zeigt sich als erstes Symptom oft eine Lahmheit, verursacht durch den entzündlichen Prozess im Gelenk. Da die jetzt auftretenden Erscheinungen auch auf andere Erkrankungen hinweisen können, ist hier eine gute Differentialdiagnostik durch den Tierarzt wichtig.

Die Diagnose wird mithilfe von Röntgenbildern gestellt. Besonders wichtig ist hier der Zeitpunkt des Röntgens. Natürlich sollte das Tier bei auftretenden Symptomen untersucht werden, aber eine endgültige Diagnose kann erst bei einem fertig ausgebildeten Skelett erfolgen, also in der Regel frühestens mit einem Jahr. Bei sehr großen Hunderassen sollte erst mit 1,5 Jahren geröntgt werden.

Die Lage des Hundes beim Röntgen ist wichtig, da die Hüftgelenke auf dem Röntgenbild symmetrisch dargestellt werden müssen. Der betroffene Hund wird hierfür nur in Rückenlage mit nach hinten ausgestreckten Beinen und nach innen gedrehten Oberschenkeln in der sogenannten Froschstellung geröntgt. Dieses ist für den Hund sehr unangenehm und erfolgt daher in Narkose. Ein weiterer Vorteil der Narkose ist die Erschlaffung der Muskulatur, dadurch kann die Stabilität der Hüftgelenke besser beurteilt werden. Die Narkose ist auch notwendig, um eine ruhige Lage des Hundes zu gewährleisten.

Mithilfe des sogenannten Norberg-Winkels wird der Schweregrad der HD eingeschätzt. Das ist der Winkel, der zwischen dem Zentrum des Oberschenkelkopfes und dem vorderen Pfannenrand liegt. Bei einem HD-freien Hund sollte er mindestens 105° oder mehr betragen.

Der Befund jedes Gelenks wird beurteilt, der dann schlechtere Befund führt zum Gesamtergebnis. Es gibt fünf Schweregrade der HD:

  1. Kein Hinweis auf Hüftgelenksdysplasie
  2. Relativ normale Hüftgelenke
  3. Leichte Hüftgelenksdysplasie
  4. Mittlere Hüftgelenksdysplasie
  5. Schwere Hüftgelenksdysplasie

Behandlungsmöglichkeiten der Schulmedizin

Da die Hüftgelenksdysplasie eine häufige Erkrankung, besonders auch bei großen Hunden, darstellt, möchte ich in meinem Artikel für umfangreiche Informationen hierüber sorgen. Im Folgenden wird die notwendige Diagnostik dargestellt sowie ein Einblick in mögliche schulmedizinische und naturheilkundliche Maßnahmen geschaffen. Informationen zu Ernährung und Haltung werden ebenfalls aufgeführt.

Es wird zwischen konservativer, medikamentöser und operativer Behandlung unterschieden:

Konservative Behandlung

Bei leichten Symptomen können hier gute Erfolge erzielt werden. Auf jeden Fall muss darauf geachtet werden, dass der Hund kein Übergewicht hat, weil dieses zu einer starken Belastung der Hüftgelenke führen würde. Empfohlen wird regelmäßige, häufige und gleichmäßige und nicht zu lange Bewegung auf nicht zu hartem Boden. Eine Überanstrengung des Hundes muss hierbei unbedingt vermieden werden. Darüber hinaus werden Physiotherapie mit Massagen und Wärmebehandlung verordnet. Um die Muskulatur gut zu entwickeln, ist auch das Schwimmen sehr gut geeignet. Hierbei muss der Hund sein Gewicht nicht selber tragen und die Gelenke werden somit entlastet. Wichtig ist aber darauf zu achten, dass die Wassertemperatur nicht zu kalt ist. Die Liegeplätze des Hundes sollten warm, weich und körperunterstützend gestaltet werden.

Medikamentöse Behandlung

Zur Schmerzbekämpfung werden meist nicht-steriodale Antiphlogistika (NSAIDs) eingesetzt. Diese Medikamente bekämpfen Schmerzen und Entzündungen. Die Entzündung wird durch die Blockierung der Prostaglandine bekämpft. Bei längerfristigem Einsatz kann es hier zu Nebenwirkungen im Magen-Darmtrakt kommen. Bei stärkeren Schmerzen werden auch Kortikosteroide eingesetzt. Weiterhin gibt es sogenannte Chondroprotektiva, die eine Schutzwirkung auf den Gelenkknorpel ausüben, allerdings ist die Wirkung noch nicht erwiesen, aber Nebenwirkungen sind hier nicht zu erwarten. Manchmal werden auch Anabolika eingesetzt, die den Muskelaufbau fördern sollen.

Operationen

Resektion des Femurkopfes

Bei dieser Operation werden Oberschenkelkopf und -hals vom Knochen getrennt und entfernt. Der Effekt ist, dass sich ein Pseudogelenk (Pseudoarthrose) ausbildet. Das führt dazu, dass das Pseudogelenk zusammen mit der umgebenden Muskulatur die Funktion des alten Gelenks übernimmt. Diese Operation wird eher bei kleinen bis mittelgroßen Hunden durchgeführt.

Verlängerung des Femurhalses

Bei normal ausgebildeter Gelenkpfanne besteht die Möglichkeit den Femurhals zu verlängern, um einen tieferen Sitz des Kopfes in der Pfanne zu erzielen. Diese Methode ist für junge Hunde geeignet. Sie müssen nach der OP circa sechs Wochen Ruhe halten.

Denervation der Hüftgelenkkapsel

Bei dieser Operation werden die Nerven durchtrennt, die die Schmerzempfindung vom Hüftgelenk zum Gehirn weiterleiten. Das Gelenk wird dadurch nicht verändert und die Entwicklung einer Arthrose kann auch nicht unterbunden werden.

Plastik des Hüftgelenksfannendaches

Im Alter zwischen sechs Monaten undfünf Jahren kann eine Plastik an der Hüftgelenkspfanne eingesetzt werden. Dieses empfiehlt sich, wenn der Oberschenkelkopf zu einem großen Anteil herausgesprungen ist. Hierdurch soll das Knochenwachstum in die richtige Richtung gelenkt werden und sich die Pfanne besser um den Oberschenkelkopf schließen. Auch hier darf noch keine oder nur eine leichte Arthrose bestehen.

Durchtrennung des Kammmuskels

Das Hinterbein wird von diesem Muskel nach innen bewegt. Er verläuft an der Schenkelinnenseite, ausgehend vom Schambein bis zum unteren Drittel des Oberschenkelknochens. Dadurch, dass durch diesen Muskel der Oberschenkel nach oben gezogen wird, erhöht sich der Druck auf den Pfannenrand und die Gelenkkapsel. Aufgrund dessen entsteht Schmerz. Die Durchtrennung des Muskels führt dazu, dass eine vorhandene Lahmheit gebessert wird. Der Entstehung von Arthrosen kann durch diesen Eingriff eventuell begegnet werden.

Dreifache Beckenosteotomie

Bei der dreifachen Beckenosteotomie handelt es sich um einen schwierigen Eingriff. Die Hüftgelenkspfanne wird nach außen rotiert, nachdem sie aus ihrer Verbindung herausgelöst wurde, und im Anschluss fixiert. Die Druckbelastung soll auf diese Art und Weise auf eine größere Fläche verteilt und eine bessere Einfassung des Oberschenkelkopfes gewährleistet werden. Um diese Operation ausführen zu können, sollte die Pfanne groß genug sein und auch der Oberschenkelkopf muss gewisse Voraussetzungen erfüllen. Eine Arthrose sollte möglichst noch nicht vorhanden sein. Der Eingriff muss schon im Alter von fünf bis zwölf Monaten ausgeführt werden und die Tiere müssen danach für circa acht Wochen sehr stark in ihrer Bewegung begrenzt werden. Allerdings ist die Aussicht auf Erfolg bei diesem Eingriff relativ groß.

Künstliches Hüftgelenk

Bereits in den 50er Jahren entstand die Möglichkeit des vollständigen Ersatzes von Hüftgelenkskopf und Hüftgelenkspfanne. In dieser Operation werden der Kopf und der Hals des Oberschenkels entfernt und durch eine Prothese ersetzt. Es ist auch möglich, die Pfanne zu entfernen, und im Anschluss wird hierfür eine Prothese eingesetzt. Bereits entstandene Arthrosen werden entfernt. Diese Operation kann erst durchgeführt werden, wenn das Wachstum abgeschlossen ist und sich die Wachstumsfugen geschlossen haben. Die größte Gefahr dieses Eingriffs stellt die mögliche Entzündung des Knochens dar. Das hätte unter Umständen zur Folge, dass die Prothese wieder entfernt werden muss.

Da es in der Medizin durch umfangreiche Forschung zu ständiger Weiterentwicklung kommt und es sich bei der Hüftgelenksdysplasie um eine nicht selten auftretende Erkrankung handelt, gibt es sicherlich jetzt und in der Zukunft noch andere als die aufgeführten Verfahren für die Diagnose und Behandlung der Hüftgelenksdysplasie.

Behandlungsmöglichkeiten der Naturheilkunde

Akupunktur

Durch das Nadeln bestimmter Akupunkturpunkte werden Reize gesetzt. Dieses kann zu einer Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers führen und somit zu einer deutlichen Schmerzreduzierung. Die Akupunktur stellt eine gute Alternative zu Schmerzmedikamenten dar, wenn sie von einem erfahrenen Therapeuten durchgeführt wird, da sie dann nur geringe oder auch keine Nebenwirkungen zeigt. In schweren Fällen ist sie eine gute Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung und kann eventuell dabei helfen, die Menge der Medikamente zu reduzieren. Für die Schmerzreduzierung müssen regelmäßige Behandlungsintervalle eingehalten werden.

Goldakupunktur

An klassischen Akupunkturpunkten werden mit der Hohlnadel Goldimplantate eingesetzt. Hierzu ist eine Röntgenkontrolle notwendig. Da die Implantate einen ständigen Reiz ausüben, erfolgt dieser Eingriff nur einmalig. Dieses Verfahren kann zu einer deutlichen Reduzierung der Schmerzen führen. Allerdings können nur die Schmerzen reduziert werden, die Veränderungen in den Gelenken bleiben aber bestehen. Da der Hund sich aufgrund der nicht mehr vorhandenen Schmerzen wieder besser bewegen kann, ist es möglich, dass sich die Muskulatur wieder vernünftig entwickelt und das Gelenk besser gestützt wird. Man geht davon aus, dass durch die Goldakupunktur die Endorphinproduktion angeregt wird und es so zu einer deutlichen Verringerung der Schmerzsymptomatik kommt. Die Weiterleitung der Schmerzempfindung über die Nerven an das Gehirn wird unterbunden und zusätzlich wird die Durchblutung angeregt. Diese Therapie sollte nur von spezialisierten Tierärzten durchgeführt werden.

Homöopathie

Eine Vielzahl homöopathischer Mittel kann nach einer Erstanamnese zum verwendet werden, z. B. Arnica, Apis, Harpagophytum, Ruta, Rhus Toxicodendron, Symphytum, Calcium carbonicum, Belladonna, Lycopodium. Das Mittel wird in Abhängigkeit der Gesamtheit der Symptome und Gemütserscheinungen des betroffenen Tieres gewählt und es ist daher anzuraten, einen erfahrenen homöopathischen Therapeuten hinzuziehen, um das Konstitutionsmittel herauszufinden. Degenerative Veränderungen im Bewegungsapparat können durch ein homöopathisches Mittel aber nicht verändert werden.

Bachblüten

Bachblüten können unterstützend gegeben werden, z. B. Rock Water und Willow für die Beweglichkeit der Gelenke oder Hornbeam und Oak für die Stabilisierung des Stützapparates. Sie stellen aber besonders eine Unterstützung der Behandlung im seelischen Bereich dar, da chronische Erkrankungen, besonders auch verbunden mit Schmerzen, oft zu einer Veränderung der Gemütsverfassung führen und eine Stabilisierung der Psyche auch eine bessere Heilungstendenz des Körpers zur Folge hat.

Magnetfeldtherapie

Durch die Magnetfeldtherapie kann eine bessere Beweglichkeit des Gelenkes erzielt werden. Sie fördert die Durchblutung und damit den Abtransport von schädlichen Stoffen im Gelenk.

Phytotherapie

Viele Pflanzen können einen großen Beitrag zur Entzündungsbekämpfung und Schmerzkontrolle leisten. Besonders gut eignen sich hierfür Ingwer und Teufelskralle. Weitere gelenkwirksame Stoffe sind Weihrauch und Schwefel. Auch die Grünlippmuschel möchte ich hier noch erwähnen. Nicht alle diese Substanzen entstammen der Phytotherapie, sollen hier aber genannt werden, da sie oft in Kombination verabreicht werden. Auch hier sollte nur ein erfahrener Therapeut einen Therapieplan erstellen, da beim Einsatz der Mittel auf die gegenseitigen Wechselwirkungen geachtet werden muss.

Neuraltherapie

Mithilfe der Neuraltherapie kann eine Schmerzreduzierung ebenfalls erreicht werden. Hierfür werden an den Schmerzpunkten die Lokalanästhethika Lidocain und Procain intrakutan injiziert.

Bewegungstherapie

Durch passive Bewegung, d. h. durch vorsichtiges Beugen und Strecken betroffener Körperteile wird wieder mehr Beweglichkeit der Gelenke erzeugt. Hierbei muss aber auf geringste Anzeichen von Schmerz oder Unbehagen geachtet werden, damit es nicht zu einer Verschlechterung der Erkrankung kommt und sollte daher nur von einem erfahrenen Physiotherapeuten durchgeführt werden. Nach Anleitung durch den Therapeuten kann man dann auch vorsichtig zu Hause mit passiver Bewegung seinem Hund helfen.

Da es sich bei der Hüftgelenksdysplasie um eine chronische Erkrankung handelt, ist eine lebenslange Therapie notwendig. Man sollte die Therapien in Abhängigkeit der Symptome auswählen und ein Leben lang auf vernünftige Ernährung und Bewegung achten. Oft führt auch eine Kombination verschiedener Therapien zum Erfolg. Damit ist es durchaus oft möglich, den Hund weitestgehend symptomfrei zu halten und ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Es besteht aber die Notwendigkeit, sich umfangreich über mögliche Therapien zu informieren und erfahrene Therapeuten auszuwählen, um seinem Hund ein beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.

HD beim Hund – 10 mögliche Anzeichen

Hüftgelenksdysplasie (HD) beim Hund kommt nicht immer gleich mit starken Lahmheiten daher. Manchmal sind es gerade die kleinen Anzeichen, die Hinweis auf eine mögliche HD geben.

1. Schräge Sitzposition

Viele Hunde mit HD zeigen eine auffällige Sitzposition. Sie verharren nicht lange in der normalen Sitzposition, sondern rollen schräg seitlich ab und sitzen so „auf einer Pobacke“. Das ist kein ganz sicheres Anzeichen für Hüftgelenksprobleme. Es gibt auch gesunde Hunde mit dieser Eigenart und es wird vor allem von großen und schweren Hunden wie Rottweiler und Kangal häufiger gezeigt. Dennoch sollte es beobachtet werden. Hat der Hund eine „Lieblingsseite“, auf der er immer sitzt und wird die andere Seite eher gemieden, sollte es abgeklärt werden.

2. LSГњ-Twist

Der Twist des lumbosakralen Übergangs ist eine Ausgleichsbewegung, mit der beim Laufen die Drehbewegung des Hüftgelenks ersetzt wird. Durch das Verdrehen des Bereichs zwischen letztem Lendenwirbel und Kreuzbein entsteht eine Art Hüftschwung. Die Hunde schlenkern beim Laufen mit dem Po hin und her. Bei Junghunden kann dieser LSÜ-Twist noch normal sein, denn sie befinden sich noch im Wachstum und das Hüftgelenk muss sich erst vollständig ausbilden. Bei ausgewachsenen Hunden kann es aber ein Hinweis auf Hüftgelenksdysplasie (HD) sein.

3. MuskelrГјckbildung

Durch das Vermeiden bestimmter Bewegungen kommt es früher oder später zu einer Rückbildung der Hinterbeinmuskulatur. Ist eine Seite des Hüftgelenks stärker betroffen, wird es meist früher erkannt, weil der Unterschied zwischen beiden Seiten bald auffällt. Oft wird es aber sehr spät bemerkt, wenn der Hund ansonsten kaum Symptome zeigt. Auch bei Hunde mit ausgeprägter Muskulatur wie z.B. Staffordshire Terrier ist es eher schwer zu erkennen.

4. Verhaltensänderungen

Einige Hunde zeigen keine Anzeichen von Schmerzen und haben trotzdem welche. Manchmal sind es kleinste oder auch deutliche Verhaltensänderungen, die uns zeigen, dass der Hund Probleme hat. Das kann Meideverhalten, Unsicherheit, Schreckhaftigkeit und auch Aggressionsverhalten sein.

5. BerГјhrungsempfindlichkeit

Für einige Hunde mit HD sind Berührungen im Bereich der Hinterhand unangenehm. Die Hinterhand ist in diesem Fall nicht nur die Hüfte oder die Hinterbeine. Meist beginnt es bereits im Bereich der Lendenwirbelsäule. Aufgrund der Erwartungshaltung breitet sich dieser für den Hund unangenehme Bereich immer weiter aus, sodass es passieren kann, dass der Hund nach einiger Zeit Berührungen grundsätzlich meidet. Einige Hunde meiden diese Berührungen, andere zeigen Abwehrverhalten, wieder andere beschwichtigen nur leicht.

6. Vermeidung bestimmter Bewegungen

Bergabläufe, Treppenabstiege, Sprünge, Sitzpositionen oder andere Bewegungen können dem betroffenen Hund so unangenehm sein, dass er diese meidet. Möglicherweise zögert er bevor er dem Hundehalter folgt, verweigert bestimmte Kommandos und zeigt damit keine Bockigkeit, sondern dass es ihm unangenehm ist.

7. WetterfГјhligkeit

Wie Menschen können Hunde an Wetterfühligkeit leiden. Gelenkbeschwerden verstärken sich nicht selten bei feucht-kaltem Wetter. Der Hund hat mehr Mühe bei Hinlegen und Aufstehen und ist scheinbar lustloser als sonst.

8. Schmerzanzeichen

Deutliche Schmerzanzeichen sind Lautäußerungen wie Seufzen und Stöhnen, welche vor allem bei plötzlichen Bewegungen, aber auch beim Hinlegen und Aufstehen gezeigt werden. Aber auch Stressanzeichen wie das Hecheln können Schmerzen als Ursache haben.

9. Lahmheiten

Lahmheiten sind typisch bei Bewegungsbeginn und bei Überlastung. Einige Hunde lahmen dauerhaft, andere nur gelegentlich oder nach plötzlichen Bewegungen. Wieder andere schonen überhaupt nicht.

10. Keine Symptome

Die Grade in der HD-Diagnostik sagen nichts darüber aus, wie stark der Hund darunter leidet. So kann es sein, dass ein Hund mit leichter HD starke Beschwerden hat, sich ein Hund mit schwerer HD dagegen symptom- und sogar schmerzfrei bewegen kann. Beim Hund mit leichter HD ist der Gelenkskopf möglicherweise gut ausgebildet und leichte Unregelmäßigkeiten führen zu Reibungen, die stark schmerzhaft sind. Ein Hund mit hochgradiger HD kann ein so fehlgebildetes Hüftgelenk haben, dass der Gelenkskopf kaum ausgebildet ist. Wo nichts ist, kann auch nichts schmerzen. In diesem Fall ist möglicherweise auch keinerlei Behandlung möglich. Man darf aber nie vergessen, dass der Hund behandelt wird und nicht das Röntgenbild. Wenn ein Tierarzt sich das Röntgenbild eines ihm fremden Hund ansieht und nicht weiter nach seinem Befinden fragt, spricht es gegen die Kompetenz dieses Tierarztes.

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Wir sind Manuela und Muffin. Hier bloggen wir Гјber Themen rund um Hund und Tierschutz.

Hüftgelenkdysplasie (HD) beim Hund

Die Hüftgelenkdysplasie ist eine sehr häufige Erkrankung beim Hund. Sie kommt auch bei der Katze nicht selten vor. Sie führt unweigerlich zur Arthrose der betroffenen Gelenke. Dennoch verläuft sie oft symptomlos oder lässt sich mit einfachen - in der Regel nichtchirurgischen - Behandlungsmethoden erfolgreich therapieren. Informationen zu diesem Thema finden Sie einerseits in diesem Kapitel, aber auch im Abschnitt Arthrose in der Infothek.

Wie jedes Gelenk besteht das Hüftgelenk aus einem knöchernen Gerüst, Gelenkknorpel und der Gelenkkapsel. Das Gelenk wird durch die umliegenden Muskeln bewegt.

Der Aufbau des Gelenkes entspricht dem eines Kugelgelenkes. Im Becken befindet sich die Gelenkpfanne. In dieser schalenartigen Vertiefung liegt der Gelenkkopf des Oberschenkelknochens. Knorpel in der Gelenkpfanne und auf dem Oberschenkelkopf sorgt für eine reibungslose Beweglichkeit des Gelenkes und hat stoßdämpfende Eigenschaften.

Die Abbildung zeigt die Röntgenaufnahme eines Hundes mit normalen Hüftgelenken.

Für eine optimale Gelenkfunktion müssen die Gelenkflächen von Oberschenkelkopf und Hüftgelenkpfanne exakt zusammen passen. Außerdem müssen Oberschenkel und Becken durch den Weichteilapparat so straff gehalten werden, dass sie nicht auseinander weichen, allerdings ohne dabei die Beweglichkeit des Gelenkes zu behindern.

Als „Hüftgelenkdysplasie“ wird eine Fehlbildung der gelenkbildenden Strukturen bezeichnet. Die knöchernen Strukturen passen nicht zusammen, die Weichteile (insbesondere die Kapsel) sorgen nicht für einen straffen Zusammenhalt („Laxizität“), oder es liegt (wie in den meisten Fällen) eine Kombination aus beiden Faktoren vor. Egal in welcher Form die Hüftgelenkdysplasie auftritt, sie führt unweigerlich zu einer Arthrose des Gelenkes. Der Grad der Arthrose kann sehr unterschiedlich sein und hängt indirekt auch mit dem Grad der Fehlbildung des Gelenkes zusammen.

Die Abbildung zeigt die Röntgenaufnahme des Beckens eines Hundes mit schwerer HD. Die Arthrose ist jedoch zum Zeitpunkt der Aufnahme gering ausgeprägt.

Entstehung der Erkrankung

Die Hüftgelenkdysplasie ist eine erbliche Erkrankung. Das Tier trägt die Anlagen zur Ausbildung einer korrekten oder dysplastischen Hüfte in seinem Erbgut. Der Erbgang für die Hüftgelenkdysplasie ist jedoch äußerst kompliziert. Nicht jeder Hund, der entsprechende Anlagen trägt und weiter vererbt, leidet selbst an einer Hüftgelenkdysplasie – umgekehrt können Hunde, die selbst nicht erkrankt sind, die Hüftgelenkdysplasie vererben und entsprechend erkrankte Nachkommen haben. Außerdem kann eine Hüftgelenkdysplasie sehr unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Wie stark die Probleme sind, die durch die Fehlbildung hervorgerufen werden, kann zusätzlich in gewissem Umfang auch durch den Besitzer beeinflusst werden. Er kann dafür sorgen, dass es nicht zur Überlastung der Gelenke kommt (Überbeanspruchung durch zu intensive sportliche Betätigung, insbesondere bei jungen Hunden, Adipositas, fehlerhafte Fütterung). Andererseits kann der Besitzer durch dosierte Belastung dafür sorgen, dass ein solider Muskelmantel gebildet wird, der maßgeblich an der Stabilisierung des Gelenkes beteiligt ist.

Da jedoch erbliche Faktoren bei der Hüftgelenkdysplasie sehr entscheidend sind, kommt es bei entsprechend veranlagten Hunden selbst bei optimalen Fütterungs- und Haltungsbedingungen zur Ausbildung einer schweren Hüftgelenkdysplasie. Andere Patienten bekommen trotz massiver Fütterungs- und Haltungsfehler nur eine geringgradige oder keine Dyplasie. Die Haltung hat also einen gewissen Einfluss auf die Entwicklung der HD, im Einzelfall ist die Ausbildung der Hüften jedoch niemals vorhersehbar.

Außerdem ist der Grad der Symptome (Probleme im Alltag) nicht mit dem Grad der Arthrose oder der Dysplasie gleich zu setzen. Es gibt Hunde mit schwerer Hüftdysplasie, die jedoch kaum eine Lahmheit zeigen. Andere Tiere lahmen selbst bei geringer HD sehr stark.

Die Abbildung zeigt die Röntgenaufnahme eines Hundes mit schwerer Hüftgelenkdysplasie und hochgradiger Arthrose beider Hüftgelenke.

Erblichkeit und Zuchtzulassung

Seit langer Zeit ist bekannt, dass die Hüftgelenkdysplasie eine erbliche Erkrankung ist. Daher haben Zuchtverbände bei Hunderassen, die zur Hüftgelenkdysplasie neigen, Auswahlkriterien für die Zuchtzulassung bestimmter Hunderassen festgelegt. Diese orientieren sich bisher an Röntgenbildern der Hunde, die für die Zucht zugelassen werden sollen. Da nicht jeder Hund, der Anlagen zur Vererbung der Hüftgelenkdysplasie trägt, auch selbst erkrankt, gibt es zahlreiche Fälle, in denen Nachkommen HD-freier Hunde an einer Hüftgelenkdysplasie erkranken. Rückwirkend werden die Elterntiere und Geschwister jedoch nicht aus der Zucht genommen und vererben die Erkrankung weiter. Ein weiteres Problem ist der Umstand, dass nicht nur mit HD-freien Hunden gezüchtet werden darf. Hunde mit einer sehr geringen Ausprägung der Erkrankung werden zur Zucht zugelassen, obwohl man schon bei der Zuchtzulassung weiß, dass diese Tiere entsprechende Erbanlagen tragen. Zudem gibt es Fälle, in denen eine Hüftgelenkdysplasie auf den zur Zuchtuntersuchung erforderlichen Röntgenaufnahmen nicht erkannt werden kann.

Diese Faktoren führen dazu, dass eine „HD-Freiheit“ bisher bei keiner der veranlagten Rassen erreicht wurde. Allerdings wäre die Zucht vieler Rassen ohne eine gewisse Toleranz gegenüber erblichen Erkrankungen nicht möglich, da kaum noch Zuchthunde zur Verfügung stünden. Dieser Umstand und auch wirtschaftliche Faktoren führen dazu, dass die Hüftgelenkdysplasie auch in der Zukunft ein großes Problem bei Hunden bleiben wird.

Symptome der Hüftgelenkdysplasie

Die fehlerhafte Ausbildung des Hüftgelenkes verursacht bei erkrankten Patienten Schmerzen. Das Tier reagiert auf die Schmerzen und auch auf die Laxizität der Hüftgelenke mit einer Veränderung des Ganges. Bei betroffenen Welpen tritt häufig die Phase eines „eiernden“ Ganges auf. Im Laufe des Wachstums stabilisieren sich die Weichteilstrukturen jedoch, so dass es sehr häufig zu einem Abklingen der Lahmheit kommt. Durch eine Verkürzung der Schrittlänge fällt die Schmerzhaftigkeit im Hüftgelenk dann vorübergehend kaum noch auf. Da die Hüftgelenke jedoch nicht gesund sind, bildet sich mit der Zeit eine Arthrose. Diese führt dann wiederum zu Schmerzen und zum erneuten Einsetzen der Lahmheit nach einigen Lebensjahren.

Bei der orthopädischen Untersuchung stellt der Tierarzt meist Schmerzen bei Streckung des Hüftgelenkes fest. Oft ist auch die Beweglichkeit des Gelenkes eingeschränkt. Wenn das Gelenk instabil ist, kann das häufig durch spezielle Untersuchungsmethoden festgestellt werden. Bei Gelenken mit ausgeprägter Arthrose ist nicht selten ein Knacken/Knirschen hörbar- und fühlbar.

Stellt der Tierarzt die Verdachtsdiagnose einer Hüftgelenkdysplasie, wird er in der Regel zu einer Röntgenuntersuchung raten.

Beurteilung von Röntgenaufnahmen

Die Diagnose „Hüftgelenkdysplasie“ wird durch die Beurteilung von Röntgenbildern gestellt. Dabei wird untersucht, ob eine Dysplasie vorliegt, wie ausgeprägt sie ist, und wie stark die Arthrose bereits fortgeschritten ist. Da die Ausbildung des Hüftgelenkes erst zum Ende des Knochenwachstums abgeschlossen ist, kann der Grad der Dysplasie erst beim ausgewachsenen Hund beurteilt werden. Es ist beispielsweise möglich, dass bei einem Hund im Alter von sechs Monaten noch keine oder nur eine geringe Dysplasie festgestellt wird, beim gleichen Tier im Alter von 14 Monaten jedoch eine hochgradige Dysplasie vorliegt. Leider ist der umgekehrte Fall nicht anzutreffen. Liegt in jungem Alter eine Dysplasie vor, wird diese allenfalls schlimmer, jedoch nicht besser.

Bei der Anfertigung der Röntgenaufnahmen muss unterschieden werden, welchem Zweck sie dienen sollen.

1. Sind sie Bestandteil einer Untersuchung zur Zuchtzulassung eines Hundes, muss das Tier für die Röntgenuntersuchung in Narkose gelegt werden. Das Tier muss das Mindestalter für die Anfertigung der Aufnahmen erreicht haben und die Röntgenaufnahme muss bestimmte lagerungs- und belichtungstechnische Qualitätskriterien erfüllen. Die Aufnahmen dürfen nur durch wenige offizielle HD-Gutachter beurteilt werden und werden direkt vom anfertigenden Tierarzt an den Gutachter eingesandt. Dieser Tierarzt darf die Bilder nicht begutachten, darf sie nicht an die Besitzer aushändigen und darf die Entscheidung über die Einsendung an den Gutachter nicht von seiner eigenen Beurteilung abhängig machen. Hierdurch werden Tier und Besitzer vor Fehldiagnosen und der Tierarzt vor eventuellen Regressansprüchen geschützt. Der Zuchtverband erhält bei konsequenter Umsetzung dieser Regeln wertvolle Informationen über die Ausbreitung der Hüftgelenkdysplasie. Der Gutachter beurteilt die Röntgenaufnahmen und legt den bei dem untersuchten Tier vorliegenden Grad der Hüftgelenkdysplasie fest. Dieser Grad wird in die Papiere des Tieres eingetragen.

2. Werden die Röntgenaufnahmen zur Abklärung einer Lahmheit, also aufgrund einer medizinischen Indikation, angefertigt und nicht an einen offiziellen Gutachter eingesandt, dürfen sie vom Tierarzt ohne Narkose angefertigt und beurteilt werden. Häufig ist jedoch auch in diesem Fall zur Röntgenuntersuchung der Hüftgelenke eine kurze Narkose notwendig.

Therapiemöglichkeiten: „Mein Hund hat HD – was nun?“

Die Hüftgelenkdysplasie ist eine sehr weit verbreitete Erkrankung. Sie kann sehr unterschiedlich stark ausgeprägt sein und zu sehr geringen, aber auch sehr starken Symptomen führen. Entsprechend unterschiedlich sind die bestehenden Therapiemöglichkeiten. Welche Behandlung für den einzelnen Patienten „die Beste“ ist, hängt von verschiedenen Gegebenheiten ab. Folgende Faktoren sollten vor einer Entscheidung mit berücksichtigt werden:

Alter des Patienten, Fortschritt des Knochenwachstums, Grad der Hüftgelenkdysplasie, Grad der Arthrose, Körpergewicht, Gewichtsverteilung (eher adipös, eher muskulös bzw. „body mass index“), Einstellung und finanzielle Verhältnisse des Besitzers, Erfahrung des behandelnden Tierarztes mit bestimmten Therapiemethoden, Möglichkeiten zur Physiotherapie.

Die Therapie kann nichtchirurgisch („konservativ“) oder chirurgisch sein. Ein konservatives Vorgehen hat den wesentlichen Vorteil, dass man erst den Effekt abwarten und sich bei ausbleibendem Erfolg immer noch für eine Operation entscheiden kann. Bei vielen Patienten ist die konservative Therapie so erfolgreich, dass ein chirurgisches Vorgehen nicht mehr notwendig ist. Bei anderen Patienten kann auf diese Art die Zeit bis zu einer eventuell notwendigen Operation überbrückt oder verlängert werden.

Ein guter Tierarzt wird immer versuchen, die für Ihren Hund geeignete Maßnahme mit der geringsten Invasivität zu finden. Ein künstliches Hüftgelenk zum Beispiel sollte nur in Erwägung gezogen werden, wenn konservative Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben. Leider wird bei einer Hüftgelenkdysplasie häufig grundsätzlich zur Kunsthüfte geraten. Es gibt jedoch viele Fälle, in denen selbst schwer arthrotisch veränderte Hüftgelenke noch eine gute Funktion ermöglichen Entscheidend ist allein, ob es dem Hund mit seinem natürlichen Hüftgelenk gut geht oder nicht. Da der Grad der Arthrose nicht mit dem Grad der Lahmheit korreliert, kann eine solche Entscheidung nicht allein anhand des Röntgenbildes getroffen werden. In die Entscheidung müssen auch die Nutzung des Hundes (Jagdhund, Diensthund, Familienhund usw.), Körperkonstitution und andere individuelle Faktoren mit einbezogen werden.

Konservative Maßnahmen zur Behandlung einer Hüftgelenkdysplasie

Die wesentlichen konservativen Maßnahmen sind:

  • Belastungsanpassung
  • Gewichtsanpassung
  • Physiotherapie
  • Schmerz- und Entzündungshemmung
  • Futtermittelzusätze

Konservative Maßnahmen können miteinander kombiniert angewandt werden. Folgende Ziele sollen hiermit erreicht werden:

  • Reduktion der Belastung der Hüftgelenke durch Gewichts- und Belastungsanpassung
  • Kräftigung der Muskulatur und Erhaltung der Beweglichkeit durch Physiotherapie
  • Schmerz- und Entzündungshemmung durch Medikamente und eventuell Futtermittelzusätze

Ein wesentlicher Vorteil dieser Therapie stellt ihr geringes Risiko dar. Das einzige nennenswerte Risiko besteht in möglichen Arzneimittelnebenwirkungen. Diese sind selten. Eine Verbesserung der Symptomatik tritt meist nicht umgehend, sondern im Laufe der Zeit ein, da die durch Physiotherapie, Belastungs- und Gewichtsanpassung gewünschten Ziele (Muskelaufbau, Beweglichkeit, Gewichtsreduktion) langsam eintreten. Umgehend eintretende positive Effekte können in der Regel auf die Schmerzmedikation zurückgeführt werden.

Tritt nach einigen Wochen konservativer Therapie keine Verbesserung ein, muss über weitere Maßnahmen nachgedacht werden.

Chirurgische Maßnahmen zur Behandlung einer Hüftgelenkdysplasie

Für die Hüftgelenkdysplasie ist eine Vielzahl von Operationsmethoden verfügbar. Sie unterscheiden sich wesentlich in ihren Indikationen und Risiken. Da viele Methoden aufgrund fehlender Wirksamkeit oder der Entwicklung besserer Alternativen kaum noch durchgeführt werden, stellen wir hier nur die am häufigsten durchgeführten Methoden vor:

1. Beckenosteotomien (Dreifache oder zweifache Beckenosteotomie): Diese Methoden sind insbesondere für junge Hunde mit geringer Arthrose aber deutlicher Instabilität im Hüftgelenk geeignet. Die Umstellung der Hüftgelenkpfanne bewirkt eine bessere Abstützung des Oberschenkelkopfes. Dadurch wird bei instabilen Hüftgelenken die Tendenz zum Ausrenken des Oberschenkelkopfes und die damit einhergehende Reizung der Gelenkkapsel und Zerstörung des Gelenkknorpels reduziert.

Die Abbildung zeigt die Röntgenaunfahme eines Hundes nach dreifacher Beckenosteotomie.

2. Symphysiodese: Bei der Methode wird das Wachstum des Beckens im bauchseitigen Teil gestoppt. Aufgrund des weiter wachsenden rückenseitigen Beckenbereiches und des Kreuzbeins kommt es zu einer mit dem Wachstum zunehmend verbesserten Überdachung der Oberschenkelköpfe. Da die Technik nur funktioniert, wenn das Becken nach der Operation noch deutlich wächst, ist die Technik nur für Hunde bis zu einem Alter von maximal vier bis fünf Monaten sinnvoll. Außerdem ist sie für Hunde mit schwerer Hüftgelenkdysplasie nicht geeignet. Da Hunde dieses jungen Alters nur selten mit Verdacht auf Hüftgelenkdysplasie vorgestellt und Röntgenaufnahmen des Beckens in der Regel erst am erwachsenen Hund angefertigt werden, wird die Methode relativ selten angewandt.

3. Denervation: Durch eine Zerstörung der die Gelenkkapsel versorgenden Nervenenden wird das Schmerzempfinden im Hüftgelenk reduziert. Die Methode ändert nichts an der Anatomie der Hüfte. Aufgrund der geringeren Schmerzen belasten die Tiere ihre Hintergliedmaßen nach der Operation jedoch häufig deutlich besser. Die Nervenenden wachsen meist wieder nach, so dass die Operation oft nur einen vorübergehenden Effekt hat.

4. Künstliches Hüftgelenk: Bei Hunden mit schwerer Hüftgelenkdysplasie ist der Ersatz des erkrankten Hüftgelenkes durch eine Endoprothese eine sinnvolle und erfolgsversprechende Therapie. Hierbei werden sowohl Gelenkpfanne als auch Gelenkkopf durch Implantate aus Titan und speziellen Kunststoffen ersetzt. So lange die Tiere mit ihren erkrankten Hüften jedoch noch gut laufen, ist die Kunsthüfte auch bei starker Arthrose nicht sinnvoll, da auch diese Operation nicht ohne Risiken ist. Lahmt der Hund jedoch deutlich, sollte mit dem Gelenkersatz nicht allzu lange gewartet werden, da die Erfolgsaussichten bei nicht allzu großem Abbau der umliegenden Muskulatur deutlich besser sind.

Die Röntgenaufnahme zeigt ein Hüftgelenk eines Hundes nach Einbringen einer Kunsthüfte - das verwendete Modell wird als "Zurich Cementless" bezeichnet.

5. Femurkopf-Hals-Resektion: Bei der Methode werden Oberschenkelkopf und -hals entfernt. Es bildet sich mit der Zeit ein „Pseudogelenk“, das durch bindegewebige Strukturen und Muskulatur stabilisiert wird. Da bei dieser Operation das Hüftgelenk unwiederbringlich entfernt wird und ein späterer Hüftgelenkersatz kaum noch möglich ist, muss die Methode als Notlösung angesehen werden. Sie wird nur bei Hunden mit starken Schmerzen angewandt, und nur wenn andere (konservative und chirurgische) Methoden nicht erfolgreich waren, oder aus verschiedenen Gründen (Alter des Tieres, Kosten u.a.) nicht zum Einsatz kommen können.

Die Abbildung zeigt die Röntgenaufnahme der Hüften eines Hundes nach einseitiger Oberschenkelkopf-Hals-Entfernung.

Wie können wir Ihnen helfen?

Welche Therapieform für Ihren Hund in Frage kommt, kann erst nach eingehender Lahmheitsuntersuchung und nach Anfertigung guter Röntgenaufnahmen entschieden werden. Wir beraten Sie gern.

Ihre Tierärzte in Berlin

Wir sind Ihr spezialisierter Partner für chirurgische und orthopädische Erkrankungen sowie Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und der inneren Organe.

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HD, Spondylose und Arthrose beim Hund

HD, Spondylose und Arthrose beim Hund – was ist das überhaupt?

Bereits seit ewigen Zeiten sind für Hundehalter und Züchter die Diagnosen HD, Spondylose und Arthrose beim Hund so etwas wie eine Horrormeldung.

Alleine unter HD (Hüftgelenksdysplasie ) leiden Schätzungsweise 50% unserer Hunde. Vorwiegend betroffen sind mittelgroße bis große Hunde, wobei durchaus auch kleine Hunde und Katzen an HD erkranken können. Sehr unterschiedlich zeigen sich die Symptome und die Schweregrade der Krankheit.

Generell geht man von einer Vererbung dieser Entwicklungsstörung aus, deshalb wird in Deutschland in der Zucht eine HD-Freiheit gefordert, welche durch spezielles Röntgen nachzuweisen ist. Weitere Faktoren, die HD beim Hund begünstigen sind z.B.: falsche Ernährung, Übergewicht, Überlastung in der Wachstumsphase, ungünstige oder gar feuchte Schlafplätze und unangemessene Futterzusätze.

Wohl dem Hund, der bis ins hohe Alter ohne HD, Spondylose und Arthrose das Lebe genießen kann.

Spondylose und Arthrose beim Hund unterscheidet sich kaum von den gleichnamigen Gelenkerkrankungen beim Menschen. Während Spondylose eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule ist, handelt es sich bei der Arthrose um eine degenerative Erkrankung der Gelenke.

Bezüglich der Ursachen beider Erkrankungen teilen sich die Meinungen der Fachleute. Entzündliche Prozesse, Verletzungen etc. scheinen oftmals ein Auslöser zu sein. Aber auch Überbelastung und ernährungsbedingte Mangelerscheinungen spielen eine Rolle bei der Entstehung von Spondylose und Arthrose beim Hund.

HD, Spondylose und Arthrose beim Hund – kann man vorbeugen?

Sicherlich kann man seinen Hund nicht immer erfolgreich vor Krankheiten schützen, aber man kann gewisse vorbeugende Maßnahmen treffen, sofern man den Hund bereits in jungen Jahren bzw. als Welpe zu sich nimmt.

Wie bereits beschrieben, ist die Ernährung ein wichtiger Grundstein fürs ganze Leben. Gerade bei HD, Spondylose und Arthrose beim Hund sollte man darauf achten, dass in der Wachstumsphase die Knochen und Gelenke nicht durch Übergewicht zu sehr belastet werden.

Übermäßiger Eiweißgehalt im Futter und unangemessene Vitamin- und Calciumgabe fördert ein zu schnelles Wachstum bzw. Fehlbildungen der Knochen und Gelenke.

Außerdem sollte der Schlafplatz für den jungen Hund mit viel Umsicht gewählt und auf Überbelastungen verzichtet werden. Beispielsweise sollte auf Dauerbelastungen, wie am Fahrrad laufen, in der Wachstumsphase verzichtet werden.

Vorsorge ist besser als später Probleme bekämpfen zu müssen

Diagnose: HD, Spondylose und Arthrose beim Hund

An dieser Stelle möchte ich das Beispiel meiner beiden Hunde Nelly und Brutos schildern:

Beide Hunde übernahm ich im Erwachsenenalter, Nelly aus einem Tierheim in NRW und Brutos nach der 4. Fehlvermittlung. Deshalb weiß ich nicht, was in der Wachstumsphase bei den beiden Schnuffelnasen eventuell gut oder schlecht gelaufen war.

HD, Spondylose und Arthrose beim Hund – am Beispiel von Nelly und Brutos

Nelly war bei uns angekommen und konnte problemlos stundenlang über die Wiesen und Felder rennen. Ich staunte über die Ausdauer, Kraft und Power, die in ihr steckte. Brutos, ist schon ein älterer Herr mit inzwischen 10,5 Jahren, dennoch zeigt er sich noch als Kraftpaket.

Bei Brutos begann letztes Jahr im Frühsommer das Problem mit dem Aufstehen. War er nach einigen Minuten „warmgelaufen“ konnte er rennen wie ein junger Gott, doch das Hochstehen nach der Ruhephase machte ihm immer mehr zu schaffen. Dieses Problem verschlechterte sich von Woche zu Woche. Ich war bereits am Überlegen wann wir zum Röntgen fahren würden.

Die Überlegung nahm mir Nelly im Juni 2012 ab. Während des Spaziergangs blieb sie wie vom Donner gerührt stehen und schien sich nicht mehr bewegen zu können. Sie stürzte nicht, es war auch kein anderer Hund direkt bei ihr, also ein Rempler oder Ähnliches konnte nicht der Auslöser sein. Ich ging zu ihr und sah ihr an, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Nelly versuchte wieder zu laufen, was aber nur mir schleichendem Schritt funktionierte. Sie wirkte verkniffen, verspannt und total müde.

Auf dem Video kann man sehr gut erkennen, wie Nelly, die normal eher einem Flummy-Ball gleicht, sich vorsichtig und wie in Zeitlupe bewegt:

Als Notfallversorgung verabreichte ich Nelly Traumeel und Zeel, was ihr auch ein wenig half. Sie lief am nächsten Tag besser, aber humpelte vorne rechts. Ich vermutete als Ursache noch immer eine Verstauchung oder Zerrung. Am Folgetag verschlimmerten sich die Symptome und ich vereinbarte einen Termin beim Tierarzt.

Nach diesem Termin kam ich mit Nelly und Brutos vollkommen deprimiert aus der Praxis des Tierarztes. Während der Fahrt nach Hause hörte ich immer und immer wieder die Diagnosen des Arztes: HD, Spondylose, Arthrose….HD, Spondylose ….. Schmerzmittel und und und – ich wusste nicht ob ich gleich losheulen sollte.

Der rechte Ellbogen von Nelly – die erste Röntgenaufnahme

Brutos erhielt Schmerzmittel, da in seinem Alter und mit der Diagnose „hochgradige Spondylose“ ohnehin nichts anderes zu machen sei. Nelly erhielt ebenfalls Schmerzmittel und sollte in den Folgewochen Hyaluronsäure in den Ellbogen gespritzt bekommen. Arthrose beim Hund könne nicht besonders gut behandelt werden, Hyaluronsäure sei aber eine Möglichkeit, die ein wenig Erleichterung bringen könnte. Ansonsten würde sich der Ellbogen im Laufe der Zeit versteifen. Außerdem wurde bei Nelly eine „beginnende Spondylose“ diagnostiziert, was sich in dieser Form später nicht bestätigen sollte.

Um nichts unversucht zu lassen, ließ ich die besprochene Behandlung bei Nelly durchführen. 5 Wochen in Folge erhielt sie je eine Gelenkinjektion. Außerdem besorgte ich den beiden Wuffels ein Gesundheitsbettchen, was ich jedem Halter eines vorbelasteten Hundes empfehlen kann.

Die Hoffnung, Nelly helfen zu können, gab ich nie auf…

Hüftgelenksdysplasie

Entstehung, Symptome gr: symptoma = Begleiterscheinung

Krankheitszeichen, Merkmale einer Krankheit.

Die Symptome einer Krankheit können wie folgt lauten:

  • blasse Schleimhäute
  • Fieber
  • vermehrter Durst
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Abgeschlagenheit
  • Appetitlosigkeit
  • Schwellung der Gliedmaßen
  • Atemnot

Die Symptome sind unspezifisch und können für eine ganze Reihen von Krankheitsbildern sprechen.

"><a href="/component/finder/search?q=Symptome&f=1&Itemid=0">Symptome</a>"> , Therapie Behandlung von Krankheiten durch anerkannte Heilverfahren.

Die Therapie wird durch den Therapeuten angewandt, zur Linderung von bei dem Tier diagnostizierten Krankheitsprozessen.

Der Tierarzt verschreibt oder injiziert ein Antibiotikum zur Behandlung, z. B. der bakteriellen Blasenentzündung, nach Überprüfung des Resistenzverhaltens der verursachenden Bakterien.

Der Heilpraktiker verabreicht homöopathische Medikamente nach der Hahnemannschen Lehre.

Der Physiotherapeut führt eine Massagebehandlung, z. B. zur Lockerung der Rückenmuskulatur bei einem Dackel nach einer Bandscheibenoperation durch.

"><a href="/component/finder/search?q=Therapie&f=1&Itemid=0">Therapie</a>"> und Vorbeugung

Gelenkerkrankungen kommen bei Hunden häufig vor und können zu schmerzhaften Entzündungen führen. Die sogenannte Hüftgelenksdysplasie gr.: dis- = fehl, Störung eines Zustandes , gr: plassein = bilden

Die HD oder Hüftgelenksdysplasie ist die häufigste Skelettentwicklungsstörung bei unseren Haustieren. Sie tritt nicht nur beim Menschen und Hunden auf sondern kann selbst bei Rindern oder Meerschweinchen nachgewiesen werden. Beim Hund sind alle Rassen im unterschiedlichen Maß betroffen. Bei der HD ist der Oberschenkelkopf deformiert und kann eine unnormale Winkelung zum Gelenk aufweisen. Die Gelenkpfanne ist zu flach. Bei schwerer HD gleitet der Oberschenkelknochen aus der Gelenkpfanne was zu einer starken Arthrosebildung führt und Schmerzen verursacht.

"><a href="/component/finder/search?q=Hüftgelenksdysplasie&f=1&Itemid=0">Hüftgelenksdysplasie</a>"> tritt insbesondere bei großen Hunderassen auf. Es ist eine Skeletterkrankung, die mit einer Deformation des Hüftgelenks einhergeht. Dabei kommt es zu einer Veränderung des Oberschenkelkopfs, der Hüftgelenkpfanne oder von beiden Knochenteilen, die nicht ordnungsgemäß ineinander passen. Insbesondere ältere Hunde leiden am Verschleiß der Gelenke und Knorpel. Nicht selten sind bereits Welpen großwüchsiger Rassen von dieser Knochenerkrankung betroffen, die sich durch unterschiedliche Einflüsse während des Wachstums ausbildet.

Ursachen einer Hüftgelenksdysplasie

Die Entstehung einer Hüftgelenksdysplasie ist multifaktoriell bedingt. So können genetische Komponenten, eine fehlerhafte Ernährung Aufnahme von Nährstoffen (Kohlenhydraten, Eiweißen, Fetten etc.) durch ein Lebewesen. Diese erhalten den Stoffwechsel aufrecht und sichern dadurch die Lebensfunktionen und somit das Überleben des Organismus.

"><a href="/component/finder/search?q=Ernährung&f=1&Itemid=0">Ernährung</a>"> und auch eine Überlastung des Bewegungsapparates die Entstehung der Erkrankung Das Fehlen von Gesundheit, bei dem körperliche wie auch psychische Gebrechen als Folge eines vorangegangenen Krankheitsbildes auftreten.

"><a href="/component/finder/search?q=Erkrankung&f=1&Itemid=0">Erkrankung</a>"> begünstigen.

Bei vielen großen Hunderassen wie Rottweilern, Retrievern oder Deutschen Schäferhunden treten Gelenkerkrankungen erbbedingt auf. Diese Veranlagung taucht in einigen Zuchtlinien auf, sodass eine Weitervererbung stattfinden kann. Bei betroffenen Rassen gibt es in den Zuchtverbänden bereits Maßnahmen, um das Auftreten zu reduzieren.

Eine weitere Ursache sind bestimmte Bewegungsabläufe wie Treppensteigen oder Springen, die zu einer Überdehnung oder Stauchung der Gelenke bis hin zu Rissen im sensiblen Knorpelgewebe führen können. Je häufiger der Hund diesen Bewegungsabläufen ausgesetzt ist, desto schneller verschleißt die Hüfte. Bei jungen Hunden kann eine frühe Überlastung der Gelenke zu Schäden führen.

Auch die Ernährung kann Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen. So tritt ein weiterer Risikofaktor im Welpenalter auf, wenn sich das Skelett unproportional zum Gewicht entwickelt. Dieser Fall tritt häufig beim herkömmlichen Standardfutter auf, da die Energieversorgung nicht auf den individuellen Bedarf abgestimmt wird. Der Welpe wächst zu schnell heran, Fehlentwicklungen des Skeletts sind die Folge. Welpen und Junghunde haben besondere Ansprüche an ihre Ernährung. So ist der Bedarf an Calcium und Phosphor in der Entwicklungsphase erhöht. Auch kommt es auf ein adäquates Calcium-Phosphor Verhältnis an. Bei einer Unterversorgung mit beiden Mineralien entstehen weiche und instabile Knochen. Bei kommerziellen Futterarten tritt häufig eine gegensätzliche Situation auf, sprich eine Mineralien-Überdosierung. Auch die Zugabe von calciumreichem Zusatzfutter in Form von Knochen oder speziellen Tabletten führt dazu, dass der Welpe mehr Calcium und Phosphor aufnimmt als er benötigt. So kommt es zu einer übermäßigen Einlagerung beider Mineralstoffe und infolgedessen zu spröden Knochen. Im Erwachsenen- und Senioralter können überschüssige Pfunde die Gelenke zusätzlich belasten.

Symptome einer Hüftgelenksdysplasie

Eine Hüftgelenksdysplasie äußert sich aufgrund der Schmerzen in den Gelenken durch eine zunehmende Bewegungseinschränkung. Betroffene Hunde weisen einen instabilen Gang auf und haben Schwierigkeiten beim Aufstehen und Hinlegen. Durch die Verminderung der Hüftbewegung, schwingt der Hund verstärkt sein Becken, um die Hüfte zu schonen. Bei einem schnelleren Gang, neigt der Hund zum Hüpfen. Auch eine Berührungsempfindlichkeit an den Gelenken ist häufig zu beobachten. Die Versteifung der Gelenke führt zu einer verminderten Lauffähigkeit, was die Aktivität des Hundes einschränkt. Bei Spaziergängen ist das Tier oftmals demotiviert, bleibt zwischendurch stehen und setzt sich häufig hin. Weitere Symptome können Knirschen und Knacken der Gelenke sein.

Bei adulten Hunden kommt es insbesondere in den Morgenstunden nach dem Aufstehen zu Schmerzen. Dies äußert sich durch ein temporäres Entlasten des betroffenen Beines. Erst nach dem Einlaufen gehen die Beschwerden zurück. Darüber hinaus können sich die Gelenkkapseln verdicken. Auch Verknöcherungen der Gelenkkapseln sind möglich. Vereinzelt zeigt der Hund eine dauerhafte Lahmheit der Hintergliedmaßen. Beim Auftreten der genannten Symptome sollten Hundehalter den Tierarzt Berufsbezeichnung für den staatlich approbierten Veterinärmediziner, der für die Betreuung von Tieren und zum Schutz des Menschen vor Zoonosen zuständig ist.

Die Tierärzte sind Absolventen eines Hochschulstudiums der Veterinärmedizin, das in Deutschland über eine Regelstudienzeit von 60 Monaten läuft. Nach einem Berufspraktikum wird die staatliche Genehmigung zur Ausübung der Berufes durch Erteilung der Approbation beurkundet.

Das Wirken des Tierarztes wird durch die Berufsordnung festgelegt.

Tierärztin/Tierarzt sind berufen, Leiden und Krankheiten der Tiere zu verhüten, zu lindern und zu heilen. Dies soll zur Erhaltung und Entwicklung eines leistungsfähigen Tierbestandes beitragen. Das tierärztliche Wirken soll den Menschen vor Gefahren und Schädigungen durch Tierkrankheiten sowie vor Gefahren, die von Lebensmitteln und Erzeugnissen tierischer Herkunft ausgeghen, schützen und auf eine Steigerung der Güte von Lebensmitteln tierischer Herkunft hinwirken. Der tierärztliche Beruf ist kein Gewerbe, sondern ein freier Beruf, seiner Natur nach gewählt, dem Beschützen der Tiere verschrieben.

Die Ausführung des tierärztlichen Berufes kann in der kurativen Praxis erfolgen um entweder Kleintiere, z. B. Hunde, Katzen, Kaninchen oder in landwirtschaftlichen Betrieben Großtiere, z.B. Nutz- und Hobby-Tiere wie Rinder oder Pferde zu betreuen.

Als Amtstierarzt steht er der staatlichen Veterinärverwaltung vor, mit der Aufgabe: Lebensmittelüberwachung, Seuchenschutz, Tierschutz und gegebenenfalls Grenzschutz.

Weitere Tätigkeitsgebiete sind Forschung und Lehre.

"><a href="/component/finder/search?q=Tierarzt&f=1&Itemid=0">Tierarzt</a>"> konsultieren und eine eingehende Diagnostik durchführen lassen. Bei einer frühzeitigen Diagnose (gr. diagnosis = Entscheidung)

Erkennung und Benennung der Krankheit durch den Tierarzt/Arzt.

Die Diagnose wird durch den Tierarzt nach der Erhebung der Krankengeschichte, Auswertung der Untersuchungsergebnisse, der klinischen und weiterführenden Untersuchungsgänge gestellt. Mit Hilfe der Diagnose wird der Tierarzt in die Lage versetzt, eine Therapie, die zur Heilung oder wenigstens zur Verbesserung des Zustandes eines Patienten führen sollte, zu bestimmen.

"><a href="/component/finder/search?q=Diagnose&f=1&Itemid=0">Diagnose</a>"> kann das Voranschreiten der Erkrankung unterbunden bzw. hinausgezögert werden.

Therapiemöglichkeiten

Bei Hüftgelenksdysplasie-Patienten werden häufig medikamentöse Behandlungen mit schmerzstillenden Mitteln, also Analgetika und entzündungshemmenden Präparaten (Antiphlogistika) eingesetzt. Im fortgeschrittenen Stadium kann eine Physiotherapie <a href="/component/finder/search?q=Physiotherapie&f=1&Itemid=0">Physiotherapie</a>"> angewendet werden, um die Gelenke zu entlasten.

Auch sind operative Eingriffe möglich bzw. notwendig. Bei jungen Hunden wird in Einzelfällen eine dreifache Beckenosteotomie (TPO) durchgeführt. Dabei wird der Beckenknochen an drei Stellen isoliert und die Hüftgelenkspfanne (Acetabulum) über dem Oberschenkelknochen (Femurkopf) meist um 30 Grad gedreht, um eine bessere Überdachung des Kopfes zu erreichen. Die Gelenkfläche legt um das Drei- bis Vierfache zu und gibt dem Oberschenkelkopf dadurch mehr Halt im Gelenk. Als Indikation lat.: indicare = anzeigen

Zwingender Grund, ein bestimmtes diagnostisches oder therapeutisches Verfahren bei einem gegebenen Krankheitsbild durch den Tierarzt einzuleiten. Auch bei chirurgischen Eingriffen.

Die Anzeichen für bestimmte Krankheitsbilder (Heilanzeichen) können durch die Ätiologie (Krankheitsursache), Pathogenese (Krankheitsentstehung) und die Intensität der Erkrankung angezeigt werden und so die Richtung der Therapie weisen.

  1. Indicatio causalis : Anzeichen für die Ursache der Krankheit.
  2. Indicatio morbi : Anzeichen für die Krankheit selbst.
  3. Indicatio symptomatica : Anzeichen über einzelne Symptome (Krankheitserscheinungen) einer Krankheit.
  4. Indicatio vitalis : Anzeichen von akuter Lebensgefahr für den Patienten.
"><a href="/component/finder/search?q=Indikation&f=1&Itemid=0">Indikation</a>"> für diesen Eingriff gelten bestimmte anatomische Voraussetzungen wie zum Beispiel eine flache Beckenpfanne. Eine dreifache Beckenosteotomie kann die klinischen Anzeichen einer Hüftgelenksdysplasie wie Lahmheit unterbinden und zur Verringerung der Schmerzen führen. Die Besserung der Symptome kann jedoch nicht in jedem Fall garantiert werden. Nicht selten hat dieser Eingriff einen kurzfristigen Behandlungserfolg und kann zudem auf lange Sicht die Degeneration der Gelenke begünstigen. Außerdem ist die Komplikationsrate recht hoch.

Eine weitere operative Behandlungsmöglichkeit für Hunde über 20 kg ist die sogenannte Totalendoprothese (TEP). Dabei wird der Oberschenkelkopf entfernt und durch ein metallisches Implantat ersetzt. Diese Methode empfiehlt sich bei mittelgroßen und großen Hunden mittleren Alters. Bei den meisten Hunden lassen sich damit gute Ergebnisse erzielen. Nach einer Ruhephase von mindestens 6 Wochen ist der normale Gang ohne Anzeichen von Schmerzen im Idealfall wiederhergestellt. Die Symptome bessern sich und das Tier erlangt seine Aktivität und Lebensfreude zurück. Das Implantat hält in der Regel lebenslang. Bei beidseitiger HD gr.: dis- = fehl, Störung eines Zustandes , gr: plassein = bilden

Die HD oder Hüftgelenksdysplasie ist die häufigste Skelettentwicklungsstörung bei unseren Haustieren. Sie tritt nicht nur beim Menschen und Hunden auf sondern kann selbst bei Rindern oder Meerschweinchen nachgewiesen werden. Beim Hund sind alle Rassen im unterschiedlichen Maß betroffen. Bei der HD ist der Oberschenkelkopf deformiert und kann eine unnormale Winkelung zum Gelenk aufweisen. Die Gelenkpfanne ist zu flach. Bei schwerer HD gleitet der Oberschenkelknochen aus der Gelenkpfanne was zu einer starken Arthrosebildung führt und Schmerzen verursacht.

"><a href="/component/finder/search?q=HD&f=1&Itemid=0">HD</a>"> ist oftmals nur ein einseitiger Eingriff notwendig. Jedoch ist diese chirurgische Therapiemethode mit hohen Kosten verbunden und erfordert eine sehr lange Schonungsphase.

Prävention Maßnahmen, die dazu dienen, den Ausbruch einer Krankheit zu verhindern.

  • Präventivimpfung - Prophylaktische Impfung
  • Präventivbehandlung - Verabreichung von Arzneimitteln bevor die Krankheit ausbricht.
  • Präventivhygiene - Desinfektion, Isolierungs-Quarantäne, Keulung von Tieren, um einen Seuchenzug einzudämmen.
"><a href="/component/finder/search?q=Prävention&f=1&Itemid=0">Prävention</a>">

Damit sich die Hüftgelenksdysplasie nicht weiter vererbt, werden von den Züchtern präventive Maßnahmen unternommen. So werden vorbelastete Hunde von der Zucht ausgeschlossen. Darüber hinaus werden Röntgenuntersuchungen bei Hunden ab einem Jahr meistens unter einer leichten Narkose gr.: narkotikos = betäubend

Durch die Gabe von Medikamenten entsteht ein Zustand der Bewusstlosigkeit ohne Schmerzempfindung. Unter Narkose können chirurgische Eingriffe durchgeführt werden, ohne das Abwehrbewegungen durch den Patienten zu fürchten sind.

"><a href="/component/finder/search?q=Narkose&f=1&Itemid=0">Narkose</a>"> durchgeführt, um die Beschaffenheit und die Lockerheit der Hüfte zu beurteilen.

Durch die Selektion leisten die Züchter zwar einen großen Beitrag im Kampf gegen die Hüftgelenksdysplasie, laut wissenschaftlicher Erkenntnisse hat aber auch die Ernährung im Welpenalter einen großen Einfluss auf die Gelenkgesundheit. Dabei steht die Vorbeugung von Gelenkbeschwerden im Fokus. Dennoch können auch bei bereits erkrankten Hunden positive Ergebnisse durch eine angepasste Ernährung erzielt werden. So kommt es im Entwicklungsstadium auf eine abgestimmte Energie- und Proteinzufuhr für ein gesundes Wachstum an. Auch sollte das Welpenfutter einen angepassten Gehalt an Phosphor und Calcium beinhalten. Empfohlen wird je nach den genauen Bedarfswerten ein Calciumgehalt im Trockenfutter von 0,9 bis 1,6 Prozent sowie ein Phosphor-Calcium-Verhältnis von circa 1,3 bis 1,9 zu 1. Diese Angaben sollten mit zunehmendem Alter reduziert werden und auf den jeweiligen Hund individuell angepasst werden.

Bei übergewichtigen Hunden muss eine Gewichtsreduktion angestrebt werden, um die Gelenke zu entlasten. Dabei ist es wichtig, den Energiegehalt im Futter zu senken, jedoch sollte darauf geachtet werden, dass die Ration ausgewogen bleibt und nicht zu einer Unterversorgung führt. Auch sollte der Aktivitätslevel in der Hundeernährung berücksichtigt werden, da weniger aktive Hunde verstärkt zu Adipositas lat: adeps = Fett

Krankhafte Vermehrung des Körperfettes mit Übergewicht als Folge.

  1. Ernährungsfehler
  2. Überfütterung
  3. Stoffwechselstöhrungen
  4. Erbliche Ursachen
  5. Medikamente
"><a href="/component/finder/search?q=Adipositas&f=1&Itemid=0">Adipositas</a>"> neigen. Eine Gewichtsabnahme <a href="/component/finder/search?q=Gewichtsabnahme&f=1&Itemid=0">Gewichtsabnahme</a>"> kann eine HD zwar nicht beseitigen, jedoch Gelenkschmerzen und damit verbundene Symptome mildern.

Spezielle Inhaltsstoffe im Hundefutter können eine positive Wirkung auf die Gelenke haben. Durch die Zugabe von Antioxidantien, insbesondere von Vitamin E und C sowie von ungesättigten Fettsäuren, zum Beispiel in Form von Lachs- oder Leinöl, lassen sich Gelenkentzündungen hemmen. Darüber hinaus hat sich die neuseeländische Grünlippmuschel bei der Behandlung Der Tierarzt leitet nach Diagnosetellung eine adequate Therapie ein. Durch die Anwendung von anerkannten Heilverfahren kann die Behandlung einer Krankheit erfolgen.

"><a href="/component/finder/search?q=Behandlung&f=1&Itemid=0">Behandlung</a>"> von Gelenkerkrankungen bewährt. Sie enthält Glykosaminoglykane (Aminozucker), die als Knorpelbestandteile am natürlichen Knorpelaufbau beteiligt sind. Auch Brennnessel als natürliche Heilpflanze hat durch ihren entzündungshemmenden Charakter bewiesenermaßen einen positiven Effekt auf die Gelenke.

Betroffene Hunde sollten diese Inhaltsstoffe über das Futter erhalten. Eine bedarfsgerechte und ausgewogene Futterzusammensetzung kann mit Hilfe tierärztlicher Rationsberechnungen, auch im Internet (zum Beispiel hier: http://futalis.de/rationsberechnung/), durchgeführt werden.

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Hamburger Tierspital

Klinik gr.: kline = Bett

  1. Medizinische Bezeichnung von dem Verlauf eines Krankheitsbildes mit Symtomen und Verlaufsformen.
  2. Einrichtung zur Behandlung bettlägeriger Patienten.
"><a href="/component/finder/search?q=Klinik&f=1&Itemid=0">Klinik</a>"> für Hunde, Katzen und Heimtiere Kleine Heimtiere - Nager Heimtiere sind strenggenommen alle in menschlicher Wohngemeinschaft gehaltene Tiere. Unter kleinen Heimtieren versteht man im Großen und Ganzen Nagetiere, also Hamster, Ratten, Meerschweinchen usw. Ihre Ansprüche an Lebensraum, Haltung, Pflege und Ernährung sind vollkommen anders als die von Hund und Katze, z.B. sind Hamster nachtaktiv und Chinchillas brauchen ein Sandbad zur Fellpflege. Um Krankheitserscheinungen vorzubeugen, muss auf diese speziellen Bedürfnisse eingegangen werden.

"><a href="/component/finder/search?q=Heimtiere&f=1&Itemid=0">Heimtiere</a>"> - Ihr Spezialist für ein langes und gesundes Tierleben!

Telefon: 040 / 420 88 88

Telefon Sofort-Hilfe

Benötigen Sie eine zweite Meinung? – Oder möchten Sie einen Tierarzt Berufsbezeichnung für den staatlich approbierten Veterinärmediziner, der für die Betreuung von Tieren und zum Schutz des Menschen vor Zoonosen zuständig ist.

Die Tierärzte sind Absolventen eines Hochschulstudiums der Veterinärmedizin, das in Deutschland über eine Regelstudienzeit von 60 Monaten läuft. Nach einem Berufspraktikum wird die staatliche Genehmigung zur Ausübung der Berufes durch Erteilung der Approbation beurkundet.

Das Wirken des Tierarztes wird durch die Berufsordnung festgelegt.

Tierärztin/Tierarzt sind berufen, Leiden und Krankheiten der Tiere zu verhüten, zu lindern und zu heilen. Dies soll zur Erhaltung und Entwicklung eines leistungsfähigen Tierbestandes beitragen. Das tierärztliche Wirken soll den Menschen vor Gefahren und Schädigungen durch Tierkrankheiten sowie vor Gefahren, die von Lebensmitteln und Erzeugnissen tierischer Herkunft ausgeghen, schützen und auf eine Steigerung der Güte von Lebensmitteln tierischer Herkunft hinwirken. Der tierärztliche Beruf ist kein Gewerbe, sondern ein freier Beruf, seiner Natur nach gewählt, dem Beschützen der Tiere verschrieben.

Die Ausführung des tierärztlichen Berufes kann in der kurativen Praxis erfolgen um entweder Kleintiere, z. B. Hunde, Katzen, Kaninchen oder in landwirtschaftlichen Betrieben Großtiere, z.B. Nutz- und Hobby-Tiere wie Rinder oder Pferde zu betreuen.

Als Amtstierarzt steht er der staatlichen Veterinärverwaltung vor, mit der Aufgabe: Lebensmittelüberwachung, Seuchenschutz, Tierschutz und gegebenenfalls Grenzschutz.

Weitere Tätigkeitsgebiete sind Forschung und Lehre.

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Hüftgelenk-Dysplasie (HD) beim Hund

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Definition:

Physiotherapie kann vorbeugend und unterstützend bei Hüftgelenk-Dysplasie sein. Foto: vetproduction

Was ist eine Hüftgelenk-Dysplasie (HD) beim Hund?

Eine Hüftgelenk-Dysplasie (HD) beim Hund ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks. Der Oberschenkel-Kopf liegt nicht ausreichend tief in der Hüftpfanne und ist locker. Das Hüftgelenk renkt sich dadurch teilweise oder komplett aus (Subluxation, Luxation). Durch die Reibung des lockeren Gelenks degenerieren der Knorpel und der Knochen; es bildet sich eine Arthrose (Gelenkverschleiß) beim Hund aus.

Eine Hüftgelenk-Dysplasie beim Hund kommt häufiger bei bestimmten Rassen vor. Experten haben festgestellt, dass einige Rassen, wie der Deutsche Schäferhund, der Rottweiler, der Boxer, der Golden Retriever, der Berner Sennenhund und der Labrador Retriever, besonders anfällig für eine HD sind.

Hunde mit Hüftgelenk-Dysplasie bewegen sich nicht mehr gerne, vor allem das Aufstehen bereitet ihnen Probleme, der Gang wird „wackelig“. Bei Bewegung hat der Hund Schmerzen und manchmal knacken die Gelenke. Der Tierarzt stellt die Hüftgelenk-Dysplasie (HD) beim Hund durch eine Röntgen-Untersuchung fest.

Was sind die Ursachen der Hüftgelenk-Dysplasie (HD) beim Hund?

Eine Hüftgelenk-Dysplasie (HD) beim Hund ist eine Entwicklungsstörung, die durch viele verschiedene Ursachen ausgelöst wird. Besonders häufig kommt die Hüftgelenk-Dysplasie bei mittelgroßen und großen Rassen vor. Der Deutsche Schäferhund, der Rottweiler, der Boxer, der Golden Retriever, der Berner Sennenhund und der Labrador Retriever sind oft betroffen. Somit ist die Hüftgelenk-Dysplasie vererbbar. Viele Zuchtvereine fordern daher eine HD-Freiheit für die Zucht und schreiben eine Röntgen-Untersuchung vor, bevor der Hund zur Zucht zugelassen wird.

Die Hunde leiden nicht von Geburt an unter einer Hüftgelenk-Dysplasie; die „lockere Hüfte“ bildet sich im Wachstum aus. Der Kopf des Oberschenkels sitzt bei den betroffenen Hunden locker in der Hüftpfanne und bewegt sich stärker im Gelenk hin und her als bei normalen Hüftgelenken (Subluxation). Er kann sogar komplett aus der Hüftpfanne herausfallen (Luxation), was für den Hund sehr schmerzhaft ist.

Der Oberschenkelkopf reibt bei der Hüftgelenk-Dysplasie an dem Knorpel und dem Knochen der Gelenkpfanne – dadurch verändert sich das Gelenk degenerativ; es entsteht eine Arthrose (Gelenkverschleiß) beim Hund . Bewegungen des Gelenks bereiten dem Hund Schmerzen. Je älter die Hunde sind, desto deutlicher sind die Symptome der Hüftgelenk-Dysplasie.

Neben der Vererbung gibt es weitere Ursachen, die zu einer Hüftgelenk-Dysplasie beim Hund führen können. Große Hunderassen, die im Wachstum mit sehr energiereichem Futter und Vitamin C-, Vitamin D- oder Kalzium-Zusätzen gefüttert werden, bilden eine stärkere und schwerere Form der Hüftgelenk-Dysplasie aus. Ebenso fördert eine zu starke Belastung bei noch sehr jungen Hunden die HD. Sind die das Hüftgelenk umgebenden Bänder lockerer als normal, begünstigt dies ebenfalls die Entstehung einer Hüftgelenk-Dysplasie.

Wie äußert sich eine Hüftgelenk-Dysplasie (HD) beim Hund?

Die Symptome einer Hüftgelenk-Dysplasie (HD) beim Hund können sehr unterschiedlich sein und hängen davon ab, wie stark der Hund erkrankt ist. Junge Hunde zeigen Probleme beim Laufen, sie möchten sich nicht viel bewegen und liegen gerne, da die Bewegung ihnen Schmerzen bereitet.

Bei älteren Hunden mit Hüftgelenk-Dysplasie verstärken sich die Symptome. Der Hund geht instabiler, „wackeliger“, beim Vorführen der Hinterbeine kippt er das Becken in Richtung der Gliedmaße, die er nach vorne stellt („twisten“). Die Muskeln an den Hinterbeinen des Hundes bilden sich zurück. Der Hund hat zunehmend Probleme aufzustehen. Die das Hüftgelenk umgebenden Muskeln können schmerzhaft sein.

Bewegt der Tierarzt das Hüftgelenk mit der Hand, so ist dem Hund mit HD die Bewegung unangenehm, es können knirschende oder knackende Geräusche hörbar sein.

Hüftdysplasie (HD) beim Hund

Hüftdysplasie beim Hund

Bei der Hüftdysplasie oder auch Hüftgelenkdysplasie – kurz HD – handelt es sich um eine zum größten Teil genetisch bedingte Fehlentwicklung des Hüftgelenkes, die – entgegen der allgemeinen Meinung – nicht hauptsachlich nur beim Deutschen Schäferhund vorkommt. Diese Hunderasse war zwar die erste, bei der HD diagnostiziert wurde, es kann aber nahezu jede Hunderasse treffen. Allerdings laufen großwüchsige Hunde eher Gefahr, an einer HD zu erkranken. Neben der genetischen Variante spielen eine falsche Ernährung sowie eine falsche Haltung weitere Rollen bei der Entstehung sowie der Fortschreitung der Hundekrankheit. Man unterscheidet zwischen verschiedenen HD-Schweregraden, wobei der Norberg-Winkel ein wesentliches Kriterium ist. Es handelt sich dabei um den Winkel, der zwischen der Verbindungslinie der Mittelpunkte der beiden Oberschenkelköpfe sowie dem vorderen Hüftpfannenrand abgetragen wird. Im HD-freien Fall beträgt er 105° und mehr.

Symptome und Krankheitsverlauf

Die Hüftgelenkdysplasie ist zunächst für den Hundehalter schwer erkennbar, da die hauptsächlichen – offensichtlichen – Symptome die Schmerzen sind, und Hunde in der Regel als nicht so schmerzanfällig gelten. Zudem sind die Ausprägungen der Symptome auch abhängig vom Alter sowie dem Hundekrankheitsstadium zu betrachten. Mit zunehmendem Fortschreiten der Hundekrankheit sind die Schmerzen zu erkennen, wenn das Tier bei den Spaziergängen nicht mehr weiterlaufen will, sich häufiger hinsetzt oder legt, sowie schließlich sogar vor Schmerzen aufheult. Auch an dem veränderten Gang kann man die fortschreitende HD erkennen. Das Becken wird hierbei gleichseitig seitwärts beim Vorführen der Hinterläufe bewegt. Ein Knacken oder Knirschen des Gelenkes kann hörbar werden. Bei all diesen Symptomen sollte man auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen, der dann den Verdacht bestätigen kann, sowie den entsprechenden Schweregrad feststellt. Ein HD-Verdacht besteht, wenn der Norberg-Winkel kleiner als 105° ist oder aber leichte Ungleichmäßigkeiten bei Pfannendach oder Oberschenkelkopf bestehen. Das Tier muss beobachtet werden. Von einer leichten HD spricht man, wenn Schenkelkopf und Gelenkpfanne ungleichmäßig sind, der Norberg-Winkel unter 100° liegt und vielleicht sogar eine leichte arthritische Veränderung vorliegt. Bei einer mittleren HD sind deutliche Ungleichmäßigkeiten sowie ein Winkelgrad von bis zu 90° erkennbar. Hierbei sind auf jedenfalls arthrotische Veränderungen zu erwarten. Die schwere HD weist auffällige Hüftgelenksveränderungen sowie einen Norberg-Winkel von unter 90° vor. Verschiedene arthrotische Veränderungen sind die Folge.

Behandlung und Therapie

Der Rollator kann die Hüfte des Hundes entlasten und helfen, Schmerzen bei Hüftdysplasie zu minimieren. So gewinnt Ihr Liebling ein Stück Lebensqualität zurück.

Eine Hüftgelenkdysplasie ist im Prinzip nicht heilbar, man kann jedoch die Schmerzen lindern sowie das Fortschreiten verzögern.Als allererstes sollte man Bewegungsabläufe wie das Treppensteigen, das Springen, das Einsteigen in hohe Kofferraumablagen sowie den Spaziergang auf harten Untergründen reduzieren beziehungsweise ganz vermeiden, denn je mehr die Hüfte hiermit belastet wird, umso schneller verschleißen die Gelenke. Je nach HD-Schweregrad wird der Tierarzt zu unterschiedlichen Behandlungsmethoden greifen. Zunächst einmal wird es sicherlich zu einer medikamentösen Therapie kommen, wobei schmerzstillende sowie entzündungshemmende Medikamente eingesetzt werden. Bei einer PIN-Operation, deren Durchführung mehrere Jahre Schmerzfreiheit bringen kann, werden der Musculus pectineus – ein Muskel an der Innenseite des Oberschenkels – durchtrennt oder entfernt sowie der Gelenkkapselrand umschnitten. Auch eine chirurgische Straffung der Gelenkkapsel ist möglich. Dies wird allerdings nur bei jungen Tieren durchgeführt, weil dort noch keine Abnutzungen stattgefunden haben. Ebenfalls nur bei jungen Hunden nimmt man eine Osteotomie des Beckens vor. Bei dieser aufwändigen Operation möchte der Veterinär erreichen, dass der Oberschenkelkopf wieder besser zur Hüftgelenkspfanne steht. Eine sehr teure, allerdings extrem wirkungsvolle Behandlung ist das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenkes, welche eine lebenslange Beschwerdefreiheit verspricht. Allerdings sind anschließende Reha-Maßnahmen, wie der Muskelaufbau durch gezielte Bewegungen oder die Verabreichung von Muskelaufbaupräparaten angesagt. Ebenso guten und lang anhaltenden Erfolg bezüglich der Schmerzfreiheit verspricht die Femurkopfresektion, bei der der Oberschenkelknochen-Gelenkkopf entfernt wird. Eine Physiotherapie sollte sich anschließen. Leider sind nicht selten dauerhafte Funktionsstörungen zu beobachten. Die Alternativmedizin – deren Wirksamkeit bei Tiermedizinern umstritten ist – sieht ferner das Einsetzen von Goldstiften in die Muskulatur an Akupunkturpunkten vor.

Vorbeugung (Impfschutz)

Eine wirkliche Vorbeugung gegen HD gibt es ebenso wenig wie eine Impfung. Man kann lediglich eine Verhinderung des Fortschreitens durch die richtige Ernährung sowie durch gezielte Bewegung erreichen. Übermäßige Belastungen, Stauchen und Überdehnen der Gelenke sollte dabei vermieden werden. Eine dem Hundefutter zugegebene Verabreichung von knorpelaufbauenden Mitteln ist möglich. Ein ganz besonders wichtiger Ansatz zur Vorbeugung ist die Vermeidung der Weitervererbung von HD. Daher verlangen auch zahlreiche Zuchtverbände für die Zuchtzulassung eine Bescheinigung von den Hundezüchtern, dass die Zuchthunde HD-frei sind. Aber selbst wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass ein HD-freies Elternpaar HD-freie Nachkommen zur Welt bringt, kann man keine Garantie darauf geben.

Symptome von Hüftdysplasie bei Hunden

Wie und wann bei einem erkrankten Hund die Symptome von Hüftdysplasie bemerkt werden, kann sehr unterschiedlich sein. Verschiedene Faktoren spielen für die Entwicklung und Ausprägung der Krankheit eine Rolle.

Bei einer Hüftdysplasie liegt der Oberschenkelkopf des Tieres nur locker in der Hüftpfanne, wodurch eine Reibung entsteht und Knochen und Knorpel mit der Zeit verschleißen. Während die Krankheit meist angeboren ist, treten ihre Anzeichen normalerweise nicht von Anfang an auf. So erkennen Sie sie.

Hüftdysplasie: Unterschiedlich schwere Symptome

Wann die Symptome der Krankheit auftreten, beziehungsweise beginnen, sich zu verschlimmern, ist verschieden und hängt zum Beispiel von den Haltungsbedingungen des Hundes ab. Verschlimmert werden sie durch falsche Ernährung, ungünstige Belastungen und auch das Alter des Tieres kann eine Rolle spielen.

Ist der betroffene Hund noch jung, ist es je nach Schwere der Krankheit oft kompliziert, sie überhaupt zu entdecken. Sensibel sollten Sie auf Symptome reagieren, die die Bewegungsfreudigkeit des Vierbeiners betreffen. Wenn er sehr viel liegt und unwillig erscheint, wenn sie mit ihm Spazierengehen möchten, ist ein Gang zum Tierarzt ebenso sinnvoll, wie wenn er lahmt.

HD bei älteren Hunden

Besitzer von älteren Hunden mit HD stellen meist stärkere Symptome fest. Ihre Haustiere wollen beim Spaziergang plötzlich nicht mehr weitergehen. Sie bewegen sich unsicher auf den Beinen, nehmen eine ungewöhnliche Körperhaltung mit abgekipptem Becken ein oder neigen bei schnelleren Gangarten zum Hüpfen. Sogar Knirsch- und Knackgeräusche lassen sich mitunter vernehmen. Vor allem morgens fällt älteren betroffenen Hunden das Aufstehen mit der Zeit immer schwerer.

Schmerzen führen zu Entlastungsversuchen

Aufgrund der Schmerzen versuchen von HD betroffene Hunde meist, das schmerzende Gelenk zunehmend zu entlasten. Die Hinterbein-Muskeln können sich dadurch zurückbilden und dafür sorgen, dass dem Tier das Laufen noch zusätzlich schwerer fällt. Ein kleiner Teufelskreis entsteht.

Verdacht auf Hüftdysplasie? Möglichst frühzeitig zum Tierarzt

Wichtig ist, dass Sie bei anhaltenden Symptomen beziehungsweise dem Verdacht auf HD möglichst rasch einen Tierarzt aufsuchen. Er kann untersuchen, was mit Ihrem Hund nicht stimmt, und eine exakte Diagnose stellen. Bestätigt sich Ihr Verdacht, legt der Arzt in Absprache mit Ihnen eine Behandlungsmethode fest, um Ihrem Haustier die Schmerzen so schnell wie möglich erträglicher zu machen.

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Hüftgelenksdysplasie beim Hund

Die Hüftgelenksdysplasie bei Hunden ist eine erbliche Entwicklungsstörung des Hüftgelenks. Auch wenn HD nicht heilbar ist, können verschiedene Therapien helfen.

Unter der Hüftgelenksdysplasie oder Hüftdysplasie (HD) des Hundes versteht man eine Skelettentwicklungsstörung des Hüftgelenks. Die HD-Erkrankung ist bei Hunden erblich bedingt, wobei Faktoren wie rapide Gewichtszunahme, schnelles Wachstum durch übermäßige Fütterung, Haltung und Bewegung die Ausprägung der Hüftdysplasie bei genetisch belasteten Tieren verstärken können. Ebenso haben eine unterentwickelte Muskulatur oder Kapsel- und Bänderschwächen einen negativen Einfluss auf den Krankheitsverlauf.

Betroffen sind vor allem mittelgroße und große Hunderassen, zum Beispiel Deutscher Schäferhund, Rottweiler, Boxer, Golden Retriever, Labrador Retriever, Neufundländer oder Berner Sennenhund.

Die Hunde werden mit einer gesunden Hüfte geboren, doch bereits im Laufe des Welpenalters entwickelt sich eine Hüftdysplasie. Mit voranschreitendem Alter verschlechtert sich der Gesundheitszustand der betroffenen Hunde und es kommt zur Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose).

HD beim Hund erkennen

Die Anzeichen einer HD beim Hund sind sehr vielfältig und oft auch bei anderen Krankheitsbildern vorzufinden, weshalb eine eindeutige Diagnose ohne einen fachkundigen Tierarzt nicht möglich ist.

Bei Hundewelpen können bei einer Hüftgelenksdysplasie Symptome wie ein watschelndes oder breitbeiniges Gangbild beobachtet werden. Betroffene Hunde sind weniger aktiv, zeigen Lahmheiten und haben Schwierigkeiten beim Aufstehen. Die Beweglichkeit des Hüftgelenks ist vermindert und versucht man, das Hinterbein des Hundes zu bewegen, so ist dies für den Hund deutlich erkennbar schmerzhaft. Aufgrund der Schmerzen werden die Hinterbeine in der Folge nicht mehr richtig belastet und es kommt zum Muskelabbau.

Diagnostik durch den Tierarzt

Der Tierarzt kann eine Gelenkinstabilität bereits im frühen Stadium einer Hüftdysplasie beim Hund durch den sogenannten Ortolani-Test feststellen. Hierbei wird manuell überprüft, wie weit der Oberschenkelkopf aus der Hüftgelenkspfanne ausgerenkt und anschließend wieder eingerenkt werden kann. Da dieser Test im wachen Zustand zu schmerzhaft für den Hund wäre, wird er in Narkose durchgeführt.

Zudem bestätigt ein Röntgenbild den Verdacht einer HD. Das Skelett des Hundes muss für ein auswertbares Röntgenbild seine endgültige Form erreicht haben, weshalb bei den meisten Hunderassen das Röntgen erst ab dem vollendeten ersten Lebensjahr erlaubt ist. Bei einigen großwüchsigen Hunderassen wird diese Altersgrenze sogar auf 18 Monate hochgesetzt.

Einteilung der HD beim Hund in Grade

Anhand des Röntgenbildbefundes erfolgt die Einteilung der HD beim Hund in verschiedene Grade nach den Vorgaben der FCI (Fédération Cynologique Internationale):

  • A (A1/A2): kein Hinweis für HD beziehungsweise HD-frei
  • B (B1/B2): Grenzfall
  • C (C1/C2): leichte HD
  • D (D1/D2): mittlere HD
  • E (E1/E2): schwere HD

Wichtig ist diese Einstufung nicht nur für die Wahl der richtigen Behandlung, sondern auch bei Hunden, die zur Zucht eingesetzt werden sollen. Da die Ursache der HD in der Vererbung liegt, verlangen viele Hundezuchtverbände HD-freie Elterntiere.

Therapie der HD beim Hund

Die HD ist eine nicht heilbare Hundekrankheit. Unterschieden wird bei der Behandlung einer Hüftdysplasie zwischen der konservativen und der chirurgischen Therapie. Welcher Behandlungsweg letztlich beschritten wird, ist abhängig von den Symptomen, dem Röntgenbefund sowie der finanziellen Situation des Hundehalters, denn eventuelle OP-Kosten sind nicht zu unterschätzen.

Die konservative Therapie der HD beim Hund setzt sich zusammen aus folgenden Maßnahmen:

  • Gewichtsreduktion
  • Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln
  • Kontrollierte Bewegung
  • Physiotherapie
  • Behandlung mit Medikamenten

Gewichtsreduktion durch angemessene Ernährung bei Hunden mit HD

Ein gesundes Körpergewicht des Hundes ist essenziell für seine Gesundheit sowie den Erfolg der Behandlung. Je höher das Gewicht, umso mehr werden die bereits geschädigten Gelenke belastet und umso stärker sind die Symptome. Anhand des Body-Condition-Score (BCS) kann der Ernährungszustand des eigenen Hundes einfach überprüft werden.

Idealerweise weist der Hund einen BCS von drei auf, das heißt, die Rippen sind tastbar, von oben betrachtet ist eine Taille gut sichtbar und von der Seite betrachtet hat der Hund eine leicht hochgezogene Bauchlinie.

Die angebotene Kalorienmenge sollte im Rahmen der HD-Behandlung reduziert werden. Um die Gewichtsabnahme angemessen beurteilen zu können, kann der Hund wöchentlich gewogen werden.

Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln

Eine Linderung der Symptome der HD beim Hund kann auch durch die zusätzliche Fütterung von Nahrungsergänzungsmitteln erreicht werden. Verschiedenste Präparate sind für den Hundehalter frei erhältlich oder über den betreuenden Tierarzt zu beziehen.

Inhaltsstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können, sind Omega-3-Fettsäuren, Glukosamine, Chondroitinsulfat oder das Extrakt der grünlippigen Neuseelandmuschel.

Bewegung im richtigen Maße

Hunde, die an HD leiden, müssen keineswegs gänzlich auf Bewegung verzichten, doch diese sollte kontrolliert werden und im richtigen Maße stattfinden. Spaziergänge sollten an der Leine erfolgen und im Idealfall auf weichem Untergrund wie beispielsweise Gras, Waldboden oder Sand. Der Muskelaufbau kann durch Schwimmen oder das Gehen auf leicht ansteigenden Wegen oder langen flachen Stufen gefördert werden.

Schnelle Bewegungen wie beim Spielen, Rennen oder bei bestimmten Hundesportarten sollten auf ein Minimum reduziert werden, da sie zu einer extremen Belastung der Gelenke führen und die Symptomatik einer Hüftdysplasie verschlechtern können. Auch auf das Fahrradfahren mit dem Hund bei Fuß sollte verzichtet werden.

Physiotherapie bei der HD des Hundes

Die Physiotherapie spielt eine wichtige Rolle bei der HD-Behandlung des Hundes. Sie kann vorsorglich eingesetzt werden und der Entstehung von schwerwiegenden Symptomen vorbeugen. Aber auch als Therapiemethode oder zur Unterstützung nach einer Operation findet sie häufig Verwendung.

Behandlungsmethoden der Physiotherapie beim Hund gibt es viele, wie zum Beispiel:

  • Behandlungen mit Wärme oder Kälte
  • Massagen
  • Wasser-Bewegungstherapie
  • Ultraschalltherapie
  • aktive oder passive Bewegungstherapie (Übungen zur Verbesserung des Muskelaufbaus beziehungsweise zur Erhaltung der Gelenksfunktion)

Durch die Physiotherapie können Schmerzen im Rahmen einer Hüftdysplasie beim Hund reduziert, die Muskulatur trainiert und die Gelenkigkeit erhöht werden, was die Lebensqualität des Hundes steigert.

Schmerzmittel zur Behandlung von HD

Als Medikamente zur Therapie der HD beim Hund werden Schmerzmittel in Form von nichtsteroidalen Entzündungshemmern (NSAIDs) eingesetzt. Häufig angewandte Wirkstoffe sind Carprofen, Meloxicam, Firocoxib oder Metamizol. Leidet der Hund unter großen Schmerzen, so können diese Mittel zusätzlich ergänzt werden durch beispielsweise Tramadol oder Gabapentin.

Keinesfalls dürfen Hunden Präparate für Menschen wie zum Beispiel Ibuprofen oder Diclofenac verabreicht werden, da diese zu schweren Nebenwirkungen und sogar zum Tod des Hundes führen können.

HD beim Hund homöopathisch behandeln

Auch die Homöopathie bietet Hunden Hilfe bei der Linderung von Schmerzen im Rahmen einer Hüftdysplasie. Äußerlich können abwechselnd Traumeel®-Salbe und Zeel®-Salbe ein- bis zweimal täglich angewendet werden.

Bei jungen Hunden kann Calcium carbonicum D12 oder Calcium phosphoricum D12 unterstützend wirken. Zur Therapie von älteren Hunden empfiehlt sich zum Beispiel Causticum D12 oder Harpagophytum D6. Weitere verwendete Homöopathika sind beispielsweise Colocynthis D12, Gelsemium D4 oder Rhus toxicodendron D30.

Aufgrund der Vielzahl an verschiedenen Homöopathika sollte stets Rücksprache mit dem betreuenden Tierarzt gehalten werden, welches Mittel für den eigenen Hund das individuell Passende ist.

Chirurgische Therapie der HD des Hundes

Neben der konservativen Behandlung der HD beim Hund spielt auch die chirurgische Therapie eine nicht unwesentliche Rolle. Generell gilt: Je früher eine Operation durchgeführt wird, umso besser ist die Prognose für ein langes, möglichst beschwerdefreies Leben des Hundes. Unterschieden wird zwischen der Operation von Junghunden und der älterer Hunde.

Bei jungen Hunden ist die Operation empfehlenswert, wenn der Tierbesitzer eine besondere Leistungsfähigkeit des Hundes wünscht. Grundsätzlich steigt mit einer Operation im jungen Alter die Wahrscheinlichkeit einer guten Funktionalität der Beine.

Ältere Hunde mit HD leiden in der Regel bereits unter einer Arthrose und sprechen eventuell nicht ausreichend auf eine konservative Therapie an. Auch in diesem Fall kann eine Operation Linderung verschaffen.

Kosten einer OP oft sehr hoch

Die Operationsmöglichkeiten bei einer Hüftgelenksdysplasie beim Hund sind vielfältig, so wird beispielsweise auch der Einsatz einer Prothese angeboten. Solche Operationen sollten unbedingt von einem Spezialisten durchgeführt werden, was die Kosten wiederum sehr schnell in die Höhe treibt.

Ob eine Operation durchgeführt werden kann, ist letztlich immer abhängig vom jeweiligen Hundehalter. Dessen Ziel sollte es sein, einem Hund mit HD ein Leben ohne Schmerzen und einer vertretbaren Lebensqualität zu ermöglichen.

Hüftgelenksdysplasie (HD)

Die Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine Erkrankung, bei der der Oberschenkelkopf und die Hüftgelenkspfanne nicht aufeinander abgestimmt sind. Diese Fehlbildung (Dysplasie) ist die häufigste Erkrankung der Hüftgelenke. Verbreitung findet die HD bei nahezu allen Rassen. Symptome treten am deutlichsten bei den größeren Hunderassen (z. B. Deutscher Schäferhund, Bernhardiner usw.) auf.

Bis heute stellt das Röntgen das zuverlässigste und zugleich praktikabelste Verfahren zur Diagnose der HD dar. Andere Methoden wie beispielweise die Ultraschall-, CT- und MRT-Diagnostik sind derzeit für die HD-Diagnostik noch nicht standardisiert oder nicht praktikabel.

Der Hund sollte zur endgültigen Begutachtung das erste Lebensjahr vollendet haben, da frühestens zu diesem Zeitpunkt mit einer vollständigen Entwicklung der Gelenke zu rechnen ist. Das sogenannte Vorröntgen vor dem ersten Lebensjahr kann ab der sechzehnten Lebenswoche Hinweise auf eine HD geben. Genauere Abstufungen und eine hundertprozentige Aussage können aber vor dem zwölften Lebensmonat nicht gemacht werden, da sowohl Verbesserungen als auch Verschlechterungen möglich sind. Das Vorröntgen ist insbesondere dann sinnvoll, wenn der Hund bereits auffällig ist und Gangbildveränderungen zeigt, um beispielsweise eine chirurgische Korrektur erwägen zu können.

Ab der siebten Lebenswoche ist es möglich, manuell die Stabilität der Hüftgelenke zu überprüfen (z. B. Ortolani-Test). Mit diesen Untersuchungen kann man erste Hinweise auf eine Lockerung des Gelenkes oder eine Fehlstellung der Hüftgelenke erhalten. Die endgültige Diagnose bringt jedoch ausschließlich das Röntgenbild nach vollendetem Wachstum. Bei Hündinnen sollte das HD-Röntgen während einer Läufigkeit vermieden werden. Ob und in welchem Maße die Läufigkeit Einfluss auf das HD-Ergebnis nimmt, ist umstritten. Da die Östrogene zu einer Auflockerung des Bindegewebes führen, kann aber nicht mit Sicherheit ein Einfluss auf die röntgenologische Darstellung der Hüftgelenke ausgeschlossen werden.

Für die Röntgendiagnostik ist eine Narkose zwingend vorgeschrieben, um eine optimale Lagerung und vor allem eine ausreichende Muskelentspannung zu erreichen. Es ist durchaus möglich, dass sich Hüftgelenke zur Begutachtung schlechter darstellen, wenn keine Muskelerschlaffung vorgelegen hat.

Das Risiko dieser Narkose für den Hund ist bei richtiger Anwendung der Medikamente und Vorsorge sehr gering. Es ist im Allgemeinen keine tiefe Vollnarkose, die zur Durchführung größerer Operationen ausreicht, notwendig, meist reicht eine Sedierung (Beruhigung) des Hundes, die nach dem Röntgen aufgehoben (antagonisiert) werden kann. Dies erspart dem Tier zudem Stresszustände, die durch die Manipulation der untersuchenden Personen ausgelöst werden können.

Vor der Narkose (Sedierung) erfolgt eine Untersuchung des Hundes auf Narkosefähigkeit durch den Tierarzt. Der Hund sollte nicht im narkotisierten Zustand nach dem Röntgen mitgenommen werden. Es muss dem Hund möglich sein, nach der Narkose und der Antagonisierung die Praxisräume selbständig zu verlassen.

Das HD-Röntgen erfolgt durch zwei Personen, die jeweils an den Vordergliedmaßen und Hintergliedmaßen positioniert sind. Es sind zur Zeit zwei Standardlagerungen bzw. Röntgenaufnahmen für die Röntgendiagnostik etabliert und vorgeschrieben. Dies ermöglicht eine einheitliche Interpretation und Begutachtung.

Abb. 1 http://www.tierklinik.de

Die Aufnahme in gestreckter Haltung (Position I) wird für gewöhnlich als HD-Aufnahme verlangt. Der Hund wird auf dem Rücken symmetrisch gelagert, die Gliedmaße gestreckt sowie die Kniegelenke eingedreht. Mit dieser Art von "Stressaufnahme" können einerseits etwaige Lockerheiten der Hüftgelenke erkannt werden, andererseits ermöglicht das Eindrehen der Kniegelenke die Darstellung des überwiegenden Teils des Oberschenkelhalses.

Abb. 2: http://www.tierklinik.de HD-Aufnahme in Position II (gebeugt)

Die Aufnahme in gebeugter Haltung der Hintergliedmaßen (Position II) wird meist zur Ergänzung und bei Obergutachten herangezogen. Sie ermöglicht, Anteile des Oberschenkelkopfes und des Oberschenkelhalses detaillierter darzustellen. Voraussetzung für ein objektiv auswertbares Röntgenbild ist eine korrekte Lagerung des Hundes sowie eine optimale Röntgentechnik. Hierzu bedarf es auch einer gewissen Routine, Erfahrung und Kenntnis des röntgenden Tierarztes.

Jede nicht korrekte Positionierung kann zu einer Veränderung der Hüftgelenkssituation führen und erschwert eine objektive Beurteilung. Eine fehlerhafte Lagerung kann auch hier durchaus zu einer Aufnahme führen, die das Gelenk schlechter aussehen lässt, als es in Wirklichkeit ist. In solchen Fällen ist zu entscheiden, ob die vorliegende Aufnahme eine objektive Beurteilung noch zulässt. Die Technik und Lagerung sollte daher mindestens ausreichend sein.

Aspekte zur HD-Bewertung: Um eine möglichst einheitliche Bewertung zu gewährleisten, wurden mehrere Klassifizierungsschemata entworfen. Dazu gehört zum einen das in Deutschland gültige Schema der F.C.I. (Fédération Cynologique Internationale) sowie das Klassifizierungsschema nach Flückiger, welches ähnlich dem Britischen System der BVA auf einem Punktesystem beruht und modifiziert bzw. verbessert wurde.

Die Beurteilung erfolgt anhand klar definierter anatomischer Stellen (Kriterien) am Hüftgelenk. Die Befunde werden je nach Schwere in verschiedene Stufen eingeteilt und bestimmen den HD-Grad der Hüftgelenke. Einige Kriterien der Beurteilung sollen kurz erläutert werden.

Abb. 3: Norberg-Winkel

Der sogenannte Norbergwinkel setzt den Mittelpunkt des Oberschenkelkopfes in Bezug zum Schnittpunkt des oberen mit dem vorderen Pfannenrand (Abb. 3). Dieser Winkel sollte mindestens 100°, idealer Weise 105° betragen. Ein niedrigerer Winkel kann ein Hinweis auf ein lockeres Hüftgelenk sein, weil in diesem Fall der Oberschenkelkopf weniger tief in der Hüftgelenkspfanne sitzt.

Meist ist eine sogenannte Divergenz zu sehen. Im Gegensatz zu der Konvergenz bei gesunden Gelenken mit engem und gleichmäßigem Gelenkschluss spricht man bei einem weiten Gelenkspalt, der im Verlauf größer wird, von einer Divergenz. Zudem werden der vordere Pfannenrand, der Oberschenkelkopf, der Kopf-Hals-Übergang sowie der Oberschenkelhals auf Form und eventuelle Zubildungen (Arthrose) untersucht und beurteilt.

Abb. 4: Hüftgelenk mit deutlicher Divergenz (weiter und ungleichmäßiger Gelenkspalt), außerhalb liegendem Zentrum des Oberschenkelkopfes (FKZ), Morgan-Linie und Zubildungen an Oberschenkelhals und Hüftgelenkspfanne

Arthrose entsteht beispielweise, wenn ein Gelenk eine Instabilität (Lockerheit) aufweist und dadurch mit der Bildung von Knorpel- und Knochengewebe reagiert. Ein erstes Anzeichen einer Arthrose kann zum Beispiel die sogenannte Morgan-Linie sein (weiteres Beurteilungskriterium). Bei einer Gelenkslockerheit und einem damit verbundenen vermehrten Zug auf den Ansatz der Gelenkkapsel am Oberschenkelhals stellt sich dieser Ansatz meist röntgenologisch als mehr oder weniger feine Linie dar (Abb. 4). Anhand der genannten Kriterien werden die Hüftgelenke beurteilt.

Bewertungsschema HD

Als Bewertungssschema hat sich in Deutschland die folgende Einteilung durchgesetzt:

A = HD-frei (normale Hüftgelenke)

Abb. 5: HD A (frei): enger und konvergenter Gelenkspalt, nachfassender vorderer Pfannenrand

B = Übergangsform, Grenzfall (definitionsgemäß noch keine HD)

Abb. 6: HD B (verdächtig für HD): divergenter, nicht gleichmäßig eng verlaufender Gelenkspalt

Abb. 7: mittlere bis schwere HD: Kopf ist deformiert, Arthrosebildung

Bedeutung des HD-Ergebnisses

Die HD-Untersuchung ist ein radiologisches Gutachten, dem die Befundung einer Momentaufnahme des Hüftgelenkes eines Hundes im gewöhnlich relativ jungen Alter zu Grunde liegt. Anhand dieser Untersuchung soll verhindert werden, dass Hunde mit HD zum Zuchteinsatz kommen. Ziel ist es, eine Begutachtung über den Zuchtwert der Hüftgelenke zu treffen. Die Aussage des HD-Befundes über die weitere Entwicklung und die Bewegungsfähigkeit des jeweiligen Hundes muss differenziert werden. Eine HD geht nicht zwangsläufig mit offensichtlicher Lahmheit und Bewegungsstörungen einher. Grundsätzlich steigt aber die Wahrscheinlichkeit von Arthosen, Schmerzen und Gangbildveränderungen mit dem Schweregrad der HD. Bei Hunden mit einem HD-Befund "B" (Übergangsform) sind in den allermeisten Fällen keine Arthosen und folglich Schmerzen mit Lahmheiten sowie Bewegungsstörungen zu erwarten, während bei steigendem HD-Grad die Wahrscheinlichkeit für Arthosen und Lahmheiten auch noch nach Jahren zunimmt. Beeinflussend können jedoch Faktoren wie Gewicht und Größe des Tieres, Bemuskelung, Art der Bewegung (Beanspruchung) wirken. Kleinere und leichtere sowie gut bemuskelte Hunde zeigen häufiger auch nach Jahren keinerlei Symptome trotz teilweise schwerer HD. Ab einer leichten HD können Verhaltensmaßregeln wie Gewichtsreduktion, gezielte Bewegung (kein übermäßiges Springen und Toben), keine Extrembelastungen hilfreich sein und zu einer Symptomarmut führen. Bei schwereren Formen der HD, insbesondere wenn schon beim jungen Hund deutliche Arthosebildungen und klinische Probleme wie Lahmheiten und Bewegungsstörungen auftreten, muss entschieden werden, ob und wann chirurgische Maßnahmen angewendet werden sollen.

Das Risiko für die Nachkommen, eine HD zu ererben, steigt, je mehr Elterntiere und Vorfahren von HD betroffen sind. Auch die Befallschwere der Nachkommen erfährt mit zunehmendem HD-Grad der Elterntiere eine generelle Steigerung. Die HD-Befunde der Nachkommen fallen um so schlechter aus, je ungünstiger sich die HD-Grade der Großeltern und deren Wurfgeschwister darstellen. Je mehr Merkmalsträger in einer Familie auftreten, desto größer ist die Konzentration entsprechender Gene und die Wahrscheinlichkeit für die Nachkommen, HD zu erben. Zudem können bei Verpaarungen von Hunden mit dem Befund Übergangsform (B) eine höhere Häufigkeit und Befallschwere bei den Nachkommen zu erwarten sein als bei HD-freien Elterntieren. Hinsichtlich der Vererbung spielt es keine Rolle, ob Mutter oder Vatertiere betroffen sind. Festzuhalten bleibt jedoch, dass populäre Zuchtrüden meist mehr Nachkommen haben als Hündinnen und so potentiell HD zahlreicher vererben und weiterverbreiten können. Die Zucht mit verdächtigen bzw. befallenen Tieren führt zu einer Stagnation der Verminderung von HD.

Häufig stellt sich die Frage, welche anderen Faktoren außer der genetischen Komponente die HD beeinflussen. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei das Wachstum sowie das Gewicht der Hunde auf der einen und die Art der Bewegung und die Bewegungsrate auf der anderen Seite. Die Wachstumsrate und jugendliches Übergewicht können die Hüftgelenksentwicklung der Welpen gerade mit einer genetischen Veranlagung zur HD deutlich beeinflussen. Häufig führt ein schnelles Wachstum der Welpen und Junghunde besonders bei genetisch schon betroffenen Tieren zu einer deutlicheren Ausprägung bzw. Verschlimmerung der HD. Auch andere Skelettentwicklungsstörungen können durch eine zu hohe Wachstumsrate insbesondere durch zu energiereiche Nahrung negativ beeinflusst werden. Hierzu gehören beispielweise die ED (Ellbogendysplasie) und OCD (Osteochondrosis dissecans).

Hat ein Hund eine genetisch optimale Gelenksveranlagung, wird sich sicherlich auch durch ein sehr energiereiches Überangebot an Futter nichts daran ändern. Bei Hunden mit einer ungünstigeren Hüftgelenksanlage kann sich aber durchaus die Gelenkssituation verschlechtern. Es empfiehlt sich daher bei Welpen und Junghunden grundsätzlich eine bedarfsgerechte, aber eher restriktive Fütterung, gerade wenn man ein sehr schnelles Wachstum registriert. Hierbei ist es ratsam, kleinere Portionen zu füttern, Welpenfutter relativ früh auf Erwachsenenfutter umzustellen, auf Energiegehalte des Futters, insbesondere den Fett- und Kohlehydratanteil sowie die Proteingehalte zu achten. Zusatzfutter wie Vitaminpräparate und Mineralergänzungsfutter wie beispielsweise Kalzium sind in aller Regel nicht notwendig. Eine ausgeglichene reduzierte Ernährung und das frühe Absetzen von Welpenfutter führt nicht zu einer geringeren Endgröße des Hundes.

Es stellt sich häufig die Frage, inwieweit die Bewegungsform und -dauer die Gelenkentwicklung beeinflussen. Hohe Dauerbelastung wie sehr langes Laufen oder zu frühes intensives Training können beim Junghund insbesondere bei genetisch vorbelasteten Tieren die Ausprägung der HD begünstigen. Hierbei wäre die tägliche spielerische Bewegungsaktivität nach den Bedürfnissen des jungen Hundes ähnlich der Situation im natürlichen Verband anzuraten. Zu frühe exzessive Bewegung sollte vermieden werden. Zudem sollten die Welpen und heranwachsenden Hunde auf überwiegend weichen Böden gehalten werden. Rutschige, glatte und harte Böden wie Fliesen sollten vermieden werden, da das häufige Ausgleiten und Spreizen der Hintergliedmaßen eine vermehrte Krafteinwirkung auf die noch unreifen Hüftgelenke zur Folge hat.

Bei der Hüftgelenksdysplasie handelt es sich um eine Fehlbildung der Hüftgelenke, die beidseits aber auch einseitig betroffen sein können. Die HD ist eine überwiegend erblich bedingte Erkrankung, die polygen durch mehrere Gene vererbt wird. Die Ausprägung der HD kann jedoch auch von Umwelteinflüssen wie Körpergröße, Wachstum, Gewicht und der Ernährung sowie der Art und Menge der Bewegung des Hundes beeinflusst werden. Bedingt kann man die Skelettentwicklung bei verdächtigen Hunden beeinflussen und einer HD entgegenwirken (rutschige Böden vermeiden, ausgeglichene Ernährung). Grundsätzlich ist die Wahrscheinlichkeit, HD zu entwickeln, bei Nachkommen HD-betroffener Eltern größer. Zudem nimmt die Ausprägung der HD von Generation zu Generation zu, so dass die Nachkommen häufig schlechtere Hüftgelenke entwickeln als ihre Eltern und Vorfahren. Es ist jedoch auch möglich, dass Generationen übersprungen werden und Nachkommen von gesunden Elterntieren HD entwickeln können, wenn Vorfahren weiter zurückliegender Generationen betroffen waren. Die endgültige Diagnose der HD, insbesondere zur Zuchtzulassung, erfolgt durch die HD-Auswertung frühestens nach Beendigung des ersten Lebensjahres anhand des erstellten Röntgenbildes.

Die herkömmliche HD-Begutachtung anhand von Röntgenbildern ist nach wie vor zur standardisierten HD-Diagnostik am besten geeignet.

Die HD-Auswertung ist sicherlich nicht frei von Fehlern. So hängt die Auswertung nachweislich auch vom Gutachter ab. Dies ist hinsichtlich der Fülle von Erscheinungsformen auf Röntgenbildern nicht verwunderlich. Zum anderen ist eine exakte HD-Befundung von einem korrekt angefertigten Röntgenbild hinsichtlich Lagerung des Hundes und technischer Qualität abhängig. Die GRSK (Gesellschaft zur Röntgendiagnostik erblich bedingter Skeletterkrankungen, ehemals Hohenheimer Kreis) versucht durch eine Kenntnisprüfung, regelmäßige Arbeitstreffen mit Fortbildung sowie durch die Erstellung von standardisierten Auswertungsschemata die HD-Auswertung abzustimmen und zu vereinheitlichen. Das Ziel sollten objektive HD-Gutachten nach einheitlichen Richtlinien und mit Augenmaß sein. Ein HD-Ergebnis macht keine direkte Aussage über den weiteren Krankheitsverlauf oder die Symptome des Hundes. Der HD-Befund dient zum einen als ein Teil der Zuchtauslese und kann zum anderen zur Prognose herangezogen werden. Ein schlechter HD-Befund sollte als wertvolle Information und als Warnsignal für die Hundezucht und nicht als Niederlage oder Kritik verstanden werden. Auch wenn es schwer fällt, einen vielversprechenden Hund aufgrund des HD-Ergebnisses nicht zur Zucht zu verwenden, lohnt es sich auf alle Fälle, im Zweifelsfall einen Schritt zurückzugehen und im Sinne der Rasse und folgender Generationen noch mal von vorne anzufangen.

In vielen Fällen kann bei einer Hüftgelenksdysplasie durch gezielte Maßnahmen wie Gewicht halten, gezielte Bewegung und in schweren Fällen durch spezielle Operationstechniken ein Leben bei gutem Allgemeinbefinden und ohne Schmerzen auch ohne Zuchteinsatz gewährleistet werden.

In Zukunft ist im Rahmen der HD-Diagnostik und Auswertung einiges zu erwarten. Die digitalisierte Röntgentechnik wird das herkömmliche analoge Röntgen aus gutem Grund verdrängen. Das digitalisierte Röntgen ist eine Technik, die in der Humanmedizin zum Standard geworden ist und in der Veterinärmedizin auch immer mehr Einzug halten wird. Es gibt hierbei mehrere Systeme. Das modernste und effektivste ist mit einer Digitalkamera zu vergleichen. Ein angefertigtes Röntgenbild wird über eine Detektorplatte, die die herkömmliche Röntgenplatte mit Film ersetzt, auf einem Monitor projiziert und kann hinsichtlich Helligkeit und Kontrast bearbeitet und abgespeichert werden. Die Bilder dürfen aus rechtlichen Gründen wie bei anolgen Bildern nicht mehr veränderbar sein. Diese Technik macht Filme sowie Chemikalien zur Entwicklung unnötig und entlastet die Umwelt. Die Digitalisierung der Bilder erlaubt zudem eine effektivere und bessere Bildbearbeitung sowie Archivierung. Dadurch wird sehr viel Zeit gespart. Meist müssen gerade beim HD-Röntgen, insbesondere wenn korrekturbedingt mehrere Bilder angefertigt werden, die Hunde weniger lang im narkotisierten Zustand gehalten werden, da man mit Hilfe der Detektorplatte die Röntgenaufnahmen direkt auf dem Bildschirm hat und nicht noch entwickeln muss. Die Schwierigkeit der HD-Befundung anhand digitaler Bilder liegt derzeit noch darin, dass auf den Befundungsmonitor weder die Mittelpunkte der Oberschenkelköpfe eingezeichnet werden können noch eine genaue Winkelmessung durchzuführen ist. Alle angefertigten Bilder müssen deshalb zur Zeit zwingend ausgedruckt werden. Dies wird sich durch entsprechende Bildbearbeitungsprogramme in naher Zukunft sicherlich ändern. Es ist zu erwarten, dass Röntgenaufnahmen online mit digitalisierten HD-Bögen ausgewertet werden.

Weiterhin wird die HD-Diagnostik in den nächsten Jahren gewiss eine Ergänzung durch die Gentechnik erfahren. Derzeit wird der genetische Nachweis der HD intensiv erforscht, birgt jedoch durch den polygenen Charakter der Erkrankung erhebliche diagnostische Schwierigkeiten. Genetische Nachweise müssen deshalb wie alle Neuerungen in der Medizin mit der nötigen sachlichen Zurückhaltung hinterfragt und objektiv betrachtet werden, insbesondere da auf diesem Gebiet eine Menge Geld zu verdienen ist. Gerade die Fortschritte in der Genforschung haben häufig ernüchternd ihre Grenzen aufgezeigt.

In welchem Maße der Gennachweis die HD-Diagnostik ergänzen oder gar ersetzen wird, bleibt derzeit noch ungewiss. Ich bin jedoch sicher, dass der Einfluss und die Bedeutung der Gendiagnostik in den nächsten Jahren zunehmen wird.

Bei allen technischen Neuerungen und Möglichkeiten sollte es auch in Zukunft den Zuchtverantwortlichen am Herzen liegen, eine gesunde Nachzucht durch die genaue Registrierung, Hinterfragung und ehrliche Veröffentlichung von Erkrankungen jeglicher Art in der jeweiligen Population anzustreben.

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