среда, 30 мая 2018 г.

atopie_hund

Atopie hund

Für Katzen gibt es keine bekannten Rassenprädispositionen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Positive Ergebnisse in den genannten Tests müssen mit den Symptomen des Patienten vereinbar sein.

Behandlung der atopischen Dermatitis

Viele ?aggravierende Faktoren? tragen in unterschiedlichem Maße zur Schwere der klinischen Symptome der AD bei (Mühlrad-Schwelleneffekt).

Für eine erfolgreiche Behandlung der AD stehen folgende Behandlungsverfahren zur Verfügung:

a) Überbesiedlung bzw. Infektion der Haut

durch Bakterien oder Malassezien

b) Defekte in der Hornschicht der Epidermis

(trockene Haut/ defekte Barrierefunktion)

c) Psychogene Faktoren

wie Stress, Ängstlichkeit oder Langeweile

(Aeroallergene, aber auch Futtermittelallergene)

a) orale Behandlung

b) örtliche Behandlung

Die Behandlung bei übermäßiger Proliferation der normalen Hautflora erfolgt mit antimikrobiellen Wirkstoffen (Antibiotika, pilzwirksame Mittel). Zusätzlich zur oralen Behandlung sollten Shampoos, Leave-ons (Verwendung von wasserlöslichen Cremes nach dem Shampoonieren), Puder (für Falten der Haut und den Zwischenzehenraum) eingesetzt werden, um den antimikrobiellen Effekt zu verstärken und das Behandlungsziel rascher und nachhaltiger zu erreichen (z.B. mit Chlorhexidin-Shampoos oder ?Puder).

Langzeitbehandlung möglichst vermeiden.

Oral: nach Möglichkeit Kurzzeitkortikoide (Prednison/Prednisolon), zunächst täglich, dann jeden 2. oder 3. Tag, eine wirksame Minimaldosierung kann entsprechend der Wirkung ermittelt werden (Reduktion von Nebenwirkungen).

Örtlich: Creams, Lösungen oder Sprays, zuerst hochwirksame, danach schwachwirksame Wirkstoffe 1-2x tgl., evtl. auch jeden 2. oder 3. Tag.

Einsparung von Kortison in einigen Fällen möglich durch gleichzeitige Shampootherapie sowie orale Behandlung mit ungesättigten Fettsäuren und/oder Antihistaminika.

Oral: generell nur in wenigen Fällen wirksam. Wichtig: zuerst muss eine eventuell vorliegende Überbesiedlung der Epidermis mit Bakterien oder Hefepilzen behandelt werden.

Beste Wirkung bei Cetirizin (eigenen Erfahrungen). Verhindert Wanderung von Entzündungszellen vom Blut in die Epidermis.

Oral: Sehr gute Erfolge bei der Behandlung der AD des Hundes (übrigens auch des Menschen). Unerwünschte Nebenwirkungen in Einzelfällen: Magen-Darm-Störungen (Erbrechen, Durchfall), selten Schwellungen des Zahnfleischs mit örtlichen Blutungen und Wucherungen (reversibel), Lahmheiten. Im Gegensatz zum Menschen beim Hund keine Nieren- oder Lebertoxizität beobachtet. Bei gleichzeitiger Verabreichung bestimmter anderer Medikamente erhöhte Blutspiegel von beiden Substanzen. Vor allem bei großen Hunden kann damit evtl. ein Einsparungseffekt (Kostenreduktion) erzielt werden.

Örtlich: juckreizmindernd, feuchtigkeitsspendend und entzündungshemmend.

Atopie hund

Behandlung von atopischer Dermatitis mit Lokivetmab

Ab Juli 2017 steht auch in Deutschland der Wirkstoff Lokivetmab zur Verfügung und damit die Möglichkeit offen, Hunde, die an bestimmten Hautallergien leiden, mit monoklonalen Antikörpern zu behandeln. Diese moderne Therapieform ist in den USA schon länger möglich.

Dort wurden bereits über 200 000 Hunde mit Lokivetmab behandelt und die Berichte der amerikanischen Kollegen sind sehr vielversprechend.

Antikörper sind kleine Eiweißmoleküle, die von Abwehrzellen im Körper produziert werden, um Krankheitserreger oder Giftstoffe zu binden und dadurch unschädlich zu machen.

Monoklonale Antikörper sind künstliche, gentechnisch hergestellte Antikörper, die gespritzt werden können, um gezielt Krankheitserreger, Tumorzellen oder krankmachende Substanzen zu neutralisieren.

Bei Hunden mit atopischer Dermatitis sind im Gegensatz zu gesunden Hunden erhöhte Mengen an Interleukin 31 (IL 31) nachweisbar. IL 31 ist ein Botenstoff, der bei Entzündungsreaktionen im Körper eine Rolle spielt und insbesondere am Entstehen von Juckreiz beteiligt ist.

Indem das IL 31 durch die monoklonalen Antikörper neutralisiert wird, wird die Entstehung von Juckreiz unterbrochen. Dadurch entfallen natürlich auch die Folgeschäden, die durch Kratzen, Scheuern, Benagen und Lecken der betroffenen Hautpartien entstehen.

Lokivetmab wird einmal pro Monat unter die Haut gespritzt.

Lokivetmab kann nur bei Hunden eingesetzt werden. Es handelt sich um „Hundeantikörper“, die bei Katzen nicht wirken können.

Es ist nur zugelassen zur Behandlung der atopischen Dermatitis, wie sie beispielsweise durch Hausstaubmilben- und Pollenallergie sowie manche Futtermittelallergien ausgelöst wird.

Leider wirkt die Therapie nicht bei allen Patienten, aber immerhin zeigen 3/4 der Hunde mit atopischer Dermatitis eine Verbesserung der Symptome um mehr als 50%, wenn sie mit Lokivetmab behandelt werden.

Die Wirksamkeit ist somit ähnlich gut wie die von Kortison, jedoch bei wesentlich geringeren Nebenwirkungen.

Bisher sind keine schwerwiegenden Nebenwirkungen bekannt.

Es kann zu Hautreizungen an der Injektionsstelle kommen. Bei einigen wenigen Patienten ließ die Wirkung von Lokivetmab nach, weil es vom Körper als „fremd“ erkannt und neutralisiert wurde. Im Extremfall könnte dies auch einmal zu einer starken allergischen Reaktion führen. Bisher gibt es jedoch keine Berichte darüber.

Die Kosten sind abhängig von der Größe des Hundes, der behandelt wird. Da es sich um eine Neuentwicklung handelt, hat die Therapie durchaus ihren Preis.

Die reinen Medikamentenkosten liegen für einen kleinen Hund mit einem Gewicht unter 10 kg bei gut 58 € pro Monat. Bei einem 35 kg schweren Hund bei gut 145 €. Dazu kommen die Kosten für die Kontrolluntersuchung der Haut und die Injektion.

Vor jeder Therapie steht die Diagnose. Die Hauterkrankung Ihres Hundes muss immer erst fachgerecht aufgearbeitet werden. Erst wenn die Diagnose „atopische Dermatitis“ feststeht, kann die Behandlung erfolgen.

Parallel müssen immer eventuell vorhandene Infektionen der Haut behandelt werden.

Atopie hund

Lebendige Tierwelt, 2. Quartal 1998

Der Allergiker neigt dazu, nach Einatmung, Aufnahme durch das Essen und/oder Kontakt mit Umweltstoffen, die gewцhnlich nicht krankmachend sind, gegen diese Stoffe, die dann Allergene genannt werden, vermehrt Antikцrper (Immunglobuline) zu bilden. Hauptsдchlich verantwortlich fьr die allergischen Reaktionen ist zunдchst vor allem das Immunglobulin E (IgE), das eine sehr schnelle allergische Reaktionskaskade auslцsen kann. Das IgE wird vornehmlich zum Schutz gegen Parasiten gebildet. Die IgE-bedingten Allergien werden auch Atopien genannt. In der Folge der ьberschieЯenden IgE-Bildung kommt es zur vermehrten Bildung bestimmter Stoffe und Zellen, die zu den klinischen Erscheinungen fьhren, wie Heuschnupfen, Asthma, starker Juckreiz und entzьndliche Reaktionen der Haut, der atopischen Dermatitis. Die Neigung zur Immunentgleisung, gegen harmlose Stoffe eine Atopie zu entwickeln, ist genetisch bedingt, das bedeutet, dass die Grundlage der Atopie sehr hдufig weitervererbt wird, so dass es beim Menschen zu familiдren Hдufungen von Allergien kommt. Aus dem gleichen Grund gibt es beim Hund bestimmte Rassen (Deutscher Schдferhund, West Highland White Terrier, Boxer, Golden Retriever und andere), die vermehrt unter Allergien leiden. Dennoch kцnnen auch Hunde einer anderen Rasse und Mischlingshunde allergisch reagieren.

Die allergisch reagierenden Menschen leiden hдufiger unter dem gefьrchteten Heuschnupfen und Bronchialasthma, beginnen aber auch oft schon im Kindesalter mit allergischen Reaktionen der Haut, die unter verschiedenen Namen bekannt sind, wie atopische Dermatitis, endogenes Ekzem oder Neurodermitis. Vergleichbar mit diesen Hautreaktionen des Menschen reagieren die meisten allergischen Hunde vorwiegend mit juckenden Hautentzьndungen. Die Erkrankung wird daher allergische oder atopische Dermatitis genannt. Selten leiden die Hunde unter trдnenden Augen oder Heuschnupfen. Bei den Katzen kцnnen die Allergien sowohl sehr verschiedenartige Hautreaktionen als auch Bronchialasthma hervorrufen.

Typisch bevorzugte Stellen bei der atopischen Dermatitis der Hunde mit Juckreiz, Ohrenentzьndungen und chronisch-entzьndlicher Dermatitis, z.T. mit Schwarzverfдrbung der Haut.

Klinische Anzeichen beim atopischen Hund

Eine Flohdermatitis entsteht dann, wenn die Haut auf den Flohspeichel allergisch reagiert. Der Speichel des Flohs enthдlt hochpotente Allergene. Atopiker reagieren auf den Flohspeichel besonders empfindlich, so dass der Flohbefall die atopischen Reaktionen mit Juckreiz und Hautentzьndungen verstдrken kann.

Die Diagnose erfolgt durch den Nachweis von Floh und/oder Flohkot. Befinden sich im Fell und auf der Haut schwarzbraune Krьmel, die auf einem weiЯen und feuchten Tuch verrieben eine rцtlich-braune Spur hinterlassen, handelt es sich um Flohkot, der das Blut des Hundes enthдlt. Die Lokalisation der Hautverдnderungen ist hдufig die hintere Rьckenpartie, aber eine Generalisation ist mцglich. Da die allergisch reagierenden Tiere sich vermehrt kratzen, beiЯen und putzen, sind bei ihnen hдufiger keine Flцhe und kein Flohkot zu finden. Dennoch sollte beim klinischen Verdacht auf eine allergische Dermatitis immer eine Flohbekдmpfung sowohl auf dem Tier als auch in der Umgebung erfolgen!

Futtermittelallergien/Unvertrдglichkeit von Futtermitteln mit Juckreiz

Die allergische Reaktion auf Bestandteile im Futtermittel kann schon sehr frьh im Alter von drei bis sechs Monaten, aber auch in jedem spдteren Alter auftreten und ist nicht auf einen Wechsel im Futterangebot zurьckzufьhren, wie viele Besitzer meinen, sondern tritt meist als Reaktion auf das Futter auf, das die Hunde und Katzen schon ьber einen lдngeren Zeitraum fressen.

Nach einer Phase der wochenlangen Ausschlussdiдt (am besten Fleisch und Kartoffeln) ist nach der Abheilung theoretisch durch die einmalige Provokationsfьtterung des vermutlich allergenen Futters die allergische Reaktion wiederholbar, wobei die Symptome sehr schnell nach 15 bis 30 Minuten, aber auch verzцgert nach 24 Stunden oder noch spдter auftreten. Kommt es wдhrend der Ausschlussdiдt nur zur teilweisen Besserung der klinischen Befunde, muss an eine zusдtzliche Ьberempfindlichkeit wie z.B. Atopie gedacht werden. Die klinischen Symptome kцnnen den Magen-Darm-Trakt mit Erbrechen/Durchfall oder die Haut oder auch beide Organe betreffen. Die Symptome an der Haut gleichen denen anderer Allergien mit dauerhaftem Juckreiz und sekundдren Hautentzьndungen.

Die Behandlung erfolgt durch Diдt und besteht ebenso wie die Eliminationsdiдt am besten aus Kartoffeln und Fleisch aus der eigenen Kьche. Damit keine Mangelerscheinungen auftreten, wird ein chemisch reines Mineralstoffgemisch zugefьttert. Bei Besserung der Symptome kann ausprobiert werden, welches kommerzielle Futter der Hund vertrдgt, ohne wieder Juckreiz zu entwickeln.

Typisch bevorzugte Stellen bei der atopischen Dermatitis der Hunde mit Juckreiz, Ohrenentzьndungen und chronisch-entzьndlicher Dermatitis, z.T. mit Schwarzverfдrbung der Haut.

Die Diagnose der Atopie basiert auf dem Vorbericht, dem klinischen Bild und den Allergietesten, nachdem die oben besprochenen anderen Allergieformen und juckende Hauterkrankungen anderer Ursachen ausgeschlossen wurden. Die Bestдtigung der Atopie kann durch Allergieteste erfolgen, mit denen Informationen ьber die auslцsenden Allergene erhalten werden. Ziel der Allergieteste ist, die Allergene zu erkennen, um sie entweder zu vermeiden, was die sicherste Heilung versprechen wьrde, oder aber um eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) mit den als positiv getesteten Allergenen vorzunehmen, deren Kontakt nicht oder nur sehr schwer zu vermeiden ist, wie z.B. den Hausstaubmilben, auf die Hunde ebenso wie Menschen sehr hдufig allergisch reagieren.

Allergieteste bei atopischer Dermatitis

Es gibt generell zwei Mцglichkeiten der Allergieteste beim Hund:

den Hauttest (Intrakutantest), der direkt am Hund vorgenommen wird und Blutteste, bei dem das allergenspezifische IgE im Blutserum gemessen wird. Bislang gilt der Hauttest als das zuverlдssigste Diagnostikum.

Vorbereitung: Absetzen aller entzьndungshemmenden Medikamente wie Antihistaminika und Kortisone, weil die Teste sonst falsch negativ sind. Die Dauer der Wartezeit bis zum Allergietest ist abhдngig von der Art der verwendeten Medikamente. Wдhrend der Wartezeit helfen Antibiotika, Bдder, Futterumstellung und Parasitenbekдmpfung, den Juckreiz oftmals schon drastisch zu reduzieren! Zur Durchfьhrung des Hauttestes wird die seitliche Brustwand auf einem kleinen Feld geschoren, und es werden jeweils 0,05 ml Allergen in die Haut (intrakutan) injiziert. Im positiven Fall reagiert das an spezielle Zellen gebundene allergenspezifische IgE innerhalb von 15 bis 20 Minuten mit dem in die Haut injizierten Allergen, sichtbar an einer meist roten, dicken Quaddel. Die entstehenden Reaktionen (Quaddel und Hautrцtung) werden gegen positive (Histamin) und negative (Verdьnnungsmittel) verglichen und abgemessen.

2. IgE-Bestimmung (im Blutserum) durch spezielle Antikцrper.

Die allergenspezifische IgE-Bestimmung im Serum ist in der Tiermedizin bisher nur beim Hund routinemдЯig mцglich und besitzt leider noch nicht dieselbe Genauigkeit, wie die IgE-Messung beim Menschen. Dennoch bieten die Blutuntersuchungen eine sehr wertvolle Hilfe bei der Suche nach den verantwortlichen Allergenen. Die IgE-Messung kann entweder in der tierдrztlichen Praxis mit Streifentesten selbst durchgefьhrt werden oder das Serum wird an Labors versendet, in denen die IgE-Messung vorgenommen wird.

Behandlung durch spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung)

Die Kontrolle eines allergischen Tieres ist sehr stark von der Kooperation der TierhalterInnen abhдngig, die um so besser ist, je mehr sie ьber die Wirkungsmechanismen und die Schwierigkeiten des gesamten Allergiekomplexes aufgeklдrt sind. Die atopische Dermatitis ist ursprьnglich eine Entgleisung des Immunsystems, die aber durch sehr viele Faktoren, wie z.B. Hitze, Stress, Parasiten, falsche Ernдhrung, zu verstдrkten klinischen Symptomen fьhren kann. Daher ist die Atopie nicht durch eine einmalige Behandlung heilbar, sondern erfordert meist eine langjдhrige Kontrolle aller die Atopie verstдrkenden Faktoren.

Der Erfolg der spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung) bei der atopischen Dermatitis ist u.a. abhдngig:

2. von der Richtigkeit der diagnostizierten Allergene,

3. von der Reinheit der verwendeten Allergene in der Hyposensibilisierung und

4. von der Beeinflussbarkeit des Immunsystems.

Es ist inzwischen besonders in der Humanmedizin schon viel ьber den Wirkungsmechanismus der Hyposensibilisierung erforscht worden. Durch steigende Konzentrationen der unter die Haut (subkutan) injizierten Allergene wird eine Umstimmung des Abwehrsystems durch Abnahme des „allergischen” Reaktionsmusters erreicht. Das Schema der Hyposensibilisierung sollte individuell erfolgen. Je frьher mit der Diagnose der Atopie und der spezifischen Immuntherapie begonnen wird, desto besser ist vermutlich der Erfolg. Durch die vielen Faktoren, die eine Atopie verstдrken, kann es dennoch neben der spezifischen Immuntherapie zu kurzfristigen allergischen Schьben kommen, die eine zusдtzliche symptomatische Behandlung mit Antibiotika, Bдdern und manchmal eine kurzzeitige Kortisonbehandlung in niedriger Dosierung erfordern. Dennoch verringert die Hyposensibilisierung in den meisten Fдllen die allergischen Symptome und den ansonsten sehr hohen Kortisonverbrauch.

Chronische Dermatitis am Bauch durch atopische

Dermatitis, vor der spezifischen Immuntherapie

Derselbe Hund nach erfolgreicher Behandlung durch die spezifische Immuntherapie.

Atopische Dermatitis (Atopie) bei Hunden und Katzen

Das größte Organ des Menschen - und auch unserer Haustiere - ist die Haut. Ihre wichtigste Funktion ist die Abgrenzung und der Schutz des Körpers gegen die Umwelt (chemische und mechanische Barriere). Die atopische Dermatitis, auch Atopie genannt, ist die häufigste allergische Erkrankung bei Hunden. Bei einer Atopie tritt eine Abwehrreaktion des Immunsystems gegenüber an sich harmlosen Substanzen aus der Umwelt auf, hierzu gehören beispielsweise Pflanzen- oder Blütenpollen, Unkraut, Staub oder auch Milben. Oft ist diese Neigung auf eine genetische Veranlagung zurückzuführen.

Atopische Dermatitis (Atopie)

Als Atopie oder atopische Dermatitis werden Hautprobleme bezeichnet, die durch allergische Reaktionen auf Allergene aus der Umgebung verursacht werden. Zu den bekanntesten Allergenen gehören Gräserpollen, Blütenpollen und Hausstaubmilben. Allergische Reaktionen auf Pflanzen oder Bäume sind in der Regel auf eine bestimmte Saison beschränkt und nehmen wieder ab, wenn die Allergene nicht mehr freigesetzt werden. Kommt ein Hund mit Atopie in Kontakt mit einem Allergen, antwortet das Immunsystem mit einer Abwehrreaktion darauf. Bei dieser Reaktion werden Entzündungsmediatoren wie Histamin in der Haut freigesetzt. Histamin ist ein Botenstoff, der in der Abwehrkette gegen Fremdstoffe eine entscheidende Rolle spielt und dazu führt, dass sich die Blutgefäße stark weiten. Innerhalb von kürzester Zeit kommt es zur Bildung von Ödemen und Quaddeln. Genau die Symptome, die bei einer klassischen Allergie auftreten. Betroffene Tiere leiden unter starkem Juckreiz und Rötungen, meist an ganz bestimmten Hautpartien am Körper wie dem Kinn, zwischen den Zehen und in den Achseln, am Bauch und in der Leistengegend. Katzen verspüren den Juckreiz vor allem im Kopfbereich, an den Beinen und am Bauch. Da sich Katzen bei Juckreiz häufig übermäßig lecken, können im Fell kahle Stellen entstehen.

Behandlung einer atopischen Dermatitis

Die effektivste Behandlung einer Allergie ist natürlich zu verhindern, dass Ihr Haustier überhaupt mit dem Allergie auslösenden Stoff in Berührung kommt. Leider ist es in vielen Fällen äußerst schwierig, zu bestimmen, auf welche Substanz genau das Tier allergisch reagiert. Im Allgemeinen sind für eine Diagnose zwei Schritte notwendig. Zunächst wird geprüft, ob es sich möglicherweise um eine Futtermittelallergie handelt. Um einer Futtermittelallergie auf den Grund zu gehen, wird der Tierarzt Ihrem Hund oder Ihrer Katze über einen Zeitraum von minimal sechs Wochen eine sogenannte Eliminationsdiät verordnen. Manchmal kann nur durch gezieltes Suchen das richtige Futter gefunden werden. Zeigt sich keine Verbesserung, egal welches Diätfutter verabreicht wurde, untersucht der Tierarzt im zweiten Schritt, ob Ihr Vierbeiner allergisch auf eine Substanz aus der Umgebung reagiert - und damit unter einer Atopie leidet. Um eine Atopie festzustellen, kann ein Bluttest Aufschluss geben. Im Blut wird nach Antikörpern gegen Pollen und Milben Ausschau gehalten. Leider zeigt sich hier nicht immer ein eindeutiger Befund, aber in der Regel kann dieser Test ein Anhaltspunkt sein, in welche Richtung es sich lohnt weiterzusuchen. Trotz eventuell eindeutiger Diagnose ist es oft nicht möglich, einen Kontakt mit dem Allergen zu verhindern, da es sich häufig um Hausstaubmilben oder Pollen aus der Umgebung handelt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, Ihr Haustier zu desensibilisieren. Bei dieser Form der Therapie wird dem Tier mehrfach das Allergen injiziert. Begonnen wird mit einer sehr geringen Menge des Allergens. Im Laufe der Behandlung steigert sich dann die Konzentration permanent. Dadurch wird der Körper langsam an die Allergie auslösende Substanz gewöhnt und es treten keine oder nur sehr abgeschwächte Reaktionen auf. Diese Desensibilisierung zeigt bei 60 bis 70% der behandelten Tiere gute Resultate. Tiere, bei denen die Behandlung nicht anschlägt, müssen symptomatisch behandelt werden. In diesem Fall kommen Mittel zum Einsatz, die das Immunsystem ein ganz klein wenig hemmen, sodass die Reaktion auf das Allergen weniger intensiv ausfällt. Hier wird dann nach der niedrigsten, effektiven Dosis gesucht, um mögliche Nebenwirkungen auf ein Minimum zu beschränken. Zudem können Sie die Haut Ihres Vierbeiners mit der richtigen Nahrung und Fellpflege unterstützen.

Haut- und Fellpflege bei atopischer Dermatitis

Neuere Studien haben gezeigt, dass atopische Hunde auch an Veränderungen der Fettsäuren (Lipide) und der Proteine in der äußeren Hautschicht, dem Stratum corneum, leiden. Erwiesenermaßen ist die Haut der Tiere geschädigt und verliert mehr Wasser, so dass sie austrocknet und ihre natürliche Barriere-Funktion verliert. Hierdurch können leichter Bakterien und Pilze in die Haut eindringen und dort Sekundärinfektionen herbeiführen. Die Anwendung von Shampoos mit antiseptischen und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften und die regelmäßige Zufuhr essenzieller Fettsäuren direkt auf die Haut, beispielsweise mit Allerderm-Spot-on oder Dermoscent Essential 6, sind notwendig, um die Hautbarriere wieder aufzubauen und funktionsfähig zu halten. Auch hochwertiges Futtter ist wichtig, um die Haut und das Fell betroffener Tiere zu unterstützen. Es steht eine ganze Reihe an speziellen diätischen Nahrungsmitteln zur Verfügung, um die Haut- und Fellqualität bei Tieren zu erhöhen. Diese Nahrung enthält häufig Fischöl und ist reich an essenziellen Fettsäuren (Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren). Produkte auf Basis von Borretschöl oder Nachtkerzenöl sind ebenfalls reich an diesen Fettsäuren. Es hat sich gezeigt, dass Nahrung oder Ergänzungen, die essenzielle Fettsäuren enthalten, dabei helfen, die Allergiesymptome unter Kontrolle zu halten. Darüber hinaus ist es jetzt das Spezialfutter Derm Defense im Handel, das die Produktion von Histamin hemmt und damit die Juckbeschwerden lindert.

Allergien: Atopische Dermatitis ein häufiges Hautproblem

Jede/r engagierte Hundebesitzer/in kennt sicher einen Hund mit „Allergie“ und sei dies nun eine Futtermittelallergie, eine Medikamentenallergie oder eben eine atopische Dermatitis. Bei ungefähr 20 % der Hunde mit einem Haut- oder einem Ohrenproblem wird die Diagnose „Allergie“ gestellt.

Unter Allergien versteht man Krankheiten, die als Folge einer überschiessenden Reaktion des Immunsystems auf Fremdsubstanzen entstehen. Diese Fremdsubstanzen (so genannte Allergene) gelangen über die Schleimhäute in den Körper, sei dies durch einatmen, schlucken oder durch direkten Hautkontakt.

Die wichtigsten Typen von Allergien, die Hautprobleme beim Hund verursachen, sind:

atopische Dermatitis, Flohstichallergie und Futterallergie. Die Kontaktallergie und die Medikamentenallergie kommt beim Hund selten vor. In diesem Beitrag wird vor allem die atopische Dermatitis behandelt.

Dieser Artikel ist erschienen im Hundemagazin

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Petra J. Roosje, DVM, PhD, DECVD

Silvia Ruefenacht, Dr. med. vet.

Departement klinische Veterinärmedizin

Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin *** Association Suisse pour la Médecine des petits Animaux

Associazione Svizzera per la Medicina dei Piccoli Animali *** Swiss Association for Small Animal Medicine

Atopische Dermatitis

Auch genannt: Atopie, Pollenallergie, Allergie

Abb. 1: Hund mit Juckreiz

Was ist Atopie?

Die Atopie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion aufgrund einer erblichen Veranlagung. Harmlose Umweltsubstanzen wie z.B. Pollen, Schimmel oder Hausstaub führen bei entsprechender Disposition zu einer überschießenden und unangemessenen Antikörperbildung, die eine massive Entzündungsreaktion der Haut nach sich zieht. Atopie ist eine der häufigsten Ursache von chronischem Juckreiz bei Hunden und einer der häufigsten Vorstellungsgründe in der dermatologischen Praxis.

Welches sind die Symptome einer Atopie?

Das wichtigste Symptom einer Atopie ist Juckreiz (Abb. 1). Hierbei sind besonders Gesicht, Zwischenzehenbereich, untere Gliedmaßen, Leisten und Innenseiten der Ohrmuscheln betroffen (Abb. 2-5). Die Haut zeigt Rötung, vermehrte Wärme, Schuppenbildung, Verdickung und in chronischen Fällen Schwarzverfärbung. Durch permanentes Kratzen, Reiben oder Knabbern brechen die Haare ab oder fallen aus. Oft sind wiederkehrende Ohrerkrankungen und Pfotenentzündungen erstes und alleiniges Zeichen einer allergischen Erkrankung. Bei ca. 70% der Hunde tritt die Atopie zum ersten Mal im Alter von 1-3 Jahren in Erscheinung.

Abb. 2: Juckreiz im Gesicht

Was haben Hautinfektionen mit einer Atopie zu tun?

Allergische Hunde empfinden einen starken Juckreiz; diesen versuchen sie durch Kratzen, Reiben oder Knabbern zu lindern. Hierdurch wird die Haut verletzt und es können auch auf normaler Haut vorhandene Bakterien oder Hefepilze in die Haut eindringen und Entzündungsreaktionen hervorrufen, die wiederum den Juckreiz verstärken. Dadurch kratzen die Hunde vermehrt, verstärken die Hautinfektion .….. ein Teufelskreis, der durch konsequente Behandlung mit Antibiotika oder Antipilzmitteln unterbrochen werden muss.

Wie wird eine Atopie diagnostiziert?

Die Diagnose basiert auf der Krankengeschichte, der klinischen Untersuchung und auf dem Ausschluss anderer Erkrankungen, die ein

Abb. 3: Hefepilzinfektion an den Pfoten

ähnliches Erscheinungsbild haben. Dies können z.B. Ektoparasiten oder Futtermittelallergien sein.

Die Diagnose einer Atopie wird also in erster Linie aufgrund der typischen Symptome und durch Ausschluss anderer Erkrankungen gestellt. Einen Allergietest braucht man dazu nicht. Dieser kommt erst dann zum Einsatz, wenn man die auslösenden Allergene identifizieren will, um die Allergenbelastung gezielt zu reduzieren oder eine Hyposensibilisierung durchzuführen. Viele Veterinärdermatologen bevorzugen den Hautallergietest, der ähnlich wie der Pricktest in der Humanmedizin durchgeführt wird. Hierbei werden die Allergene in die Haut des Hundes an der seitlichen Brustwand injiziert und das Ergebnis ist nach 10 bis 30 Minuten sichtbar.

Wie wird Atopie behandelt?

Die Atopie ist eine chronische Erkrankung, die zwar behandelbar, aber nicht heilbar ist. Bei der Behandlung von Atopie unterscheidet man die ursächliche und die symptomatische Therapie. Die ursächliche Therapie versucht die Allergenbelastung zu reduzieren und die Überempfindlichkeitsreaktion gegen Allergene zu verringern. Die Behandlung der Symptome richtet sich gegen Juckreiz und Sekundärinfektionen mit Bakterien oder/und Hefepilzen.

Abb. 4: Veränderungen durch chronische Lecken

Ursächliche Therapie:

Idealerweise würde man die auslösenden Allergene vollständig vermeiden. Dies ist jedoch nicht möglich, da z.B. Pollen mit der Luft kilometerweit verteilt werden können und es unmöglich ist, eine hausstaubfreie Umgebung zu schaffen. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, die Allergenbelastung durch entsprechende Maßnahmen zu vermindern.Die Immuntherapie oder auch Hyposensibilisierung ist das Mittel der Wahl zur Behandlung der atopischen Dermatitis. Das Prinzip beruht darauf, dem Tier die Allergene, auf die es allergisch reagiert inform von Injektionen immer wieder zu verabreichen und so die Reaktionslage von überempfindlich auf tolerant zu verändern. Die Erfolgsquote liegt zwischen 50-80% der behandelten Tiere. Der Erfolg der Therapie kann sich nach 2-3 Monaten einstellen, bei einigen Tieren dauert es bis zu 9 Monaten. Ist die Immuntherapie erfolgreich, sollte sie lebenslang weitergeführt werden. Die Injektionen werden meistens durch den Besitzer durchgeführt. Da es einige Zeit dauern kann, bis die Hyposensibilisierung ihre volle Wirkung entfaltet, wird die Immuntherapie nach Bedarf durch eine symptomatische Therapie ergänzt.

Abb. 5: Ohrenentzündung durch Atopie

Symptomatische Therapie:

Die symptomatische Therapie bekämpft den Juckreiz und Sekundärinfektionen. Zur Juckreizbekämpfung werden Antihistaminika, essentielle Fettsäuren, spezielle Shampoos und Cyclosporin eingesetzt. Durch die Kombination mehrerer Medikamente kann man eine Potenzierung der Wirkung erreichen und in vielen Fällen cortisonhaltige Wirkstoffe vermeiden. Cortisonhaltige Medikamente sollten nur dann eingesetzt werden, wenn sich alle anderen Medikamente als wirkungslos erwiesen haben. Durch atopische Dermatitis werden die befallenen Tiere empfindlicher gegen Infektionen mit Bakterien (meist Staphylokokken) oder Hefepilze (meist Malassezia-Hefen). Durch eine zytologische Untersuchung (Hautabstrich) können Sekundärinfektionen sofort nachgewiesen werden und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden.

Atopie hund

Viele Vierbeiner leiden an einer Ьberempfindlichkeit gegenьber in die Haut eingedrungene Stoffe wie Blutenstaub, Grдser, Pollen oder Milben.

Diese allergische Erkrankung heiЯt Atopie. Hierbei entwickelt sich eine hдufig stark juckende Hautentzьndung mit oder ohne Haarausfall.

Die wirksamste Therapie ist zugleich die beste Prophylaxe: Das Fernhalten des Vierbeiners von den Allergie-Auslцsern, den Allergenen.

  1. Die Allergene durchdringen die Hautbarriere und treten mit den B-Lymphozyten in Kontakt.
  2. Diese produzieren allergenspezifische Immunglobuline,die IgE.
  3. Die IgE binden sich an sog. Hautmastzellen.
  4. Dringt ein gleiches Allergen erneut in die Haut ein, setzen die Mastzellen den entzьndungsfцrdernden Botenstoff Histamin frei.

Genaue Vermerke, zu welchem Zeitpunkt und zu welcher Gelegenheit die Probleme am stдrksten sind, helfen, dem Allergen auf die Spur zu kommen. Oft tritt die Allergie durch ьber die Haut aufgenommene Stoffe saisonal auf. Sie ist bei Pflanzenpollen abhдngig von der Blьtezeit.

Durch Haut-Allergieteste oder durch Bestimmung spezifischer Antikцrper (IgE) im Blut kann es gelingen, die Allergene zu bestimmen.

Neben der Allergen-Meidung kann auch eine Desensibili-sierung helfen. Dabei werden dem Hund planmдЯig sehr geringe Mengen des Allergens injiziert.

Nach einiger Zeit tritt in vielen Fдllen eine Linderung ein.

In schwerwiegenden Fдllen kann eine niedrig dosierte Kortisongabe sinnvoll sein.

Unterstьtzend kцnnen Omega 3-Fettsдuren (in Seefischen) sowie Gamma-Linolensдure (in Nachtkerzen- und Borretschцl) wirken wie z. B. in Viacutan ® Kapsel, Viacutan® Doser oder Irostol ®

Umgekehrt ist eine intakte Haut vor dieser Form der Allergie weitgehend geschьtzt.

Deshalb ist die gezielte Hautpflege etwa mit DOUXO Calm sensitivem Spray oder/ mit DOUXO Calm sensitivem Shampoo ganz wichtiger Baustein der ganzheitlichen Behandlung von Patienten mit Allergie.

Atopische Dermatitis beim Hund

Je nach Hunderasse kann eine Veranlagung bestehen, im Laufe des Lebens gewisse Erkrankungen zu entwickeln. Dies nennt man Rassedisposition. Ob eine Rassedisposition besteht, erkennt der Fachmann daran, dass bestimmte Erkrankungen vermehrt bei einer Rasse auftreten. Eine solche Erkrankung ist die Atopische Dermatitis. Atopie bedeutet, dass eine erhöhte Bereitschaft zu einer krankhaft erhöhten Bildung von bestimmten Antikörpern besteht. Man kann auch sagen, es ist eine allergische Reaktion. Dermatitis beschreibt, dass es auf der Haut ist. Man kann also sagen, dass es eine allergische Haureaktion ist.

Inzwischen geht man davon aus, dass ca. 10-15% aller Haushunde von einer atopischen Dermatitis betroffen sind. Einige Hunderassen sind besonders häufig betroffen. Daher spricht man hier von Rassedisposition.

Symptome einer Atopischen Dermatitis ähneln vielen anderen Hauterkrankungen. Daher dauert es in der Regel eine Weile, bis die Diagnose ‚Atopie‘ gestellt wird. Die Tiere leiden in der Regel unter quälendem Hautjuckreiz. Durch ständiges Kratzen und Knabbern fügen sich die betroffenen Hunde nicht selten übel aussehende Wunden auf der Haut zu. Diese können sich durch Bakterien und Pilze entzünden und zu sehr heftigen Hautbildern führen. Langfristig verdickt sich die Haut an den Stellen, an denen besonders stark gekratzt wird.

Häufig finden sich bei genauerer Untersuchung Unverträglichkeiten bestimmter Futtermittel, Hausstaubmilben, Milben, Pollen, Schimmelpilze, Gräser, Insekten und anderes. Wodurch diese Unverträglichkeiten entstehen, ist jedoch ein Rätsel. Ob es einen Zusammenhang mit Impfstoffen oder Umweltgiften gibt, müsste genauer untersucht werden. Bis dato weiß man zumindest, , dass die Körper der Betroffenen Tiere auf harmlose Stoffe wie beispielsweise Pollen, mit einer überschießenden Immunantwort reagieren.

Die Therapie hängt von vielen Faktoren ab und wird auf das jeweilige Tier abgestimmt. Schulmedizinisch kommen häufig Atopika u.ä. zur Anwendung.

Weitere Rassen, die zu Atopischer Dermatitis neigen sind: Boston Terrier, Beagle, Basset, Airdale Terrier, Schäferhunde, Mops, Jack Russel Terrier und viele mehr.

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Tierheilpraktikerin

Michaela Faber

Tel: 030 41714403

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Richtig füttern bei Allergie oder Atopie

mittels einer ausschließlich auf hydrolysierten Proteinen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren basierenden Diät

Überempfindlichkeit oder Unverträglichkeitsreaktionen gegenüber Futtermitteln können in Futtermittelallergien als immunologische und Futtermittelintoleranz als nicht immunologische Reaktion unterteilt werden. Ebenso können aber gastrointestinale Beschwerden wie Erbrechen, Flatulenz und Diarrhoe auftreten. Ein definitiver Nachweis ist nur mithilfe von Provokations- und Eliminationstests möglich. Betroffene Hunde zeigen gewöhnlich dermatologische Anzeichen wie Pruritus, Erytheme, Ödeme und Selbsttraumatisierung. Prof. Dr. Anton C. Beynen berichtet über die Behandlung von futtermittelbedingter Überempfindlichkeit und Atopie bei Hunden mittels einer ausschließlich auf hydrolysierten Proteinen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren basierenden Diät.

Hypoallergene Diäten auf Basis von intakten Proteinen

Die klassische Eliminationsdiät besteht aus selbst zubereiteten Futterrationen aus Protein-, Fett- und Kohlenhydratquellen, die der Hund zuvor noch nie aufgenommen hat. Diese hausgemachten Diäten sind in der Regel vom ernährungsphysiologischen Standpunkt nicht ausbalanciert und mit negativen Aspekten für den Besitzer behaftet. Sie sind arbeitsintensiv zuzubereiten, teuer und darüber hinaus werden sie oftmals nur ungenügend vom Tier akzeptiert, sodass insgesamt eine schlechte Compliance resultiert. Die klassische Eliminationsdiät setzt sich aus Lammfleisch und Reis zusammen; nur werden diese Futtermittelbestandteile heutzutage häufig in kommerziellen Diäten verwendet, sodass sie nicht als neue Bestandteile gelten. Neue Kombinationen aus Kartoffeln und Reis als Kohlenhydratquellen und entweder Ente, Kaninchen, Wild oder Fisch als Proteinquellen werden mittlerweile sowohl in den selbst zubereiteten als auch in den kommerziellen, hypoallergenen Diäten verwendet. Eine kommerzielle Eliminations- oder therapeutische Diät, die ernährungsphysiologisch adäquat ist, einen vernünftigen Preis aufweist und auf unbestimmte Zeit gefüttert werden kann, ist sowohl für den Tierhalter als auch für den Tierarzt von Vorteil. Allerdings wurde selbst bei derartigen Diäten das Wiederauftreten von klinischen Anzeichen bei ca. 50 % der Hundepatienten mit ausschließlicher Überempfindlichkeit beobachtet. Positiv zu bewerten ist, dass durch die Verfügbarkeit verschiedener hypoallergener Diäten, basierend auf intakten Proteinen, die Möglichkeit besteht, eine Diät zu ermitteln, die für Patienten mit ausschließlicher Überempfindlichkeit zufrieden stellend ist [2]. Leider ist es nur durch Trial und Errorverfahren möglich, diese passende Diät herauszufinden.

Hypoallergene Diäten auf der Grundlage von Proteinhydrolysaten

Bei Kälbern konnte gezeigt werden, dass die Verabreichung enzymatisch hydrolysierter Sojaproteine zu weniger allergischen Reaktionen führte als die Fütterung des intakten Ausgangsproteins. Augenscheinlich verringert die Hydrolyse von Proteinen in kleinere Peptidfragmente mit niedrigerem Molekulargewicht das antigene Potenzial. Diese Erkenntnis konnte auch auf Hunde mit Überempfindlichkeit gegenüber Futtermitteln angewandt werden. Hunde mit Überempfindlichkeit gegenüber Sojaprotein entwickelten nach Aufnahme des intakten Proteins eine pruriginöse Dermatitis.Die Fütterung des Hydrolysats der Sojaproteine verlief hingegen ohne pathologische Reaktion. Kommerzielle hypoallergene Diäten, die Kombinationen von hydrolysierten Proteinen aus Huhn und Maisstärke oder hydrolysiertem Sojaprotein und Reis enthalten, wurden als Eliminationsdiäten eingesetzt. Eliminationsdiäten mit hydrolysierten und Ausgangsproteinen wurden zwar nicht direkt miteinander verglichen, jedoch kann anhand von Daten für Eliminationsdiäten mit intakten und hydrolysierten Proteinen angenommen werden, dass hypoallergene Diäten auf Basis hydrolysierter Proteine im Management von Überempfindlichkeitserkrankungen wirksamer sind. Allerdings liegen hinsichtlich der Wirksamkeit von hypoallergenen Diäten auf Basis hydrolysierter Proteine bei Patienten mit ausschließlicher Futtermittelüberempfindlichkeit noch keine Erkenntnisse vor.

Atopie und Futtermittelüberempfindlichkeit gehen oft parallel einher und weisen ähnliche klinische Anzeichen auf; aber Hauterkrankungen, die durch Aeroallergene hervorgerufen werden, reagieren nicht auf hypoallergene Proteinquellen. Die Behandlung der atopischen Dermatitis beinhaltet daher die Suppression von chronischen Entzündungserscheinungen der Haut. Eicosanoide aus der Di-homogamma- Linolensäure (GLA) und aus der Eicosapentaensäure (EPA) weisen entzündungshemmende Eigenschaften auf. Placebokontrollierte Doppelblind-Untersuchungen bei Hunden mit atopischer Dermatitis zeigten, dass eine Supplementierung mit Borretschöl, das reich an GLA ist, und Fischöl, das reich an EPA ist, das Ausmaß von Juckreiz, Erythemen und Selbsttraumatisierung verringerte. Gute Ergebnisse wurden mit einer Diät erreicht, die sowohl mit Borretsch- als auch Fischöl angereichert wurde. Diese Trockenfutterdiät enthielt ungefähr 0,5 % Borretschöl und 5 % Fischöl und wies einen Gesamtfettgehalt von 20 % auf. Die Effizienz dieser Diät wurde mittels placebokontrollierter Doppelblindstudien in 4 Kliniken untersucht.

Foto: © Monika Wisniewska, istockphoto.com

HKP 3 / 2010

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und Interessen der Tierärzteschaft zu erkennen. Dies ist sehr erfreulich. Das Magazin gehört in jede

Praxis und sollte unterhaltsame „Pflichtlektüre“ für das ganze Praxisteam sein.

Allergisch bedingte Hauterkrankungen bei Hund und Katze

Atopische Dermatitis

Kratzen, scheuern, lecken, knabbern:— Allergien verursachen bei Hunden und Katzen Juckreiz, der die Tiere und ihre Halter regelrecht zur Verzweiflung treiben kann. Doch Abhilfe ist möglich.

Was ist eine atopische Dermatitis?

Die atopische Dermatitis ist eine Hauterkrankung, die durch eine allergische Reaktion auf eigentlich harmlose Stoffe aus der Umwelt (Allergene) hervorgerufen wird; z.B. durch Hausstaubmilben oder Pollen.

Die überschießende Immunreaktion führt bei Hund und Katze nicht zu Heuschnupfen, wie wir Menschen ihn kennen, sondern zu Juckreiz und entzündeter Haut, am ehesten vergleichbar mit Neurodermitis. Die Symptome sind bei Katzen andere als bei Hunden.

Wie äußert sich eine atopische Dermatitis beim Hund?

Das erste und wichtigste Symptom einer allergischen Hauterkrankung bei Hunden ist chronischer Juckreiz.

Typischerweise kratzen und scheuern sich betroffene Hunde im Gesicht, vor allem rund um Lefzen und Augen sowie an den Ohren. Auch die Pfoten, die Vorderseiten der Beine, Achselhöhlen und Leistengegend sowie der Analbereich jucken und werden geleckt oder beknabbert. Viele Hunde bearbeiten die juckenden Stellen bis aufs Blut und manche verstümmeln sich regelrecht selbst (Automutilation).

Viele von atopischer Dermatitis betroffene Hunde leiden gleichzeitig an einer chronischen Ohrenentzündung (Otitis externa).

Die Folge der juckenden, entzündeten Haut ist bei Hunden sehr schnell eine Hautinfektion —— mit Bakterien (Staphylokokken) und/oder Hefen (Malassezien) —— welche die Hautentzündung noch weiter anheizt.

Typische Befunde, die Sie vielleicht im Arztbericht lesen, sind:

  • Pruritus (Juckreiz)
  • Alopezie (haarlose Stellen)
  • Exkoriationen (flächige blutende Hautdefekte)
  • oberflächliche oder tiefe Pyodermie (eitrige Hautentzündung)
  • Lichenifikation (Hautverdickung)
  • Seborrhö (Schuppenbildung)
  • Cheylitis (Entzündung der Lefzen)
  • Pododermatitis (Entzündung der Ballen und des Zwischenzehenbereichs)

Wie äußert sich eine atopische Dermatitis bei der Katze?

Auch bei Katzen ist Juckreiz das Hauptsymptom. Allerdings lecken sich Katzen eher, statt sich zu kratzen wie ein Hund und fast immer tun sie das heimlich. Viele Katzenbesitzer bemerken deshalb zuerst haarlose Stellen (Alopezie) und wissen gar nicht, dass ihre Katze eigentlich unter Juckreiz leidet.

Juckreiz ist die häufigste Ursache für haarlose Stellen bei Katzen.

Auch Katzen können ihre Haut bei Juckreiz so vehement bearbeiten, dass sie sich selbst blutende Wunden (Exkoriationen) zufügen, meist im Kopf- und Halsbereich. Hautinfektionen wie bei Hunden treten aber nur selten auf.

Typisch ist bei allergischen Katzen eine sogenannte miliare Dermatitis: Es entstehen unzählige kleine Knötchen in der Haut, die aufbrechen, nässen und verkrusten können.

Auch der so genannte eosinophile Granulomkomplex (EGK) ist eine Form der atopischen Dermatitis. Der EGK kommt in drei Ausprägungen vor: Manche Katzen entwickeln ganz typische streifenförmige Schwellungen und Rötungen, die sogenannten linearen Granulome, andere zeigen eosinophile Plaques:— flächige Hautverdickungen und Rötungen, die nässen und bluten können. Wieder andere entwickeln ein sogenanntes indolentes Ulkus (Ulcus rodens), meist an der Oberlippe, die dann wie "angefressen" aussieht, trotzdem jedoch nicht schmerzhaft (indolent) ist.

Was sind die Ursachen einer atopischen Dermatitis?

Genetische Veranlagung

Das manche Tiere Allergien entwickeln beruht —— ebenso wie bei uns Menschen —— auf einer angeborenen Veranlagung. Diese erbliche Allergie-Neigung nennt man "Atopie", betroffene Hunde und Katzen "Atopiker".

Das Immunsystem von Atopikern reagiert auf Kontakt mit gewissen Fremdstoffen anders als es sollte. Es bildet mehr Antikörper des Typs IgE, welche Juckreiz und Entzündungsreaktionen der Haut fördern. Gleichzeitig ist bei Atopikern nachweislich die Barrierefunktion der Haut gestört, sodass sie zu trockener Haut neigen und Allergene leichter in die Haut eindringen können.

Da die Neigung zu Allergien erblich ist, sollte mit Tieren, die Allergieprobleme zeigen, auf keinen Fall gezüchtet werden!

Fast jeder dritte Nachkomme eines unter Allergien leidenden Elternteils entwickelt selbst eine allergische Erkrankung. Sind beide Elterntiere Allergiker, wird statistisch gesehen jeder zweite Welpe aus einer solchen Paarung Allergien entwickeln. Ein derart hohes Risiko, eine unheilbare chronische Erkrankung zu entwickeln, ist mit verantwortungsvoller Zucht nicht zu vereinbaren —— selbst wenn die Allergie bei den Elterntieren nur leicht ausgeprägt sein sollte!

Juckreiz-verstärkende Faktoren

Nicht jedes Tier mit Allergie-Neigung entwickelt allerdings eine juckende Hauterkrankung (Dermatitis), auch wenn es mit dem Stoff in Berührung kommt, gegen den es allergisch ist. Es müssen noch andere Faktoren hinzu kommen, damit die individuelle "Juckreiz-Schwelle" überschritten wird, das Tier sich kratzt und die Haut sich entzündet. Zu diesen Faktoren gehören zum Beispiel:

  • Passivrauchen
  • Stress
  • Schwitzen (Zehenbereich)
  • Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit
  • Flohspeichelallergie

Das erklärt, weshalb manche Allergiker lange Zeit gut zurecht kommen und plötzlich wieder starken Juckreiz entwickeln. Dann hat in der Regel einer dieser Faktoren den Juckreiz so verstärkt, dass die Wahrnehmungsschwelle überschritten wurde.

Weshalb nehmen allergische Erkrankungen bei unseren Haustieren zu?

Genau wie bei Menschen wird auch bei Hunden und Katzen in der westlichen Welt die Zahl der Allergiker seit Jahrzehnten immer größer.

Ein Grund scheint zu sein, dass Hund und Katze heute meist in beheizten Räumen leben, in denen z.B. Hausmilben (= Hausstaubmilben und Vorratsmilben) ideale Lebensbedingungen vorfinden und sich stark vermehren.

Gleichzeitig trachten wir danach, unsere Haustiere möglichst gesund und vor allem wurmfrei zu halten, schließlich leben wir in engem Kontakt mit ihnen. Das Immunsystem reagiert auf eine Parasiteninfektion jedoch ähnlich wie bei einer allergischen Reaktion und durch die verbesserte Hygiene ist dieser Teil des Immunsystems quasi arbeitslos geworden. Man könnte die Allergie also als Ersatzbeschäftigung für unterforderte Immunzellen ansehen.

Wie wird eine atopische Dermatitis diagnostiziert?

Die Diagnose "atopische Dermatitis" ist eine Ausschlussdiagnose: Erst wenn andere Gründe für juckende Hauterkrankungen ausgeschlossen wurden, was manchmal nicht einfach ist, darf man annehmen, dass es sich tatsächlich um eine allergisch bedingte Hauterkrankung handelt.

Sehr wichtig für die Diagnose allergischer Hauterkrankungen ist das Gespräch mit Ihrem Tierarzt über die Krankengeschichte Ihres Tieres (Anamnese). Ihr Tierarzt wird Sie unter anderem fragen,

  • ob bei Geschwistern und Eltern Ihres Hundes bzw. Ihrer Katze ähnliche Probleme auftraten —— da die Atopie familiär gehäuft auftritt
  • ob Sie weitere Tiere im Haushalt haben oder viel Kontakt zu anderen Tieren haben —— um infektiöse Hauterkrankungen wie z.B. Hautpilz auszuschließen
  • ob Ihr Tier im Ausland war —— da Mittelmeerkrankheiten wie die Leishmaniose ähnlich aussehen können wie eine atopische Dermatitis
  • wie die Erkrankung angefangen hat —— typischerweise zuerst Juckreiz, später Hautläsionen
  • in welchem Alter der Juckreiz begonnen hat —— klassicherweise zwischen 6 Monaten und 3 Jahren
  • ob der Juckreiz ganzjährig oder saisonal auftritt —— um Hinweise auf das auslösende Allergen zu bekommen
  • ob Sie regelmäßig Floh- und Zeckenprophylaxe anwenden —— da Floh- und Zeckenbefall ebenfalls Juckreiz auslösen
  • was Sie füttern — da Futtermittelunverträglichkeiten häufig zusammen mit Atopien auftreten und von diesen klinisch auch nicht zu unterscheiden sind

Um andere Ursachen für juckende Hauterkrankungen auszuschließen, werden in der Regel verschiedene Untersuchungen notwendig sein, zum Beispiel:

  • wird immer geschaut, ob Flöhe oder Flohkot zu entdecken sind
  • in der Regel werden mehrere Hautgeschabsel angefertigt. Unter dem Mikroskop lassen sich dann z.B. Milben, Hefen, Bakterien und Entzündungszellen nachweisen
  • häufig Tests auf Hautpilzbefall (mykologischeTests). Achtung: Hautpilzerkrankungen bei Hunden und Katzen können auch für Menschen ansteckend sein!
  • eventuell Blutuntersuchungen, z.B. zum Ausschluss von hormonellen Erkrankungen und von Infektionskrankheiten wie Leishmaniose
  • manchmal auch Hautstanzen (Biopsien)

Sinnvoll ist auch, die Katze bzw. den Hund zu Diagnosezwecken auf eine Allergikerdiät (Eliminationsdiät) zu setzen, da Futterunverträglichkeiten allein für den Juckreiz verantwortlich sein können oder eben andere Allergien (z.B. auf Hausstaubmilben) verstärken können.

Anders als man vermuten würde spielen Allergietests bei der Diagnose der atopischen Dermaitits zunächst keine große Rolle, denn viele gesunde Tiere reagieren im Allergietest positiv auf bestimmte Allergene, ohne dass das Auswirkungen auf ihre Gesundheit hätte. Fast alle gesunden Hunde reagieren beispielsweise im Allergietest auf Hausmilben. Ein positives Testergebnis auf Hausmilben heißt deshalb noch lange nicht, dass das aktuelle Hautproblem damit zusammenhängt. Allergietests sind vor allem dann interessant, wenn eine Hyposensibilisierung versucht werden soll.

Es kommt auch vor, dass bei ein und demselben Tier bei verschiedenen Allergietests unterschiedliche Ergebnisse herauskommen und diese nicht wirklich zum Beschwerdebild passen. Das heißt nicht, dass Allergietests sinnlos wären, die Interpretation der Testergebnisse erfordert deshalb viel Erfahrung.

Neben den so genannten Aeroallergenen (luftgetragenen Allergenen) wie Milben und diversen Pollen werden bei Allergietests in der Regel auch andere Allergene getestet, zum Beispiel Flohspeichel und verschiedene Nahrungsmittelbestandteile. Das ist sinnvoll, da Atopiker häufig auch Flohspeichelallergien oder Nahrungsmittelallergien haben.

Wie wird eine atopische Dermatitis behandelt?

Die Allergie, die hinter der atopischen Dermatitis steckt, lässt sich leider nicht heilen. Mit der richtigen Behandlung lässt sich die Erkrankung jedoch häufig gut kontrollieren, sodass Ihr Tier beschwerdefrei oder doch zumindest mit einer guten Lebensqualität alt werden kann. Allerdings erfordert die Behandlung der atopischen Dermatitis anfänglich oft viel Geduld, denn:

  • jedes Tier reagiert individuell auf die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten
  • häufig spielen diverse juckreiz-fördernde Faktoren eine Rolle, die alle erkannt und eliminiert werden müssen
  • die Haut braucht bei hochgradigen Veränderungen mehrere Monate, um sich vollständig zu regenerieren

Juckreiz- und entzündungshemmende Medikamente und Nahrungszusätze

Viele Hunde und Katzen mit allergisch bedingten Hautproblemen benötigen, zumindest in der Anfangsphase, kortisonhaltige Medikamente, um den Juckreiz und die Hautentzündung unter Kontrolle zu bringen. Diese werden oral gegeben oder auch lokal auf die Haut aufgetragen. In der Regel kann die Kortisondosis langfristig stark reduziert oder das Medikament nach und nach ganz abgesetzt werden.

Bitte setzen Sie Kortisonpräparate nie eigenmächtig und nie schlagartig ab!

Ähnliche Ergebnisse wie mit Kortisonpräparaten lassen sich mit dem Wirkstoff Cyclosporin A erzielen, der zum Beispiel auch bei Autoimmunerkrankungen und in der Transplantationsmedizin verwendet wird. Nachteil von Cyclosporin A ist, dass die Wirkung frühestens vier Wochen nach Behandlungsbeginn einsetzt und dass die Behandlung zumindest bei größeren Hunden recht kostspielig ist.

Auch die vielen Heuschnupfen-Geplagten bekannten Antihistaminika eignen sich zur langfristigen Juckreiz-Unterdrückung. Wichtig ist, dass solche Antihistamin-Tabletten dauerhaft gegeben werden müssen, da sie vorbeugend wirken sollen. Antihistamine erst dann zu verabreichen, wenn die Haut schon "aufgeblüht" ist, weil die Pollen fliegen, nützt leider wenig.

Bitte greifen Sie nicht einfach zu Allergietabletten aus Ihrer eigenen Hausapotheke, um Ihr Tier zu therapieren!

Es gibt Antihistamintabletten für Tiere und die geeignete Dosierung zu finden gehört in die Hände eines Tierarztes.

Sehr gut bewährt haben sich auch Nahrungszusätze mit essenziellen Fettsäuren (Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren). Sie wirken nicht nur entzündungshemmend, sondern stärken zusätzlich die bei Atopikern geschwächte Hautbarriere. Empfehlenswert sind zum Beispiel:

Persönlich haben wir in unserer Praxis sehr gute Erfahrungen mit dem Einsatz von Rinderkolostrum bei Allergikern gemacht. Wir setzen regelmäßig unser Ergänzungsfutter Dr. Hölter Jolostrum bei Hunden und Katzen mit allergisch bedingten Haut- und Verdauungsproblemen ein. Das in Dr. Hölter Jolostrum enthaltene Rindercolostrum kann über immunmodulierende Inhaltsstoffe dazu beitragen, ein überempfindliches Immunsystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die Darmbarriere zu stärken. Da Atopiker oft zeitgleich unter Futterallergien und -unverträglichkeiten leiden, ist der positive Effekt des Colostrums auf die Darmbarriere sehr hilfreich dabei, chronische Darmreizungen (chronic low grade inflammation) in den Griff zu bekommen und die Darmflora (Mikrobiom) zu normalisieren. Außerdem enthält Dr. Hölter Jolostrum Vitamin D, das eine wichtige Rolle für das Immunsystem spielt, bei Tieren mit chronischen Entzündungen aber oft nicht in ausreichender Menge im Blut vorhanden ist. Eine Studie konnte außerdem nachweisen, dass atopische Hunde, die Vitamin D bekamen, besser auf die Behandlung mit Kortisonpräparaten ansprachen als Hunde, die kein zusätzliches Vitamin D bekamen.

Behandlung begleitender Hautinfektionen

Gerade Hunde mit atopischer Dermatitis leiden fast immer unter begleitenden Hautinfektionen mit Bakterien (Staphylokokken) oder Hefen (Malassezien), die den Juckreiz massiv verstärken und behandelt werden müssen. Um bakterielle Infektionen in den Griff zu bekommen, ist eine Behandlung mit Antibiotika (Antibiose) nötig, die Sie über mehrere Wochen durchhalten müssen.

Bitte brechen Sie die antibiotische Behandlung nie eigenmächtig ab, auch wenn die Haut Ihres Tieres schon gut aussieht. Eine lange Behandlungszeit ist wichtig, um wiederkehrende Infektionen und vor allem Antibiotikaresistenzen zu vermeiden.

Begleitend zur Antibiotikabehandlung sind Bäder mit antibakteriellen Shampoos empfehlenswert.

Hefepilzinfektionen, die sich gern in Hautfalten entwickeln, wo es warm und feucht ist (z.B. zwischen den Zehen), lassen sich mit geeigneten Shampoos und evtl. oral verabreichten Pilzmedikamenten (Antimykotika) in den Griff bekommen.

Manchmal sind auch verschiedene Hautmilben mit im Spiel, die mit Antiparasitika bekämpft werden sollten.

Bei vielen Tieren mit atopischer Dermatitis müssen Ohrenentzündungen (Otitis externa) mit Ohrreinigern behandelt werden, die antibakteriell und/oder gegen Ohrmilben wirken sowie die Ohrenschmalzproduktion regulieren.

Nicht zuletzt sollten Sie die Analbeuteldrüsen kontrollieren lassen, da geschwollene und entzündete Analbeutel wahnsinnig jucken.

Bäder und Hautpflege

Gesunde Hunde und Katzen sollten Sie eigentlich nur baden, wenn sie so stinken oder vor Dreck starren, dass Sie sie ungebadet nicht ins Haus lassen wollen. Bei Allergikern ist das anders, denn durch Waschungen mit geeigneten medizinischen Shampoos können Sie:

  • im Fell hängende Allergene auswaschen
  • die geschwächte Hautbarriere unterstützen
  • Die Talgproduktion regulieren bzw. Schuppen bekämpfen
  • eventuelle Infektionen unterstützend behandeln (mit entsprechenden Spezialshampoos vom Tierarzt)

Wie oft ein Bad sinnvoll ist, welche Shampoos wann zum Einsatz kommen und was Sie beim Baden beachten sollten, lesen Sie im Beitrag: Hautpflege für Katzen und Hunde mit Allergien.

Zur einfachen, hautschonenden Reinigung ist ein mildes hypoallergenes Shampoo empfehlenswert, z.B.:

Da bei Atopikern die Hautbarriere gestört ist und sie zu trockener Haut neigen, ist außerdem die Anwendung spezieller Spot ons mit essenziellen Fettsäuren und feuchtigkeitsspendender oder juckreizlindernder Hautsprays empfehlenswert, z.B.:

Eliminationsdiät für Allergiker

Eine atopische Dermatitis tritt häufig zusammen mit Futterunverträglichkeiten auf und beide sind klinisch nicht voneinander zu unterscheiden. Deshalb ist eine Ausschlussdiät als diagnostische Maßnahme auf jeden Fall sinnvoll. Ist sie erfolgreich, sollten Sie sie lebenslang beibehalten.

Viele Tierärzte empfehlen für die Phase der Diagnosefindung eine selbstgekochte Diät. Es gibt aber auch hierfür spezielle Allergikerdiäten, so genannte hydrolysierte Diäten, zu kaufen, beispielsweise:

Langfristig ist die Fütterung eines Fertigfutters einfach praktischer und Sie können sicher sein, dass Ihr Tier rund um gut versorgt wird. Wichtig ist, dass Sie auf tierärztliche Diätfutter zurückgreifen, deren Reinheit garantiert ist und bei deren Produktion auf die Vermeidung eines Milbenbefalls Wert gelegt wird.

Falls Sie langfristig eine selbstgekochte Diät füttern möchten, müssen Sie auf jeden Fall Vitamine, Mineralstoffe und möglichst auch Ballaststoffe ergänzen. Achten Sie darauf, dass Sie für Allergiker geeignete Produkte verwenden (z.B. ohne Gelatine oder Geschmackszusätze)!

Für Allergiker geeignete Nahrungsergänzungen, die sich gut mit einer Eliminationsdiät kombinieren lassen, sind z.B.:

Ausführlichere Tipps zu Eliminationsdiäten, zu Vorratsmilben und zur Futterlagerung finden Sie hier:

Parasitenprophylaxe

Viele Atopiker reagieren sehr empfindlich auf Flohbisse oder Zeckenstiche. Ein einziger Floh kann, wenn neben der atopischen Dermatitis eine Flohspeichelallergie besteht, den Juckreiz ins Unerträgliche steigern. Deshalb sollten Sie Ihren Hund oder Ihre Katze ganz konsequent vor Flöhen und Zecken schützen. Am besten sind abschreckende Präparate (Repellentien), die die Parasiten vergraulen und Wirkstoffe, die die Plagegeister schnell töten. Ihr Tierarzt kann Ihnen entsprechende Präparate empfehlen.

Wenn Sie tatsächlich einen Flohbefall feststellen, können Sie davon ausgehen, dass die Umgebung Ihres Tieres bereits mit Floheiern etc. kontaminiert ist. Deshalb ist dann auch eine Umgebungsbehandlung notwendig.

Hyposensibilisierung (ASIT)

Bei der Hyposensibilisierung werden die im Allergietest identifizierten Allergene regelmäßig in sehr geringer Menge gespritzt. Dadurch soll erreicht werden, dass sich die Immunantwort Ihres Tieres bei Kontakt mit dem Allergen "normalisiert", dass es also im Verhältnis weniger Antikörper vom IgE Typ bildet, welche die Allergiereaktion ankurbeln, und mehr IgG-Antikörper, die auch bei der normalen Infektabwehr produziert werden.

In der Regel können Sie als Tierbesitzer die Injektionen bei Ihrem Tier selbst durchführen. Erste Erfolge sind nach 6 bis 12 Monaten zu erwarten, die ganze Behandlung sollte mindestens 2 Jahre durchgehalten werden.

Der gängige wissenschaftliche Name für die Hyposensibilisierung ist ASIT = AntigenSpezifische ImmunTherapie.

Was kann ich noch tun, um meinem Tier mit atopischer Dermatitis zu helfen?

Allergenbelastung reduzieren

Zusätzlich zur tierärztlichen Behandlung und Hautpflege können Sie mit einigen einfachen Maßnahmen die Allergenbelastung reduzieren:

  • Wischen Sie Ihr Tier regelmäßig mit einem feuchten Tuch das Fell ab, z.B. nach dem Spaziergang.
  • Tauchen Sie die Pfoten Ihres Hundes nach dem Spaziergang kurz in kühles Wasser, um Pollen-Allergene abzuspülen

Dezimieren Sie die Hausstaubmilben, z.B. durch:

  • häufiges feuchtes Wischen
  • regelmäßiges Waschen von Decken und Kissen, auf denen Ihr Tier ruht, bei mindestens 60°C
  • Verzicht auf plüschiges Spielzeug (oder Sie stecken es regelmäßig in die Tiefkühltruhe oder den Wäschetrockner)
  • evtl. milbendichte Kissenbezüge, sog. Encasings
  • evtl. den Einsatz von Milbensprays (manche Tiere reagieren allerdings sensibel auf den Geruch)

Verringern Sie die Vorratsmilbenbelastung. Tipps dazu finden Sie unter:

Für Gesundheit und Wohlbefinden sorgen

Wer selbst Allergien hat, weiß aus eigener Erfahrung wie Stress die allergischen Beschwerden verschlimmert. Nicht anders ist es bei Ihrem Tier. Deshalb sollten Sie versuchen, psychische Stressfaktoren bei Ihrem Tier zu identifizieren und nach Möglichkeit abzustellen. Das kann zum Beispiel sozialer Stress innerhalb einer Katzengruppe oder eines Hunderudels sein, weil Rückzugsmöglichkeiten fehlen, oder auch Stress durch Einsamkeit und Trennungsängste.

Ebenso wichtig ist der Ernährungszustand Ihres Tieres, da Ernährungsmängel die Haut als größtes Körperorgan häufig besonders beeinträchtigen. Bei chronischen Hauterkrankungen unterstützt eine hochwertige Tiernahrung die Regeneration der Haut. Deshalb enthalten Allergikerdiäten in der Regel z.B. hohe Konzentrationen an essenziellen Fettsäuren und besonders hochwertige Proteine.

Temperatur und Luftfeuchte im Aufenthaltsbereich Ihres Tieres beeinflussen die Hautgesundheit. Deshalb sollten Sie sowohl Kälte vermeiden als auch Hitze (Schwitzen an den Pfoten verstärkt dort den Juckreiz). Trockene Luft macht die ohnehin trockene Haut von Allergikern noch trockener und führt so zu mehr Juckreiz. Während der Heizperiode sind deshalb feuchtigkeitsspendende Hautsprays eine gute unterstützende Maßnahme. Luftbefeuchter helfen ebenfalls, allerdings müssen Sie beachten, dass sich Hausstaubmilben und Schimmelpilze in feucht-warmer Raumluft besonders gut vermehren.

Und zum guten Schluss können Sie Ihrem Tier und sich selbst etwas Gutes tun, indem Sie mit dem Rauchen aufhören. Passivrauchen verstärkt Allergien bei Mensch und Tier.

Dr. Hölter und sein Team wünschen Gute Besserung!

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