Malignes Melanom und Metastasen
Das Melanom ist ein Tumor, der sich in den Melanozyten, den Pigmentzellen der Haut, entwickelt.
Es kann aggressiver als andere Arten von Hautkrebs sein, weil es sich an anderen Stellen im Körper ausbreiten (Metastasen) und auch zum Tod führen kann.
- Superfiziell spreitendes Melanom (65-70 % der Fälle)
- Noduläres Melanom (10-15 % der Fälle)
- Lentigo-maligna-Melanom
- Akral-lentiginöses Melanom
- Einige sehr seltene Melanomarten
Superfiziell spreitendes Melanom
Dies ist das häufigste Melanom.
Es wächst vor allem nach außen, statt in die Tiefe der Haut.
- Langsame Ausbreitung
- Horizontales oder radiales Wachstum
Gewöhnlich besteht beim superfiziell spreitendes Melanom:
- im Anfangsstadium nicht das Risiko, sich in andere Körperstellen auszubreiten,
- doch mit der Zeit kann ein Wachstum in tiefere Hautschichten beginnen.
Wer einen Nävus hat, der an Größe zunimmt und einen unregelmäßigen Rand hat, sollte eine ärztliche Kontrolle vornehmen lassen.
Dieser Melanomtyp entwickelt sich ziemlich schnell in der Lederhaut (Dermis), der tiefen Hautschicht.
Es ist die aggressivste Form der Melanome und die Diagnose erfolgt häufig verspätet.
Er tritt häufig auf an:
Wird er nicht entfernt, beginnt er, nach innen in tiefere Hautschichten zu wachsen und breitet sich recht schnell auf die umliegenden Lymphknoten und Gewebe aus.
Bei diesem Melanomtyp beobachtet man oft eine erhabene Zone auf der Hautoberfläche.
Das noduläre Melanom verursacht keine Schmerzen.
Charakteristisch für dieses Melanoms sind außerdem:
- Kuppelform,
- schnelles Höhenwachstum,
- hart beim Tasten,
- Tendenz zu Geschwürbildung und Blutung,
- dunkelbraune bis schwarze Farbe, kann auch rosa oder rot sein.
Es entwickelt sich aus langsam wachsenden pigmentierten Hautstellen (Flecken), die auch Lentigo maligna oder melanotischer Fleck von Hutchinson genannt werden.
Es tritt häufiger bei älteren Menschen auf.
Es erscheint an sonnenexponierten Hautstellen auf, zum Beispiel im Gesicht.
Die Lentigo maligna:
- ist abgeflacht,
- entwickelt sich in den oberflächlichen Hautschichten nach außen hin.
Wird sie zum Lentigo-maligna-Melanom:
- wächst sie langsam (im Laufe von 10-20 Jahren) nach innen in die tieferen Hautschichten,
- kann Knötchen bilden.
Das akral-lentiginöse Melanom ist selten und tritt vor allem auf:
- an Handflächen,
- unter den Fußsohlen,
- um den Großzehennagel;
- es kann auch unter dem Nagel wachsen.
Es kommt häufiger an Füßen statt an Händen vor und betrifft bevorzugt Menschen mit dunkler Hautfarbe zwischen 50 und 70 Jahren.
Andere Arten von Melanomen
Amelanotisch bedeutet ohne Melanin.
Melanome sind von dunkler Farbe, die amelanotischen hingegen haben keine oder wenig Farbe. Bisweilen sind sie:
Sie werden genauso behandelt, wie andere Melanome.
Melanom an anderen Stellen
Melanom des Auges oder Aderhautmelanom
Selten kann sich ein Melanom auch innerhalb des Auges entwickeln. Man trifft Melanozyten:
- in der Iris (der farbige Bereich um die Pupille),
- in der Choroidea (gefäßreiche Schicht der Augenhaut).
Wenn diese Melanozyten (Zellen, die Melanin produzieren) maligne werden, spricht man vom Melanom.
Entwickelt sich das Melanom auf der Iris, kann ein dunkler Fleck darauf beobachtet werden.
Menschen mit hellen Augen (heller Hauttyp) haben ein erhöhtes Risiko für diese Art von Melanom.
Weitere, seltene Schleimhauttumoren sind:
- Melanom der Vulva,
- Melanom der Vagina,
- Melanom des Rektums.
Klassifikation nach Wachstum des Melanoms
Ärzte benutzen eine Klassifikation nach Breslow oder nach Clark, um die Prognose zu beschreiben. Die Interpretation ist wie folgt:
Die Dicke nach Breslow ist definiert als die vertikale Gesamthöhe des Melanoms:
- von der Körnerzellschicht der Oberhaut
- bis zum Punkt der maximalen Infiltration.
Dazu wird ein Instrument benutzt, das sogenannte Okularmikrometer, um die Dicke des entfernten Tumors zu messen.
Grundsätzlich gilt, je höher die Breslow-Dicke, umso schlechter ist die Prognose: Die Dicke ist ein Indikator für das Ausbreitungsrisiko des Tumors.
Die Dicke des Melanoms steht in direktem Zusammenhang mit der Überlebensrate (Überlebensraten sind Durchschnittswerte und können nicht auf den einzelnen Fall bezogen werden):
- Level I: < 1 mm, der Tumor wird als „dünn“ definiert, die Überlebensrate nach 5 Jahren beträgt 90 % bis 95 %.
- Level II: 1-2 mm, die Überlebensrate nach 5 Jahren beträgt 80 % bis 96 %.
- Level III: 2,1-4 mm, die Überlebensrate nach 5 Jahren beträgt 60 % bis 75 %.
- Level IV: > 4 mm, die Überlebensrate nach 5 Jahren beträgt 45 % bis 63 %.
Die Breslow-Dicke ist einer der drei wichtigsten prognostischen Faktoren bei Melanom, zusammen mit:
- Tumorstadium ,
- Vorliegen einer Ulzeration (Hautläsionen, Blutung, Schwellung).
Klassifikation nach Clark
Das Stadium nach Clark bezieht sich auf die Tumorpenetration in die Tiefe der Hautschichten.
Dieses System wurde ursprünglich von W. H. Clark im Jahr 1966 entwickelt.
Offiziell werden die folgenden Stadien nach Clark definiert:
- Stadium I: auf die Epidermis beschränkt (obere Hautschicht). Genannt In-situ-Melanom mit einer Heilungsrate in dieser Phase von 100%;
- Stadium II: Invasion in die Papillenschicht der Dermis (superior);
- Stadium III: Ausfüllen der Papillenschicht, doch ohne Ausdehnung in das Stratum retikulare (inferior);
- Stadium IV: Invasion in das Stratum retikulare;
- Stadium V: Invasion in das tiefe Unterhautgewebe.
Ein hoher Mitoseindex bedeutet eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Krebs wächst und sich ausbreitet.
Der Mitoseindex ist besonders hilfreich bei der Stadieneinteilung kleiner Melanome (< 1 mm), die normalerweise als risikoarm eingestuft werden.
Stadienbestimmung des Melanoms
Die Stadienbestimmung umfasst alle diagnostischen Parameter.
- Stadium 0: In-situ-Melanom
- Stadium I: < 1 mm dick
- A: invasives Melanom mit geringem Risiko, ohne Ulzeration oder Mitose
- B: invasives Melanom mit geringem Risiko, mit Ulzeration und Mitose
- Stadium II: 1 – 4 mm dick
- A: ohne Ulzeration
- B: mit Ulzeration
- Stadium III: ausgedehnter Tumor mit Mikrometastasen in den Lymphknoten
- Stadium IV: ausgedehnter Tumor mit weit verbreiteten Metastasen in verschiedenen Körperbereichen
Ursachen des Melanoms
Es ist nicht bekannt, was die DNA in den Melanozyten schädigt und zur Entwicklung des Melanoms führt.
Wahrscheinlich gibt es eine Kombination von genetischen und umweltbedingten Faktoren, die das Melanom verursachen.
Faktoren, die das Risiko eines Melanoms erhöhen, sind:
- Helle Haut. Weniger Pigment (Melanin) in der Haut bedeutet, weniger Schutz vor schädigenden UV-Strahlen zu haben.
- Zurückliegende Sonnenbrände. Eine Brandblase durch Sonnenbrand kann das Risiko für ein Melanom bei Kindern und Erwachsenen erhöhen.
- Langer Aufenthalt in Umgebung mit ultravioletten Strahlen (UVA und UVB). UV-Strahlen, die von der Sonne oder Bräunungslampen kommen, können das Risiko für Hautkrebs, einschließlich Melanom, erhöhen.
- Leben in Äquatornähe oder in den Bergen.
- Viele Muttermale, Sommersprossen oder ungewöhnliche Muttermale. Mehr als 50 Muttermale am Körper bedeuten ein höheres Risiko, ein Melanom zu entwickeln.
- Eine familiäre Vorgeschichte eines Melanoms. Hat ein Elternteil, ein Kind oder ein Geschwister ein Melanom gehabt, besteht erhöhte Wahrscheinlichkeit, einen Tumor zu entwickeln.
- Geschwächtes Immunsystem. Menschen mit geschwächtem Immunsystem tragen ein erhöhtes Melanomrisiko. Zum Beispiel:
- Menschen mit AIDS
- Personen, die einer Organtransplantation unterzogen wurden.
Der Hund Gesundheit
Hautkrebs (mukokutane Plasmozytom) bei Hunden
A mukokutane Plasmozytom ist eine sich schnell entwickelnde Hauttumor von Plasmazellen Ursprungs. Eine Form der weißen Blutkörperchen, Plasmazellen produzieren Antikörper, welche Hilfe das Immunsystem zu identifizieren und zu neutralisieren fremde Organismen. Oft, mukokutane Plasmozytome sind auf den Hund Rumpf und Beine gefunden. Sie sind auch am häufigsten in Mischlingshunde und Cocker Spaniels.
Neben der auf dem Rumpf und Beinen gefunden, mukokutane Plasmozytome kann auf den Mund zu entwickeln, Füße, und Ohren (Lippe Tumoren sind besonders klein und oft übersehen). Diese Tumoren sind in der Regel Einzelgänger, feste Knötchen, entweder erhöht oder ulzeriert.
Die zugrunde liegende Ursache fГјr die Entwicklung dieser Tumoren hat noch identifiziert werden.
Sie mГјssen eine grГјndliche Geschichte der Gesundheit Ihres Hundes geben,, einschlieГџlich des Einsetzens und Natur der Symptome, Ihrem Tierarzt. Er oder sie wird dann eine vollstГ¤ndige kГ¶rperliche Untersuchung, sowie ein Biochemie-Profil, Urinanalyse, und Blutbild (CBC) — die Ergebnisse von denen normal sein sollte, es sei denn, einige Begleiterkrankung ist auch. Die beliebtesten Diagnoseverfahren ist es, einen Knoten absaugen und senden Sie es an einer tierГ¤rztlichen Pathologen fГјr weitere Tests. Wenn ungewГ¶hnliche Tumorzellen identifiziert, Ihr Hund kann von mukokutane Plasmozytom zu leiden(s).
Wenn der Tumor hat sich invasive, Chirurgie ist in der Regel verbrauchsteuerpflichtiger der Tumor empfohlen und das umliegende Gewebe. Strahlentherapie wird auch in einigen Hunden durchgeführt, um das neoplastische Gewebe zerstören.
Andere Tumoren
- Lucie Heinzerling Email author
- Anke Hartmann
- Martina Hund
- Gerold Schuler
Zusammenfassung
Das kutame Plattenepithelkarzinom ist ein bösartiger Hauttumor ausgehend von den Keratinozyten des Stratum spinosum (Synonym Spinaliom, squamous cell carcinoma, SCC), der meist auf dem Boden einer Präkanzerose entsteht, lokal invasiv wächst und bei etwa 5% der Patienten metastasiert.
Copyright information
Authors and Affiliations
- Lucie Heinzerling
- 1
- Anke Hartmann
- 1
- Martina Hund
- 2
- Gerold Schuler
- 1
- 1. Universitätsklinikum Erlangen Hautklinik Erlangen Deutschland
- 2. Privatpraxis für Dermatologie und Ästhetische Medizin Rzany und Hund Berlin Deutschland
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Hauttumor hund
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Hauttumor beim Hund
Sie haben den Verdacht, dass Ihr Hund möglicherweise an einem Hauttumor erkrankt ist und sind nun auf der Suche nach einer alternativen Behandlungsmethode? Dann können wir Ihnen helfen. Mit der dendritischen Zelltherapie bieten wir Ihrem Hund eine schonende Behandlungsmöglichkeit. Bei Fragen hilft unser Team Ihnen gerne weiter.
Bei der dendritischen Zelltherapie wird das Immunsystem Ihres Hundes wiederaufgebaut und gestärkt. So kann der Körper wieder anfangen, sich selbstständig gegen den Hauttumor zu wehren.
Sollte für Sie und Ihren Hund die Behandlung mit den dendritischen Zellen in Frage kommen, dann ist es wichtig, dass die Therapie sobald wie möglich beginnt. Denn nur dann hat Ihr Hund die Chance auf eine baldige Verbesserung der Prognose und Lebenserwartung.
Weitere Informationen zum Hauttumor und der Behandlung finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
Falls Fragen bei Ihnen aufkommen sollten, können Sie uns gerne kontaktieren.
Symptome und Diagnose eines Hauttumors beim Hund
Hauttumore gehören zu den häufigsten Tumorerkrankungen bei Hunden. Der Grund dafür ist, dass die Haut dauerhaft unterschiedlichen Umwelteinflüssen (bspw. UV-Strahlen, Krankheitserregern und Giftstoffen) ausgesetzt ist. Es gibt unterschiedliche Arten von Hauttumoren, zu den häufigsten gehören unter anderem
Die ersten Anzeichen eines Hauttumors erscheinen in der Regel auf der Haut. Viele Anzeichen, die auf einen Tumor hinweisen können, sind für die Patientenhalter sichtbar, werden aber oft mit Verletzungen oder Muttermalen verwechselt und bleiben eine lange Zeit unbehandelt.
Daher sollten Sie Veränderungen die Ihnen auf der Haut Ihres Hundes auffallen
beobachten und wenn nötig von einem Tierarzt untersuchen lassen.
Sollte der Tierarzt einen Hauttumor bei Ihrem Hund diagnostizieren, dann werden als erstes das Aussehen, die Symptome und die Lokalisation des Tumors beurteilt. Als nächstes sollten Zellen aus dem Tumor entnommen und überprüft werden. Falls diese Vorgehensweise nicht ausreicht, ist eine Biopsie notwendig.
Der Verlauf einer Erkrankung mit einem Hauttumor beim Hund
Hauttumoren haben häufig ein sehr rezidives Verhalten, das heißt, dass eine Rückkehr des Tumors trotz Operation nicht ausgeschlossen ist. Außerdem haben die meisten Hauttumore die Neigung, sich auf andere, gut durchblutete Organe (bspw. die Lunge) auszubreiten.
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Die Therapie des Hauttumors beim Hund
Treten Tumore auf der Haut auf, gibt es unterschiedliche Therapiemöglichkeiten für Ihren Hund. Jedoch wird unabhängig davon, von welcher Tumorart Ihr Hund befallen ist, immer ein chirurgischer Eingriff empfohlen. Dies dient der Entfernung des Tumors (oder zumindest einem Teil davon).
Als Weiterbehandlung bieten sich die Chemotherapie oder Strahlentherapie an, jedoch sind beide Behandlungsmethoden mit zusätzlichem Stress für Sie und Ihren Hund verbunden. Grund dafür ist, dass das Angebot der Strahlentherapie in Deutschland sehr gering ist und man eventuell lange Fahrtstrecken in Kauf nehmen muss.
Behandlung eines Hauttumors mit der dendritischen Zelltherapie
Leiden Hunde an Tumoren oder Krebs der Haut, ist es wichtig früh mit der dendritischen Zelltherapie anzufangen, um ein Wachstum des Tumors oder ein Wiederauftreten zu verhindern. Durch die dendritische Zelltherapie kann nicht nur das Wachstum gestoppt werden, sondern der Tumor auch vollständig bekämpft werden. Dieser Verlauf hat einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden ihres Hundes, was zu einer längeren Lebenserwartung führen kann.
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Häufige Fragen
Wir haben einige häufig gestellte Fragen für Sie aufgelistet. Vielleicht finden Sie hier bereits die Antwort, die Sie suchen.
Tumorarten beim Hund
Hier finden Sie genauere Informationen zu folgenden Tumorarten:
Krebs beim Hund
Hier finden Sie genauere Informationen zu folgenden Krebsarten:
Tumor beim Hund
Hier finden Sie genauere Informationen zu folgenden Tumoren:
Lebensqualität
Das Ziel der dendritischen Zelltherapie ist es, das Leben der unter dem Tumor leidenden Patienten zu verbessern.
Hautkrebs bei Hunden: Alles was du wissen musst
Diagnose Krebs – ein Schock für jeden Hundebesitzer. Krebs zählt mittlerweile zu den häufigsten Todesursachen.
Diagnose Krebs – ein Schock für jeden Hundebesitzer. Krebs zählt mittlerweile zu den häufigsten Todesursachen bei unseren geliebten Vierbeinern. Fast jeder zweite Hund über 10 Jahre stirbt an Krebs. Daher gilt: Lass jede Veränderung, die du bei deinem Hund entdeckst beim Tierarzt abklären – je früher, desto besser! Wir empfehlen dir generell, beim jährlichen Gesundheitscheck deines Lieblings auch eine Art Krebsvorsorge vom Tierarzt durchführen zu lassen.
Wie entsteht Krebs bei Hunden?
Damit sich ein Tumor bilden kann, muss zuerst die Mutation eines Gens, die zu einer dauerhaften Veränderung des Erbguts führt, stattfinden. Pro Tag finden im Körper des Hundes zwischen 400 und 4.000 Mutationen statt. In der Regel werden diese Fremdzellen durch das Immunsystem eliminiert. Aus unterschiedlichen Gründen kann es jedoch zu einer sogenannten Immuntoleranz kommen, sodass die veränderten Zellen vom Immunsystem des Vierbeiners akzeptiert werden. Unsere vierbeinigen Freunde sind ständig krebsauslösenden Stoffen, wie Abgase, Zigarettenrauch, ultraviolette Strahlung des Sonnenlichts und unterschiedlichen Umweltgiften (Pestizide, Herbizide) ausgesetzt.
Krebs bei Hunden – was nun?
Die Prognose von Hautkrebs bei Hunden hängt zum einem von der Art des Tumors und zum anderen vom Stadium der Krebserkrankung ab. Hier gilt das gleiche, wie bei uns Menschen – je früher der Hautkrebs entdeckt und die Behandlung gestartet wird, umso besser sind die Chancen auf Heilung. Fällt dir also bei deinem vierbeinigen Gefährten eine auffällige, sich verändernde Stelle auf, solltest du das unbedingt frühzeitig beim Tierarzt abklären lassen. Denn ein sofortiger therapeutischer Eingriff ist in den meisten Fällen die beste Lösung. Damit dein Tierarzt eine möglichst präzise Diagnose abgeben kann, solltest du ihn informieren, seit wann der Hauttumor besteht, wie schnell er gewachsen ist und ob dein Hund an sonstigen Beschwerden und Schmerzen leidet. Mögliche Anzeichen für große Schmerzen sind zB Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit. Aber auch eine Veränderung im Gemüt, Lustlosigkeit und Zurückgezogenheit zeigt dir, dass mit deinem Vierbeiner etwas nicht in Ordnung ist.
Besonders häufig erkranken Hunde an Hautkrebs, wobei es auch bei dieser Erkrankung unterschiedliche Arten gibt:
- Stachelzell-Krebs
- schwarzer Hautkrebs
- Mastzell-Sarkom
- Basalzell-Karzinom
- Fibrosarkom
Um festzustellen, um welche Art von Hauttumor es sich handelt und ob dieser gut- oder bösartig ist, entnimmt der Tierarzt eine Gewebeprobe und untersucht diese. In den meisten Fällen entfernt der Tierarzt den Tumor inkl. angrenzendem gesunden Gewebe, damit keine bösartigen Zellen übrig bleiben. Diese würden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu einem neuen Tumor heranwachsen. Weitere Behandlungsmethoden sind die Chemotherapie und die Strahlentherapie. Die Dosierung der Chemotherapie ist beim Hund wesentlich geringer als bei uns Menschen. Dementsprechend leitet er auch an weniger Nebenwirkungen. Diese Therapieform soll es dem Vierbeiner ermöglichen, so lange wie nur möglich möglichst ohne Schmerzen zu leben. Die Strahlentherapie wird oft im Vorfeld der operativen Entfernung des Tumors eingesetzt, da der Tumor durch die Bestrahlung verkleinert werden kann. Im Anschluss an die Operation wird weiterhin bestrahlt, um etwaige Fremdzellen des Tumors restlos zu zerstören.
Dir und deinem Vierbeiner ist schon Ähnliches widerfahren? Wie hast du die schwierige Zeit erlebt? Lass uns und andere Tierliebhaber an deiner bewegende Geschichte teilhaben!
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Krankheiten
Was ist die Mastzelle, was der „Mastzelltumor“?
Mastzellen stammen von bestimmten Vorläuferzellen im Knochenmark ab, werden ins Blut abgegeben und siedeln sich an bestimmten Stellen im Körper an. Ihre physiologische Funktion besteht aus ihrer Beteiligung an Immun-, Allergie- und Entzündungsreaktionen.
Beim Mastzelltumor handelt es sich um eine Ansammlung neoplastischer (entarteter) Mastzellen. Der Mastzelltumor des Hundes stellt eine der häufigsten Tumorerkrankung der Haut dar. Oft sind diese Tumoren an Gliedmaßen, Rumpf oder Kopf lokalisiert. Seltener erkranken Hunde an einer generalisierten Form oder einer Form, bei der sich die bösartig veränderten Zellen primär in inneren Organen ansiedeln.
Die Ursache, warum sich Mastzellen bösartig verändern, ist bisher noch nicht bekannt. Es gibt jedoch häufiger betroffene Hunderassen, wie z.B. Retriever und Boxer. Boxer sind besonders häufig betroffen, sie entwickeln aber in den meisten Fällen histologisch betrachtet eine weniger bösartige Form der Tumorerkrankung. Deshalb scheinen betroffene Boxer meist eine bessere Prognose zu haben (1). In manchen Studien stellen Boxer über 25% der Mastzelltumorpatienten dar. Die Häufung von Mastzelltumoren bei bestimmten Rassen deutet auf eine genetische Komponente der Mastzelltumor-Entstehung hin.
Woran erkenne ich, dass mein Tier erkrankt ist?
Jeder Hautknoten kann prinzipiell ein Mastzelltumor sein, deshalb ist es sehr wichtig bei auffälligen Veränderungen möglichst früh den Hund zur Untersuchung bei einem Tierarzt vorzustellen. Die Hautveränderungen können sich als knotige bis teigige, haarlose oder auch mit Haaren bedeckte Knoten präsentieren, aber auch als eine nässende offene Wunde auftreten. Meistens handelt es sich um einzelne Hautknoten, bei 11% bis 14% der erkrankten Tiere werden jedoch Veränderungen an mehreren Stellen beobachtet (2).
Mastzellen haben verschiedene aktive biologische Substanzen (z.B. Heparin, Histamin, bestimmte Enzyme) in ihrem Zellinneren gespeichert und können diese spontan oder durch Manipulation ausschütten. Bei der Freisetzung dieser Substanzen kann es zu verschiedenen Auswirkungen kommen, die den ganzen Körper oder Körperteile, die sogar weit von der eigentlichen Tumorstelle entfernt liegen, betreffen (z.B. lokale Schwellungen, Erbrechen, Schocksymptome als paraneoplastisches Syndrom).
Aus Mastzellen freigesetzte Substanzen können unter anderem zu Blutungsneigungen, Juckreiz oder auch zu Wundheilungsstörungen führen. Bei vielen der betroffenen Hunde verursachen diese Substanzen Magen- oder Dünndarmgeschwüre (Ulzerationen), die sich in dunkel gefärbtem Kot (durch angedautes Blut), Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Bauchschmerzen äußern können. Werden große Mengen dieser Substanzen auf einmal freigesetzt, kann es auch zu allergieartigen Reaktionen kommen, was in einigen Fällen sogar lebensbedrohlich sein kann.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Da das äußere Erscheinungsbild so vielfältig ist, muss eine genaue Diagnose anhand einer Feinnadelaspiration gestellt werden. Hierfür werden mit Hilfe einer feinen Kanüle einige Zellen aus dem Tumor entnommen, auf einem Objektträger ausgestrichen und nach dem Anfärben unter einem Mikroskop untersucht. Dies kann vor Ort in der Tierklinik/-praxis oder in einem speziellen Labor geschehen.
Wenn sich der Verdacht bestätigt, ist die Therapie der Wahl den Tumor chirurgisch zu entfernen. Es ist ausgesprochen wichtig, den Tumor anschließend von einem Pathologen feingeweblich untersuchen zu lassen, da das weitere Vorgehen und auch die Prognose von der histopathologischen Differenzierung (Grad I - III) abhängt. Vor einer Operation ist es jedoch genauso wichtig zu wissen, ob es schon zu einer Streuung von Tumorzellen (sog. Metastasen) gekommen ist. Hierfür werden die umliegenden Lymphknoten klinisch und zytologisch untersucht, d.h. wenn möglich wird auch von ihnen eine Feinnadelaspiration genommem und untersucht. Des Weiteren sollte bei besonders aggressiven Tumoren (Grad III) eine Untersuchung des Bauchraums mittels Ultraschall erfolgen, um abzuklären, ob bereits Strukturveränderungen von z.B. Milz oder Leber vorliegen, die verdächtig für Metastasen sind.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Mastzelltumoren des Grades I und II werden bei vollständiger chirurgischer Entfernung aus dem umliegenden Gewebe prognostisch als sehr günstig eingestuft. Wurden sie vollständig entfernt, sind die Tiere in vielen Fällen von diesem Tumor geheilt. Konnten sie jedoch nicht vollständig aus dem umliegenden Gewebe operiert werden, empfiehlt sich eine radikale Nachoperation oder eine Bestrahlungstherapie. Bei einer Bestrahlungstherapie wird in ca. 15 Therapiesitzungen versucht, Resttumorzellen im Gewebe abzutöten.
Da aggressive Grad III Mastzelltumoren eine wesentlich höhere Metastasierungs- und Rezidivrate besitzen, ist hier neben der chirurgischen Entfernung des Primärtumors eine anschließende Chemotherapie zu empfehlen. Hat der Tumor bereits gestreut, kann eine alleinige Chemotherapie in vielen Fällen die Lebensqualität verbessern und das Leben verlängern.
Welche Lebenserwartung und Lebensqualität hat mein Tier?
Bei Grad I und II Mastzelltumoren ist die Prognose nach chirurgischer Entfernung gut und die Wahrscheinlichkeit einer Heilung groß. Viele Tiere leben noch mehr als 2 Jahre nach Entfernung des Tumors.
Bei Beteiligung von Lymphknoten, dem Auftreten von klinischen Anzeichen wie Appetitlosigkeit, Erbrechen oder dunkel gefärbtem Kot ist die Prognose ungünstiger.
Grad-III-Mastzelltumoren haben bei alleiniger chirurgischer Entfernung eine sehr schlechte Prognose, da dieser Tumor ein weitaus aggressiveres Verhalten aufweisen. Trotz Chemotherapie kommt es meist innerhalb eines Jahres zu einem erneuten Auftreten des Tumors oder zu Metastasen in Lymphknoten und innere Organen (3).
Wie teuer ist die Therapie und wie oft muss mein Tier behandelt werden?
Die Kosten für die chirurgische Tumorentfernung variieren zwischen 500 und 1200 Euro und hängen von der Tumorlokalisation, der Größe des Tumors und dem Operationsaufwand ab.
Bei einem 30 kg schweren Hund liegen die Kosten für ein Chemotherapieprotokoll bei Grad-III-Mastzelltumoren bei ca. 1000 - 1500 Euro. Die Fixkosten pro Therapiesitzung liegen bei 100 - 150 Euro, hierzu kommen noch die Kosten für das jeweilige Medikament. Die Tiere werden in 8 Sitzungen behandelt, die ersten 4 Sitzungen zunächst im wöchentlichen Abstand, die letzten 4 Sitzungen dann in zweiwöchigem Abstand. Medikamente der Wahl sind Vinblastin, Lomustin und Prednisolon (4,5,6).
Für die Therapie des Mastzelltumors beim Hund wurden jüngst 2 Tyrosinkinase-Inhibitoren zugelassen: Masivet® (Masitinib)(7) und Palladia® (Toceranib) (8).
Was kann man zusätzlich zur Chemotherapie und chirugischen Entfernung tun?
Um einer Entwicklung von Magengeschwüren vorzubeugen, kann dem Patienten ein Antihistaminikum (H2-Blocker z.B. Ranitidin oder Famotidin) ein sog. Magensäureblocker (Omeprazol) verabreicht werden. Um zusätzlich vorhandene Juckreiz zu nehmen und allergie-artigen Reaktionen vorzubeugen, kann ein Antihistaminikum (H1-Blocker, z.B. Diphenhydramin) verwendet werden.
Alle diese Medikamente sollten aber nur nach tierärztlicher Verordnung eingesetzt werden.
1. Bostock DE: Neoplasms of the skin and subcutaneous tissues in dogs and cats, Br Vet J 142:1-19,1986.
2. Mullins MN, Dernell WS, Withrow Sj et al: The syndrom of multiple cutaneous canine mast cell tumors: 54 cases( 1998-2004), J Am Vet Med Assoc 228:91-95, 2006.
3. Webster JD, Yuzbasiyan-Gurkan V, Thamm DH, Hamilton E, Kiupel M. Evaluation of prognostic markers for canine mast cell tumors treated with vinblastine and prednisone. BMC Vet Res. 2008;13:32.
4. Vickery KR, Wilson H, Vail DM, Thamm DH. Dose-escalating vinblastine for the treatment of canine mast cell tumour. Vet Comp Oncol. 2008;6:111-9.
5. Rassnick KM, Bailey DB, Flory AB, Balkman CE, Kiselow MA, Intile JL, Autio K. Efficacy of vinblastine for treatment of canine mast cell tumors. J Vet Intern Med. 2008;22:1390-6.
6. Rassnick KM, Williams LE, Kristal O, Al-Sarraf R, Baez JL, Zwahlen CH, Dank G. Lomustine for treatment of mast cell tumors in cats: 38 cases (1999-2005). J Am Vet Med Assoc. 2008 Apr 15;232(8):1200-5.
7. Hahn KA, Ogilvie G, Rusk T, Devauchelle P, Leblanc A, Legendre A, Powers B, Leventhal PS, Kinet JP, Palmerini F, Dubreuil P, Moussy A, Hermine O. Masitinib is safe and effective for the treatment of canine mast cell tumors. J Vet Intern Med. 2008;22:1301-9.
8. London CA, Malpas PB, Wood-Follis SL, Boucher JF, Rusk AW, Rosenberg MP, Henry CJ, Mitchener KL, Klein MK, Hintermeister JG, Bergman PJ, Couto GC, Mauldin GN, Michels GM. Multi-center, Placebo-controlled, Double-blind, Randomized Study of Oral Toceranib Phosphate (SU11654), a Receptor Tyrosine Kinase Inhibitor, for the Treatment of Dogs with Recurrent (Either Local or Distant) Mast Cell Tumor Following Surgical Excision. Clin Cancer Res. 2009;15:3856-3865.
Hauttumor hund
Mastzellen sind spezielle Zellen, die sich normalerweise im ganzen Körper vereilen und dem Tier helfen Entzündungen und Allergien zu bekämpfen. Wenn Mastzellen stimuliert werden, können sie verschiedene Chemikalien aktivieren, wie Serotonin, Prostaglandin und proteolytische Enzyme. Obwohl diese Chemikalien für die normale Körperfunktion lebenswichtig sind, können sie ausgesprochen schädlich sein, wenn sie chronisch überproduziert werden.
Andere Bezeichnungen: Histocytische Mastozytom, Mastzellensarkom, Mastocystosis.
Häufigkeit/Lage: Mastzellentumore gehören zu den häufigsten Tumoren bi Hunden und sind die häufigste Form von Hautkrebs bei Hunden. Ungefähr 1/3 aller Tumore bei Hunden sind Hautkrebs, und bis zu 20% davon sind Mastzellentumore. Am weitesten verbreitet sind Tumore an der Haut, gefolgt von Milz, Leber und Knochenmark. Circa die Hälfte aller Hautmastzellentumore ist am direkten Laib es Hundes, weitere 40% an en Gliedmassen (am häufigsten an en Hinterbeinen), und der Rest am Kopf oder Hals. Ungefähr 11% aller Mastzellentumore treten an mehr als einer Stelle auf.
Ursachen? Anfälligkeiten: Niemand versteht umfassend was Krebs verursacht. Mastzellentumore sind bei Hunden sehr häufig, treten bei Katzen allerdings seltener auf und bei Menschen so gut wie gar nicht. Dabei sind Hunde aller Rassen, Alters und Geschlechts betroffen und sie können im ganzen Körper auftreten. Allerdings scheint es eine genetische Komponente zu geben, bei einigen Rassen sind größere Anfälligkeiten aufgefallen. Zu den häuufisten Opern gehören, Beagle, Boston Terrier, Boxer, Bulldoggen, Bullmastiff, Bullterrier, Dackel, English Setter, Foxterrier, Golden Retriever, Schnauzer, American Staffordshire Bullterrier und Weimaraner. Dabei unterliegen Boxer dem grössten Risiko, obwohl bei dieser Rasse die Mastzellentumore oft nicht so aggressive sind. Es gibt einige Untersuchungen, dass die Entwicklung von Mastzellentumoren mit goldenen oder rötlichen Fell zusammenhängen kann und auch mit der chronischen Überstimulierung, die bei Hunden mit Allergien oder anderen entzündlichen Coniionen zusammenhängen kann. Die Ursache können auch in der Umwelt, an einem Virus oder anderen unbestimmten Faktoren liegen. Wie bei allen Krebsarten werden auch Mastzellentumore mit Alter in Verbindung gesetzt. Ältere Hunde leiden häufiger an krebsartigen Erkrankungen, wobei as Durchschnittsalter eines Hundes mit MCT bei 8-9 Jahren liegt.
Vorbeugung: Da die Ursache unbekannt ist, gibt es keine Vorbeugung gegen Mastzellentumore. Das Beste was man tun kann, ist die allgemeine Gesundheit des Hundes zu erhalten und auf jedes Zeichen eines Tumors oder allgemeinem Unwohlsein zu achten.
Diagnose beginnt hoffentlich frühzeitig, wenn der aufmerksame Hundebesitzer ein Gewächs feststellt. Der Tierarzt kann dann eine erste Biopsie vornehmen. Der gesamte Tumor muss dann (wenn möglich) komplett entfernt werden und einer umfassenden Biopsie unterzogen werden. Blutuntersuchungen können ein umfassendes Blutbild, Serum chemistry Profil, und Buffi coat. Hohe oder niedrige Werte weißer Blutkörperchen, einen niedrigen Anteil an Blutblättchen und erhöhte Mastzellenwerte können ebenfalls durch ein Blutbild festgestellt werden. The buffy coat is diagnostic (although subject to false-positives) and reflects mast cells circulating in the bloodstream where they are ordinarily not found in large numbers. A positive buffy coat suggests bone marrow involvement. Andere Tests können Urin Untersuchungen, Lymphknotenaspirata, Knochenmarkuntersuchungen, Röntgen und Ultraschall beinhalten. Der Pathologe gibt dem Tumor einen Grad. Das stellt eine etwas subjektive Meinung über die Bösartigkeit des Krebses dar. Der praktizierende Tierarzt oder Onkologe bewertet das Stadium des Krebses. Die zusätzlichen Laborwerte geben eine Schätzung wie weit sich der Krebs festgesetzt hat und dies spiegelt sich in der Gradierung wider,
Histiologic Grade: Der Pathologe wird der Tumorpobe einen speziellen Farbstof beifuegen und ihn unter dem Mikroskop untersuchen, um den Grad des Tumors zu bestimmen. Agnor Farbstoff scheint fuer Mastzellentumore am besten geeignet zu sein. Der Grad des Tumors steht mit der Differenzierungsstufe der Mastzellen in Verbindung. Die Mehrzahl der Mastzellentumore sind Tumore der Stufe 1. Sie sind gut differenziert und scheinen ohne Behandlung, mit Ausnahme der vollstaendigen operativen Entfernung, eine sehr gute Prognose zu haben. Tumore der Stufe 2 sind mittelmaessig differenziert. Ihre Prognose und Behandlung ist vielleicht am schwierigsten. Tumore der Stufe 3 sind schlecht differenziert, sehr agressiv und die Wahrscheinlichkeit der Metastasenbildung ist sehr gross. Sie haben die schlechteste Prognose, sind aber gluecklicherweise am seltensten .
Gradierung: Der Grad bezieht sich auf das Ausmass zu dem der Krebs zur Zeit der Diagnose bereits verbreitet ist. Tumore, die frueh erkannt werden, d.h. bevor sie anderes Gewebe befallen haben oder Zeichen einer systemischen Erkrankung zeigen, haben logischer Weise die beste Aussicht. Die Metastastasen der Mastzellentumore befallen vowiegend die Lymphknoen, das Knochenmark, die Leber und die Milz, so dass die meiste Laborarbeit sich auf die Untersuchung dieser Bereiche und die Feststellung von Abnormalitaeten konzentriert. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten greift der Mastzellentumor nur sehr selten auf die Lunge ueber. Vereinfacht gesagt handelt es sich bei einem Mastzellentumor der Stufe 1 um einen singulaeren Tumor, mit klaren Grenzen und ohne jedes Zeichen der Ausbreitung (Metastasenbildung). Stufe 2 und 3 zeigen fortschreitend staerkere Zeichen eines Befalls, vielleicht an den oertlichen Lymphknoten, hat undeutliche Grenzen, oder es liegen mehrere Tumore vor. Stufe 4 beinhaltet systemische Metastasenbildung und hat eine sehr duester Prognose.
Lokale Symptome: Das offensichtlichste Zeichen eines Mastzellenkrebses ist wahrscheinlich das eines beliebigen Tumors. Mastzellentumore koenen alleine oder in Gruppen auftreten, sie liegen entweder an der Hautoberflaeche oder unter der Haut, koennen ueberall im Koerper vorkommen und stellen sich gegen jede einfache Beschreibung. Nur mit einem Blick auf den Tumore kann man unmoeglich feststellen, ob es sich um einen Mastzellentumor handelt oder nicht. Der Grossteil (mindestens die Haelfte) der Mastzellentumore befinden sich auf oder unter der Haut des Koerperrumpfes und der groesste Teil des Restes befaellt die Extremitaeten, besonders die hinteren Gliedmasse. Mastzellentumore kommen seltener im Kopf, Hals vor und noch seltener gehen sie von anderem Gewebe als der Haut aus. Falls sie sehr geschwollen oder in ihrer Erscheineung geschwuerartig sind, koennen sie schmerzhaft sein, obwohl die meisten Mastzellentumore keine Schmerzen verursachen. Es wurde festgestellt, dass die meisten Tumore mit hoeherem Grad geschwuerartig sind und Irritationen hervorrufen.
Typisch fuer Mastzellentumore ist die Tendenz sogar taeglich die Goesse zu veraendern. Ein Tumor, der abwechselnd groesser und kleiner wird, kann ein Mastzellentumor sein. Ein anderer Hinweis ist, dass Mastzellenumore bei Beruehrung das sogenannte “Darier Zeichen” aufweisen. Der Umgang mit diesen Tumoren kann - sogar bei einer Routineabklopfung durch den Tierarzt oder einer Nadelaspirate - eine starke Histaminausschuettung hervorrufen, die eine Schwellung, Roetung und Juckreiz nach sich ziehen kann.
Systemische Symtome: Die Symptome sind unterschiedlich und haengen von der Lage des Tumors und dem Grad seiner Entwicklung und/oder seiner Ausbreitung ab. Die folgenden Zeichen koennen auftreten: Appetitlosigkeit, Erbrechen, blutiges Erbrechen, Durchfall, Unterleibsschmerzen, dunkler oder schwarzer Stuhl, Juckreiz, Lethargie, Appetitlosigkeit, unregelmaessiger Herzschlag und Blutdruck, Husten, schwere Atmung, untersciedliche Blutungen, verzoegerte Wundheilung, vergroesserte Lymphknoten.
Die Behandlung der meisten Mastzellentumore beinhaltet fast immer die operative Entfernung des gesamten Tumors, falls das moeglich ist.Es ist ausgesprochen wichtig rund um den Perimeter des Tumors auch eine gosse Flaeche (2-3cm in jeder Richtung) gesundes Gewebe zu entfernen, um sicherzugehen, dass auch alle gestreuten krebsartigen Zellen, die nicht sofort offensichtlich sind, entfernt werden. In einigen Koerperteilen, wie z.B. Bein oder Pfote kann die onkologische 2-3cm Regel aber praktisch nicht verwirklicht werden. In diesen Faellen wird der Tumor einer Biopsie im Labor unterzogen und es wird ein pathologischer Bericht erstellt. Von grosser Bedeutung ist die eineutige Diagnose, ob die Grenzbereiche des betroffenen Gewebes „sauber“sind (kein Zeichen von krebsartigen Zellen zeigen) oder „schmutzig“ (zeigen eine Invasion krebsartigen Gewebes). Im letzteren Fall koennen weitere Operationen oder Bestrahlungen notwendig sein, um alle verbliebenen Krebszellen abzutoeten. Allerdings wachsen auch eine grosse Anzahl jener Tumore, die nicht komlett abgetoetet wurden (z.B. „schmutzige“ Grenzen) nicht wieder nach.
Abgesehen von der totalen operativen Enfernung des Tumors haengen die Behandlungsmoeglichkeiten von der Aggressivitaet und dem Status des Tumors ab. Tumore mit einem geringem Grad werden normalerweise mit einer Operation und dann mit oder auch ohne Bestrahlungen behandelt. Tumore mit einem hohen Grad koennen manchmal auch systemisch mit Prednisone und/oder anderen Chemotherapien behandelt werden. Manchmal ist die einzige „Behandlung“ eine unterstuetzende, helfende Pflege, deren Absicht nicht die Lebensverlaengerung des Hundes ist, sondern der Versuch dem Hund den Rest seines Lebens so angenehm wie moeglich zu machen.
Lokale Behandlung: Wenn moeglich werden lokale Krebsgewebe durch eine Operation entfernt. In manchen Faellen sind die Operationsflaechen von Mastzellentumore heilungsresistent. Nach der Opeation koennen Bestrahlungen angewandt werden um verbliebene Krebszellen abzutoeten. In manchen Faellen werden Bestrahlung anstelle einer Operation durchgefuehrt, um die Groesse eines Tumors, der schwer zu operieren sind, zu reduzieren. Bestrahlungen sind in der Kontrolle von Mastzellentumoren sehr erfolgreich, obwohl Bestrahlungen nicht fuer jeden sind. Es koennen 3-5 Bestrahlungen in der Woche ueber einen Zeitraum von 3-5 Wochen erforderlich sein, wobei die Hunde fuer jede Behandlung eine Vollnarkose erhalten. Dies kann sowohl mehrere 1000 Dollars kosten, lange Resisen beinhalten und die Notwendigkeit der Unterbringung in Hotels etc. beinhalten. Darueberhinaus koennen sowohl Kurzzeit- als auch Langzeitnebenwirkungen auftreten, die dem Hundebesitzer unerwuenscht sind.
Systemische Behandlung: Prednisone (ein corticosteroid) scheint bei der Behandlung von Mastzellentumoren die Droge der Wahl zu sein. Das geht so weit, dass Tieraerzte rouinemaessig nach einer operativen Entfernung von jedem Mastzellentumor fuer mehrere Wochen oder Monate Prednisone verschreiben. Prednisone ist preisguenstig und sicher. Nebenwirkunen: Durst, Appetit und Harndrang sind erhoeht und Magenverstimmungen koennen auftreten. Pednisone wird wahrscheinlich verschrieben, wenn der Tumor einen hohes Risikofaktor der Maetastasenbildung hat, oder schon Metastasen vorhanden sind.
In manchen Faellen werden bei schon vorliegender Metastasenbildung in Verbindung mit Predisone auch noch andere chemotherapeutische Medikamente. Z.B.: CCNU (lomustine), vinblastine, vincristine, doxorubicin, mitoxantrone, cyclophosphamide (cytoxan), und L-asparginase. Hierbei handelt es sich um sehr starke Medikamente, die folgende Nebenwirkunen haben koennen: schwere Immunschwaechung, Erbrechen, Duchfall, Leberschaden. Mehrere Untersuchungen zeigen, dass sie in Verbindung mit einer Operation nur begrenzt wirksam sind. Chemotherapie alleine ist aber keine Loesung fuer inoperable Mastzellentumore oder Metastasen. Die Heilungschancen sind dann aeusserst gering. Mastzellentumore reagieren nicht gut auf Chemotherapie.
Schmerzlindernde Behandlung (unterstuetzende Pflege): In manchen Faellen kann Hunden mit Mastzellentumoren nur noch eine umfassende, unterstuetzende Pflege als „Behandlung“ angeboten werden. Der Krebs hat sich vielleicht schon zu weit ausgebreitet, der Hund ist alt, hat andere gesundheitliche Probleme, oder der Hundebesitzer lehnt eine aggresive Behandlung ab. In den meisten Faellen ist es die Unfaehigkeit Nebenwirkungen wie staendiges Erbrechen / Durchfall zu kontrollieren und die Lebensqualitaet eines Hundes mit Mastzellenkrebs scheint dann zu Ende zu sein. Daher kann die Kontrolle der Nebenwirkungen oft wichiger sein, als der eigentliche Kampf gegen den Krebs.
Mastzellentumore setzen verschiedene Chemikalen frei, fuer deren Vermeidung oder Bewaeltigung es unterschiedliche Medikamente gibt. Es geht dabei eigentlich nicht um die Behandlung des Krebses, sondern nur um die Verbesserung der Lebensqualitaet des Hundes, indem die katastrophalen Nebenwirkungen der freigesetzen Chemikalien bekaempft werden. Corticosteroids wie Prednisone, Antihistamine wie Benadryl, und Antacide wie Tagamet, Zantac oder Pepcid werden nach einer Operation und/oder Bestrahlung oft automatisch verschrieben und werden regelmaessig bei Hunden, deren Krebs anders nicht mehr behandelt werden kann oder bei Metastasenbildung angewandt. Sucralfate kann bei blutenden Magengeschwueren hilfreich sein, da es die Oberflaeche des Geschuers mit einem Film ueberzieht, der schuetzt und damit die Heilung unterstuetzt. Darueberhinaus gibt es jetzt Spezialdiaeten fuer Hund mit Krebs wie z.B. Hills Prescription Diet n/d, die darauf ausgerichtet sind den Patienten, aber nicht den Krebs zu ernaehren und damit sowohl die Lebensqualitaet als auch die Lebensdauer verbessern.
Rueckfaelle / Wiederkehr des Krebses: Hunde mit Mastzellentumoren sind anfaelliger fuer die Entwicklung weiterer Mastzellentumore. 50% aller operativ entfernten Mastzellenumore werden an der selben Stelle wieder nachwachsen.
Prognose: Die Prognose ist sehr unterschiedlich und haengt von vielen Faktoren ab, wie Lage des Tumors, Grad des Tumors etc. Laut einer Satistik heisst es, dass die Haelfte aller Mastzellentumore heilbar sind, wenn sie operative total entfernt werden und eine Behandlung mit Prednisone erfolgt. Nach 6 Monaten sind die Hunde krebsfrei und Rueckfaelle sind aeusserst unwahrscheinlich.Primaere Tumore, die nicht von der Haut ausgehen sind aggressiver als kutane (Haut) Tumore. Mastzellentumore der Praeputium (Vorhaut), des Perineum (Leiste) , des Nagelbettes und oralen Bereiche sind allgemein am boesartigsten. Mastzellentumore des Knochenmarks oder der Eingeweide sind besonders schlimm. Je hoeher der Grad oder das Stadium desto schlechter ist die Prognose. Boxer sind besonders gefaehrdet an Mastzellentumoren zu erkranken, aber sie scheinen weniger aggressive (geringerer Grad) Tumore zu haben als andere Rassen. Hunde die systemische Symptome zeigen und Hunde deren Tumore nach einer operativen Behandlung wieder nachgewachsen sind, haben eine schlechtere Prognose. Aehnlich kann man sagen, dass je schneller der Tumor waechst, desto schlechter ist die Prognose. Eine Studie zeigt, dass Hunde mit Tumoren, die mehr als 1 cm in der Woche wachsen nur eine 25% Chance haben, einen Zeitraum von 30 Wochen zu ueberleben. Mastzellentumore, die sich ueber mehrer Monate nicht vergroessern sind meist gutartig.
- Treatment protcols for MCT. University of Florida College of Veterinary Medicine.
- An overview of mast cell disease in dogs and cats. University of Georgia College of Veterinary Medicine.
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- Mast cell tumors in dogs - Dr. Gail Mason, DVM, Bath-Brunswick Veterinary Associates.
- Mast cell tumors in dogs and cats - Michigan Veterinary Specialists.
Häufige Tumoren bei Hund und Katze
Es gibt verschiedene Gliederungsmöglichkeiten für Tumoren. Hier wird die Einteilung vorwiegend nach auftretender Lokalisation vorgenommen, da dies die gebräuchlichste und für den Praxisgebrauch die zugänglichste Methode ist.
1. Tumoren der Haut
2. Tumoren der Milchdrüse (Mammatumoren)
3. Tumoren des Magen-Darm-Traktes
4. Tumoren der abdominalen Organe (Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse)
5. Tumoren des Atmungstraktes
6. Tumoren der Harnorgane
7. Tumoren der Geschlechtsorgane
8. Tumoren des Skeletts
9. Tumoren des Nervensystems
10. Tumoren der Augen
11. Tumoren von Gehörkanal und Mittelohr
12. Tumoren im blutbildenden System
1. Tumoren der Haut
Tumoren dieser Lokalisation kommen am häufigsten in der Tierklink vor. Dies lässt sich dadurch erklären, dass die Haut das größte Organ des Körpers, vielen Umwelteinflüssen (Giftstoffe, UV-Strahlung und Krankheitserreger) ausgesetzt ist und auftretende Umfangsvermehrungen vom Besitzer leicht festzustellen sind.
Erster Schritt ist eine Beurteilung nach Lokalisation, Größe, Verschieblichkeit, Ulzeration und Juckreiz. Als nächstes sollte eine Feinnadelaspiration (Entnahme von Zellen aus dem Tumor mittels feiner Kanüle und Spritze, Ausstreichen auf einem Objektträger, Anfärben des Objektträgers und Beurteilung der Zellen unter dem Lichtmikroskop) oder sofern notwendig eine Biopsie erfolgen.
1.1 Hauttumoren des Hundes
Desweiteren gibt es Tumoren der Haaranlagen, der Talg- und Schweißdrüsen, die überwiegend gutartig sind. Tumoren der Talgdrüsen kommen meist multipel vor und haben warzenähnliches Aussehen, weshalb sie häufig inkorrekt als „Warzen“ bezeichnet werden. Dieser Tumor ist bevorzugt an Kopf, Extremitäten und Hals lokalisiert und kommt gehäuft bei Cocker Spanieln, Pudeln und Terriern vor.
Diese Gruppe maligner Tumoren ist mesenchymalen Ursprungs, d.h. die entarteten Zellen gehen von Bindegewebe, Fett und Muskulatur aus.
Die Bezeichnung des Tumors leitet sich aus dem Ursprungsgewebe ab, z.B.:
• Blutgefäßendothel (Auskleidung der Blutgefäße) - Hämagiosarkom
Diese Art von Tumoren kann neben der Lokalisation Haut generell überall im Körper vorkommen. Sie wachsen stark infiltrativ ins das umliegende Gewebe hinein und metastasieren eher selten v.a. in Lunge und Lymphknoten. Behandlung der Wahl ist eine chirurgische Entfernung. Wegen des starken Hineinwachsens in umliegendes Gewebe sollte in allen Dimensionen 3 cm im gesunden Gewebe geschnitten werden, was besonders an den Gliedmaßen häufig nicht möglich ist. Als Begleittherapie bei mikroskopischen Tumorresten spielt die Bestrahlung eine wichtige Rolle.
Tumoren des Fettgewebes
Mastzellumoren sind sehr häufig und kommen v.a. an Gliedmaßen, Rumpf, Kopf und im Anogenitalbereich der Haut vor. Es sind Hunde jeden Alters betroffen und es besteht eine Rasseprädisposition für Boxer. Mastzelltumoren haben ein ausgesprochen variables Erscheinungsbild und zeigen z.T. Blutungsneigungen und Juckreiz. Diese Art von Hauttumoren ist leicht durch Feinnadelaspiration zu diagnostizieren. Das Wachstumsverhalten dieses malignen Tumors ist sehr unberechenbar. Sie wachsen invasiv und können metastasieren. Auch hier ist eine großzügige, chirurgische Exzision (2-3 cm Rand im Gesunden) die Therapie der Wahl. Ist eine komplette Entfernung nicht möglich, kommen begleitend Strahlentherapie und Chemotherapie zum Einsatz.
Melanome können sowohl gutartig als auch bösartig sein. Sie kommen in der Haut, an den Zehen und im Bereich der Mundschleimhaut vor. Melanome der behaarten Haut sind nur zu 25-50 % bösartig, die im Bereich der Maulhöhle und Zehen deutlich häufiger. Maligne Melanome neigen zur Streuung in Lymphknoten, Lunge und Bauchhöhlenorgane. Auch hier stellt die weite chirurgische Resektion die Behandlung der Wahl dar, begleitend kommen Bestrahlung und Chemotherapie zum Einsatz.
1.2 Hauttumoren der Katze
Bei der Katze ist mit 40 – 70 % verglichen mit Hunden ein größerer Anteil der Hauttumoren bösartig.
Plattenepithelkarzinome kommen v.a. in der Maulhöhle und im Bereich des Nasenspiegels, der Lider und Ohren vor. Dieser Tumor tritt bevorzugt bei älteren Tieren mit weißem Fell auf. Es ist davon auszugehen, dass der UV-Anteil des Sonnenlichts an der Entstehung beteiligt ist. Die Läsionen beginnen als oberflächliche und gerötete Entzündung und entwickeln sich zu krustigen Gewebeveränderungen. Das Verhalten von Plattenepithelkarzinomen ist durch invasives Wachstum und seltene Streuung gekennzeichnet. Die wichtigsten Behandlungsformen sind Chirurgie, Kryochirurgie und Bestrahlung.
Fibrosarkome sind die häufigsten Tumoren bei Katzen. Bei den meisten Fibrosarkomen ist ein Zusammenhang mit Injektionen und Imfpungen an dieser Stelle zu vermuten. 1 bis 3,6 von 10.000 Katzen entwickeln einen Tumor an der Injektions-/Impfstelle. Am häufigsten sind Fibrosarkome zwischen den Schulterblättern, an der Brust-/Bauchwand und am Oberschenkel zu finden. Sie sind knotig derb und wenig verschieblich. Fibrosarkome wachsen auch bei der Katze stark invasiv und metastasieren selten. Therapie der Wahl ist ein großzügige Entfernung (3 cm Rand im Gesunden) bei Bedarf in Kombination mit Bestrahlung und Chemotherapie.
Mastzelltumoren bei der Katze betreffen häufig neben der Haut auch die Milz und andere Bauchhöhlenorgane. In absteigender Reihenfolge sind Kopf, Gliedmaßen, Rumpf und Hals betroffen. Sie sind meist derb, gut umschrieben und haarlos oder plaqueartig und gerötet. Therapie der Wahl ist ein chirurgische Entfernung, z.T. wird der Vorteil einer Entfernung der Milz diskutiert.
2. Mammatumoren (Tumoren der Milchleiste)
2.1 Mammatumoren des Hundes
Mammatumoren stellen bei Hündinnen die häufigste Neoplasie dar. Vor allem Kastrationen vor der 1. und 2. Läufigkeit senken das Auftreten von Mammatumoren beträchtlich. Die Verabreichung von Hormonen zur Läufigkeitsunterdrückung kann die Entstehung fördern. Ca. 50% aller Milchdrüsentumoren des Hundes sind bösartig und es kommen 14 (!) verschiedene Subformen maligner Tumoren vor (verschiedene Karzinome und seltener Sarkome). Mammatumoren treten solitär oder multipel auf, die beiden hinteren Milchdrüsenkomplexe sind anteilig häufiger betroffen als die drei vorderen. Da manche bösartige Mammatumoren eine ausgeprägte Metastasierungsneigung haben, sollten die abführenden Lymphknoten und die Lunge auf Metastasen untersucht werden. Therapie der Wahl ist die Chirurgie, das Ausmaß der notwendigen Operation hängt von Tumorgröße und –anzahl ab.
2.2 Mammatumoren der Katze
3. Tumoren des Magen-Darm-Traktes
3.1 Tumoren der Maulhöhle des Hundes
Grund der Vorstellung beim Tierarzt sind meist sichtbare oder fühlbare Umfangsvermehrungen sowie Mundgeruch und verminderte Futteraufnahme.
Zur Diagnostik sind neben der gründlichen klinischen Untersuchung meist Röntgenaufnahmen des Kiefers, computertomographische Untersuchungen, Biopsieentnahmen und je nach Tumor Abklärung einer möglichen Metastasierung (Lymphknotenuntersuchung und Röntgen der Lunge) notwendig.
Plattenepithelkarzinome stellen den zweithäufigsten bösartigen Tumor der Maulhöhle dar. Sie kommen im Bereich von Gaumen, Zahnfleisch, Zunge und Tonsillen bei älteren Tieren vor. Klinisch sind sie meist hellrot, ulzeriert und leicht blutend. Zur Metastasierung neigen lediglich Plattenepithelkarzinome der Tonsillen, ansonsten wachsen sie v.a. stark invasiv.
Zur Therapie kommen Chirurgie mit oder ohne Strahlentherapie in Frage.
Fibrosarkome haben eine Prädisposition für größere Rassen und männliche Tiere und treten in jedem Alter auf. Ausgehend von der Mundschleimhaut des Zahnfleischs und des harten Gaumens sind Fibrosarkome hart, schlecht umschrieben und ulzerieren seltener als Melanome und Plattenepithelkarzinome. Sie können enorme Ausmaße annehmen und wachsen sehr häufig in den darunter liegenden Knochen ein. Eine Metastasierung kommt nur gelegentlich vor. Die frühzeitige Chirurgie mit eventueller Strahlentherapie stellt die zu bevorzugende Behandlungsweise dar.
An gutartigen Tumoren kommen verschiedene Typen von Epuliden vor. Boxer und Bobtails sind überdurchschnittlich häufig betroffen. Epuliden wachsen bei Tieren jeden Alters, sie präsentieren sich klinisch glatt, erhaben und reizlos, gelegentlich ulzieren sie und wachsen zerstörerisch. Metastasierung kommt nicht vor, je nach Typ sind Kryotherapie, Chirurgie oder Bestrahlung die Therapie der Wahl.
3.2 Tumoren der Maulhöhle der Katze
Die absolut häufigsten Tumoren dieser Lokalisation sind Plattenepithelkarzinome. Auch bei der Katze können sie von der Schleimhaut des Zahnfleischs, der Zunge und den Tonsillen ausgehen. Sie führen zur Schleimhautulzeration, Nekrose, lokaler Entzündung und durch Knocheninvasion zur Lockerung der Zähne. Typische Symptome sind reduzierte Futteraufnahme, Mundgeruch und verstärkter Speichelfluß. Chirurgische Maßnahmen sind bei der Katze schwieriger und weniger erfolgreich als beim Hund. Desweiteren kommen seltener Sarkome, Melanome und Epuliden vor.
3.3 Tumoren des Magens
Tumoren des Magens sind selten und meist bösartig (Adenokarzinom, Lymphom, Leiomyosarkom). Die häufigsten Symptome sind Erbrechen, Gewichtsabnahme und Inappetenz. Die meisten Tumoren werden -sofern möglich- chirurgisch angegangen, bei Lymphomen ist Chemotherapie die Therapie der Wahl.
3.4 Tumoren des Dünndarms
Tumoren des Dünndarms sind selten und zu 90 % bösartig (Adenokarzinom, malignes Lymphom, Leiomyosarkom). Gewichtsverlust und Erbrechen sind die häufigsten Symptome.
Die Therapie der Wahl ist ebenfalls Chirurgie, bei Lymphomen Chemotherapie.
3.5 Tumoren von Dick- und Enddarm
Tumoren dieser Lokalisation sind etwas häufiger als die des Dünndarms. Auch hier gibt es bösartige (Adenokarzinom, malignes Lymphom, Leiomyosarkom) und gutartige Formen (Polyp, Leiomyom), Es kommt zu Pressen auf Kot, Blut- und Schleimbeimengungen, Durchfall oder Verstopfungen. Katzen zeigen zusätzlich Erbrechen, Inappetenz und Gewichtsabnahme. Die Therapie erfolgt wie bei Tumoren des Dünndarms.
3.6 Tumoren im Bereich des Afters
Tumoren im Bereich des Afters gehen meist von entarteten Drüsen diesen Bereichs aus. Dies können Drüsen des Zirkumanalbereichs sein, die sowohl maligne (Adenokarzinome) als auch benigne (Adenome) Neoplasien ausbilden. Adenome überwiegen mit ca. 90 % und kommen v.a. bei intakten Rüden vor. Eine Kastration ist bei diesen Tumoren in jedem Fall zu empfehlen, bei größeren, ulzerierten Adenomen und Karzinomen ist meist zusätzlich ein chirurgisches Vorgehen am Tumor notwendig.
Tumoren der Analbeutel sind in der Regel maligne und treten bevorzugt bei älteren Hündinnen auf. Sie wachsen lokal invasiv und metastasieren häufig und schnell. Therapeutisch stehen chirurgische Maßnahmen und eventuell Chemotherapie zur Verfügung.
4. Tumoren der Bauchhöhlenorgane
4.1 Tumoren der Leber
Es gibt drei große Gruppen von Lebertumoren:
- primäre Tumoren der Leber (Karzinom, Hämangiosarkom, Adenome)
- Tumoren des blutbildenden Systems mit Leberbeteiligung (malignes Lymphom)
- Metastasen anderer Tumoren
Lebertumoren können einzeln, multifokal oder diffus auftreten. Am häufigsten zeigen betroffene Tiere Inappetenz, Abgeschlagenheit, großen Durst und Erbrechen. Sind die Tumoren lokalisiert, kann durch Entfernung des/der betroffenen Leberlappen therapeutisch vorgegangen werden. Beim malignen Lymphom (besonders häufig bei der Katze) ist die Chemotherapie das Mittel der Wahl.
Beim Hund kommen Milztumoren häufig vor und am häufigsten ist das Hämangiosarkom (malignes Hämangioendotheliom). Dies ist ein bösartiger Tumor der von der Innenauskleidung der Blutgefäße ausgeht. Besonders häufig sind ältere Schäferhunde betroffen. Hämangiosarkome neigen stark zur Metastasierung und zu Rupturen, wodurch Blutungen in die Bauchhöhle auftreten. Therapie der Wahl ist eine Entfernung der Milz mit anschließender Chemotherapie. Bei der Katze sind Milztumoren selten, meistens treten Tumoren auf, die die Milz diffus durchsetzen (Mastzelltumoren, malignes Lymphom).
4.3 Tumoren der Bauchspeicheldrüse
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) setzt sich aus zwei funktionell getrennten Anteilen zusammen. Das exokrine Pankreas ist für die Produktion von Verdauungsenzymen zuständig, der endokrine Anteil produziert Hormone (v.a. Insulin, Glukagon). Tumoren dieser Lokalisation sind ausgesprochen selten.
5. Tumoren des Atmungstraktes
5.1 Tumoren der Nasenhöhle
Die Tumoren der Nasenhöhle sind beim Hund die häufigsten Tumoren des Atmungstraktes. Maligne Tumoren sind am häufigsten (v.a. Karzinome). Bei Katzen dominieren eindeutig leukotische Tumoren. Grund der Vorstellung sind meist Nasenausfluß unterschiedlicher Beschaffenheit, Niesen und Verformung des Gesichtsschädels. Zur Diagnostik kommen Röntgenaufnahmen, Computertomographie, Rhinoskopie und Biopsien zum Einsatz. Therapie der Wahl ist bei Nasenhöhlentumoren die Bestrahlungstherapie.
5.2 Tumoren der Lunge
Bei den Zubildungen der Lunge muß man Metastasen von Tumoren anderer Lokalisation und primäre Tumoren unterscheiden. Primäre Lungentumoren sind beim Menschen sehr häufig (Rauchen !!), bei Hunden und Katzen aus dem gleichen Grunde selten. Am häufigsten sind Adenokarzinome, seltener findet man andere Karzinome und Sarkome. Die verbreitetsten Symptome beim Hund sind chronischer Husten, Atembeschwerden, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit. Bei Katzen präsentiert sich die Symptomatik meist unspezifisch durch Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme. Therapeutisch kommt eine chirurgische Entfernung in Frage.
6. Tumoren der Harnorgane
6.1 Tumoren der Nieren
Nierentumoren lassen sich in primäre Tumoren, die recht selten vorkommen, und Metastasen von anderen Tumoren unterscheiden. Die häufigsten primären Tumoren sind verschiedene Karzinome, Sarkome machen etwa 20 % der bösartigen Neubildungen aus. Bei Katzen tritt in dieser Lokalisation überdurchschnittlich häufig das maligne Lymphom auf. Gutartige Tumoren sind selten. Die Symptome sind in den meisten Fällen eher unspezifisch. Sofern die andere Niere ausreichend funktioniert, ist eine vollständige Entfernung der tumorösen Niere Therapie der Wahl.
6.2 Tumoren der Harnblase
Die häufigsten Tumoren dieser Lokalisation sind bei Hund und Katze diverse Karzinome, die invasives und zerstörerisches Wachstum aufweisen und früh zu Metastasen neigen. Die Symptome ähneln denen einer Blasenentzündung (blutiger Urin, häufiger Harnabsatz). Ob eine chirurgische Entfernung möglich ist, hängt von Ausmaß und Lokalisation des Tumors ab. Eine begleitende Therapie mit bestimmten Entzündungshemmern (Piroxicam) verspricht bei Karzinomen in vielen Fällen eine Verbesserung der Überlebenszeit.
7. Tumoren der Geschlechtsorgane
Da an dem Aufbau eines Ovars 4 verschiedene Ursprungsgewebe beteiligt sind, kommen in dieser Lokalisation viele verschiedene Tumoren bösartiger und gutartiger Ausprägung vor. Leitsymptome sind eine abdominale Masse mit oder ohne Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle, hormonelle Störungen, Veränderungen der Gebärmutter und Auswirkungen von Metastasen. Die chirurgische Entfernung des Tumors stellt die geeigneteste Behandlung dar, wobei es ratsam ist, das andere Ovar und die Gebärmutter mit zu entfernen. Bei metastasierten Ovarialtumoren besteht die Möglichkeit einer Applikation von Chemotherapeutika in die Bauchhöhle.
7.2 Tumoren des Uterus, der Vagina und der Vulva
Tumoren dieser Lokalisation sind bei Hund und Katze relativ selten. Beim Hund kommen am häufigsten gutartige Zubildungen der glatten Muskulatur (Leiomyome) vor. Bei Katzen sind Karzinome der Gebärmutterschleimhaut am meisten beschrieben. Gebärmuttertumoren bleiben oft symptomlos, können jedoch auch durch Scheidenausfluss oder Gebärmuttervereiterung auffällig werden. Die Ovariohysterektomie ist die bevorzugte Therapie.
Aus den verschiedenen Zellreihen des Hodens können unterschiedliche Tumoren entstehen. Bei Katzen sind Hodentumoren äußerst selten zu finden, da die meisten älteren Kater kastriert sind. Hoden, die nicht abgestiegen sind, neigen wegen der höheren Temperatur in der Bauchhöhle und im Leistenkanal vermehrt zur Tumorbildung. Hodentumoren können beidseitig auftreten und metastasieren generell eher selten. Manche Tumoren dieser Lokalisation sind hormonell aktiv. Therapeutisch wird vorzugsweise eine beidseitige Kastration durchgeführt.
Prostatatumoren beim Hund treten bei älteren Tieren und vermehrt bei mittelgroßen bis großen Rüden auf. Am häufigsten werden verschiedene Karzinome diagnostiziert. Für die Entstehungshäufigkeit spielt es keine Rolle, ob das Tier kastriert ist oder nicht. Prostatakarzinome weisen eine hohe Metastasierungsrate auf. Die Patienten werden meist durch Kot-, Harndrang, Verstopfung und Appetitlosigkeit auffällig. Derzeit gibt es keinen erfolgsversprechenden therapeutischen Ansatz.
8. Tumoren des Skeletts
8.1 Knochentumoren des Hundes
Am Knochen kommen v.a. primäre Tumoren (Osteosarkom) vor und betreffen zu 75 % das Gliedmaßenskelett bei großwüchsigen Hunderassen. Osteosarkome zerstören lokal den Knochen, wodurch es zu Lahmheit und Schwellung der betroffenen Gliedmaße kommt. Zudem weisen sie ein ausgeprägtes Metastasierungsverhalten in die Lunge, andere Knochen und Organe auf. Die längsten Überlebenszeiten haben Hunde, bei denen eine Gliedmaßenamputation mit nachfolgender Chemotherapie durchgeführt wird. Da eine Amputation aus verschiedenen Gründen häufig nicht in Frage kommt, kommt der Bestrahlung als schmerzlindernde Maßnahme eine wichtige Bedeutung zu.
8.2 Knochentumoren der Katze
Auch bei Katzen ist der häufigste maligne primäre Knochentumor das Osteosarkom, wobei bei dieser Spezies alle Knochen betroffen sein können. Osteosarkome der Gliedmaßen werden durch Lahmheiten auffällig, solche des Schädels führen häufig zu Zahnproblemen. Die Knochentumoren der Katze verhalten sich lokal zerstörerisch, metastasieren jedoch deutlich seltener als die des Hundes. Osteosarkome der Gliedmaßen können durch Amputation entfernt werden, der chirurgische Eingriff am axialen Skelett gestaltet sich meist schwierig bis unmöglich. Zur Schmerztherapie bietet sich die Bestrahlung an.
9. Tumoren des Nervensystems
Durch die zunehmende Verfügbarkeit von Computertomographie und Kernspintomographie wird diese Gruppe von Tumoren heute immer häufiger schon am lebenden Tier diagnostiziert. Früher konnte man die definitive Diagnose meist erst in der Sektion stellen.
9.1 Gehirntumoren des Hundes
Hirntumore betreffen vorwiegend ältere Tiere. Meningiome (von den Hirnhäuten ausgehend) sind v.a. bei Katzen häufig. Gliome (von den Hüll- und Stützgeweben des Nervensystems abstammend) kommen zusätzlich beim Hund gehäuft vor. Je nach Lokalisation des Tumors kommt es zu verschiedenen neurologischen Ausfällen: Verhaltens- und Temperamentsveränderungen, Anfälle, Gangstörungen, Hirnnervenausfälle und Blindheit. Chirurgie (Katze) und beim Hund v.a. Bestrahlung werden gemeinsam oder getrennt je nach Größe und Lage des Tumors zur Therapie eingesetzt. Die chirurgische Entfernung oder Bestrahlungstherapie ist oft sehr erfolgreich mit mehrjährigen Überlebenszeiten. Zur Linderung der Symptome für eine gewisse Zeit können verschiedene Medikamente (Phenobarbital, Cortison) eingesetzt werden.
9.2 Tumoren des Spinalkanals und Rückenmarks
Die bei Hund und Katze selten vorkommenden spinalen Tumoren haben eine große Variabilität an histologischen Typen (extradurale Knochentumoren oder Sarkome, Metastasen, Menigiome, Leukosen, etc.). Die Symptome können denen eines Bandscheibenvorfalls (Lähmungen mit oder ohne Schmerzhaftigkeit im Rücken) ähneln. Je nach Lokalisation und Histologie werden Chirurgie, Chemotherapie und Bestrahlung zur Behandlung eingesetzt.
10. Tumoren der Augen
Lidtumoren kommen vorwiegend bei älteren Hunden vor und sind in den meisten Fällen gutartig. Die beiden dominierenden Lidtrandtumoren sind Adenome und Papillome.
Bei der Katze sind Lidtumoren überwiegend bösartig, Plattenepithelkarzinome und Mastzelltumoren stellen die häufigsten Tumoren dar. Da die Lider funktionell für das Auge sehr wichtig sind, ist die frühzeitige chirurgische Entfernung die Therapie der Wahl. Desweiteren kommen selten Tumoren der Lidbindehäute, der Nickhaut und des Tränenapparates vor.
10.2 Intraokuläre Tumoren
Primäre intraokuläre Tumoren entstammen Zellen des Augapfels. Am häufigsten sind Melanome, gefolgt von Adenomen und Adenokarzinomen. Zur Therapie ist es häufig notwendig, das gesamte Auge zu entfernen.
11. Tumoren des Gehörkanals und des Mittelohrs
11.1 Tumoren des Gehörkanals
Bei Hunden ist etwa die Hälfte, bei Katzen jedoch 90 % der Gehörkanaltumoren bösartig. Bei der Katze müssen von diesen „echten Tumoren“ die entzündlich bedingten Polypen unterschieden werden. Die Symptome ähneln denen einer chronischen Ohrentzündung, d.h. Kopfschütteln, Ausfluß und Schmerzhaftigkeit. Als Therapie der Wahl ist die chirurgische Resektion anzusehen, das Ausmaß wird von Größe und Histologie des Tumors bedingt.
12. Tumoren des blutbildenden Systems
Tumoren der Blutzellen und des lymphatischen Gewebes gehören zu den häufigsten Neoplasien von Hund und Katze. Man unterscheidet das maligne Lymphom, Plasmazelltumoren, myeloproliferative Erkrankungen und die maligne Histiozytose.
Da das maligne Lymphom (Leukose, Lymphosarkom) unter diesen am häufgisten ist, wird nachfolgend darauf eingegangen. Das maligne Lymphom ist eine systemische Krebserkrankung der Lymphozyten. Meist sind in Lymphknoten, Milz und Leber solide Tumoren zu finden, aber auch das Knochenmark und andere Organe können betroffen sein.
Beim Hund sind Tiere v.a. mittleren Alters betroffen. Der Einteilung erfolgt nach dem anatomischen Vorkommen:
- multizentrisch in den Lymphknoten
- Thymus/mediastinal (vor dem Herzen im Brustkorb)
- Leukämie (Tumorzellen zirkulieren im Blut)
- Andere Formen (Nervensystem, Nieren, Auge)
Die Symptome sind davon abhängig, wo sich der Tumor im Körper manifestiert.
Eine Chemotherapie stellt die Therapie der Wahl dar.
Bei Katzen weiß man, dass das Leukosevirus als Auslöser für das maligne Lymphom eine wichtige Rolle spielt. FeLV-positive Katzen sind bei Erkrankung durchschnittlich 3 Jahre alt, wohingegen FeLV-negative erkrankte Tiere im Schnitt 7 Jahre alt sind. Auch bei Katzen erfolgt die Einteilung wie beim Hund nach der anatomischen Form. Therapie der Wahl ist die Chemotherapie. Damit können beim Hund immerhin bis zu 25% der Patienten geheilt werden.
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Tumor beim Hund
Die Diagnose "Tumor" beim Tierarzt erschreckt die meisten Hundehalter zutiefst, weil sie damit in erster Linie bösartige Zellveränderungen und im Ergebnis Krebs verbinden. Jedoch ist das Wort Tumor, das lateinisch für Wucherung, Geschwulst oder Schwellung steht, zunächst neutral zu verstehen. Ein Tumor ist auch keine vollständige Diagnose im herkömmlichen Sinn, sondern hat mehr gemein mit einem Symptom, das man bei einer Untersuchung als tatsächliche Erscheinung feststellt. Die finale Diagnose an sich kann erst gestellt werden, wenn man den Charakter des Tumors und auch mögliche Ursachen einschätzen kann. Ein anderes Wort für Tumor, das in der Medizin ebenfalls häufig gebraucht wird, ist Neoplasie. Neoplasie steht für Neubildung oder Gewächs, was die Erscheinung eines Tumors ebenfalls recht gut beschreiben hilft. Wir haben es hier mit einer sehr plastischen Erscheinung zu tun.
Tumore in der medizinischen Definition
Tumore im weiten Sinne stehen für eine Gewebsveränderung, die mit einem erhöhten Platzbedarf im Organismus einhergeht und häufig tastbar ist. In diesem Zusammenhang sind auch Ödeme, Zysten, Abszesse, Verhärtungen oder ein verhärteter Kot Tumore.
Einteilung der Tumore
Tumore werden unter anderem nach ihrem Auftreten im Organismus eingeteilt. Man differenziert hier solitäre Formen, bei denen der Tumor nur an einer Stelle auftritt sowie multizentrische oder multifokale Typen, die sich an mehreren Stellen im Tierorganismus verteilen.
Typische Ursprungsgewebe für Tumore beim Hund
Neoplasien treten beim Hund bevorzugt hier auf:
- Auf der Haut
- An den Milchdrüsen (Mammatumoren)
- Im Magen-Darm-Trakt
- An den abdominalen Organen wie Leber, Milz, oder Bauchspeicheldrüse
- Im Atmungstrakt
- An Harn- und Geschlechtsorganen
- Im Skelett
- Im Nervensystem
- In den Augen
- Im Mittelohr oder Gehörkanal
- Im blutbildenden System
Am häufigsten werden Tumore der Haut beim Hund festgestellt.
Verbreitet sind hier die bösartigen, aber selten streuenden Plattenepithelkarzinome in der Mundhöhle, an der Milchleiste oder an den Zehen. Ebenfalls sehr häufig sind die Papillome, die gern auch als Warzen bezeichnet werden. Eine ihrer Formen wird durch einen Virus ausgelöst und übertragen. Auch die gutartigen Basaliome sind besonders bei Pudeln und Cocker Spanieln verbreitete Tumorarten an Kopf und Hals.
Der Cocker Spaniel, der Pudel und verschiedene Terrier Arten bilden ebenfalls ganz überwiegend benigne Formen von Tumoren der Talg- und Schweißdrüsen aus.
Begleitsymptome von Tumoren
Tumore, besonders die bösartigen, können je nach Ursprungsort der Erkrankung mit Begleitsymptomen einhergehen. Dazu zählen etwa motorische Ausfälle, epileptische Anfälle, Blutungen, Blutarmut, Schmerzen, Fieber, geschwollene Lymphknoten, Gewichtsverlust, allgemeine Schwäche und einiges mehr.
Diagnostik der Tumorerkrankung
Auch bei der Untersuchung von Hunden stehen heute zunehmend moderne bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT und CT zur Verfügung.
Sollte also ein Tumor nicht ertastet werden, wird er oft mit diesen diagnostischen Hilfsmitteln aufgespürt. Darüber hinaus bilden einige Tumore auch Marker aus, die bei Untersuchungen des Blutes nachgewiesen werden können. Dennoch bleiben Tumore bis zum Erreichen eines lebensbedrohenden Zustandes nicht selten unentdeckt.
Behandlung von Tumorerkrankungen
Mittel der Wahl ist fast immer ein chirurgischer Eingriff, wenn er möglich ist. Bei vielen malignen Formen kann durch die Infiltration von Fremdgewebe, aber auch bei benignen Neoplasien ein Eingriff unmöglich sein, weil im Verlauf des Eingriffs lebensnotwendige Organe geschädigt würden oder andere lebensbedrohende Zustände drohten. Hat etwa ein Karzinom ein Hauptblutgefäß infiltriert, würde das Tier bei der Operation verbluten. Neben dem Messer des Chirurgen, stehen Bestrahlung und Chemotherapie bei den bösartigen Typen zur Wahl. Benigne Formen können aufgrund ihres langsamen Wachstums oft auch bis zum normalen Lebensende unter Beobachtung unbehandelt bleiben. Bei Hauttumoren kommen auch Kryotherapie (Vereisung) und Laser zum Einsatz. Zuweilen bleibt nur das Einschläfern des Tieres, um ihm weiteres Leiden zu ersparen.
Prognose bei Tumorerkrankungen
De Prognose hängt sehr von der Art des Tumors ab. Auch bei der Behandlung sollte abgewogen werden, ob man dem Hund eine Chemotherapie oder Bestrahlung mit allen Nebenwirkungen zumuten soll. Hier ist eine gute und vertrauensvolle Beratung mit einem erfahrenen Veterinär hilfreich. Die schwere Entscheidung verbleibt am Ende beim Halter des Hundes. Niemand kann sie ihm abnehmen.
Vorbeugen möglich?
Es ist wäre unseriös zu behaupten, einem Tumor ließe sich vorbeugen.
Zu wenig erforscht sind die multiplen Ursachen von Tumoren, die auch weit in den Bereich der Genetik hineinreichen. Bei manchen hormonverbundenen Arten scheint eine Kastration eine vorbeugende Wirkung zu haben. Dies ist etwa beim Hodentumor der Fall. Insgesamt helfen Aufmerksamkeit gegenüber dem Tier, seinem Verhalten und seiner Befindlichkeit sowie gerade beim älteren Tier regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt bei der Entdeckung von Tumoren. Gerade bei den malignen Typen zählt jeder Tag - je früher sie entdeckt werden, desto besser sind die Überlebenschancen des Hundes.
Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.
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Hauttumor beim Hund
Was ist ein Hauttumor beim Hund? Symptome und Behandlungsmethode beim Hauttumor, betroffene Rassen und mögliche Kosten.
- Hauttumor FAQ
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Hauttumor beim Hund
Ein Hauttumor beim Hund ist eine relativ oft vorkommende Tumorerkrankung. Dass Hauttumore bei Hunden so häufig auftreten, lässt sich dadurch erklären, dass die Haut als das größte Organ des Körpers schädlichen Umwelteinflüssen besonders intensiv ausgesetzt ist. Giftstoffe, UV-Strahlung und bestimmte Krankheitserreger können die Entstehung eines Hauttumors beim Hund begünstigen. Bemerkt der Hundehalter einen Hauttumor beim Hund, so ist umgehend der Tierarzt aufzusuchen.
Hauttumor beim Hund – gutartige und bösartige Hauttumoren
Ein Hauttumor beim Hund muss vom Tierarzt gründlich untersucht werden. Im ersten Schritt wird der Tierarzt Größe, Lokalisation, Verschieblichkeit und weitere Symptome testen, um feststellen zu können, um welche Art Tumor es sich handelt. Häufig entnimmt der Tierarzt auch eine Gewebeprobe und lässt diese im Labor prüfen. Die Haut besteht aus mehreren Schichten und ein Hauttumor beim Hund kann sich daher ganz unterschiedlich zeigen. Hauttumore können zu Gewebeveränderungen im Fettgewebe, Bindegewebe, Epithelgewebe, in den Muskeln, Nerven, Blutgefäßen und Drüsen führen. Es gibt sowohl gutartige als auch bösartige Hauttumore beim Hund. Von einem gutartigen Hauttumor beim Hund spricht man, wenn dieser langsam wächst und das umliegende Gewebe nicht maßgeblich dadurch beeinträchtigt wird. Gutartige Hauttumore zerstören und verdrängen das umliegende Gewebe nicht und lassen sich in der Regel gut operieren. Zudem bilden gutartige Geschwülste keine Metastasen. Im Gegensatz dazu zeichnen sich bösartige Hauttumore dadurch aus, dass diese schnell wachsen, Metastasen bilden, schwer abgrenzbar sind und das umliegende Gewebe beeinträchtigen. Ein bösartiger Hauttumor beim Hund ist zudem wesentlich schwerer zu operieren.
Durch welche Ursachen kommt es zur Tumorbildung beim Hund?
Ein Hauttumor beim Hund kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Manchmal entwickeln sich Hauttumore durch eine Virusinfektion. Auch dauerhafte Reizungen des Gewebes – zum Beispiel durch UV-Strahlung oder Giftstoffe – können die Tumorbildung begünstigen. Zudem steigt mit zunehmendem Alter das Risiko für eine Tumorerkrankung. Cocker Spaniel und Pudel erkranken beispielsweise häufiger als Hunde anderer Rassen an so genannten Alterswarzen. Die Behandlung von Hauttumoren bei Hunden richtet sich nach Art des Tumors. Eventuell muss dieser operativ entfernt werden und es können eine Chemo- und eine Strahlentherapie notwendig werden. Wenn Sie Ihren Hund auch im Krankheitsfall bestmöglich versorgt wissen möchten, ist eine Krankenversicherung für Hunde zu empfehlen.
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