Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Hunden: Behandlung
Wenn sie früh entdeckt wird, ist eine Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Hunden oft gut zu behandeln. Sie müssen sich aber darauf gefasst machen, dass Sie die Ernährung Ihres Haustieres dauerhaft umstellen müssen.
Bei der Bauchspeicheldrüsenentzündung, auch Pankreatitis genannt, kommt es zu starken Verdauungs- und Stoffwechselstörungen. Das entzündete Organ hat Probleme damit, weiterhin genügend Enzyme abzusondern, die die Nahrung in ihre kleinsten Bestandteile spalten. Als Folge funktioniert die Verdauung nicht mehr richtig. Die Krankheit äußert sich bei Ihrem Hund zum Beispiel in Form von Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen und Appetitlosigkeit.
Behandlung mit Infusionen
Viele Patienten mit Bauchspeicheldrüsenentzündung sind ausgetrocknet und leiden aufgrund von Durchfall und Erbrechen unter Übersäuerung und Elektrolyt-Ungleichgewichten. Diese Probleme können lebensgefährlich werden und müssen meist mithilfe von Infusionen behandelt werden. Deshalb ist es in der Regel sinnvoll, Patienten mit akuter Bauchspeicheldrüsenenstzündung stationär aufzunehmen. Bei Tieren, die sich ständig übergeben, ist zusätzlich ein Mittel gegen Erbrechen sinnvoll. In Extremfällen muss der Vierbeiner über eine Sonde ernährt werden.
Behandlung mit Schmerzmitteln
Eine Pankreatitis ist äußerst schmerzhaft, wie viele daran erkrankte Menschen berichten. Dasselbe gilt für die Vierbeiner, die in vielen Fällen deutliche Anzeichen großer Schmerzen zeigen. Doch selbst diejenigen Hunde, die unter einer Bauchspeicheldrüsenentzündung leiden und anscheinend nur geringe Schmerzen haben, profitieren in vielen Fällen von Schmerzmitteln. Bei ihnen stellt sich häufig eine deutliche Besserung des Allgemeinbefindens ein.
Grund genug, dass jeder Hund mit Pankreatitis eine Schmerztherapie erhalten sollte. Die Morphium-ähnliche Substanzen, auch als Opioide bezeichnet, werden entweder gespritzt oder per Pflaster über die Haut verabreicht. Alle anderen Medikamente werden so weitgehend wie möglich abgesetzt, um den Körper Ihres Vierbeiners nicht zusätzlich zu belasten. möglichst reinzuwaschen und nicht unnötig zu belasten.
Schonkost als Teil einer dauerhaften Behandlung
Bei der Behandlung einer Pankreatitis beim Hund spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung erhält das Tier in den ersten Tagen oft nur Flüssignahrung, damit die Produktion von Verdauungsenzymen verringert und die Bauchspeicheldrüse geschont wird. Vor allem, wenn dauerhafte Schäden an der Bauchspeicheldrüse entstanden sind, ist in Zukunft Schonkost angesagt.
Sie sollte in kleinen Portionen über den Tag hinweg gefüttert werden und dabei leicht verdaulich und fettarm sein. Geeignet sind beispielsweise erhitztes Muskelfleisch und magere Milchprodukte. Oft müssen auch Vitamine und Folsäure zugesetzt werden. Stimmen Sie dies mit Ihrem Tierarzt ab. Er wird Ihnen auch sagen, ob Ihr Vierbeiner zusätzliche Präparate benötigt, die fehlende Verdauungsenzyme ersetzen, die unter Umständen die Bauchspeicheldrüse nicht mehr herstellen kann.
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Pankreatitis beim Hund

Mehr als nur Durchfall und Erbrechen?
Immer wieder werden in der Sprechstunde beim Tierarzt Hunde vorgestellt, die seit geraumer Zeit an Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, vermehrte Bauch bzw. Darmgeräusche und Gewichtsverlust leiden. Aus diesem Grund soll der folgende Artikel zum Thema Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) dich, den Hundebesitzer, weiter über die Erkrankung aufklären.
Das Pankreas ist die wichtigste und größte Verdauungsdrüse im tierischen und menschlichen Organismus. Es liegt im vorderen Anteil der Bauchhöhle zwischen dem Magen und dem Dünndarm.
Die Aufgaben des Pankreas werden in exokrine und endokrine unterteilt. Der exokrine Anteil produziert Verdauungsenzyme (Lipase, Amylase, Trypsin) die als Hauptbestandteil des Verdauungssaftes direkt über die Gänge es Pankreas in den Darm geleitet werden. Hier spalten die Verdauungsenzyme im Darm Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße, damit der Körper diese aufnehmen und weiter verwerten kann. Produziert das Pankreas nicht ausreichend Enzyme, so kann der Körper nicht seine benötigten Nährstoffe über den Darm aufnehmen.
Sobald der Köper fettige oder kohlenhydratreiche Futtermittel zu sich nimmt beginnt das Pankreas mit der Produktion/Synthese der Verdauungsenzyme. Je fettiger das Futter desto mehr muss das Pankreas also arbeiten.
Im endokrinen Anteil werden Hormone wie Insulin (Reduzierung des Blutzuckerspiegels) und Glukagon (Erhöhung des Blutzuckerspiegels) produziert, die dann direkt in die Blutbahn geleitet werden.
Welche Ursachen und begünstigende Faktoren existieren?
Sowohl in der Humanmedizin als auch in der Tiermedizin ist die Ursache für die Entzündung einer Pankreatitis nicht definitiv geklärt. Heute spricht man von bestimmten Faktoren die das Auftreten einer Pankreatitis begünstigen.
Zu diesen zählen: fettreiches Futter, Übergewicht, die erhöhte Konzentration von freien Fettsäuren im Blut, Diabetes Mellitus, bestimmte Medikamente, das Alter des Hundes ältere Hunde leiden deutlich öfter an der Erkrankung, erbliche Veranlagung (Rassendisposition)

Manche Rassen sind öfter betroffen, als andere.
Zu den Hunderassen bei denen man eine erbliche Veranlagung vermutet zählen:
– der Yorkshire Terrier,
– der Cavalier King Charles Spaniel,
Die Symptome der Pankeatitis beim Hund sind wie im Einleitungsatz schon beschrieben sehr vielseitig. Es sei darauf hingewiesen, dass Durchfall und Erbrechen wie auch die anderen beschriebenen Symptome sowohl in Kombination als auch einzeln auftretet können. Häufige Symptome sind Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Mattigkeit, Verweigerung der Futteraufnahme, Gewichtsverlust, Gekrümmter Rücken (Katzenbuckel), Hecheln, vermehrte Atmung, als Schmerzanzeichen, Speicheln, Schmatzen und/ oder Lethargie.
Diagnose – Die Pankreatitis beim Hund
Nach einer klinischen Untersuchung, d.h. der Untersuchung durch den Tierarzt, wird die gezielte Diagnostik für die Pankreatitis beim Hund durchgeführt. Hierzu zählt die Blutuntersuchung, wodurch die wichtigsten Blutwerte und die Pankreas spezifischen Enzyme (Amylase, Lipase und Trypsin) kontrolliert werden. Sind diese Enzyme deutlich erhöht, so werden weitere Blutproben in ein Speziallabor eingesendet, wo die Proben zum Beispiel auf das „canine pankreas spezifische Lipase“ Enzym untersucht werden. Ist dieses deutlich erhöht, so ist die Vermutung, dass dein Hund an einer Pankreatitis erkrankt ist bestätigt. Um weitere Erkrankungen des Magendarmtraktes auszuschließen und das Ausmaß der Pankreatitis beurteilen zu können, wird eine Röntgen- und Ultraschalluntersuchung der Bauchhöhle empfohlen. Um ihnen schon vorab die Angst vor den Untersuchungen zu nehmen, sei hier erwähnt, dass für keine der Untersuchungen eine Narkose nötig ist!

Steht die Diagnose fest, so wird der Tierarzt die entsprechende Therapie durchführen, die je nach Ausmaß der Erkrankung für die erste Zeit unter Beobachtung des Tierarztes in der Klinik stattfindet oder in Zusammenarbeit mit ihrem Tierarzt durch sie Zuhause erfolgen kann.
Wie muss ich meinen Hund langfristig füttern um Rückfälle zu vermeiden?
Um die Pankreas zu schonen ist es von größter Wichtigkeit, dass du deinen Hund oder deine Katze mit fettreduziertem Futter ernährst. Dies schont das Pankreas und gibt dem Pankreasgewebe Zeit für die wichtige Heilungsphase. Wenn wir einen Bänderriss haben, dann treiben wir ja auch nicht, wie gewohnt Sport, sondern schonen uns für einen bestimmten Zeitraum. Daher spielt die Ernährung während der kurzfristigen als auch der langfristigen Heilungsphase eine große Rolle im Management der Pankreatitis durch den Besitzer zusammen mit dem Tierarzt.
Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund
Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse ist bei Hunden keine seltene Erkrankung. Die sogenannte Pankreatitis kann chronische und akute Verläufe aufweisen. Es handelt sich um eine sehr ernste, teilweise lebensbedrohliche Krankheit, die außerdem sehr schmerzhaft sein kann.
Bauchspeicheldrüsenentzündung - was ist das?
Die im Oberbauch des Hundes liegende Bauchspeicheldrüse schüttet unter anderem verschiedene Verdauungsenzyme aus. Bei Entzündungsprozessen an diesem Organ kann es daher dazu kommen, dass die Pankreas sich selbst verdaut. Dies ist eine Folge der Entzündung, die Funktionsstörungen in der Pankreas bewirkt. Betroffen von der Entzündung können verschiedene Teile der Pankreas sein, die sich in einen endokrinen und exokrinen Teil aufspaltet. Der endokrine Teil produziert Insulin, der exokrine Teil die Verdauungsenzyme Trypsin, Lipase und andere, die insbesondere auch die Leber bei ihrer Arbeit unterstützen.
Entzündungen der Pankreas können chronische und akute Verläufe nehmen. In keinem Fall handelt es sich um eine Bagatell-Erkrankung, in der Folge der Entzündung kann die Funktion der Pankreas dauerhaft eingeschränkt werden (Pankreasinsuffizienz) oder aber andere Organe werden geschädigt. Außerdem kann die chronische Form in eine Verhärtung mit einer begleitenden Zirrhose einmünden. Bei dieser Zirrhose entsteht zwingend ein Diabetes mellitus, weil die schrumpfende Pankreas kein Insulin mehr produziert. Auch Verdauungsenzyme werden in diesem Fall nicht mehr produziert und müssen substituiert werden.
Ursachen der Pankreatitis
Es ist noch nicht vollständig geklärt, warum eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse entsteht. Beobachtet werden konnte, dass übergewichtige Hunde eher zu einer Pankreatitis neigen. Auch scheinen verschiedene Medikamente wie Cortison als Nebenwirkung eine Pankreatitis zu fördern. Bestimmte Gewebsveränderungen im Pankreas-Bereich stehen ebenfalls in Verdacht, die Entzündungsvorgänge zu unterstützen. Ebenso werden bestimmte Infektionen und autoallergische Prozesse mit der Pankreatitis in Verbindung gebracht.
Die chronische Verlaufsform entwickelt sich oft aus der akuten Form. Hepatitis und Darmentzündungen werden ebenfalls häufiger von einer Pankreatitis begleitet. Deutsche Schäferhunde weisen eine erbliche Veranlagung auf, die sich zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr manifestiert. Kleinhunderassen entwickeln durch falsche, zu reichhaltige und fettreiche Ernährung häufiger eine Veranlagung für die Erkrankung.
Symptome der Bauchspeicheldrüsenentzündung
Die Pankreatitis kann eine Reihe verschiedener Symptome aufweisen, allerdings ist die Symptomatik äußerst variabel:
- Erbrechen
- Durchfall
- starke Schmerzen im Bauchraum, der Hund verfällt in die sogenannte Gebetshaltung, bei dem der Oberkörper auf den Boden gedrückt wird, während die Hinterbeine nach hinten gestreckt werden
- bei schwerem Verlauf kommt es zum Schock mit Zittern, Atemnot, Ohnmacht, verfärbtem Zahnfleisch
- Fieber
- Apathie
- Herzrhythmusstörungen
- Schleimhäute färben sich gelb
- häufig ist das Tier sehr durstig
Bei chronischen Verlaufsformen magert das Tier ab und hat mit Verdauungsstörungen wie schweren Blähungen zu kämpfen.
Diagnose der Pankreatitis
Die Entzündung lässt sich durch eine Blutuntersuchung recht sicher feststellen, wenn auch die absolute Sicherheit fehlt. Erhöhte Werte der sogenannten Trypsin-Like-Lipase und der Pankreatische-Lipase-Immunreaktivität deuten auf die Entzündung hin. Auch Röntgenaufnahmen und Ultraschalluntersuchungen geben ebenfalls Hinweise auf eine Pankreatitis. Eine zweifelsfreie Diagnose ließe sich nur durch eine Gewebeentnahme gewinnen.
Behandlung von Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund
Im Mittelpunkt steht eine symptomatische Behandlung der Entzündungssymptome, denn über mehr Mittel verfügt auch die Schulmedizin nicht. Die Pankreatitis ist eine Erkrankung, bei der auch die moderne Medizin besonders mit dem Prinzip Hoffnung verbunden ist.
Schulmedizinische Behandlung durch den Tierarzt
Der Hund wird mit Infusionen behandelt, um den Mineralstoffhaushalt stabil zu halten. Bei starken Schmerzen werden Schmerzmittel gegeben. Außerdem werden die Blutwerte beobachtet, um das Fortschreiten der Genesung, beziehungsweise eine Verschlechterung zu beobachten. Kranke Hunde brauchen Ruhe und sollten mindestens 48 Stunde keine Nahrung aufnehmen, damit sich die Pankreas erholen kann. Die Prognose der Erkrankung hängt von der Schwere der Pankreatitis ab. Fortgeschrittene Formen können zum Tod führen, wenn andere Organe wie Leber, Lunge oder Herz in Folge der Entzündung ihre Funktion einstellen.
Symptomatische Homöopathie
Pankreatitis ist eine sehr schwere Erkrankung. Die symptomatische Homöopathie hat dem nicht sehr viel entgegenzusetzen.
Es kann während der Erkrankung und während des Gesundungsprozesses in der Akutdosierung mit einer Gabe (1 Tablette oder 5 Globuli) angewendet werden. Auch Eichhornia D2 kann - zweimal täglich verabreicht - bei der Gesundung und danach unterstützen.
Ernährung bei und nach Pankreatitis
Das entzündete Organ muss sich beruhigen. Mindestens 48 Stunden Nahrungskarenz sollten von einer konsequenten Diät mit fettarmer Kost, gut verdaulichen Kohlehydraten und kleinen Portionen gefolgt werden.
Unverträgliches Futter sollte nicht gegeben werden. Das Tier muss stressfrei gehalten werden, weiterhin Ruhe finden und sollte einen regelmäßigen Tagesablauf haben. Besonders bei chronischen Verläufen muss die Diät lebenslang eingehalten werden.
Vorbeugung gegen Pankreatitis
Besonders bei Tieren mit einer Prädisposition ist Übergewicht und fettreiches Futter zu vermeiden. Da die Ursachen der Pankreatitis noch weitgehend im Dunkeln liegen, sind weitere Empfehlungen kaum zu geben. Es scheint aber angeraten zu sein, Verletzungen im Bauchraum möglichst zu vermeiden. Auch diese, wenn sie als Folge von Unfällen auftreten, stehen als auslösende Faktoren in Verdacht.
Eine unbehandelte Bauchspeicheldrüsenentzündung und ihre Folgen
Die Pankreatitis kann tödliche Folgen zeitigen. Schon aufgrund möglicher starker Schmerzen muss der Tierarzt konsultiert werden. Zwar kann auch er nur die Symptome behandeln, aber die Prognose wird mit seiner Unterstützung besser sein. Ohne symptomatische Behandlung ist auch die Wahrscheinlichkeit von Spätfolgen, der Chronifizierung und der Schädigung anderer Organe höher. Kranke Tiere brauchen viel Fürsorge durch den Halter. Auf die Einhaltung einer Diät während und in Folge der Entzündung ist zu achten.
Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.
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Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund könnte auch tödlich enden
Kira ist eine kleine Yorkshire-Dame im stolzen Alter von 13 Jahren. Trotz ihres Alters ist sie immer gut gelaunt und voller Elan.
Umso erstaunlicher war es, als ihre Besitzerin Claudia vor einigen Wochen nach dem Einkauf nach Hause kam und Kira still in ihrem Bettchen lag. Nicht einmal zur Begrüßung erhob sie sich. Bei Claudia läuteten die Alarmglocken. Hier stimmte etwas nicht.

Yorkshire mit Dame
Kira hatte schon die letzten Tage nicht besonders viel gefressen und auch schon mal erbrochen. Das muss bei Hunden keinesfalls ungewöhnlich sein. Die Apathie allerdings gefiel Claudia gar nicht.
Langsam kam Kira dann doch um ein wenig zu kuscheln, doch schon ein paar Minuten später folgte der nächste Schreck. Kira hatte enormen Durchfall.
Sie schaffte es nicht einmal mehr in den Garten. Claudia schnappte ihren Liebling und machte sich auf den Weg in die Tierklinik. Festgestellt wurde eine akute Pankreatitis, eine Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Die Bauchspeicheldrüse hilft bei der Verdauung
Die Bauchspeicheldrüse produziert neben dem Hormon Insulin auch Enzyme, die für die Verdauung notwendig sind.
Diese Enzyme gelangen über einen Gang in den Darm, wo sie die Nahrung in Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate aufspalten. Spezielle Schutzmechanismen sorgen dafür, dass die Enzyme erst im Darm zu wirken beginnen.
Unter bestimmten Voraussetzungen können die Enzyme bereits in der Bauchspeicheldrüse aktiv werden. Das heißt, die Drüse beginnt sich selbst zu verdauen.
Die Folge ist eine Pankreatitis oder Bauchspeicheldrüsenentzündung. Die genauen Ursachen sind nicht wirklich geklärt. Allerdings gibt es einige Faktoren, die eine Entzündung begünstigen dürften. Dazu zählen sehr fettreiche Nahrung, Übergewicht und hohe Blutfettwerte.
Medikamente können ein Auslöser sein, genauso wie eine Verletzung durch einen Sturz. Ebenso spielt anscheinend die Hunderasse eine Rolle.
Entsprechend wissenschaftlicher Literatur kommt eine Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Zwergschnauzer, Yorkshire Terrier, Silky Terrier oder Miniaturpudel auffallend häufig vor.

Bauchspeicheldrüsenentzündung ist häufiger bei Zwergschnauzer, Yorkshire Terrier, Silky Terrier und Miniaturpudel
Anzeichen scheinen völlig harmlos
Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse kann sich durch unterschiedlichste Symptome bemerkbar machen.
Zumeist hat der Hund Bauchschmerzen, Durchfall und erbricht. Es können Schwäche, Fieber und auch Austrocknung dazukommen.
Wenn Sie nur den geringsten Verdacht einer solchen Entzündung haben, bringen Sie Ihren Vierbeiner sofort zum Tierarzt. Die Pankreatitis ist lebensbedrohend. Je früher sie behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Kira musste beim Tierarzt einige Untersuchungen über sich ergehen lassen. Leider gibt es keinen einzigen Test, der die Entzündung wirklich feststellen kann. Wichtig ist ein Bluttest.
Meist wird auch eine Röntgenuntersuchung durchgeführt, um Krankheiten mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. Idealerweise kann der Tierarzt eine Ultraschalluntersuchung in die Wege leiten, bei der das Organ und eine eventuelle Entzündung erkennbar sein können.
Bei Pankreatitis-Verdacht sofort zum Tierarzt
Viele Tierärzte haben bereits aufgrund der Symptomatik des Hundes ein gutes Gespür für die Erkrankung und beginnen sofort mit einer Therapie.
Kira erhielt Infusionen, die ihren Kreislauf stabilisieren sollten und ihr Flüssigkeit zuführte. Medikamente sollten helfen, dass die Bauchspeicheldrüse die Produktion der Verdauungssekrete stoppt. Dazu kamen Mittel, um die Bauchschmerzen zu lindern.
Kira musste in der Tierklinik bleiben. Denn eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann zu schweren Komplikationen wie Schock, Nierenversagen oder Herzrhythmusstörungen führen.
Nach fünf Tagen durfte Kira endlich wieder nach Hause. Sie hat es geschafft. Allerdings muss sie jetzt eine strenge Diät halten.
Die Bauchspeicheldrüsenentzündung kann milde verlaufen, aber leider auch lebensbedrohend sein. Kira wurde rechtzeitig zum Tierarzt gebracht. Das hat ihr letztendlich das Leben gerettet.

Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund kann tödlich enden
Achten Sie Durchfall und Erbrechen mit Bauchschmerzen
Das Gefährliche der Pankreatitis sind die harmlosen Anzeichen. Hunde haben schon mal Durchfall und auch Erbrechen ist kein dramatisches Symptom.
Wenn Sie aber das Gefühl haben, dass Ihr Liebling auch Bauchschmerzen hat, wenden Sie sich sofort an Ihren Tierarzt. Insbesondere bei den häufiger betroffenen Rasse wie Zwergschnauzer, Yorkshire Terrier, Silky Terrier oder Miniaturpudel.
Bauchschmerzen können Sie anhand der sogenannten Gebetshaltung des Hundes erkennen. Ihr Hund streckt die Vorderbeine aus und drückt den Oberkörper an den Boden. Die Hinterbeine bleiben gestreckt. Die Bewegung gleicht dem Strecken, er führt sie aber häufiger aus.
Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann rasch sehr ernst werden. Versuchen Sie in einem derartigen Fall keinesfalls mit Hausmitteln oder Alternativmedizin zu experimentieren. Das kann ihrem Tier das Leben kosten.
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Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse beim Hund

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
Die Bauchspeicheldrüse ist ein recht plattes und langes Organ, das an die Rückwand des Magens und den Zwölffingerdarm angrenzt. Mit Letzterem ist die Bauchspeicheldrüse über einen Gang verbunden. Sie hat zweierlei Funktionen: die innere und äußere Sekretion.
Die äußere Sekretion (exokrine Funktion)
Diese Funktion der Drüse ist von großem Belang für eine gute Verdauung, da hierbei Verdauungssäfte mit wichtigen Enzymen produziert werden, die an den Zwölffingerdarm abgegeben werden. Die Säfte sorgen dafür, dass Eiweiß, Fett und Zucker verdaut werden können.
EPI, Exokrine Pankreasinsuffizienz
Bei dieser Erkrankung kommt es zu keiner oder unzureichender Abgabe von Verdauungssäften, wodurch Verdauungsstörungen entstehen. EPI tritt vor allem bei Deutschen Schäferhunden auf und verursacht die folgenden Beschwerden: Abmagerung trotz Esslust, viel Trinken und Urinieren, chronisch abweichender Stuhlgang (oft zu dünn, manchmal grau verfärbt) und ein stumpfes Fell. Die Diagnose wird aufgrund von Stuhl- und Blutuntersuchungen gestellt. Während der Therapie werden dem Hund unter anderem Vitamin-B12-Injektionen verabreicht, zudem muss er lebenslang auf leicht verdauliche und fettarme Nahrung umgestellt werden. In unserem Sortiment finden Sie solches Futter von diversen Marken, wie Royal Canin Gastro Intestinal Low Fat oder Hill's i/d Low Fat. Auch müssen dem Futter lebenslang Bauchspeicheldrüsenenzyme zugefügt werden, um die mangelhafte Funktion der Bauchspeicheldrüse auszugleichen. Hierzu eignen sich Zymoral,Tryplase,Vetplus Lypex oder Pancrex Vet.
Die innere Sekretion (endokrine Funktion)
Die endokrine Funktion ist für einen guten Zuckerstoffwechsel von Belang. Der verantwortliche Teil der Bauchspeicheldrüsen wird Langerhans-Inseln genannt, und produziert vor allem die Hormone Insulin und Glucagon. Je nach Blutzuckerspiegel werden diese Hormone abwechselnd in das Blut abgegeben. Bei einem niedrigen Blutzuckerspiegel kommt Glucagon frei, das die Leber zur Abgabe von Glucose stimuliert. Bei einem hohen Blutzuckerwert (direkt nach dem Essen) wird Insulin freigesetzt, das wiederum für die Speicherung der Glucose sorgt.
Zuckerkrankheit (Diabetes Mellitus)
Wenn die Bauchspeicheldrüse nicht ausreichend Insulin erzeugt, entsteht Diabetes, an dem vor allem nicht-sterilisierte Hündinnen erkranken. Der Blutzuckerspiegel bleibt hierbei wegen des fehlenden Insulins hoch und die Glucose wird mit dem Urin wieder ausgeschieden. Symptome von Zuckerkrankheit sind Abmagerung trotz guter Esslust, viel Trinken und Urinieren, und eine Anfälligkeit für Harnwegsinfektionen. Eine Diagnose kann mit Hilfe von Blut- und Urinuntersuchungen gestellt werden. Im Rahmen der Behandlung wird Insulin verabreicht und der Hund auf spezielle Nahrung mit wenig Kalorien umgestellt. Geeignete Futtersorten sind Hill's r/d,Hill's w/d, oder Royal Canin Diabetic. Zudem ist es häufig nötig die Hündin zu sterilisieren, um die Zuckerkrankheit gut behandeln zu können.
Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Pankreatitis
Die Bauchspeicheldrüsenentzündung kann sowohl in akuter wie auch chronischer Form vorliegen, wobei Hunde meist an der akuten Form erkranken. In der Regel ist nicht bekannt, wodurch diese Entzündung verursacht wird. Allerdings wurden bereits Zusammenhänge mit der Verabreichung von fetter Nahrung, Operationen mit Beschädigung der Bauchspeicheldrüse, Tumoren und dem Einsatz bestimmter Medikamente erkannt.
Bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung leiden Hunde häufig an sehr ernsthaften Beschwerden: sie haben keine Esslust, müssen Erbrechen, leiden an Übelkeit oder starken Bauchschmerzen, sind geschwächt und/oder haben abweichenden Stuhlgang. Bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung sind die Symptome hingegen weniger ausgeprägt. Beispiele sind verminderte Esslust, sporadische Bauchschmerzen, abweichender Stuhlgang und Trägheit.
Meist kann eine Diagnose auf Basis der Symptome und mit Hilfe von Blut- und Ultraschalluntersuchungen (oder Röntgen) gestellt werden.
Die Behandlung hängt von der Ausprägung der Symptome und der Form der Pankreatitis ab. Bei der akuten Form sind häufig Infusionen und Schmerzmittel nötig, die mit Medikamenten gegen Übelkeit und manchmal auch Antibiotika kombiniert werden. Zudem wird oft auf eine spezielle, fettarme Diät umgestellt wie bei EPI (Exokrine Pankreasinsuffizienz, siehe weiter oben). Es empfiehlt sich, dem Hund lebenslang solche Spezialnahrung zu füttern, und die Bauchspeicheldrüse mit den weiter oben genannten Bauchspeicheldrüsen-Enzymen zu unterstützen. Das gleiche gilt für die chronische Pankreatitis. Falls die Bauchspeicheldrüse bleibend geschädigt wurde, kann es zu Komplikationen kommen, sodass der Hund an EPI und / oder Diabetes erkrankt.
Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Hunden und Katzen
Pankreatitis
Bauchspeicheldrüsenprobleme sind bei Hunden und Katzen relativ häufig und können schwerwiegende Folgen haben. Lesen Sie hier, wie eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse diagnostiziert wird und was sie für Ihr Tier bedeutet.
Was macht die Bauchspeicheldrüse?
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) bildet den sogenannten Pankreassaft und gibt ihn kurz hinter dem Magen in den Dünndarm ab. Schon der Geruch einer Mahlzeit lässt nicht nur das Wasser im Mund zusammenlaufen, sondern auch den Pankreassaft im Zwölffingerdarm (Duodenum), allerdigns nur in kleinen Mengen. Erst wenn die Nahrung aus dem Magen in den Dünndarm gelangt, gibt die Bauchspeicheldrüse ihr Sekret in größeren Mengen dazu. So bringt es ein 10 kg schwerer Hund täglich auf bis zu einen halben Liter dieses kostbaren Safts (beim Menschen etwa 1,5 l).
Der Pankreassaft neutralisiert die Magensäure, wenn der Mageninhalt in den Dünndarm gelangt. So schafft er optimale Arbeitsbedingungen für die von der Bauchspeicheldrüse gebildeten Verdauungsenzyme, die die Nährstoffe aus dem Futter aufspalten:
- Peptidasen zur Verdauung von Eiweißen
- Amylase zur Verdauung von Kohlenhydraten
- Lipasen zur Verdauung von Fetten
- Nukleasen zur Verdauung von DNA und RNA
Die Menge der Enzyme im Pankreassaft kann sich an die Art des Futters anpassen. So wird zum Beispiel bei kohlenhydratreicher Fütterung mehr Amylase ausgeschüttet. Erst nach der Aufspaltung durch die Verdauungsenzyme können die Nährstoffe aus dem Futter durch die Darmwand ins Blut gelangen und dem Körper als Energielieferanten dienen.
Was sich relativ simpel anhört, ist in Wahrheit eine nicht ungefährliche Aufgabe für die Bauchspeicheldrüse, da sie in ständiger Gefahr schwebt, sich selbst zu verdauen. Damit dies nicht passiert, gibt es eine Reihe von Schutzmechanismen, die dafür sorgen, dass die Enzyme erst im Dünndarm ihre Arbeit beginnen. So werden vor allem eiweißverdauende Enzyme in Form inaktiver Vorstufen und gemeinsam mit Hemmstoffen ausgeschüttet, die eine Aktivierung noch in den Pankreasgängen verhindern sollen. Versagen diese Schutzmechanismen, kommt es zu einer schmerzhaften Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis).
Eingebettet in das Drüsengewebe des Pankreas liegen die nach ihrem Entdecker benannten Langerhansschen Inseln. Die Inselzellen produzieren hauptsächlich die den Blutzuckerspiegel regulierenden Hormone Insulin und Glucagon, aber auch Hormone, die z.B. die Ausschüttung von Pankreassaft regulieren und ein Sättigungsgefühl erzeugen.
Das den Pankreassaft produzierende Drüsengewebe nennt man exokrines Pankreas, die hormonproduzierenden Langerhansschen Inseln nennt man endokrines Pankreas.
Wodurch entsteht eine Bauchspeicheldrüsenentzündung?
In 9 von 10 Fällen lässt sich die Ursache der Pankreatitis nicht ermitteln. Es ist jedoch eine Reihe möglicher Auslöser bzw. Risikofaktoren bekannt:
- Aufnahme ungeeigneter Nahrung, vor allem wenn sie unhygienisch und/oder sehr fettreich war (z.B. falls der Hund draußen Nahrungsreste gefunden hat)
- sehr fettreiche Ernährung über längere Zeit (Hund)
- Übergewicht
- erhöhte Blutfettwerte (Hypertriglizeridämie; z.B. erblich bedingt bei Zwergschnauzern)
- Durchblutungsstörungen (zu niedriger Blutdruck, z.B. auch bei Magendrehung, Anämie)
- hormonelle Erkrankungen wie Cushing, Diabetes mellitus oder Schilddrüsenunterfunktion
- Trauma
- Gabe bestimmter Medikamente (z.B. bestimmte Antiepileptika)
- verschiedene Infektionskrankheiten, vor allem bei Katzen
Gerade bei Katzen spielen Infektionskrankheiten eine große Rolle bei der Entstehung von Pankreatiden. Ein Zusammenhang mit Viruserkrankungen wie FIP, FeLV, FIV, Panleukopenie und Felinem Herpesvirus I ist bekannt. Von besonderer Bedeutung sind jedoch Toxoplasmeninfektionen, da diese auch auf den Menschen übertragbar sind.
Toxoplasmen konnten in einer Untersuchung bei über 80 Prozent der entzündeten Bauchspeicheldrüsen bei Katzen nachgewiesen werden!
Bei Hunden können Infektionen mit Babesien (Babesia canis, Erreger der Hundemalaria) eine Rolle spielen.
Eine Veranlagung zu Bauchspeicheldrüsenentzündungen ist für folgende Hunderassen bekannt:
- Boxer
- Cavalier King Charles Spaniel
- Cocker Spaniel
- Collies
- kleine Terrier-Rassen
Insgesamt sind Pankreaserkrankungen bei Hunden und Katzen recht häufig: etwa jede zehnte Katze und etwas mehr als jeder zehnte Hund entwickelt in seinem Leben ein Pankreasproblem. Bei vielen Tieren sind nach dem Tod Veränderungen der Bauchspeicheldrüse festzustellen, obwohl sie aus ganz anderen Gründen gestorben sind bzw. euthanasiert wurden.
Bauchspeicheldrüsenerkrankungen bleiben also häufig unerkannt.
Was passiert bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung im Pankreas?
Auch wenn die Ursachen einer Pankreatitis von ungeeigneter Nahrung über Durchblutungsstörungen bis zu Infektionen reichen — die Bauchspeicheldrüse reagiert quasi immer gleich:
Die Ausscheidung der Verdauungsenzyme wird vermindert. Dadurch bleiben diese länger als gewöhnlich in den Pankreaszellen, mit der Folge, dass sie noch in den Zellen aktiviert werden. Die Bauchspeicheldrüse beginnt sozusagen, sich selbst zu verdauen. Entzündungszellen wandern in das Organ ein, Blutgefäße werden geschädigt und die Bauchspeicheldrüse schwillt an. Bei leichteren Erkrankungen bleibt die Entzündung auf das Pankreas beschränkt, während die Selbstverdauung in schwereren Fällen weiter um sich greift, das umgebende Fettgewebe wird dann durch die Enzyme verseift und eine sehr schmerzhafte Fettgewebsnekrose entsteht. Auch Abszesse sind möglich.
Welche Folgen kann eine Bauchspeicheldrüsenentzündung haben?
Bei einer akuten Pankreatitis kann die Entzündung wieder abheilen, ohne dass Schäden am Organ zurückbleiben. Sie kann jedoch auch auf das umliegende Gewebe übergreifen und größere Schäden verursachen. Eine solche akute nekrotisierende Pankreatitis kann lebensbedrohlich werden, wenn eine Sepsis (Blutvergiftung) entsteht, die zum Schock und zum Organversagen führen kann.
Eine chronische Pankreatitis, bei der die Entzündung immer wieder aufflackert, führt zur Bildung von Narbengewebe und zur Schrumpfung des funktionsfähigen Organgewebes, die Folge kann eine Bauchspeicheldrüsenschwäche sein, die sogenannte exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI) und evtl. eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
Einer Studie zufolge leidet fast jeder dritte zuckerkranke Hund unter einer chronischen Pankreatitis.
Wie äußert sich eine Bauchspeicheldrüsenentzündung?
Die Anzeichen einer Pankreatitis sind leider alles andere als typisch.
Bei einer Pankreatitis zeigen die Tiere z. B.:
Unter Umständen auch:
Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen sind bei Hunden mit Pankreatitis relativ häufig, während Katzen oft nur sehr vage Symptome wie Schwäche, Austrocknung, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust zeigen.
Während akute Pankreasentzündungen sehr heftige Symptome bis hin zu lebensbedrohlichen Kreislaufproblemen verursachen können - also oft einen akuten Notfall darstellen - werden chronische Pankreasentzündungen gerade bei Katzen häufig sogar überhaupt nicht bemerkt, dabei sind sie bei Katzen sehr viel häufiger als eine akute Pankreatitis. Eine chronische Pankreatitis kann also schleichend (subklinisch) verlaufen, aber auch in Form immer wiederkehrender akuter Schübe (chronisch rezidivierend). Oft tritt eine Pankreatitis bei Katzen gleichzeitig mit anderen Leber- und Magen-Darm-Erkrankungen oder einer Zuckerkrankheit auf, sodass die Pankreatitis durch die anderen Krankheitssymptome verschleiert wird.
Da eine Kombination aus Leber-Gallenwegsentzündung (Cholangiohepatitis), chronisch-entzündlicher Darmerkrankung (IBD = inflammatory bowel disease) und Pankreatitis bei Katzen so häufig vorkommt, gibt es für diese Krankheit sogar einen eigenen Namen: "Triaditis" (dreifache Entzündung).
Bauchschmerzen bei Hunden (seltener bei Katzen mit Pankreatitis) zu erkennen, ist manchmal nicht so einfach. Als typisches Anzeichen für Schmerzen im vorderen Bauchbereich, wo die Bauchspeicheldrüse liegt, gilt die sogenannte Gebetsstellung. Dabei liegen die Hunde mit dem Vorderkörper auf dem Boden, während die Hinterbeine stehen bleiben. Dieses Verhalten beobachtet man jedoch nur bei etwa jedem zehnten Hund mit Pankreatitis und viele gesunde Hunde gehen in die Gebetsstellung, um sich zu strecken oder um zum Spielen aufzufordern. Andere Hinweise auf Bauchschmerzen können steife Bewegungen, ein aufgekrümmter Rücken, ungewöhnliche Liegepositionen oder zum Beispiel ein bevorzugtes Liegen auf kalten Fliesen oder auf warmem Untergrund sein.
Wie wird eine Bauchspeicheldrüsenentzündung diagnostiziert?
Spezielle Bluttests zur Pankreatitis-Diagnostik
Inzwischen gibt es sowohl für Hunde als auch für Katzen Schnelltests, die eine hochgradige Pankreatitis direkt in der Tierarztpraxis erkennen können. Dies erleichtert die schnelle Diagnose bei starken Entzündungen ungemein. Schwierig kann es aber immer noch sein, leichte oder chronisch schubweise auftretende Bauchspeicheldrüsenentzündungen zu entdecken, da die Tests z.B. bei Katzen mit geringgradigen Problemen nur etwas mehr als zwei Drittel der Pankreatitis-Fälle nachweisen können. In solchen Fällen oder bei Testergebnissen im Graubereich muss evtl. mehrmals getestet werden oder Blut für noch genauere Messungen der Pankreasspezifischen-Lipase-Aktivität eingeschickt werden.
Weitere notwendige Untersuchungen bei Pankreatitis-Verdacht
Eine Pankreatitis ist allein Anhand der Symptome praktisch nicht von anderen Magen-Darm-Erkrankungen zu unterscheiden. Gerade bei jungen Hunden mit akutem Durchfall, Erbrechen, Fieber und Bauchschmerzen muss man immer auch Infektionen, vor allem eine Parvovirus-Infektion, in Betracht ziehen und diese mithilfe eines speziellen Bluttests ausschließen. Bei Katzen sollten zum Beispiel eine Feline Leukose und Katzenaids durch einen Schnelltest ausgeschlossen werden.
In der Routine-Blutuntersuchung (Blutbild und Blutchemie) lässt sich eine Pankreatitis zwar nicht sicher diagnostizieren, mit ihrer Hilfe lässt sich jedoch z.B. erkennen, inwieweit die Erkrankung bereits andere Organe wie Leber oder Nieren belastet, wie stark der Patient ausgetrocknet ist und ob er viele Elektrolyte verloren hat. Sie ist deshalb wichtig für die Therapieplanung und die Einschätzung der Prognose. Gerade bei Katzen ist es sinnvoll, auf begleitende Darmerkrankungen durch die Bestimmung von Vitamin B12 und Folsäure zu untersuchen.
Ebenso kommt — vor allem bei jungen Hunden oder Katzen mit akuten Problemen — immer auch ein Fremdkörper in Betracht, der im Magen-Darm-Trakt stecken geblieben ist, weshalb eine Röntgenuntersuchung gemacht werden sollte, auch wenn man auf dem Röntgenbild in der Regel nur vage Hinweise auf eine Pankreatitis ausmachen kann.
Ein Bauchultraschall kann ebenfalls Hinweise auf eine Pankreatitis bzw. ihren Schweregrad geben und dabei helfen, sie von anderen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts zu unterscheiden. Allerdings können auch sehr erfahrene Untersucher bei einer Pankreatitis nicht immer Entzündungszeichen im Organ finden. Bei Katzen lässt sich mithilfe der Ultraschalluntersuchung gut feststellen, ob gleichzeitig Leber- oder Darmerkrankungen vorliegen, wie es bei diesen Tieren oft der Fall ist.
Mit hundertprozentiger Sicherheit lässt sich eine Pankreatitis anhand von Gewebeproben (Biopsien) der Bauchspeicheldrüse nachweisen, die auch eine Unterscheidung zwischen chronischer und akuter Pankreatitis erlauben. Dies wird in der Praxis jedoch sehr selten durchgeführt.
Wie wird eine Pankreatitis behandelt?
Die drei wichtigsten Maßnahmen bei Patienten mit einer Bauchspeicheldrüsenentzündung sind:
Je nach Schweregrad der Entzündung, Komplikationen und eventuellen begleitenden Erkrankungen können noch andere Behandlungsmaßnahmen bis hin zur Intensivmedizin notwendig sein, doch die drei oben genannten sind für jeden Patienten entscheidend. Für Hunde und Katzen mit einer schleichenden chronischen Pankreatitis ist die Flüssigkeitstherapie eventuell nicht nötig, doch auch ihr Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt sollte überprüft werden.
Flüssigkeitstherapie bei Pankreatitis
Viele Patienten mit Bauchspeicheldrüsenentzündung sind ausgetrocknet und leiden aufgrund von Durchfall und Erbrechen unter Übersäuerung und Elektrolyt-Ungleichgewichten. Diese Probleme können lebensgefährdend werden und müssen meist mithilfe von Infusionen behandelt werden. Deshalb ist es in der Regel sinnvoll, Patienten mit akuter Bauchspeicheldrüsenenstzündung stationär aufzunehmen.
Schmerzmanagement bei Pankreatitis
Menschen mit Pankreatitis berichten eindrücklich, wie schmerzhaft diese Erkrankung ist und auch Tiere zeigen oft deutliche Schmerzen. Sogar anscheinend schmerzfreie Hunde und Katzen mit chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung zeigen unter Schmerzmitteln oft eine deutliche Besserung des Allgemeinbefindens.
Deshalb sollte jeder Hund und jede Katze mit Pankreatitis eine Schmerztherapie erhalten! Meist werden Opioide (also Morphium-ähnliche) Substanzen zur Behandlung der Pankreatitis-Schmerzen eingesetzt. Sie können zum Beispiel gespritzt werden oder als Pflaster auf die Haut geklebt werden. Auch die Schmerzmedikamente sind ein Grund, weshalb eine stationäre Behandlung oft sinnvoll ist.
Fütterung bei Pankreatitis
Hier haben sich die Empfehlungen der Experten in den letzten Jahren radikal verändert. Während früher jeder Patient mit Pankreatitis mehrere Tage fasten musste, lautet die heutige Empfehlung, so früh wie möglich wieder zu füttern und den Magen-Darm-Trakt möglichst nicht mehr als 24 Stunden ohne Futter zu lassen.
Wie kam es zu diesem Wandel? Die Fastenempfehlung beruhte auf der Beobachtung, dass die Bauchspeicheldrüse weniger Enzyme freisetzt, wenn keine Nahrung im Magen bzw. Dünndarm ist. Allerdings bedeutet ein Nahrungsentzug auch, dass die Darmwandzellen nicht mit Energie versorgt werden, sodass Fasten einen negativen Effekt auf die Darmbarriere hat. Sowohl beim Menschen als auch bei unseren Haustieren konnten verschiedene Untersuchungen nachweisen, dass eine frühzeitige Ernährung die Heilungsrate verbessert.
Deshalb ist man inzwischen dazu übergegangen, die Tiere zu füttern sobald sie nicht mehr ständig erbrechen. Häufig bekommen sie Medikamente, die das Erbrechen (mit den negativen Folgen für Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt) unterbinden und werden in der ersten Zeit über eine Sonde mit energiereicher Flüssignahrung ernährt.
Bei sehr schwerer Pankreatitis empfehlen Experten eine sogenannte "mikroenterale Ernährung", bei der tropfenweise Flüssignahrung über eine Sonde verabreicht wird und der restliche Organismus zusätzlich Energie und Nährstoffe per Infusion erhält (parenterale Ernährung). So können die Darmwandzellen mit Energie versorgt werden, ohne dass die Bauchspeicheldrüse zur Enzymfreisetzung stimuliert wird.
Ernährungssonden werden bei Katzen und Hunden häufig in einer Kurznarkose ohne großen chirurgischen Aufwand gelegt, zum Beispiel als Nasensonde oder als Ösophagussonde (in die Speiseröhre). Magen- oder Dünndarmsonden sind selten nötig. Die Pflege der Sonden ist ebenfalls recht unkompliziert, sodass die Patienten nicht selten mit der Sonde nach Hause gehen und dort weiter versorgt werden können, bis sie selbst ausreichend fressen.
In der Regel kommen zur Sondenfütterung anfangs Instant-Nahrungen für Intensivpatienten zum Einsatz. Zum Anfüttern sind ebenfalls sehr hoch verdauliche Spezialfutter empfehlenswert (Feucht- oder Trockenfutter), die der Magen-Darm-Trakt leicht verwerten kann. Beim Hund sollte darauf geachtet werden, dass das Futter einen niedrigen Fettgehalt aufweist, da fettreiche Nahrung einen Pankreatitis-Schub auslösen kann. Bei Katzen ist dieser Zusammenhang nicht so ausgeprägt, allerdings wird auch hier von sehr fettreichem Futter abgeraten (empfohlen Fettgehalte siehe langfristige Fütterung).
Was muss ich bei der Fütterung meines Hundes/meiner Katze mit Neigung zu Pankreatitis beachten?
Generell versucht man, mit einer optimalen Fütterung die Bauchspeicheldrüse zu entlasten. Verschiedene Maßnahmen haben sich dabei als hilfreich erwiesen:
Häufige Mahlzeiten
So ist es beispielsweise sinnvoll, viele kleine Mahlzeiten am Tag zu füttern statt einer oder zwei großen. Ein Hund mit Pankreatitis sollte etwa 4 Mahlzeiten am Tag bekommen. Katzen hingegen fressen von Natur aus etwa 10 bis 15 winzige Mahlzeiten pro Tag. Wenn Sie nicht gerade den Ganzen Tag zuhause sind, können sie diesen natürlichen Rhythmus nur dann nachahmen, wenn Sie Trockenfutter zur freien Verfügung geben. Feuchtfutter sollten Sie immer frisch in den Napf füllen, damit es hygienisch einwandfrei bleibt. Falls Ihre Katze also nur Feuchtfutter frisst, versuchen Sie am besten vier Mahlzeiten oder mehr am Tag zu ermöglichen.
Versuchen Sie, die Fütterungszeiten und die Mahlzeitengröße so konstant wie möglich zu halten.
Hohe Verdaulichkeit
Je leichter ein Futter verdaulich ist, desto weniger Arbeit muss die Bauchspeicheldrüse bzw. der gesamte Magen-Darm-Trakt aufwenden, um den Ernährungsbedarf des Körpers zu decken. Sehr hohe Verdaulichkeit setzt eine hohe Rohstoffqualität voraus und einen optimalen Produktionsprozess, bei dem die Nährstoffe auf schonende Weise zum Teil bereits aufgeschlossen werden. Auf einer "normalen" Futterverpackung finden Sie keine Angaben zur Verdaulichkeit, gesicherte Angaben hierzu liefern lediglich tierärztliche Spezialdiäten, die für Magen-Darm-Patienten entwickelt wurden. Diese sind sehr hoch verdaulich und gerade für Hunde und Katzen mit chronischer Pankreatitis bzw. wiederkehrender Pankreatitis sehr empfehlenswert.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Eiweißqualität des Futters, denn es sollte nur gerade so viel Eiweiß im Futter sein, wie der Organismus benötigt. Ein hoher Eiweißgehalt steigert die Pankreassaft-Produktion, was man in der Regel vermeiden will. Damit jedoch kein Eiweißmangel entsteht, muss das im Futter verwendete Eiweiß eine hohe "biologische Wertigkeit" haben, also möglichst fast vollständig vom Körper verwertet werden können. Manche Hunde benötigen bei chronischen Problemen eine echte Proteinrestriktion, um die Entzündung in den Griff zu bekommen.
Eine Rohfleischfütterung ist aufgrund dieser Argumente für bauchspeicheldrüsenkranke Tiere also weniger empfehlenswert und auch das von vielen Futterherstellern propagierte Motto "Hoher Eiweißgehalt = besonders gesund und hochwertig" ist bei Pankreatitis (und einigen anderen Erkrankungen) nicht zutreffend.
Fettarme Fütterung
Für übergewichtige Hunde und Hunde mit erhöhten Blutfettwerten wird ein Fettgehalt unter 10 % in der Trockensubstanz empfohlen, für alle anderen Hunde ein Fettgehalt von weniger als 15 % in der Trockensubstanz.
Übergewichtige oder an erhöhten Blutfettwerten neigende Katzen sollten ein Futter mit weniger als 15 % Fett in der Trockensubstanz bekommen, Katzen ohne diese Einschränkungen dürfen bis zu 25 % Fett in der Trockensubstanz fressen.
Achtung: Auf der Futterverpackung ist in der Regel der Fettgehalt in der Originalsubstanz angegeben. Diesen müssen Sie unbedingt umrechnen in die Trockensubstanz! Ein Beispiel: Ein Dosenfutter mit einem deklarierten Fettgehalt von 6,5 % und einem Feuchtigkeitsgehalt von 75 % enthält tatsächlich 26 % Fett in der Trockensubstanz!
Da in diesem Beispiel drei Viertel des Doseninhalts Wasser sind, müssen Sie den deklarierten Fettgehalt mit Vier Malnehmen, um den Fettgehalt der Trockensubstanz zu errechnen.
Besonderheiten bei der Ernährung Bauchspeicheldrüsenkranker Katzen
Da Katzen mit Pankreatitis häufig gleichzeitig unter einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung leiden, die durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten bzw. Allergien ausgelöst werden, kann es sinnvoll sein, sie auf eine Allergikerdiät zu setzen (z.B. Royal Canin Sensitivity Control oder Hills d/d).
Dr. Hölter und sein Team wünschen Gute Besserung!
Albrecht Pankreatin wird im Dezember 2017 in Albrecht Primazym umbenannt.
Nelson/Couto, Elsevier, 2. Aufl.: Innere Medizin der Kleintiere
Fortbildungsunterlagen Gastroenterologie bei Hund und Katze, Dr. J. Fritz und Dr. S. Unterer, München, Okt. 2013
Vetlife Webinar Pankreatitis und Pankreasinsuffizienz bei Hund und Katze, Dr. R. Neiger und Royal Canin, Okt. 2013
Royal Canin Veterinary Focus 2010, Management der Pankreatitis bei Hund und Katze: Die häufigsten Fehlerquellen
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Sehr guter Artikel
Vielen Danke für diesen guten Artikel.
Bei meinem 8 Jahre alten Kater wurde eine schlimme Bauchspeicheldrüsenentzündung diagnostiziert. Im Gespräch mit der Tierärztin war ich natürlich in erster Linie daran interessiert wie es nun weitergeht und war viel zu aufgeregt für gezielte Fragen.
In Ihrem Artikel konnte ich nun alles in Ruhe nachlesen und mich informieren.
Sehr informativer und hilfreicher Artikel
Mein Hund hat gestern die Diagnose Bauchspeicheldrüsenentzündung bekommen. Für mich war wichtig zu lesen, dass man den Fettanteil bei Dosenfutter aufgrund des Wasseranteils hochrechnen muss. Sein altes hatte 8 % bei 80 % Flüssigkeitsanteil, also tatsächlich sehr hoch.
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Pankreatitis und Pankreasinsuffizienz beim Hund
Die Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, ist ein kleines Organ mit großer Wirkung. Das Pankreas ist die wichtigste Drüse für die Verdauung der Nährstoffe. Ist sie in ihrer Funktionsfähigkeit beeinträchtigt, kommt es zu einer Störung der Magen-Darm-Vorgänge, die sich schwerwiegend auf die Gesundheit auswirken kann. Erfahren Sie hier, welche Formen einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung existieren und welche Rolle die Ernährung dabei spielt.
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Funktion der Bauchspeicheldrüse
Das Pankreas, das sich im vorderen Bauchraum befindet, ist für die Produktion des Bauchspeichels verantwortlich. Der sogenannte „Pankreassaft“ wird in den Zwölffingerdarm (Duodenum) abgegeben. Er enthält lebensnotwendige Enzyme, die für die Aufspaltung der Nahrungsbestandteile und deren Aufnahme notwendig sind.
Die Bauchspeicheldrüse produziert verschiedene Enzyme für die Verdauung von Fetten, Kohlenhydraten und Eiweißen. Für die Aufspaltung von Eiweißen sind insbesondere Chymotrypsin und Trypsin, für die Kohlenhydratverdauung das Enzym Amylase und für die Fettverdauung der Spaltstoff Lipase zuständig. Zum Selbstschutz vor aggressiven Verdauungssäften sondert das Pankreas darüber hinaus inaktive Enzyme ab, die im Darm durch andere Stoffe für die Aufspaltung von Nährstoffen aktiviert werden.

Formen einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung
Was ist eine Pankreatitis beim Hund?
Es werden zwei Erkrankungsformen der Bauchspeicheldrüse unterschieden: Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), welche häufig schwere Verläufe zeigt, und eine Unterfunktion des Organs (Pankreasinsuffizienz), die milder verläuft und häufig bei Hunden der Rassen Deutscher Schäferhund, Collie oder Dobermann auftritt.
Was ist eine Pankreasinsuffizienz beim Hund?
Eine Pankreasinsuffizienz (Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse) entsteht in den meisten Fällen als Folge einer chronischen oder akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Meist tritt sie im Zuge einer Schrumpfung der Bauchspeicheldrüse auf. Durch die verringerte Produktion von Verdauungsenzymen leiden erkrankte Hunde häufig an Durchfall. Die daraus resultierende Unterversorgung mit Nährstoffen führt zu einer Gewichtsabnahme. Ein weiteres Symptom ist ein häufiges Kotabsetzen in großen Mengen. Dieser enthält unverdaute Stoffe, hat eine helle und fettige Konsistenz und riecht faulig.
Diagnose von Pankreatitis und Pankreasinsuffizienz
Trotz charakteristischer Symptome einer Bauchspeicheldrüsenentzündung müssen für eine eindeutige Diagnose beim Tierarzt spezielle Kot- und Blutuntersuchungen durchgeführt werden. Mit spezifischen Tests, die sich auf den sogenannten TLI- oder PLI-Wert beziehen, lässt sich eine sichere Diagnose stellen. In besonderen Fällen kann eine Röntgenaufnahme angefertigt werden, um andere Darm-Erkrankungen auszuschließen. Ein weiteres Diagnosemittel ist eine Ultraschalluntersuchung. Bei einer Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse sind die Symptome deutlicher, dennoch sollte immer eine Labordiagnostik durchgeführt werden.
↓ Therapie von Pankreatitis und Pankreasinsuffizienz
Leidet Ihr Hund an einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung?
In unserer Rationsberechnung haben Sie die Möglichkeit, die individuellen Bedarfswerte unter Berücksichtigung einer Fettstoffwechselstörung (insb. Pankreatitis) für Ihren Hund zu berechnen. Auf Basis der Bedarfswerte wird Ihnen eine optimale Futterzusammensetzung vorgeschlagen, die Sie gleich für Ihren Hund bestellen können.
Wünschen Sie sich eine kostenlose und unverbindliche Ernährungsberatung zur speziell für Ihren Hund berechneten Pankreatitisdiät? Für weitere Fragen nutzen Sie bitte unser Kontaktformular. Unsere Tierärzte bzw. Ernährungsberater werden sich in Kürze mit Ihnen in Verbindung setzen.
Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund

Tierarzt Philipp Schledorn konstatiert: „In unserer Sprechstunde werden immer öfter Hunde vorgestellt, die seit geraumer Zeit an Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, vermehrten Bauch- bzw. Darmgeräuschen und Gewichtsverlust leiden.“
Als größte Verdauungsdrüse des tierischen Körpers nimmt das Pankreas in der Verdauung eine wichtige Rolle ein. Ohne das Pankreas kann der Körper die lebenswichtigen Nährstoffe aus dem Darm nicht aufnehmen.
Das Organ ist zwischen dem Magen und dem Dünndarm angeordnet. Die Drüse steht sowohl direkt über zwei Gänge mit dem vorderen Dünndarm in Kontakt, als auch mit der Blutbahn. Das Pankreas produziert im exokrinen Pankreas Verdauungsenzyme (Amylase, Trypsin und Lipase), die direkt in den Darm geleitet werden. Die Verdauungsenzyme spalten Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße, damit die Nährstoffe vom Körper aufgenommen werden können. Im endokrinen Pankreas werden Hormone, wie Insulin und Glukagon produziert und in die Blutbahn geleitet. Hier regulieren die Hormone den Blutzuckerspiegel.

Exokrines Pankeas -> Produktion von Amylase, Trypsin, Lipase , Verdauungsenzyme die direkt in den Darm geleitet werden
Endokrines Pankreas -> Produktion von Insulin und Glukagon, Hormone, die direkt in die Blutbahn geleitet werden
Erkrankung des Pankreas
- Pankreatitis (Bauchspeichelentzündung)
- Pankreaspankreasinsuffizienz (endokrin oder exokrin)
- Tumoren des exokrinen Pankreas
- Noduläre Hyperplasien (knotige Gewebsveränderungen des Pankreas)
Entzündung des Pankreasgewebes oder Pankreatitis:
Grundsätzlich wird zwischen einer akuten, subakuten und chronischen Entzündung des Pankreas unterschieden.
- Akute Pankreatitis : plötzlich auftretende Entzündung, 3-14 Tage andauernder Entzündungsprozess
- Chronische Pankreatitis: langsamer, schleichender Krankheitsprozess der länger als 14 Tage besteht.
Akute Pankreatitis -> chronische Pankreatitis -> Pankreasinsuffizienz (exokrin-endokrin)
Ursachen der Pankreatitis:
Die Ursachen der Pankreatitis sind sowohl in der Veterinärmedizin als auch in der Humanmedizin nicht wissenschaftlich geklärt. Allerdings wurden von Wissenschaftlern die sogenannten „Begünstigen Faktoren“ beschrieben, die die Wahrscheinlichkeit an einer Pankreatitis zu erkranken erhöhen sollen.
- fettreiches Futter,
- Übergewicht,
- die erhöhte Konzentration von freien Fettsäuren im Blut,
- Diabetes Mellitus,
- Morbus Cushing
- bestimmte Medikamente,
- das Alter des Hundes, ältere Hunde leiden deutlich öfter an der Erkrankung
- erbliche Veranlagung (Rassendisposition)
Zu den Hunderassen bei denen man eine erbliche Veranlagung vermutet:
- der Boxer,
- der Yorkshire Terrier,
- der Collie,
- der Cavalier King Charles Spaniel,
- der Zwergschnauzer
- der Cockerspaniel
Die Symptome sind einer Pankreatitis sind unterschiedlich. Die unten beschriebenen Symptome können in Kombination auftreten oder alleine. Das macht die Pankreatitisdiagnostik anspruchsvoll.
- Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Mattigkeit
- Verweigerung der Futteraufnahme
- Gewichtsverlust
- Gekrümmter Rücken (Katzenbuckel)
- Hecheln, vermehrte Atmung, als Schmerzanzeichen
- Speicheln, Schmatzen
- Lethargie
- Durchfall
In einer wissenschaftlichen Studie über 70 Hunde mit schwerwiegender Pankreatitis wurden Erbrechen bei 90%, Schwäche bei 79%, Bauchschmerzen bei 58%, Dehydratation bei 46%,Durchfall bei 33% und Fieber bei 21% aller Hunde festgestellt. Diese Ergebnisse sind etwas überraschend, da Durchfall nicht als klassisches Symptom für Pankreatitis gilt. Aktuell ist nicht geklärt, ob der Durchfall direkt auf die Pankreatitis zurückzuführen ist, oder ob Durchfall vielmehr ein Symptom einer gleichzeitig auftretenden Darmerkrankung ist.
Zunächst wird eine Blutuntersuchung empfohlen, in welcher die wichtigsten Blutwerte einen Überblick über den Gesundheitszustandes der Organe des Hundes zeigen, hier zu zählen auch die Pankreas spezifischen Enzyme (Amylase, Lipase und Trypsin. Sind diese Enzyme deutlich erhöht, so werden weitere Blutproben in ein Speziallabor eingesendet, wo die Proben zum Beispiel auf das „canine pankreas spezifische Lipase“ Enzym untersucht werden. Hier durch wird die Verdachtsdiagnose „Pankreatitis“ abgesichert. Sollte das Laborergebnis deutlich erhöht sein, so ist die Vermutung, dass ihr Hund an einer Pankreatitis erkrankt ist, bestätigt. Um weitere Erkrankungen des Magendarmtraktes auszuschließen und das Ausmaß der Pankreatitis beurteilen zu können, wird eine Röntgen- und Ultraschalluntersuchung der Bauchhöhle empfohlen. Alle Untersuchungen erfolgen bei vollem Bewusstsein ihres Hundes. Es ist keine Narkose nötig!
Steht die Diagnose fest, so wird der Tierarzt die entsprechende Therapie durchführen, die je nach Ausmaß der Erkrankung für die erste Zeit unter Beobachtung des Tierarztes in der Klinik stattfindet oder in Zusammenarbeit mit ihrem Tierarzt durch sie Zuhause erfolgen kann.
- Schmerztherapie
- Entzündungshemmende Therapie
- ggf. antibiotische Therapie
- Flüssigkeitstherapie, Infusionen in der Klinik, zur Förderung der Durchblutung des Pankreas
- der Hund bleibt nüchtern und wird vorsichtig angefüttert, sofern er 12h nicht erbrochen hat
- Pankreasenzyme Substitution
- Fettarme Futtermitteldiät
- Schleimhautpflegende Medikamente

Wie muss ich meinen Hund langfristig füttern um Rückfälle zu vermeiden?
Um das Pankreas zu schonen ist es von größter Wichtigkeit, dass sie ihren Hund mit fettreduziertem Futter ernähren. Dies schont das Pankreas und gibt dem Pankreasgewebe Zeit für die wichtige Heilungsphase. Wenn wir einen Bänderriss haben, dann treiben wir ja auch nicht, wie gewohnt Sport, sondern schonen uns für einen bestimmten Zeitraum. Daher spielt die Ernährung während der kurzfristigen als auch der langfristigen Heilungsphase eine große Rolle im Management der Pankreatitis durch den Besitzer zusammen mit dem Tierarzt.
Warum fettarme Fütterung?
Sobald ihr Hund fettreiche Nahrung zu sich nimmt wird das Pankreas angeregt Verdauungsenzyme zur Spaltung der Nahrung zu produzieren. Wenn der Hund fettarme Nahrung zu sich nimmt muss das Pankreas weniger Verdauungsenzyme produzieren und wird daher geschont. So hat es Zeit zur Regeneration.
Tierarzt Philipp Schledorn
Lesen Sie Weiteres im Detail auf www.pankreatitis-hund.de
- Hess RS, Saunders HM, Van Winkle TJ, et al. Clinical, clinicopathologic, radiographic, and ultrasonographic abnormalities in dogs with fatal acutepancreatitis: 70 cases (1986-1995). J Am Vet Med Assoc 1998; 213:665-670.
- Praktikum der Hundeklinik, Hans G. Niemand, Peter F. Suter, Barbara Kohn, Günter Schwarz, 10. Auflage 2010
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BAUCHSPEICHELDRÜSE:KLEINES ORGAN, VIELE FUNKTIONEN
Erkrankungen des exokrinen Pankreas kommen bei Hunden oft vor. Die häufigsten Erkrankungen des exokrinen Pankreas sind die Pankreatitis, gefolgt von der exokrinen Pankreasinsuffizienz. Die Diagnose ist mitunter schwierig, sodass die Erkrankung oftmals unentdeckt bleibt. Ein Grund für die schwierige Diagnose ist das unspezifische Krankheitsbild.
Aufgaben der Bauchspeicheldrüse
Die Bauchspeicheldrüse erfüllt im Prinzip zwei Hauptaufgaben: Einerseits ist sie wichtig für die Verdauung (exokrine Funktion) und andererseits steuert sie die Blutzuckerregulation (endokrine Funktion). Die Verdauung wird enzymatisch über die Enzyme Amylase (zur Kohlehydratverdauung), Trypsin (zur Eiweißverdauung) und Lipase (zur Fettverdauung) reguliert, die über den Duktus pancreaticus (Bauchspeicheldrüsengang) an den Dünndarm abgegeben werden, in dem die Verdauung dann vonstattengeht.
Ursachen für eine Pankreatitis
Die genaue Ursache für die Entzündung der Bauchspeicheldrüse bleibt meist ungeklärt. Folgende Faktoren sind jedoch häufig an der Entstehung beteiligt:
- Übergewicht
- Aufnahme einer besonders fettreichen Mahlzeit
- Hormonstörungen, die den Fettstoffwechsel beeinflussen wie z. B. Schilddrüsenunterfunktion, Morbus Cushing oder Diabetes mellitus
- Medikamente wie Kortison, Entzündungshemmer oder Antibiotika
- Verletzung der Bauchspeicheldrüse, z. B. im Rahmen eines Autounfalls oder Sturzes
- Infektionen
- Prädisposition bestimmter Hunderassen
- Sekundär im Rahmen einer Leberentzündung (Hepatitis) oder einer chronischen Darmentzündung (Inflammatory Bowel Disease)
Klinische Symptomatik und Krankheitsverlauf
Die häufigsten Krankheitsanzeichen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung sind:
Diese äußern sich in starken Fällen durch die sog. Gebetshaltung: Der Hund streckt die Vorderbeine aus und drückt seinen Oberkörper an den Boden, die Hinterbeine bleiben gestreckt stehen. Die Bewegung ähnelt dem Strecken – er führt sie häufiger am Tag aus.
Milde Verläufe bleiben häufig ohne deutliche Symptome, die Tiere sind einfach nur schlapp und haben wenig Appetit. Diese Verläufe werden daher häufig nicht als Pankreatitis erkannt. Bei schweren Verläufen zeigen die meisten Hunde Erbrechen und eine allgemeine Schwäche. Durchfall, Bauchschmerzen, Futterverweigerung und Fieber kommen hinzu. Sehr schwere Erkrankungen verursachen Schocksymptome und können tödlich enden. Der Übergang zwischen den einzelnen Formen ist fließend und nicht vorhersehbar. Chronische Entzündungen haben meist einen milderen Verlauf.
Die Diagnose einer Bauchspeicheldrüsenentzündung kann schwierig sein, weil die Symptome in den meisten Fällen auf verschiedene Erkrankungen des Bauchraums hinweisen. Durch Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen können einige Erkrankungen ausgeschlossen werden, eine sichere Diagnose der Pankreatitis ist durch diese Untersuchungsmethoden jedoch nicht möglich. Am zuverlässigsten scheint die Diagnose derzeit mit Hilfe eines relativ neuen Bluttests möglich zu sein. Bei diesem wird ein bestimmtes Pankreasenzym nachgewiesen, das bei Pankreatitis erhöht ist – die sog. canine pankreatische Lipase (cPLI). Es handelt sich dabei um Pankreas-spezifische, sehr sensitive Parameter zum Nachweis einer akuten Pankreatitis. Bei einer chronischen Pankreatitis kann cPLI ebenfalls erhöht sein, jedoch nur kurzfristig und nicht so deutlich.
Auch eine Probelaparatomie kann zur Diagnose eingesetzt werden. Dabei wird die Bauchhöhle des Hundes unter Vollnarkose geöffnet und alle Bauchhöhlenorgane werden gründlich untersucht. Im Vergleich zum Bluttest ist die Probelaparatomie jedoch ein sehr invasives Verfahren. Ein weiteres Verfahren zum Nachweis einer Bauchspeicheldrüsenentzündung ist die Untersuchung einer oder mehrerer Gewebeproben (Biopsie).
Wenn der Hund sich übergeben muss, sollte er umgehend Medikamente bekommen, um das Erbrechen zu stillen. Zusätzlich sollte der Hund Infusionen erhalten, um den Wasser- und den Elektrolyt-Verlust auszugleichen. Jede Gabe von Futter sollte in dieser Phase vermieden werden. Eine speziell ausgesuchte klassische homöopathische Arznei kann helfen, die Aufnahme kleiner Mengen an Flüssigkeit sicherzustellen, denn wenn das Erbrechen zum Stillstand gekommen ist, sollten häufig kleine Mengen Wasser und Elektrolytlösungen gegeben werden, z. B. WHO-Trinklösung: 3,5 g Kochsalz + 1,5 g Kaliumchlorid + 2,5 g Natriumhydrogenkarbonat (Backpulver) + 20 g Glukose auf 1 l Wasser. Und bitte immer zusätzlich frisches Trinkwasser anbieten!
Später kann hochverdauliches Diätfutter oder auch selbst gekochtes fettarmes, leicht verdauliches Futter in vielen kleinen Portionen gefüttert werden. Bewährt haben sich weich gekochte Karotten mit Kartoffeln und magerem Rinderhack püriert. Wichtig ist, dass es sich um kohlehydratreiches Futter ohne Fett und Eiweiß handelt.
Das Anfüttern sollte nur nach genauer Anweisung vom Tierarzt oder Tierheilpraktiker erfolgen! Man muss aber bedenken, dass ein Hund mit Pankreatitis viel Energiezufuhr benötigt, da die Krankheit die Verdauung stört und sehr kräftezehrend ist. Aufgeschlossene Stärke (Kartoffeln, Reis) ist ein guter Energieträger.
Da eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse extrem schmerzhaft ist, muss der Hund unbedingt mit Schmerzmitteln versorgt werden. Das gilt auch dann, wenn die Schmerzen sich nicht so eindeutig zeigen. Zum Zwecke der Schmerzerleichterung bietet die klassische Homöopathie mehrere Alternativen zu herkömmlichen Schmerzmitteln an. Sie werden in Abhängigkeit der Art und Stärke des Schmerzes gewählt und dosiert. Homöopathische Medikamente gegen das Erbrechen können auch dann verabreicht werden, wenn der Hund wegen Übelkeit keinen Appetit hat. Da in einer Schonkost der Bedarf an Energie und Eiweiß zwar abgedeckt ist, den Tieren aber die Vitamine und Mineralstoffe fehlen, empfehle ich, bei Besserung die Stoffe zu supplementieren. Das Wechseln auf Alleinfutter ist eine weitere Möglichkeit.
Neben der beschriebenen symptomatischen Therapie gilt es, die Ursache für die Entzündung herauszufinden, einige Risikofaktoren zu ermitteln und – nach Möglichkeit – zu beseitigen.
Grundsätzlich kann eine Bauchspeicheldrüsenentzündung mild oder schwer verlaufen. Nur bei der milden Verlaufsform ist die Prognose gut, schwere Verlaufsformen enden häufig tödlich. Akute Entzündungen können durch erfolgreiche Behandlung komplett beseitigt werden, sodass die Bauchspeicheldrüse danach wieder vollständig gesund ist. Chronische Verläufe führen immer zu narbigen Veränderungen im Organ, die die Funktion dauerhaft einschränken. Mit klinischen Symptomen einer Unterfunktion ist allerdings erst bei Untergang von etwa 90 Prozent des Gewebes zu rechnen. Als Folge einer schweren Bauchspeicheldrüsenentzündung können Herz, Lunge und Leber versagen, sodass die Erkrankung zum Tod führen kann.
In der nächsten Ausgabe: Exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI)
KARIN PAULUS
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Pankreatitis beim Hund (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
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Definition:
Der Tierarzt stellt die Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund durch verschiedene Untersuchungen wie eine Sonografie fest. Foto: vetproduction
Was ist eine Pankreatitis beim Hund (Bauchspeicheldrüsenentzündung)?
Eine Pankreatitis beim Hund (Bauchspeicheldrüsenentzündung) kann plötzlich (akut) auftreten oder immer wiederkehrend (chronisch-rezidivierend). Die Bauchspeicheldrüse ist ein Organ im Oberbauch, das unter anderem Verdauungsenzyme freisetzt. Entzündet sich die Bauchspeicheldrüse beim Hund, verdaut sich das Organ selbst – dies kann mit milden oder schweren Symptomen einhergehen.
Die Anzeichen einer Pankreatitis beim Hund sind sehr vielfältig. Die meisten Hunde haben Schmerzen im Bauch, sie erbrechen, sind schwach und trocknen aus. Auch Durchfall und Fieber können auftreten. Liegt die Pankreatitis beim Hund länger vor, ist das Tier häufig matt und frisst wenig, zum Teil leidet der Hund unter ständigem Erbrechen.
Die Auslöser für eine Pankreatitis beim Hund sind oft unbekannt – der Tierarzt spricht von einer idiopathischen Pankreatitis. Bestimmte Faktoren begünstigen eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, beispielsweise fettes Futter, Unfälle, Durchblutungsstörungen durch eine Narkose sowie die Einnahme bestimmter Medikamente. Die Pankreatitis tritt auch begleitend bei anderen Erkrankungen auf, wie einer Leberentzündung (Hepatitis) beim Hund oder einer chronischen Darmentzündung (Inflammatory Bowel Disease).
Der Tierarzt stellt die Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund durch verschiedene Untersuchungen fest. Blutuntersuchungen, Röntgen-Untersuchungen sowie eine Ultraschall-Untersuchung helfen ihm bei der Diagnose. Der Tierarzt behandelt die Pankreatitis symptomatisch – er verabreicht dem Hund Schmerzmittel, Infusionen und Medikamente gegen das Erbrechen. Oftmals erhält der Hund spezielles Futter oder muss sogar kurzzeitig nüchtern bleiben.
Was sind die Ursachen einer Pankreatitis beim Hund (Bauchspeicheldrüsenentzündung)?
Die Ursachen für eine Pankreatitis beim Hund (Bauchspeicheldrüsenentzündung) sind vielseitig. Oft kann der Tierarzt den Auslöser nicht feststellen – er spricht von einer idiopathischen Pankreatitis. Begünstigende Faktoren für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund sind fettes Futter und bestimmte Medikamente (zum Beispiel Azathioprin, Furosemid und Tetrazykline).
Eine verminderte Durchblutung während einer Narkose kann ebenfalls eine Pankreatitis beim Hund begünstigen. Schläge oder Stöße bei einem Unfall verletzen manchmal die Bauchspeicheldrüse; sie wird angeregt, sich selbst zu verdauen und eine Entzündung entsteht.
Infektiöse Erkrankungen als Ursache der Pankreatitis beim Hund sind selten. Infektionen können auftreten, wenn der Hund von dem Einzeller Toxoplasma gondii oder von Leberegeln befallen ist. Eine Entzündung der Leber (Hepatitis) oder des Darms (Inflammatory Bowel Disease, IBD) können auf die Bauchspeicheldrüse übergreifen und eine Pankreatitis beim Hund verursachen.
Wie äußert sich eine Pankreatitis beim Hund (Bauchspeicheldrüsenentzündung)?
Eine Pankreatitis beim Hund (Bauchspeicheldrüsenentzündung) äußert sich durch verschiedene Symptome, die gleichzeitig oder einzeln auftreten. Mögliche Symptome einer Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund sind:
- Bauchschmerzen. Diese äußern sich in starken Fällen durch die sogenannte „Gebetshaltung“: Der Hund streckt die Vorderbeine aus und drückt seinen Oberkörper an den Boden, die Hinterbeine bleiben gestreckt stehen. Die Bewegung ähnelt dem Strecken – er führt sie häufiger am Tag aus.
- Erbrechen
- Durchfall
- Schwäche
- Fieber
- Austrocknung (Dehydratation)
- Vermehrte Atmung (Polypnoe)
- Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie)
- Gelbfärbung der Schleimhäute (Ikterus)

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