понедельник, 14 мая 2018 г.

blutwerte_hund_tabelle

Blutbild: Das bedeuten Ihre Blutwerte

Kleines und großes Blutbild sind häufig durchgeführte Untersuchungen – für den Patienten sind die Ergebnisse oftmals jedoch ein Rätsel. Was bedeutet es, wenn der Leukozyten-Wert erhöht ist? Und wofür stehen Abkürzungen wie mcv, mch oder mchc? Wir erklären Schritt für Schritt, was hinter den Abkürzungen im Blutbild steckt und welche Ursachen ein erhöhter oder zu niedriger Blutwert haben kann. Mit unserer Hilfe können Sie Ihr Blutbild einfach selber lesen.

Kleines Blutbild und großes Blutbild

Ein Blutbild wird in verschiedenen Situationen durchgeführt, etwa bei einer Routineuntersuchung beim Hausarzt, bei Verdacht auf eine Infektion oder vor einer Operation. Je nach Situation wird entweder eine kleine oder eine große Blutuntersuchung vorgenommen. Ein großes Blutbild setzt sich dabei aus einem kleinen Blutbild und einem Differentialblutbild zusammen.

Bei einem kleinen Blutbild wird die Konzentration der Blutzellen – also von roten Blutkörperchen (Erythrozyten), weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten) – bestimmt. Zusätzlich werden die Konzentration des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) und der Hämatokritwert gemessen. Dieser gibt den Anteil der Blutzellen am Gesamtblut an und sagt somit etwas darüber aus, wie dickflüssig das Blut ist. Für ein kleines Blutbild reichen bereits wenige Milliliter Vollblut aus.

Bei einem großen Blutbild werden darüber hinaus noch weitere Blutwerte bestimmt. Das Differentialblutbild, das zusätzlich zum kleinen Blutbild durchgeführt wird, bietet genauere Informationen über die verschiedenen Typen von weißen Blutkörperchen. Im Gegensatz zum kleinen Blutbild ist hier also nicht nur die Gesamtleukozytenzahl angegeben.

Das kleine Blutbild richtig lesen

Die folgende Übersicht bietet Ihnen einen Überblick über die Normwerte bei einer kleinen Blutuntersuchung:

Abweichungen im kleinen Blutbild

Zu hohe oder zu niedrige Werte in der Blutuntersuchung können auf eine Erkrankung hindeuten. Allerdings muss ein erhöhter oder zu niedriger Blutwert alleine nicht zwangsläufig bedeuten, dass mit Ihnen etwas nicht stimmt.

Im Folgenden haben wir die häufigsten Ursachen von zu niedrigen oder zu hohen Werten im kleinen Blutbild aufgelistet. Liegen bei Ihnen Abweichungen vor, sollten Sie darüber aber immer mit Ihrem behandelnden Arzt sprechen.

Erythrozyten

Erythrozyten sind für den Sauerstoff-, aber auch für den Kohlenstoffdioxid-Transport im Körper von Bedeutung. Sie enthalten den Blutfarbstoff Hämoglobin, der den Sauerstoff an sich bindet.

  • Wert zu hoch: Sauerstoffmangel (durch Erkrankungen des Herzens oder der Lunge sowie durch einen Aufenthalt in der Höhe), Erkrankung des Knochenmarks, Stress, Rauchen
  • Wert zu niedrig: Blutarmut aufgrund von Blutverlust, Eisenmangel, Vitamin B12-Mangel oder Folsäure-Mangel, Zöliakie, Nierenschaden, Infektionen

Leukozyten

Leukozyten sind für unsere körpereigene Abwehr von großer Bedeutung. Sie schützen den Körper nämlich vor Krankheitserregern.

  • Wert zu hoch: Akute Infektion mit Bakterien, Pilzen oder Parasiten, Allergien, Blutungen, akute Vergiftung, Schock, Leukämie
  • Wert zu niedrig: Virusinfektion, Krankheiten wie Malaria oder Typhus, Überfunktion der Milz, Schädigung des Knochenmarks (beispielsweise durch Bestrahlung oder Medikamente bei Krebs), Antibiotika-Behandlung

Thrombozyten

Thrombozyten spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung, ein erhöhter oder erniedrigter Wert deutet deswegen meist auf eine gestörte Blutgerinnung hin.

  • Wert zu hoch: Hoher Blutverlust durch Operationen oder Verletzungen, schwere Infektionen, Krebserkrankungen, Sport
  • Wert zu niedrig: Vitamin B12-Mangel, Folsäure-Mangel, Bestrahlung, Einnahme bestimmter Medikamente, Alkohol, Blutarmut, Malaria

Der Thrombozyten-Wert kann auch nach einem erhöhten Verbrauch von Thrombozyten niedrig sein. Dies ist beispielsweise bei Allergien, nach Infektionen, bei einer Vergrößerung der Milz oder einer unkontrollierten Blutgerinnung der Fall.

Der rote Blutfarbstoff Hämoglobin ist im Körper für die Bindung von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid verantwortlich.

  • Wert zu hoch: Erhöhter Erythrozytenwert, Schlaganfall, Gehirntumor, Gehirnhautentzündung, Aufenthalt in der Höhe, Rauchen, Flüssigkeitsverlust
  • Wert zu niedrig: Eisenmangelanämie, Nierenerkrankung, entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn

Im Zusammenhang mit Hämoglobin spielen auch noch folgende Werte eine Rolle:

  • MCV: Gibt das durchschnittliche Volumen eines Erythrozyten an (MCV = Hämatokrit / Erythrozytenzahl)
  • MCH: Gibt die durchschnittliche Hämoglobin-Menge pro Erythrozyt an (MCH = Hämoglobinmenge / Erythrozytenzahl)
  • MCHC: Gibt die Konzentration des Hämoglobins innerhalb der Erythrozyten an (MCHC = Hämoglobinkonzentration im Blut / Hämatokrit)

Der Hämatokritwert gibt das Verhältnis zwischen festen und flüssigen Blutbestandteilen an. Je höher der Wert liegt, desto dickflüssiger ist das Blut und desto leichter können sich Blutgerinnsel bilden. Ein erhöhter Wert geht somit mit einem erhöhten Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt, aber auch für andere Herzkrankheiten oder Diabetes mellitus einher.

  • Wert zu hoch: Austrocknung, verstärkte Vermehrung der Erythrozyten (Polyglobulie)
  • Wert zu niedrig: Blutarmut, Blutverlust, Überwässerung

Blutwerte und Laborwerte - Was bedeuten die Werte?

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Sie waren beim Arzt und es wurde Blut abgenommen und ins Labor gesendet um bestimmte Blutwerte zu bestimmen. FГјr einige Patienten beginnt dann bereits das bange Warten.

Irgendwann kommen dann die Blutwerte zurГјck, die Ihnen der Arzt dann mitteilt. Entweder heiГџt es dann:

"Ihre Blutwerte sind unauffällig."

"Blutwert XYZ ist erhГ¶ht".

Logisch, dass Sie wissen mГ¶chten, was diese Blutwerte bedeuten und welche Aussagekraft diese besitzen.

Hier möchte ich Ihnen in verständlichem Deutsch erklären, worum es bei den einzelnen Blutwerten geht.

Aussagekraft und Zuverlässigkeit der Bluttests

An dieser Stelle möchte ich Sie auch auf einige unzuverlässige Test-Verfahren hinweisen.

Dies betrifft den Nachweis von Markern, die im Blut und anderen Kompartimenten nur in sehr kleinen Konzentrationen vorkommen.

Dazu gehören vor allem die Hormone und Immun-Globuline. Die Kritik an solchen Tests kommt aus den Reihen namhafter Experten wie Hendrik Schulze-Koops von der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Martin Reincke von der Universität München. Unter anderem wurde z.B. in einigen Tageszeitungen bereits darüber berichtet (siehe: sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-mangelnde-kontrollen-bei-bluttests-1.3819240)

Dies mag bei Ihnen Verwunderung hervorrufen, weil das Gesundheitssystem in Deutschland und der EU unter strenger behГ¶rdlicher Kontrolle steht.

Leider ist dies im Bezug auf Labor-Tests nicht durchgehend der Fall!

Die Nachweis-Methoden durchlaufen kein Zulassungsverfahren wie beispielsweise Medikamente. Daher sind die einzelnen Verfahren auch nicht immer auf Zuverlässigkeit geprüft.

Die sogenannten Ringversuche, mit denen Blut-Tests überwacht werden, sind nur oberflächliche Kontrollen. Eine Ausnahme bilden hier die Tests auf HIV und Hepatitis, die intensiv überwacht werden.

Wenn es also um eine Labor-Untersuchung auf Autoimmun-Krankheiten, Allergien, Krebs oder Hormon-StГ¶rungen geht, sollte Sie kritisch sein!

Bevor Sie einer Therapie zustimmen, ist es sinnvoll, eine zweite Meinung einzuholen. Riskieren Sie keine Hormon-Therapie oder gar eine Operation, die auf einem falsch positiven Test beruhen kГ¶nnte!

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 20.2.2018 aktualisiert

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Blutbild: RBC, HCT, HGB zu niedrig .

Blutbild: RBC, HCT, HGB zu niedrig .

RBC 4,65 (Referenz 5,5 - 8,5)

HCT 33,00 (Referenz 37,00 - 55,00)

HGB 11,9 (Referenz 12,0 - 18,0)

also alle 3 Werte zu niedrig, dafür aber dieser Wert zu hoch:

NEU 12,73 (Referenz 2,0 - 12,0)

Und vor allem: Was kann ich tun, dass die besser werden?

Re: Blutbild: RBC, HCT, HGB zu niedrig .

"schlaubi" wrote:

RBC 4,65 (Referenz 5,5 - 8,5)

HCT 33,00 (Referenz 37,00 - 55,00)

HGB 11,9 (Referenz 12,0 - 18,0)

also alle 3 Werte zu niedrig, dafür aber dieser Wert zu hoch:

NEU 12,73 (Referenz 2,0 - 12,0)

eine leichte anämie im alter ist nicht ungewöhnlich, nicht das es so sein soll, aber das gibts bei senioren schon mal, das würde ich im blick behalten. wie waren denn die leukos (müssten WBC heißen)? die NEU sollten neutrophile sein, da wäre die erhöhung kein drama,zumal sie ja sehr dezent ist.

das schlecken kann auch übelkeit bedeuten, bevor ich ihn sedieren würde, gibts noch einige blutwerte die abgeklärt werden sollten. z.B bauchspeicheldrüse. wie sieht es mit leber niere und co aus?

alles gute für den alten herren

Ich dachte auch an Aufbauspritzen, sauerstofffördernde Maßnahmen.

Sie wurde geröntgt, geschallt, Blut wurde abgenommen, außer der Anämie keine besorgniserregende Werte. Tumore, Darmprobleme etc. waren nicht zu finden.

Sie bekommt nun schon die 2. Woche Doxycyclin und ich erkenne sie schon gar nicht mehr wieder, ihr geht es schon wieder viel besser.

Nicht immer ist es vielleicht "nur" das Alter.

Silke mit Joschi und Julius . und Sissi im Herzen

Blutwerte hund tabelle

folgender Inhalt ist ein Auszug aus der Tierhomöopathie Ausgabe I / 2011

Sie besitzen ebenso wie Menschen die Blutgruppenantigene A und B, aus denen dann die Blutgruppen A, B oder AB resultieren. Die Blutgruppe A ist am häufigsten vertreten.

Hier sind bisher mehr als 13 verschiedene Blutgruppenantigene bekannt. Früher hatte man sie ebenfalls mit Buchstaben bezeichnet, heute verwendet man die Bezeichnung

DEA (für "Dog 'Erythrocyte Antigen") und eine Nummer.

Hier kennt man ebenfalls mehr unterschiedliche Blutgruppen als beim Menschen. Allerdings ist man sich noch nicht ganz einig darüber, ob es 7 oder 8 verschiedene sind. Auch hier werden sie mit Buchstaben gekennzeichnet: A, (B,) C, D, K, P, Q, und U (und T) -die Buchstaben in Klammern werden noicht einheitlich verwendet.

Übersicht der wichtigsten Blutwerte

Was das Blutbild eines Hundes verrät

Aufschluss statt Ausschluss

Ist der Hund krank, steht in der Regel ein Gang zum Tierarzt an.

Nach einer gründlichen Untersuchung folgt häufig die Anweisung zur Blutentnahme, damit ein sogenanntes Blutbild angefertigt werden kann. Da Tiere nunmal nicht sprechen können, gibt ein Blutbild hier Aufschluss. Die Analyse gibt dem Tierarzt wichtige Hinweise auf eine mögliche Erkrankung verschiedener Organe. Der Tierarzt wird die Befunde mit dem Halter ausführlich besprechen. Wir haben hier noch einmal die wichtigsten Blutbildbestandteile zusammen gestellt.

Ein Blutbild wird häufig in „kleines Blutbild“ und „großes Blutbild“ eingeteilt.

Das „kleine Blutbild“ enthält üblicherweise folgende Bestandteile:

  • Erythrozyten, die roten Blutkörperchen
  • Leukozyten, die weißen Blutkörperchen
  • Thrombozyten, die Blutplättchen
  • Hämatokrit, dieser Wert bezeichnet den Gesamtanteil von Erythrozyten (Erys), Leukozyten (Leukos) und Thrombozyten (Thrombos) zusammen.
  • Hämoglobin, der rote Farbstoff des Blutes
  • Berechnungen zu Volumen und Hämoglobingehalt des Blutes die man mit MCV, MCHC oder MCH bezeichnet.

Das „große Blutbild“ enthält die Beurteilung der weißen Blutkörperchen, die nach Art und Größe unterteilt angegeben werden.

  • Stabkernige Granolozyten, heranreifende Eiterzellen
  • Segmentkernige Granolozyten, reife Eiterzellen
  • Eosinophyle Granolozyten (Eos), Allergiezellen
  • Basophyle Granolozyten (Basos), ebenfalls Allergiezellen
  • Lymphozyten (Lymphos), Immunabwehr spezifische Zellen
  • Monozyten (Monos), Vorstufen von sogenannten Fresszellen, die Bakterien später regelrecht „auffressen“. Monozyten werden zu Makrophagen und übernehmen eine ganz wichtige Rolle in der Immunabwehr.

Die Befunde werden dem Tierarzt in Zahlwerten mitgeteilt. Neben den Ergebnissen wird auch immer ein Referenzbereicht mit angegeben, der ein Minimum und ein Maximum der erlaubten Zahlen angibt. Befindet sich das Testergebnis in diesem Referenzbereich, so ist es ein Normwert, ist er erhöht oder zu tief, kann er dem Arzt Aufschluss über eine bestimmte Fehlfunktion eines Organs oder eine Erkrankung geben.

Ein Beispiel hierfür:

Doch auch bei zu niedrigen Werten kann eine Erkrankung der Grund sein.

Ist zum Beispiel der Hämoglobinwert (der rote Farbstoff des Blutes) zu niedrig, so deutet dies auf eine Blutarmut, oder einen massiven Verlust von Blut hin.

Grundsätzlich geben die Werte nur dann einen Aufschluss und führen zu einer sicheren Diagnose, wenn der Tierarzt stets das Gesamtbild des Hundes und die Relation zum klinischen Bild beurteilt. Nicht jeder Wert ist direkt behandlungsbedürftig. Häufig regelt der Hundeorganismus einige Dinge von selbst.

Ist zum Beispiel der Eisenwert nach einer Infektion noch ein wenig zu tief, so bedarf es nicht unbedingt der Zugabe von Eisentabletten. Hier wird häufig auch einfach nur abgewartet, ob sich der Eisenspeicher nach überstandener Infektion von alleine wieder füllt.

Der Organismus eines Lebewesens hat weitreichende Möglichkeiten einen Mangel oder eine Überversorgung selbstständig zu regulieren. Erst bei einem längeren Ungleichgewicht kann es zu Veränderungen im Blutbild und damit zu Erkrankungen kommen.

Neben den oben angegebenen Werten können kommen auch spezielle, für einzelne Organe wichtige Ergebnisse in einer Blutauswertung vor:

  • GOT, GPT oder GammaGT sind Leberwerte, die zum Beispiel Aufschluss über die Funktionsleistung der Leber geben.
  • Ein Kreatininwert gibt Auskunft über die Funktion der Niere.
  • Alpha Amylase und Lipasewerte helfen bei der Beurteilung der Funktionslage der Bauchspeicheldrüse.

Es gibt noch einige Blutwerte auf deren Nennung wir jetzt nicht weiter eingehen. Grundsätzlich hilft der Tierarzt oder das Praxisteam gerne bei der Erklärung der einzelnen Befunde. Und als Halter kann man auch so lange nachfragen, bis man die Werte und eine damit verbundene Diagnose richtig versteht.

Blutwerte hund tabelle

Blutwerte Abkürzungen

Abkürzungen Blutwerte und ihre Bedeutungen

Eine Blutuntersuchung dient der frühzeitigen Erkennung von Krankheiten. Ein Arzt führt je nach Situation ein großes oder kleines Blutbild durch. Während ein kleines Blutbild die Konzentration unterschiedlicher Blutzellen innerhalb des menschlichen Körpers darstellt, verfügt ein großes Blutbild zusätzlich über ein Differenzialblutbild. Liegen die Ergebnisse der Untersuchung deutlich über oder unter den Normalwerten, ist eine Erkrankung wahrscheinlich.

Werte verstehen © groisboeck Fotolia.com

Für eine genaue und richtige Deutung der Blutuntersuchung ist es als Patient vorteilhaft, die wichtigsten Blutwerte Abkürzungen zu kennen.

Bestandteile eines Blutbildes LDL + HDL + CRP

Ein Arzt untersucht im Zuge einer Blutwerte-Untersuchung den LDL-Wert seines Patienten. Die Abkürzung steht für „Low Density Lipoprotein“ und bezeichnet die Fett-Eiweiß-Verbindungen des Körpers. LDL trägt aufgrund seiner schädlichen Wirkung die Bezeichnung „böses Cholesterin“. Hohe LDL-Werte gelten als Risiko für das menschliche Herz-Kreislauf-System.

Weitere Blutwerte Abkürzungen sind HDL, CRP und Hk. HDL gilt im Gegensatz zu LDL als das „gute Cholesterin“. Grund dafür ist seine Transportfunktion, die überschüssiges Cholesterin zurück zur Leber bringt. Die Abkürzung des Wertes steht für „High Density Lipoprotein“. Bei einem niedrigen HDL-Wert stehen derzeit keine Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Der Wert besitzt eine hohe Aussagekraft bezüglich des Risikos auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Abkürzung „CRP“ bedeutet „C-reaktives Protein“. CRP ist ein körpereigenes Eiweiß, das ein Teil des Abwehrsystems darstellt. Liegen Infektionen, Gewebsschäden oder Entzündungen vor, steigt der CRP-Wert des Blutes. Aus diesem Grund deutet ein erhöhter CRP-Wert nicht auf eine bestimmte Krankheit hin. Er dient der Verlaufskontrolle während einer medikamentösen Behandlung. Ein Blutbild beinhaltet darüber hinaus den Hämatokrit-Wert.

Dieser trägt die Abkürzung „Hk“. Ist der Hämatokrit-Wert erhöht, erhält der menschliche Körper zu wenig Flüssigkeit. Ein niedriger Wert deutet auf eine Überwässerung oder eine Blutarmut hin. Da die Hämatokrit-Werte zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten schwanken, betrachtet ein Arzt die Ergebnisse im Zusammenhang mit den übrigen Blutwerten

Abkürzungen verstehen – richtig deuten und angemessen reagieren

Ein Blutbild beinhaltet neben dem LDL-, HDL-, CRP- und Hk-Wert die Harnsäurewerte. Diese tragen die Abkürzung „HS“. Die Normalwerte der Harnsäure liegen bei Frauen zwischen 2,4 und 5,7 Milligramm pro Deziliter und bei Männern zwischen 3,7 und 7,0 Milligramm pro Deziliter.

Ein erhöhter Harnsäurewert deutet auf eine Fehlfunktion der Nieren hin. Die Ursache hierfür ist beispielsweise eine Ernährung mit purinreichen Mahlzeiten. Nicht zuletzt zählt der Gamma GT-Wert zu den wissenswerten Blutwerte Abkürzungen. Die Bezeichnung des Wertes steht für „Gamma-Glutamyl-Transferase“. Damit ist ein Enzym gemeint, das in verschiedenen Organen des menschlichen Körpers vorkommt. Die Gamma-GT-Werte, die ein Blutbild enthält, stammen aus der Leber des Patienten. Liegen Schäden der Leber oder Gallenwege vor, steigt der Gamma-GT-Wert an. Wer die wichtigsten Abkürzungen der Blutwerte beherrscht, erkennt die vorliegenden Fehlfunktionen des eigenen Körpers frühzeitig und reagiert darauf angemessen.

Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2015

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Blutbild Hund - labrador-finns jimdo page!

Die Erklärung des Blutbildes beim Hund

ROTES BLUTBILD (auch kleines Blutbild genannt)

Referenzbereich 5 - 10 Tsd/ul

Hauptaufgabe der weißen Blutkörperchen ist die Abwehr von Krankheitserregern. Sie sind gewissermaßen die Blutpolizei und machen Krankheitserreger unschädlich und schützen so den Körper vor Infektionen

Entzündungen, bakteriellen Infektionen, Pilze, Ricksettien, Protozoon, Diab. mellitus, Urämie, Endotoxine, Vergiftungen (Blei, Thalium, Quecksilber,Natriumchlorat, Phen-acetin), , Myositis, Tumore,

M. Cushing, NNM-Überfunktion, Thyroideaüberfunktion, Corticosteroid-, ACTH-, Adrenalin-, Schilddrüsenhormongaben Hämatome, Hirnblutungen, Encephalitiden, Epilepsie, Leukämie, körperfremde Proteine

virale Infektionskrankheiten, Vergiftungen, Strahlenschäden, Peritonitis, Endometritis, Salmonelose, Östrogenvergiftung, Endotoxinschock, anaphylaktischer Schock, Leukozytopenie der silbergrauen Collies, aleukämische Leukosen, (Benzol, Phenylbutazon, Chloramphenicol [Ktz],Chlorambucil, Vincristin, Cylophosphamid, Busolan)

Aufgabe der roten Blutkörperchen ist der Sauerstofftransport.

Hypoxie, Herz-, Lungenerkrankung, Excicose, Nierentumore, Polycythaemia vera

hypo-, hyperchrome Anämie.,aplastische A., hämolytische A

Das Hämoglobin (Hb) oder der rote Blutfarbstoff ist ein wichtiger Bestandteil der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und hat vor allem die Aufgabe, Sauerstoff in der Lunge zu binden und in die kleinen Blutgefäße zu transportieren.

Sauerstoffmangel, Polycythaemia vera, Nierentumore

hypochrome Anämie, aplastische A., hämolytische A.

Hämatokrit bezeichnet den Anteil der zellulären Bestandteile am Volumen des Blutes und ist ein Maß für die Zähigkeit des Blutes. Blut ist etwa viermal dickflüssiger als Wasser. Steigt der Hämatokrit, ist das Blut dickflüssiger.

Ist als mittlerer, zellulärer Hämoglobingehalt definiert

(in Verbindung mit: MCV + MCHC(n)) Beschreibt den Volumen-Inhalt Einzel-Erythrozyten

hyperchrome A.(Kobalt-, Folsäure-,Nicotinsäuremangel)

a –Amylase Vorkommen:Sezerniert im Pankreas, Speichel, Leber, Dünndarm für die Kohlenhydratverdauung; nicht aussagekräftig, immer mit Lipase bewerten

Thrombozyten sind kernlose, scheibenförmige Blutkörperchen. Sie überleben im Blut etwa zehn Tage und werden im Knochenmark gebildet. Thrombozyten sind wichtig für die Blutgerinnung.

Trauma, OP, Blutverlust, Infektionen, Milzexstirpation, Megakaryozytenleukose, Poly-cythaemia vera, Karzinomatose

Bildungsstörung: idiopatische Markhypoplasie, toxisch (Östrogen, Zytostatika, Chloramphenicol, Benzol, Phenol, Insektizide), Verbrennung, Transfus. gr. Blutmengen, ionisierende Strahlung, Sepsis, feline Panleukopenie, feline Leukose, Tumor Panmyelophthise

Umsatzstörung: idiopathische thrombozytopenische Purpura, Lupus erythematodes, trombozytäre Isoagglutine,Blutung, Verbrauchskoagulopathien (DIC), Thrombosen, hämolytische Anämien Verteilungsstörung: Herzinsuffizienz, Splenmegalie

Eosinophile Granulozyten machen nur zwei bis vier Prozent der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) aus. Die eosinophilen Granulozyten können Bakterien und Gewebereste "fressen" (phagozytieren). Die Zahl ist besonders bei einer abklingenden Infektion erhöht.

Funktion:bei DSH oft physiologisch

Allergie, Parasitosen, Panostitis (eine Erkrankung der langen Röhrenknochen bei jungen großwüchsigen Hunden) und Myositis (entzündliche Erkrankung der Skelettmuskulatur, erblich oder durch Infektion (Viren, Bakterien)), Gastroenteritis( entzündliche Erkrankung des Magen-Darm-Traktes), eosinophilica, eosinophiles Granulom Tumor), Infektionskrankheiten in der Heilphase

Streß, M. Cushing, Cushing-Syndrom,Corticosteroid- oder ACTH-gaben, diabetisches oder urämisches Koma, akute Hämolyse (Anämie), Infektionskrankheiten in der Anfangsphase

hypocrome A.,hämolytische A.

Lymphozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie sind die eigentlichen Abwehrzellen des menschlichen Körpers. Lymphozyten sind die kleinsten weißen Blutkörperchen. Sie machen 25 bis 40 Prozent der Leukozyten aus.

physiologisch beim Jungtier, langer Streß, Infektionskrankheiten in der Heilphase (Morgenröte der Infektion), chron.-, virale Infektionskrankheiten, lymphatische Leukämie

akuter Streß, Corticosteroid- oder ACTH-gaben,Zytostatika, M. Cushing, Cushing-Symdrom

Referenzberich =bis 400

Monozyten machen zwei bis acht Prozent der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) aus. Sie sind unter den weißen Blutkörperchen am besten in der Lage, Bakterien und Gewebetrümmer unschädlich zu machen.

Erhöht bei: virusbedingte Infektionskrankheiten, Corticosteroidgaben, Streß, Immunopathien, hämolytische Anämie, exsudative Perito-nitis oder Pleuritis

Referenzberich =bis 600

Basophile Granulozyten sind die zahlenmäßig schwächste Unterart der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie vermitteln allergische Reaktionen und sind gewissermaßen die Gegenspieler der eosinophilen Granulozyten, die allergische Reaktionen dämpfen.

sehr selten; ab und zu bei Dirofilariose, Allergien, Hyperlipämie

Pro Mikroliter Blut finden sich 2500-7500 neutrophile Granulozyten, davon über 95%segmentkernige Granulozyten. Infektionen, Schock, entzündliche Erkrankungen, körperliche Belastung, Stress.

Erhöht bei:Entzündungen, besonders bakteriell-eitrige Entzündungen

oft mit Linksverschiebung,wie Leukozytose, physiologisch: Aufregung, Furcht, körperl. Belastung, Tachykardie, Geburt

virale Infektionskrankheiten sept. Schock, KM-Schädigung (toxisch, Östradiol [Hd], Leukose, Tumore, Panmyelo-phthise), zykl. Neutropenie der silbergrauen Collies

Als Linksverschiebung wird die Zunahme der Granulozyten (Neutrophile) mit nicht segmentiertem Kern bezeichnet. Sie tritt besonders bei akuten bakteriellen Infektionskrankheiten und eitrigen Entzündungen in den Körperhöhlen auf. Man unterscheidet:

1.) regenerative Linksverschiebung: keine Schädigung der Einzelzelle feststellbar, i.d.R. Leukozytose (etwa posthämorrhagisch)

2.) degenerative Linksverschiebung: Schädigung der Einzelzelle feststellbar, Leukozahl im Normbereich oder leicht erhöht (schwere Infektionskrankheit, toxisch)

Als Rechtsverschiebung bezeichnet man das Auftreten von neutrophilen mit sechs oder mehr Kernsegmenten (Hypersegmentierung). Sie wird unter Corticosteroidbehandlung oder perniziöser Anämie beobachtet.

ist bei Hund und Katze leber-spezifisch; bei Pferd kommt es auch in der Skelett-, Herzmuskulatur und in den Hepathozyten vor

Leicht erhöhte Werte sagen wenig aus, da sie bei sehr vielen Erkrankungen vorkommen können. Stärker erhöhte Werte von AST und ALT sprechen für einen Leberschaden. Extreme Erhöhungen von AST und ALT = akute Leberentzündung (Hepatitis), Vergiftungen.

Betrifft die Erhöhung nur oder vorwiegend die AST, kommt ein Muskelschaden in Frage. Auch körperliche Anstrengung kann zum Anstieg der AST führen

Unter Antibiose sind ASAT-Werte oft erhöht. Nach Therapieende sinken die Spiegel wieder auf Normalwerte.

Kommt hauptsächlich im Skelett vor; Nur die Hälfte des Serumspiegels liegt aktiv vor

prim. oder tertier Hyperparathyreoidismus, Pseudohyperparathyreoidismus, Vit-D Hypervitaminosen,Calcinose

Hypoparathyreoidismus, Hypercalcitonismus, Tetanie, Eklampsie, Malabsorbtionssyndrom; Ca + Mg: Parese Tetanie, Vit-D Mangel

Refferenzbereich = bis 333

Organverteilung = Knochenzellen, Leber, Niere, Dickdarm

Diagnostische Bedeutung = Hepatopathien mit Cholestase, systemische Osteopathien, Ca/ P- Mangelzustände

Erhöhung:Erkrankungen der Leber, der Gallenblase, der Schilddrüse oder Bauchspeicheldrüse möglich. Evt. bei Knochenbrüchen erhöht.

Niedrig: z.B. bei Schilddrüsen-Unterfunktion Zinkmangel, schwerer Blutarmut

Referenzbereich = bis 3,1

Erhöhung = hämolytischer, hepatischer, posthepatischer Ikterus (Gelbsucht), Hungerbilirubinämie

Verringerung = chronischer Blutverlust, Anämie

Referenzbereich = bis 45

Organverteilung = Leber, Niere, Gehirn

Diagnostische Bedeutung = Hepatopathien, Cholestasen

Referenzbereich = bis 20.8

Organverteilung = Gehirn, Leber

Diagnostische Bedeutung = Hepatopathien mit Leberzellnekrose, Hapatitiden, Stauungsleber

Referenzbereich = bis 690

Organverteilung = Skelettmuskel, Leber, Herzmuskel

Diagnostische Bedeutung = Myopathien, Hepatopathien

Referenzbereich = bis 606

Organverteilung = Skelettmuskel, Leber, Erythrozyten

Diagnostische Bedeutung = Myopathien, Hepatopathien, Hämolyse

Referenzbereich = bis 408

Organverteilung = Skelettmuskel, Gehirn, Herzmuskel

Diagnostische Bedeutung = Myopathien

Erhöhung = Stresszustände, Glukokortikoidthrapie, ZNS- Krankheit, Diabetes

Erhöhung = proteinreiches Futter, Schockzustände, Dehydration, Urämie

Verringerung = ungenügende hepathische Synthese

Erhöhung = Nephropathien, Hypervitaminose D

Verringerung = Laktationstetanie, Transporttetanie

Erhöhung = Azidose, Urämie, hyperkaliämische periodische Paralyse, Hämolyse

Verringerung = Alkalose, enterale Verluste (Diarrhoe)

Verringerung = Tetanien (krampfartige Störung der Motorik, Kribbeln als Zeichen überreizter Nerven und Musklen. Selten auch schmerzhafte Muskelkrämpfe.)

Erhöhung = ungenügende Wasseraufnahme, hypertone Dehydration

Verringerung = Verluste durch Schwitzen, Niereninsuffizienz mit Polyurie

Erhöhung = sekundärer Hyperparathyreoidismus

Verringerung = P- Mangelzustände

Referenzbereich = 11 - 15

Referenzbereich = 1,3 - 2,5

Erhöhung = Vergiftung, Arzneimittel, Se- Speicherpflanze

Erniedrigung = Weißmuskelerkrankung, ernährungsbedingte Myopathien

Referenzbereich = 19 - 21

Erniedrigung = Anämie, Pigmentverlust, Gelenkerkrankungen

Referenzbereich = 95 - 105

Erniedrigung = CI- Verluste durch Schwitzen,metabolische Alkalose

Referenzbereich = 2,3 - 4,4

Erhöhung = Hyperlipämie, Cholestase, Hypothyreose

Erniedrigung = ungenügende hepatische Synthese

Referenzbereich = 62,0 - 177,0

Erhöhung = wie Harnstoff, aber nicht alimentär beeinflussbar

Erhöhung = Belastung unter Hypoxie, Kreislaufinsuffizienz,Myoglobinurie, Laktazidose nach Kohlenhydratüberfütterung

Referenzbereich = 55,0 - 75,0

Erhöhung = chronische Infektionserkrankungen

Erniedrigung = Unterernährung, chronische Darm- oder Lebererkrankungen, Proteinverluste durch Proteinurie, exsudative Dermatitis, Blutverluste

Referenzbereich = 45 - 60

Dehydration, Nierenkrankheiten (Nephropathie) Fieber körperliche Belastung

Folge einer Hepathopathie, Akute Entzündung, Leberzirrhose, Mangelernährung, Verdauungsstörungen, Nierenerkrankungen, (nephrotisches Syndrom, chronische Niereninsuffizienz (Glomerulonephritis) Ileus, Chronischer Blutung, Unterernährung, grossflächiger Verbrennung, renale Verluste, Amyloidose Peritonitis, Hyperthyreose Tumoren (Sarkome, Lymphome),

Von allen im Plasma vorkommenden Proteinen ist Albumin das kleinste, kommt aber in der größten Menge vor. Es macht ungefähr 60 Prozent der gesamten Plasma-Eiweißmenge aus. Albumin wird in der Leber gebildet und ist neben den Globulinen das wichtigste Plasmaprotein.

Die Hauptaufgabe des Albumin ist die Aufrechterhaltung des so genannten kolloidosmotischen Drucks, der die Flüssigkeitsverteilung im Körper bestimmt. Sinkt der kolloidosmotische Druck, strömt Flüssigkeit aus den Gefäßen in den Raum zwischen den Zellen (Interstitium). Es kommt zu Wassereinlagerungen ins Gewebe, Ödemen. Da es viele Albuminmoleküle gibt, macht Albumin 80 Prozent des kolloidosmotischen Drucks des Plasmas aus.

Albumin ist darüber hinaus ein wichtiges Transportprotein. Bilirubin, Fettsäuren, Thyroxin, Kalzium, Vitamine und viele andere Stoffe und Medikamente wie beispielsweise Penizillin werden an Albumin gebunden im Blut durch den Körper transportiert.

Weiterhin dient Albumin als Reserve-Eiweiß. Außer im Blut kommt Albumin noch in der Haut, im Muskel und Liquor (Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit) vor.

In welchen Fällen wird Albumin bestimmt?

Der Albuminwert ist wichtig bei akuten und chronischen Entzündungen, Leber- und Nierenerkrankungen sowie Tumoren.

Die Albumin-Bestimmung erfolgt meist im Rahmen der Elektrophorese (Auftragung der fünf Klassen der Plasmaproteine). Im Urin wird Albumin bestimmt, um das Frühstadium einer Nierenschädigung bei Zuckerkrankheit oder Bluthochdruck zu entdecken. Im Liquor wird Albumin bei Verdacht auf eine Störung der Bluthirnschranke oder auf eine Blutung.bestimmt.

Referenzbereich = 4 - 6

Erhöhung = chronische Entzündungen

Referenzbereich = 5 - 13

Erhöhung = chronische Entzündungen, Neoplasien

Erniedrigung = chronische Hepatopathien

Referenzbereich = 12 - 17

Erhöhung = nephrotisches Syndrom

Erniedrigung = Autoimmunerkrankung, hämolytische Anämie

Referenzbereich = 10 - 20

Erhöhung = akute Entzündungen, Hepatopathien, Systemmykosen

Referenzbereich = 8 - 22

Erhöhung = akute Entzündungen, chronische Infektionen, Pyodermie, chronische Hepatopathie

Alle Blutwerte im Überblick einfach erklärt

Hier finden Sie alle Ihre Blutwerte einfach und verständlich erklärt. Die Analyse der Blutwerte besitzt in der Medizin einen hohen Stellenwert. Sie finden hier die häufigsten Laborwerte, wir stellen Ihnen die Normwerte für Männer und Frauen vor, diese werden auch in der Auswertung eines großen Blutbildes oder kleinen Blutbildes erfasst.

Bedeutung der Werte des Blutes

Die Blutanalyse dient der Diagnose und liefert mit dem Blutbild zahlreichen unterschiedlichen Blutwerte. Für jeden Wert gibt es fest definierte Ober- und Untergrenzen. Im entsprechenden Bereich bewegen sich 95 Prozent der gesunden Menschen. Gewöhnlich gelten verschiedene Normbereiche für Männer und Frauen. Bei Kindern variieren die Blutwerte abhängig von ihrem Alter. Die Ärzte differenzieren zwischen einem kleinen und einem großen Blutbild. Bei Verdacht auf Störungen des Blutbildes oder Infektionen erfolgt eine Analyse des kleinen Blutbildes. Gleiches geschieht vor einer geplanten Operation. Das große Blutbild ergibt sich durch ein zusätzliches Differentialblutbild.

Blutwert Tabelle » Lexikon der Werte

Autor: Dr. Harald Stephan, wissenschaftl. Fachautor, medizinische Prüfung / Stand: 14.02.2018

Normwerte der Blut- Urin und Laborwerte + Gesundheitsindikatoren

Blutwerte der allgemeinen Labordiagnostik

Zu den Blutwerten der allgemeinen Labordiagnostik gehören vor allem die Ionen der Mineralstoffe, verschiedene Zucker und diverse Eiweißwerte.

Sie spielen bei fast allen Stoffwechselvorgängen eine große Rolle. Daher sind diese Blutwerte grundlegende physiologische Basiswerte, die für den Metabolismus wichtig sind und bei Veränderungen außerhalb der Normwerte sehr viele Prozesse in Mitleidenschaft ziehen.

Natrium gehört zu den wichtigsten Elektrolyten des Körpers und liegt vorwiegend im Extrazellularraum außerhalb der Zellen vor. In Form von Natriumchlorid (Kochsalz) ist es in allen Lebensmitteln vorhanden. Natrium ist wesentlicher Bestandteil der Reizleitung des Nervensystems und an der Kontraktion von Skelettmuskulatur und Herz beteiligt.

Für den Elektrolyt- und Wasserhaushalt sind die Kationen von wesentlicher Bedeutung, indem sie Säure-Basen-Haushalt und Blutdruck regulieren. Der Blutwert ist nur selten außerhalb des Normbereiches.

Kalium ist zusammen mit Natrium an vielen Körperfunktionen wie der Muskelkontraktion und der Weiterleitung von Nervenimpulsen beteiligt. Beide Kationen regulieren gemeinsam den Wasserhaushalt des Körpers und die Ausscheidung von Wasser über die Niere.

Im Gegensatz zum Natrium kommt Kalium vorwiegend im Inneren der Zellen vor. Kaliumreiche Nahrungsmittel sind Bananen, Vollkornprodukte, Kartoffeln und Nüsse, wenn der Blutwert einmal unter den Normbereich absinken sollte.

Calcium ist nach Natrium und Kalium das dritte der für den Körper wichtigsten Kationen. Die größten Mengen davon findet man in den Zähnen und im Knochen, der zugleich als Calciumspeicher dient. Dadurch ist es der Mineralstoff, der im menschlichen Körper am häufigsten vorkommt (etwa 1-1,5 Kilogramm).

Calcium ist wie Kalium und Natrium wichtig für Nervenleitung und Muskelkontraktion, spielt aber auch in einem gesunden Immunsystem und bei der Blutgerinnung eine wesentliche Rolle. Viel Calcium ist vor allen in allen Milchprodukten (Milch, Butter, Käse, Quark) vorhanden. Der Blutwert des Calciums ist immer zusammen mit dem Blutwert des Vitamin D zu betrachten, das den Einbau in die Knochen regelt.

Kupfer ist ein Spurenelement, das im Körper nur in geringen Mengen vorkommt, als Bestandteil vieler Enzyme jedoch wichtig ist. Dazu gehört der Elektronentransport der Atmungskette oder das für die Pigmentierung zuständige Enzym Tyrosinase. Das meiste Kupfer findet man in der Leber an Eiweiße gebunden (Coeruloplasmin).

Bei Einnahme von oralen Kontrazeptiva („Pille“), Leberschäden (Leberzirrhose), Tumoren und chronischen Infektionen ist der Serumspiegel von Kupfer erhöht. Hohe Blutwerte finden sich auch bei Diabetikern und in der Schwangerschaft. Kupfermangel mit niedrigen Blutwerten tritt bei der Kupferspeicherkrankheit Morbus Wilson, der Aufnahmestörung Menkes-Syndrom und dem nephrotischen Syndrom der Niere auf.

Magnesium ist ein positiv geladenes Ion und mengenmäßig nach Calcium der im Körper am häufigsten vorkommende Mineralstoff. Fast alles davon ist im Inneren der Zellen zu finden, rund zwei Drittel im Knochen, der größte Teil vom Rest in der Muskulatur. Die Knochen dienen als Magnesiumspeicher, daher führt Magnesiummangel zu Osteoporose.

Dementsprechend ist bei Osteoporose und Vitamin D-Mangel eine Kontrolle des Blutwertes angebracht. Magnesium ist wichtig für den Energiestoffwechsel, Hormonhaushalt, Muskelaktivität von Skelett- und Herzmuskel. Der Magnesiumbedarf steigt unter Stress, Einnahme der „Pille“ und bei Einnahme bestimmter Medikamente (ACE-Hemmer, Kortison).

Glucose (Traubenzucker) ist die „Energiewährung“ des Körpers. In allen Organen und Geweben wird sie in der Atmungskette unter Sauerstoffverbrauch „verbrannt“, um Energie in Form von ATP zu gewinnen. Bei der anaeroben Glykolyse geschieht das ohne Sauerstoff (beispielsweise im überanstrengten Muskel: Muskelkater).

Der Blutglukosespiegel wird durch das Pankreashormon Insulin genau im genannten Referenzbereich gehalten. Beim Diabetes mellitus Typ I werden Zellen Insulin-resistent, bei Typ II produziert die Bauchspeicheldrüse zu wenig davon. In beiden Fällen steigt der Blutwert an und führt auf Dauer zu schweren Folgeerkrankungen wie Wundheilungsstörungen, Neuropathien und Nierenfunktionsstörungen.

Harnstoff ist das wichtigste Abbauprodukt des Eiweißstoffwechsels. Vor allem die Leber gibt ihn an das Blut ab. In den Nieren wird das Blut in den Kapillaren der Nierenkörperchen „ultrafiltriert“. Das heißt Zellen und große Proteine bleiben im Körper, wohingegen kleine Moleküle wie Harnstoff mit viel Wasser durch die dünnen Membranen durchgedrückt werden.

Ein Großteil des für die Ausschleusung verwendeten Wassers wird anschließend zurückgewonnen. Daher ist der Blutwert des Harnstoffes ein wichtiger Parameter für die Nierenfunktion, der bei Niereninsuffizienz und Nierenversagen oder nach hohem Flüssigkeitsverlust erhöht ist. Zu niedrige Blutwerte deuten auf Leberkrankheiten oder Proteinmangel hin.

Kreatinin ist ein Abbauprodukt des Kreatins, das vor allem im Muskel als Energiereserve dient. Es wird in Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse gebildet und an das Blut abgegeben. Genau wie beim Harnstoff findet in den Nierenkörperchen eine Ultrafiltration statt (siehe oben), sodass man den Blutwert des Kreatinins als Maß für die Nierenfunktion verwenden kann.

Eine Erhöhung des Blutwertes von Kreatinin wird durch verschiedene Medikamente (Cyclosporin, Cotrimoxazol), die die Niere in Mitleidenschaft ziehen und andere Formen von Niereninsuffizienz und Nierenversagen hervorgerufen. Andere Ursache sind ein übermäßiger Zerfall roter Blutkörperchen, traumatische Verletzungen von Muskeln und Bindegewebe, Sport und Krampfanfälle. Erniedrigte Blutwerte treten bei Schwangerschaft, Diabetes und verminderter Nierendurchblutung auf.

Der Blutwert des Kreatinins steigt erst bei fortgeschrittenen Nierenfunktionsstörungen an. Um solche bereits im Anfangsstadium zu diagnostizieren, verwendet man die Kreatinin-Clearance. Sie gibt an, wie schnell die Nieren „harnpflichtige“ Substanzen (Stoffe, die aus dem Blut über die Nieren ausgeschieden werden müssen) auszuscheiden in der Lage sind (glomeruläre Filtrationsrate).

Die Kreatinin-Clearance wird nach der Formel von Cockcroft und Gault aus Körpergewicht, Alter und Blutwert des Kreatinins im Serum abhängig vom Geschlecht berechnet, nach der vereinfachten MDRD-Formel (Modification of Diet in Renal Disease) ohne Körpergewicht. Wegen der Normierung auf die Hautoberfläche wäre die eigentlich korrekte Einheit der Kreatinin-Clearance ml/(min x 1,73 m 2 )

Harnsäure ist ein Endprodukt des Nukleinsäurestoffwechsels und entsteht beim Abbau der Purine Adenin und Guanin, Bestandteilen der Erbsubstanz DNA und der RNA. Dreiviertel der in der Leber gebildeten Harnsäure werden über die Nieren ausgeschieden, der Rest über andere Körperflüssigkeiten und den Darm.

Bei Lebererkrankungen und Störungen im Purinstoffwechsel (Xanthinurie) sinkt der Blutwert, bei Gicht, Niereninsuffizienz und Nierensteinen steigt er an (Hyperurikämie). Das ist auch bei Alkoholkonsum oder dem Verzehr purinreicher Nahrung (Fleisch, Kalbsbries und andere Innereien) der Fall. Bei hohen Blutwerten kristallisiert der Überschuss an Harnsäure in Niere und Gelenken aus und führt zu schmerzhaften Entzündungen.

Daher gilt die üppige Mahlzeit mit einem saftigen Steak und viel Alkohol als klassischer Auslöser eines Gichtanfalles mit schmerzhaft gerötetem und geschwollenem Großzehen-Grundgelenk (Podagra).

Im Blutserum liegen etliche Eiweiße vor, allen voran Albumin, das über die Hälft des Blutwertes für Gesamteiweiß ausmacht. Hinzu kommen Globuline, die man nach ihrer Auftrennung in einem elektrischen Feld als Alpha-, Beta- und Gammaglobuline bezeichnet. Sie sind für eine Vielzahl von Aufgaben zuständig, wie die Blutgerinnung oder die Immunabwehr (Immunglobuline). Zu hohe Blutwerte sind selten, da ein Überschuss an Immunglobulinen durch einen verminderten Albuminspiegel ausgeglichen wird.

Das ist der Fall bei Leberzirrhose, multiplem Myelom oder einer Makroglobulinämie bei Non-Hodgkin-Lymphomen. Erniedrigte Blutwerte für Gesamteiweiß sind vor allem auf niedrige Albuminwerte zurückzuführen, etwa bei Proteinmangel infolge Magersucht, Blutwäsche (Dialyse), Nierenerkrankungen, Mukoviszidose, Nahrungsmittelallergien (Zöliakie) und Tumoren des Magen-Darm-Traktes. Auch in der Schwangerschaft ist das Albumin erniedrigt.

Triglyceride (Neutralfette) sind die Energiereserven des Körpers. Das Fettgewebe bezieht seine Substanz vor allem aus Fetten in der Nahrung. Außerdem stellen die Leber und das Fettgewebe selbst Triglyceride her und machen daraus bei Überangebot kleine Fettpölsterchen.

Aus dem Speicher werden die Triglyceride durch Lipasen freigesetzt und für die Energiegewinnung verwendet. Die Bestimmung des Blutwertes dient vor allem der Abschätzung des Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie der Arteriosklerose (und damit Herzinfarkt und Schlaganfall) und der Diagnose von Fettstoffwechselstörungen.

Der Blutwert der Triglyceride ist nach Alkoholkonsum, bei Einnahme oraler Kontrazeptiva („Pille“) und Anabolika und in der Schwangerschaft erhöht (Hypertriglyceridämie), unter Heparin zur Blutverdünnung und Mangelernährung erniedrigt (Hypotriglyceridämie). Als Krankheiten führen Lebererkrankungen, Übergewicht (Adipositas), Herzinfarkt, Diabetes mellitus, Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zu einer Erhöhung.

Das Lipid Cholesterin ist ein wichtiger Bestandteil aller Zellmembranen und Ausgangspunkt der Synthese von Steroidhormonen wie den Geschlechtshormonen Östrogen und Testosteron. Ferner wird es für die Herstellung des Gallensaftes und von Vitamin D benötigt.

Cholesterin nimmt man mit der Nahrung auf, über die Hälfte des Bedarfes deckt die Leber mit eigener Synthese. Ein erhöhter Blutwert für Cholesterin gilt als Indikator für ein erhöhtes Arteriosklerose-Risiko und damit verbundene Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Insgesamt muss für eine solche Abschätzung auch der Blutwert für Triglyceride untersucht und die verschiedenen Formen des Cholesterins berücksichtigt werden. Da Fette nicht im Blutplasma löslich sind, muss Cholesterin zum Transport im Blut an Eiweiße gebunden sein.

Diese Lipoproteine haben unterschiedliche Dichten, weswegen man sie als low density (LDL), high density (HDL)- und very low density (VLDL)-Cholesterin bezeichnet. Hohe Blutwerte des „bösen“ LDL gelten als Risikofaktor für Arteriosklerose, wohingegen das „gute“ HDL-Cholesterin die Gefäßwände schützt. Auch wenn niedrige Gesamt-Cholesterin-Blutwerte allgemein als wünschenswert gelten, können extrem niedrige Blutwerte auf Erkrankungen zurückzuführen sein, etwa schwere Lebererkrankungen, Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa).

Eisen braucht der Körper vor allem für die Synthese des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin und des Muskelfarbstoffes Myoglobin. Dort ist es für den Sauerstofftransport zuständig. Ebenso spielt Eisen eine wichtige Rolle beim Elektronentransport, beispielsweise in den Cytochromen der Atmungskette, die dem Körper Energie aus Glucose liefert.

Weitere Enzyme mit Eisen sind am Aufbau der DNA und für die Bildung von Botenstoffen im Nervensystem zuständig. Es muss mit der Nahrung zugeführt werden und gelangt über den Dünndarm ins Blut. Der Blutwert des Eisens unterliegt einem zirkadianen Rhythmus und ist morgens am höchsten. Zwei Drittel des Körpereisens sind an Hämoglobin gebunden, der Rest an Speichermoleküle in Form von Ferritin und Transferrin. Der Eisenbedarf ist in Wachstum, Schwangerschaft, der Periode und bei Hochleistungssport erhöht.

Will man einen Eisenmangel sicher feststellen, muss man gleichzeitig die Blutwerte der Eisenspeicher Transferrin und Ferritin mit bestimmen. Allgemein bedeuten niedrige Blutwerte für Ferritin Eisenmangel. Ist der Blutwert für Eisen zusammen mit Ferritin erhöht und dabei Transferrin erniedrigt, liegt das an einer Hämochromatose, Blutmangel (Anämie), Leberschädigung oder Behandlung mit Östrogenen.

Eisen und Ferritin erniedrigt bei erhöhtem Transferrin kann ein Hinweis auf blutungsbedingten Eisenverlust oder Resorptionsstörungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) sein und tritt auch in der Schwangerschaft und bei Dialysepatienten auf. Ist der Blutwert für Eisen zusammen mit Transferrin niedrig und Ferritin hoch, liegen beispielsweise chronische Entzündungen oder Tumoren vor.

CK-NAC Wert steht für die Kreatinkinase, die man mit N-Acetylcystein (NAC) stabilisiert im Blutserum misst. Eigentlich handelt es sich dabei um vier verschiedene Enyzmvarianten (Isoenzyme), die man nach ihrem Vorkommen benennt: CK-MM (Skelettmuskel – macht mit über 95 % den Hauptanteil aus), CK-MB (Herzmuskel), CK-BB (Gehirn) und CK-MiMi (Mitochondrien).

Die Enzyme dienen der Regeneration des universellen Energieträgers Adenosintriphosphat (ATP) aus ADP und Phosphokreatin. Der Blutwert des CK-NAC ist nach traumatischen Muskelverletzungen, Krampfanfällen und starken körperlichen Anstrengungen erhöht. Gleiches gilt für Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), Herzinfarkten, entzündlichen Herzerkrankungen (Endokarditis, Myokarditis, Perikarditis, Pankarditis) und Tumoren. Der Blutwert des herzmuskelspezifischen CK-MB sollte unter 5 % liegen. Ist er höher und gleichzeitig der Blutwert der CK-NAC hoch, spricht das eindeutig für eine Myokardschädigung.

Myoglobin ist der rote Farbstoff, dem der Muskel seine Farbe zu verdanken hat. Wie das Hämoglobin der roten Blutkörperchen besitzt es ein Porphyrinmolekül, das Häm mit einem Eisenatom als Zentralatom. Dadurch können beide reversibel Sauerstoff binden.

Im Muskel dient das Myoglobin ebenso dem Sauerstofftransport wie das Hämoglobin im Blut. Sein Vorkommen beschränkt sich auf Herz- und Skelettmuskel. Daher findet man Myoglobin außerhalb des angegebenen Referenzbereiches nur dann im Blut, wenn ein Muskelschaden vorliegt. Es dient vorwiegend der Diagnose von Herzinfarkten. Zwei bis sechs Stunden nach einem solchen erreicht der Blutwert sein Maximum.

Myoglobin aus Skelettmuskeln tritt bei längerem Einklemmen (Unfälle) ins Blut über, bei fehlender Durchblutung (Ischämie) oder nach Kohlenmonoxid-Vergiftungen. Auch bei einer malignen Hyperthermie erhöhen sich die Blutwerte für Myoglobin dramatisch. Hierbei handelt es sich um eine seltene angeborene Störung des Calciumhaushaltes. Narkose führt zu massiver Calciumfreisetzung, die die Muskulatur kontrahiert und so eine lebensbedrohende Überwärmung hervorruft.

Troponin ist ein Muskeleiweiß, das neben Aktin in den dünnen Filamenten quergestreifter Muskulatur vorkommt. Es besteht aus drei Untereinheiten (Troponin I, T und C), von denen im Blutplasma nur Troponin I und T aneinandergelagert auftreten.

In der Labordiagnostik spielt das kardiale Troponin (cTN) des Herzens eine Rolle, da eine Schädigung des Herzmuskels zu einer Erhöhung des Blutwertes von Troponin I (cTnI) und Troponin T (cTnT) führt.

Daher wurde spezielle Troponin-Schnelltests entwickelt, mit denen sich ein Herzinfarkt schnell und spezifisch mit nur einem Bluttropfen erkennen lässt. Sie verwenden fast ausschließlich eine Nachweisreaktion des kardialen Troponin I, das ausschließlich im Herzen gebildet wird und daher absolut spezifisch für Herzinfarkte ist. Troponin T ist weniger spezifisch und kann auch nach extremer Muskelbelastung oder bei Niereninsuffizienz erhöht sein. cTnI steigt etwa drei Stunden nach einem Herzinfarkt an, erreicht nach etwa vier Tagen einen Höhepunkt und nach ein bis zwei Wochen wieder normale Blutwerte.

Die Laktat-Dehydrogenase LDH kommt im Körper in fünf verschiedenen Varianten (Isoenzymen) vor, die in den Organen in unterschiedlichen Mengen auftreten. Das Enzym ist in praktisch allen Zellen vorhanden und an der Bildung von Milchsäure (Lactat) bei der anaeroben Glykolyse zur Energiegewinnung beteiligt.

Wenn Zellen beschädigt werden, wird immer LDH freigesetzt und erhöht den Blutwert. In der Labordiagnostik bestimmt man die Gesamt-LDH im Blut, weitere Differenzierungen sind in der Regel nicht notwendig. Als Erkennungszeichen eines Herzinfarktes hat das wesentlich spezifischere Troponin die LDH abgelöst und wird nur noch zur Diagnose länger zurückliegender Infarkte (bis drei Wochen) verwendet.

Heute verwendet man den LDH BLutwert vor allem zur Diagnose von Erkrankungen der Leber und Galle (Leberstauung, Hepatitis, posthepatischer Ikterus durch Gallenstauung), Lungenembolien, Lungeninfarkten, Lungensarkoidose, Niereninfarkten, Pfeifferschem Drüsenfieber (Mononukleose) oder Blutarmut mit Zerfall der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie) und Tumoren. Durch den Zerfall der Erythrozyten kann der Blutwert fälschlich erhöht erscheinen, wenn man die Blutprobe nicht rechtzeitig in Serum und Sediment trennt, zu lange lagert oder falsch behandelt (Schütteln). Daneben ist die LDH nach schwerer körperlicher Arbeit oder Leistungssport erhöht, ohne dass das bedenklich wäre.

Die Glutamat-Dehydrogenase GLDH ist ein wichtiges Enzym des Stickstoffstoffwechsels und an der Herstellung von Glutamat beteiligt. Sie ist Bestandteil der Kraftwerke der Zellen, der Mitochondrien, und kommt vor allem in Leber, Niere und Pankreas vor. Daher taucht sie im Blut nur dann auf, wenn die Zellen geschädigt und Mitochondrien freigesetzt wurden.

Die mit dem Blutwert gemessene GLDH stammt fast ausschließlich aus Leberzellen (Hepatozyten). Sie steigt nach deren Schädigung schnell an und gilt daher als Leberenzym und Indikator für eine Schädigung des Leberparenchyms. Da sie eine relativ kurze Halbwertszeit hat, sinkt der Blutwert nach der Schädigung sehr schnell wieder ab. Starke Erhöhungen des GLDH-Blutwertes treten bei Alkoholmißbrauch, Lebernekrose, einer Gelbsucht nach Gallenstau (posthepatischer Ikterus) und bei einer Stauungsleber auf. Gleiches ist nach akuten Lebervergiftungen (Arsen, Schimmelpilzgifte (Aflatoxine), Tetrachlorkohlenstoff, Halotan-Narkose) der Fall.

Ferner steigt der Blutwert infolge einer Leberentzündung (Hepatitis), bei Fettleber (Steatosis hepatis) und Lebertumoren (hepatozelluläres Karzinom) oder Metastasen in der Leber an. Bei der Bestimmung berücksichtigt man auch die Leberwerte GOT und GPT, um nähere Aussagen über die Form der Schädigung machen zu können.

Die Normwerte der (Pseudo- oder unspezifischen) Cholinesterase hängen sehr stark von der verwendeten Labormethode ab. Es handelt sich um Enzyme, die Leberzellen zur Spaltung von Cholinestern bilden und die im Blut zirkulieren. Daher sind sie ein Maß für die Funktionsfähigkeit der Leber.

Eine Erhöhung der Blutwerte ist in der Mehrzahl der Fälle auf Diabetes mellitus oder die koronare Herzkrankheit zurückzuführen. Seltener ist Fettleibigkeit (Adipositas), eine Fettleber (Steatosis hepatis) oder eine Erhöhung der Triglyceride (Hypertriglyceridämie) mit gleichzeitig normalen bis leicht erhöhten Blutwerten für Cholesterin die Ursache.

Durch akute Eiweißverluste infolge einer vermehrten Ausscheidung im Darm (exsudative Enteropathie) oder über die Nieren (nephrotisches Syndrom) geht der Blutwert ebenfalls hoch. Eine Erniedrigung ist ein Anzeichen eines Leberparenchymschaden, etwa infolge einer Leberzirrhose, chronischen Hepatitis, Leberstauung oder Leberkrebs. Des Weiteren kommen Herzinfarkte, Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), schwere Anämien (Blutmangel), Entzündungen und Infektionen als Ursache in Frage.

Der CHE-Blutwert wird ferner durch Mangelernährung, Einnahme oraler Kontrazeptiva und Schwangerschaft bis zur sechsten Woche nach der Geburt erniedrigt. Eine Behandlung mit Acetylcholinesterase-Inhibitoren (Donepezil, Rivastigmin, Galantamin gegen Alzheimer) oder eine Vergiftung mit diesen (Insektizide wie E605, chemische Kampfstoffe wie Sarin) zielen auf die Aktivität der „echten“ (spezifischen) Cholinesterase ab und führen ebenfalls zu einer verminderten Produktion der Pseudo-CHE in der Leber

Bilirubin ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes, dessen Porphyrinanteil (Häm) in Leber und Milz über Biliverdin zu Bilirubin abgebaut wird. Der gelbbraune Farbstoff bindet im Blutplasma an Albumin (indirektes Bilirubin), das in Leberzellen abgespalten und durch Glucuronsäure (direktes Bilirubin) ersetzt wird, um die Substanz wasserlöslich zu machen.

Letzteres wird in der Gallenblase als Gallenfarbstoff mit dem Sekret in den Dünndarm abgegeben und mit dem Stuhl ausgeschieden. Ein geringer Teil gelangt über die Nieren in den Urin und ist für dessen Färbung verantwortlich. Niedrige Blutwerte für Bilirubin sind unbedenklich, zu hohe Blutwerte führen zu einer Ablagerung des Farbstoffes in der Haut und in den Augen. Das bezeichnet man als Gelbsucht (Ikterus). Die meisten Neugeborenen machen eine Neugeborenen-Gelbsucht (Icterus neonatorum) durch, weil die Leber noch nicht auf voller Leistung funktioniert und das nun nicht mehr benötigte fötale Hämoglobin abbauen muss.

Ebenso ist der Bilirubin-Blutwert immer dann erhöht, wenn verstärkt rote Blutkörperchen beschädigt und abgebaut werden, etwa bei großen Blutergüssen (Hämatomen) und nach Lungeninfarkten. Diese hämolytischen Formen bezeichnet man als hämolytischen (prähepatischen) Ikterus. Ein hepatozellulärer (intrahepatischer) Ikterus tritt auf, wenn die Leberzellen kein Bilirubin aufnehmen (Leberversagen, Virus-Hepatitis), dieses nicht mit Glucuronsäure konjugieren (Gilber-Meulengracht-Syndrom) oder der Bilirubintransport gestört ist. Der cholestatische (posthepatische) Ikterus ist Folge eines behinderten Gallenabflusses, meistens durch Gallensteine verursacht.

Amylasen sind Enzyme, die Stärke spalten. Sie kommen in den Speicheldrüsen und in der Bauchspeicheldrüse vor. Die Pankreasamylase (Pankreas-α-Amylase, Amy-P, Amy2, PAMY) wird im Pankreas in zwei Isoformen (Amy2A, Amy2B) gebildet und in den Dünndarm abgegeben, um Stärke und andere Kohlenhydrate in der Nahrung in kleinere Bruchstücke zu zerlegen.

Von dem Enzym gelangen nur geringe Mengen in das Blutserum (40 % aller Amylasen im Serum, 60 % stammen aus den Speicheldrüsen) und niedrige Blutwerte sind klinisch nicht relevant. Zu hohe Blutwerte sind ein deutliches Anzeichen für Störungen der Bauchspeicheldrüse, etwa infolge einer Entzündung (Pankreatitis), Tumoren (Pankreaskarzinom) oder Alkoholvergiftung. Auch Darmprobleme in Form eines Darmdurchbruches (Darmperforation) wie beim Blinddarm oder Darminfarkt (Mesenterialinfarkt) oder den Abfluss blockierende Gallensteine führen zu hohen PAMY-Blutwerten und heftigen Schmerzen.

Daher wird der Blutwert auch beim akuten Abdomen bestimmt, plötzlich auftretenden und sich rasch verschlimmernden Bauchschmerzen, die oft lebensbedrohliche Gründe haben. Seltenere Gründe für eine Erhöhung des Blutwertes der PAMY sind virusbedingte Leberentzündungen (Hepatitis A, B, C), Herzinfarkte, Lungensarkoidose oder Typhus.

Fructosamine entstehen durch die Reaktion von Fruchtzucker (Fructose) mit den Aminogruppen von Aminosäuren. Einer solchen Reaktion unterliegen auch die Serumproteine bei regelmäßig hohen Glucose-Blutwerten, allen voran das Hauptprotein des Serums, das Albumin. Daher spricht man auch von glykierten Serumproteinen.

Ähnlich wie der HbA1c gibt der Fructosamin-Blutwert Auskunft über die Höhe der zurückliegenden Blutzuckerschwankungen, in diesem Fall der letzten ein bis drei Wochen. Daher verwendet man den Fructosamin-Blutwert zur Verlaufskontrolle bei einer Diabetes-Therapie. Voraussetzung ist ein intakter Albumin-Haushalt, denn bei verstärkter Ausscheidung von Bluteiweißen über den Urin (Proteinurie) und anderen Störungen ist der Blutwert nicht aussagekräftig.

Andererseits bestimmt man bei Diabetes-Verlaufskontrollen den Fructosamin-Blutwert, wenn der Langzeit-Blutzuckerwert HbA1c wegen Anämien nicht dafür geeignet ist.

Beim Abbau des Porphyrinanteils (Häm) des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin in Leber und Milz entsteht der Farbstoff Bilirubin. Da es lipophil und damit nicht wasserlöslich ist, muss es für den Transport im Blut an Eiweiße (Albumin) gebunden werden (indirektes Bilirubin). In der Leber wird das Albumin entfernt und durch Glucuronsäure ersetzt, welche das Bilirubin wasserlöslich und zugleich ausscheidungsfähig macht (direktes Bilirubin, DBIL).

Diese Ausscheidung erfolgt über Stuhl und Urin, wo das Bilirubin für die gelblich-braune Färbung verantwortlich ist. Eine Laborwertbestimmung des Blutwertes des direkten Bilirubins ist nur zusammen mit dem Blutwert des Gesamt-Bilirubins sinnvoll. Überwiegt das direkte Bilirubin, spricht das für einen posthepatischen Ikterus, eine Gelbsucht infolge einer Stauung in den ableitenden Gallenwegen, meist infolge eines Gallensteines (Verschlussikterus).

Andere Ursachen sind Schäden des Leberparenchyms (Leberzirrhose, Leberentzündungen (Hepatitis), Lebertumore), Verengungen der Gallengänge (Gallengangsatresie) und Karzinome der Gallengänge (Cholangiokarzinom) oder der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskarzinom). Eine Erhöhung des Blutwertes kann auch durch die Einnahme von Medikamenten erfolgen (Acetylsalicylsäure (Aspirin), Captopril, Carbimazol, Cotrimaxol, Erythromycin, Isoniacid, Methotrexat, Paracetamol, Rifampicin).

Osmose bezeichnet die Diffusion von Teilchen durch eine semipermeable oder selektiv permeable Membran. Normalerweise verteilen sich mit der Zeit die Teilchen in einem abgeschlossenen Raum gleichmäßig. Wird der Raum durch eine nur teilweise durchlässige Membran unterteilt, gelangen nur die Teilchen auf die andere Seite, für die die Membran permeabel ist.

Im Körper wandert beispielsweise das Lösungsmittel Wasser ungehindert durch Zellmembranen, ebenso wie kleine Ionen (vor allem Natrium, Chlorid, Glucose, Harnstoff), wohingegen große Moleküle wie Eiweiße nicht passieren können. Mit Osmolalität bezeichnet man die Summe der molaren Konzentrationen aller osmotisch wirksamen Teilchen pro Gewichtseinheit. Die Einheit lautet Osmol pro Kilogramm Wasser. Den Blutwert (Plasmaosmolalität) bestimmt man, um das Auftreten osmotisch aktiver Substanzen im Serum zu messen. Verantwortlich für 90 % der Plasmaosmolalität sind Natriumionen.

Die Osmolalität ist bei Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, Nebennierenschwäche und Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) erniedrigt, bei Diabetes (vor allem Diabetes insipidus mit extremer Harnausscheidung), Durchfall oder Niereninsuffizienz erhöht. Die Bestimmung des Blutwertes erfolgt oft zur weiteren Untersuchung bei Störungen des Elektrolythaushaltes und veränderten Natriumkonzentrationen im Blutserum oder Urin. Bei Durchfällen kann der Blutwert bei der Diagnose der Ursache behilflich sein.

Cholesterin ist ein Lipid, das in allen tierischen und menschlichen Zellmembranen vorkommt. Es ist Ausgangspunkt der Synthese von Steroidhormonen, Vitamin D in der Haut und des Gallensaftes. Das Cholesterin stammt aus der Nahrung oder aus der Synthese in der Leber. Als fettlösliche Substanz muss es für den Transport in der Blutbahn an Proteine gebunden werden.

Diese Lipoproteine gibt es in verschiedenen Dichten, nach denen man die so gebundenen Formen des Cholesterins bezeichnet: very low densitiy lipoprotein (VLDL)-Cholesterin, low density lipoprotein (LDL)-Cholesterin, high density lipoprotein (HDL)-Cholesterin. Für den gemeinhin schlechten Ruf des Cholesterins ist das LDL-Cholesterin verantwortlich, das bei Erhöhung des Blutwertes als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Arteriosklerose, Atherosklerose, koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt) und Schlaganfälle gibt.

Dagegen bezeichnet man das HDL-Cholesterin oft als „gutes“ Cholesterin, da es Herz und Gefäßwände schützt (antiatherogene und kardioprotektive Wirkung). Für die Abschätzung solcher kardiovaskulären Risiken benötigt man außer dem Blutwert des HDL auch die Blutwerte des LDL, Cholesterin gesamt, Triglyceride. Hinzu kommen nach Bedarf die Blutwerte von Apolipoprotein A1 und B.

Die verschiedenen Formen des Cholesterins werden klassisch nach ihrer Dichte entsprechend ihres Sedimentationsverhalten in der Ultrazentrifugation bezeichnet. Danach unterscheidet man vier verschiedene Formen und somit Blutwerte: very low densitiy lipoprotein (VLDL)-Cholesterin, low density lipoprotein (LDL)-Cholesterin und high density lipoprotein (HDL)-Cholesterin.

Das wasserunlösliche Cholesterin wird in Form solcher Lipoproteine mit Eiweißen konjugiert, damit sie von ihrem Bildungsort in der Leber oder vom Darm, der sie aus der Nahrung aufnimmt, mit dem Blut transportieren lassen. LDL-Cholesterin gilt als das „böse“ unter den Cholesterinen, da ständig erhöhte Blutwerte das Risiko von Arteriosklerose und damit verbundenen Krankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen. Oft berechnet man den Arteriosklerose-Risiko-Index als Quotienten der Blutwerte von LDL zu HDL. Quotienten kleiner zwei sprechen für ein niedriges kardiovaskuläres Risiko, solche über vier für ein hohes.

Für die Berechnung des LDL-Blutwertes selbst verwendet man die Friedewald-Formel, nach der sich der LDL-Blutwert in mg/dl als Gesamtcholesterin minus HDL minus (Triglyceride/5) ergibt. Genauere Auskünfte über das Arterioskleroserisiko geben die Untereinheiten des LDL-Cholesterins, LDL-1 bis LDL-7. Erhöhte Blutwerte von LDL-1 und LDL-2 gelten als harmlos, wohingegen LDL-3 bis LDL-7 als Risikofaktoren einzustufen sind. Zu hohe Blutwerte für LDL sind auf Nierenerkrankungen, Schilddrüsenunterfunktion oder ungesunde Lebensweise mit viel Fett und wenig Bewegung zurückzuführen.

Ammoniak ist ein starkes Zellgift, das im Blut eigentlich nichts zu suchen hat. Es handelt sich dabei um ein Abbauprodukt des Eiweißstoffwechsels, das die Leber normalerweise in Harnstoff umwandelt und so unschädlich macht.

Daher treten erhöhte Blutwerte nur bei einer akuten Schädigung der Leber auf, die normalerweise für diese Entgiftung verantwortlich ist. Dazu gehört in erster Linie die Leberzirrhose, meist in Folge von Alkoholmissbrauch und das Leberkoma (Leberzerfallskoma, Leberausfallskoma). Hohe Blutwerte infolge solcher Leberschäden schlagen sich in erster Linie im Gehirn nieder. Dort führen sie zu einer hepatischen Enzephalopathie (portosystemische oder portokavale Enzephalopathie), einer schwerwiegenden Leber-Hirn-Störung mit langfristig nur begrenzt reversiblen Hirnschäden.

Bei Alkoholmissbrauch gilt die hepatische Enzephalopathie als Komplikation mit der höchsten Mortalitätsrate.

Laktate sind die Salze der Milchsäure. Diese entsteht bei der anaeroben Glykolyse von Glucose, entsprechend der Milchsäuregärung, in allen Zellen. Das ist vor allem bei starker Beanspruchung der Muskulatur der Fall, wenn diese nicht genügend Sauerstoff für den vollständigen Abbau der Glukose in der Atmungskette bekommt.

Im Muskel selbst äußert sich der hohe Milchsäureanteil in einer Übersäuerung in Form des bekannten Muskelkaters. Gehen Zellen zugrunde, setzen sie dabei Lactat frei. Neben hoher körperlicher Aktivität führt auch Alkoholkonsum zu einem Anstieg des Blutwertes bis über das Doppelte des Normbereiches. Ein erhöhter Blutwert von Lactat (Hyperlactämie) gilt daneben als Indikator für Sauerstoffmangelversorgung (Hypoxien) von Geweben, etwa bei Infarkten vor allem des Darms (Mesenterialinfarkt).

Ähnliches ist bei einer bakteriellen Blutvergiftung (Sepsis) und der metabolischen Azidose der Fall, einer Übersäuerung des Blutes bei entgleisendem Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz oder Leberzirrhose. Ferner bestimmt man den Lactat-Blutwert bei Lungenembolien, Nierenversagen, Schock, Herzinfarkten und Herzinsuffizienz. Einige Medikamente lösen ebenfalls eine Erhöhung des Blutwertes aus (Metformin zur Diabetes-Behandlung, Isoniazid gegen Tuberkulose) wie auch ein Vitamin B1-Mangel.

Bei der Bestimmung des Phosphates im Serum muss man darauf achten, dass der Patient nüchtern ist und die Blutwerte starken Schwankungen im Tagesverlauf unterliegen. Morgens sind die Konzentrationen am höchsten und fallen im Laufe des Vormittags ab. Im Körper findet sich das meiste Phosphat zusammen mit Calcium als Calciumphosphat in Knochen und Zähnen. Im Blut und Extrazellularraum liegen nur rund 1 % des gesamten Phosphates vor.

Davon ist die Hälfte an Proteine und Komplexe gebunden, die andere Hälfte besteht aus freiem und physiologisch aktivem Phosphat. Die Einlagerung von Phosphat und Calcium in die Knochen und die Freisetzung ins Blut unterliegen der Kontrolle des Vitamin D und des Parathormons. Der Blutwert wird zudem über die Ausscheidung in den Nieren geregelt.

Erhöhungen des Blutwertes sind die Folge von Niereninsuffizienz, einer Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreodismus), Tumoren und Metastasen in den Knochen oder einer Überdosierung von Vitamin D. Auch durch den Zerfall roter Blutkörperchen (Hämolyse) kann viel Phosphat freigesetzt werden. Umgekehrt führen Vitamin D-Mangel (Rachitis), Resorptionsstörungen von Calcium, Phosphat oder Vitamin D, Durchfälle, Erbrechen, Blutvergiftung (Sepsis) oder Alkoholmissbrauch zu einer Herabsetzung des Blutwertes.

Leberwerte im Blut

Die Leber ist das wichtigste Entgiftungsorgan des Menschen. Viele körpereigene Substanzen und Medikamente werden in der Leber so metabolisiert, dass die Nieren sie über den Harn ausscheiden können. Daneben ist die Leber auch für die Produktion zahlreicher Substanzen verantwortlich. Daher spiegeln die umgangssprachlich Leberwerte genannten Konzentrationen einiger Leberenzyme die Funktionsfähigkeit der Leber wider.

Viele der in der Labordiagnostik bestimmten Enzyme kommen auch in anderen Organen vor, aber eine Schädigung der Leber führt zu sehr ausgeprägten Veränderungen der Blutwerte. Zu den Ursachen veränderter Leberwerte gehören Infektionen, Vergiftungen und andere Erkrankungen wie Karzinome, Lebermetastasen und Gallenstauungen (Cholestasen), die sich bis in das Leberparenchym zurück stauen.

Die Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (Aspartat-Aminotransferase ASAT oder AST) ist für die Bildung von Oxalacetat und Glutamat aus Aspartat und α-Ketoglutarat zuständig und damit an der Energiegewinnung aus Glykolyse und Atmungskette beteiligt. Dementsprechend findet sie sich vorwiegend in den Kraftwerken der Zelle, den Mitochondrien, in Leber und den Muskeln des Skeletts und Herzens.

Ferner findet man sie in Niere, Bauchspeicheldrüse, Gehirn und roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Wegen des erhöhten Vorkommens in der Leber gilt der Blutwert der GOT als Leberwert. Die stärksten Blutwerterhöhungen treten dementsprechend bei einer akuten Schädigung der Leber durch Vergiftungen (Alkohol), Entzündungen (Hepatitis) oder Leberstauungen auf.

Ebenfalls sehr hoch ist der GOT-Blutwert nach Muskelschäden, so etwa wenige Stunden nach einem Herzinfarkt, nach traumatischen Muskelverletzungen oder bei einer Muskeldystrophie. Hirninfarkte, Lungenembolien oder Wiederbelebungsmaßnahmen mit Defibrillatoren erhöhten den GOT-Blutwert ebenfalls. Andere Ursachen sind die Behandlung mit blutverdünnendem Heparin und mit Salicylaten (Aspirin).

Die Glutamat-Pyruvat-Transaminase (neue Bezeichnung Alanin-Aminotransferase ALT oder ALAT) kommt wie die GOT vorwiegend in der Leber vor. Daher gilt ihr Blutwert ebenfalls als Leberwert. Sie bildet Pyruvat und L-Glutamat aus L-Alanin und α-Ketoglutarat bei der Neubildung von Glucose für den Energiehaushalt und im Harnstoffzyklus.

Den GPT-Blutwert bestimmt man vor allem bei Verdacht auf Erkrankungen von Leber oder Galle, meistens zusammen mit anderen Leberwerten. Zusammen mit der GOT dient der GPT-Blutwert der Bestimmung des de Ritis-Quotienten (GOT/GPT), der Aussagen über die Schwere einer Leberschädigung erlaubt. Er sollte zwischen 0,6 und 0,8 liegen.

Blutwerte unter 1,0 sprechen für einen leichten Leberschaden (akute Leberentzündungen durch Hepatitis A, B, C-Viren, Gallenkoliken (Cholangitis), Tumoren oder Metastasen). Quotienten über 1,0 findet man bei schweren Leberschäden (Leberzirrhose, chronische Hepatitis, akute Vergiftungen beispielsweise durch Knollenblätterpilze). Zu einer kurzfristigen Erhöhung des GPT-Blutwertes führen auch Herzinfarkte.

Die Gamma-GT (γ-GT, GGT, Gamma-Glutamyltranspeptidase) kommt in den Zellmembranen aller Zellen vor und überträgt als Transaminase Glutamylreste des Glutathions auf andere Moleküle. Die höchsten Konzentrationen finden sich in Darm, Leber, Niere, Milz und Pankreas, labormedizinisch relevante Erhöhungen des Blutwertes treten jedoch fast ausschließlich bei Reaktionen der Leber auf, weswegen man sie zu den Leberwerten rechnet.

Für Schäden an Leberzellen dient die Gamma-GT als hochempfindlicher Parameter. Ist ihr Blutwert isoliert erhöht, ohne dass das auch für die anderen Leberwerte zutrifft, ist das meistens auf Alkoholgenuss zurückzuführen. Zu den Leberschädigungen, die mit einer Erhöhung des Blutwertes der Gamma-GT und Veränderungen der übrigen Leberwerte einhergehen, gehören vor allem Vergiftungserscheinungen infolge regelmäßigen Alkoholgenusses, Toxinen (Knollenblätterpilz), Medikamenten und Gelbsucht durch Gallenstau (cholestatischer Ikterus) oder Leberkarzinome und Lebermetastasen anderer Tumoren.

In selteneren Fällen ist der Gamma-GT-Blutwert durch Diabetes mellitus, Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononucleosis), Schilddrüsenerkrankungen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) oder Schlaganfälle (ischämischer Insult) erhöht. Ständig erhöhte Gamma-GT-Blutwerte gelten als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

Die alkalische Phosphatase spaltet unter leicht alkalischen Bedingungen Phosphatreste von Zuckern, Nukleinsäuren und Proteinen ab. Sie sind im menschlichen Körper weit verbreitet, vor allem in Darm, Leber, Knochen und der Plazenta. Meistens bestimmt man als Blutwert nur die Gesamt-AP, eine weitere Differenzierung weiterer Blutwerte nach dem organischen Ursprung nimmt man eher selten vor.

Die alkalische Phosphatase stammt vorwiegend aus Leber, Knochen und Darm und deutet daher auf Erkrankungen dieser Organe hin. Bei Knochen dient sie dem Nachweis von Tumoren, Entzündungen (Osteomyelitis), deformierenden Erkrankungen wie Rachitis (durch Vitamin D-Mangel), Knochenbrüchen und verstärktem Knochenabbau infolge einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose).

Im Wachstum ist der Blutwert der Knochen-AP physiologisch normal erhöht. Die Leber-AP ist bei Leberkarzinomen, Leberzirrhose, Hepatitis A/B/C und Gallenstau (Choleostase) höher als normal. Hohe Blutwerte der Dünndarm-AP tritt ebenfalls bei Leberzirrhose und Gallenstau auf, oebenso bei den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Eine Reihe von Medikamenten erhöht den Blutwert der alkalischen Phosphatase (Allopurinol, Cyclophosphamid, Cotrimoxazol, Methotrexat, Phenobarbital), wohingegen die „Pille“, Eiweißmangel und Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) den Blutwert herabsetzen.

Blutwerte der Gerinnung

Die Blutgerinnung (Hämostase) dient dem schnellen Gefäßverschluss bei Verletzungen. Sie verhindert Blutverluste und ist Voraussetzung für die Wundheilung. Für die Blutstillung (primäre Hämostase) verengen sich die betroffenen Gefäße mittels der glatten Muskelzellen in ihrer Wand, rollen sich ein und werden durch Blutplättchen (Thrombozyten), die sich an den Wänden und untereinander anlagern provisorisch verschlossen.

Dieser erste Gefäßverschluss muß durch die anschließende eigentliche Blutgerinnung (sekundäre Hämostase) stabilisiert werden. Dies geschieht über die sogenannte Blutgerinnungskaskade, einen mehrstufigen Prozess, bei dem Gerinnungsfaktoren zu einem stabilen Gefäßverschluss mittels Fibrinfäden sorgen. Die Endothelzellen des verletzten Gefäßes und die Thrombozyten setzen Wachstumsfaktoren frei, die Bindegewebszellen (Fibroblasten) einwachsen lassen und so die Wundheilung einleiten.

Nach Abschluss der Wundheilung wird der verschließende Thrombus durch fibrinolytische Enzyme des Blutplasmas beseitigt. In der Labordiagnostik lassen sich die Blutwerte verschiedener der an diesen Prozessen beteiligten Proteine und Enzyme nachweisen, um die Funktionsfähigkeit der Blutgerinnung zu überprüfen. Denn Störungen der Blutgerinnung verursachen Thrombosen, Embolien oder führen zu einer erhöhten Blutungsneigung, die schlimmstenfalls zu inneren Blutungen und Tod führen.

Der Quick-Wert hat nichts mit „schnell“ zu tun, sondern wurde nach seinem Entdecker Armand J. Quick benannt. Er dient der Basisdiagnostik von Blutgerinnungsstörungen und wird in % der durchschnittlichen Gerinnungszeit von Blutplasma in der Normalbevölkerung angegeben. Für die Bestimmung dieses Blutwertes verwendet man Citratblut, in dem vorgegebenes Citrat das enthaltene Calcium bindet und eine vorzeitige Gerinnung vor dem Test verhindert.

Für die Koagulometrie nach Quick verwendet man lediglich das abzentrifugierte Serum. Man gibt Calcium im Überschuss und Gewebethromboplastin zu und beobachtet, wie viele Sekunden es bis zur Bildung von Fibrinfäden und damit zum Eintritt der Gerinnung dauert. Mit diesem Blutwert erfasst man die Aktivität der Gerinnungsfaktoren II (Prothrombin), V (Proaccelerin), VII (Prothrombinogen), X (Faktor X) und von Fibrinogen (extrinsischer oder exogener Teil der Blutgerinnung).

Den Quick-Wert bestimmt man vor allem in der Verlaufskontrolle einer Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten (Antikoagulanzien wie Marcumar) oder im Vorfeld einer Operation. Neben blutverdünnenden Mitteln erniedrigen auch ein Mangel der genannten Blutgerinnungsfaktoren, Vitamin K-Mangel und Leberfunktionsstörungen wie Leberzirrhose und Pilzvergiftungen den Quick-Wert. Der Blutwert ist selten erhöht; gegebenenfalls ist das ein Effekt von Penicillin oder Barbituraten. Zu einer medikamentös bedingten Erniedrigung des Blutwertes führen hingegen Paracetamol, Salicylate (Acetylsalicylsäure, Aspirin) oder Vitamin K-Antagonisten zur Gerinnungshemmung (Marcumar, Warfarin).

Die partielle Thromboplastinzeit (PTT, aktivierte partielle Thromboplastinzeit aPTT) wird in Citratplasma einer Blutprobe bestimmt. Die Blutgerinnung wird durch Calcium, Phospholipiden und Aktivatoren in Gang gesetzt und die dafür benötigte Zeit gemessen. Im Gegensatz zum Quick-Wert, der den extrinsischen Teil der Blutgerinnung untersucht, dient die PTT als Suchtest für Defekte der intrinsischen (endogenen) Blutgerinnung mit den Blutgerinnungsfaktoren VIII, IX, XI, XII, XIV und XV und den Faktoren der gemeinsamen Endstrecke der Blutgerinnung I, II, V FX.

Den Blutwert PTT misst man zur Verlaufskontrolle einer Therapie mit Heparin oder Vitamin K-Antagonisten, wobei man bei letzteren der Quick-Wert meistens bevorzugt. Ebenso ist dieser Blutwert zur Einschätzung des Blutungsrisikos vor einer Operation geeignet. Bei der Bluterkrankheit (Hämophilie) überwacht man mit der PTT den Erfolg der Substitutionstherapie mit fehlendem Faktor IIX (Hämophilie A) oder IX (Hämophilie B). Die PTT ist bei Thrombozytosen (Überschuss an Blutplättchen, etwa in Folge einer Eisenmangelanämie) verkürzt. Verlängert ist die PTT bei einer unbehandelten Hämophilie, von Willebrand-Jürgens-Syndrom und unter Therapie mit Heparin oder Marcumar und anderen Cumarinen.

Die Plasmathrombinzeit (PTZ) ist ein Maß für die gemeinsame Endstrecke der Blutgerinnung (Umwandlung von Fibrinogen in Fibrin) und ergänzt damit den Quick-Wert für den extrinsischen (exogenen) und die PTT für den intrinsischen (endogenen) Teil der Blutgerinnung (letztere berücksichtigt zusätzlich ebenfalls die Endstrecke). Wie bei Quick und PTT erfolgt die Messung des Blutwertes im Serum von durch Citrat ungerinnbar gemachtem Blut (Calciumentzug). Sie erfasst die Zeit der Umwandlung von Fibrinogen in Fibrin nach Zugabe von Calcium im Überschuss und Thrombin (Blutgerinnungsfaktor IIa).

Mit diesem Clotting-Test kann man einen Mangel an Fibrinogen diagnostizieren. Alle anderen Faktoren, die im Vorfeld physiologisch eine Rolle spielen, sind damit bereits vorgegeben und beeinflussen das Testergebnis nicht. Der Blutwert PTZ dient vor allem der Kontrolle einer gerinnungshemmenden Behandlung mit Heparin und der Diagnose unklarer Blutgerinnungsstörungen. Ein zu hoher Blutwert bedeutet einen Mangel an Fibrinogen (Hypofibrinogenämie) oder ein komplettes Fehlen (Afibrinogenämie).

Ebenfalls erhöht ist er nach Fibrinolysetherapie mit Streptokinase, Staphylokinase oder Urokinase zur Auflösung von Blutgerinnseln nach Herzinfarkt oder Schlaganfall. Bei Neugeborenen ist die PTZ erhöht, da sie ihre Blutgerinnungskaskade erst vervollständigen müssen und daher einen vorübergehenden Fibrinogenmangel aufweist. Andere Gründe für die Erhöhung des Blutwertes sind Blutvergiftungen (Sepsis), großflächige Verbrennungen und multiple Verletzungen nach Unfällen, die den Fibrinogenvorrat aufbrauchen. Ebenso können Niereninsuffizienz oder Leberzirrhose die PTZ heraufsetzen. Verkürzte PTZ ist klinisch nicht relevant.

Fibrinogen (Faktor I) ist wichtig für den letzten Schritt der Blutgerinnung, bei dem es durch Calcium und Thrombin in Fibrin umgewandelt wird. Das Fibrin vernetzt sich mit Gerinnungsfaktor XIII und Blutplättchen, bewerkstelligt so den Wundverschluss und ermöglicht die nachfolgende Wundheilung. Hergestellt wird Fibrinogen in der Leber.

Der Blutwert des Fibrinogens wird in durch Citrat ungerinnbar gemachtem Blut bestimmt. Dazu wird die Gerinnungskaskade durch die Zugabe von lyophilisiertem Thrombin gestartet. Den Blutwert des Fibrinogens bestimmt man bei Verdacht auf Gerinnungsstörungen oder Entzündungen. Hohe Blutwerte gelten als Risikofaktoren für Arteriosklerose sowie Thrombosen, Embolien und Thromboembolien wie Herzinfarkte, Lungenembolien und Schlaganfälle.

Antithrombin-III ist ein Eiweiß, das die Leber bildet und die Blutgerinnung hemmt. Es wirkt sich vor allem auf Thrombin und die Faktoren IXa, Xa, XIa und XIIa aus. Die „Bauchspritze“ mit Heparin wirkt vor allem auf das AT3, dessen Bindung an die Blutgerinnungsfaktoren durch das Heparin auf das Tausendfache gesteigert wird.

Fehlt AT3 im Blut, führt das zu erhöhter Thromboseneigung, eine Erhöhung des Blutwertes zu erhöhter Blutungsneigung. Liegt im Körper eine Thrombose, Embolie oder Thromboembolie vor, kann der AT3-Blutwert Hinweise auf die zugrunde liegende Ursache geben. Bereits bestehende innere oder äußere Blutungen, Verletzungen, Blutvergiftung (Sepsis) verbrauchen AT3 und erniedrigen den Blutwert (Verbrauchskoagulopathie).

Gleiches gilt für Lebererkrankungen mit Parenchymschäden (Hepatitis, Leberzirrhose, akute Leberdystrophie), Nierenschäden mit Proteinverlust (nephrotisches Syndrom mit Proteinurie) oder Einnahme verschiedener Medikamente wie Ovulationshemmern („Pille“). Der Blutwert des AT3 ist bei Gallenstauungen (Cholestasen), Einnahme blutgerinnungshemmender Medikamente (Antikoagulanzien wie Warfarin und Marcumar) erhöht.

AT3 zählt zu den Akut-Phasen-Proteinen und ist daher auch bei Entzündungen und Krebserkrankungen höher als normal. Bei Neugeborenen ist der Blutwert des AT3 physiologisch erhöht, da ihnen das für die Synthese in der Leber notwendige Vitamin K fehlt. Patienten mit Antithrombinmangel bekommen zur Substitution AT3-Konzentrat.

Die PFA-Verschlusszeit ist ein Thrombozytenfunktionstest und Maß für die primäre Hämostase (Blutgerinnung). Für die Bestimmung des Blutwertes werden Thrombozytenadhäsion und Thrombozytenaggregation in einem Blutgefäß in vitro simuliert.

Dazu leitet man Citratblut mit konstanter Flussrate und gleichbleibendem Druck durch eine Teflonkapillare und eine mit Collagen (als Endothelersatz) und Epinephrin (als Aktivator) beschichtete Blende (Apertur). Beide Substanzen aktivieren die Blutgerinnung und führen zur Adhäsion und Aggregation der darin enthaltenen Blutplättchen.

Es bildet sich in der Apertur ein Thrombus, wie das auch in einem Blutgefäß der Fall wäre. Die PFA-Verschlusszeit entspricht der Zeit, innerhalb derer das Blut gerinnt und der Fluss in der Kapillare zum Erliegen kommt (in vitro-Blutungszeit). Indiziert ist die Bestimmung des Blutwertes PFA-Verschlusszeit beim Verdacht auf eine Thrombozytenfunktionsstörung (Thrombozytopathie) wie dem von Willebrand-Syndrom oder einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie).

Den Blutwert der PFA-Verschlusszeit Collagen/ADP bestimmt man im Prinzip genauso wie die mit Collagen/Epinephrin, nur verwendet man anstelle des Epinephrins ADP.

Beide Thrombozytenfunktionstests führt man zusammen durch, um die blutverdünnende Wirkung von Thrombozytenaggregationshemmern (nicht-steroidale antiinflammatorische Agenzien (NSAIA) wie Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin); Clopidogrel, Ticlopidin) oder einer Substitutionstherapie des von Willebrand-Syndroms (Faktor VIII-Konzentrat) nachzuweisen, da diese nicht bei allen Patienten funktionieren.

Blutwerte im Kleinen Blutbild

Das kleine Blutbild ist ein Standardtest und die häufigste Blutuntersuchung beim Menschen. Es dient der schnellen Erstdiagnose von Infektionen, Entzündungsreaktionen, Blutgerinnungsstörungen oder Tumorerkrankungen. Dementsprechend setzt man es auch zur Verlaufskontrolle bei der Therapie entsprechender Erkrankungen ein, bei Verdacht auf Blutbildungsstörungen und vor Operationen.

Man bestimmt die Anzahl der verschiedenen Blutzellen inklusive der Blutplättchen und ihr Verhältnis zueinander wie auch die Konzentrationen des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) und andere wichtige Parameter der roten Blutkörperchen. Das kleine Blutbild ist die Grundlage weiterer Bestimmungen wie des Differenzialblutbildes und der Leber- und Nierenwerte.

Für das kleine Blutbild im Labor verwendet man ungerinnbar gemachtes Blut aus der Armvene, für sofortige Messungen genügt ein kleiner Bluttropfen aus der Fingerkuppe. Vollautomatisierte Geräte bestimmen die entsprechenden Parameter binnen kürzester Zeit und vergleichen sie mit den Normwerten.

Leukozyten sind die weißen Blutkörperchen, die in erster Linie für das Immunsystem verantwortlich sind. Sie bilden Antikörper und sorgen in Form von Fresszellen für die Beseitigung von Bakterien, Viren und Zelltrümmern. Werden viele davon durch Signalstoffe angelockt, führt das zu einer Entzündung.

Daher gilt der Blutwert der Leukozyten im kleinen Blutbild als wichtigster Parameter für das Vorliegen von Infektionen und/oder Entzündungen im Körper. Erhöhte Leukozytenzahl (Leukozytose) kann auch bedeuten, dass viele Antikörper gebildet werden, so auch im Rahmen von Autoimmunerkrankungen wie Heuschnupfen, Hausstauballergie, Hashimoto-Thyreoiditis oder Lupus erythematodes. Verschiedene Vergiftungen führen ebenfalls zu hohen Leukozytenzahlen. In extremer Form ist das auch bei Blutkrebs (Leukämie) der Fall. Außerdem führen körperliche Belastungen und Stress, Rauchen, Schwangerschaft und einige Medikamente (Glukokortikoide wie Cortison, Dexamethason) zu erhöhten Blutwerten.

Erniedrigte Leukozytenzahlen (Leukopenien) sind ein Hinweis auf Infektionen mit Viren (Masern, Mumps), Parasiten (Malaria, Typhus) oder eine Milzüberfunktion (Hyperspleniesyndrom). Schädigung des Knochenmarks durch Bestrahlung oder Chemotherapie vermindert die Produktion der Leukozyten. Daher führt man unmittelbar vor jeder Chemotherapie-Sitzung ein kleines Blutbild durch.

Lymphozyten sind eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und stellen etwa 25–40 % dieser Gruppe. Die meisten davon sind im Gewebe oder in den lymphatischen Organen (Lymphknoten, Milz, Mandeln, Thymus, Peyer-Plaques des Darms) mit der Immunabwehr beschäftigt, nur etwa vier Prozent zirkulieren im Blut und gehen in die Messung des Blutwertes ein.

Die lymphatischen Organen können sie bei Bedarf freisetzen. Man unterscheidet B-Lymphozyten und T-Lymphozyten. Die B-Lymphozyten sind für die humorale Immunabwehr zuständig, das heißt sie bilden nach Kontakt mit einem körperfremden Antigen Antikörper, um damit beispielsweise Bakterien zu beseitigen (Plasmazellen). Dagegen erkennen die T-Lymphozyten Antigene, die von körpereigenen Zellen auf ihrer Oberfläche präsentiert werden. Sie sorgen für die Beseitigung der erkrankten oder von Viren befallenen Zellen (zytotoxische T-Lymphozyten, Killerzellen). Einige T-Zellen sind für das immunologische Gedächtnis zuständig und veranlassen eine schnelle Immunreaktion bei erneutem Kontakt mit einem Antigen.

Der Blutwert der Lymphozyten ist bei Leukozytosen, verschiedenen Leukämien und Lymphomen erhöht, bei Leukopenien erniedrigt. Zu Leukopenien kommt es beispielsweise bei der Krebsbehandlung (Strahlentherapie, Chemotherapie), Autoimmunerkrankungen wie Heuschnupfen oder Hashimoto-Thyreoiditis und im Rahmen einer erworbenen Immunschwäche (AIDS).

Mixed Cells ist eine veraltete Bezeichnung für die gemischt großen und kleinen weißen Blutkörperchen in einem Lymphom (Lymphdrüsenkrebs).

In der alten pathologisch-mikroskopischen Untersuchung unterschied man zwischen Mixed Cell-Lymphomen, diffusen Mixed Cell-Lymphomen und Mixed Small and Large Cell-Lymphomen (gemischt kleinzellig und nicht-kleinzellig). Mittlerweile fasst man diese als Non-Hodgkin-Lymphome zusammen. Ansonsten spielt dieser Blutwert labordiagnostisch keine Rolle.

Die neutrophilen Granulozyten stellen den Hauptanteil an weißen Blutkörperchen. Wenn der Blutwert infolge einer Neutropenie absinkt, steigt das Risiko von Infektionen. Hauptsächlich betroffen sind davon Häute und Schleimhäute, die von Staphylokokken und Streptokokken besiedelt werden.

Sehr starke Neutropenien begünstigen die Verbreitung von Viren und Pilzen wie Candida. Umgekehrt gibt es eine Reihe klinisch relevanter Noxen, die den Blutwert der Neutrophilen herabsetzen. Dazu gehören Infektionen mit Bakterien, Viren und Einzellern, physikalische und chemische Ursachen (Radioaktivität, Bestrahlung, Chemotherapie, Alkohol), Autoimmunerkrankungen (rheumatisches Fieber, rheumatoide Arthritis), Eiweiß- und Vitaminmangel (Unterernährung, Mangel an Vitamin B2 und Vitamin B12) sowie hämotologische Systemerkrankungen (akute Leukämien ALL, AML; Plasmozytome, eine Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome).

Erythrozyten sind die roten Blutkörperchen, die mit ihrem Hämoglobin für den Gastransport zuständig sind. Sie tauschen in der Lunge das verbrauchte Kohlendioxid gegen frischen Sauerstoff aus und bringen diesen zu den Körperzellen. Erniedrigte Blutwerte der Erythrozyten bezeichnet man als Anämien; bei einer mikrozytären Anämie sind das Hämoglobin, bei einer makrozytären Anämie die Erythrozyten stärker verändert.

Zu hohe Blutwerte (Polyglobulie) sind meistens die Folgen einer Dehydrierung (Exsikkose) durch zu wenig Flüssigkeitszufuhr oder einer Polycythaemia vera, einer myeloproliferativen Erkrankung der hämatopoetischen Stammzellen, die zur vermehrten Bildung von Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten führt. Von einer Pseudopolyglobulie spricht man, wenn chronische Durchfälle und anhaltendes Erbrechen den Flüssigkeitsgehalt des Körpers reduzieren und so den relativen Gehalt an roten Blutkörperchen, letztlich also auch den Blutwert heraufsetzen.

Unter chronischem Sauerstoffmangel werden vermehrt Erythrozyten gebildet, um mehr von dem knappen Sauerstoff einfangen und transportieren zu können. Das ist beispielsweise bei Aufenthalten im Gebirge ein normaler Vorgang und nicht pathologisch, wohl aber krankhaft bei verschiedenen Lungen- und Herzerkrankungen.

Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff. Es handelt sich dabei um ein Eiweiß (Globin) aus vier Untereinheiten mit jeweils einem Porphyrinringsystem in der Mitte, dem Häm, mit einem Eisenion als Zentralatom. An dieses Eisen binden Sauerstoff oder Kohlendioxid, sodass beide mit den roten Blutkörperchen transportiert werden können.

Ein einzelnes Hämoglobinmolekül kann demzufolge mit seinen vier Untereinheiten vier Gasatome transportieren. Erniedrigungen und Erhöhungen des Blutwertes für Hämoglobin gehen in der Regel mit den entsprechenden Veränderungen in der Anzahl der roten Blutkörperchen einher. Daher findet man erhöhte Blutwerte für Hämoglobin ebenfalls bei Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung, Exsikkose), Durchfällen und Erbrechen oder der myeloproliferativen Erkrankung der Stammzellen Polycythaemia vera. Auch für den längeren Aufenthalt im Hochgebirge gilt wieder ähnliches wie für die Erythrozytenzahl. Eine Sonderform der erhöhten Blutwerte für Hämoglobin kommt beim Doping von Leistungssportlern mit Erythropoetin vor.

Dieses Hormon kurbelt die Produktion von Hämoglobin und Erythrozyten an und soll den Sauerstofftransport beim Sport verbessern. Niedrige Blutwerte für Hämoglobin sind wie niedrige Blutwerte der Erythrozyten meist Hinweis auf eine Blutarmut (Anämie) oder größere Blutverluste durch Verletzungen. In selteneren Fällen weisen die Erythrozyten zu wenig Hämoglobin auf, etwa infolge eines Mangels an Eisen, Vitamin B2 oder Vitamin B12. Zu einem Flüssigkeitsüberschuss (Hypervolämie) des Blutes mit „Verdünnung“ des Hämoglobins kommt es infolge von Nierenerkrankungen mit verminderter Harnausscheidung (Niereninsuffizienz). In der Schwangerschaft geht der Blutwert des Hämoglobins ebenfalls zurück, da die Entwicklung des Embryos viele Ressourcen verbraucht.

Der Hämatokrit bezeichnet den Anteil der Erythrozyten am Blutvolumen. Die roten Blutkörperchen stellen 99 % der Blutzellen, sodass der Blutwert Hämatokrit ziemlich genau dem gesamten Zellvolumen (Paked Cell Volume, PCV) entspricht. Man bestimmt den Hämatokrit durch die Zentrifugation von ungerinnbar gemachtem EDTA-Blut in einer Kapillare oder einem Röhrchen.

Die Blutkörperchen sedimentieren, Erythrozyten zuunterst, darüber eine dünne weiße Schicht aus weißen Blutkörperchen und Blutplättchen und schließlich das gelbliche Blutplasma. Der Hämatokrit entspricht der Höhe der roten Blutkörperchensäule im Verhältnis zur gesamten Blutsäule in Prozent. Eine schnellere rechnerische Bestimmung ist durch die Multiplikation des MCV-Blutwertes mit der Erythrozytenzahl möglich.

Da der Blutwert Hämatokrit den Anteil an Blutkörperchen wiedergibt, ist er ein wichtiges Maß für das Verhältnis von Zellen zu Flüssigkeit und damit die Viskosität und Fließfähigkeit des Blutes. Niedrige Viskosität führt zu einer Mehrbelastung des Herzens, schlechteren Fließeigenschaften und damit zu einem höheren Risiko für Thrombosen, Embolien und Thromboembolien in Form von Herzinfarkten, Schlaganfällen und Lungenembolien. Erhöhungen und Erniedrigungen des Blutwertes haben die gleichen Ursachen wie die von Hämoglobin und Erythrozyten. Hohe Blutwerte sind die Folge von Austrocknung und Flüssigkeitsmangel, Blutverlusten, längeren Aufenthalten in großer Höhe und Polycythaemia vera. Niedriger Hämatokrit tritt bei Überwässerung und Anämien auf.

Leistungssport senkt den Hämatokrit und die Viskosität des Blutes, sodass das Blut besser fließt und das Herz dafür weniger Leistung erbringen muss. Einen erhöhten Blutwert kann man relativ schnell durch die Zufuhr von viel Flüssigkeit herabsetzen.

MCV ist das Mean Corpuscular Volume, einer der drei Erythrozyten-Indizes MCV, MCH und MCHC. Es handelt sich dabei um das durchschnittliche Volumen eines einzelnen roten Blutkörperchens, das in Femtolitern (=1/1.000 Picoliter = 1/1.000.000 Nanoliter = 1/1.000.000.000 Mikroliter) angegeben wird.

Den Blutwert kann man als Quotienten aus dem Hämatokrit und der Anzahl der Erythrozyten pro Volumeneinheit berechnen (Volumen aller Erythrozyten durch Anzahl aller Erythrozyten = Volumen eines einzelnen Erythrozyten). Heute erfolgt die Bestimmung des MCV allerdings meist in Form der Messung der Impedanz einer Blutprobe oder der Lichtbrechung einzelner Blutkörperchen mithilfe eines Durchflusszytometers.

Die Bestimmung des Blutwertes erfolgt fast immer zusammen mit den beiden anderen Erythrozyten-Indices MCH und MCHC. Der Blutwert des MCV dient vor allem der Unterscheidung verschiedener Anämien, die man nach Erniedrigung (mikrozytäre Anämie: meist durch Eisenmangel, Eisenverwertungsstörungen, Vitamin B6-Mangel), Normalwerten (normozytäre Anämie: Blutungen, Nierenerkrankungen, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) oder Erhöhung des Blutwertes (makrozytäre Anämie: in der Regel durch Vitamin B2 (Folsäure)- oder Vitamin B12-Mangel) unterteilt.

Bestimmte Medikamente, Leberzirrhose und Alkoholmißbrauch erhöhten den Blutwert des MCV ebenfalls wie auch Plasmozytome und Leukämien.

Der MCH-Blutwert gibt dem mittleren Hämoglobingehalt eines roten Blutkörperchen wieder (Mean Corpuscular Hemoglobin). Er gehört zu den Erythrozytenparametern, die in der Regel zusammen bestimmt werden: MCH, MCV und MCHC.

Der Hämoglobingehalt eines einzelnen Erythrozyten schwankt aus den gleichen Gründen wie das Gesamt-Hämoglobin: Bei Erhöhungen liegen Durchfälle oder Darmerkrankungen, Alkoholmissbrauch, Nierenerkrankungen, Leberzirrhose oder Krebserkrankungen vor. Niedrige Blutwerte sind die Folge von Eisenmangel, Eisenverwertungsstörungen, Vitamin B2-Mangel oder Vitamin B12-Mangel. Rechnerisch ergibt sich der MCH-Blutwert als Produkt von MCV und MCHC (MCH = MCV x MCHC).

Wie das MCV dient der MCH der Klassifikation von mikrozytären, normozytären und makrozytären Anämien; Erythrozyten mit vermindertem Hämoglobingehalt bezeichnet man als hypochrom, mit normalem als normochrom und solche mit erhöhter Hämoglobinmenge als hyperchrom.

Thrombozyten oder Blutplättchen (englisch platelets) sind streng genommen keine echten Zellen, da ihnen ein Zellkern fehlt. Sie schnüren sich von den kernhaltigen Megakaryozyten des Knochenmarks ab und sind unregelmäßig geformt. Ihre Hauptaufgabe ist die Blutgerinnung, wo sie bei der primären Hämostase an die verletzten Gefäßwände anhaften und sich miteinander vernetzen.

Danach lösen sie die sekundäre Hämostase aus, indem sie die Blutgerinnungskaskade aktivieren. Diese führt zur Bildung eines stabilen Thrombus, der aus dem lockeren Vorgänger durch die Bildung von Fibrinfäden zusätzlichen Halt erfährt. Daraus ergeben sich die Konsequenzen eines zu niedrigen oder zu hohen Blutwertes: bei zu wenig Thrombozyten besteht erhöhte Blutungsneigung, bei zu vielen erhöht sich das Risiko unerwünschter Blutverklumpungen in Form von Embolien und Thromben mit resultierenden Schlaganfällen, Herzinfarkten und Lungenembolien.

Erhöhte Thrombozyten-Blutwerte (Thrombozytose) findet man bei starken Blutungen, Infektionen und Entzündungen sowie verschiedenen Tumoren. Sie treten auch generell nach Operationen auf, bei einer Auflösung der roten Blutkörperchen (Hämolyse), Entfernung der Milz (Splenektomie) und bei myeloproliferativen Erkrankungen (Polyzythämie und Thrombozythämie). Zur Erniedrigung der Blutwerte ((Thrombo(zyto)penie) bei verstärktem Verbrauch durch das Schließen von Wunden und bei Infektionen (Verbrauchskoagulation), durch Leukämien, VitaminB2-Mangel oder Vitamin B12-Mangel, Vergrößerungen der Milz (Hypersplenismus) und bei Beeinträchtigungen des Knochenmarks (Gifte, Bestrahlung, Radioaktivität, Chemotherapie).

Retikulozyten (Proerythrozyten) sind die unreifen roten Blutkörperchen, die die Normoblasten (orthochromatische Erythroblasten) des Knochenmarks bilden. Daher spiegelt ihr Blutwert die Aktivität des Knochenmarks bei der Produktion der Erythrozyten wider. Sie sind geringfügig größer als die reife Form, ebenfalls kernlos, enthalten aber noch Reste von RNA und Zellorganellen.

Klinisch interessant ist der Blutwert für die Retikulozyten bei der Differenzialdiagnose von Anämien. Dafür werden noch weitere Retikulozyten-spezifische Blutwerte bestimmt, wie das Retikulozyten-Hämoglobin (Ret-H), Retikulozyten-Index (RI, Anteil der Retikulozyten an der Gesamtzahl roter Blutkörperchen), Retikulozyten-Produktionsindex (RPI, Anzahl der Retikulozyten am gesamten Blutzellenvolumen) und Retikulozyten-Reifeindex (IRF, RMI, Anteil der unreifen Retikulozyten an der Gesamtzahl der Retikulozyten via Messung des verbliebenen RNA-Gehaltes).

Zu einer Vermehrung der Retikulozyten und Erhöhung des Blutwertes kommt es infolge einer gesteigerten Produktion von Erythrozyten, vor allem nach starken Blutverlusten nach Verletzungen oder Operationen, bei Auflösung (Hämolyse) der roten Blutkörperchen oder Sauerstoffmangel beim Aufenthalt in großen Höhen.

Das große Blutbild – Differenzial- Blutbild

Beim Differenzial-Blutbild unterscheidet man zusätzlich zum kleinen Blutbild die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) weiter nach Anzahl und Gruppen.

Früher geschah das nach Färbung unter dem Mikroskop, heute übernehmen Durchflusszytometer diese Aufgabe in Sekundenschnelle. Differenzial-Blutbild und kleines Blutbild bezeichnet man zusammen als großes Blutbild. Wichtig ist das Differenzial-Blutbild für alle Erkrankungen, an denen die weißen Blutkörperchen beteiligt sind, also alle Formen von Leukopenien (Verminderungen) und Leukozytosen (Vermehrungen). Gegebenenfalls lassen sich auch Vorstufen und unreife Formen aller Blutkörperchenarten feststellen.

Insgesamt dient das Differenzial-Blutbild der Differenzialdiagnose von Leukämien und Lymphomen, allergischen Reaktionen, Autoimmunerkrankungen, Entzündungen und Infektionen.

Lymphozyten stellen 25-40 % der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Man findet sie im Gewebe und vor allem in den lymphatischen Organen (Lymphknoten, Milz, Mandeln, Thymus, Peyer-Plaques des Darms), die sie nach Bedarf freisetzen.

Im Blut zirkulieren davon nur etwa vier Prozent. Die Blutwerte sind bei Infektionen erhöht, bei Lymphomen, Malignomen oder Lupus erythematodes erniedrigt.

Eosinophile Granulozyten haben ihren Namen von der Anfärbbarkeit mit basischen Farbstoffen (Eosin) erhalten. Die kleinen Vesikel im Zellinneren erscheinen daraufhin rötlich. Sie dienen vor allem der Beseitigung von Einzellern, Würmern und anderen Parasiten durch Phagozytose und sind bei allergischen Reaktionen (Heuschnupfen, Asthma, Hausstaubmilben-Allergie) erhöht.

Gleiches gilt für Leukämien (CML), Lymphome und metastasierende Karzinome. Bei einigen Infektionen ist der Blutwert langfristig erhöht, so bei Masern und Scharlach.

Monozyten sind die größten der weißen Blutkörperchen. Sie werden im Knochenmark gebildet, gelangen ins Blut und wandern von dort aus bald in das Gewebe ein, wo sie sich zu Makrophagen umwandeln. Makrophagen sind die wichtigsten Fresszellen des Immunsystems, die Bakterien und Zelltrümmer beseitigen und im Zellinneren verdauen.

Daher finden sich hohe Blutwerte (Monozytosen) vor allem bei bakteriellen Infektionen, Parasitenbefall, Autoimmunerkrankungen wie den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und Leukämie (AML), aber auch Lungen- und Mammakarzinomen. Erniedrigte Blutwerte (Monozytopenien) sind selten und treten beispielsweise beim AIDS auf.

Der Blutwert Anisozytose bedeutet, dass Zellen unterschiedliche Größen haben (griechisch an-iso-zytosis). In der Labordiagnostik verwendet man den Begriff fast ausschließlich für Erythrozyten unterschiedlichen Ausmaßes.

Dort unterscheidet man bei diesem Blutwert zwischen kleinen (Mikrozyten) und großen (Makrozyten) Formen, die unabhängig von ihrer Größe die typische scheibenförmige Gestalt mit zwei Eindellungen aufweisen. Normale Erythrozyten haben einen Scheibendurchmesser um die 8 µm. Ursache für eine Anisozytose sind Blutbildungsstörungen wie Eisenmangelanämien.

Mit dem Blutwert Polychromasie bezeichnet man eine untypische Anfärbbarkeit der Erythrozyten. Normalerweise lassen sie sich mit basischen Farbstoffen wie Eosin rosa anfärben (Orthochromasie, regelrechte Anfärbbarkeit).

Bei einer Polychromasie färben sie sich auch mit sauren Farbstoffen wie Methylenblau oder Kristallviolett (Polychromatozyten). Man findet dieses Phänomen bei der perniziösen Anämie infolge Vitamin B12-Mangel, Bleivergiftungen oder den Thalassämien mit genetischem Defekt in Hämoglobinsynthese oder -abbau.

Als Retikulozyten (Proerythrozyten) bezeichnet man unreife rote Blutkörperchen. Sie werden von den Normoblasten (orthochromatischen Erythroblasten) des Knochenmarks gebildet und müssen noch ausreifen.

Dabei verlieren sie ihre letzten Reste von RNA und Zellorganellen und werden geringfügig kleiner. Im Blut finden sich nur wenige Retikulozyten, ihre Anzahl und damit ihr Blutwert steigt aber bei Blutverlusten durch Blutungen oder Hämolysen, Sauerstoffmangel oder längeren Aufenthalten in größer Höhe an.

Blutwerte rheumatischer Erkrankungen

Bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises geben einige Blutuntersuchungen wichtige Hinweise auf die mögliche Ursache der Krankheit. Neben allgemeinen Laborwerten wie Blutbild und Gerinnung spielen die Blutwerte spezieller Antikörper (Rheumafaktoren), Entzündungswerte sowie Parameter von Stoffwechsel- und Organfunktionen, Hormonwerte und Vitamine/Spurenelemente eine Rolle.

Alle diese Blutwerte sind jedoch nur gemeinsam mit gründlicher körperlicher Anamnese und bildgebenden Verfahren aussagekräftig und erlauben nur in der Zusammenschau eine sichere Diagnose.

Antistreptolysin ist ein Antikörper, den der Mensch gegen die Gifte (Toxine) von Streptokokken bildet. Viele Streptokokken sind harmlose Mitbewohner auf Haut und Schleimhäuten. Einige Stämme von Streptococcus pyogenes bilden jedoch Giftstoffe (Streptolysine), die die roten Blutkörperchen auflösen (hämolysieren).

Bei einer erstmaligen Infektion produziert der Körper Immunglobuline gegen diese Streptolysine, die die Bestimmung des Blutwertes erlauben. Der Nachweis von Antistreptolysin ist wenig spezifisch und wenig sensitiv, sodass man weitere diagnostische Kriterien heranziehen muss, um eine Streptokokkeninfektion nachzuweisen. Dazu gehören Scharlach oder Entzündungen von Hals, Nase und Rachen.

Diese können sekundär zu rheumatischem Fieber, rheumatischer Endokarditis, Blutvergiftungen (Sepsis) und anderen Erkrankungen führen.

Rheumafaktoren nennt man Autoantikörper, die der Mensch gegen körpereigenes Immunglobulin G (IgG) bildet. Das passiert, wenn infolge Antigenbindung das Immunglobulin seine Struktur leicht verändert und so Anteile des Moleküls an die Oberfläche kommen, die normalerweise verborgen bleiben.

Diese unüblichen Strukturen stuft die körpereigene Immunabwehr als fremd ein und bildet Antikörper (vor allem IgM, seltener IgA oder IgG) dagegen. Die Blutwerte der „traditionellen” Rheumafaktoren sind wichtige Nachweisfaktoren für rheumatische Erkrankungen. Für den Test führt man einen Agglutinationstest durch, bei dem das Blut eines Patienten bei Vorhandensein von Rheumafaktoren verklumpt.

Als alleiniger Nachweis sind ihre Blutwerte mangels Spezifität und Sensitivität nicht geeignet. Daher muss man stets weitere Kriterien zur sicheren Diagnose einer rheumatischen Erkrankung mit einschließen.

Medikamente

Einige Medikamente sind bei der Behandlung der entsprechenden Erkrankung sehr nutzbringend, haben allerdings den kleinen Schönheitsfehler, dass ihre therapeutische Bandbreite relativ eng ist. Das heißt, schon bei einer relativ geringfügigen Erhöhung des Blutwertes gelangt man von den erwünschten Effekten zu einer unerwünschten Intoxikation mit erheblichen Nebenwirkungen.

Daher muss man die Blutwerte im Rahmen einer langfristigen Behandlung regelmäßig kontrollieren. Prominenteste Beispiele für solche Medikamente sind Herzglykoside und das Theophyllin zur Behandlung von Asthma bronchiale und chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD).

Digoxin ist ein Glykosid aus dem Roten Fingerhut (Digitalis purpurea), das man zur Behandlung von Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und Herzrhythmusstörungen (Vorhofflattern/Vorhofflimmern) einsetzt. Die therapeutische Bandbreite ist sehr gering, und bereits geringe Überdosierungen und leichtfügig erhöhte Blutwerte führen zu Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen und verlangsamtem Herzschlag (Bradykardie).

Sobald sich solche Symptome zeigen, überprüft der Arzt den Blutwert, um eine Überdosierung gegebenenfalls auszugleichen. Der angegebene Referenzbereich des Blutwertes entspricht dem tolerierbaren therapeutischen Bereich, da Digoxin natürlicherweise nicht im Körper vorkommt. Da Digoxin je nach persönlicher Kondition unterschiedlich wirkt, vor allem bei älteren Patienten und bei verschiedenen Grunderkrankungen, muss der Arzt die Einstellung anhand des „Digitalis-Spiegels“ sehr gründlich vornehmen.

Das Theophyllin des schwarzen Tees gehört wie Coffein und Theobromin zu den methylierten Xanthinderivaten. Bei chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) und Asthma bronchiale setzt man es ein, um Bronchien und Gefäße zu erweitern und die Entzündungen zu lindern.

Im Körper kommt es normalerweise nicht vor, sodass der Blutwert normalerweise bei 0 mg/l liegt und der Referenzbereich den tolerierbaren Blutwert im Rahmen einer Behandlung (therapeutischen Bereich) wiedergibt. Überdosierungen und überhöhte Blutwerte führen zu Verdauungsstörungen, Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien), beschleunigtem Herzschlag (Tachykardie) und wahrnehmbaren Herzschlägen (Palpitationen).

Hormone und Diabetes

In den Follikeln der Schilddrüse beginnt die Synthese der Schilddrüsenhormone am Thyreoglobulin (TG). An Tryptophanreste werden Jodatome angehängt und die jodierten Aminosäurereste als Trijodthyronin T3 oder Tetrajodthyronin T4/Thyroxin T abgespalten. In die Blutbahn abgegeben wandeln die Zellen das T4 nach Bedarf in das hormonell wesentlich wirksamere T3 um.

Die Bestimmung des Blutwertes für fT3 erfolgt zur Therapiekontrolle bei der Substitutionstherapie mit L-Thyroxin (mindestens 24 h nach der letzten Einnahme des Medikamentes). Diese Bestimmung ist sinnvoller als die des Blutwertes für Gesamt-Trijodthyronin, da nur die freie Form auch wirklich hormonell wirksam ist und man von der Gesamtmenge nicht auf den freien Anteil rückschließen kann.

Das Thyreoidea-stimulierende Hormon wird im Hypophysenvorderlappen gebildet. In die Blutbahn ausgeschüttet gelangt es in die Schilddrüse und steuert dort als übergeordnete Instanz die Steuerung der Hormonproduktion in der Schilddrüse. Daher ist die Bestimmung des Blutwertes von TSH sinnvoll, wenn man den Grund für eine Schilddrüsenfehlfunktion herausfinden möchte.

Bei einer primären Schilddrüsenfehlfunktion (Hyperthyreose oder Hypothyreose) liegt die Ursache in der Schilddrüse selbst, wobei der TSH-Spiegel normal ist. Bei sekundären Fehlfunktionen funktioniert die Schilddrüse eigentlich völlig normal, nur ist zu viel oder zu wenig TSH im Blut vorhanden und verursacht so eine Fehlregulation mit zu viel oder zu wenig Produktion von T3 und T4. Basal bedeutet, dass bei der Bestimmung des Blutwertes keine Hormonbehandlung etwa mit L-Thyroxin stattfindet, da diese aufgrund der Rückkopplungsmechanismen das Ergebnis verfälschen würde.

Der TRH-Test bewegt sich noch eine Stufe höher als bis zum Hypophysenvorderlappen. Die Produktion des Thyreoidea-stimulierenden Hormons wird ihrerseits durch das übergeordnete Thyreotropin-releasing (Thyreotropin-freisetzende) Hormon TRH aus dem Hypothalamus (einer Gehirnregion) gesteuert.

Beim Test verwendet man dieses TRH, um damit die Freisetzung von TSH aus der Hypophyse und damit die Produktion von Trijodthyronin und Thyroxin in der Schilddrüse zu provozieren. Dazu bestimmt man die BLutwerte von TSH und fT4 und appliziert anschließend eine geringe Menge TRH intravenös. Nach einer halben Stunde misst man die beiden Blutwerte erneut. Liegt der Anstieg nach dieser Zeit in dem angegebenen Referenzbereich, gilt das als normale Stimulation.

Bei Blutwerten unter 2,5 mU/l liegt eine Schilddrüsenautonomie (Schilddrüse reagiert nicht auf übergeordnete Hormone), Hyperthyreose oder Erkrankung der Hypophyse vor. Blutwerte über 25 mU/l sind ein Zeichen für eine latente Schilddrüsenunterfunktion.

Das humane Beta-Choriongonadotropin wird normalerweise in Eierstöcken und Hoden in geringer Menge gebildet und findet sich daher bei Männern wie auch Frauen. Zu Beginn der Schwangerschaft verlagert sich die Hauptproduktion in die Plazenta und der Blutwert steigt erheblich an: bis zur 3. Schwangerschaftswoche (SSW) auf ≤50 U/l, mit Höchstwerten von 40.000-140.000 U/l in der 13. SSW und fällt im dritten Trimenon wieder auf 5.000-65.000 U/l ab.

Diese deutlichen Unterschiede zu den normalen Referenzbereichen prädestinieren das β-hCG zur Früherkennung einer Schwangerschaft. Die in der Apotheke erhältlichen Schwangerschaftstests verwenden daher das Hormon im Urin. Das Hormon dient in erster Linie der Erhaltung der Schwangerschaft, da es die Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut verhindert. Neben der Erkennung einer Schwangerschaft wird der Blutwert des β-hCG zur Kontrolle der Schwangerschaft sowie zur Feststellung einiger Krebserkrankungen (Chorionkarzinom, Keimzelltumoren – auch bei Männern) verwendet.

Insulin kennt man als Blutzuckerhormon, das den Glukosehaushalt des Körpers steuert. Produziert wird es von den in den hormonproduzierenden Inseln der Bauchspeicheldrüse, daher der Name. Nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit steigt der Blutglukosespiegel im Blut an. Das veranlasst die β-Zellen zur Freisetzung von Insulin, das über die Blutbahn zu allen Körperzellen gelangt.

Über spezielle Rezeptoren veranlasst das Pankreashormon die Zellen zur Aufnahme der Blutglukose. Damit steht der Zucker den Zellen zur Energiegewinnung zur Verfügung und der Blutglukosespiegel sinkt auf normale Blutwerte (80-125 mg/dl). Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) beruht auf zwei Pathomechanismen. Beim verbreiteten Diabetes Typ II werden die Zellen insulinresistent und reagieren nicht mehr hinreichend auf das hormonelle Signal, obwohl genug davon im Blut zirkuliert.

Beim Diabetes Typ I liegt eine Insulin-Produktionsstörung im Pankreas vor, sodass der Blutwert des Insulins zu gering ist. Dementsprechend lässt sich mit der Bestimmung des Blutwertes des Insulins diagnostizieren, welche Form des Diabetes bei einem Patienten vorliegt.

Den Blutwert des Hämoglobin A1c bezeichnet man auch als Langzeit-Zuckerwert. Das kommt daher, dass das Hämoglobin der roten Blutkörperchen in Abhängigkeit von der Blutzuckerkonzentration mit Traubenzuckermolekülen (Glukose) beladen (glykiliert) werden. Diese sogenannte Amadori-Umlagerung erfolgt ohne Beteiligung von Enzymen oder Cofaktoren und sehr langsam.

Daher tritt sie nur bei langfristig erhöhten Blutzuckerwerten und in Abhängigkeit von der Glukosekonzentration auf, kurzfristige Erhöhungen des Blutwertes wie nach einer Mahlzeit spielen keine Rolle. Die Erythrozyten haben eine mittlere Lebensdauer von etwa acht Wochen; daher verrät der HbA1c-Blutwert, wie sich der Blutzucker in diesem Zeitraum entwickelt hat.

Ein HbA1c-Blutwert von 5,6 % bedeutet einen optimalen mittleren Blutzucker von 100 mg/dl, Blutwerte über 12 % weisen auf eine dramatische Erhöhung über 300 mg/dl hin. Jüngere Diabetiker gelten mit einem HbA1c ≤8 % als gut eingestellt, bei Patienten über 70 Jahren sind Blutwerte unter 10 % noch vertretbar. Bei Kinderwunsch sollte der Blutwert unter 6 % liegen.

Leberwerte – Leberserologie

Anti-HAV-Antikörper (α-HAV) sind gegen das humane Hepatitis A-Virus gerichtet. Es handelt sich dabei um Immunglobuline der Subtypen IgG und IgM. Dementsprechend unterscheidet man beim Blutwert zwischen Anti-HAV-IgG und Anti-HAV-IgM.

Das Anti-HAV-IgM lässt sich bereits kurze Zeit nach einer Ansteckung nachweisen und bleibt danach rund ein halbes Jahr detektierbar. Daher dient der Blutwert in erster Linie dem Screening einer frischen Infektion. Dahingegen werden Anti-HAV-IgG-Antikörper nach Kontakt mit Hepatitis A lebenslang gebildet. Ebenso produziert das Immunsystem diesen Subtyp nach einer Impfung gegen Hepatitis A, sodass man die Bestimmung des Blutwertes zum Nachweis eines bestehenden Impfschutzes verwenden kann.

Die Anti-HBs-Antikörper (α-HBs) richten sich gegen das Surface-Antigen des humanen Hepatitis B-Virus. Von diesem Antigen ist nur wenig in die vollständigen Viren eingebaut, mehr als das 10.000fache zirkuliert im Blut und lenkt das Immunsystem vom eigentlichen Übeltäter ab.

Es handelt sich um Immunglobuline vom IgG-Subtyp, die das Immunsystem nach Infektion mit dem Virus selten lebenslänglich, meist aber über viele Jahre bildet. Daher kann man den Blutwert zum Screening auf eine überstandene Ansteckung mit dem Hepatitis B-Virus verwenden. Weil der Antikörper als einziger nach Hepatitis B-Impfung produziert wird, dient sein Blutwert zur Überprüfung des Impfschutzes. Um eine ausreichende Immunität sicherzustellen, sollte der Antikörpertiter über 100 U/l liegen.

Gegebenenfalls muss die Impfung aufgefrischt werden, um für weitere Jahre der Immunität zu sorgen. Eine solche Überprüfung findet daher bei medizinischem Personal in regelmäßigen Abständen statt.

Möchte man wissen, ob ein Patient zur Zeit infektiös ist, bestimmt man gleichzeitig mit dem Blutwert des HBs-Antikörpers das HBs-Antigen selbst, das die Antikörperproduktion auslöst. Findet man dieses, sind aktuell auch Hepatitis B-Viren vorhanden und der Patient ansteckend. Im Verlauf einer Hepatitis B verschwindet das Antigen und erscheinen die Anti-HBs-Antikörper (Serokonversion), sobald die Viren auf dem Rückzug sind und die Erkrankung ausheilt.

Verläuft die Hepatitis B chronisch, sind oftmals über mehrere Wochen weder das Antigen noch der Antikörper in den Blutwerten nachweisbar.

Anti-HCV-Antikörper sind gegen diverse Proteine des Hepatitis C-Virus. Einige dieser Proteine sind Bestandteile des Viruspartikels, andere sind viruscodierte Eiweiße, die im Laufe der Replikation der Viren in den Zellen gebildet und bei deren Absterben freigesetzt werden. Das Vorhandensein von Anti-HCV bedeutet immer einen vorangegangenen Viruskontakt und ist daher bei einer akuten, chronischen oder bereits überstandenen Hepatitis C im Blut vorhanden.

Bei einem positiven Blutwert ist eine chronische Hepatitis C am wahrscheinlichsten, da der Antikörper anfangs nur bei etwa der Hälfte der akuten Infektionen zu finden ist und die meisten Erkrankungen ohne Symptome chronisch verlaufen.

Blutwerte als Tumormarker (Krebsmarker)

Tumormarker sind Eiweiße, Peptide oder sonstige Substanzen, die im Idealfall nur bei Vorliegen einer Krebserkrankung in Blut oder Urin erscheinen. In vielen Fällen werden diese Proteine jedoch auch von gesunden Zellen in geringen Mengen gebildet und der Blutwert steigt durch einen Tumor nur an. Daher spricht man je nach Exklusivität der Bildung durch Krebsgewebe von Spezifität und je nach Empfindlichkeit des Markers von Sensitivität.

Die als Blutwert im Blut nachweisbaren Tumormarker sind hinsichtlich dieser beiden wichtigen Charakteristika recht unterschiedlich. Daher dienen sie oft nur als erster Hinweis, den man erst durch weitere diagnostische Verfahren wie Bildgebung durch MRT und CT bestätigen oder verwerfen kann. In der Regel verwendet man die Blutwerte seltener für die Diagnose, sondern vor allem für die Verlaufskontrolle während und nach einer Therapie der Krebserkrankung.

Das prostata-spezifische Antigen gehört zu den recht spezifischen Tumormarkern, die man auch zur Diagnose des Prostatakarzinoms einsetzen kann. Physiologisch kommt die Serinprotease nur sehr geringen Mengen im Blut vor. Den größten Teil mischt die Prostata dem Ejakulat bei, für dessen Verflüssigung nach der Ejakulation das PSA sorgt.

Da das PSA auch beim Gesunden vorkommt, gilt es in erster Linie als Gewebemarker, der typisch für Prostatagewebe ist. Dementsprechend ist der Blutwert auch bei der Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie, BPH) älterer Männer erhöht. Die BPH gilt aber als Vorstufe des bösartigen Prostatakarzinoms, bei dem der PSA-Blutwert stark erhöht erscheint. Die Übergänge zwischen BPH und Krebs sind fließend. Falschpositive Befunde können bei Entzündungen der Vorsteherdrüse (Prostatitis) auftreten.

Das carcinoembryonale Antigen wird vom Embryo im Magen-Darm-Trakt gebildet. Schon vor der Geburt geht die Produktion zurück. Beim Erwachsenen stellen nur noch wenige Zellen vor allem der Darmschleimhaut, Leber und Bauchspeicheldrüse CEA her, das in geringen Mengen im Blut erscheint. Die höchsten CEA-Blutwerte sind bei Darmkrebs zu messen, bei dem die CEA-Konzentration in den betroffenen Zellen auf das über 500fache des Blutwertes gesunder Darmepithelzellen ansteigen kann.

Sowohl Spezifität als auch Sensitivität des CEA-Blutwertes sind eher gering. Viele Darmerkrankungen außer Krebs steigern den Blutwert, andererseits ist CEA nur bei etwa zwei Dritteln der Darmkrebspatienten erhöht. Klinisch wertvoll ist CEA als Zweitmarker neben anderen Tumormarkern und zur Verlaufskontrolle. Als solcher wird es bei einer ganzen Reihe von Tumoren des Magen-Darm-Traktes (Speiseröhre, Magen, Darm, Leber, Pankreas) wie auch Prostata, Schilddrüse, Niere, Blase und anderen eingesetzt.

BGA Wert Blutgasanalyse

Eine der Hauptaufgaben des Blutes ist der Gastransport. Sauerstoff wird in den Lungenbläschen auf das Hämoglobin der roten Blutkörperchen übertragen und in den Körper transportiert. Dort findet der Austausch gegen Kohlendioxid als Stoffwechselendprodukt statt. Dieses wird im nächsten Schritt in der Lunge an die Atemluft abgegeben.

Die Blutwerte der Sättigung der beiden Blutgase und die mit dem Kohlendioxid als Kohlensäure verbundene Ansäuerung spielen eine wichtige Rolle in der Labordiagnostik. Sie geben Auskunft über die Transportfähigkeit des Blutes, den Umfang des Gasaustausches in Lunge und Gewebe und den Säure-Basen-Haushalt.

Der pH-Wert steht für die Konzentration von Wasserstoffionen (Protoniumnionen, H + ) in einer Lösung (pondus Hydrogenii) und damit für saure oder basische Bedingungen. Da fast alle physiologischen Vorgänge wie etwa enzymatische Reaktionen ein bestimmtes pH-Optimum haben, muss der Säure-Basen-Gehalt im Blut und in der Gewebsflüssigkeit im Extrazellularraum in sehr engen Grenzen reguliert werden.

Der pH-Wert wird in einer logarithmischen Skala wiedergegeben; das bedeutet, dass eine pH-Änderung um eine Einheit eine Änderung der Wasserstoffionenkonzentration um den Faktor 10 bedeutet. Erhöhungen des pH-Wertes im Blut bezeichnet man als Alkalose, eine Erniedrigung als Azidose. Zu solchen Veränderungen kommt es bei Erbrechen und Durchfällen, bei Diabetes, Nierenfunktionsstörungen und Störungen im Eiweiß- oder Fettstoffwechsel.

Als Partialdruck bezeichnet man den Teil des Drucks eines bestimmten Gases am Gesamtdruck aller beteiligten Gase. Dazu gehört der Kohlendioxid-Partialdruck pCO2. Der Blutwert gibt an, wie viel Kohlendioxid im (arteriellen oder kapillären) Blut gelöst vorliegt. Da das Kohlendioxid als Endprodukt der Atmungskette in der Lunge abgeatmet wird, stellt der pCO2 einen wichtigen Parameter für die Funktionsfähigkeit der Lunge dar.

Ein hoher pCO2 bedeutet, dass viel Kohlendioxid in Form von Kohlensäure im Blut vorliegt. Dieser Säuregehalt muss mit Puffersubstanzen, vor allem in Form von Hydrogencarbonat (Bicarbonat, HCO3 – ) aufgefangen und neutralisiert werden, um den pH-Wert konstant zu halten.

Proteine Werte im Blutbild

Die Immunglobuline vom Subtyp E sind die Ig’s, die mit einem Anteil von nur 0,1 % am seltensten im Blut vorkommen. Das liegt daran, dass die meisten Moleküle auf der Oberfläche von Mastzellen und basophilen Granulozyten sitzen, die für die Immunabwehr im Gewebe zuständig sind. Wichtig ist es dort vor allem für die Abwehr von Parasiten wie Einzellern und Würmern.

An Mastzellen gebundenes IgE veranlasst diese bei Antigenkontakt zur Ausschüttung von Histamin, das Allergien vom Soforttyp (Typ I) auslöst. IgE ist damit hauptsächlich verantwortlich für Heuschnupfen, allergisches Asthma, Nesselsucht (Urticaria) und Allergien gegen Hausstaub, Bienengift, Latex oder Nahrungsmittel (Nüsse, Zitrusfrüchte). Gegebenenfalls kommt es dabei zu Überempfindlichkeitsreaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock.

Immunglobulin G bezeichnet man auch als Gammaglobulin. Hierbei handelt es sich um das Immunglobulin, das mit einem Anteil von etwa 60 % im Blut am häufigsten vorkommt. Die Plasmazellen der Immunabwehr produzieren es nach Antigenkontakt erst eine ganze Weile nach dem IgM. Wenn ein entsprechendes IgG im Blutwer erscheint, weiß man, dass die Infektion bereits eine Weile zurückliegt.

Das Eiweiß bindet an die Antigene von Erregern, die so für die Fresszellen sichtbar gemacht und von diesen eliminiert werden. Andere inaktivieren Toxine, wie etwa Antistreptolysin. Immunglobuline vom Subtyp G sind die erste Immunabwehr eines Neugeborenen, denn IgG kann als einziger Antikörper die Plazentaschranke durchdringen. So schützt es ein Kind bereits unmittelbar nach der Geburt vor den wichtigsten Krankheitserregern, bevor dieses sein eigenes Immunsystem aufgebaut hat (Nestschutz).

Immunglobulin A hat meistens eine spezielle Struktur, bei dem zwei der Y-förmigen Immunglobuline an ein besonderes Protein (secretory piece) gebunden sind. Dieses Glykoprotein erlaubt die Abgabe der IgA-Dimere in Körperflüssigkeiten. Daher gilt IgA als sekretorischer Antikörper, der die Schleimhäute vor Infektionen schützt.

Abgesehen vom Blutwert findet man es in Speichel, Tränen- und Nasenflüssigkeit und in der Muttermilch, wo es den Impfschutz des Babys aufrechterhält. Das im Blut vorkommende IgA liegt hingegen fast ausschließlich als Monomer vor. Seine Bestimmung dient vor allem der Diagnose von chronischen Infektionen der Schleimhäute, toxischen Leberschäden und Blutkrebs (CLL).

Das Immunglobulin M ist das phylogenetisch älteste aller Immunglobuline. In der Regel liegt es als Pentamer vor. Dabei sind fünf der Y-förmigen Monomere über eine sogenannte J-Kette miteinander verbunden. IgM ist für die primäre Immunantwort verantwortlich, wird bereits wenige Tage nach der Antigenexposition von den B1-Lymphozyten gebildet und erscheint dann als Blutwert.

Durch seine Pentamerstruktur hat es besonders viele Bindungsstellen für das Antigen und wirkt daher stark agglutinierend und zytotoxisch. Dementsprechend lassen sich IgM bereits bei einer aktuellen Infektion nachweisen.

Transferrin und Ferritin sind die beiden Eisenspeicher des Körpers. Dabei ist das in der Leber hergestellte Transferrin vornehmlich für den Eisentransport im Blut verantwortlich. Insgesamt sind etwa 0,1 % des körpereigenen Eisens an Transferrin gebunden. Zum Nachweis eines Eisenmangels bestimmt man daher die Blutwerte von Transferrin zusammen mit Ferritin.

In diesem Falle ist der Blutwert für Transferrin erhöht. Gleiches gilt für die Schwangerschaft, wohingegen der Blutwert bei chronischen Entzündungen, Alkoholmissbrauch und verschiedenen Tumoren abnimmt.

Elektrophorese

Urinuntersuchungen – Urinstatus in der medizinischen Diagnose

Neben den Blutwerten bietet die Untersuchung des Urins die einfachste Möglichkeit, verschiedene Parameter als Hinweise auf Erkrankungen zu bestimmen. Teilweise bestimmt man sogar die gleichen Werte, wobei sich die Konzentrationen im Urin wesentlich von denen im Blut unterscheiden. Am interessantesten für den Urinstatus sind solche Werte, die eigentlich bei Null liegen sollten und nur bei Erkrankungen, vor allem Infektionen der Harnwege überhaupt messbar sind.

Die Bestimmung erfolgt heute meist in Form von Schnelltests. Die Teststreifen werden kurz in Mittelstrahlurin eingetaucht. Je nach Verfärbung der Testfelder lassen sich die ungefähren Werte per Auge feststellen. Genaue Zahlenwerte bleiben speziellen Laborgeräten vorbehalten (Durchflusszytometer, Digitalmikroskope), die zelluläre Bestandteile wie Epithelien und Bakterien im Urinsediment messen.

Leukozyten haben eigentlich im Urin nichts zu suchen. Nur wenige treten in Niere oder den abgehenden Harnwegen in den Urin über, um dort Bakterien zu bekämpfen. Findet man viele davon (Leukozyturie), ist das ein klares Anzeichen für eine Entzündung meist bakterieller Art. Dann findet man gleichzeitig die Bakterien im Urin vor; ansonsten spricht man von einer sterilen Leukozyturie (bei Chlamydieninfektionen oder nach Strahlentherapie).

Vor allem bei Frauen mit ihrer vergleichsweise kurzen Harnröhre sind Blasenentzündungen die häufigste Ursache hoher Leukozytenwerte im Urin. Bei Männern können Entzündungen der Prostata (Prostatitis) für das Erscheinen weißer Blutkörperchen im Urin sorgen.

Ähnliches wie für die weißen Blutkörperchen gilt auch für die roten. Tauchen Erythrozyten im Urin auf, deutet das auf eine Blutung in den Harnwegen hin. Je nach Menge des Blutes unterscheidet man eine Mikrohämaturie und eine Makrohämaturie. Meist handelt es sich auch hier um Entzündungen, vor allem der Blase. In solchen Fällen findet man parallel zu Erythrozyten auch weiße Blutkörperchen.

Das Blut kann allerdings auch von einer defekten Niere oder einem Tumor von Niere, Blase oder Prostata stammen. Ebenfalls rot verfärbt ist der Urin bei einer verstärkten Hämolyse, wenn verstärkt rote Blutkörperchen untergehen (Hämoglobinurie). Dann gelangt allerdings nur Blutfarbstoff in den Urin, keine vollständigen Erythrozyten.

Nitrit (NO2 – ) kommt im gesunden Urin nicht vor. Findet man die Stickstoffverbindung, ist sie durch die Aktivität von Bakterien im Rahmen eines Harnwegsinfektes entstanden. Einige Arten wandeln das im Urin vorkommende Nitrat (NO3 – ) in Nitrit um. Nitrit im Urin bedeutet also eine Infektion, aber umgekehrt kann bei Abwesenheit trotzdem eine Ansteckung mit Bakterien vorliegen, wenn diese eine solche Umwandlung nicht vornehmen.

Daher nimmt man eine Messung im Morgenurin vor, da dieser relativ lange in den Harnwegen verweilt hat und Bakterien so genug Zeit für die Umsetzung hatten.

Medizinische Körper Normal Werte

Die Körpertemperatur ist nicht so konstant, wie viele denken. Ohnehin muss man zwischen der Kerntemperatur im Körperinneren und der Oberflächentemperatur unterscheiden. Letztere ist deutlich niedriger als die Temperatur der Organe und hängt stark von der Außentemperatur ab.

Die Kerntemperatur schwankt je nach Stoffwechselaktivität und unterscheidet sich daher auch leicht von Organ zu Organ – das hochaktive Gehirn mit seinem hohen Grundumsatz und die Leber als Entgiftungsorgane und Fabrik sind beispielsweise immer etwas wärmer als der Rest. Dementsprechend steigt die Körpertemperatur auch bei körperlicher Aktivität und schwankt tageszeitlich. Frauen haben ein bis zwei Tage nach dem Eisprung (Ovulation) eine um ein halbes Grad erhöhte Kerntemperatur.

Ebenfalls hormonell bedingt ist eine erhöhte Temperatur bei Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose). Die körpereigenen Enzyme sind nur in einem begrenzten Temperaturbereich optimal aktiv. Daher führen Unterkühlungen (unter 28°C) und Fieber (über 39°C) zu lebensbedrohlichen Zuständen.

Beim Blutdruck gibt man immer zwei Werte an: Der höhere Wert entspricht dem Blutdruck in den Arterien in Herzhöhe bei der Kontraktion (Systole) des Herzens, der untere Wert dem bei der Dehnung (Diastole). Daher bezeichnet man die beiden als systolischen und diastolischen Blutdruck. Der Blutdruck ist leistungsabhängig und schwankt abhängig von der Tageszeit.

Bei körperlicher Betätigung und Stress steigt er schnell an, in der Ruhe sinkt er. Daher sind einzelne Blutdruckmessungen niemals aussagekräftig. Um sich einen richtigen Eindruck verschaffen zu können muss man regelmäßig über einen längeren Zeitraum den Blutdruck unter verschiedenen Belastungsbedingungen messen. Am besten erfolgt das im Rahmen einer Langzeitblutdruckmessung.

Langfristig erhöhte Blutdruckwerte sind meistens die Folge einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und gelten daher als Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Hypertonien mit systolischen Drücken über 140 mmHg und/oder diastolischem Druck über 90 mmHg muss man medizinisch behandeln, um Folgeschäden zu vermeiden.

Der Puls entspricht der Pumpleistung des Herzens mit Kontraktion (Systole) und Erweiterung (Diastole). Diese rhythmischen Bewegungen werden durch die Windkesselfunktion der herznahen Arterien elastisch weitergeleitet und sorgen dafür, dass auch in der Peripherie die Druckunterschiede fühlbar sind.

Das gilt für den allbekannten Puls am Handgelenk, ebenso wie für die Pulse am Fuß, die der Arzt am Fußrücken und zwischen Achillessehne und Innenknöchel zur Diagnose von Durchblutungsstörungen überprüft.

Bei gesteigerter Herzleistung steigt der Puls unter Umständen erheblich an. Für Sportler ist vor allem der Trainingspuls interessant. Innerhalb eines individuellen Bereiches verbessern sich Herzleistung und Ausdauer und der Stoffwechsel geht von der reinen Glukoseverwertung zur Fettverbrennung über (Fettverbrennungszone).

Unterhalb des Trainingspulses ist kein Trainingseffekt feststellbar und darüber überwiegen die negativen Effekte. Der Trainingspuls ist abhängig von Alter, Gewicht, Größe und Trainingsstatus. Einen sehr groben Richtwert liefert die Faustformel Trainingspuls ist gleich 180 minus Lebensalter.

Die Anzahl der Atembewegungen gilt als wichtiger Parameter der Lungenfunktion. Sie ist stark von Leistungsabfrage und Alter abhängig. Während die angegebenen Normwerte für gesunde Erwachsene gelten, atmen Kinder 16-25 mal pro Minute und Neugeborene 40-50 mal. Eine Beschleunigung der Atemfrequenz über 20/min bezeichnet man als Tachypnoe, eine Verlangsamung unter 10/min als Bradypnoe.

Luftnot, wie sie klassisch bei Herzinfarkt und Angina pectoris auftritt, nennt man medizinisch Dyspnoe. Erhöhungen und Erniedrigungen der Atemfrequenz führen zu bedrohlichen Zuständen. Verschiebungen des Partialdruckes von Kohlendioxid (pCO2) und Sauerstoff (pO2) verursachen Bewusstlosigkeit und Gewebeschäden.

Früher berechnet man das Normalgewicht grob nach der Faustregel Körpergröße in Metern minus 100. Die teils offensichtlich abstrusen Ergebnisse haben dazu geführt, dass man heutzutage stattdessen den Body Mass-Index oder Körpermasseindex (BMI) verwendet. Er setzt das Gewicht ebenfalls in Relation zur Körpergröße, allerdings zum Quadrat dieser Länge.

Damit lautet die Einheit für den BMI Kilogramm pro Quadratmeter. Korrekterweise sollte auch noch das Alter mit eingerechnet werden, da das Normalgewicht mit zunehmendem Alter ansteigt. Dafür gibt es spezielle Korrekturtabellen, nach denen junge Erwachsene einen BMI von 19-24, Senioren über 64 Jahren einen BMI von 24-29 kg/m 2 haben sollten.

Der angegebene Referenzbereich entspricht den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vereinheitlicht den Bereich für Männer und Frauen auf 18,5 – 25,0 kg/m 2 . Übergewicht beginnt bei Frauen mit einem BMI über 24 kg/m 2 , bei Männern über 25 kg/m 2 . Ein BMI über 30 kg/m 2 gilt allgemein als behandlungsbedürftig. Gleiches gilt für Untergewicht mit BMIs unter 19 kg/m 2 .

Enzymaktivität

Enzyme sind Eiweiße, die als Biokatalysatoren fungieren. Sie setzen die Aktivierungsenergie von biochemischen Reaktion so herab, dass diese unter Körperbedingungen ablaufen können. Einige dieser Enzyme erscheinen auch im Blut, etwa weil Zellen zugrunde gehen und dabei diese Enzyme an das Blut abgeben. Damit geben ihre Blutwerte Hinweise auf Erkrankungen bestimmter Organe.

Umgangssprachlich spricht von Herzenzymen, Leberwerten und Nierenwerten, die beispielsweise bei Herzinfarkten, Leberzirrhose oder Nierenfunktionsstörungen verändert erscheinen. Im Labor verwendet man in der Regel die gleiche oder eine ähnliche Reaktion, wie sie im Körper abläuft. Dazu wird ein Ausgangsprodukt vorgegeben, das von dem Enzym in der Blutprobe in ein entsprechendes Produkt umgewandelt wird.

Die Menge des gebildeten Stoffes bestimmt man meist anhand einer Farbstoffentwicklung (kolorimetrisch) oder einer Verschiebung des Spektrums (photometrisch).

Die Aldolase oder Fructose-1,6-diphosphat-Aldolase katalysiert eine wichtige Reaktion in der Glucosespaltung (Glykolyse), nämlich die Spaltung der Kohlenhydrate mit sechs Kohlenstoffatomen (Fructose-1,6-diphosphat) in zwei Moleküle mit drei Kohlenstoffatomen. Damit ist sie an einem der ersten Schritte zur Energiegewinnung aus Kohlenhydraten beteiligt, die die Atmungskette danach vervollständigt.

Von den drei Isoenzymen (ALD A, ALD B, ALD C) ist die Aldolase A aus Muskulatur, Leber, Nerven- und Fettgewebe für die Labordiagnostik am wichtigsten, da man ihre Aktivität für die Diagnose von Muskelerkrankungen wie Muskeldystrophie oder Myoglobulinämie verwendet. Die Bestimmung des Blutwertes der ALD B der Leber spielt eine Rolle bei der Diagnose von Fructoseunverträglichkeit.

Die alkalische Phosphatase kommt in allen Geweben vor und spaltet Phosphatreste von Kohlenhydraten, Nukleinsäuren und Proteinen ab. Es gibt davon mehrere Isoformen, von denen im Blut die aus Leber und Knochen mit über 90 % vorherrschen. Meistens bestimmt man als Blutwert nur den Gesamt-AP-Gehalt des Blutes, eine weitergehende Differenzierung der Isoenzyme ist in der Regel nicht notwendig.

Erhöhte AP-Blutwerte findet man vornehmlich bei Erkrankungen von Leber (Leberzirrhose, Hepatitis), Knochen (Rachitis, Vitamin D-Mangel) und Darm (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa). Erniedrigte Blutwerte sind sehr selten.

Die Glutamat-Dehydrogenase GLDH ist ein wichtiges Enzym des Stickstoffstoffwechsels in den Kraftwerken der Zelle, den Mitochrondrien. Daher findet man sie nur dann im Blut, wenn Zellen geschädigt werden und ihre Mitochondrien freisetzen. Der Blutwert der GLDH rekrutiert sich fast ausschließlich aus der Leber, sodass der Leberwert als Indikator für eine Schädigung des Leberparenchyms verwendet wird.

Wegen der kurzen Halbwertszeit geht der Blutwert sehr schnell wieder zurück. Dementsprechend ist der Blutwert der GLDH bei Gallenstauungen (Cholestasen), Alkoholmissbrauch, Hepatitis und Leberkrebs oder Lebermetastasen erhöht.

Die Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (Aspartat-Aminotransferase ASAT oder AST) ist ein wichtiges Enzym für die Energiegewinnung aus Kohlenhydraten. Wie die GLDH findet man sie daher in den Mitochrondrien der Zellen und im Blut nach deren Freisetzung durch die Schädigung des betroffenen Organs, vor allem der Leber.

Der GOT-Blutwert gilt zusammen mit GLDH, GGT und AP als Leberwert und ist bei deren Schädigung durch Hepatitis, Leberzirrhose und Gallenstauungen erhöht. Daneben treten hohe Blutwerte nach traumatischen Muskelverletzungen, Hirninfarkten und Herzinfarkten oder Lungenembolien auf.

Die Glutamat-Pyruvat-Transaminase (neue Bezeichnung Alanin-Aminotransferase ALT oder ALAT) ist ein Leberwert und ein Enzym des Kohlenhydratstoffwechsels. Liegt der Blutwert unter 1, spricht das für leichte Leberschäden wie durch virusbedingte Hepatitis, Gallenstau und Leberkarzinome oder Lebermetastasen. Blutwerte über 1 deuten auf schwere Leberschäden hin, wie etwa bei chronischer Hepatitis, Leberzirrhose und akute Vergiftungen (Pilzgifte).

Kurzfristig erhöht ist die GPT bei einem Herzinfarkt.

Die Laktat-Dehydrogenase LDH tritt im Körper in fünf verschiedenen Varianten (Isoenzymen) vor. Sie wird bei Schädigungen von Zellen freigesetzt und erscheint in größeren Mengen im Blut. Im Labor differenziert man die Blutwerte nicht nach den Isoenzymen und bestimmt in der Regel die Gesamt-LDH.

Als Marker für einen Herzinfarkt hat das wesentlich spezifischere Troponin die LDH mittlerweile abgelöst, die man nur noch bei länger als drei Wochen zurückliegenden Infarkten bestimmt. Heute bestimmt man den Blutwert vor allem bei Schädigungen der Leber, bei Lungenembolien, Sarkoidosen und Lungeninfarkten oder Niereninfarkt.

Blutwerte der Nieren Werte der Nierenfunktionen

Der Skelettmuskel gewinnt seine Energie in erster Linie auf dem Kreatin. Beim Abbau bildet er daraus Kreatinin, das im Blut zu den Nieren transportiert und dort ausgeschieden wird. Bei fortgeschrittenem Funktionsverlust der Niere bleibt der Blutwert des Kreatinins hoch, beispielsweise bei einer Niereninsuffizienz.

Gleichzeitig sinkt der Urinwert des Kreatinins unter den Normbereich. Bestimmt wird der Wert im 24 h-Sammelurin. Für die Beurteilung der Funktionstüchtigkeit der Nieren ist der Blutwert der Kreatinin-Clearance wichtiger als der Kreatinin-Blutwert. Mit ihr lässt sich eine nachlassende Filtrationsleistung wesentlich früher erkennen als anhand des Kreatinin-Wertes. Die endogene Kreatinin-Clearance (ECC) berechnet man als Quotient der Produkte aus Urinkreatinin und Urinvolumen durch das aus Serumkreatinin und Zeit.

Harnstoff ist das wesentliche Abbauprodukt des Eiweißstoffwechsels. Die Leber gibt ihn an das Blut an, das ihn zu den Nieren transportiert. Dort findet die Ausscheidung statt, die relativ wenig Wasser benötigt, da Harnstoff sehr gut wasserlöslich ist. Bei 20°C liegt seine Löslichkeit bei rund einem Kilogramm pro Liter.

Damit lässt sich der Wasserverlust durch den Urin stark vermindern. Dementsprechend sind die Blutwerte und Urinwerte für Harnstoff wichtige Parameter für die Funktionsfähigkeit der Niere. Den Urinwert bestimmt man seltener als den Blutwert. Man verwendet dafür 24 h-Sammelurin. Damit lässt sich eine Dialyse-Behandlung überwachen oder eine Therapiekontrolle bei Nierenerkrankungen durchführen.

Was der Harnstoff für den Eiweißstoffwechsel ist die Harnsäure für den Nukleinsäurestoffwechsel von DNA und RNA. Das Abbauprodukt entsteht vor allem bei der Degradation der Purine (Adenin und Guanin). Den größten Teil davon scheiden die Nieren aus, der Rest über sonstige Körperflüssigkeiten und Stuhl.

Erhöhte Harnsäure Werte (Hyperurikämie) sind eine typische Folge der Gicht, bei der zudem überschüssige Harnsäure in den Gelenken (vor allem im Großzehengrundgelenk) auskristallisiert und Entzündungen hervorruft. Im Urin bestimmt man die Harnsäure im 24 h-Sammelurin.

Einheiten der Labordiagnostik

Einheiten werden mittlerweile auch in der Labordiagnostik meistens als SI-Einheiten angegeben

Meter (m) für Strecke,

Units (U) für enzymatische Einheiten…).

Die vorangestellten Kürzel bedeuten Vielfaches oder Bruchteile eines solchen Wertes:

dezi (d)= 1/10 (10 -1 )

centi (c)= 1/100 (10 -2 )

milli (m)= 1/1.000 (10 -3 )

mikro (µ) = 1/1.000.000 (10 -6 )

nano (n) = 1/1.000.000.000 (10 -9 )

pico (p) = 1/1.000.000.000.000 (10 -12 )

femto (f) = 1/1.000.000.000.000.000 (10 -15 )

Detailseiten der einzelnen Blutwerte:

Speziell bei dem kleinen Blutbild gibt es Werte, die die Mediziner bei einer Untersuchung vorrangig beachten. Wenige Milliliter Vollblut reichen für die Analyse des kleinen Blutbildes aus. Die Untersuchung liefert Aufschluss über die Konzentration der einzelnen Blutzellen. Dabei gliedert sich das Resultat in Blutwerte für rote Blutkörperchen, die in der Fachsprache Erythrozyten heißen und weiße Blutkörperchen, die Leukozyten. Des Weiteren existieren in einem Blutbild die Blutplättchen. Die nennen Mediziner Thrombozyten.

Die Werte im großen Blutbild

In einem großen Blutbild kommt es vorwiegend zu einer Analyse der Leukozyten. Mit einem Differenzialblutbild untersucht dieses große Blutbild die weißen Blutkörperchen detaillierter. Die Blutwerte der weißen Blutzellen unterteilen sich in verschiedene Kategorien. Dazu gehören die Untergruppen Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten. Der Arzt erstellt häufig ein großes Blutbild, nachdem das kleine Bild auffällige Werte lieferte.

Die Verteilung der Granulozyten liefert Hinweise über die Art der vorliegenden Krankheit. Zudem zeigt sich unter dem Mikroskop die Reife der Blutzellen. Zu viele junge Zellen deuten auf eine Infektion oder Blutkrebs hin. Die Aufgabe der Lymphozyten besteht in dem Identifizieren körperfremder Erreger, wobei die einzelnen Arten verschiedene Funktionen einnehmen. Grundsätzlich bestimmen und entfernen diese die im Organismus befindlichen Fremdkörper. Weiterhin übernehmen sie die Produktion von Antikörpern und vernichten erkrankte Zellen.

Dabei teilen sich die Lymphozyten in weitere Untergruppen. Somit erkennen die Ärzte in einem Differenzialblutbild die T-Zellen, die B-Zellen und die NK-Zellen. Diese nennen sich auch „natürliche Killerzellen“. Zu viele Leukozyten im Blutbild weisen demnach auf eine vorliegende Störung hin. Diese gesteigerte Anzahl – eine Leukozytose – gibt Aufschluss über einen möglichen Befall durch Pilze, Bakterien und Parasiten. Die normalen Werte bei den Leukozyten liegen bei Männern und Frauen bei 3.800 bis 10.500 Stück pro Mikroliter.

Die unspezifischen Werte

Zu den Blutwerten gehören die unspezifischen Entzündungs-Parameter. Diese schauen sich Mediziner bei einem Verdacht auf eine Krankheit gesondert an. Diese unspezifischen Blutwerte weisen somit auf eine Infektion hin. Sie lassen aber nicht darauf schließen, wo die entzündliche Erkrankung liegt. Zu diesen Parametern zählen die Akute-Phase-Proteine. Die Gruppe schließt das Fibrinogen sowie das Transferrin ein. Des Weiteren teilen sich die Parameter in unterschiedliche Blutwerte. Dazu gehören

  • erneut die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten),
  • die Blutsenkungs-Geschwindigkeit (BSG)
  • und das C-reaktive Protein (CRP).

BSG – die Senkungsgeschwindigkeit der Blutkörperchen

Ein weiterer wichtiger Wert besteht in der Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit. Die Kurzform für diesen Fachbegriff lautet BSG. Hierbei geben die Blutwerte an, wie schnell sich die roten Blutkörperchen in der genommenen Probe absetzen. Dabei befindet sich das Blut eine Stunde lang in einem genormten Rohr. Anschließend folgt die Messung, wie tief die Blutkörperchen sinken. Diesen Wert erfassen die Ärzte in der Einheit Millimeter. Im männlichen Blut liegt die Senkungsgeschwindigkeit bei vier bis zehn Millimetern pro Stunde. Bei Frauen ist der Normalbereich als zehn bis 20 Millimeter in der Stunde definiert. Erfolgt das Sinken zu rasch, weist dies auf eine Infektion hin.

Bei einer möglichen Krankheit existieren im Blut des Betroffenen zahlreiche Eiweiße. Diese bewirken, dass die Blutkörperchen zusammenkleben. Aus diesem Grund gelangen sie im Vergleich schneller auf den Boden des Teströhrchens. Gleichfalls gilt eine erhöhte Geschwindigkeit als ein möglicher Hinweis für einen Entzündungsherd. Rheumatische Erkrankungen sowie Bakterien oder Viren erscheinen als potenzielle Auslöser. Im Umkehrschluss existieren ebenfalls Krankheiten, welche die Blutkörperchen vermehren und damit deren Blutsenkung verlangsamen. Beispielhaft zeigen sich Krankheiten der Leber, die zu derartigen Blutwerten führen.

Das CRP als wichtiger Blutwert

Das CRP besteht als einer der wichtigsten Parameter im Blut. CRP bedeutet ausgesprochen „C-reaktive Protein“. Dieser Wert deutet wesentlich schneller auf eine Infektion als die Blutsenkungs-Geschwindigkeit. Schon sechs Stunden nachdem sich die Betroffenen anstecken, erhöht sich diese Protein-Konzentration im Körper.

Gleichfalls baut das C-reaktive Protein Erreger und erkrankte Zellen ab. Ein deutlicher Anstieg weist auf eine vermehrte Anzahl der kranken Zellen hin. Besonders bei einer akuten Infektion eignet sich dieser Blutwert für das zeitnahe Erkennen. Dieser Parameter erscheint bei einer Bronchitis sowie bei einem Herzinfarkt erhöht. Ebenso dient das C-reaktive Protein zu dem Unterteilen von durch Viren und Bakterien ausgelösten Erkrankungen. Bei Männern und Frauen liegt der normale Wert bei unter fünf Milligramm pro Liter.

Blutwerte geben Aufschluss über Störungen des Gerinnungssystems

Die Fähigkeit zur Gerinnung verhindert bei Verletzungen einen übermäßigen Blutaustritt. Die Fibrinspaltung übernimmt die Verantwortung für die körpereigene Auflösung eines Blutgerinnsels. In einem gesunden Körper sind beide Systeme gezielt aufeinander abgestimmt. Eine gestörte Blutgerinnung birgt die Gefahr einer Lungenembolie, einer Thrombose oder eines Herzinfarktes. Um die Blutwerte zu bestimmen, gibt es auch spezifische Faktoren.

Hierbei spielen bevorzugt die partielle Thromboplastinzeit (PTT) und TPZ eine tragende Rolle. Der TPZ-Wert stellt das Ergebnis des sogenannten Quicktests dar. Dieser Test gibt die Abweichung der Gerinnungszeit des untersuchten Blutes vom Normalwert in Prozent an. Die genannten Blutwerte untersuchen die zwei Rubriken des Gerinnungssystems. Zu diesen zählen die langsame und die schnelle Kaskade. Letztere setzt sich bei Gewebsverletzungen frei. Dagegen setzt die langsame Kaskade an beschädigten Blutgefäßen an. Blutwerte des Quicktests messen Störungen an der schnellen Kaskade, die partielle Thromboplastinzeit sucht nach Fehlern im langsamen System.

Die roten Blutzellen (Erythrozyten) im Blutbild

Die Erythrozyten erlangen ihre Relevanz hinsichtlich des Sauerstofftransports. In ihnen befindet sich der rote Blutfarbstoff Hämoglobin. Dieser übernimmt die Zuständigkeit für die Kohlendioxid- und Sauerstoff-Verbindungen im Blut. Damit spielt bei dem Versorgen des Körpers mit Luft die Anzahl der roten Blutkörperchen eine wichtige Rolle. Erkennen die Ärzte in einem Blutbild stark vermehrte Erythrozyten, wissen sie um eine Störung bei der Sauerstoff-Versorgung. Es gelangt aufgrund unterschiedlicher Ursachen nicht ausreichend Sauerstoff in die einzelnen Zellen. Diese Unterversorgung versucht der Körper mit der erhöhten Konzentration der roten Blutzellen auszugleichen. Ebenfalls existieren im menschlichen Blut die Retikulozyten. Dabei handelt es sich um eine Vorstufe der roten Blutkörperchen.

Ihre Größe unterscheidet sich deutlich von dem Ausmaß der Erythrozyten. Zudem verfügen diese Zellen auf eine veränderte Form. In einem kleinen Blutbild kommen viele Retikulozyten vor, wenn der Organismus zahlreiche Erythrozyten neu bildet. Diesen erhöhten Wert der roten Blutkörperchen bezeichnen die Experten als Polyglobulie. Daneben misst die Analyse den Anteil des Blutfarbstoffs Hämoglobin und den Hämatokritwert. Besagter Wert bildet den Indikator für das Verhältnis zwischen Blutzellen und Gesamtblut. Je höher das Ergebnis, desto dickflüssiger zeigt sich das Blut. Daraus resultiert das leichtere Bilden von Blutgerinnseln.

Weiße Blutzellen und Blutplättchen im Blutbild

Die weißen Blutzellen oder Leukozyten nehmen bei der körpereigenen Abwehr eine bedeutende Rolle ein. Auf verschiedene Arten identifizieren sie Krankheitserreger im Blut und zerstören diese. Thrombozyten entscheiden über die Blutgerinnung. Durch diese Blutplättchen verschließen sich offene Wunden mit einer Grind-Schicht. Besteht im Körper eine gesteigerte Thrombozyten-Konzentration, weist dies auf einen enormen Blutverlust des Betroffenen hin.

Nach schweren Krankheiten zeigt sich die Anzahl der Blutplättchen beispielsweise stark gestört. Dagegen macht eine erniedrigte Zahl diese Zellen auf eine Mangelerscheinung aufmerksam. Dem Organismus fehlen Folsäure oder das Vitamin B12, um neue Blutplättchen zu bilden. Ebenso beeinflussen verschiedene Medikamente die Thrombozyten-Anzahl auf eine negative Weise. Den schwankenden Wert der Blutplättchen zeigt ein kleines Blutbild an. Jedoch erfahren die Mediziner daraus nichts über die Ursachen für dieses Phänomen.

Abweichungen der Blutwerte aus den festgelegten Sollbereichen bilden in manchen Fällen einen Hinweis auf eine Infektion. Ein definitiver Befund liegt nicht vor. Dies liegt daran, dass Faktoren wie die Ernährung, Genussgifte, Medikamente oder Ruhe- und Stressphasen zu Schwankungen der Blutwerte führen.

Weitere das Blut betreffende Werte

Andere Werte, die bei einer Blutuntersuchung Relevanz erhalten, bestehen in dem Blutdruck und dem Blutzucker. Im gleichen Fall gehört der Cholesterin-Spiegel in diese Kategorie. Cholesterin entsteht als Maß für das Blutfett. Ein zu hoher Wert steigert das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls. Die Diagnose der Blutzuckerkrankheit Diabetes erfolgt über das Messen des Blutzuckerwertes.

Der Blutdruck gibt den Druck des Blutes in einem Blutgefäß an. Bluthochdruck erhöht die Gefahr von Schlaganfällen, Infarkten und weiteren ernst zu nehmenden Gefäßkrankheiten. Im Unterschied zu den bisher vorgestellten Werten erfolgt die Messung ohne Blutabnahme. Bei den Blutwerten gibt es spezifische und unspezifische Parameter, die die Mediziner bei einer Untersuchung kontrollieren. In einem kleinen Blutbild erhalten sie die Werte der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen. Um speziell die Leukozyten-Werte genauer zu bestimmen, eignet sich ein großes Blutbild oder ein Differenzialblutbild. Blutwerte wie die Senkungs-Geschwindigkeit und die allgemeine Leukozyten-Anzahl geben als Entzündungs-Parameter Auskunft über Infektionen.

Blutwert Tabelle, Quellen und weiterführende Literatur Sicherlich konnten wir bereits die meisten Ihrer Fragen zu den Blutwerten und Laborwerten beantworten und Sie mit den wichtigsten Informationen über Blutwerte versorgen. Haben Sie trotzdem noch Wissensbedarf und möchten Sie noch mehr über Blutwerte & Co. erfahren? In der nachfolgenden Liste von Büchern finden Sie neben den für diesen Beitrag verwendeten Quellen weiterführende Literatur, anhand derer Sie sich über die besprochenen Themen Blutwerte, Hämatologie, Immunologie, Klinische Chemie und Labordiagnostik eingehender informieren können. Die Auswahl der genannten Leseempfehlungen hat der Autor willkürlich und nach persönlichen Geschmack vorgenommen. Die Reihenfolge stellt keine Wertung dar und entspricht keiner Rangfolge.

(190 Punkte, in 43 Bewertungen)

  1. Nicole Schaenzler,‎ Wilfried P. Bieger: Laborwerte: Alles über Normbereiche, Befunde und Co. 6. Auflage. München 2016: Gräfe & U nzer-Verlag.
  2. Jürgen Hallbach: Klinische Chemie und Hämatologie: Biomedizinische Analytik für MTLA und Studium. 3. Auflage.Stuttgart 2011: Georg Thieme-Verlag. ISBN-10: 3131063432.
  3. Marlies Michl: BASICS Hämatologie. 4. Auflage.München 2016: Elsevier/Urban & Fischer-Verlag. ISBN-10: 3437421697.

Alle Quellen und Literatur zu den Blutwerten (klicken)

  1. Maria Lohmann: Laborwerte verstehen. Kompakt-Ratgeber: Blut-, Urin- und Stuhlanalysen – Normalwerte im Überblick – Fachbegriffe und wichtige Abkürzungen. 4. Auflage. Murnau 2016: Mankau- Ver lag. ISBN-10: 3863741587 .
  2. Nicolas Alexander Graf ,‎ Robert Gür kov: BASICS Klinische Chemie: Laborwerte in der klinischen Praxis. 3. Auflage. München 2013: Elsevier/Urban & Fischer-Ver lag. ISBN-10: 3437422588.
  3. Lothar Ursinus: Mein Blut sagt mir…: Labor ganzheitlich. 4. Auflage.Darmstadt 2015: Schirner-Verlag. ISBN-10: 3843411417.
  4. Birgid Neumeister (Herausgeber),‎ Ingo Besenthal (Herausgeber),‎ Bernhard Otto Böhm (Herausgeber): Klinikleitfaden Labordiagnostik: mit Zugang zum Elsevier-Portal Taschenbuch.München 2008: Elsevier/Urban & Fischer-Verlag. ISBN-10: 3437222325.
  5. Philippe Furger: Labor quick: Laborwerte und Laborbefunde von A-Z, Differenzialdiagnose, Labormedizin. 2. Auflage. Stuttgart 2013: Georg Thieme-Verl ag. ISBN-10: 3131475226.
  6. Gabi Hoffbauer: Blut- und Laborwerte: Der Patientenratgeber. 4. Auflage. München 2004: Südwest-Verla g. ISBN-10: 3517067504.
  7. Klaus Dörner: Taschenlehrbuch Klinische Chemie und Hämatologie. 8. Auflage.Stuttgart 2013: Georg Thieme-Verlag. ISBN-10: 3131297182.
  8. Marc Deschka: Laborwerte von A-Z. 4. Auflage.Stuttgart 2011: W. Kohlhammer-Verlag. ISBN-10: 3170219162.
  9. Vera Zylka-Menhorn: Blutwerte verstehen: Was das Blut über die Gesundheit verrät. 5. Auflage.Eschborn 2016: Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH. ISBN-10: 377411322X.
  10. Ulrich Grass: Laborparameter: verstehen, einordnen, interpretieren. 3. Auflage.Stuttgart 2017: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. ISBN-10: 380473524X
  11. Markus Müller:Labormedizin in Frage und Antwort. 1. Auflage.Books on Demand. ISBN-10: 3743163888.
  12. Monika Barthels: Das Gerinnungskompendium: Schnellorientierung, Befundinterpretation, klinische Konsequenzen: Häufige Befundkonstellationen, Interpretation, klinische Konsequenz. 2. Auflage.Stuttgart 2012: Georg Thieme-Ve rlag. ISBN-10: 3131317523.
  13. H. Löffler ,‎ J. Rastetter ,‎ T. Haferlach ,‎ L. Heilmeyer ,‎ H. Begemann: Atlas der klinischen Hämatologie. 6. Auflage.Stuttgart 2012: Springer-Verlag. ISBN-10: 3642621406.
  14. Rolf Mahlberg, Annette Gilles, Anita Läsch: Hämatologie: Theorie und Praxis für medizinische Assistenzberufe. 3. Auflage.Hoboeken 2014: Wiley-Blackwell Verlag. ISBN-10: 3527334688.

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Thema: Normale Blut- und Vitalwerte beim Hund

Themen-Optionen

Normale Blut- und Vitalwerte beim Hund

Harnstoff-N: 10-25 mg/dl

Kreatinin: < 1,4 mg/dl

Natrium: 140-155 mmol/l

Kalium: 3,6- 5,8 mmol/l

anorg.Phosphat: 0,7- 1,6 mmol/l

Gesamt-Bilirubin: < 0,3 mg/dl

ALT (GPT): 5-125 U/l

Alk.Phosphatase: < 81 U/l

AST (GOT) 15- 120 U/l

GesamteiweiЯ 5,3- 7,7 g/dl

Albumin im Serum 3,2- 4,7 g/dl

Globulin 1,5- 3,5 g/dl

Glucose: 54- 100 mg/dl

a-Analyse < 3250 U/l

Cholesterin: 108- 300 mg/dl

Fruktosamin: <390 umol/l

Calcium: 2,0- 3,0 mmol/l

Magnesium:0,6- 1,3 mmol/l

Triglyceride: 50-100 mg/dl

Leukozyten: 6-12 G7L

Krythrocyten: 6-9 T7l

Hдmoglobin: 15- 19 g/dl

Hдmatokrit: 38- 55

Thrombozyten: 150- 500 G/l

Normalbereich 37,5- 38,5 °C

Normale Atemfrequenz 40- 60 Atemzьge /Minute

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Blutwerte verstehen und endschlüsseln.

Jasper1997

Blutwerte verstehen und endschlüsseln.

GPT 162 IU/L 0-120

ALB 4,4 g/dl 2,5-4,4

Re: Blutwerte verstehen und endschlüsseln.

"Jasper1997" wrote:

GPT 162 IU/L 0-120

GPT = Glutamat-Pyruvat-Transaminase = ALT = Alanin-Amino-Transferase

Liebe Grüße von Shalea,

Ali (Deutsch Kurzhaar-Sib. Husky-Mix, *11/2003 - †26.02.2016),

Ebby (Golden Retriever, *26.07.2007),

Bones (European Hound, *06.05.2014),

Chanda (Rotti) im Herzen

Jasper1997

Re: Blutwerte verstehen und endschlüsseln.

Re: Blutwerte verstehen und endschlüsseln.

"Jasper1997" wrote:

Schau mal hier dort sind Links.

Der Hund gibt dem Menschen - seine ganze Zeit - seine ganze Liebe - und sein ganzes Leben

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