Warum Hunde rammeln
Den "einen Grund" für dieses normale Verhalten gibt es nicht
Originaltext von Marc Bekoff, Ph.D.,
Übersetzung von Maria Rehberger
"An einem schönen, warmen Nachmittag sah ich einer Gruppe von Hunden dabei zu, wie sie ausgelassen im Park herumtollten. Plötzlich hörte ich den schrillen Aufschrei einer Frau, gefolgt vom Stampfen menschlicher Füße. Es gab keinen Grund hinzuschauen; es ging offensichtlich um Rammelei, was wir auch als Aufreiten bezeichnen können."
Das schrieb Julie Hecht in ihrem ausgezeichneten Artikel über das Aufreiten bei Hunden. Weil das Wort "Rammeln" oft bei einigen Menschen als anstößig empfunden wird, hat Julie ihren Aufsatz "R*mmeln" genannt.
Aufreiten und Rammeln bei Hunden gehören zu den Verhaltensweisen über die Menschen viele Annahmen treffen. Über die Gründe wissen wir aber nicht wirklich viel. Hunde reiten auf andere Hunde oder andere Tiere auf bzw. rammeln diese aus vielfältigen Stellungen heraus. Sie bedienen sich dabei, ohne mit der Wimper zu zucken, beispielsweise menschlicher Beine und Gegenständen wie Strandbällen, Wassereimern, Futterschüsseln, Kissen und Mülleimern. Wenn Sie dabei zusehen möchten, dann tun Sie das bitte, aber eigentlich ist Publikum dabei nicht nötig. Manchmal halten die Hunde bis zu 20 – 30 Sekunden durch, manchmal springen sie nur auf, rutschen wieder herunter und schlendern davon. Ob der Hund nun klein oder groß ist, ist dabei nicht relevant.
Am besten bekannt ist Aufreiten in seiner Rolle für die Fortpflanzung, aber es taucht auch in anderen Kontexten und emotionalen Zuständen auf. Hunde reiten auf, wenn sie aufgeregt oder erregt sind und auch wenn sie gestresst und ängstlich sind. Nimm die Leine zur Hand, um zu einem Spaziergang aufzubrechen und Lassie beginnt auf Toto aufzureiten. Du kommst nach einem langen Arbeitstag nach Hause und Spot macht sich über Dein Bein her.
Aufreiten kann auch ein – wie es Ethologen nennen – Übersprungverhalten sein. Das bedeutet, es ist ein Nebenprodukt von miteinander in Konflikt stehenden Emotionen. Bei manchen Hunden erzeugt ein neuer Besucher im Haus eine Mischung aus Aufregung und Stress, die Aufreiten auslösen kann. Wie wir vielleicht den Fernseher anschalten, wenn uns langweilig ist, so entwickeln manche Hunde die Angewohnheit, während ruhiger Phasen des Tages aufzureiten – manchmal um Aufmerksamkeit zu bekommen, als Verhalten das Zugehörigkeit ausdrücken soll oder wenn der Hund übererregt ist. Ich habe Hunde beim Genuss dieser "Hundegymnastik" völlig durchdrehen sehen – sie rennen hierhin und dorthin und berammeln erst einen Freund und dann einen Ball.
Wie hängen Dominanz und Aufreiten zusammen? In einem aktuellen Artikel zum Thema Aufreiten schreibt Peter Borchelt Ph.D., ein geprüfter Tierverhaltensforscher (Certified Applied Animal Behaviorist – CAAB) in New York: "Aufreiten kann Teil einer Folge von Verhaltensweisen sein, die mit Aggression, einem hohen Status, Ressourcenverteidigung, direktem Fixieren und Bedrohen sowie sich über einen anderen stellen in Zusammenhang stehen. Aber das Aufreiten selbst, weist nicht auf etwas Statusbezogenes hin. Das Aufreiten an sich bedeutet vermutlich nicht wirklich viel." (zitiert in Hecht, 2012).
Ich frage mich, ob Hunde in manchen Situationen andere berammeln, weil andere Hunde in der Nähe sind, die sie dabei beobachten können. Vor Jahren entdeckte ich bei einer detaillierten Studie von Urinier-Verhalten an Hunden, denen ich leicht folgen konnte, dass diese oft etwas taten, was ich „trockenmarkieren“ nenne; sie heben ein Bein, aber urinieren nicht. Als ich mir die sozialen Kontexte ansah, in denen das passierte, stellte sich heraus, dass das Trockenmarkieren häufiger vorkam, wenn andere Hunde dabei waren, als zu Zeiten, in denen der jeweilige Hund alleine war. Ich schlussfolgerte, dass das Beinheben möglicherweise ein visuelles Signal sein könnte, das anderen Individuen etwas in der Art wie "Ich (der Hund) habe gerade gepinkelt" mitteilt. Es wäre interessant zu wissen, ob Hunde auch besonders dann aufreiten und rammeln, wenn andere Hunde sie dabei sehen können. Falls das so wäre, könnten aufreiten und rammeln etwas damit zu tun haben, anderen etwas über relative Dominanz mitzuteilen.
Es bedarf also zukünftig weiterer Forschung, um herauszufinden, wie oft aufreiten tatsächlich in rammeln mündet. Wir wissen wirklich nicht besonders viel über diese Verhaltensweisen und oft hängen sie zusammen, so dass Verallgemeinerungen über ihre Bedeutung für die beteiligten Hunde noch zurückgestellt werden müssen.
Sind Aufreiten und Rammeln Probleme, über die wir uns Sorgen machen sollten? Aufreiten, inklusive Rammeln und Masturbation sind nach Meinung der Amerikanischen Gesellschaft zur Vorbeugung von Misshandlung von Tieren (ASPCA = American Society for the Prevention of Cruelty to Animals) und anderen normale Verhaltensweisen, obwohl sie sich bei manchen Hunden zu einer zwanghaften Gewohnheit, wie zum Beispiel übermäßiges Schwanzjagen, entwickeln können.
Die wichtigere Frage ist jedoch, "was bedeuten Aufreiten und Rammeln für Ihren Hund?". Um diese Frage zu beantworten, stellen Sie beide Verhaltensweisen in den Kontext in dem die eine oder andere oder beide auftreten.
Was zum Beispiel passiert vor dem Aufreiten und wie oft und wie lange tritt es auf? Wenn Aufreiten einen Hinweis darauf gibt, dass ein Hund unterfordert ist, könnten ihm zusätzliche geistige oder körperliche Aktivitäten angeboten werden. Wenn Aufreiten darauf hinweist, dass der Hund ängstlich ist, sollte dafür gesorgt werden, dass er sich in bestimmten Situationen wohler fühlt. Oder, wenn ein Hund überfordert ist und deshalb überschnappt oder grob und unhöflich in sozialen Interaktionen mit anderen Hunden oder Menschen wird, wäre es gut Interaktionen zu fördern, die beiden Beteiligten gut tun. Die Erziehungsberechtigten (sprich die Besitzer) können Aufreiten und Rammeln unterbrechen, indem sie die Aufmerksamkeit des Hundes umlenken oder ihm ein Alternativverhalten beibringen, das ihm in der Interaktion mit anderen hilft.
Vielleicht kommt aufreiten und/oder rammeln bei Ihrem Hund nur ab und zu vor, einfach weil es ihm gefällt und weil er es kann. Belassen Sie es dabei. Lassen Sie Ihren Hund Hund sein.
Julie Hecht beschließt ihren Artikel über das Rammeln folgendermaßen: "Um die Hintergründe eines jeden Verhaltens zu erfahren, empfiehlt [Marc] Bekoff zum Heim-Ethologen zu werden. "Nehmen Sie sich Stift und Papier und schreiben Sie auf, was vor und nach dem Verhalten passiert, für das Sie sich interessieren. Das kann Ihnen mehr über das Verhalten an sich verraten." Diese Technik kann Ihnen dabei helfen herauszufinden, wann an einem Verhalten gearbeitet werden muss und wann es einfach so gelassen werden kann wie es ist."
Wenn wir versuchen ein Verhalten zu analysieren, sind wir alles in allem besser damit bedient, wenn wir beoabachten und die Wurzeln eines Verhaltens verstehen, als mit den Geschichten, die wir uns selbst und anderen erzählen.
Selbstverständlich gibt es nicht nur eine einzige Erklärung für Aufreiten oder Rammeln. Es sind normale Verhaltensweisen, deshalb sollten wir dafür sorgen, dass unser eigenes Unbehagen Hunde nicht in ihrem normalen Hundeverhalten einschränkt. Sie können sich wegdrehen, so tun, als würde es nicht passieren oder nervös kichern und – wie ich oben bereits schrieb – die Hunde Hunde sein lassen. Eine Sache ist sicher: Hunde rammeln, weil sie es können.
- ASPCA Virtual Pet Behaviorist. "Mounting and Masturbation."
- Bekoff, M. 1979. "Scent-marking by domestic dogs. Olfactory and visual components." Biology of Behaviour 4, 123-139.
- Bergman, L. "Canine Mounting: An Overview." Applied Behavior / North American Veterinary Conference Clinician’s Brief, January 2012: 61-63.
- Hecht, J. "H*mping: Why do they do it?" The Bark, June-August 2012: 70, 56-60.
Deutsche Bücher von Marc Bekoff
Ein führender Wissenschaftler untersucht Freude,
Verliebte Eisbären, gerechte Wölfe und trauernde Elefante, Marc Bekoff
Gedanken zu einer neuen Sicht der Natur - Ausgewählte Essays, Marc Bekoff
Zur Person
Maria Rehberger, Easy Dogs Nürnberg
Maria Rehberger ist geprüfte CumCane-Hundetrainerin und hat sich auf Einzeltraining, Verhaltenstherapie, sowie Mantrailing spezialisiert, wozu Ende 2014 auch ihr Buch "Mantrailing – Nasenarbeit für Familienhunde" im Verlag MenschHund! erschien. Im Easy Dogs Team ist sie hauptverantwortlich für die fachlichen Inhalte unserer Unterrichtsmaterialien sowie die Qualitätskontrolle der Gastbeiträge, die bei Easy Dogs veröffentlicht werden.
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Aufreiten bei Menschen
- Dabei seit: 30.12.2007
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Aufreiten bei Menschen
Tips wie man am besten damit umgeht?
- Dabei seit: 05.04.2007
- Beitrдge: 745
das Aufreiten ist eine Dominanzgeste. Unterbinden mit einem scharfen Nein ist meiner Meinung nach recht hilfreich. Ich denke durch zu sanftes Eingreifen macht er es in dieser Situation zwar nicht, aber doch immer wieder in der Zukunft.
- Dabei seit: 30.12.2007
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Ich habe es bis jetzt unterlassen, sie energisch davon abzuhalten, wenn den anderen Hundbesitzer das nicht unangenehm war, habe ich sie gewдhren lassen. Die anderen Hunde erklдren es ihr ja auch, wenn sie es nicht wollen und Sina versteht das auch - nicht immer sofort
- Dabei seit: 12.01.2004
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Tips wie man am besten damit umgeht?
. du schreibst ja selbst, nach dem spielen, nach begrьЯungen .
. beobachte doch mal, welche signale er bei solchen gelegenheiten noch zeigt .
- Dabei seit: 03.01.2008
- Beitrдge: 1
. du schreibst ja selbst, nach dem spielen, nach begrьЯungen .
. beobachte doch mal, welche signale er bei solchen gelegenheiten noch zeigt .
- Dabei seit: 26.08.2002
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- Dabei seit: 12.01.2004
- Beitrдge: 3444
. er tut es in der situation .
. ob wдhrend oder kurz danach, wo ist der unterschied . ?
. man mьsste den hund genauer beobachten, die frьhen zeichen sehen .
. DANN kцnnte man genauer antworten .
. mal genauer hinsehen .
. dann fдllt es manchmal wie schuppen aus den haaren das warum und man merkt, dass es ein "einfach nur so" nur ganz selten wirklich gibt .
. meistens sieht man schon vorher ganz kleine, feine anzeichen, dass sich stress aufbaut und kцццццnnte ihn DA schon "abholen" und aus der situation herausbringen .
. oft "tun die hunde schцn spielen", dabei sind sie fertig mit der welt bis oberkante unterlippe .
. man muss es nur sehen - man muss nur gucken .
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Aufreiten – zu oft missverstanden
Was bedeutet eigentlich dieses „Aufreiten“ vom Hund?
„Aufreiten“, „aufsteigen“, „aufspringen“, „rammeln“, „klammern“ etc. sind alles Begriffe für eine Aktion oder auch Reaktion des Hundes.
Am Geläufigsten ist wohl die Annahme, ein „aufreitender“ Hund will sich fortpflanzen, ist somit sexuell motiviert. Nun, sicher sind auch unsere Hunde bestrebt, ihre Gene weiter zu geben und ihre Art zu erhalten.
Foto: Heike König
Folgt man dieser Annahme, wie kommt es dann zum Aufreiten von einem Rüden auf einem Rüden, oder einer Hündin auf einer Hündin? Wie erklärt sich das „Aufreiten“ von Kastraten? Wie muss man das Verhalten bereits bei den kleinen Welpen einordnen?
Viele Fragen, die nicht unbedingt so sehr passend zu einer sexuellen Motivation gesehen werden können. Was also könnte noch hinter diesem Verhalten stehen?
Um dies deutlich zu machen, muss ich ein wenig ausholen.
Eine Hundehalterin kam zu mir, weil sie massive Probleme mit ihrem Rüden auf den Hundewiesen hatte. Sie beschrieb ein immer wiederkehrendes Szenario ihres kastrierten! Rüden, welcher andere Hunde kurz beschnupperte und sogleich anfing, auf dem anderen Hund aufzureiten. Dabei spielte es für ihn überhaupt keine Rolle, ob klein oder groß, ob männlich oder weiblich … er ritt auf oder versuchte es zumindest.
Ihr kastrierter Rüde war ein mittelgroßer Mischling. Aber er war ihr Ein und Alles, ihr Herzensbrecher, ihr Seelentröster. Ja, sie lebte allein – allein mit ihrem Hund. Ihr Rüde genoss alle Privilegien, die eines Menschen würdig sind. Er schlief im Bett (dies alleine ist ja nicht schlimm), er genoss es, auf der Couch mit Frauchen zu schmusen (dies alleine ist ja nicht schlimm), er bestimmte, wann er „raus“ wollte (dies alleine ist ja nicht schlimm), er meldete seine Futterzeit mit einem nervigen Gefiepe und Gejammer an (dies alleine ist ja nicht schlimm), er zog sie an der Leine von A nach B und blieb pausenlos stehen, um sein Beinchen zu heben oder um eine gut riechende Stelle zu untersuchen (dies alleine ist ja nicht schlimm), er ließ Besucher nicht in Ruhe und forderte seine Streicheleinheiten, solange diese seinem Frauchen nicht zu nahe kamen (dies alleine ist ja nicht schlimm), er folgte Frauchen auf Schritt und Tritt, sogar bis ins Badezimmer (dies alleine ist ja nicht schlimm).
Nun es gab noch weitere Kleinigkeiten, welche jedoch im Ganzen zu genau seinem Verhalten, dem „Aufreiten“ führten. Das große Ganze machte den kleinen Kerl so wichtig, dass er gar nicht anders konnte, als sich seiner Verantwortung zu stellen. Die Verantwortung, Gott und der Welt zu zeigen, dass alles um ihn herum sein Eigen ist. Er musste seinen Status demonstrieren und musste ebenso ganz auf hündische Art allen anderen zeigen, wo er steht und vor allem, wo sie denn bitte zu stehen haben … Immerhin kann nur einer die Krone tragen und seine war aus Gold.
Hier hatten wir also einen kleinen kastrierten, „aufreitenden“ Rüden, der tatsächlich der Meinung war – „Mir gehört die Welt.“
Ein weiterer Fall, der mir immer in Erinnerung bleiben wird.
Foto: Ralph Hoffmann
Wieder ein Rüde, allerdings intakt, so könnte man meinen –ja, jetzt kommt eine sexuelle Motivation. Nein! Weit gefehlt.
Dieser Rüde, ein Deutsch Drahthaar, kam mit seinem Besitzer in den Hundeverein, den ich vor Jahren unterstütze. Der Hundehalter, ein etwas grämiger Mann mittleren Alters, aus Leidenschaft dieser Rasse verfallen, führte seinen Hund angeleint an einem Würgehalsband auf den Platz und ging zielstrebig auf die Trainerin zu. Als der Hund die Trainerin voran dem Hundehalter erreichte, hob er schon mal direkt sein Bein und pinkelte der Trainerin ans Hosenbein. Kurzum, er hat sie markiert.
Der Hundehalter brachte seinen Hund mit lauten Worten und einem ordentlichen Ruck an der Leine zur Räson. Die Trainerin griff gleich ein und ermahnte den Hundehalter, seinen Hund nichts so hart anzufassen und doch bitte das Würgehalsband auf „fest“ zu stellen. Sie half ihm und übernahm die Leine. Genau in dem Moment der Leinenübergabe, hatte sie den Hund klammernd an ihrem Bein. Sexuelle Motivation? Sicher nicht.
Der Hund hat lediglich hündisch deutlich gemacht, dass er die Führung der Hundetrainerin ganz klar in Frage stellt und signalisiert: „Du führst mich nicht“.
Ich könnte unzählige weitere Beispiele nennen, die alle ganz individuell anders gelagert sind.
Um nun abschließend auch noch die kleinen Welpen nicht zu vergessen …
Welpen und Junghunde (vor der Geschlechtsreife) „reiten“ ebenfalls ohne den Hintergrund einer sexuellen Motivation auf.
Jedoch sollte man hier nicht dazu neigen, dem Welpen oder juvenilen Hund pauschal eine Demonstration von „Macht“ zu unterstellen, denn die kann er noch gar nicht haben. Bei Welpen und juvenilen Hunden gehört das Antesten von Stärken und Schwächen zum ganz normalen Erwachsen werden. Sie probieren sich lernend aus, wollen ihre Grenzen erforschen und benötigen ihrer Natur gemäß alle Facetten im Verhalten, um gut und möglichst unbeschadet durch ihr erwachsenes Leben zu kommen.
Fazit: Es ist nicht immer DAS, was wir sehen, oder meinen zu sehen.
Redaktionelle Anmerkung: von Birthe Thompson:
Das Thema „Aufreiten“ beschäftigt viele Hundeleute und –Profis gleichermaßen. In allen Hundebüchern finden wir hierzu Wissenswertes.
Dennoch ist das Aufreiten für uns Hundeleute, Hundehalter, meist nicht richtig zu deuten; wir sind darin nicht geschult und unterrichtet, das jeweilige Verhalten richtig einzuschätzen oder einzuordnen. Stellen wir Fotos ein von spielenden, aufreitenden Hunden, lesen wir oft Kommentare wie: „Oh ha, da ist aber jemand ziemlich sexuell motiviert“ , oder aber „… der ist aber dominant“. Dabei ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit niemand der Kommentatoren in der jeweiligen Situation vor Ort gewesen und kann demnach genau diese Szene gar nicht kommentieren.
Es ist schwierig für uns, die sämtlichen möglichen Aufreitsituationen zu erkennen und sicher zu beurteilen. Eines jedenfalls ist sicher, wir Hundeleute sollten dieses nicht dulden. Fühlt sich ein Hund bedrängt, ist es kein „eben mal versuchen“, kein „eben mal Hüftjogging“, dann sollten wir einschreiten und dieses Verhalten abbrechen. Dann entspannen sich zum einen die Hunde und es führt auch zu einem besseren Verhältnis zwischen den Menschen.
Hier mal noch ein paar Zitate aus Hunde(fach)büchern:
- „Das Aufreiten ist in der Regel dem Paarungsverhalten zuzuordnen. Es kommt allerdings auch außerhalb der Fortpflanzung vor und zwar sowohl bei Welpen als auch bei erwachsenen Tieren beiderlei Geschlechts mit gleich- und gegengeschlechtlichen oder sogar artfremden Individuen, auch gegenüber dem Menschen oder Gegenständen wie z.B. Kissen oder Plüschtieren. Bei Welpen kann dieses Verhalten im Umgang mit gleich – und gegengeschlechtlichen Artgenossen als präsexuelles Verhalten interpretiert werden, ist Bestandteil des Reifungsprozesses und steht im Zusammenhang mit der sexuellen Prägephase. Desweiteren ordnet man das Aufreiten auch dem Rangordnungsverhalten zu bzw. kann es dem Stressabbau in Konfliktsituationen dienen. „(Hundeverhalten – Das Lexikon Andrea Weidt, RORO-Press Verlag AG, Dietlikon)
Redaktionelle Anmerkung: von Birthe Thompson
Das Aufreiten, z. B. zum Stressabbau, kann man auch häufig bei Not- oder Abgabehunden sehen. Das Aufreiten in diesem Zusammenhang beim Menschen ist sehr häufig eine Übersprungshandlung, Stressabbau.
Foto: Feli Großhans
- „(Quer)-Aufreiten
Der Angreifer legt seine Vorderbeine quer von der Seite oder schräg von hinten auf den Rücken des Gegners, droht oder richtet durch Vorstoßen des Kopfes unter deutlicher Beißhemmung Bisse gegen dessen Nacken. Quer-Aufreiten kommt in relativ harmlosen Beiß- und Drohsituationen vor und kann sowohl vom ranghöheren als auch vom rangniedrigeren Tier gezeigt werden.“ (Feddersen-Petersen in „Ausdrucksverhalten beim Hund“)
Redaktionelle Anmerkung: von Birthe Thompson
Dieses Queraufreiten sieht man sehr häufig. Nach meinen praktischen Erfahrungen kann dieses sowohl auf einer normalen Hundebegegnung fremder Hunde im direkten Kontakt beobachtet werden, als auch zwischen zusammen lebenden Hunden in gemeinsamer Interaktion.
- „Aufregung, Stress, Angst, aufmerksamkeits-heischendes Verhalten aber auch ein emotionaler Konflikt können die Auslöser für Aufreit-Verhalten sein. „ (Marc Bekoff)
Redaktionelle Anmerkung: von Birthe Thompson
Ja, kommt sehr häufig vor und wie bereits schon angemerkt, sehr häufig bei Hunden aus dem Tierschutz. Ganz oft gerade auch bei Abgabehunden, die auf einmal total überfordert sind und vor der plötzöichen Situation stehen, dass ihr bisheriges Leben nicht mehr existent ist und sie sich in die „Überlebensphase“ begeben müssen.
- „Aufreiten kann Teil einer Folge von Verhaltensweisen sein, die mit Aggression, einem hohen Status, Ressourcenverteidigung, direktem Fixieren und Bedrohen sowie sich über einen anderen stellen in Zusammenhang stehen. Aber das Aufreiten selbst, weist nicht auf etwas Statusbezogenes hin.“ (Peter Borchelt / Hecht, J. „Humping: Why do they do it?“ The Bark, June-August 2012: 70, 56-60.)
Redaktionelle Anmerkung: von Birthe Thompson
Ja, und genau hier muss man dann tatsächlich schauen, ob das Aufreiten aus oben genannten Gründen motiviert ist. Unangenehmerweise bleiben genau diese Ursachen in vielen Köpfen der Hundehalter haften und diese sehen in jedem Aufreiten eine aggressive, dominate Verhaltensweise eines Hundes. Das ist gefährlich. Der Hund kann falsch gelesen und somit auch im Umgang mit ihm eine Reihe von Fehlern gemacht werden.
Urteilen Sie bitte nicht voreilig über eine Situation des Aufreitens. Fragen Sie gegebenenfalls einen geschulten Hundetrainer, einen Verhaltenstherapeuten, der die Art des Aufreitens, die Sie beunruhigt, fachgerecht einschätzen kann.
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About Heike Beuse
Heike Beuse ist Gebrauchshundeausbilder und Therapeutin für verhaltensauffällige Hunde auf der non-verbalen Ebene, sprich der Arbeit über Körpersprache.
Unzählige Fälle aus der Praxis lehrten sie, dass durch Aufklärung und Schulung der Hundehalter selbst schwierigste Situationen positiv erarbeitet werden und auch das oftmals bereits sehr angespannte Verhältnis zum „Partner Hund“ wieder hergestellt werden konnte.
Sie weiß, es genügt nicht, den Hund zu therapieren – man muss auch den Menschen mit ins Boot nehmen.
Um beiden helfen zu können, und das auf bundesweiter Ebene, gründete Heike 2008 gemeinsam mit Burkard Roth, AbsolutHund – ein Netzwerk von Hundehalter-Trainern, Hundeverhaltensberatern und –Therapeuten, die allesamt auf straffreier und non-verbaler Basis arbeiten.
In Form von praxisorientierten Ausbildungen zu den unterschiedlichsten Themen gibt Heike heute ihr Wissen an Menschen weiter, die das „Hobby Hund“ zu ihrem Beruf machen oder sich als Trainer weiterbilden wollen.
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Kerstin says
Hallo ich hätte eine Frage!
unser Rüde unkastriert hat eigentlich mit keinem hund ein Problem!
auch stundenlanges spazieren gehen mit anderen ist kein Problem- er spielt auch mit ihnen!
Doch wenn er dann „zuviel hinten riecht“ schaltet er um und beginnt aufzureiten und ist nicht mehr wegzubringen ausser man leint ihn an! das hauptsächlich bei Hündinnen oder kastrierten rüden-unkastrierte kennen wir nicht wirklich!
danach liegt er oft zittert 2-3 stunden will nichts fressen bis er erbricht dann ist es wieder ok…
woher weiß man ob das dominanz oder doch sexuelles Interesse ist?
Vielen Dank schon mal
Birthe Thompson says
also mit Dominanz hat das nichts zu tun. Ich habe da eine Idee … Können Sie das vielleicht mal etappenweise aufnehmen? Also kleine Videos (Handy reicht) drehen? Wenn ja, senden Sie mir die doch bitte mal an redaktion@wissen-hund.de
Heide Borchwald says
Hallo, ich habe seit 2 Tagen einen kleinen Mischling srueden – kastriert- und der hat Spaß am rammeln mit Kissen und den Schaffelldecken. Stressabbau. Ansonsten ist er pfiffig und lieb.
Was kann ich tun??
Birthe Thompson says
Hallo Frau Borchwald,
das kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Man mag schnell eine Meinung hierzu haben, aber ohne das Szenario in allen Einzelheiten zu sehen, ist es mir nicht möglich, eine wirkliche Aussage zu treffen. Vielleicht gibt es in Ihrer Nähe eine kompetente Hundeschule, die Sie befragen können, sprich, ein Trainer sich das mal vor Ort anschaut?
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Aufreiten bei Hunden – zulassen oder unterbinden?
„Nichts machen, die regeln das unter sich…“ schallt es hinter der dicken Eiche hervor und ein Mann mittleren Alters schaut halb belustigt, halb bewundernd zu seinem Rüden, der gerade im Begriff ist, einen anderen Hund zu besteigen. Der Hundehalter lehnt sich etwas zurück und genießt es, seinen Hund in der offenbar „dominanten“ Position zu sehen. So lange, bis der untere Hund sich loswindet, sich umdreht und den Aufsteiger lauthals anknurrt, ihn anspringt und mehrmals laut knurrend nach ihm schnappt. Als dann auch noch ein Blutstropfen zu sehen ist ändert die Meinung von „die regeln das unter sich“ schlagartig in „was haben Sie denn für einen aggressiven Köter.“ Alltag? Nicht ganz – aber auch keine ungewöhnliche Situation.
Wenn Hunde aufreiten, soll man das als „natürliches Verhalten“ tolerieren – oder soll man es unterbinden? Wenn es denn so einfach wäre, denn „Aufreiten“ ist nicht gleich „Aufreiten“. Mindestens drei unterschiedliche Grundarten des gibt es:
Aufreiten als Lernspiel
Im Welpenalter spielen Hunde – ähnlich wie alle Säugetiere – miteinander, um sich relevante Fähigkeiten im sozialen Umgang für das spätere Leben anzueignen. Im Rahmen dieser Lernspiele gehört auch das Aufreiten. Auch bei Welpen und Junghunden sind schon sexuell motivierte Aktionen zu sehen, genauso wie das Imponierverhalten. Dennoch sind diese Ursachen im Welpenalter anders zu bewerten. Eine „sexuelle Komponente“ ist bei diesen Hunden zwar zu erkennen, wird aber – wenn wir den Begriff verwenden wollen – von den Hunden selbst nicht so wahrgenommen. Das Gleiche gilt für das Imponiergehabe. Es wird angewendet und gelernt, aber weniger bewusst. Ähnlich vielleicht mit Kindern im Kita-Alter: Auch hier finden „Machtspiele“ statt – die aber von den Kindern nicht so empfunden werden.
Bleibt es beim spielerischen Erlernen dieser Verhaltens-Elemente, so ist alles gut. Aber bereits im Welpenalter gilt: Beobachten. Auch bei jungen Hunden kann sich ein Verhalten festigen und später als „Standardprogramm“ abgespult werden.
Bei pubertierenden Hunden ist das Aufreiten zwar auch noch eine Art Lernspiel, hat hier aber – logisch – bereits eine sehr viel stärkere sexuelle Komponente.
Aufreiten mit sexueller Absicht
Dem Ruf der Natur folgend, ist das Aufreiten in den meisten Fällen sexuell motiviert – und das ist den Hundehaltern im Allgemeinen eher peinlich. Vor allem, wenn ihr ach so souveräner Rüde einen Kastraten besteigt. Sexuell motiviert? Bei dem? Das Weltbild so mancher Hundehalter gerät aus den Fugen. Und dennoch: Das Verhalten ist sexuell motiviert. Dabei ist es – zumindest für Menschen – überraschend, dass das häufigste Aufreiten mit sexueller Absicht gar nicht zwischen intaktem Rüden und läufiger Hündin vorkommt. Das liegt daran, dass in unserem Umfeld diese Begegnungen relativ selten ohne Aufsicht vorkommen und dass eine Hündin einen Rüden ziemlich schnell mal ordentlich einnordet, wenn sie noch nicht bereit ist.
Intakter Rüde besteigt Kastraten – die häufigste Version
Sehr häufig werden Kastraten von intakten Rüden bestiegen – und auch das ist in den meisten Fällen ein sexuell motivierter Akt. Tatsächlich riechen viele Kastraten in den Augen – besser: in der Nase – von intakten Rüden besser als eine Hündin. Oder mindestens genauso gut – mit Ausnahme der Stehtage, die werden natürlich durch nichts getoppt. Warum genau das so ist und inwiefern der Zeitpunkt der Kastration einen Einfluss hat ist Gegenstand einer aktuellen Doktorarbeit. Viele Anzeichen weisen aber darauf hin, dass die Kastration eines Rüden diesen in den Status einer Hündin versetzt und dass dies durch den Zeitpunkt der Kastration noch verstärkt werden kann. Erste Beobachtungen zeigen, dass Frühjahrskastraten deutlich häufiger von intakten Rüden als „Hündin“ angesehen werden als Hunde, die im Herbst kastriert worden sind.
Das Aufreiten eines Rüden auf einen Kastraten ist also aus Sicht des Hundes ein normales (riecht wie eine Hündin, wird auch so behandelt) sexuelles Verhalten – ob der kastrierte Rüde damit glücklich ist, bleibe mal dahin gestellt. Aber Kastration generell ist ja ein Thema, über das sich die Geister scheiden.
Sexuelles Aufreiten sieht anders aus
Auch wer die Körpersprache der Hunde nicht perfekt kennt, kann explizit sexuell motiviertes Aufreiten von anderen Formen unterscheiden: Aufgestiegen wird in diesem Fall tendenziell von hinten, die Hüftbewegungen sind nicht zu übersehen und die körperliche Erregung in den meisten Fällen ebenso wenig. Und so ist das sexuell motivierte Aufreiten auch die Version, die in unserer asexuellen Welt am ehesten noch von Hundehaltern unterbunden wird – nicht primär aus Angst vor ungewolltem Nachwuchs, sondern weil uns Sex in der Öffentlichkeit einfach peinlich ist.
Aufreiten als Imponiergehabe
Was wir häufig als Dominanz bezeichnen ist in Wirklichkeit – oder zumindest fachlich korrekter – eigentlich „nur“ ein Imponiergehabe. Ja. Aufreiten ist in vielen Fällen ein Imponiergehabe. Der Hund – ob Rüde oder Hündin ist dabei egal – will einem anderen imponieren, ihn beeindrucken. Und er tut dies, indem er ihn einschränkt, ihm Bewegungsfreiheit nimmt. Deshalb wird dieses Aufsteigen in den allermeisten Fällen seitlich erfolgen: Kopf auf die Schulter legen, sich mit dem ganzen Gewicht auf den Hund legen und versuchen ihn entweder zu Boden zu drücken oder ihn zumindest sehr stark einzuschränken.
Imponieren muss man nur Rivalen
Ein souveräner Hund – auch einer mit einer sehr ausgeprägten Individualdistanz – wird nur dann imponieren wollen, wenn es Sinn macht: wenn nämlich ein Rivale in Sichtweite ist – sonst ist dieses Getue unnötig und braucht bloß Ressourcen. So kann man gut mal einen Rüden beobachten, der als „sozial situativ verträglich“ gilt, wie er sich in aller Ruhe von einem Jungspund besteigen lässt – scheinbar ohne dass es ihn auch nur ansatzweise interessiert. Derselbe Hund versteift sich aber sofort, drückt die Beine durch, spannt die Rute an, und fängt an zu imponieren, wenn ein Rivale ins Sichtfeld kommt.
Geht es mit dem Aufsteigen weiter, so hängt der Ausgang von der „Laune“ und den Erfahrungen der Kontrahenten ab: Im Video unten wird der schwarze Labrador vom weißen Schäfer bestiegen, es folgt ein kurzes Gerangel und der schwarze zeigt ein ausgeprägtes defensives Drohverhalten. Übersetzt: Er „sagt“: „Ok, wir können das auch ohne echten Streit lösen – an mir soll´s nicht liegen. Falls Du da mitmachst, ist das ok – falls nicht: Ich werde mich wehren.“ Der weiße Schäfer geht auf das Angebot ein, und damit ist die Situation geklärt. Würde auf der anderen Seite der Aufsteiger nicht nachgeben, ist ein schöner und heftiger Kampf vorprogrammiert. Im Idealfall bleibt es dann immer noch bei einem ritualisierten Kampfspiel – dem Kommentkampf. Abe eine falsche Bewegung oder eine missverständliche Aktion kann dann reichen, um einen echten Kampf auszulösen – und dann fließt Blut. Mindestens.
Aufreiten ist ein natürliches Verhalten – deswegen aber nicht nett
Nur weil Aufsteigen ein natürliches Verhalten ist, heißt das noch lange nicht, dass es sich auch um ein freundliches Verhalten handelt. Aufreiten zu Imponierzwecken hat immer die Intention, den Gegner zu beschränken. Das ist natürlich. Aber das ist natürlich nicht nett.
Aufreiten aus sexueller Motivation ist ebenso natürlich – aber ebenso natürlich kann das unglaublich stressen. Sowohl den aufreitenden Hund als auch das „Opfer“ – und auch die Hundehalter sind gerne mal durch so eine Situation gestresst.
Einschub: Wechseln wir den Sichtwinkel und betrachten das Sozialverhalten und das soziale Verhalten von Menschen und nehmen etwas Körperliches wie das „den Arm um die Schulter legen“. Auch hier gibt es verschiedene Ursachen: die spielerische zwischen Kindern, die sexuell motivierte wenn ein Mann seiner Freundin den Arm um die Schulter legt wenn ein „Rivale“ auftaucht (das tut er nicht, wenn ein 80jähriger Mann ins Blickfeld kommt) oder das vordergründig freundschaftliche Arm auflegen: Wenn der Chef wohlwollend seinem Angestellten die Hand auf die Schulter legt – oder der Vater dem Sohn – und ihn damit eindeutig beschränkt und ihm den sozialen Status nochmals klar macht.
Die Wirkung hängt also von der Motivation und vom Umfeld ab: Gehen Sie doch einfach mal los und legen einem wildfremdem Menschen den Arm um die Schulter. Und dann beschweren Sie sich bitterlich, wenn er sich wehrt. Sie zeigen ja nur ein natürliches Verhalten!
Wann ist das Aufreiten ein Problem?
Etwas vereinfacht gesagt: Wenn der Hund auf Dauer gar keine anderen Kommunikationsmöglichkeiten mehr wahrnimmt außer dem Aufreiten, dann ist es ein ernsthaftes Problem. Das gilt sowohl für das sexuell motivierte als auch für das imponierende Aufreiten.
Hypersexuelle Hunde leiden unter ihrer Sexualität – sie können nichts anderes mehr denken, sie können sich nicht konzentrieren – alles dreht sich nur noch um das Eine: Rauf auf den nächsten Hund und begatten. Erkennbar am Schaum vor dem Mund, am grenzdebilen Gesichtsausdruck und am Zähneklappern. Wenn ein Hund so reagiert, dann liegt der Verdacht auf Hypersexualität nahe. Dann hat man ein Problem, und der Hund auch.
Ähnliches gilt für das Imponierverhalten: Wenn ein Hund fast zwanghaft jedem imponieren muss, wenn er nicht davon abzulenken ist, wenn scheinbar jeder Gedanke nur noch darum kreist, dem anderen zu zeigen, wer die dicksten Haufen macht – und wenn das mit Aufreiten entsprechend umgesetzt wird, dann besteht ein Problem.
Im ersten Fall ist hier möglicherweise eine Kastration angezeigt (möglicherweise!), während im zweiten Fall das Problem erzieherisch angegangen werden muss. Wir schreiben bei der Kastration bewusst möglicherweise, weil auch genau das Gegenteil passieren kann: Auch unsichere Hunde steigen auf – wird ein „Schisser“ kastriert, steigt aber das Risiko, dass sich seine Unsicherheit noch verstärkt – oder auch in eine Aggression kippen kann.
Soll man Aufreiten jetzt unterbinden?
Nur weil etwas ein natürliches Verhalten ist, muss es noch nicht akzeptiert werden. Ich bin ein Verfechter des Unterbindens – ich will nicht, dass mein Rüde einem Weibchen wie bekloppt hinterherläuft und sie ständig besteigen will und ich will nicht, dass er jeden gefühlten Rivalen herausfordert um zu beweisen, wer der coolere Typ ist. Ich unterbinde dieses natürliche Verhalten so konsequent wie möglich und ich unterbinde es auch in den meisten Fällen, wenn mein Hund bestiegen wird. Wenn ich sehe, dass er sich adäquat wehren kann und wenn ich vermute, dass der andere Hund vernünftig auf die Drohungen reagiert, dann lasse ich dem „Spiel“ seinen Lauf. Wenn ich aber auch nur schon den Verdacht habe, dass entweder mein Hund überreagiert, oder der andere sich auf ein klares defensives Drohverhalten nicht einlässt – dann unterbinde ich es.
Dazu muss ich mich allerdings zumindest in der Nähe meines Hundes befinden – Hundehalter, die ihre Hunde außerhalb des direkten Einwirkungsbereiches und / oder außer Sicht lassen die haben jede Berechtigung verloren, sich zu beschweren, wenn ich ihren Hund von meinem schubse.
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Schwierig, aus Distanz zu sagen. Kleiner Hund? Die reiten tendenziell gerne auf, aus lauter Freude (z.B. nach dem Essen) - könnte auch sexuell motiviert sein. Könnte, könnte. die Antworten helfen wohl nicht wirklich weiter. Das müsste eine Fachperson beurteilen, und die genauen Umstände kennen. Aus meiner Erfahrung bedeutet es aber nichts Gutes (wenn auch wohl nichts wirklich Schlimmes).
Ich hätte eine Frage an Sie, ich habe mir einen American Stafford Terrier aus dem Tierheim genommen. Es ist eine 10-Jahre alte Hündin die gehörlos ist. Manchmal wenn ich mit ihr kuschel, versucht sie aufzureiten, was ich unterbinde weil mir gesagt wurde es wäre ein Zeichen von Dominanzverhalten. Allerdings weiß ich nicht genau was ich davon halten soll, da mein Hund immer zu erst meine Beine abschleckt und den Kopf daran reibt und dann versucht sie aufzureiten.
Soll ich sie weiter daran hindern ? Ist es ein Zeichen das sie mich nicht als Leithund ansieht oder will sie mir imponieren ?
Ich wiederhole mich bei solchen "Distanzratschlägen" immer wieder: bitte betrachten Sie meine Antwort als unverbindlich und als nicht abschließend, dazu fehlen einfach zuviele Einzelheiten. Zu Ihrer Hündin: das Aufreiten als Solches ist naturgemäß bei Rüden eher zu beobachten als bei Hündinnen, was aber nicht ausschließt, dass auch Weibchen dieses Verhalten zeigen. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein - von einer hormonellen Disposition (siehe Rüdin) über ein Dominanzverhalten bis hin zu einer Übersprungshandlung ist eigentlich alles möglich. Aus der Ferne würde ich Ihrer Hündin die letztgenannte Version zuordnen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Hündin quasi in einen "Wahn" leckt, ein "selbst-erregendes Verhalten" sozusagen: Sie beginnt zu lecken (was eher eine Zuneigungsbezeugung sein dürfte), reibt dann den Kopf und steigert sich nach und nach weiter in ihren Emotionen bis hin zum Aufreiten.
Unabhängig davon würde ich die Hündin daran hindern, weil es einfach lästig ist und weil es diese Steigerungskette kontinuierlich festigt. Das Risiko, irgendwann nicht mehr "klein" anzufangen besteht möglicherweise. Dazu kommt das Risiko, dass dieses Verhalten auch auf andere Menschen und Hunde überspringt - und dann ist es sehr ärgerlich und unangenehm.
Fazit aus Distanz: Ich vermute eine Übersprungshandlung - Gegenmittel: das Verhalten umleiten, das heißt sobald die Hündin mehr macht als nur lecken (wenn Sie das mögen): aufstehen und weggehen, die Idee dahinter ist, ihr zu verstehen zu geben, dass bestimmte Handlungen ok sind, weiterführende aber nicht.
ein sehr toller Artikel. Danke!
Mein Rüde fast 3 Jahre alt (Frühkastrat mit 5 Monaten) reitet bei allen und jedem Hund auf. Ich rufe ihn dann sofort ab und gut ist. Er kann schon gar nicht mehr normal spielen, sobald gespielt wird muss er Aufreiten etc.
Kann er es wieder lernen normal zu spielen? Geht das Aufreiten wieder weg? Wie gesagt ich unterbinde es konsequent.
Er riecht für viele Rüden wie eine läufige Hündin und wurde selber oft bestiegen.
Das scheint tatsächlich ein Problem zu sein, dass Frühkastraten für intakte rüden wie eine zumindest ansatzweise läufige Hündin riechen. Besonders extrem soll es bei Hunden sein, die im Frühjahr kastriert wurden, weil dann offenbar im Hormonhaushalt etwas aus dem Gleichgewicht gerät. Bestätigt ist das alles noch nicht, Ihre Beobachtung weist aber darauf hin. Was tun? Schwierig zu sagen, da sich das Verhalten so gefestigt hat, dass es schon ein Muster ist würde ich empfehlen mit jemandem, der von Hundeverhalten eine fundierte Ahnung hat, Kontakt aufzunehmen. Ich vermute, es geht über so was wie "Umkonditionierung" oder zumindest ein Alternativverhalten. Könnte aber dauern. Viel Glück.
Hallo, super geschrieben.
Ich handhabe es genauso, aber hätte mal eine Frage zum Wegschubsen des Hundes, wenn der Halter keine Kompetenz besitzt:
Machen Sie das mit dem Knie/Bein leicht wegdrücken und den Raum für sich beanspruchen?
Am Halsband packen empfinde ich als eine weniger geeignete Lösung.
Bin auf Ihre Antwort gespannt.
Liebe Grüße aus Berlin ;)
Wenn möglich trete ich dazwischen - quasi als Splitting. Wenn der Hund aber schon aufgestiegen ist, dann versuche ich primär ihn körpersprachlich wegzudrücken. Hilft das nicht, greife ich entweder ins Halsband oder aber - mit etwas mehr Mut - in die Leiste. Dann allerdings quietschen die meisten Hunde, und die restlichen 55 Minuten einer Stunde gehen für die Diskussion mit dem Hundebesitzer drauf.
Das würde ich nicht empfehlen. Wenn dann einen Schlüssel oder etwas, was dazu geeignet ist, ähnlich zu erschrecken, neben die Hunde werfen. Packt man ins Halsband oder zwickt den Hund womöglich sogar, kann dieser nicht unterscheiden, ob der "Angriff" von dem anderen Hund oder von seinem Menschen kommt. Im schlimmsten Fall kann das mit einem Biss als spontane Reaktion auf den vermeintlichen Angriff enden. Also - nie anfassen, immer nur etwas werfen und dann abrufen oder dazwischen treten.
Leider wieder das selbe Thema, dass die wenigsten ihren Hund richtig "lesen" und anleiten können. :(
"…..und was bedeutet es, wenn der Hund menschen aufreiten will? -"
wir haben 2 Rüden , die Rangfolge ist eindeutig, der Rang niedrigere versucht, bei für ihn neuen Menschen, immer wieder mal das aufreiten . Hier ist das für klar das er den Menschen unterdrücken will und hofft somit nicht mehr der Niedrigste im Rudel zu sein.
Für mich hier eindeutig, aber nicht zu pauschalisieren.
Guter Beitrag ! Werde wiederkommen :-)
Naja,nach diesem Artikel bin ich jetzt so schlau wie vorher!
Meine erfahrung sagt eher,daß der Hund Kommunikationsstötungen har und er erst lernen muß wie man tatsächlich miteinander redet. Ein Hund , der im Rudel lebt, zeigt dieses Verhalten so gut wie gar nicht.
Was ist mit der "Übersprungshandlung" ? Mein IW(Rüde) ist nun 13 Monate,bei positivem Stress durch bekannte Hundebegegnungen findet er manche Kandidaten so aufregend,schlabbert seitlich an deren Ohren rumm und fängt die Hüfte an zu schwingen,ohne zu besteigen. er rammelt quasi in der Luft. da rümpfen schon viele Halter die Nase,er wäre total im sexuellem Stress,das sehe ich aber nicht so.Auch hier spielt das Geschlecht keine Rolle.Als das er es schon vor der Pubertät zeigte bei ganz bestimmten Hunden.Unser 5 jähriger Schäferhund steigt gut und gern mal auf den IW und will ihn einschränken,ich unterbinde es immer,da es schon zu Prellungen kam,weil mein Wolfshund mit der Hinterhand ungünstig zusammen sackte unter dem Schäferhund.
Ich kann auf Distanz wenig konkretes sagen, das Schlabbern an den Ohren ist aber mit ziemlicher Sicherheit eine Demutsgeste - dass er mit den Hüften schlackert spricht aus meiner Sicht eher für eine Mischung aus Freude/Demut/Unterwerfung - aber was Konkretes dazu sagen ist schwierig.
Sehr schön erklärt.
Meine 7 Monate alte Hündin macht das hier und da bei unserem Rüden der 18 Monate alt ist. Er lässt sich Mega viel von ihr gefallen aber ich schätze mal wenn sie älter ist dann wird es mal krachen. Wenn sie es übertreibt mit ihrer nerverei ihm keine Ruhe zu lassen dann greifen wir auch ein.
vielen Dank für den sehr interessanten Artikel.
Nun habe ich aber ein ganz anderes "Problem". Ich habe eine Hündin, die nur zu gerne bei den Rüden aufreitet. Nicht bei allen und auch nicht ständig, nur ab und zu. Sie hat auch schon ordentlich auf die Mütze bekommen. Seitdem lässt sie den Rüden, der sich da zu Recht gewehrt hat in Ruhe, die beiden sind nun dicke Freunde. Andere Rüden lassen sich das gefallen, bei denen tut sie das weiterhin. Was bewegt eine Hündin zu solch einem Verhalten?
Ich wage mich da auf dünnes Eis. ich vermute: Mobben macht ihr Spaß. Wenn sie ein "Opfer" findet, das es mit sich machen lässt, dann genießt sie es wohl - Hunde können da echte Mistviecher sein (wie Jugendliche auch). Insofern ist ihr zu wünschen, dass sie ein paar Mal an einen Hund gerät, der ihr die Grenzen aufzeigt - Hunde machen das präziser und mit dem besseren Timing als wir es könnten. Zur Not müssen Sie aber den Job des Hundes übernehmen und ihr klarmachen, dass Sie das nicht wollen.
Meine 4 Jahre alte Chihuahua-Hündin macht das ständig. Sobald ich mich auf die Couch lege, reitet sie mein Bein. Und das versucht sie wirklich IMMER. Ich glaube (so blöd es klingt) das es ihr - in sexueller Hinsicht - extrem Spaß macht. Wenn ich sie dann schimpfe, steigt sie kurz ab, dann aber sofort am liebsten wieder rauf. Ich hab bis jetzt immer gedacht sie will mich dominieren und fühlt sich quasi als der "BOSS". Ist dem wirklich so? Soll ich härter durchgreifen? Zur Zeit ist meine ältere Chihuahua-Dame läufig (ist die Mutter der 4 Jahre alten Hündin) und ständig reitet die jüngere die ältere.
Das ist schwierig zu beurteilen - allerdings passiert das, warum auch immer, bei kleinen Hunden relativ häufig. Die schnappen sich auch gerne mal ein Kissen oder eben ein Bein. Vermutung: es macht einfach Spaß, ich würde das noch nicht mal als extrem sexuell beurteilen, obwohl es sein kann. Etwas Genaueres könnte wohl nur ein Profi sagen, wenn er die Situation sieht. Persönlich würde ich es unterbinden, weil es einfach nervt. Dauert aber wahrscheinlich ein paar Tage oder Wochen.
ich habe eine 3-jährige unkastrierte Hündin die hin und wieder,
meistens sind es Rüden, besteigt.
Was kann das denn bedeuten? Sie ist sonst sehr relaxt und
verträgt sich mit jedem.
Auch hier: es ist schwierig auf Distanz eine Antwort zu geben. Wenn "hin und wieder" wirklich nur selten heißt, dann bedeutet das tendenziell eher wenig - abhängig von der Rasse könnte das Alter um 3 Jahre auf das definitive Erwachsenwerden hinweisen. Etwas Genaues lässt sich so leider nicht sagen. Wenn es stört würde ich es erst mit unterbinden probieren - wenn sie darauf einsteigt, prima. Wenn nicht, dann wäre es sinnvoll, sich an jemanden zu wenden, der das beurteilen kann. Aber "hin und wieder" klingt nach nicht so dramatisch.
Hallo, sehr interessanter Artikel. Mein Rüde wird von meiner Hündin immer mal wieder bestiegen, sind aber nur Phasen. Da ist wochenlag nix und dann gibt es wieder Tage, in dem sie ihm zeigt wer der Chef ist, so sehe ich das zumindest. Zulassen oder nicht? Ihm macht das nix und lässt es zu.
Er selber reitet überhaupt nicht auf, reagiert aber gleich sehr ungemütlich wenn auf ihn aufgeritten wird, da floss schon mehr wie einmal Blut. Was machen? Hilft ihr eine Erziehungsmaßnahme? Allgemein ist es mit Rüden sehr schwierig, denn er meint sein Weibchen immer und überall beschützen zu müssen. Im Normalfall verwarnt er 2-3 mal, wenn ein anderer Rüde dem Weibchen zu nahe kommt, aber wenn auch noch aufgeritten wird, ist es eben ganz vorbei.
Mal so ins Blaue: Wenn Ihr Rüde 2-3 mal warnt, dann macht er alles richtig. Wenn der andere das nicht kapiert - dann ist es halt Pech (ich weiß, dass das die Besitzer des anderen nicht so sehen, und es auch für einen selbst unanagenehm ist) aber eigentlich hat er alles richtig gemacht. Wenn Ihre Hündin den Rüden mal besteigt, und das nur phasenweise, dann halte ich auch das für nicht weiter problematisch - er akzeptiert es von ihr und von keinem anderen. Das ist eigentlich sein gutes Recht. Ich würde gar nichts machen - läuft doch alles prima (bis auf das Blut). Wenn es für Sie ein Problem ist, dann müsste sich das ein Profi ansehen. Aber meine Vermutung sagt mir, dass er das Gleiche sagen wird: Die beiden sind ein Team, Ihr Rüde warnt - er macht alles richtig.
Danke für die Antwort. Ich dachte mir schon das er alles richtig macht, aber da so gut wie jeder Rüde an das Weibchen will, gibt es so gut wie immer Zoff, da ja mein Rüpde sein Weibchen verteidigt. Da hat er aber Glück und darf seine Eier behalten. Übrigens "beschützt" er auch immer alle anderen Hunde die von Rüden bestiegen werden. :-) Ich sag er immer, er muss Polizei spielen.
also unser hund ist fast 2 jahre alt und besteigt auch. ABER nicht jeden hund. bis jetzt gibt es 3 bei denen er es tut. ich unterbinde es immer aber nix bringt was. waren mit ca 6 hunden unterwegs und der den er besteigen wollte kannte er auch ( sie haben öfters zusammen gespielt aber sich auch lange nicht mehr gesehen). wenn ich gesagt habe er soll runter ist er es auch aber nach paar minuten wollte er immer wieder hin, da hab ich ihn schon vorher gerufen. sehr anstrengend und das ende vo, lied war: ich durfte ihn anleinen! fand ich natürlich gar nicht schön. er bellt ( nur an der leine) auch jeden hund an. wir sind am verzweifeln und der trainer hat uns auch nicht viel geholfen. was kann man denn noch tun?
Distanzantworten sind immer schwierig - meine erste (und nicht besonders nette) Idee: einen neuen Trainer suchen. Ich kenne die Situation nicht, ich sehe es aus Ihrer Beschreibung etwas weniger schlimm als Sie - wenn er 3 Hunde besteigt halte ich das nicht für eine Katastrophe. Mit etwas Glück gerät er an einen, der ihm mal ordentlich die Meinung sagt. Aber ganz ehrlich: ich würde mich nach einem anderen Hundetrainer umsehen - bzw. jemandem, der mit Verhalten sich auskennt.
zunächst ein mal schöner Artikel. vielen Dank dafür. Mein Problem* ist ein scheinbar völlig demütiger Hund. Er ist innerhalb des 1 Lebensjahres Kastriert worden.
Von weitem jammert er bereits wenn er einen anderen Hund sieht, hört. Kommt es dann zur Begegnung, werden die Lefzen und die Ohren abgeschlabbert. Er ist ein " Rammelopfer " auf der Wiese wird er ständig von unterschiedlichen Hunden, auch Hündinnen aufgeritten. Manchmal wehrt er sich, manchmal kommt er gar nicht mehr zum spielen weil er so bedrängt wird. Ich möchte ihm helfen, und wenn ich sehe , er schafft es nicht allein, dann gehe ich dazwischen oder sage dem anderen Hundehalter, er möge es tun. Es beginnt meist mit dem regulären Ritual. Dann beginnen die Hunde seinen Penis zu schlabbern. Ich kann meinen Hund ja nicht selbstbewußter machen als er ist, oder ? Wie kann ich richtig helfen ?
Ich kann Ihnen leider auf Distanz keine Antwort geben - und auch deshalb nicht, weil ich kein Verhaltensspezialist bin. Ich kann nur Vermutungen anstellen: Dass Ihr Hund berammelt wird, könnte an der Frühkastration liegen - wie gesagt, es ist eine Forschung im Gange die wohl zeigen wird, dass Frühkastraten ähnlich gut und verlockend riechen wie Hündinnen. Wenn dann eine generelle Demut noch dazukommt, dann kann ein Hund förmlich als "Opfer" prädestiniert sein. Wie kriege ich einen Hund selbstbewusster: Auch hier nur ein Erfahrungswert: Durch Arbeit. Egal was, ich weiß nicht, was es für ein Hund ist, aber arbeitende Hunde die selbständig Probleme lösen müssen werden oftmals selbstbewusster: Dummytraining, Agility, etc. - je nach Rasse könnte helfen. Aber für eine wirklich fundierte Aussage müssten Sie sich tatsächlich an einen Profi wenden.
ein wirklich sehr interessannter Artikel.
nun habe ich auch eine Frage, die ich schon einigen erfahrenen Hundehaltern und Trainern gestellt habe und irgendwie keine Antwort bekommen konnte.
Ich habe hier zuhause zwei Hunde. Einen Rhodesian Ridgeback (6 Jahre, Kastriert) und einen SaarloosWolfhund (21Monate, intakt) (Sie sind wie Adoptivvater und Sohn). Nun ist es so, dass sich bei mir zuhause die Rangfolge der beiden ändert, was auch abzusehen war. Mein SWH ist dominanter als mein RR und somit kippt die bisherige Rangfolge. Es läuft alles ganz harmlos und ohne richtige Streitigkeiten ab.
Draussen habe ich nun seit ungefähr zwei Monaten folgendes beobachtet:
Sobald der SWH steht und etwas abgelenkt ist (anderer Hund in der Nähe oder etwas in der Schnauze hat), besteigt der RR ihn. Von hinten, mit Hüftschwung.
Der SWH macht keinerlei anstalten das zu unterbinden oder ähnliches. Er steht da und lässt auf sich "rumreiten". Das einzige was zu beobachten ist, ist dass die Ohren des SWH etwas seitlich nach unten "kippen".
Jetzt frage ich mich immer was das ist.
- Soll ich es unterbinden? (Der RR wird teilweise so aufgeregt, dass er auch nach dem besteigen auf dem Boden "Luftübungen" macht, bis die Aufregung sich gelegt hat)
- Ist es eine Übersprungshandlung in Folge der Rangordnungsänderung?
- Ist es sexuell motiviert?
Und vor allem. ist es schlimm?
Die Beiden gehören zusammen, sind eine Familie. Es sind keine Fremdhunde und bei Fremdhunden reiten sie auch nicht auf (unterbinde ich, Vorbeugung von Eskalationen)
Vielleicht haben Sie mir ja eine Idee was das sein könnte (das ich noch nicht bedacht habe) und ob ich es unterbinden sollte. Ich bin etwas ratlos.
Das ist sehr schwer zu sagen - ich würde mir hier nicht zutrauen, die Wahrheit zu erkennen. Ich kann lediglich vermuten. Und die Vermutung geht dahin, dass der SWH den RR ins Leere laufen lässt. Ich kenne das von meinem intakten Rüden, der gewisse Hunde aufreiten lässt ohne sie auch nur zur Kenntnis zu nehmen. Er ignoriert schlicht und einfach was sie machen (Ignoranz = Dominanz). Aus meiner Sicht kann das ein Zeichen sein, dass der RR zwar versucht, sich aufzuspielen, der SWH ihm aber durch seine Ignoranz klar macht, dass es ihm - entschuldigung - am Arsch vorbei geht. WENN das so ist, dann festigt das Verhalten des SWH seine Rangordnung und der RR müht sich zwar ab, aber erfolglos. Da die beiden sonst keinen Ärger haben kann es gut sein, dass sich das mit der Zeit gibt, wenn der RR einfach aufgibt. Wie gesagt - das ist eine Vermutung, mehr nicht.
Hmm. das hört sich gar nicht mal so verkehrt an und gibt mir einen Anhalstpunkt. Ich beobachte das jetzt einfach mal weiter und lege es unter "Der RR macht nur ein paar Po Übungen für seine Sommerfigur" ab. Sobald es mehr wird oder zu Ärger kommt, werde ich eingreifen.
Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort. Das hilft mir doch weiter (auch wenn es nur eine Vermutung ist und Ferndiagnosen eh immer beinah unmöglich sind) :-)
Guter Artikel! Gute Antworten auf gestellte Fragen! (Soweit ich dies beurteilen kann)
Sehr schön geschrieben. Ich kann das nur bestätigen. Qualität hat seinen Preis. Wer interessanten, nützlichen oder unterhaltsamen Content schafft, wird wie von selbst verlinkt. Ich finds auch gut, dass Google durchgreift. Sonst wären die Richtlinien ja für die Katz. Weiter so Wingmen
Am liebsten würde ich die Seite ausdrucken und jedem Hundehalter um die Ohren pfeifen, der mich anmacht, wenn ich seinen Rüden von meiner Hündin runter hole. Und das gar nicht mal so sanft, wie sich der Hunde"papa" das wohl gewünscht hätte. Leider ist meine Hündin aber so, dass sie sich alles gefallen lässt und dann ohne Vorwarnung Ernst macht. Ich denke also dass es dem Halter im Nachhinein wirklich lieber gewesen wäre, wenn ich dazwischen gehe, bevor es zur Auseinandersetzung kommt.
Was kann man eigentlich machen, um dem Hund das "Vorwarnen" beizubringen. Sie ist wirklich immer lieb und freundlich, bis es "Schnipp" macht. Ich selber erkenne den Punkt manchmal gar nicht rechtzeitig und kann dann nur noch retten was zu retten ist.
Da bin ich leider total überfragt - ich glaube persönlich nicht, dass Ihre Hündin nicht warnt. Vielleicht tut sie das nur subtiler als andere Hunde und es wird daher von Ihnen und ev. anderen Hunden nicht wahrgenommen. Ich persönlich glaube aber eher, dass viele Hunde "sanfte" Warnungen nicht mehr als solche wahrnehmen, weil sie es nicht gelernt haben - und dann schepperts halt mal.
Toller Artikel sprichst mir aus der Seele.
Hätte ihn gerne auf FB geteilt. Fand aber leider keinen entsprechenden Link.
Lieber Gruß und freu mich auf den Newsletter
Mit uns leben seit 9 Jahren 2 ehemalige Straßenhund aus Ungarn. Die kastrierte Schnauzerhuendin (11 Jahre) reitet auch auf (incl. Luftuebungen); aber nur an meinem Bein und dem meiner Tochter, nicht an meiner Frau. Und das auch nur, wenn andere Leute dabei sind. Wenn wir alleine sind macht sie es nie. Dominanz schließe ich eigentlich aus, weil sie eher aengstlich ist und mir gut gehorcht. Ich bin fast geneigt, es als Zeichen der Zugehoerigkeit oder auch Eifersucht zu deuten. Kann das denn sein? Bei Hunden macht sie es uebrigens auch nicht (mit einer Ausnahme).
Dann haben wir noch einen kastrierten Rueden (knapp 11 Jahre, 17kg) Er ordnet sich der Huendin (und uns Menschen) zwar unter, aber sonst will er immer den Chef geben. Das gelingt ihm auch allermeistens. Voellig vernarrt ist er in schwarze Labradore jeden Geschlechts, bei denen er oft und gerne versucht aufzureiten obwohl sie 2-3x so schwer sind. Lt. Genanalyse stammt ein Großteil seiner Gene von einem Flat Coated Retriever. Ob seine Affinitaet daher kommen kann?
P.S. guter Artikel!
Das auf Distanz zu beantworten ist nicht möglich - ich kann Ihnen lediglich meine Einschätzungen geben. Wenn es Sie stört, wie Ihre Hunde sich benehmen (ich gehe nicht davon aus), dann sehe ich gemäß Ihrer Schilderung auch keinen wirklichen Handlungsbedarf. Es scheint ja nicht wirklich störend zu sein. Ich würde das Verhalten Ihrer Schnauzerhündin im Gegensatz zu Ihnen sehr wohl als Dominanzgehabe betrachten, gerade WEIL Sie es macht, wenn andere dabei sind. Sie bezeichnen das als Eifersucht, ich glaube, Sie werden gemaßregelt, dass Sie sich mit anderen beschäftigen.
Dass die Gene einen Einfluss haben auf die Vorliebe der Rasse, bei der aufgeritten wird, glaube ich nicht - ich glaube, es ist richtig, was Sie sehen: dass er quasi kompensiert, weil er sich sonst unterordnet. Dass es schwarze Labradore sind, die er sich auserkoren hat könnte mit einem positiven Erlebnis zusammenhängen - oder mit Labradoren generell, die in vielen Fällen etwas toleranter sind und nicht gleich schnappen. Er sucht sich eventuell "Opfer", die sich weniger wehren um schneller zum Erfolg zu kommen. Wie gesagt, das ist keine Ferndiagnose, sondern lediglich eine Einschätzung - so wie Sie es schildern, haben Sie damit keine großen Probleme und dann würde ich es einfach gut sein lassen, gerade im fortgeschrittenen Alter der Hunde.
Mein kleiner intakter Rüde reitet momentan ständig meiner 6 Monate alten Vizsla Hündin auf.
Meiner Meinung nach ist es deutlich sexuell motiviert.
Da er natürlich nicht hochkommt rammelt er Vorderbeine, ihr Gesicht wenn sie liegt etc.
Sie scheint es bisher nicht zu stören.
Anfangs habe ich es gelassen. Mittlerweile unterbinde ich aber auch relativ häufig weil ich der Meinung bin dass er stress hat.
Ist es überhaupt möglich sexuell motiviertes aufreiten auf Dauer zu unterbinden.
Führt das nicht auf Dauer auch zu Frust beim Rüden?
Ich wage mich jetzt mal auf dünnes Eis und bitte Sie, meine Aussage kritisch zu hinterfragen, ich kenne Ihre Hunde nicht und auch nicht die genaueren Umstände. Eine fachkundige Meinung müsste Ihnen ein Fachmann / eine Fachfrau abgeben, nachdem die Situation live beurteilt wurde. Aber: Ich glaube nicht, dass das Aufreiten Ihres Rüden sexuell motiviert ist. Erstens würde er sich dann nicht mit den Vorderbeinen begnügen, zweitens ist ihre Hündin wohl noch nicht geschlechtsreif. Wäre ihr Rüde sexuell motiviert würde er sich a) an Stellen und b) an Hündinnen wenden, die ihm Erfolg versprechen. Ich weiß nicht, wie viel älter der Rüde ist, ich könnte mir aber vorstellen, dass es sich um ein dominierendes Verhalten handelt. Dafür spricht, dass es die Hündin "nicht stört" - ich denke schon, dass es sie stört, aber gegen den älteren, dominierenden Rüden ist es nicht so einfach, sich durchzusetzen - da ist abwarten und es über sich ergehen lassen meistens die sicherere Variante.
Sexuell motiviertes Aufreiten ist sicher schwieriger zu unterbinden als anderes - aber machbar. Eine Frage der Konsequenz. Frust wird das nicht auslösen, das ist eine menschliche Sichtweise, auch in Rudeln oder Gruppen wild oder verwildert lebender Hunde darf keinesfalls jeder Rüde wann immer er will. Dazu kommt, dass bei sexuell motiviertem Aufreiten der "Frust" eigentlich vor allem dann auftritt, wenn läufige Hündinnen in der Gegend sind. Dann kann der Hund leiden, wenn er wirklich sehr unter Strom steht (das ist aber nicht wirklicher Frust). Aber meiner Erfahrung nach ist es relativ selten, dass der Leidensdruck so groß ist.
Habe 2 Hündinnen, die ältere (12) eine Malmut ist sehr dominant und hat schon oft auf andere aufgeritten. Allerdings noch nie bei Menschen.
Meine "kleine" Pitbullbame (2) haben wir als 3 Wochen alten Welpen im Mistkübel am Ende einer Einkaufstrasse gefunden. Sie ist total lieb und sehr verspielt auch mit anderen Hunden will sie nur spielen.
Bei ihr ist alles immer spiel, immer.
Wenn sie mal wieder nach langem Spiel neben mir auf der Couch steht und mir dir Ohren abschlabbert, was total wiederlich ist ich aber trotzdem lachen muss und ich dann mit dem Spielen aufhören will, dann nimmt sie meinen Arm zwischen die Vorderpfoten und reitet von der Seite auf mich bzw. Schulter auf. Manchmal macht sie es dann auch bei unserer älteren was aber dann gleich als "Bad idea" von der älteren gemaßregelt wird.
Meine Frage ist : warum macht sie das? Sexuell denk nicht. Dominanz, kann sein. im Rudel wäre sie erster oder zentraler Leithund.
Eigentlich stört mich das Aufreiten nicht weil es ja nicht jeden Tag vorkommt und ich sowieso der Meinung bin das
Man Hunde eher leiten/helfen soll und sie nicht verbiegen. Aber es würde mich mal interessieren was du/ihr darüber denkt?
Auch hier gilt: Ferndiagnosen sind immer fragwürdig und nicht als absolut zu betrachten. Auf Grund der Beschreibung schließe ich eine sexuelle Motivation aus, ich würde sogar verneinen, dass das "Aufreiten" in diesem Falle ein wirkliches Dominanzverhalten ist. Es scheint mir eher ein Stänkern zu sein, eine Missmutskundgebung gegenüber dem Aufhören. Allerdings kann sich das - wenn sie Erfolg damit hat - mit der Zeit verstärken weil der Hund verknüpft: "Ich halte fest - ich kriege was ich will." Insofern ist das maßregeln des Hundes in deutlicher aber natürlich milder Form aus meiner Sicht das Beste. Aufhören zu "spielen", bei Klammern sofort klar maßregeln ("nein", "bad ideal", was auch immer), aufstehen und gehen. Ohne zu streicheln, ohne zurückzublicken. Mehr braucht es meiner Meinung nach nicht.
Danke für die schnelle Antwort.
Deine Ferndiagnose passt aber verdammt gut. Genau das hatte ich auch in Verdacht. Wollte es aber bestätigt wissen.
Das Verhalten von meiner Kleinen ( klein ist sie ja nicht wirklich) nachdem sie von mir gemaßregelt wurde wg. Aufreiten, ist auch dann sehr "schmollig" dh. sie geht dann auf ihren Platz und raunzt mal ein bisserl.
Als würde sie sich denken " shit, hat wieder mal nicht so geklappt wie ich das will"
Ich hoffe das sie so bleibt und es nicht schlimmer wird denn sie pubertiert sehr und will immer mehr den Chef machen. Ich muss eher jetzt statt bald handeln und ihr zeigen das eher ich der Chef sein will. Hatte aber auch noch nie so einen sturen Hund wie sie. Meine Große Macht gar nichts mehr. Früher hat sie bei der Erziehung geholfen aber nun ist sie leider einfach zu alt. Vor 4 Wochen hatte sie auch noch eine Vergiftung durch einen von hundehasser hinterlassenen Köder. Sie hat es gerade noch geschafft, war aber für mich ein Riesen schock wie ich in der nach sehen musste das eine Riesen Blutlache aus ihrem Mund kam.
Da bekommt man echte heftige Agressionen gegen solche hinterfotzigen Arschlöcher die solche Giftköder auslegen. Auch dazu das dieser in einer Hundezone lag.
Hoffe das sowas Euren Hunden nie passiert.
Vielen Dank für den Artikel, sehr informativ! Eine Frage drängt sich mir auf, sie schreiben:
"Dazu muss ich mich allerdings zumindest in der Nähe meines Hundes befinden – Hundehalter, die ihre Hunde außerhalb des direkten Einwirkungsbereiches und / oder außer Sicht lassen die haben jede Berechtigung verloren, sich zu beschweren, wenn ich ihren Hund von meinem schubse."
Das stimmt wohl beim Gassi-gehen - wir aber haben das Problem, dass es sich um unsere beiden eigenen Hunde handelt. Die sind halt immer beieinander und wir sind nicht immer direkt daneben (Sprich in einem anderen Zimmer).
Unsere (sehr dominante, sterilisierte) Hündin (ca. 5 Jahre alt) steigt ständig auf unsere 5-Monate alte Hündin auf. Oft seitwärts, aber auch von hinten. Mir scheint, als ob die Kleine sich schon immer wieder "anbiedert" aber es artet dann so aus, dass die Große gar nicht mehr aufhört.
mein 11 Monate alter Border Shepard Rüde ist auch ein notorischer Rammler, doch nicht bei jedem Hund, meist nur bei Rüden, und sobald die Hunde mit ihm spielen und rumfetzen hört es auch wieder auf! Ganz schlimm ist es wenn er merkt dass die anderen Hunde an der Leine sind dann wird er zum "Tier"
Bei Menschen hat er es als kleiner Welpe hin und wieder versucht das haben wir ihm aber klar gemacht dass dies nicht geht und er macht es nicht mehr!
Ich wüsste gerne ob mein Kleiner einfach immer dominieren will oder extrem sexuell ist!
Vielen Dank für einen Kommentar
Das kann man (ich) so auf Distanz kaum sagen - aber mit 11 Monaten dürfte er sich in der Pubertät befinden. Und wenn Border und Pubertät zusammen kommen, dann ist Konsequenz angesagt. Mit 11 Monaten ist er kaum extrem sexuell und auch kaum nur dominant - ich vermute eher, er pöbelt einfach rum und probiert sich aus. allerdings: wenn er einen anderen Hund, der angeleint ist, anpöbelt, dann liegt das Problem hauptsächlich bei Ihnen - ich kann Ihnen versprechen, wenn Sie das zulassen, wird es nicht allzulange dauern und ihr Hund wird ordentlich zerlegt. Und zwar mit Recht.
Dass es für ihn ein - auf Dauer riskantes Spiel - ist, vermute ich deshalb, weil er aufhört, wenn andere Hunde mit ihm spielen. Mein Vorschlag: Unterbinden, und zwar konsequent und bevor er es von einem anderen Rüden schmerzhaft (oder sogar mit bleibenden Schäden) lernen muss. Verbieten, und zwar rigoros. Wenn er sich so benimmt: an die Leine und Unterordnung: Sitz, Platz, Fuß. das ganze langweilige Spiel. Jedes Mal. Wenn er nicht rammelt, darf er auch spielen.
Aufreiten ist in unsere Familie ein oft disskutiertes Streit-Thema, mit dem Endergebnis, dass der Setter-Rüde meines Bruders sein Rudel verlassen musste. Vielleicht aufgrund seiner bekannten HD biss er den dazugehörigen Briard-Mix Rüde, als dieser ihn wie immer aufreiten wollte. Der Setter hatte es 1,5 Jahre erduldet, mit dem ,erwachsen werden' platzte ihm der Kragen.
Wie schwierig es ist, den Unterschied zwischen Kräftemessen und ernsten Kampf zu erkennen, zeigte mir deutlichst das Vidio. Obwohl in meiner Familie seit 17 Jahren durchgängig Hunde sind, hätten wir die Hundetruppe vorzeitig aktiv getrennt. Danke für die Slow-Motion-Version. -)
P.S.: Der Setter lebt nun in Südtirol, der Briard-Mix-Rüde verstarb mit 12 Jahren, letztes Jahr bei meinen Bruder. Der Beiss-Vorfall ist ca. 6 Jahre alt.
Sehr guter Artikel, Herr Dvorak,
Was meinen Sie zum Aufreiten als Übersprungshandlung? Beispiel, wenn wir uns bereit machen zum Spaziergang sind alle Hunde "aus dem Häuschen" und in diesem Zusammenhang reitet auch der Rüde wahllos auf eine Hündin auf. Würde m.E. unter spielerisch motiviert fallen, was denken Sie?
Ich bin mit Ihnen, dass jegliche Art von Aufreiten (außer halt beim gewollten Deckakt) konsequent zu unterbinden ist.
So aus der Ferne würde ich Ihre "Diagnose" Übersprungshandlung bestätigen, möchte das aber nicht als tatsächlichen Fakt verstanden wissen. Allerdings würde ich auch da versuchen, diese Handlung in andere Bahnen zu lenken - nicht, weil ich es schlimm finde, sondern weil sich eine Übersprungshandlung "verankern" kann und dann auch in anderen Situationen angewendet werden könnte. Ich habe meinem - der natürlich auch nicht frei ist von solchen "spleens" - das Tragen der Leine als Ersatz schmackhaft gemacht. Mit dem Ergebnis, dass er jetzt in entsprechenden Situationen, die Leine ins Maul nimmt und sich damit selbst ein wenig beruhigt.
Sehr guter Artikel. Jetzt hab ich aber mal eine frage von der anderen Seite. Unsere Hündin 17 lässt sich von jedem besteigen. Wollten uns einer Gruppe anschließen aber irgendwie wollen alle Rüden sie besteigen obwohl sie im November läufig war also daran kann es nicht liegen. Vor der letzten läufigkeit war das nicht so. Vor 2 tagen war eine neue Hündin bei der Gruppe da war unsere so lange uninteressant bis die andere ging. Mit dem Unterschied die andere hat sich gewehrt unsere macht das einfach nicht sie lässt sich alles gefallen. Leider machen das mittlerweile alle Rüden mit ihr. Kann ich da irgendwas machen? Oder einfach die Gruppe meiden? Und alle anderen hunde auch? Sie ist bei jedem hund unterwürfig und lässt sich alles gefallen, außer der andere hund ist jünger und versucht ihren Stock weg zu nehmen.
Danke schon mal
Ich nehme mal an, sie ist 17 Monate alt. Nur mal kurz als "Zeitvergleich": Mein Hund hat 3 1/2 Jahre gebraucht um "auszuwachsen" und seinen Status zu kennen und zu behaupten. Ich würde die Hündin so gut als möglich schützen, andere Hunde von ihr runterpflücken - aber versuchen zu beobachten, wie sie sich verhält. Dann bestimmt aber nicht wütend auf den anderen Hund zugehen, ihn ruhig aber bestimmt wegschubsen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Ihre Hündin in den nächsten 2 Jahren lernen wird, klar zu kommunizieren, was sie will, und was nicht.
Ein toller Artikel, der hier und da nochmal einige Sachen geklärt hat. Ich finde es gut, dass du deine eigene Meinung mit einbringst. Ich unterbinde so ein Verhalten auch konsequent, da so eine Situation auch mal schnell eskalieren kann.
Mal noch eine Frage: Ist es nicht gerade auch aus sexueller Sicht sinnvoll so ein Verhalten zu unterbinden? In einem Wolfsrudel paaren sich auch nur die Leittiere. Wenn sich jüngere Mitglieder des Rudels paaren wollen, müssen sie das Rudel (zumindest zeitweise) verlassen. Ich als Leittier müsste so ein Verhalten dann doch auch unterbinden oder?
Na ja, das ist ein altes Thema und ich sehe das nicht ganz so - denn von einer Rudelsituation sind wir im Allgemeinen doch weit entfernt. Das Rudel wäre - wenn überhaupt - das stabile soziale Umfeld "zuhause" und dann würde das oben genannte bedeuten, dass der Hund versucht innerhalb des Rudels (also die Menschen) zu berammeln.
Aber: Umso unverschämter ist eigentlich das Verhalten von Hunden, wenn sie wildfremde Artgenossen besteigen. Um mal im Wolfsrudel-Bild zu bleiben: Was würde passieren, wenn ein fremder Wolf einen Artgenossen aus einer fremden Gruppe besteigen würde - der Aufsteiger würde das kaum überleben.
Ergo: Unterbinden. Aber nicht aus Rudelübelegungen, sondern weil der Hund schlicht und einfach auch lernen muss, sich zurückzunehmen - auch und gerade wenn er sexuell motiviert ist.
Danke für die schnelle Antwort. Stimmt, fremde Hunde gehören dann natürlich auch nicht zum Rudel. So weit habe ich gar nicht gedacht.
Ich bin auch nicht der Ansicht, dass man dieses Konzept des Rudels im Alltag strikt verfolgen sollte, da es diese Rangfolge (mit Alphatieren etc.) wie lange angenommen, ja eigentlich gar nicht gibt. Ich betrachte es mittlerweile viel mehr als Familienstruktur.
Nochmal ein großes Lob für Ihr Engagement. Es ist toll mal einen Ansprechpartner zu haben, der wirklich Ahnung von der Materie hat. Bitte noch viel mehr solcher hilfreichen Artikel und Diskussionen! Freundliche Grüße! =)
Hallo :-) Habe auch mal eine Frage, meine Hündin, 4 Jahre und kastriert, besteigt andere Hündinnen, aber nur wenn sie diese schon länger kennt. Bei einer ist es so, das sie immer wieder aufreitet, mit den typischen Bewegungen und die andere Hündin stehen bleibt und sogar die Rute zur Seite macht, von anderen Hunden lässt sie es sich nicht gefallen. Ich versuche das immer schon im Ansatz zu unterbinden, bevor meine Hündin aufsteigt. Bei einer anderen Hündin, denke ich, das es Dominanz oder Maßregelung ist, da steigt sie auf und drückt die Hündin runter. Dann legt sie diese auf den Rücken und hat den Fang am Hals. Maßregeln deswegen, weil die Hündin so angestürmt kommt?! Wenn sie zusammen toben und es geht z.B. um einen Stock, lässt meine Hündin sofort los wenn die andere knurrt. Diese Hündin ist sonst sehr aggressiv zu anderen Hunden, wurde schon mehrmals gebissen und ich denke, das diese Angriffe aus Angst erfolgen. Liebe Grüße Kristina
Schwer zu sagen - dass die Hündin das bei bekannten Hündinnen macht, spricht meines Erachtens dafür, dass es sich um ein "gelerntes" Verhalten handelt, vielleicht resultierend aus einer Übersprungshandlung. Ich wiederhole mich immer: auf Distanz ist so etwas schwer zu belegen. Dafür spricht auch, dass die "bekannten Hündinnen" es zulassen, sie merken, dass es nichts mit Dominanz etc. zu tun hat. Ich würde es nicht dramatisieren, aber dennoch unterbinden. Einfach aus der Überlegung, dass sich dieses Verhalten auch mal gegenüber anderen Hunden zeigen könnte, und dann könnte es Ärger geben.
An den Autor: Sie sagen, Sie unterbinden, dass ihr Hund bestiegen wird bzw. andere Hunde besteigt in Situationen, die eventuell zu heftigeren Auseinandersetzungen führen könnten. Wie sieht das "unterbinden" dann genau aus? Was tun Sie genau in solch einer Situation? Der Hundehalter soll sich dabei ja auch nicht verletzen. Ich weiß sicherlich, dass es eine Frage der genauen Situation ist aber was tun Sie, wenn ihr Hund nicht aufs verbale Zurückbeordern reagiert? LG Grüße, Askana.
Wie Sie richtig sagen, ist das situationsabhängig. Grundsätzlich versuche ich, zu "spliten", das heißt ich gehe zwischen die beiden Hunde - ich schiebe damit den Eindringling mit den Beinen zur Seite, ich fasse ihn nicht an und schon gar nicht beuge ich mich (bedrohlich) über ihn - ich "würdige ihn noch nicht mal eines Blickes": Gradeaus sehen, und zwischen die Hunde gehen, dabei mit dem Bein einen leichten(!) Schubser gegen den Eindringling und ev. noch ein "zisch ab". in 95% der Fälle reicht das und vor allem: der eigene Hund verknüpft damit nicht eine Zurechweisung - das wäre fatal.
Wenn der Hund ablässt, dann weiter gegen ihn gehen - ihm den Zugang blockieren.
Ok, wenn der Hund sich nicht wegdrängen lässt, dann wird es tatsächlich schwieriger - das ist dann aber auch eine Extremsituation wie sie so oft zum Glück nicht vorkommt. Dann würde ich empfehlen (so schwer es fällt): der Sache ihren Lauf lassen und zügig weggehen um ihrem Hund die Möglichkeit zu geben, zu gehorchen, quasi eine "Ausrede zu haben". Auf keinen Fall stehen bleiben und zusehen - brüllen auch nicht, das stachelt nur noch mehr an. Im allerschlimmsten Fall: reingreifen, einen Hund packen - aber das ist mit Risiken verbunden: Für Sie, für Ihren Hund und es kann die Situation zusätzlich eskalieren lassen. Deshalb: wirklich empfehlen kann ich das nicht.
Ich habe auch eine Frage und zwar unsere reinrassige sibirische husky hündin ist kurz vor der läufigkeit und deckt ständig unseren 9 jährigen kastierten aussie rüden!? Er legt sich hin und lässt es dulden. Was sind das für Absichten bei ihr?
Vielen Dank für den schönen Artikel; auch die Fragen und entsprechenden Kommentare zu den anderen Lesern habe ich mit Interesse gelesen;) Ich habe hier konkret ein "Problem", dem ich beständig im Park begegne: ein unangeleinter Berner Sennenhund, der alle Hund besteigt, die er zu fassen bekommt. Dies tat er bereits, als mein Hund noch ein kleiner (Silken Windsprite) Welpe (Rüde) war, aber ich habe es schon oft auch bei anderen beobachtet. Der Besitzer ist meist außer Sicht, und bekommt möglichst nichts mit. Da der Hund nun heute meinen angeleinten Hund (inzwischen 1-jährig, intakt) bestieg, ohne abzulassen, wagte ich, den riesigen Hund am Halsband wegzuziehen. Der ließ es sich gefallen und Herrchen rief nur schlau von Weitem, ich hätte meinen Hund von der Leine lassen sollen. Dieser Hund ist aber schon als "Parkrammler" bekannt, ob angeleint, oder nicht, er findet seine "Opfer", in Spielgruppen, schleicht sich von hinten heran, etc. Meine Fragen, da auch mein Hund für gewöhnlich frei läuft, und hier natürlich eingeschränkt war:
Kann solch ein körperlich starker Hund (ca. 40kg) einem kleinen Hund (z. B. Welpe) durch seinen Griff/Gewicht tatsächlich Schaden zufügen (Prellungen, Brüche)? Kann es gefährlich für mich sein, solch einen Hund wegzuziehen? In meiner Wut rief ich dem Herrn hinterher, er solle lieber mit seinem Hund nochmals in die Hundeschule . Jetzt werde ich ihm zunächst die Lektüre dieser Seite empfehlen;) Vielen Dank!
Selbstverständlich kann ein großer Hund beim Aufsteigen einem wesentlich kleineren massiven Schaden zufügen - das steht außer Frage, auch wenn es selten vorkommt, weil kleinere Hunde durchaus wendig sind. Wenn es sich ein Hund aber "gefallen" lässt, oder es erträgt, dann sind Schäden möglich. Gelenkschäden, Verstauchungen, Bandscheibenvorfälle etc. Als Beispiel reicht es, sich einen Mann vorzustellen, der auf ein kleines Kind fällt oder im Spiel über eines rollt. Ich persönlich habe mir einen Bandscheibenvorfall eingehandelt, als ich einen Ridgeback von einem Hund zerrte. Regelmäßig hole ich mir in solchen Fällen verstauchte Finger, abgebrochene Fingernägel etc - gut, das läuft jetzt nicht unter "Verletzung" ist aber dennoch schmerzhaft. Und zum anderen Thema: Sie "sollten" gar nichts, außer Ihren Hund beschützen.
Sehr guter Artikel danke dafür,
Auch bei mir tun sich fragen auf und ich hoffe es kann mir geholfen werden.
Wir haben uns vor 1 Tag einen neuen Hund zugelegt einen goldi 4 Jahre alt kastriert.
Jetzt wurde uns vom Trainer gesagt das unser "alter" Hund ein Karakatschan 2,5 Jahre alt der jenige sein soll welcher im rang höher steht .
Boomer (goldi) versuchte anfangs sehr aufdringlich Hero (karakatschan) zu besteigen ,
Hero lies sich das die ersten paar male nicht gefallen und knurrte ihn weg was dann aber nur 5 Minuten anhielt und Boomer es erneut versuchte.
Nach einer Zeit lies Hero es dann zu ignorierte es aber auch.
Nun habe ich gedacht Boomer wäre hier der deutlich dominantere von beiden bis dann abends zur bettzeit Boomer Heros leftzen leckte sowie die Ohren säuberte was doch wiederum ein Zeichen für Demut bzw Unterwürfigkeit ist ?
Heute waren wir mit beiden spazieren und trafen Heros alten Freund Aaron (podenko Boxer mix 3 Jahre alt kastriert) welcher mit Boomer noch nicht bekannt war ,
Boomer versuchte sofort Aaron zu besteigen ,
Aaron hatte ihm aber sofort anders wie hero sehr deutlich gezeigt nicht mit mir die Aktion hätte man auch als alternatives Video für den Artikel nehmen können.
Jetzt nachdem Boomer den Dampfer bekommen hat hat kein besteigen mehr stattgefunden allerdings sind hier auch die Fronten nicht geklärt.
Sie gehen sich mehr oder weniger aus dem weg hero verzieht sich ins Schlafzimmer und Boomer lässt sich im Wohnzimmer nieder.
ein aktuelles Thema momentan bei mir, mein Rüde 3 jährig, ein zierlicher Viszla-Mix, sehr freundlich zu Hunden und Menschen, er kam zu mir mit 5 Monaten aus einem Tierheim , angeblich unkastriert, doch dann beim Tierarztbesuch hiess es "da kommt nichts mehr, ihr Hund ist bereits kastriert ", also wurde der Eingriff bei ihm sehr früh gemacht und nun geht mir ein Licht auf nachdem ich diesen Artikel gelesen habe. Seit ca 6 Monaten will jeder Rüde, egal ob kastriert oder nicht meinen Hund besteigen. Das nervt höllisch , vorallem wenn die anderen Besitzer ihre Hunde nicht abrufen und dabei lächelnd rufen, der will nur spielen. Vor ca 2 Wochen beim Gassi im Wald, traffen wir auf einen unkastrierten übergewichtigen Cane Corso (ich schätze ca 55-60 kg, mein Hund wiegt 21 kg ), jetzt muss man sich das Bild vorstellen, der Koloss auf meinen Hund rauf, mein Hund war angeleint und ist dann zusammengesackt unter dem Gewicht, ich packte den anderen Hund am Halsband und zog ihn weg, mein Hund ist winselnd zwischen meine Beine geflüchtet, ich hatte grosse Mühe den Hund einhändig zu halten und das schlimmste , sein Hundebesitzer ist inzwischen dazugekommen und konnte seinen Hund nicht abrufen, er fand es auch noch lustig, er hat ihn dann angeleint und mit viel Mühe und Körperkraft weggezogen, jetzt meine Frage , mein Kolleg ( Polizist) hat mir geraten ich sollte einen Pfefferspray dabei haben für solche Situationen, ich hab da aber Bedenken, würde das etwas bringen ? Lg
ein super Artikel, den ich mit sehr großem Interesse gelesen habe, mich aber in meiner aktuellen Situation noch mehr verunsichert hat. Was soll ich machen?
Habe einen Dobermannrüden der am 18.06 10 Monate alt wird. Mein Hundetrainer hat mir letzte Woche dringend angeraten ihn schnellstmöglich kastrieren zu lassen.
Seit ca. 2 Monaten hat mein Rüde auf dem Platz nur eines im Kopf. Jedem Hund egal ob Rüde oder Hündin am Hintern zu hängen. Das Aufsteigen hat er 2x versucht, aber hauptsächlich schnüffeln und das sehr sehr aufdringlich und von der Seite her aufzusteigen. Warnungen anderer Hunde ignoriert er für 2 Minuten man könnte es ja doch weiter versuchen. Letzte Woche hatten wir das Problem, das ein relativ frisch kastrierter 2jähriger Labradorrüde in die Hundeschule kam. Unser Rüde fand das zum schnüffeln gut. Der Labrador aber gar nicht und schon ging der Zoff los, was aber relativ schnell vorbei war.
Die Hunde konnten 10 Minuten spielen, dann sollten sie angeleint werden. Unser Dobermann versteht unter spielen allerdings mehr hinter jedem Hintern hinterher zu schnüffeln. Dadurch kam er auch wieder Richtung Labrador der schon angeleint war. Die erste Begegnung des Tages war wohl wieder vergessen. Einmal schnüffeln und schon ging der Kampf wieder los. Unser Rüde hat dieses mal richtig dagegen gehalten. Der Labrador hatte schon aufgehört, hätte ich unseren Rüden nicht an die Leine bekommen, hätte er weiter gemacht. Mein HT sagte daraufhin er würde ihn eher heute als morgen kastrieren lassen, sonst hätten wir wenn er 12 oder 13 Monate alt ist ein enormes Problem, da er sich mit neun Monaten schon mit einem 2 Jahre alten Rüden messen will. Was soll ich tun? Was ist richtig?
Wir haben noch eine 9 Jährige Mali/Dobermann Hündin wo er am liebsten auch immer am schnüffeln währe, würde ich das nicht unterbinden. Zwei mal gab es auch bei ihnen richtig Zoff. Wir mussten sie beide Male trennen, weil keiner nachgegeben hat. Zwischenzeitlich braucht unsere Hündin nur die Zähne zu zeigen und schon macht er einen riesen Satz zurück.
Ich beginne wie immer: aus der Ferne ist eine Diagnose schwierig, und ich bin kein Fachmann. Trotzdem und mit der gebotenen Vorsicht und der Bitte, dass Sie sich dringend noch andere Meinungen einholen folgendes:
Den Tipp, einen Rüden "dringend" mit 10 Monaten kastrieren zu lassen, halte ich für ausgemachten Schwachsinn. Bei allen Hunden, aber auch und besonders bei einem Dobermann. Mit 10 Monaten ist kein Hund ausgewachsen und gefestigt, insofern ist alleine schon der Gedanke, eine Kastration könnte etwas Sinnvolles bewirken reine Kaffeesatzleserei. Es wäre eine prophylaktische Lösung und die ist aus gesetzlicher Sicht verboten, aus erzieherischer Sicht sinnlos und aus ethischer Sicht fragwürdig.
Ich würde Ihnen - bevor ich weiteres sage - den Tipp geben, den Hundetrainer zu wechseln. Aus verschiedenen Gründen: erstens ist seine Argumentation, dass Sie in 2 oder 3 Monaten "richtig Probleme bekommen" abwegig - Sie haben diese Probleme schon. Und einem zweijährigen - oder älteren Rüden - ist es piepschnurzegal ob er von einem 10, 12 oder 16 Monate alten Möchtegern belästigt wird.
Zweitens: dass ihr kleiner Rüpel es kann, zeigt ihm Ihre Hündin - er will nicht. Ihr Dobermann pöbelt in der Gegend rum und hängt sich die Goldkette um und macht einen auf dicke Hose. Dass sowas ins Auge gehen kann ist klar, und dass man sich damit keine Freunde macht auch. Allerdings haben Sie das Problem nicht alleine, wenn auch in etwas ausgeprägterem Mass als vielleicht andere. Aus meiner Sicht (und auf Distanz) ist das Problem erzieherisch zu lösen - auch wenn es natürlich zutrifft, dass es triebstärkere Hunde gibt, bei denen es anspruchsvoller ist (ehrlicherweise wäre das allerdings der erste Dobermann den ich kenne, auf den das zutreffen würde). Heißt: konsequentes ahnden jeglichen Schnupperns, konsequentes ahnden jeglichen Aufsteigeversuches (da dieser Versuch meistens dem belästigenden Schnuppern folgt würde ich auch das Schnuppern schon ahnden, auf jeden Fall wenn es aufdringlich wird). Und mit "ahnden" meine ich kein "nein" und "wegziehen" (das auch) sondern konsequentes Ende des Spieles, wegbringen des Hundes, anleinen weit entfernt an einem Baum - ihn aus der Gruppe, aus dem sozialen Umfeld "verbannen". So lange bis er sich beruhigt, dann loslassen - fängt er wieder an - Situationsverschlechterung: wegbringen, anleinen, weggehen. Kommentarlose. Auch das wieder losbinden geschieht kommentarlos und ohne Blickkontakt, aber eben erst, wenn er sich beruhigt hat. Das kann dauern. Aber das ist auf jeden Fall ein nachhaltigerer Weg als eine Kastration - und sie bekämmt die Ursache, nämlich die Lust am Pöbeln.
Und noch eine Bemerkung zum Schluss: ich glaube nicht, dass Sie auf Dauer mit dem Aufsteigen Ihres Rüden bei anderen Probleme haben werden - er wird, ein, zwei Mal vielleicht ordentlich zurechtgestutzt, hat ein Loch und dann kapiert er das schon (das will man natürlich nicht so gelöst haben und man sollte es auch nicht so lösen), aber Sie werden ganz andere Probleme mit Ihrem Rüden bekommen: er wird Sie nicht respektieren, wenn er Ihnen jetzt schon auf der Nase rumtanzen kann. Und genau das tut er. Deswegen aus meiner Sicht: Bitte nicht kastrieren, nehmen Sie sich die Zeit und Geduld, ihm klar zu machen, dass Sie bestimmte Verhaltensweisen nicht akzeptieren. Dann hat er die Chance sich mit einem intakten Hormonhaushalt zu entwickeln und mit Ihnen zusammen zu einem Team zu werden. Dass es zwischen Rüden generell öfter mal ein bisschen laut wird, bleibt davon unberührt.
ich habe eine mit 15 Monaten kastrierte Hündin, die nur in ihrer "Pflegefamilie " , in der wir sie schon mehrfach gelassen haben , die kleinen Kinder besteigt.In unserer Familie oder mit anderen Hunden hat sie diese Verhalten noch nie gezeigt. Mit dem Dackelrüden der Familie versteht sie sich gut und ordnet sich auch unter.Um die Kinder zu schonen, hat sie nun dort ein großes Kuscheltier bekommen, mit dem sie sich dann 7-8 x täglich vergnügt . Ich verstehe das als Rangordnungsgerangel, aber den Eltern missfällt das ganze sehr. Was können wir tun?
Ferndiagnosen sind a) schwierig und b) ungenau - in Ihrem Fall stellen sich mir aber vorerst zwei Fragen: Warum ist eine 15monate alte Hündin bereits kastriert? Warum (das ist keine hämische Frage) hat Ihr Hund nebst Ihnen einen Pflegefamilie? Der nächste Punkt - unabhängig vom Ursprung des Verhaltens: Ein Kuscheltier als Ersatz zu verabreichen halte ich für grob fahrlässig, denn damit wird das Verhalten eher verstärkt als gemindert - es sei denn, man bringt dem Hund bei: Mit dem Stofftier ist es ok, mit allen anderen aber nicht. Aber da könnte man es leichter haben und es ihm einfach verbieten, das wäre dann nur ein Lernschritt statt zwei und würde es allen Beteiligten leichter machen.
Dass eine 15monatige Hündin ein Rangordnungsgerangel vom Zaun bricht und sich dann aber von einem Stofftier ablenken lässt halte ich für unglaubhaft - kein Hund, dem es um Rangordnung geht, wäre zufrieden, wenn er knapp oberhalb einem Stofftier steht.
Nochmals: Ferndiagnosen sind riskant - ich wage mich mal aufs Glatteis. Punkt 1: Die Hündin wurde viel zu früh und zum falschen Zeitpunkt kastriert. Zweitens, sie ist ungehorsam und respektlos - deshalb die Wahl der Kinder. Drittens: Sie ist nicht ausgelastet, deshalb schnappt sie sich das Stofftier. Viertens: Sie wird nicht erzogen und in die Schranken gewiesen - man geht den Weg des geringsten Widerstandes und sucht nach Ersatz anstelle ein unerwünschtes Verhalten zu unterbinden. Fünftens: Der Wechsel zwischen Gast- und "echter" Familie helfen auch nicht weiter.
Was können Sie tun? Verbieten. Und zwar konsequent. Parallel dazu den Hund auslasten - mit Nasenarbeit zum Beispiel.
Hallo Herr Dvorak,
danke für Ihren Bericht. Ich habe eine Menge dazu gelernt, besonders das ich mich auf mein eigenes Gefühl ruhig verlassen kann, wenn ich meinen Hund beobachte.
Allerdings habe ich in ihrem Bericht vermisst, wie es sich mit "Besteigen von Gegenständen" verhält. Also zum Beispiel Spielzeug oder Kissen usw. Auch wenn es augenscheinlich kein dominantes Verhalten gegenüber eines Gegenstandes sein kann, hätte ich gern dies in ihrem Bericht der Vollständigkeit halber gelesen.
Mein zweieinhalb Jahre alter Mischlingsrüde (nicht kastriert) besteigt eine Kuscheldecke, die in seinem Korb liegt. Zuerst besteigt er sie, dann schiebt er sich die halbe Decke unter seinen Vorderbauch, nimmt einen Zipfel der Decke in den Mund, entweder kaut er ein wenig darauf rum oder nimmt sie gleich einfach nur in den Mund und die Vorderbeine machen daneben eine Art "Milchtritt", wie es Katzen machen wenn sie glücklich sind. Er schließt die Augen dabei und sieht aus als ob er im siebten Himmel wäre.
Meistens macht er das wenn einer von uns längere Zeit nicht da ist und dann wieder alle vereint sind. Ich sage zu meinen Kindern immer, wenn das "Rudel" wieder komplett ist.
Also in meinen Augen drückt er seine stille Freude aus und imitiert das Verhalten als er noch ein Baby war. Mag sein das er anfangs ein wenig "Druck" ablassen möchte oder ein Ventil öffnet oder wie auch immer man es bezeichnen mag, wenn er die Decke besteigt. Ich unterbinde diese Prozedur auf keinen Fall, weil es auch niemanden schadet. Er macht es auch nicht obsessiv, also höchstens 3 Mal im Monat.
Er besteigt keine Hunde, er hat es noch nicht einmal versucht. Menschen besteigt er auch nicht.
Er versucht unseren Kater zu besteigen (sehr selten, ich habe es in den zweieinhalb Jahren die er bei uns ist 3 Mal gesehen) aber das ist eindeutig Dominanzverhalten. Denn er versucht auch mit anderem Verhalten die Katze zu dominieren. Andersrum genauso. Aber es ufert nie aus, alles verläuft ziemlich ruhig. Ich würde es also nie als Problem bezeichnen.
Ich hatte eigentlich nur Sorge das eine Nicht-Kastration zu aufgestautem Stress führen kann, wie ich aber hier lesen und Ihrer Meinung entnehmen kann, ist dies nicht so. Und wenn ich mein Hund so beobachte, sieht er keineswegs gestresst aus (ich dachte nur immer, wer weiß ob ich es richtig interpretiere). Aber nun lese ich erst noch ihren anderen Beiträge um mir ein umfassenderes Bild zu machen.
Vielen Dank für Ihren Bericht und machen Sie weiter so!
Generell bin ich der Meinung, dass Verhaltensweisen, die im Alltag unproblematisch sind auch nicht problematisiert werden sollten. In Ihrem Fall gilt das Gleiche - im Auge behalten, sollte sich das Verhalten verändern, in Richtung "es nervt", dann müsste man was unternehmen. Solange alles in geregelten Bahnen verläuft sehe ich hier nach Ihrer Beschreibung auch keinen Handlungsbedarf. Und der Kater wird sich schon wehren können.
Ich habe 2 Rüden. Der eine ist 5 und der andere 2 Jahre alt. Am Anfang haben die beide immer schön miteinander gespielt. Seit ein paar Wochen, reitet der alte dem jüngeren ständig auf. Mittlerweile eigentlich immer sobald es ans spielen geht. Der andere unterwirft sich immer und knurrt den alten auch nie an oder ähnliches. Der alte hört nicht mal auf so rammeln wenn der andere schon liegt und sich ergeben hat. Was soll ich tun? Einen hundertrainer bestellen oder die Hunde lassen? Ich habe Angst, dass es eines Tages böse endet, wenn der andere sich mal wehrt. Lg
Aus Distanz ist eine korrekte Antwort kaum möglich, höchstens eine rudimentäre Einschätzung. Und die lautet: Ja, es wird eines Tages böse enden. Der Junge ist mit 2 Jahren im Alter des "Ausprobierens". Noch unterwirft er sich, aber irgendwann wird er das nicht mehr wollen und sich wehren. Das kann in einer lauten oder heftigen Keilerei enden. Es kann sein. Und es ist nicht gesagt, dass sich die Sache dann damit erledigt hat.
Dass die beiden nicht mehr spielen ist ein klares Zeichen dafür, dass der junge Hund langsam zur Konkurrenz wird. Und die wird untergebuttert. Dass der junge Hund nicht knurrt zeigt, dass er sich selbst noch nicht als Konkurrenz sieht (aufgrund des Alters und des Verhaltens tippe ich auf eine mittelgroße bis größere Hunderasse/Mischling). Ich schätze, dass in zwei, drei Monaten das ganz anders aussehen wird.
Fragen Sie mal einen Hundetrainer (fragen Sie besser drei verschiedene). Mein Tipp: Lassen Sie den älteren kurz (!) gewähren, geben Sie ihm die Möglichkeit, den jungen zurecht zu weisen. Sobald der junge sich ergeben hat, unterbinden Sie das weitere Dominieren. Nach dem Motto "ok, Du hast es ihm gezeigt - jetzt ist auch mal gut".
Ok, super!! Vielen Dank!! Ähnliches habe ich mir gedacht.
Hallo Herr Dvorak,
ich habe mir jetzt alle Fragen und Stellungnahmen dieses Threads hier durchgelesen, konnte jedoch keine zu unserem "Problem" passende Antwort finden, da es hier meistens um eine Interaktion zwischen mehreren Hunden geht.
Unser Hund zeigt jedoch ein Verhalten - nennen wir es einmal seltsam - wenn er alleine ist. Es handelt sich um einen intakten 1-jährigen Collierüden, vom Wesen her sehr verspielt, lieb und verschmust, stets freundlich und offen zu allen Vier- und Zweibeinern. Im Alter von etwa 10/11 Monaten hatte er eine Phase, wo er sich bei anderen Hunden mal "ausprobiert" hat, d.h. er hat während des gemeinsamen Spiels versucht aufzureiten (sowohl bei Rüden als auch bei Hündinnen, egal ob kastriert oder unkastriert), hat dies dann aber schnell wieder gelassen, als ihm die anderen Hunde ihren Unwillen darüber kund taten. Inzwischen zeigt er jedoch ein Verhalten, das uns ein wenig seltsam vorkommt: Er steht manchmal einfach so da, guckt verträumt in der Gegend herum, und dann fängt er plötzlich an seine Hüften zu schwingen. Wenn man ihn lässt tut er dies minutenlang, auf Kommando hört er allerdings sofort wieder damit auf. Ein anderes Mal steht er nach dem Schlafen auf, reckt und streckt sich, und dann schwingt er wieder erst mal ´ne Runde seine Hüften. Kürzlich zeigte er dieses seltsame Verhalten als wir bei Freunden waren und er dort unter dem Tisch lag; er rollte sich auf den Rücken, juckelte in die Luft, rollte sich auf die Seite, juckelte weiter, und so fort. Im Haushalt unserer Freunde lebt ein kastrierter 4-jähriger Mischlingsrüde, der in diesem Fall jedoch nicht direkt involviert war (kurz vorher fand allerdings ein ausgelassenes Tobespiel zwischen den beiden statt).
Zur weiteren Erläuterung muss ich natürlich erzählen, dass in unserem Haushalt noch ein zweiter Collierüde lebt, 10-jährig und kastriert. Unsere beiden verstehen sich prima, und unser Jüngster kennt nach anfänglichem Ausloten inzwischen auch seine Grenzen, die er im Grunde genommen auch akzeptiert. Und wenn der "Kleine" mal wieder ein wenig über die Stränge schlägt, dann geht der Ältere her, legt ihm den Kopf auf den Rücken, und drückt ihn herunter. Dann lässt sich der Kleine auf den Rücken fallen, ist total entspannt, albert herum, und lässt sich beschnuppern. Wenn er´s natürlich dann wieder übertreibt oder nicht still hält, dann wird er auch mal von unserem Ältesten bejuckelt, was aber äußerst selten vorkommt.
soweit also eigentlich alles ganz harmonisch, bis auf die "Luft-Juckel-Nummern" unseres Kleinsten, die mir doch ein wenig Sorge bereiten! Ich hoffe, dass Sie uns da weiterhelfen können. LG
Um ehrlich zu sein, "weiterhelfen" im eigentlichen Sinne werde ich wohl nicht können. Wie immer gilt: auf Distanz eine Diagnose zu stellen wäre nicht wirklich sinnvoll und auch nicht ok. Aber: So (ausführlich) wie Sie das beschreiben und was Sie beschreiben sehe ich keinen Handlungsbedarf. Das "Luftgejuckele" ist aus meiner Sicht am ehesten folgendes: ich würde gerne, kriege aber Ärger, also lass ich es bei anderen Hunden - aber mir ist grade danach. Das Alter spricht dafür. Ich lehne mich etwas weit aus dem Fenster wenn ich sage: Kein Problem, aber tatsächlich kann ich in dem beschriebenen Verhalten noch nicht mal Konfliktpotenzal erkennen (er macht es offensichtlich nicht aus Frust, wenn er eins auf den Deckel bekommen hat, sondern aus Spaß an der Freude). Den einzigen Rat: behalten Sie es dennoch im Auge - in ein paar Monaten kann er nochmal versuchen, sich an anderen Hunden auszuprobieren. Das würde ich dann rigoros unterbinden.
Vielen Dank für die rasche Antwort. Konfliktpotential sehe ich aufgrund des Gesamtbildes seines Verhaltens im Grunde genommen auch nicht. Wir hatten uns halt nur Sorgen gemacht, dass sein Verhalten "unnormal" und vielleicht zu "triebgesteuert" sein könnte. Man bekommt ja in einer solchen Situation sooo viele gute Ratschläge von "hudeerfahrenen" Menschen. ;-)
Hallo Herr Dovrak,
ich habe einen sieben Jahre alten, unkatrierten Boston Terrier-Rüden, der sich in meinen Augen bislang normal und absolut unauffällig verhält. Nun ist er seit einigen Wochen tagsüber bei einer Hundesitterin mit einer größeren Gruppe, darunter auch kleine Rüden. Und bei denen steigt er wohl ständig auf, so dass er den ganzen Spaziergang über geradezu manisch ist.
Natürlich habe ich das auch schon mal beobachten können, auf Spaziergängen bei entgegenkommenden Hunden - meist übrigens kleine und noch sehr junge Rüden - aber da greife ich dann ein und wir gehen halt weiter. Gelegentlich muss ich ihn dafür allerdings anleinen. Nun scheint sich das in der Gruppe zu einem Problem auszuwachsen.
Die Sitterin sagte, ich solle mal über Kastration nachdenken. Dafür sah ich bisher keinerlei Notwendigkeit und bin auch kein Fan von dem Gedanken. Nun also meine Frage - auch wenn hier eine Ferndiagnose sicherlich so gut wie unmöglich ist: Was tun?
Ausnahmsweise ist hier eine Ferndiagnose leicht möglich: Die Hundesitterin wechseln! Und zwar schnell!
So, und jetzt etwas differenzierter und damit - wegen Ferndiagnose - mit Vorsicht zu genießen. Ich vermute, dass die Zusammenstellung der Gruppe welche von der Sitterin geführt wird zumindest unglücklich ist. Dass sie das Verhalten Ihres Hundes aber direkt über eine Kastration ändern möchte halte ich a) für grob fahrläßig und b) für wenig Erfolg versprechend (in Bezug auf die Ursachen). Ich tippe mal auf Grund Ihrer Beschreibung auf folgendes: Ihr Hund spielt sich auf. Dafür spricht, dass er auf kleine und junge Rüden losgeht. Die "Therapie" wäre entsprechend, ihm das Weltbild etwas gerade rücken, spricht ihm schlicht und einfach (und mit Nachdruck) klar zu machen, dass Sie dieses Verhalten nicht dulden. Das tun sie ja - wahrscheinlich könnten sie das noch deutlicher tun, aber es scheint ja zu wirken. Entsprechend sollte das die Sitterin auch können.
Deshalb: entweder die Sitterin wechseln oder aber dafür sorgen, dass sie das Verhalten Ihres Hundes unterbindet. Und zwar rigoros und konsequent. Das sollte sie können/wollen - wenn nicht - siehe erster Vorschlag.
Ich halte sie grundsätzlich für kompetent. Sie sagte lediglich, sie wolle sich bei ihrer Tierärztin mal erkundigen. Aber ein wenig irritiert hat mich die Idee schon - auch von einem Hormonimplantat war kurz die Rede.
Bislang war es so, dass der Bosti auch bei anderen kleinen Rüden, mit denen er mehr Zeit verbrachte, zunächst aufgestiegen ist, sich das aber innerhalb von zwei Tagen mit etwas Konsequenz erledigt hatte und die Hunde in Frieden nebeneinander existieren konnten.
Ich denke auch, dass eine Kastration in seinem Fall grob fahrlässig wäre, mal abgesehen davon, dass schon die Narkose für ihn die totale Strapaze wäre. Daher kommt das für mich auch nicht in Frage, und darin fühle ich mich nun bestätigt. Danke.
Hallo! Ich habe einen 6 jaehrigen nicht kastrierten Rueden. Wir trafen uns mit 7 anderen Hunden. Es war eine Katastrophe weil er sich einen hund raus gesucht hat den er nicht mehr in Ruhe liess. Er hat sein Kopf auf ihn abgelegt, ihn ununterbrochen besprungen und ihn damit keine Sekunde in Ruhe gelassen. Der war wie besessen. Ich habe ihn immer wieder korriegiert. Bestimmt 30-40 mal. Aber er hoerte nicht auf. Was kann ich tun? Mich weiter durchsetzen oder gibt es eine andere Lösung? Hilfe.
DIe Antworten sind ja teilweise schon irrsinnig alt, in einem Stadium, wo man noch meinte, der Hund wolle alles dominieren und man müsse mit starker Hand dagegen vorgehen.
Ob jemand Ahnung hat oder nicht, möchte ich hier nicht einmal diskutieren, weil es bekanntlich auch gar nicht "den einen Weg" gibt. Jedoch finde ich es höchst fragwürdig, wenn ein Hund kastriert werden soll, damit er das Herrchen nicht mehr nervt. Weiterhin werden Hundebesitzer, die Ihre Hunde frei laufen lassen, als inkompetent impliziert, jedenfalls lese ich das so heraus.
Ich persönlich denke, dass man keinen Rüden haben sollte, wenn man das Imponiergehabe eines Hundes nicht ab kann. Dann sollte man sich eine Katze zulegen. Man kastriert ja auch nicht jedes ADS Kind, oder jeden Mann, der einen auf dicke Hose macht.
Weiterhin denke ich nicht, dass man jede Berechtigung an etwas verloren hat, nur weil man kurz in einer Tasche kramt und der Hund ins Gebüsch verschwindet aka SIchtkontakt zum Hund verliert. Man schubst ja auch nicht Kinder beiseite, wenn sie einen nerven (naja, der normale Mensch jedenfalls nicht). Es ist zwar das gute Recht, einen anderen Hund von seinem wegzuschubsen, sofern das Herrchen des anderen Hundes nicht in der Nähe ist. Sollte sich aber das Herrchen in der Nähe befinden, bietet es den Anstand, wenigstens auf den Missstand aufmerksam zu machen und zu erklären, dass man ein solchen Verhalten nicht schätzt. Dann kann man einleiten und anbieten, den Hund wegzuschubsen. Man fässt nämlich keine fremden Hunde ohne Einverständnis des Herrchens an!
Tatsächlich habe ich festgestellt, dass Herrchen, die ihren Hund von normalen Verhalten abschotten, sich recht seltsam verhalten. Ich möchte nicht sagen, sie haben eine "Macke", aber normal sind sie nicht. Augenscheinlich transferiert das Herrchen seine Macke auf den Hund. Macht- und Imponiergehabe sind bei Tieren genetisch verankert (wie auch bei Menschen)- es ist ja auch nicht so, dass ein Hund mal eben ein gutes Buch zur Ablenkung lesen kann.
Ich denke, ob man ein Aufsteigen unterbinden soll oder nicht, liegt in der Situation. Manchmal lasse ich ihm sein Verhalten, damit er interhundisches Verhalten lernt. Wenn ein Herrchen konkret mich anspricht und sagt, es mag dieses Verhalten nicht, unterbinde ich es. Weiterhin, wenn mein Hund zu aufdringlich wird, denn letztendlich bin ich der Rüdelführer. Dazu muss ich aber, ehrlich gesagt, meinen Hund nicht für "wegschubsen". Es reicht ein einfaches "Aus" und dann hört er auf. Es ist teilweise alles eine Frage der Erziehung (aka. Verhältnis zwischen Hund und Mensch). Damit ich meinen Hund aber erziehen kann, muss ich schauen, wie weit er versucht seine Grenzen auszutesten, d.h. ich kann auch mal Sichtkontakt verlieren, ich muss zwei Mal "Aus" sagen, statt einmal oder er versuchtet später wieder, obwohl ich es ihm verboten habe. Letztendlich bedeutet das gar nichts. Das wiederum beduetet, dann man mehr Toleranz zeigen sollte.
Ich persönlich finde den Artikel etwas veraltet in den Ansichten und daher nicht empfehlenswert. Ich denke auch nicht, dass jeder, der sich Hundetrainer schimpft, ein guter Hundetrainer ist- es gibt überall schwarze Schafe.
Unsere Hündin (aus dem Tierschutz) ist vor drei Jahren als Welpe zu uns gekommen und hat sich toll entwickelt. Alle Hundeschulen (Welpe, Junghund, Gehorsamsprüfung) super geschafft. Sie reagiert toll auf Körpersprache und Lautbefehle und wir konnten ihr unangenehme Ticks aberziehen (Sachen vom Boden essen, Anspringen, Hinterherlaufen, u.s.w.). Also ein Superhund ;-) und gut erzogen . Nun haben wir vor 4 Wochen einen 1-jährigen Tierschutz-Rüden (kastriert) dazubekommen. Wir beobachten die beiden sehr genau und haben uns so verhalten wie Trainerin, Literatur u.s.w. es empfiehlt. Daisy hat sich mich zum Alphatier, Alfie hat sich meinen Mann als Alpha ausgesucht. Fresseifersucht hat Alfie mitgebracht, was klar ist bei Zwingerhaltung. Das haben wir schon im Griff. Daisy hat ihre Pfründe behauptet und reagiert eher wie ein Muttertier. Alfie lässt sich von ihr erziehen und in die Schranken weisen. Bisher alles gut. Nun wird Alfie lockerer und fängt an bei Daisy seitlich aufzusteigen und sie mit dem Hintern wegzustubsen. Er gibt sich unterwürfig und im nächsten Moment kämpft er so heftig mit ihr, dass wir einschreiten müssen. Daisy hingegen rennt nun hinter ihm her, wenn er im Hundepark mit anderen Hunden spielt, und beisst ihn im Schwanz und in die Beine. Stört sein Spiel mit anderen Hunden. Das nervt, und wenn es zu heftig wird rufen wir sie ab. Ist das ein normales Verhalten bei den Beiden .
Ich habe leider zwei immer wiederkehrende Situationen wo ich Angst habe, etwas falsch zu machen.
1. Ich gehe spazieren mit meinem 5 1/2 Monate alten Rüden. Wir treffen andere Hunde. Einer ist dabei, der meinem auf die Pelle rückt und ihn nicht in Ruhe lässt. Meiner droht schon. Der Besitzer ist nicht da oder steht daneben und reagiert nicht. Ich rufe meinen und gehe. Unterdrücke ich dann meinen Hund ? Er kommt dann auch mit. Manchmal rennen die anderen penetrannten Hunde immer noch hinterher. Was mache ich dann ?
2. Ich gehe mit meinem Hund spazieren und treffen eine gleich altrige Hündin. Sie unterwirft ihn sofort und bellt. Mein Rüde versucht aufzustehen. Sie lässt ihn nicht und bellt weiter. Wenn er sich dann befreit dann kommt es zu drohendem gebelle mit Rute steif und Nackenhaare hoch und versuche zu beißen. Die Besitzer der Hündin unterbinden nie dieses sofortige dominieren und meinen immer, das klären die beiden unter sich. Doch dann schauen sie blöd wenn es zur Drohung kommt. Ich rufe dann meinen und nehme ihn weg und gehe. Lernt er denn dann nicht, das er immer den kürzeren ziehen soll ?
Auch hier gilt: Ferndiagnosen sind schwierig. Trotzdem wage ich mich auf dünnes Eis:
!) Nein, Sie unterdrücken Ihren Hund nicht, im Gegenteil: Durch einen klaren Befehl den er kennt geben Sie ihm die Möglichkeit, sich der Situation zu entziehen ohne "das Gesicht zu verlieren". Alleine die Körpersprache eines Hundes zeigt manchmal, wie froh er ist, in unangenehmen Situationen etwas tun zu können, das er kennt.
2) Hier würde ich eingreifen und den anderen, fremden Hund wegscheuchen. Ziel ist es, dem eigenen Hund zu zeigen, dass Sie auf "seiner Seite stehen".
Ich hätte da mal eine Frage.
Ich habe einen 3 Jährigen Pekinesenmischling, kastriert, der jedesmal wenn ich von der Arbeit nach Hause komme in die Luft rammelt und dabei herumläuft als würde er sich schämen oder so. Dasbist auch immer nach ca 30 Sekunden wieder vorbei. Kann mir jemand sagen warum er das machen könnte oder hat jemand eine ähnliche Situation??
So einfach kann man das wohl nicht beantworten - meine spontane Vermutung; Übersprungshandlung weil er nicht weiß, wohin mit seinen "Gefühlen". Geben Sie ihm mal in dieser Situation ein Spielzeug ins Maul und sehen, was passiert. Wenn er das Spielzeug annimmt (nicht gleich beim ersten Mal natürlich), dann hat sich das Problem erledigt. Aus meiner Sicht ist das, so wie von Ihnen geschildert, sowieso kein Problem. Ich würde es nur beobachten, nicht dass sich dieses Verhalten auch auf andere Situationen als "Beruhigung" überträgt.
Ich habe eine 6 Monate alte Jack Russel Mischlingshündin und sie rammelt mich seit ca. 2 Monaten zwischendurch immer wieder mal an verschiedenen Stellen an und einmal hat sie es auch in der Luft gemacht, allerdings noch nie bei anderen Hunden. Wissen Sie vielleicht warum sie das macht? Ist das Doninanzverhalten? Ich habe sie bis jetzt immer auf den Rücken gedreht und dann hat sie auch immer aufgehört.
Das ist auf Distanz schwer zu sagen, allerdings vermute ich kein Dominanzverhalten. Erstens wegen des Alters und zweitens weil es eine Hündin ist - entsprechend vermute (!) ich, dass es sich um ein Spiel handelt, ausprobieren, was möglich ist und vielleicht mach es ihr ja einfach Spaß. Allerdings ist Ihr Hund ist schlau genug, das in seinem Alter nicht mit anderen Hunden zu probieren. Ich würde das Verhalten aber auch nicht akzeptieren wollen und es entsprechend verbal verbieten, durchaus auch mit anfassen. Vermeiden würde ich das auf-den-Rücken-legen - natürlich hört sie dann auf, wie soll sie auch weiter machen, die Reaktion erscheint mir aber doch zu heftig.
Wir haben einen 22 Monate alten unkastrierten Appenzeller Sennenhund - Dobermann Mix. Wir haben Ihn jetzt seit 4 Tagen. Er kommt von einem Tierschutzhof und ist zu Hause und im Garten ein wahnsinns toller Kerl. Sobald wir aber Raus gehen ist alles interessanter als wir. Langsam haben wir den dreh raus und wenn wir ihn rufen (ohne das ein Hund neben uns her geht) kommt er. Als er bei uns angekommen ist hat er nichtmal auf seinen Namen gehört. Inzwischen hört er gut auf "Bobbi" "Sitz" "Platz" und "bleib".
Leider ist er sehr impulsiv wenn es um andere Hunde geht. Er geht freudig mit erhobener Brust auf die Hunde los.(ohne bellen, ohne knurren)
Er wird dann sehr hektisch und steht voll unter Spannung. Schließlich versucht er Kastraten oder Hündinnen zu besteigen. Auf andere Rüden reagiert er unterschiedlich (Entscheidung liegt bei der Sympathie). Nun wissen wir nicht was wir tun sollen und haben die Hoffnung das jemand einen Lösungsvorschlag hat.
Wir würden uns über eine Antwort wahnsinnig freuen und sind für jeden Vorschlag offen.
vielen Dank im Voraus (:
Auch hier gilt: Ferndiagnosen sind riskant. Aber ein, zwei Dinge möchte ich doch dazu sagen. Sie sagen, dass Sie Ihren Hund erst seit 4 Tagen haben. Ein Hund, der vom Tierschutzhof muss sich erst mal umgewöhnen. Mit anderen Tieren hatte er wohl schon Kontakt, auch mit Hunden - die er kannte. Ich würde Ihnen wirklich empfehlen, es langsam(er) anzugehen. Der Hund muss sich erst an Sie gewöhnen. Sitz, Platz etc. hat Zeit - ich fürchte, Sie wollen zuviel auf einmal: neue Umgebung, neue Menschen, neue Tiere, neue Erlebnisse - das überfordert einen Hund schnell mal. Das mit dem "freudig" auf andere Hunde zugehen (mit erhobener Brust) kann richtig ins Auge gehen, denn ob das freudig ist, würde ich mal in Zweifel ziehen - das kann sein, muss aber nicht. Es kann auch das gleiche Verhalten sein wie auf dem Tierschutzhof, und vielleicht wirkt das auf andere Hunde provokativ (auf meinen würde das mit ziemlicher Sicherheit so wirken).
Mein Vorschlag: lassen Sie Ihren Hund erstmal ankommen. Ihn an sich gewöhnen - zwei, drei Wochen lang. Sie müssen Kontakte mit anderen Hunden nicht vermeiden aber stark reduzieren, aber Sie sind der neue Ansprechpartner. Das sollte ihm klar werden, und dafür braucht er Zeit. Danach ist dann immer noch Zeit für eine Hundeschule und einen (Neu)Aufbau von sozialem Verhalten.
Hallo Herr Dvorak, es ist schon sehr interessant, Ihre Antworten zu lesen und erklärt einiges. Doch wir hatten mit unserer Labrador-Hündin das Problem, das sie eine Zeit lang uns - wenn wir nicht aufpassten - von hinten ansprang und umklammerte. Es war schon fast schwierig, sich aus der Umklammerung zu lösen. Auf "Aus", "Sitz" "platz" ließ sie es dann eine Zeit sein, bis plötzlich wieder so eine Anwandlung kam. Sie machte es auch bei meinem Mann, obwohl er für sie der Rudelführer war. Was kann man davon halten?
Danke für eine Antwort.
Das ist so nicht wirklich zu sagen. ich neige ja in so Fällen dazu, das Ganze deutlich weniger dramatisch zu sehen, als viele Lehrbücher. "eine Zeit lang", und "lässt es bleiben bis. " sind eher Anzeichen dafür, dass es der Hündin einfach Spaß macht. Möglicherweise ist es eine Übersprungshandlung, vielleicht ist es ein wenig sexuell begründet oder sie hat den Eindruck, jemanden maßregeln zu müssen. Genau sagen kann ich das nicht. Da es aber (noch) nicht zu einem richtigen Problem geworden ist, würde ich es nicht dramatisieren - die Frage ist: Stört es sie? Und damit meine ich: stört es wirklich? Ich persönlich würde es unterbinden, und zwar rigoros (das heißt weder laut noch unfreundlich, ich würde es einfach nicht wollen). Wie bei vielen kleinen Problemen ist es auch hier so, dass man sich oft selbst gar nicht im Klaren darüber ist, was man will. Deshalb schlage ich Ihnen ein Gedankenspiel vor: Nehmen wir an, Sie müssen dringend zu einem Empfang, Sie sind schon spät dran - und jetzt muss auch noch der Hund kurz raus. Bei Regen, in den Garten (wenn Sie denn einen haben). Also Tür auf, Hund raus, Sie sind schon ausgehfertig angezogen. Jetzt stürmt der Hund rein und springt Sie von hinten an und umklammert sie. Wenn Sie in dieser Situation sauer würden (wer wird das nicht), dann würde ich meinem Hund seine leichte Macke verbieten. Nicht weil es mich wahnsinnig stören würde, sondern weil sich daraus etwas entwickeln könnte(!) was mich zu einer - in den Augen des Hundes - nicht nachvollziehbaren Reaktion veranlasst, wenn er doch tut, was er "schon immer" getan hat.
Hallo Herr Dvorak!
Ich habe mit großem Interesse Ihren Artikel gelesen. Ich hatte heute einen Spaziergang mit meinem 8 Monate alten Magyar Vizsla Rüden im Hundeauslaufgebiet. Das ist bisher unproblematisch gewesen und Hund und ich haben diese Spaziergänge sehr genossen. Heute kam es mehrere Male zu der Situation, dass mein Hund auf Hündinen, allesamt kastriert/ nicht läufig, aufbockte und sich von mir nicht mehr abrufen ließ. Ich mußte ihn von den Hündinen runterholen, er war überhaupt nicht bei Sinnen, Befehle sinnlos, obwohl er sonst sehr gut gehorcht. Ich mußte ihn mit viel Kraft an der Leine aus den Situationen herausführen. Es war für den Hund und für mich stressig.
Bei 2 anderen Hündinen wurde mein Rüde sofort zurecht gewiesen und angekläfft und es war Ruhe. Ich bin mir sehr unsicher, wie ich mich am besten verhalte, soll ich meinen Hund in Zukunft sofort aus so einer Rammel-Situation heraus holen und wie mache ich das am besten? Das an der Leine wegziehen war für mich und das Tier der pure Sreß und war ja auch nur aus der Not geboren, dass ich ihn sonst nicht aus dieser Situation heraus bekommen hätte. Also ein geordneter Rückzug war nicht mehr möglich.
Wie soll ich mich zukünftig in solchen Situationen verhalten? Ist sein Verhalten sexuell oder Dominanz gesteuert, da die Hündinen, die er besprungen hat, gar nicht läufig waren?
Mit freundlichen Grüßen, Ute
Wie immer zu Beginn der relativierende Hinweis, dass Ferndiagnosen a) schwierig und b) mit Vorsicht zu genießen sind. Bitte nehmen Sie meine Anmerkungen deshalb als Anregung und nicht als "richtige Diagnose". Ihr Hund ist 8 Monate alt und damit zu Beginn oder mitten in der Pubertät. Da kann es schon mal vorkommen, dass seine Festplatte vollkommen gelöscht wird - temporär zumindest. Es ist nicht leicht zu akzeptieren, aber in seiner Phase sind sie mit Ihren Befehlen wirklich nur gerade sekundär interessant - und auch nur, solange nicht ein Weibchen rumläuft. Ihr Hund probiert sich aus - seien Sie froh und dankbar um jeden Hund bzw. Hündin, die seine Aufreitversuche angemessen zurückweist. Angemessen heißt: sie weist ihn zurecht, kläfft ihn weg, oder schnappt auch mal nach ihm. So präzise wie so eine Hündin können Sie gar nicht reagieren. Außerdem: Sie sagten ja, Ihr Hund sei wie von Sinnen - genau das war er. Und deshalb brauchen Sie sich um seinen Stresspegel beim Wegziehen auch keine Gedanken zu machen. das kann er ab, muss er abkönnen. Ich vermute, nachdem Sie ihn weggezerrt haben, hat er sich geschüttelt und sich nach einem neuen Weibchen umgesehen - er hat Ihre Zurechtweisung bzw. Ihr Gezerre gar nicht wirklich mitbekommen, oder fühlte sich lediglich dadurch in seinen Trieben gestört (es gibt Hunde, die knurren in solchen Situationen gegen ihren Menschen und meinen es durchaus ernst). Wie weiter? Ich würde es konsequent unterbinden, wenn nötig mit herunterzerren. alternativ ein Geschirr und eine Schleppleine, damit Sie sein Verhalten unterbinden können, BEVOR er aufsteigt (und damit ein Erfolgserlebnis hat).
Hallo ich hätte jetzt auch mal eine Frage hierzu:
Meine Bully-Hündin ist jetzt 1,5 Jahr alt (wurde mit 8 Monaten schon kastriert) und der Hund (Mix, evtl. Belgischer Schäferhund mit drinnen, auch schon kastriert) eines Freundes ist 8 Monate alt und will immer bei meiner Hündin aufreiten. Sie wehrt sich immer dagegen, jedoch steigert sich der Rüde so rein, dass bei der kleinsten Bewegung von ihr es immer zum Kampf kommt und sie jedesmal verletzt wird (zwar immer nur leicht, aber immerhin). Ich versuche jedesmal die Situation im Vorfeld schon zu klären und sie wegnehme, aber ohne Erfolg, letztes wurde sogar ich verletzt. Woran kann das liegen? Wie kann ich in dieser Situation mich verhalten?
Meine Hündin hat zwar keine Angst vor ihm, animiert ihn auch immer wieder zum spielen, aber er schnuppert sie kurz an und geht dann wieder auf sie los. Wer kann mir hier eine Rat geben?
Guten Tag - ich beginne wie immer mit dem ernst gemeinten Hinweis, dass eine Ferndiagnose mit Vorsicht zu genießen ist. In Ihrem Fall gilt das besonders. Dass Ihre Hündin regelmäßig verletzt wird (wenn auch nur gering) und dass Sie verletzt wurden lässt allerdings alle Alarmglocken schrillen. Ein 8 Monate alter Hund der sich so benimmt hat - mit Verlaub - nicht alle Latten am Zaun und gehört ordentlich eingenordet: entweder durch den Halter oder - das scheint mir in diesem Fall angebracht: durch eine Fachperson. Es kann schlicht nicht angehen, dass ein Hund (egal in welchem Alter, aber ganz besonders nicht in diesem) sich so gebärdet. Punkt. Dieses Verhalten ist schlicht nicht akzeptabel. Ich kann Ihnen garantieren: wenn dieser Jungspund an einen Rüden gerät (zum Beispiel an meinen) und sich so verhält, dann rappelts! Und dann bekommt der Kleine eine Abreibung, die auch mal ganz ordentliche Tierarztkosten nach sich ziehen kann. Also bitte: halten Sie den Flegel von Ihrer Hündin fern und bitten Sie Ihren Bekannten, sich dringendst(!) um diese Baustelle zu kümmern. Dass es kaum einen vernünftigen Grund gibt, einen 8 Monate alten Hund zu kastrieren steht auf einem ganz anderen Blatt. Dies und die von Ihnen beschriebene Situation sowie die von Ihnen angesprochene "Rasse" sprechen sehr dafür, sich dringend, intensiv und konsequent um den Hund zu kümmern.
Wie wäre es, dem aufreitenden Hund einfach mal einen runter zu holen. Was tun bitte die meisten Männer, wenn sie "Lust" haben, aber hierfür kein williges Weibchen bereit steht? Das Problem ist, dass der Rüde, im Gegensatz zur Hündin, allzeit bereit ist. Deshalb gleich kastrieren? Irrsinn!
Dass ein Rüde allzeit bereit ist, ist natürlich totaler Quatsch. Und wenn man aufreiten einfach mit "Lust" gleichsetzt, dann hat man halt vom Hund einfach nicht so wirklich viel verstanden.
Jetzt muss ich auch mal mein Leid klagen und hoffe,dass Sie mir Tipps geben können. Also, ich habe einen Labradoodle 5 Jahre und einen Labrador 8 Monate. Seit einer guten Woche, kann ich beide nicht mehr zusammen in den Garten lassen oder auch unbeabsichtigt im Haus. Der große versucht jeden Moment zu nutzen,den kleinen zu besteigen. Hauptsächlich von der Seite, aber auch von hinten. Einmal nun schon, war ich zu langsam und der Garten viel zu groß um im Vorfeld zu reagieren, sodass der Große es geschafft hat, den Kleinen zu besteigen. Der Kleine wehrte sich mit, auf den Rücken drehen, wegrennen und auch indem er den Großen leicht verletzt hat. Seither humpelt der Große auch. Hält ihn aber nicht ab,es wieder und wieder zu versuchen. Warum Nacht der Große das denn? Und wie bekomme ich das in den Griff?
Auch hier gilt wie immer: Ferndiagnosen sind a) schwierig und b) mit Vorsicht zu genießen. Sie schreiben nicht, ob es sich um Rüden handelt, kastriert oder nicht (der große) etc. und auch nicht, wie lange die beiden zusammen sind. Meine Vermutung (aber bitte nochmal: Vorsicht): Mit 8 Monaten beginnt der Kleine, den Altern zu ärgern und herauszufordern (das muss man als Mensch noch nicht mal mitkriegen, da reicht es schon, dass er mal nicht wegschaut oder aus dem Weg geht) und kriegt entsprechend eins übergebraten. Leider offenbar erfolglos, denn der Kleine scheint es faustdick hinter den Ohren zu haben: ein 8-monate alter Hund der einen 5-jährigen so zwickt dass dieser humpelt, das zeugt schon von (zu großem) Selbstbewusstsein. Gesetzt den Fall, sie haben den kleinen als Welpe bekommen - dann kann es sein, dass er nicht gerade mit einem duldsamen Wesen gesegnet ist - das lässt sich der Alte natürlich zu Recht nicht gefallen. Falls das so ist wird der Kleine über kurz oder lange schmerzhaft lernen müssen, dass er die Nummer 2 ist - und der Alte vielleicht in einem, zwei Jahren ebenso schmerzhaft, dass dich die Rangfolge verändert hat. Vorschlag: lassen Sie sich das von einer Fachperson ansehen - vielleicht stimmt meine Vermutung, vielleicht auch nicht.
Meine beiden Rüden, einer (hormon-)kastriert, 8 Jahre alt und der andere unkastriert, 11 Monate alt, verstehen sich bestens, allerdings leckt der Ältere dem Jüngeren seit ein paar Wochen ständig um die Ohren und die Augen, weint dabei vor sich hin, wird immer "ralliger" und legt ihm auch den Kopf über den Nacken, würde ihn anscheinend gerne besteigen. Beide wedeln dabei wild mit dem Schwanz, ich kann keinerlei Agression erkennen. Der Jüngere, ein selbstbewusstes Kerlchen, scheint von dem komischen Verhalten seines Kumpels eher überrascht zu sein, aber es nervt mich trotzdem. Wie soll ich mich verhalten?
Schwer zu sagen - generell auf Distanz. Und sie schreiben nicht, um welche Rasse/Mischlingshunde es sich handelt? Woher kommen die Hunde - Vorgeschichte etc. Da ist es schwierig nur schon eine Vermutung zu äussern. Die Angaben sind deshalb nicht unwesentlich weil unterschiedliche Rassen unterschiedlich spät in die Pubertät kommen - ist der 11-monate alte Hund noch zu jung, ist es kein Wunder, dass er sich alles gefallen lässt. Das Wedeln hat im übrigen wenig mit "keiner Aggression" zu tun sondern ist höchst wahrscheinlich in beiden Fällen ein Zeichen von sehr hoher Anspannung - allerdings vermute ich, dass die Hunde unterschiedlich angespannt sind: der "dominierende" ist womöglich eher besitzergreifend und auffordernd, während der kleinere beschwichtigend reagiert (Vermutung). Sollte es so sein und sollte der Kleine mal die Schnautze voll haben, wird er sich wehren.
Vorschlag: unterbinden - ich würde es dem alten Rüden schlicht und einfach verbieten, den Kleinen zu belästigen.
Ich fand den Artikel sehr interessant.
Wir haben folgendes Problem :
Haben 2 französische Bulldoggen, Elvis kastriert 6 Jahre und seit 2 Wochen Hündin Naomi unkastriert, ehemals vermehrerhűndin.
Unser rüde will sie immer besteigen, (auch fährt er seinen Penis ab und zu aus dabei) trotz er kastriert ist.
Manchmal klappern sogar die Zähne.
Sie wehrt sich teilweise und weist ihn zurecht. Manchmal lässt sie ihn machen oder legt sich hin vor ihm oder hält ihm ihr Hinterteil vor die schnute.
Wenn er dabei ist zu besteigen haben wir schon versucht mit Spielzeug abzulenken, aber er ist dann wie ferngesteuert und Spielzeug interessiert ihn nicht dann. Sie aber schon.
Wenn ich machen lasse und ihn ignoriere, hört er dann irgendwann auf.
Manchmal macht sie insofern mit das sie dann ihn besteigt.
Weiß nicht ob konsequent unterbinden oder nur manchmal.
Und sein zeitweiliges Zähne klappern macht mir sorgen.
ich muss meinen senf dazugeben (-;
Wenn ich spielzeug bekomme für eine Handlung dann mach ich es noch lieber.
Wirkt weniger ablenkend mehr verstärkend meine ich.
Das Video zeigt das der 3 Hund die situation stabilisiert intem er mit einem überaschungsangriff den weisen Hund heraussreist.
Sozusagen mit einem Überaschungsangriff.
Schön zu sehen wie sich das verhalten schlagartig ändert!
Da kann man ja was lernen.
Hallo. Wir haben 2 Rüden. Einer ist 9 Jahre alt, der andere 5 Monate. Neuerdings versucht der ältere den jungen regelmäßig zu besteigen. Sollen wir das unterbinden
Schwer zu sagen ohne nähere Informationen. Es ist schon relevant und wichtig, dass der ältere die Möglichkeit hat, seine Stellung zu "verteidigen" und den jüngeren entsprechend zu "erziehen". Nun macht das nicht jeder Hund gleich - ich kann aber bei den wenigen Angaben und auf Distanz keinen vernünftigen Rat geben.
Hallo! Wir haben einen unkastrierten Rüden (2 jahre) und einen kastrierten rüden (5 jahre). Vor ca einem monat kam eine unkastrierte Hündin (1,5 jahre) dazu. Sie und der unkastriert rüde lieben sich von Anfang an. Kuscheln, ablecken etc.. die erste Zeit jedoch komplett ohne sexuelle Hintergründe. Zumindest nicht für uns erkennbar. Kein aufsteigen, nicht an die geschlechtsteile des anderen gehen etc. der ältere kastrierte rüde (oberste im rang) ist eher einzelgänger. Null Interesse an körperkobtakt wie kuscheln etc zu anderen Hunden. Mal spielen ja, aber sonst nix.. nun, seit ca 1 Woche dreht der kastrierte rüde durch und will die Hündin immer besteigen und fängt auch bei dem anderen rüden an am penis zu lecken und ihn zu ?provozieren? wenn man das so sagen kann. Läufigkeit der Hündin ist definitiv ausgeschlossen. Gestern fiel uns auf, dass der unkastrierte rüde dieses Verhalten von aufsteigen etc nur zeigt, wenn der ältere in die Wohnung kommt. Wenn der unkastrierte allein mit der Hündin ist - null sexuelles Verhalten! Wie kann das sein?? Liegt das nun an dem älteren dass der unkastrierte das Macht? Imponieren, zeigen "das ist meone"? Was können wir dagegen tun? Der kastrierte rüde ist wie gesagt eigentlich der oberste im rang und er lässt sich nicht lang provozieren bis er "pissig" wird und knurrt. Die zwei würden sich dann beißen definitiv. Hatten wir schon. Aber wegen einer anderen Sache.
Wie immer gilt: Auf Distanz ist eine qualifizierte Aussage schwierig bis unmöglich - lediglich Gedankenansätze sind hier sinnvoll. Je nach Rasse kommen Hunde (v.a. Rüden) mit zwei bis drei (manchmal auch später) in die "zweite Pubertät". In dieser Zeit entdecken sie sich und Charaktermerkmale, die bislang eher verdeckt gehalten wurden, treten nun offensichtlicher zu Tage. Darunter fällt auch sexuelles oder sexuell motiviertes Verhalten. Dafür würde sprechen, dass die beiden unkastrierten Tiere sich "mochten". Dass das neue Verhalten nun eher in Gegenwart des anderen Hundes auftritt kann (muss aber nicht) eine art provozierendes Verhalten sein. Die Frage ist auch, wie der unkastrierte reagiert? Lässt es ihn kalt oder wirkt er provoziert? Das Lecken am Rüden würde ich aus der Distanz eher als besänftigendes Verhalten ansehen (nochmals: ohne es zu sehen ist das ganz dünnes Eis). Meine Vermutung: der junge entdeckt seine Hormone und besänftigt gleichzeitig den Alten - dass er das vor allem in seiner Gegenwart macht, könnte daran liegen, dass dies sein mittlerweile angestammtes soziales Umfeld ist, in dem er sich "frei" fühlt - lassen Sie sich aber ggf. besser von einem guten Hundetrainer vor Ort eine genaue Analyse machen. Das ist sicherer.
. "nun, seit ca 1 Woche dreht der kastrierte rüde durch und will die Hündin immer besteigen. "
Entschuldigung, natürlich dreht der unkastrierte rüde durch und will besteigen. Nicht der kastrierte.
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Beste Hunde
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Verhaltensweisen: Der Hund versucht, seinen Willen durchzusetzen
Hunde haben ein ganzes Repertoire an Verhaltensweisen, mit denen sie versuchen, ihren Willen durchzusetzen. Oft sind sie damit geradezu ausserordentlich erfolgreich. Viele Menschen merken nicht, wie sie von ihrem Hund an der Nase herumgefГјhrt werden.
Dabei werden die Hunde selten aggressiv oder versuchen, sich mit Gewalt durchzusetzen. Viel häufiger starten die Hunde eine Charme-Offensive, mit der sie ihre Menschen um den Finger wickeln. Die betroffenen Hundehalter merken oft nicht, dass bei ihnen der Hund bestimmt, was wann gemacht wird.
Das Problem dabei ist, dass der Hund auf diese Weise zum RudelfГјhrer gemacht wird. Ein Hund, dessen Bitten und Forderungen erfГјllt werden, wird deshalb im Zweifel die Kommandos seines Herrchens eher nicht ausfГјhren.
Fordernde und bittende/bettelnde Verhaltensweisen
Hunde kennen viele verschiedene Verhaltensweisen, mit denen sie ihre BedГјrfnisse, aber eben auch ihre Forderungen kommunizieren. Man muss sie kennen, um nicht auf sie hereinzufallen.
Der bettelnde Hund am Esstisch
Jeder kennt das Bild des bettelnden Hundes am Esstisch. Er schafft es, halb verhungert auszusehen, er blickt einem treuherzig in die Augen und er wedelt freundlich mit dem Schwanz.
Blickkontakt wird von Menschen meistens als Zeichen von Aufmerksamkeit und freundlicher Zuwendung interpretiert, unter Hunden bedeutet es aber Dominanz. Nur der Ranghöhere darf den Rangniedrigeren mit Blicken fixieren. Der Hund, der seinem Menschen direkt in die Augen schaut, nimmt sich also schon ganz schön etwas heraus. Durch die Fehlinterpretation der Menschen wird seine aus Hundesicht dreiste Forderung dann auch noch erfüllt. Dadurch lernt er, dass dieses Verhalten erfolgreich ist. Es ist in zweierlei Hinsicht erfolgreich: Der Hund bekommt die begehrten Brocken vom Esstisch und er setzt sich durch, bestätigt also seine dominante Stellung in der Familie.
Ein bettelnder Hund ist also keineswegs ein unterwГјrfiger Bittsteller. Er ist eher einem dominanten Befehlsgeber zu vergleichen.
Anspringen
Das Anspringen ist ein Relikt aus der Welpenzeit, als die Welpen durch Anstupsen eines erwachsenen Hundes an der Schnauze diesen zum Hochwürgen von vorverdautem Futter animierten. Beim Menschen ist der entsprechende Körperteil so weit oben, dass er eben nur mit Springen zu erreichen ist. Anspringen ist also kein Ausdruck von Zuneigung oder von Freude, sondern eher eine Forderung, sich jetzt sofort intensiv mit dem Hund zu beschäftigen. Wenn es funktioniert, wird der Hund das immer wieder tun.
Tatsache oder fixe Idee?
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Anstupsen mit der Pfote oder der Schnauze
Der Hund hebt die Pfote, stupst seinen Menschen eventuell auch mit der Pfote an. Dies ist eine Bettelgeste, die auch als Pföteln bezeichnet wird. Es ist ein Überbleibsel des Milchtritts des Welpen, der durch diesen Reflex dafür sorgte, dass die begehrte Quelle nicht versiegte. Auch der erwachsene Hund verwendet diese Geste, um Forderungen zu stellen. Zum Anstupsen wird oft auch die Schnauze verwendet, so wie es der etwas ältere Welpe auch schon getan hat. Da dieses Verhalten von Menschen oft als freundliche Zuwendung oder als Ausdruck von Zuneigung interpretiert wird, bekommt der Hund erstaunlich oft, was er auf diese Weise einfordert.
Kopfauflegen und Aufreiten
Der Hund legt seine Schnauze auf das Knie seines Menschen und guckt unglaublich treuherzig. Unter Hunden ist das Kopfauflegen eine Dominanzgeste, die man sich von seinem Hund nicht gefallen lassen sollte. Eine Steigerung ist das Aufreiten, bei dem es ebenfalls um den Ausdruck von Dominanz geht. Das Aufreiten ist kein Ausdruck fehlgeleiteter Sexualität, sondern eine Dominanzgeste.
Die Spielaufforderung oder Spielverbeugung
Bei dieser Geste legt der Hund Oberkörper und Vorderpfoten flach auf den Boden, während das Hinterteil in die Luft zeigt. Damit fordert der Hund nicht nur Artgenossen, sondern auch seine Menschen zum Spielen auf. Da unter Hunden eher der Ranghöhere den Rangniedrigeren zum Spielen auffordert als umgekehrt, ist auch dieses Verhalten ein Alarmzeichen, dass mit der Rangordnung etwas nicht stimmen könnte.
Blickkontakt
Nur der Ranghöhere darf den Rangniedrigeren anstarren, ihm direkt in die Augen blicken. Wenn der Hund seinem Menschen tief in die Augen blickt, ist das also der Versuch, ihn zu dominieren, ihm seinen Willen aufzuzwingen.
Erfolg und Verhaltensvariationen
Nicht alle Hunde zeigen die gleichen Verhaltensweisen, wenn sie ihre Forderungen durchsetzen wollen. Hunde sind lernfähig, sie merken schnell, womit sie bei ihren Menschen Erfolg haben und womit nicht. Da Menschen besonders auf die Gesten reagieren, die im menschlichen Sinne als freundlich, unterwürfig und zugewandt interpretiert werden, zeigen die Hunde eben auch diese Gesten besonders häufig. Einfach deshalb, weil sie am erfolgreichsten sind.
Forderndes Verhalten und Rangordnung
Hunde leben in hierarchischen Beziehungen. Ein Hund, dessen Forderungen erfüllt werden, bekommt dadurch in seiner Sicht automatisch einen höheren Rang im Rudel/in der Familie. Das berechtigt ihn zu weiteren Forderungen und eben auch zur Befehlsverweigerung.
Es ist also eine gute Idee, die Forderungen des Hundes nicht zu erfüllen und dadurch den Hund wieder erziehbar und folgsam zu machen. Es ist wichtig, dass der Hund in der Rangordnung des Rudels, der Familie ganz unten steht. Wenn man sich vom treuherzigen Blick seines Hundes erweichen lässt, verhindert man dies. Den Schaden haben beide, Hund und Halter.
Verhaltensweisen - Гњberblick
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Bitte beachten Sie auch unsere Hinweise, insbesondere zu Gesundheitsthemen.
Aufreiten hund bei mensch
Das Aufreiten ist eine Verhaltensweise, die bei vielen sozial lebenden Sдugetieren nicht nur der Fortpflanzung dient, sondern auch im sozialen Zusammenleben eine wichtige Funktion hat. Das Aufreiten ist Bestandteil eines ganzen Verhaltenskomplexes, der aus Annдherung, Beschnuppern, Kopf auf den Rьcken, Pfote oder Pfoten auf den Rьcken und den Vorderkцrper auf den Rьcken auflegen besteht.
Spдtestens hier wird die Reihenfolge normalerweise unterbrochen, da sich der «unterstehende» Partner wegdreht oder davonlдuft.
Er kann seine Abwehr auch mit Knurren oder Schnappen verdeutlichen. Diese Reaktion ist dennoch fьr den aufreitenden Hund ein Erfolg und das Aufreiten kann sich zu einer seiner besonderen Spezialitдten entwickeln.
Mit dem Aufreiten oder bereits mit dessen Vorstufen (Kopfauflegen, Pfotenauflegen) kann er zuverlдssig die Aufmerksamkeit eines anderen Hundes auf sich lenken. Sei das zum Spielen oder sei es, um ihn an einer Tдtigkeit zu hindern. Will der Hund auf ungefдhrliche Art seine soziale Stellung testen, so geben ihm die Reaktionen auf die Aufreitvorstufen bereits klare Signale.
Er kann das Vorspiel abbrechen, sobald er merkt, dass er an die Grenzen kommt. Das Aufreiten ist desshalb ein so hдufiges Sozialverhalten, da es durch seine Stufen (Annдhern, Riechen, Kopfauflegen, Pfotenauflegen, Aufreiten) und da es eigentlich der Fortpflanzung und nicht dem Kampf dient, fьr beide Beteiligten ungefдhrlich ist. Die momentane Dominanz wird getestet und demonstriert ohne Verletzungsrisiko.
In diesem Sinn lдsst sich das Aufreiten mit dem menschlichen Hдndeschьtteln, Schulterklopfen, Arm auf die Schultern legen und Umarmen vergleichen. Auch bei uns kann das von freundlichst bis absolut dominant unterdrьckend empfunden werden. Nun gibt es Hunde, die sich zu wahren Aufreitern entwickeln und scheinbar jeden anderen Hund damit belдstigen mьssen. Oder zumindest fast jeden, denn nicht alle Opfer werden es zulassen. Andererseits gibt es auch Hunde, die es zumindest fьr einige Zeit tolerieren, aufgeritten zu werden.
Das Aufreiten kann auch als Sexualverhalten gegen Hunde, Menschen, Tiere, Mцbel oder Spielsachen gezeigt werden.
Das sexuelle Aufreiten unterscheidet sich vom sozialen Aufreiten durch das Umklammern mit den Vorderbeinen, das Stossen mit dem Becken und einer mцglichen Erektion.
Sexuelles Aufreiten gegen Menschen oder Gegenstдnde kann ein Hinweis fьr eine falsche sexuelle Prдgung in den ersten acht Lebenswochen sein. Fehlender Kontakt mit anderen Hunden und ein intensiver Kontakt mit dem Menschen kцnnen den Hund sexuell fehlprдgen. Er empfindet den Menschen oder einen bestimmten Gegenstand als Geschlechtspartner. Solche fehlgeleitete Geschlechtsempfinden kцnnen auch durch entsprechende Erfahrungen in der sexuellen Pubertдt entstehen. Das Aufreiten und seine Vorstufen sind ein Teil der Verstдndigung zwischen den Hunden und daher sollten wir uns nicht einmischen. Ein solcher Kontakt wird beendet, indem zuerst der Halter des aufreitenden Hundes sein Tier zu sich ruft. Ein guter Gehorsam gibt ihm auch die Mцglichkeit zu verhindern, dass sein Hund andere Hunde mit Aufreiten belдstigt.
Aufreiten am Menschen bei Hündinnen
Dieses Verhalten hat sich bei meiner Hündin (2 1/2 Jahre, Labrador-Mischling) kurz vor der letzten Läufigkeit (März dieses Jahres) eingestellt. Seitdem hat sie dies nicht mehr vollständig aufgegeben. Sie steht jetzt kurz vor der nächsten Läufigkeit, und dieses Verhalten tritt jetzt stark vermehrt zu Tage (seit einigen Tagen teilweise auch anspringen und "umklammern" von hinten - dies jedoch nur, wenn andere Hunde anwesend sind und ich mich mit "anderen Menschen" unterhalte).
Als Zusatzinfo: ich habe meinen Hund von Anfang an (ab ca. 8 Wochen) täglich "sozialisiert" (im Rahmen eines mehrmals täglichen "inoffiziellen Hundetreffs"), sowohl mit erwachsenen Hunden als auch mit Welpen, insoweit ist sie wirklich ausgeglichen und tritt allen unbekannten Hunden freundlich gegenüber, die sie einfach nur "kennenlernen" möchte. Allerdings ist mein "Stadthund" die meiste Zeit des Tages nur mit mir zusammen (ich bin selbständig und kann sie daher mit ins Büro nehmen). Gerade hier bekommt sie manchmal ihre "Anfälle" wenn ich am PC sitze, springt an mir hoch und macht ein paar "komische Bewegungen", wobei sie aber gleichzeitig irgendwie versucht, mir auf den Schoß zu klettern.
Ich hab' es nach "Hundebuch" mit Wegdrehen und Ignorieren versucht (nichts zu machen, im Gegenteil, dann kommt sie "von hinten"), mit - sehr - ärgerlichem Abweisen (was sofort Wirkung zeigt, aber nicht lange) und auch mit Über-die-Nase-Greifen und Auf-den-Rücken-Drehen, kombiniert mit einem Kehlengriff wg. möglichem Dominanzverhalten). Es hilft nix, sie scheint es einfach nicht begreifen zu wollen.
Bei anderen Hündinnen zeigt sie eigentlich kein besonders Dominanzverhalten und "beschwichtigt", falls erforderlich und im Spiel, eher durch die üblichen Unterwerfungsgesten (normal, ohne da Verhalten eines ängstlichen oder rangniedrigen Tieres), zu Welpen hat sie ein normales Verhältnis. Aufdringliche Rüden beißt sie souverän weg (Drohgebärde, ohne daß tatsächlich zugebissen wird und Blut fließt - normal halt). Bei einem bestimmten Labrador-Rüden allerdings reitet sie ständig "spielerisch" auf (der dann allerdings stets im Verbund mit mehreren anderen Hündinnen "überrannt" wird, wobei sich die Mädels in der Regel zusammentun und den armen Kerl gemeinsam "flachlegen", was den aber nicht großartig zu stören scheint :biggrin:).
Was mache ich in diesem Fall falsch? Handelt es sich um "dominantes Aufreiten" (mein Hund gehorcht eigentlich sonst und hat mir gegenüber noch nie Aggressionen gezeigt) oder einen fehlgeleiteten Sexualtrieb? Sollte ich noch härter durchgreifen oder das Ganze einfach ignorieren?
Für jeden Tip oder Hinweis wäre ich dankbar.
Aufreiten = Dominanz = Sozialverhalten?
Sonnenbebi
Aufreiten = Dominanz = Sozialverhalten?
Ich möchte mich vorab für den langen Text entschuldigen und auch dafür, wenn hier im Forum meine Fragen schon irgendwo beantwortet sind.
Jacky *11.01.1994 - †06.07.2009
dieschweizer
Aus welchen Beweggründen er es auch immer macht:
Hier hört die Wattebäuschchen-Methode auf, sei stinksauer.
Tja, wenn sie es untereinander ausmachen dürfen, rechne damit, dass er demnächst richtig einen auf die Mütze bekommt!
Von hier aus kann man nicht sagen, warum er es macht.
Da er gleichgeschlechtliche Hunde besteigt, ist es in dem Moment schon ein Ausprobieren wer wen dominiert.
Deswegen ist dein Hund nicht asozial oder grundsätzlich dominant.
Sonnenbebi
Jacky *11.01.1994 - †06.07.2009
mit Hund Gonso und Perriz im Herzen
Sonnenbebi
Jacky *11.01.1994 - †06.07.2009
LasPatitas
"dieschweizer" wrote:
Aus welchen Beweggründen er es auch immer macht:
Hier hört die Wattebäuschchen-Methode auf, sei stinksauer.
Tja, wenn sie es untereinander ausmachen dürfen, rechne damit, dass er demnächst richtig einen auf die Mütze bekommt!
Von hier aus kann man nicht sagen, warum er es macht.
Da er gleichgeschlechtliche Hunde besteigt, ist es in dem Moment schon ein Ausprobieren wer wen dominiert.
Deswegen ist dein Hund nicht asozial oder grundsätzlich dominant.
Ja, außer du nimmst in Kauf, daß ihn ein Hund egal ob Rüde oder Hündin ihn ordentlich maßregelt.
Ich würde darauf nicht warten, sondern meinem Hund zeigen das ich sein Verhalten gerade gar nicht toll finde.
Ich würde abrufen, zur Not abholen und dem Hund eine Auszeit verschaffen. Fängt er damit wieder an, geht es an die Leine und ich gehe kommentarlos weiter. Dazu sollte man natürlich das NEIN als Abbruch trainieren.
Ich würde das Ganze erstmal trennen, denn dein Hund steckt mitten in der Pupertät, dem gehen die Hormone durch.
Du mußt da dran bleiben und konsequent bleiben. Aufreiten hat nichts mit Dominanz zu tun, zumindest nicht in meinen Augen.
Kontrollierte Fortpflanzung Das Sexualverhalten des Hundes
Sie heulen bei Nacht oder brechen aus, um einem möglichen Partner nachzulaufen, sie besteigen sich oder werden scheinschwanger – was fühlen Hunde, die nicht dürfen, wie sie wollen?
- Seite 1 – Das Sexualverhalten des Hundes
Scham des Menschen
Doch warum tun Menschen sich überhaupt so schwer beim Anblick kopulierender Hunde, zumal in der Öffentlichkeit? Der niederländische Biologe Midas Dekkers hat sich im Lauf seiner Forschungszeit besonders der Beziehung zwischen Mensch und Haustier gewidmet. Eine seiner Theorien lautet: Haustiere sind für Menschen häufig wie kleine Kinder, die zu ihrer Erheiterung fröhlich über die Wiese tollen sollen. Spätestens mit dem Beginn der Pubertät wird aber deutlich, dass es auch bei Hunden Männchen und Weibchen gibt, die eigene Interessen verfolgen und sich gern fortpflanzen würden. Doch nicht immer ist die Paarungshaltung ernst gemeint, gibt der Kanidenforscher Günther Bloch zu bedenken: „Das spielerische Aufreiten ist eine Sequenz aus dem normalen Sexualverhalten, das schon ganz kleine Welpen zeigen. Doch beim Spielen kommt es ständig zur Vermischung von mehreren Funktionskreisen. Eine Jagdsequenz wird von einer Kampfsequenz abgelöst, die wiederum in ein Aufreiten mündet. Das ist ganz normales Hundeverhalten, da sollten sich Menschen heraushalten!“
Wahllos sind Hunde nicht, meint die Verhaltensforscherin Dr. Dorit Feddersen-Petersen: "Es gibt Hündinnen, die sich nur von ausgesuchten Rüden decken lassen." © André Gottschalk
Bespringt der eigene Hund aber Artgenossen, die seinem Geschlecht angehören, ist für manche Halter die Schmerzgrenze erreicht. Dorit Feddersen-Petersen erklärt das so: „Für einige ist der Hund ein erweitertes Ich. Die nehmen so ein Verhalten sehr persönlich und schämen sich in Grund und Boden.“ Dabei denken sich die Tiere überhaupt nichts dabei. Udo Gansloßer: „Homosexualität gehört im Tierreich zum festen Verhaltensrepertoire sozialer Tiere.“
Zum Problem wird Aufreiten erst dann, wenn ein Hund ständig das Tischbein, Menschen oder wehrlose Kollegen zur Triebabfuhr auswählt. „Dann müssen wir eingreifen“, meint Günther Bloch. Sein Vorgehen in so einem Fall ist resolut: „den übersteuerten Schnösel in die Schulterpartie stoßen, von seinem Opfer ziehen und die ganze Aktion mit der deutlichen Ansage Nein! verbinden. Das machen Sie fünf bis sechs Mal, dann hat der Hund das verstanden. In einem Familienverband würden die Leittiere extremes Aufreiten auch nicht durchgehen lassen. Da brauchen hormonübersteuerte Jungspunde auch die deutliche Ansage von uns.“
Sexualverhalten des Hundes: Gummipuppen für Hunde?
Doch weil sich manche Hundebesitzer mit dieser Aufgabe der Korrektur überfordert fühlen oder sogar sichtlich stolz auf ihren Macho auf vier Beinen sind, haben findige Geschäftsleute ein besonderes Spielzeug für Hunde entwickelt. So wirbt die französische Firma Inouy mit dem Slogan „sex toys for trendy dogs“, und unter www.hotdollfordog.com kann die stabile Puppe in Größe M für 399 Euro bestellt werden. Günther Bloch findet das nicht so problematisch: „Wenn dadurch das Sofakissen verschont wird und es den Hund glücklich macht – warum nicht?“ Auch Udo Gansloßer hält nichts davon, den Sexualtrieb nur zu unterdrücken: „Neben einem lockeren Umgang mit der Hundesexualität muss dem Tier aber ein Ausgleich geboten werden. Viele Hunde sind so sexbesessen, weil sie keine befriedigenden Tätigkeiten kennengelernt haben.“
Kastration & Sterilisation
Verhütung durch Kastration oder Sterilisation? Dr. Anja Seefeldt, Fachtierärztin für Reproduktionsmedizin, erklärt die Vor- und Nachteile der Operationsmöglichkeiten
Kastration
Die Keimdrüsen (beim Rüden die Hoden, bei der Hündin die Eierstöcke) werden entfernt, dadurch wird die Produktion bestimmter Sexualhormone ausgeschaltet. Bei Hündinnen unterscheidet man zwei Kastrationsmethoden: die Ovarektomie, Eierstöcke werden entfernt, und die Ovarhysterektomie, Eierstöcke und Gebärmutter werden entfernt. Bei der Ovarektomie ist der Schnitt kürzer und die Belastbarkeit der Wunde schneller erreicht. Allerdings kann es durch mehrere durchlaufene Zyklen zu Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut kommen, so dass spätestens bei mittelalten Hündinnen die Gebärmutter mit entfernt werden sollte.
Vorteil: Prävention von Läufigkeit, Trächtigkeit, Scheinträchtigkeit, Gesäugetumoren (nur bei Kastration spätestens nach der zweiten Läufigkeit) und Gebärmutterentzündungen, beim Rüden: Prävention von Prostatavergrößerung oder Hodentumoren, Korrektur hypersexuellen Verhaltens.
Nachteil: Frühe Kastration: zum Teil vermehrte Körpergröße, veränderte Persönlichkeit, bei einigen Rassen Fellveränderung. Spätere Kastration: Gewichtszunahme durch veränderten Stoffwechsel, Neigung zu Inkontinenz bei Hündinnen.
Sterilisation
Keimableitende Wege (Eileiter der Hündin, Samenstrang des Rüden) werden getrennt oder abgebunden. Sterilisationen werden kaum durchgeführt.
Vorteil: Der Hormonhaushalt bleibt erhalten, Trächtigkeit tritt trotz Paarung nicht ein.
Nachteil: Bei hypersexuellen Rüden bleiben Sexualtrieb und Stressbelastung erhalten, Hündinnen werden weiter läufig. Infektionsgefahr bei Deckakten.
Ein gesundes Maß an Lust sollten wir unseren Hunden also zugestehen – die meisten der sexuellen Handlungen auf der Hundewiese bleiben dank Kastration oder Sterilisation ohnehin ohne konkrete Folgen. Nur einer hat nach Erfahrung von Udo Kopernik, Pressesprecher des Verbands für das Deutsche Hundewesen, den größten Fortpflanzungserfolg: „In ländlichen Gegenden ist das immer noch der klassische Dorfcasanova.“ Die Wahrscheinlichkeit, dass er im Lauf seines Stromerlebens auf einige Hundedamen trifft, die ebenso wie er unkontrolliert im Revier herumlaufen, ist relativ hoch.
Den Menschen als Partner entdecken?
Auf der Rangliste der Sexaktivität wird die hündische Landbevölkerung von Rassehunden gefolgt, die sich mit dem Segen ihrer Besitzer fortpflanzen. Wenn sie denn wollen: „Leider haben Hündinnen auch mal ihren eigenen Kopf und entscheiden sich gegen eine Affäre, die für sie arrangiert wurde“, weiß Professor Kotrschal aus Erfahrung. Er wollte seine Bolita zum zweiten Mal decken lassen. „Aber sie hat den armen Kerl nicht an sich herangelassen.“
Apropos Vorlieben und Abneigungen eines Hundes: Wie nimmt Bolita eigentlich ihr Herrchen wahr? Als geschlechtsloses Wesen? Oder sogar als Paarpartner, den sie ebenfalls kontrollieren möchte? Der Verhaltensbiologe hat sich in den letzten Jahren im Rahmen seiner Forschungsgruppe Mensch-Tier-Beziehung intensiv mit der Geschlechterbeziehung von Mensch und Hund auseinandergesetzt und festgestellt, dass Hunde durchaus deutlich zwischen Frauen und Männern unterscheiden. Der Grund für diese artübergreifende Geschlechtererkennung sieht Professor Kotrschal im ähnlichen biologischen und psychologischen Hintergrund von Mensch und Hund. Ob ein Leben in Sippe oder Rudel, die Unterschiede sind nicht groß, der Hund hat dadurch wenig Probleme, sein Verhalten dem Geschlecht und der Persönlichkeit der Menschenpartner anzupassen.
So konnte Kotrschal in einer aktuellen Studie bestätigen, dass Rüden je nach Besitzergeschlecht andere Verhaltensmuster zeigen. Während sie bei Frauchen zu Verteidigungsverhalten neigen, pflegen sie zu Herrchen meist ein kumpelhaftes Verhältnis. Außerdem „wissen Rüden mit ziemlicher Sicherheit, in welchem Zyklusstadium Frauchen sich befindet“, hat der Forscher festgestellt. Schwangerschaften können von den Hunden ebenfalls wahrgenommen werden, meint Verhaltensökologe Udo Gansloßer: „Viele Frauen haben beobachtet, dass sich ihr Rüde während einer Schwangerschaft misstrauisch und wachsam verhalten hat.“ Doch ändern Hunde ihr Verhalten, sobald aus Kindern Jugendliche werden, die dank ihrer eigenen hormonellen Veränderung nach Mann oder Frau duften? Kurt Kotrschal sieht keine Gefahr: „Kinder werden von Hunden nicht ernst genommen oder sie behaupten sich allmählich gegenüber dem Hund.“ Ein schleichender Prozess, der bei gut sozialisierten Tieren kein Problem darstellt.
Eifersucht
Viel schwieriger kann es werden, wenn Hunde in einer Paarbeziehung zum Menschen leben und sich ein neuer Lebensgefährte zwischen das enge Mensch-Hund-Duo drängt. „Ein Rüde, dem ein menschlicher Liebhaber vorgestellt wird, kann entsetzt und eifersüchtig reagieren“, meint Gansloßer. „Für ihn ist Frauchen seine soziale Gefährtin.“ Deshalb muss der Zuzug eines neuen Partners in das Leben eines Mensch-Hund-Duos gut vorbereitet erfolgen, rät der Forscher, „am besten mit Hilfe eines erfahrenen Trainers“.
Und wie fühlt sich der Hund, wenn er dann miterleben muss, dass Menschen ausleben dürfen, was ihm versagt bleibt? Wahrscheinlich nichts, glauben die Verhaltensforscher, denn zum Sexualtrieb gehört immer ein Objekt der Begierde. Und das sind Menschen für Hunde im Normalfall nicht. Waren sie früher also besser dran, als Hunde sich ohne jegliche Einschränkung miteinander vereinigen konnten? Günther Bloch wiegelt ab: „Hunde und Wölfe haben bestimmt Spaß an Sex. Aber ob sie ihn brauchen, um glücklich zu sein, hängt von uns ab: wie entspannt wir mit ihrer Sexualität umgehen und ob wir ihnen einen anderen Sinn im Leben bieten können. Wichtiger als viel Sex ist für Hunde, anerkanntes Mitglied einer starken, harmonischen Gemeinschaft zu sein.“
3 Kommentare
Wolfgang Wagner
2018.01.14 um 10:26 Uhr
DOGS Magazin
2018.01.15 um 12:54 Uhr
Pietsch, Birgit-Marina, www.my-kurzhaarcollies.eu
2017.02.13 um 10:58 Uhr
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