пятница, 18 мая 2018 г.

cauda_equina_hund_lebenserwartung

Das Cauda equina-Syndrom

Behandlung der Cauda equina-Kompression

Ist die Diagnose einer Cauda equina-Erkrankung gestellt worden, geht es bei der Wahl der angemessenen Therapie auch darum, welche Anforderungen in Zukunft an den Hund gestellt werden sollen. Prinzipiell werden konservative (d. h. medikamentelle und ruhig stellende Massnahmen, ergänzt eventuell durch physiotherapeutische Übungen) und chirurgische Therapien unterschieden.

Die konservative Therapie in Form von Schmerzmedikamenten und Schonen des Hundes für eine gewisse Zeit wird vor allem zu Beginn der Symptome zur Anwendung gelangen. Die Chancen, dass das Problem auf diese Weise kontrolliert werden kann sind aber generell nicht sehr günstig: Meist kommt es bei Wiederaufnahme von Spielen oder Arbeitseinsatz zu Rückfällen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn eine Verengung der Nerven durch degenerative Wirbelsäulenveränderungen besteht. Falls die Rückenschmerzen durch eine blosse Überbelastung von Weichteilen wie Muskeln, Wirbelsäulenbändern oder Gelenkskapseln ausgelöst wurden, ist die Prognose auf eine anhaltende Besserung natürlich optimistischer.

Bei Fällen, bei denen die Schmerzen ausschliesslich unter stärkerer Belastung wie z. B. Schutzdienst und Agility auftreten, kann auch die „Pensionierung“ des Tieres zu einer annehmbaren Lebensqualität führen.

Soll der Hund weiter für die Arbeit eingesetzt werden können oder wenn die Schmerzen den Hund auch während der normalen Alltagsaktivität quälen, bietet die chirurgische Behandlung die besseren Aussichten auf Erfolg. Die am häufigsten durchgeführte Behandlung der CEK ist die so genannte „dorsale Laminektomie“. Man gelangt dabei von oben zum lumbosakralen Übergang, indem man die Rückenmuskulatur spreizt und teilweise anschneidet. Nach Wegfräsen des Wirbeldaches liegt der Wirbelkanal mit den Cauda equina-Nerven offen, und man entfernt die Strukturen die zur Kompression führen, meistens also eine vorstehende Bandscheibe. Werden die Nerven seitlich oder ausserhalb des Wirbelkanals eingeengt, ändert sich auch der chirurgische Zugang, der in diesen Fällen idealerweise seitlich der Wirbelsäule erfolgt um die Nervenwurzel optimal befreien zu können. Wichtig ist hierbei, dass das kleine Wirbelgelenk geschont wird, um eine Schwächung der Wirbelsäule zu verhindern.

Die Erfolgsraten nach einer Operation sind gut und bewegen sich je nach Studie zwischen 70 und 80 %. Bei jüngeren Hunden, die nur Schmerzsymptome aufweisen und die keine schweren degenerativen Wirbelsäulenveränderungen aufweisen, ist die Prognose am besten. Solche Hunde können häufig auch wieder in Sport und Dienst eingesetzt werden. Bei älteren Hunden mit langbestehenden Cauda equina-Beschwerden und schweren Wirbelsäulenveränderungen ist die Prognose weniger günstig. Bei diesen Tieren ist das Ziel der Operation denn auch primär die Schmerzfreiheit und weniger eine Ermöglichung der vollen Leistungsfähigkeit in Sport und Dienst.

Die Frage, ob der Hund auch nach dem Eingriff wieder voll einsatzfähig ist, beschäftigt viele aktiven Hundesportler. Sind die oben erwähnten günstigen Voraussetzungen erfüllt, kann mit einiger Sicherheit davon ausgegangen werden, dass dies in vielen Fällen gelingt. Trotzdem gibt es ab und zu Hunde, die trotz korrekt ausgeführter Operation nach einiger Zeit wieder Nachhandprobleme entwickeln können. Die Frage, warum dies geschieht, ist nicht immer klar. Verschieden Gründe können zu einem Versagen des Operationserfolgs führen. Zum einen können fortschreitende degenerative Veränderungen eine Rolle spielen, zum anderen neigen einzelne Hunde zu einer starken Narbenbildung, die ihrerseits wieder zu Kompressionen führen kann.

Bei Menschen, bei denen nach Rückenoperationen ebenfalls Misserfolge vorkommen, wurden entzündliche Substanzen aus der operierten Bandscheibe nachgewiesen, die möglicherweise anhaltende Schmerzen auslösen können. Ob dies beim Hund ebenfalls der Fall sein kann, wird gegenwärtig an der Universität Zürich im Rahmen einer Studie von uns untersucht.

Eine Alternative zu den hier erwähnten rein dekomprimierenden (d. h. entlastenden) Operationsverfahren ist die Stabilisierung (d. h. Immobilisierung) des lumbosakralen Übergangs durch Implantate, die den Wirbelsäulenabschnitt fixieren sollen. Nötig sein kann dies vor allem bei Patienten mit einer Fraktur oder einer entzündlich bedingten Zerstörung der Bandscheibe (Diskospondylitis). Verschiedene Stabilisierungsmethoden gelangen in der Praxis zur Anwendung und jede hat ihre Stärken und Schwächen. Allen Techniken gemeinsam ist, dass noch keine von ihnen an einem grossen Patientengut erprobt wurden und deshalb nur auf Einzelfällen beruhende Erfolgsraten angegeben werden können. Ein Hauptproblem bei der Stabilisierung besteht darin, dass die im Knochen verankerten Metallimplantate den enormen Kräften, die am lumbosakralen Übergang wirken können, nicht immer standhalten und es zu einem Ausreissen kommen kann. Der Einsatz dieser Behandlung bei Hunden, die auch weiterhin aktive Einsätze als Sport- oder Diensthunde leisten sollen, ist daher potenziell problematisch.

Dieser Artikel ist erschienen im Hundemagazin

Verlangen Sie eine Probenummer unter Tel. 044 / 835 77 35

Dr. Frank Steffen, Diplomate ECVN

Departement für Kleintiere, Universität Zürich

Tierklinik Obergrund, Luzern

Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin *** Association Suisse pour la Médecine des petits Animaux

Associazione Svizzera per la Medicina dei Piccoli Animali *** Swiss Association for Small Animal Medicine

Cauda equina hund lebenserwartung

Unter diesem Sammelbegriff ist eine Reihe von Erkrankungen des Ьbergangs der Lendenwirbel zum Kreuzbein zusammengefasst, die zu einer Schдdigung dieses Rьckenmarks-Nervengebietes fьhren. Die Schдdigung kann in Form von Druck, Quetschung, Schwellung oder Entzьndung stattfinden. Ebenso vielfдltig sind auch die Ursachen fьr ein CES (Cauda equina Syndrom), recht bekannt, weil hдufig bei den Schдferhunden vorkommend, ist die degenerative lumbosakrale Stenose (Verengung, Einengung). Darunter versteht man Verдnderungen an der Wirbelsдule, die alle zu einer Verengung des Wirbelkanaldurchmessers fьhren kцnnen, neben der Spondylose sind dies vor allem Bandscheibenvorfдlle und Verdickungen von Gelenkskapseln und Bдndern. Seit einigen Jahren ist auch die Osteochondrose des Kreuzbeines als Ursache einer degenerativen lumbosakralen Stenose bekannt. Bei dieser Entwicklungsstцrung kommt es zu Absplitterungen von Gelenksknorpel, oft auch des darunter liegenden Knochens, nachweisbar mittels Rцntgen meist schon ab einem Alter von 6 Monaten.

Auslцsend fьr ein CES kцnnen aber auch angeborene Verengungen des Spinalkanals (idiopathische Stenose), Missbildungen des lumbosakralen Ьbergangs (Ьbergang von der Lendenwirbelsдule zum Becken), Frakturen und Luxationen (Verrenkung oder Auskugelung eines Gelenks oder Teilen davon), Entzьndungen von Nerven oder Wirbelknochen, Tumore und Infarkte in dieser Region sein. Diese Verдnderungen haben zur Folge, dass das Rьckenmark zusammengedrьckt wird und es somit zu neurologischen Ausfallerscheinungen kommt.

Der hinterste Teil des Rьckenmarks und das daraus entspringende Nervenbьndel werden als Cauda equina bezeichnet. Diese Nervenbьndel verlaufen ьber die Lдnge von ein bis zwei Wirbelkцrpern im Wirbelkanal und treten dann seitlich aus den Zwischenwirbellцchern aus. Ьber diese Nerven werden Kot- und Harnabsatz gesteuert, sie versorgen die Schwanzmuskulatur und wichtige Teile der Muskeln der Hinterhand.

Untersuchungen der Universitдt Bern haben gezeigt, dass die Beweglichkeit in der hinteren Lendenwirbelsдule und am lumbosakralen Ьbergang grцЯer ist als in den anderen Wirbelsдulenabschnitten. Je grцЯer die Beweglichkeit der Wirbelsдule, desto stдrker ist die Belastung der Bandscheibe, die die bei Dreh- und Parallelbewegungen zwischen zwei Wirbelkцrpern entstehenden Krдfte auffangen und neutralisieren muss.

Besonders beansprucht ist der Bereich des Ьbergangs vom letzten Lendenwirbel (L7) zum Kreuzbein mit dem dazwischen liegenden Lumbosakralgelenk, da hier die Kraft von den Hintergliedmassen und vom Becken auf den Kцrperstamm ьbertragen wird.

Festgestellt werden konnte, dass bei Hunden mit einem Ьbergangswirbel im Lumbosakralgelenk die Beweglichkeit und Kraftverteilung verдndert ist. Statt der Drehung ьberwiegt bei diesen Hunden die Parallelverschiebung, was vermehrt zu Scherkrдften fьhrt, die Schдden an der Bandscheibe und den Bдndern der Wirbelsдule verursacht. Hat der Ьbergangswirbel Kontakt zum Becken, so ist er weniger beweglich. Folge dieser verдnderten Beweglichkeit ist eine ьbermдЯige Belastung der nдchst gelegenen Bandscheibe sowie von Bдndern und Gelenken. Die daraus entstehenden Schдdigungen (Degenerationen) werden als Grund fьr das gehдufte und frьhere Auftreten von CES bei Hunden mit einem Ьbergangswirbel angenommen. Die Zьricher Studie geht davon aus, dass das Durchschnittsalter der Hunde mit Ьbergangswirbel, die von CES betroffen sind, bei knapp 5 Jahren liegt (ohne Ьbergangswirbel rund 6,5 Jahre). Das Risiko, an CES zu erkranken, ist bei Hunden mit Ьbergangswirbel 5-mal hцher als bei Hunden ohne Ьbergangswirbel. Ьbergangswirbel fanden sich bei einer Vielzahl von Hunderassen, gehдuft beim Deutschen Schдferhund und beim Grossen Schweizer Sennenhund, selten beim Golden oder Labrador Retriever und gar nicht beim Appenzeller Sennenhund und dem Tervueren. Unter den ausgewerteten Rцntgenbildern waren auch 68 von Siberian Huskys, in einem Fall konnte ein Ьbergangswirbel festgestellt werden. Das Geschlecht des Hundes spielt fьr das Vorhandensein eines Ьbergangswirbels keine Rolle, allerdings ist bei Hьndinnen die Beweglichkeit (Winkel zwischen Biegen und Strecken) des lumbosakralen Ьbergangs generell grцЯer als bei Rьden.

Bei neurologischen Ausfдllen oder Schmerzen, die auf ein konservatives Vorgehen nicht ansprechen, kann ein chirurgischer Eingriff Besserung bringen. Die Prognose hдngt nach einer Operation davon ab, wie schwer die Symptome waren und ьber welchen Zeitraum sie bestanden. Je schwerer und je lдnger diese vorhanden waren, desto lдnger brauchen die Hunde fьr die Rehabilitation, manche erlangen nie mehr ihre volle Nervenfunktion zurьck.

Die chirurgisch am hдufigsten durchgefьhrte Behandlung ist die dorsale Laminektomie, bei der der Operateur von oben an den lumbosakralen Ьbergang gelangt. Hierfьr wird die Rьckenmuskulatur gespreizt, teilweise auch angeschnitten und das Wirbeldach weggefrдst. Im dann freiliegenden Wirbelkanal kann die Ursache der Kompression entfernt werden. Bei einigen der so erfolgreich operierten Hunde kommt es nach einiger Zeit erneut zu Problemen mit der Hinterhand. Dies kann an fortschreitenden degenerativen Verдnderungen liegen, aber auch an zu starker Narbenbildung.

Praktiziert wird teilweise bereits eine Methode, die in den Bereich der minimal invasiven Operationstechnik fдllt, die partielle lumbosakrale Laminektomie. Hierbei werden die Dornfortsдtze und die Facettengelenke der beteiligten Wirbel mehr geschont, es wird nur der Wirbelzwischenraum unter Entfernung des Zwischenbogenbands (ligamentum flavum, seitlich am Wirbel) erweitert und eine partielle dorsale Laminektomie des ersten Sakralsegments durchgefьhrt. Eine Studie mit dieser Vorgehensweise ergab bei 86 Hunden eine Erfolgsquote im Sinne einer dauerhaften Besserung von mehr als 90 %. Die Rekonvaleszenz ist deutlich kьrzer.

Neben diesen entlastenden Operationsverfahren wurde auch versucht, den lumbosakralen Ьbergang mittels Implantaten zu stabilisieren, vor allem bei Patienten mit Frakturen oder entzьndlich bedingten Zerstцrungen der Bandscheibe. Hierfьr wurden verschiedene Stabilisierungsmethoden entwickelt und erprobt. Von denen konnte sich bisher keine durchsetzen, da noch keine die wirklich geeignete war, um die enormen Krдfte, die auf diesen Bereich des Kцrpers einwirken kцnnen, stets und immer zuverlдssig aufzufangen.

Cauda Equina Syndrom bei Hunden

Das Cauda Equina Syndrom wird auch als Schäferlähme oder in der medizinischen Fachsprache als Lumbosakralstenose, beziehungsweise degenerative lumbosakrale Stenose - DLSS bezeichnet. Diese neurologische Erkrankung betrifft speziell Hunde der größeren und schwereren Rassen (Gewicht mehr als 20 kg). Besonders anfällig sind Boxer, Rottweiler, Deutscher Schäferhund, Riesenschnauzer, Siberian Husky sowie Dobermann im mittleren bis fortgeschrittenen Lebensalter. Oft bleibt die Erkrankung zunächst unerkannt oder wird mit anderen degenerativen Prozessen aus dem Bereich der Arthrosen verwechselt. Tatsächlich begleitet ein Abnutzungsprozess in Arthrose-Form das Cauda Equina-Syndrom häufig. Es bildet sich aber dann durch eine spezifisch neurologische Erscheinung ein ganz eigenes, schwerwiegendes Krankheitsbild aus.

Was ist das Cauda Equina Syndrom?

Bei der Erkrankung tritt eine Verengung der Nervenwurzeln im Bereich des Übergangs der Lendenwirbel zum Kreuzband auf. Die entsprechenden Nerven werden dadurch komprimiert. Meist ist der Übergang vom Lendenwirbel S7 zum Kreuzwirbel S1 betroffen. Unter Umständen erscheint das Syndrom auch im Bereich der Lendenwirbel L6-L7. Anatomisch bezeichnet die Cauda Equina - lateinisch für Pferdeschweif - den Bereich am Ende des Rückenmarks. Es befinden sich dort die Wurzeln mehrerer Nervenstränge, die vor allem die Motorik und Sensibilität der Hinterläufe sowie der beteiligten Muskulatur im Ruten- und Schließmuskelbereich des Enddarms beherrschen. Beim Mensch wird eine ähnliche Ersscheinung gern laienhaft als "eingeklemmter Nerv" betitelt. Diese etwas lapidare Bezeichnung verschafft dem Hundehalter einen oberflächlichenEindruck davon, mit welchen Schmerzen und neurologischen Ausfällen das betroffene Tier bei einem Cauda Equina Syndrom unter Umständen zu kämpfen hat. Vor allem bewahrt es den Tierhalter hoffentlich davor, diese Erkrankung zu leicht zu nehmen.

Symptome der Cauda Equina

Vielfach entwickelt sich eine Schäferlähme schleichend und über einige Zeit hinweg.

Erst wenn das erkrankte Tier starke Schmerzen hat, werden die meisten Halter aufmerksam. Es können Lahmheiten im Bereich der Hinterläufe auftreten, entweder abwechselnd auf jeweils einer Seite oder aber auf beiden Seiten gleichzeitig. Oft wird der Gang des betroffenen Hundes ungelenk und steif. Manche Hunde beißen und kauen ihre Rute oder lecken ihr Hinterteil. Bei Bewegungsabläufen kommt es zu einem zögerndem Absprungsverhalten, das Überspringen von Hürden wird vielfach gemieden. Häufig hat das Tier große Schwierigkeiten sich aus dem Sitzen oder Liegen aufzurichten und sich im hinteren Körperbereich zu strecken.

Erkrankte Hunde verweigern unter Umständen plötzlich den Sprung in den geöffneten Kofferraum des Autos oder auf ein Sofa. Auch Treppensteigen kann verweigert werden. Strengt sich das Tier körperlich besonders an, verschärft sich die Symptomatik vielfach, und der Hund gibt dann auch kurze Schmerzlaute in Form von Wimmern oder Aufheulen von sich. Besonders wenn seine Hinterläufe oder der hintere Rücken berührt werden, beziehungsweise bewegt werden, geben die betroffenen Hunde Laut. Die Symptome wechseln und sind zunächst nicht andauernd zu erkennen. Unter Umständen erscheint das Tier zwischenzeitlich wieder recht normal zu agieren.

Diagnostik

Verdächtige Symptome in Richtung Cauda Equina Syndrom gehören unbedingt in die Hände eines erfahrenen Tierarztes. Die Erkrankung ist in der manuellen Untersuchung schwer von anderen Erkrankungen des Bewegungsapparats zu unterscheiden. Als Anhaltspunkt kann etwa gelten, dass Hunde mit der Schäferlähme erheblich stärkere Abwehrreaktionen bei einer durch den Arzt versuchten Streckung der Hinterläufe zeigen, als etwa bei der HD oder normalen Arthrose. Ein Daumendruck im Bereich der Cauda Equina ruft bei erkrankten Hunden häufig erhebliche Schmerzsymptome hervor, die auch deutlich geäußert werden. Es werden vom Veterinär eine ganze Reihe neurologischer Funktionen abgeprüft.

Letzte Klarheit schaffen heute Röntgenaufnahmen und besonders die Computertomographie. Gerade letztere kann auch die entsprechenden degenerativen Veränderungen bis in Detail lokalisieren, auch mögliche Bandscheibenvorfälle im Bereich des Übergangs von Lendenwirbeln zum Kreuzband ebenfalls ausleuchten. Beim Röntgen werden mit dem digitalen Röntgen bessere Ergebnisse erzielt als mit herkömmlichen Aufnahmen. Auch spezielle Röntgen-Verfahren wie die Myelographie zum Ausschluss eines Bandscheibenvorfalls, beziehungsweise sogenannte Epidurographien - das sind Röntgenuntersuchungen des Wirbelkanals mit Kontrastmittel - können notwendig sein. Es ist sehr wichtig, genau zu erfahren, was dort im Bereich der Wirbelsäule genau passiert ist und die neurologischen Veränderungen hervorgerufen hat, um die Erkrankung erfolgreich behandeln zu können. Bereits die Untersuchung bei der Schäferlähme muss vielfach in Narkose des Hundes durchgeführt werden. Gerade bei älteren Tieren birgt das immer ein eigenes Risiko für ein Kreislauf- oder Herzversagen, man spricht hier wie beim Menschen vom Narkoserisiko.

Ursachen der Schäferlähme

Das Cauda Equina Syndrom kann durch verschiedene Ursachen entstehen.

Entzündliche Infektionen mit Gewebeveränderungen, traumatische Bandscheibenvorfälle, Tumore und degenerative, arthritische Veränderungen in diesem sensiblen Körperbereich können auf die Nervenwurzeln drücken. Bei der Arthrose kommt es häufig zu knöchernden Wucherungen an den Wirbelkörpern, die raumbildend die Nervenwurzel einklemmen können. Beim Bandscheibenvorfall schiebt sich Wirbelmasse raumgreifend in die Wirbelgänge, was in dem empfindlichen Bereich der Cauda Equina oft ausreicht, um den Nervenkanal zu verengen.

Behandlung des Cauda Equina Syndroms

Die Behandlung richtet sich nach der Schwere des Syndroms. In leichten Fällen kann medikamentös mit entzündungs- sowie schmerzlindernden Injektionen unter Ruhigstellung des Hundes für einige Wochen versucht werden, eine Besserung zu erreichen. Treten bereits neurologische Ausfälle auf, oder sind die Schmerzzustände merklich schwer, so bleibt nur ein operativer Eingriff.

Die Heilungsaussichten bei der Schäferlähme sind von den Umständen des Einzelfalls und dem Gelingen einer Operation in schweren Fällen abhängig. Auch der Halter kann viel zum Gelingen beitragen, wenn er das Tier nach der OP angemessen ruhigstellt und ihm in dieser Zeit besondere Fürsorge sowie Aufmerksamkeit angedeihen lassen kann.

Alternative Behandlungsmethoden

Im physiotherapeutischen Bereich gelingt es zuweilen, durch therapeutisches Schwimmen den Druck von der Nervenwurzel zu lösen. Zumindest gilt dies in leichten Fällen. Begleitend hilft alles aus dem naturkundlichen Bereich, was schmerz- und entzündungshemmend ist. Zu denken ist hier an Weihrauch Kapseln oder Teufelskrallen-Extrakt. Jedoch werden so meist nur die Symptome gelindert und nicht die Ursache bekämpft. Auch sollte immer der Tierarzt aufgesucht werden, wenn nur die Möglichkeit einer gedrückten Nervenwurzel besteht.

Vorbeugende Maßnahmen

Eine Schäferlähme kann das Ergebnis einer physischen Überlastung sein. Große, schwere Rassen sollten beim Laufen und Springen nicht überfordert werden. Rassen insbesondere aus den Familien der großen Lagerhunde und Molosser eignen sich nicht für alle Formen des Hundesports und auch nicht für das stundenlange, angeleinte Traben am Fahrrad. Schwimmen, forsches Gehen und leichter Trab im eigenen Tempo des Hundes sind diesen Rassen angemessener. Selbst der umtriebige Deutsche Schäferhund sollte neben Forderung bei Arbeit und Spiel auch Schonung erfahren. Achtsame, erfahrene Hundehalter dämpfen behutsam das Temperament überaktiver Hundetypen, die von sich aus kaum zur Ruhe kommen können. Besonders der junge Hund sollte nicht überlastet werden, wenn seine Wirbelsäule noch sehr weich und verletzlich ist. Es versteht sich außerdem von selbst, dass Übergewicht bei den entsprechend anfälligen Rassen unbedingt vermieden werden muss. Achtsame Hundehalter erkennen früh, wenn im Bereich der Hinterhand etwas nicht stimmt. Je früher das Cauda Equina Syndrom festgestellt wird, desto besser ist die Prognose, und desto eher kann auch eine Operation vermieden werden.

Cauda Equina Syndrom ist eine ernste Erkrankung

Es handelt sich um ein schweres neurologisches Syndrom, das sehr schmerzhaft ist und unbehandelt regelmäßig bis zur völligen Lähmung der Hinterhand führt. Am Ende würde nur noch das Einschläfern bleiben. In früheren Zeiten war dies oft auch der einzige Weg, das Leiden des Hundes zu beenden.

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.

Themen-übersicht

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung unserer Dienste. Durch die Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen.

Cauda equina hund lebenserwartung

    Aktuelle Seite:
  • Home »
  • Leistungen »
  • Therapie »
  • Orthopädie
  • » Cauda Equina Syndrom - 'Schäferlähme'

Inhaltsverzeichnis Orthopädie

Cauda Equina Syndrom - 'Schäferlähme'

Mit Cauda-equina (lat. Pferdeschweif) bezeichnet man den letzten Abschnitt des Rückenmarks, der „Nervenautobahn“ die in der Wirbelsäule liegt. Die Nerven, die der Cauda-equina entstammen, sind für die Motorik und Sensibilität der Hinterbeine, des Schwanzes und für die Ausscheidungsorgane wie Blase und Schließmuskel des Enddarms zuständig.

Wenn diese Nerven beschädigt oder in ihrer Funktion beeinträchtigt werden, entsteht das Cauda-equina-Syndrom. Meist handelt es sich um Quetschungen der Nerven. Je nach Ausmaß und Lage des Schadens kommt es zu unterschiedlichen Symptomen, die einzeln aber auch in Kombination auftreten können: Überempfindlichkeit der Lendengegend, Unlust sich zu bewegen, Schmerzen beim Aufstehen, Springen, Treppensteigen oder Anheben des Schwanzes, ständiges Belecken und Beknabbern des Schwanzes, des Hinterns und des Genitales, schleppender Gang bis hin zu Lähmungen der Hinterbeine. Außerdem kann es auch zur Lähmung des Schwanzes, zu Harnabsatzstörungen und zu Kotinkontinenz kommen.

Für das Cauda-equina-Syndrom gibt es viele Ursachen: angeborene Verengungen des Wirbelkanals, Entwicklungsstörungen der Wirbelsäule, Bandscheibenvorfälle, altersbedingte Knochenzubildungen, Verletzungen usw. Auch ein instabiler Übergang von der Lendenwirbelsäule zur Kreuzbein kann die Funktion der Cauda-equina beieinträchtigen.

Die Diagnose des Cauda-equina-Syndroms ist nicht immer einfach zustellen, denn auch andere Krankheiten, wie z.B. Arthrosen des Hüftgelenks oder Prostataerkrankungen, können ähnliche oder gleiche Symptome bewirken. Für eine exakte Diagnose und vor allem für eine einigermaßen sichere Aussage über die Chancen einer Besserung sind daher manchmal aufwändige Untersuchungsmethoden, wie Myelographie, Computertomographie, Magnetresonanzdarstellung oder andere erforderlich.

Wenn der Hund nur wenige Beschwerden hat, ist es eventuell ausreichend seine Bewegung über vier Wochen einzuschränken. Das bedeutet Leinenzwang, nicht Springen und nicht Treppen steigen. Schwimmen und physiotherapeutische Übungen beschleunigen den Heilungsprozess.

Leidet der Hund aber unter Bewegungsstörungen, sollte er schnell operiert werden. Die Operationsmethode richtet sich nach der Ursache und Ausmaß des Cauda-equina-Syndroms. Das Prinzip der unterschiedlichen Methoden ist jedoch das gleiche: die Engstellen werden beseitigt, damit die Nerven nicht mehr gequetscht werden können.

Je schlechter es dem Hund vor der Operation ging, desto schlechter sind auch die Aussichten auf Erfolg. Wichtig ist aber auch, wie lange der Hund schon unter dem Cauda-equina-Syndrom vor der Operation litt. Je eher ein Cauda-equina-Syndrom erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen auf eine Besserung.

Nur Terminsprechstunde (bitte anrufen)

Vormittags vergeben wir nur in Ausnahmefällen

Behandlungstermine, da wir die Zeit von 8:00

bis 12:00 Uhr für unsere Operationspatienten freihalten.

ERLkönig

ERLebnisse, ERLerntes, ERLesenes

Der Anfang vom Ende: Cauda-Equina-Syndrom

Seit gestern hat mich eine grosse Sorge im Griff: Max

MAX an seinem Lieblingsort, dem Wasser, an seinem 15. Geburtstag am 04.01.2009

Max baute in den letzten Tagen sehr ab, brach hinten immer wieder zusammen,

schleifte zu Haus manchmal Hinterteil und Läufe völlig verdreht hinter sich her und kann nur unter größter Anstrengung aufstehen …

Als die Ärztin mir einfühlsam und sachverständig erzählte, womit ich nun zu rechnen habe, hat’s mir die Sprache verschlagen und auf der Stelle die Tränen in die Augen gedrückt

Cauda equina Syndrom hat ein qualvolles Ende. Der Anfang vom Ende kündigt sich an …

Ich bete darum, dass er eines Tages friedvoll einschläft und ich nicht gezwungen sein werde, die Entscheidung über aktive Sterbehilfe fällen zu müssen, um ihm weiteres Leid zu ersparen!

Can’t kill my very best friend.

Allein das kann ich nun noch tun: Verabreichung von zwei RIMADYL Tabletten, gutes Futter (zum ersten Mal koche ich nun für meinen haarigen Freund), 2 mg TRAUMEEL spritzen, keine Gewaltmärsche. Strecke und Dauer bestimmt nun der Hund …

Als stärkeres – damit auch stärker einhergende Nebenwirkungen wie Durchfall und Lethargie – Mittel empfiehlt sich die Verabreichung von PREVICOX 227 mg.

Auf der Heimfahrt vom Arzt war’s grau in grau, alles nass und nebelig, die Scheiben verschmutzt und verregnet (meine Brille nicht minder), und beim Blick in den Rückspiegel trafen mich die Augen meines kleinen Freundes. Mit einer leicht schrägen Haltung seines Köpfchens und den hängenden Plüschohren schien er mich fragen zu wollen: „He, was macht Dich denn so traurig, ich bin doch noch da!“ …

Teilen Sie dies mit:

Gefällt mir:

Ähnliche Beiträge

Beitrags-Navigation

Kommentar verfassen Antwort abbrechen

Ich kann Deinen Schmerz sehr gut verstehen! Mein einer Hund war 18, als sie starb. Sie hat mich von meinem 8. Lebensjahr an begleitet. Schier unvorstellbar, dass sie nicht mehr da sein sollte.

Schlimmer hat es mich bei meinem Schäferhund erwischt, der zwar „nur“ 12 geworden ist, mir aber immer ein Partner war. Irgendwie schienen unsere Seelen gleichgeschaltet und ich habe ihn selbst beerdigt. Ich möchte trotz aller Liebe, oder gerade deswegen, keinen Hund mehr. Der Schmerz sie zu verlieren ist zu doll.

Ich verstehe auch, dass Du hoffst, die Entscheidung nicht selbst treffen zu müssen – aber gerade WEIL wir sie so lieben, sind wir es ihnen schuldig, verantwortungsvoll mit ihnen zu sein.

Ich wünsche Euch beiden nur das Beste und noch eine intensive Zeit zusammen!

Just passing by.Btw, you website have great content!

Don’t pay for your electricity any longer…

Cauda equina hund lebenserwartung

Cauda equina Syndrom und Bandscheibenvorfälle beim Hund

Kürzlich rief mich ein Rat suchender Tierhalter an: er wollte wissen, was von der „Frühkastration“ bei Hunden und Katzen zu halten ist, wie sie angeblich auch seitens universitärer Oberen empfohlen wird. Frühkastration, also die Entfernung der Keimdrüsen vor der Pubertät im Alter von 3-5 Monaten?

„ Das ist alles amerikanischer Quatsch, der hier in Deutschland nachgeplappert wird!“

Wer kennt nicht die Zusammenhänge zwischen Wachstumsstörungen junger Hunde und Katzen, , wie sie durch massenhaften Einsatz von Chemie im Futter hervorgerufen werden, und schwersten orthopädischen Erkrankungen, wie Gelenkdysplasie und instabiler Wirbelsäule?

Wer kennt nicht die Zusammenhänge zwischen pubertärer Entwicklung, dem Auswachsen der Gelenke und der Beendigung des Längenwachstums?

In Lehrbüchern der Physiologie ist es nachzulesen: Der Organismus benötigt die pubertäre, also geschlechtsspezifische Entwicklung, um in natürlicher Weise erwachsen zu werden – sprich auswachsen zu können - indem zum Beispiel sein Knochenskelett sich so entwickelt, wie es seitens des Genoms (bzw. vom lieben Gott) vorgegeben ist, mit dem Ziel gesunder Knochen und Gelenke, mit dem Ziel gesunder Organe und eines ungestörten hormonellen Gleichgewichts.

Die Verhinderung der Pubertät eines Säugetiers durch Frühkastration ist leider ein entscheidender Schlüssel zu seiner frühen oder mittelfristiger Verkrüppelung. Na fein – nicht alles, was da aus den USA „herüberkommt“ ist so toll! Wer verkrüppelt schon wissentlich gern seine Hunde und Katzen – und „verpasst“ ihnen instabile Gelenke, die arthrotisch werden?

Die Wirbelkette hat auch Gelenke. Es sind die so genannten Facetten oder auch Seitengelenke der Wirbel. Es handelt sich um Schiebegelenke, die, wenn sie nicht richtig ausgebildet sind, zu einer „Wackelwirbelsäule“ führen mit allen unsäglichen Folgen der Bandscheibenaufquellungen – sprich: Bandscheibenentzündungen.

Hauen Sie sich mal mit dem Hammer mehrfach auf den Daumen. Der wird tatsächlich größer. So ergeht es auch den Bandscheiben, die durch eine „Wackelwirbelsäule“ unphysiologisch traumatisiert werden und zu schweren Schmerzen bis hin zu Lähmungen Anlass geben.

Sicher, der Einsatz von Antiphlogistika wie Rimadyl und Co. kann hilfreich sein. Sie verkleinern das Schmerzbild – vorübergehend. Aber allein durch einen Spinalkatheter in den Periduralraum eingebrachte Medikamente können die aufgequollenen Bandscheiben so verkleinert werden, dass sie nicht mehr auf die Nervenwurzeln oder das Rückenmark drücken.

Aber was dann? Was passiert an der „übernächsten Ampel“? Die Ursache - die Instabilität innerhalb der Wirbelsäule - ist nicht beseitigt worden.

Richtig: Die lasergestützte Verdampfung der Bandscheibenkerne auffälliger und durch die Spinalkatheter-Therapie wieder verkleinerter Bandscheiben ist eine Lösung. Sie ist ein Weg.

Ein anderer Weg ist die „dorsale Laminektomie“, also die Entfernung des Wirbeldaches über der aufgequollenen Bandscheibe. Diese Methode greift besonders beim Cauda equina-Syndrom und bei fortschreitenden Lähmungen, hervorgerufen durch Bandscheibenvorfälle.

Was macht man aber, wenn Bandscheiben in größerer Zahl aufgequollen sind und „an der nächsten Straßenecke“ weiter zu Lähmungen führen (können)?

Wir sind dazu übergegangen, V2A-Rundstahl in der Stärke 3 bis 5 mm in verschiedenen Längen auf die betroffenen Wirbelkörpern zu legen, ihn an deren Dornfortsätzen mit orthopädischem Draht so zu befestigen, dass eine unphysiologische Beweglichkeit im Bereich der Zwischenwirbelräume vollständig reduziert wird.

Das Ergebnis: Die auffälligen Bandscheiben werden meist auch ohne medikamentelle Hilfe kleiner und kleiner – das Krankheitsbild der Discospondylitis heilt bis zur Beschwerdefreiheit ab, gut feststellbar über eine Myelographie.

Die oben beschriebene Methode wird auch bei dem Cauda equina-Syndrom angewendet: Nach erfolgter dorsaler Laminektomie werden die Dornfortsätze des 6. und 7. Lendenwirbels und weiter die Dornfortsätze des Steißbeins durch einen V2A – Rundstab miteinander verbunden. Auf diese Weise kommt der Prozess der Discospondylitis zwischen dem 7. Lendenwirbel und dem Steißbein (L7-S1) zur Ruhe. Das kranke Bandscheibengewebe schwillt ab.

Eine tolle Erfindung? In der Humanmedizin werden instabile Wirbelkörper schon seit undenklichen Zeiten auf diese Weise stabilisiert. Es handelt sich um einen recht einfachen chirurgischen Eingriff, der uns beweist, dass man nie aufhören sollte, selbständig zu denken.

Wenn denn schon die bekannte „Cauda equina-Op“ durchgeführt wird, ist es eine Kleinigkeit, die oben beschriebene Wirbelkörper-Stabilisierung durchzuführen. In der Veterinärmedizin spricht man neuerdings von Vertebral-Verblockung. Siehe hierzu auch die Transiliale Vertebral Verblockung nach Müller, ein Verfahren, das die Logik der L7-S1 Stabilisierung in sich trägt, jedoch ausschließlich unter permanenter Röntgen- oder MRT-Kontrolle durchführbar ist.

Die Kosten der oben beschriebenen >erweiterten Cauda equina-Operation< mit V2A-Stahl liegen bei cirka 300 € zuzüglich Narkosekosten also maximal bei 400 € zzgl. Mehrwertsteuer.

Dirk Schrader, Hamburg

Tierärztliches Institut für angewandte Kleintiermedizin

Tierärztliche Gemeinschaft für ambulante und klinische Therapien

Dirk Schrader I dr. Steven-F. Schrader I dr. Ifat Meshulam I Rudolf-Philipp Schrader I dr. Itamar Tsur

Tierarztpraxis Nidderau Dr. Rogalla & Dr. Rummel

Cauda Equina Kompressionssyndrom

Synonym: degenerative lumbosakrale Stenose (DLSS)

DSH mit Cauda – equina mit typisch schlaff hängender Rute

LAHMHEITEN der Hintergliedmaßen aufgrund von HD, Hüftarthrose, Bandscheibenvorfälle ( z.B. Dackellähme ) u.a. sind den meisten Hundebesitzern ein Begriff, doch die Bewegungsstörung der Hinterhand durch Kompression der Cauda – equina, wie wir sie häufig bei großen Hunderassen finden, ist nach wie vor wenig bekannt.

Als Cauda- equina wird die hintere Aufzweigung des Rückenmarks in verschiedene Nervenbündel bezeichnet (u.a. Ischiasnerv, Schwanznerven).

Beim Hund verlaufen diese Nerven über die Länge von ein bis zwei Wirbelkörper im Wirbelkanal und treten dann aus den Zwischenwirbellöchern aus.

Sie versorgen Teile der Muskeln der Hinterbeine, die Schwanzmuskulatur und regeln den Kot- und Harnabsatz. Der Übergang vom letzten Lendenwirbel (L7) zum Kreuzbein ist im Vergleich zur restlichen Wirbelsäule sehr beweglich, und ausgerechnet hier ist der biodynamische Punkt, wo die Kraft von den Hinterbeinen beim Schub nach vorne übertragen wird.

Das Cauda-equina- Syndrom ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von Erkrankungen des Übergangs der Lendenwirbel zum Kreuzbein, die zu einer Schädigung (Druck, Quetschung, Schwellung, Entzündung) dieses Rückenmark- Nervengebietes führen.

Durch die Instabilität im lumbo-sakralem Wirbelbereich können folgende

pathologischen Veränderungen hervorgerufen werden:

  • reaktiven Verdickung des Ligamentum flavum und des Lig. Longitudinale dorsale (Bänder, die die Wirbel verbinden)
  • sekundäre Protrusion des Anulus fibrosus (kleiner Bandscheibenvorfall)

lumbosakrale Stufenbildung

  • von ventral nach lateral umgreifende Spondylosen (Verknöcherung der Wirbelgelenke) von L7 und S1

    Pfeile zeigen die Quetschung der cauda equina an der Stenose: myelographische Röntgenaufnahme

    All diese Veränderungen haben zur Folge, dass das Rückenmark zusammengedrückt wird, und es somit zu typischen neurologischen Ausfallerscheinungen führt.

    Betroffen sind vor allem große Rassen, am häufigsten der Deutsche Schäferhund, wobei zu berücksichtigen ist, das diese Rasse statistisch unter den großen Rassen am weitesten verbreitet ist.

    In der Regel treten die ersten klinischen Symptome ab dem 6. Lebensjahr auf, doch können auch jüngere (1 Jahr) und ältere Hunde (10 Jahre) erkranken. Die Krankheitssymptome entwickeln sich meist langsam über Wochen bis Monaten.

    Leitsymptome

    Die Hunde zeigen Schmerzen beim Aufstehen, weigern sich ins Auto zu springen, verweigern den Gehorsam bei Hindernissen oder bei der Mannarbeit, wollen nicht an der Kruppe angefasst werden und das Aufbiegen der Rute ist hoch schmerzhaft.

    Das sind alles Bewegungen, bei denen der Lendenwirbel- Kreuzbeinbereich stark belastet wird.

    Abgeschliffene Krallen bei einem DSH

    Im weiteren Verlauf haben die Tiere Mühe aufzustehen, stehen schwach auf der Hinterhand, zeigen eine einseitige oder beidseitige Lahmheit (später sogar Lähmung) der Hintergliedmaße, laufen sehr untaktisch, schwankend, schleifen die Krallen ab, haben eine ohne Tonus hängende Rute – und noch später verlieren sie die Kontrolle über den Harn- und Kotabsatz.

    Hunde mit derart fortgeschrittenen Veränderungen haben schlechte Aussichten auf Heilung.

    Es ist sehr wichtig die Cauda equina von anderen Krankheiten, insbesondere Hüfterkrankungen, Frakturen, Tumore des Rückenmarks abzugrenzen.

    Grundvoraussetzung ist die ausführliche neurologische Untersuchung. Typischerweise können folgende Befunde erhoben werden:

    • Die Überprüfung der Reflexe der Hinterhand sind normal bis herabgesetzt
    • Die Propriozeption (Bewusstsein darüber, wie die Gliedmaße im Raum steht) ist gestört, d.h., der Hund korrigiert die auf den Pfotenrücken aufgesetzte Pfote nicht nach
    • Das Tiefenschmerzempfinden ist nicht gestört.

    typisches Überköten der Pfoten (rechts hinten), unkontrollierter Harnabsatz

    Im Anschluß an die klinisch- neurologische Untersuchung werden Röntgenaufnahmen in Narkose angefertigt. Sichtbar werden die Stufenbildung zwischen letztem Lendenwirbel und Kreuzbein, Spondyloarthrosen, manchmal sind auch die Verdickungen der Bänder und Bandscheibenvorfälle erkennbar.

    Die endgültige Diagnose kann mit einer Kontrastuntersuchung wie der Myelographie und den technisch aufwendigen Untersuchungen der Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) gestellt werden. Manchmal allerdings kann erst die Chirurgie die letzte korrekte Aussage machen!

    Je nach Ausprägung der Symptome wird zunächst eine symptomatische und entzündungshemmende Therapie eingeleitet.

    Dabei kommen gleichermaßen mit den Medikamenten zusätzliche Methoden wie Akupunktur, Magnetwelle, Physiotherapie zur Anwendung.

    Durch elektrische Impulse werden die Nervenleitungen aktiviert

    Ziel ist immer die Reduktion der Schmerzen und ein nachfolgender Muskelaufbau, damit der Hund sich wieder besser auf der Hinterhand trägt.

    Auch eine Operation ist in Betracht zu ziehen, vor allen in den Fällen, bei denen die Hoffnung besteht, die komprimierende Ursache chirurgisch beseitigen zu können. Der Erfolg des chirurgischen Eingriffs ist sehr stark abhängig von der Grunderkrankung!

    Siehe auch: Fall des Monats Juli 2004: Cauda Equina Syndrom

    Artikel über

    Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Arkadenhof

    Dr. Rogalla & Dr. Rummel

    Am Steinweg 18 - 20

    61130 Nidderau (Heldenbergen)

    Tel. 06187 - 27 300

    Fax 06187 - 27 301

    8.00 - 13.00 Uh und 15.00 - 18.00 Uhr

    Mittwoch nachmittags geschlossen

    Sondertermine nach Vereinbarung

    Aktuelle Neuigkeiten aus der Praxis

    Februar 2018

    Wau, da bin ich wieder und freue mich darüber, das.

    Das Cauda equina-Syndrom

    Arkan, ein Deutscher Schäfer, ist ein Vollblut-Gebrauchshund. Beim Training für den Schutzdienst und bei Einsätzen als Polizeihund zeigt er durchwegs überdurchschnittliche Leistungen. Seine Freude an der Arbeit teilt er mit seinem Besitzer, der viel Zeit und Engagement in Arkans Erziehung und Ausbildung investiert hat. Eigentlich steht der Hund im Alter von knapp 6 Jahren auf dem Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit. Doch seit einiger Zeit sind Probleme aufgetaucht, die seinem Besitzer Sorgen bereiten. Nach dem Training oder längeren Einsätzen zeigt Arkan eine nicht zu übersehende Mühe in den Kombi zu springen und die Treppe von der Garage in die Wohnung hochzusteigen. Anfangs war das Problem anderentags meist wieder vergessen und liess sich daher leicht verdrängen. Doch seit bei der Mannarbeit, beim Sprung nach dem Piqeur, dieses Aufjaulen und Anziehen des einen Hinterlaufs aufgetaucht ist, lässt sich nicht mehr ignorieren, dass Arkan an einem Problem leidet.

    Aufgrund dieser Vorgeschichte besteht ein starker Verdacht, dass Arkan am so genannten Cauda equina-Syndrom leidet ( Cauda equina Kompressionsyndrom CEK ). Die mit Abstand häufigste Ursache für ein CEK, ist die degenerative lumbosakrale Stenose, an der gehäuft männliche Deutsche Schäferhunde mit einem Signalement wie Arkan erkranken. Schmerzen, die immer wieder beim Durchstrecken der Wirbelsäule auftreten, sind das Frühsymptom bei dieser Rückenerkrankung. Neben der degenerativen lumbosakralen Stenose gibt es andere Krankheiten, die ebenfalls zu den Symptomen eines CEK führen können. Dazu gehören eine angeborene Verengung des Spinalkanals (idiopathische Stenose), Missbildungen des lumbosakralen Übergangs, Frakturen und Luxationen, Entzündungen von Nerven und Wirbelknochen, Tumore und Infarkte in dieser Region. Durch verschiedene Artikel in der „Hunde-Presse“ und eigene leidvolle Erfahrungen sind vor allem Besitzer von Sport- und Arbeitshunden auf das Thema „Cauda equina“ sensibilisiert worden, und Fragen zu dieser Erkrankung werden immer häufiger gestellt. Vor allem Leute aus Kreisen der Schäferhunde-Züchter, Diensthundeführer und der Hundesportler wollen wissen, was zur Früherkennung und Verhütung des Cauda equina-Syndroms infolge einer degenerativen lumbosakralen Stenose getan werden kann.

    Die Durchsicht der Veröffentlichungen zum Thema bestätigt, dass der Deutsche Schäferhund zahlenmässig die Liste der Patienten anführt. Allerdings kann das Problem auch jede andere Hunderasse betreffen und Rassen wie der Labrador und Golden Retriever sind im Patientengut des Autors ebenfalls häufig vertreten. In erster Linie sind es mittelgrosse und grosse Hunderassen, die von der Erkrankung betroffen sind. Der Körperbau lässt aber keine Schlüsse auf ein höheres Erkrankungsrisiko zu. Dass die stark gewinkelte Hinterhand und die abfallende Rückenlinie des Deutschen Schäferhundes die Entstehung der Krankheit begünstigen, trifft nicht zu.

    Dieser Artikel ist erschienen im Hundemagazin

    Verlangen Sie eine Probenummer unter Tel. 044 / 835 77 35

    Dr. Frank Steffen, Diplomate ECVN

    Departement für Kleintiere, Universität Zürich

    Tierklinik Obergrund, Luzern

    Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin *** Association Suisse pour la Médecine des petits Animaux

    Associazione Svizzera per la Medicina dei Piccoli Animali *** Swiss Association for Small Animal Medicine

    Cauda Equina Erfahrungsbericht

    Eine nicht wirklich schöne Diagnose lautet Cauda Equina. Dieser Artikel dient nicht der Aufklärung oder Erklärung zum Cauda Equina Syndrom sondern soll ein Erfahrungsbericht aus der Praxis sein, um Betroffenen Hundehaltern ggf. aufzuzeigen was nach einer Cauda Equina OP auf sie zukommt.

    Wer sich dennoch über Cauda Equina informieren will findet HIER eine gute Beschreibung.

    Die Diagnose Cauda Equina erhielt ich bei meinem Schäferhund bereits als er etwa 3 Jahre alt war. Von einer OP wurde mir zu dem Zeitpunkt von mehreren Tierärzten abgeraten, da es meinen Hund nicht beeinträchtigte im täglichen Leben, wenn man auf Dinge wie Sprünge oder blitzartige Stoppbewegungen z.B. beim „Ball werfen“ verzichtet. Weiterhin konnte mir damals kein Tierarzt sagen ob das Cauda Equina Syndeom durch eine OP verbessert werden kann oder es sogar nach einer OP schlimmer wird, was scheinbar durchaus möglich ist bei einer Cauda Equina Diagnose.

    5 schöne Jahre trotz Cauda Equina

    So war es dann auch und es vergingen 5 Jahre, in denen ich auf die o.g. Dinge im Alltag verzichtete und das Cauda Equina Syndrom machte sich äußerlich in keinster Weise bemerkbar. Regelmäßiges Vorstellen beim Tierarzt bestätigte, dass mein Hund keine Schmerzen bzgl. Cauda Equina habe.

    Im Mai 2012, von einer Stunde auf die Andere konnte mein Hund plötzlich nicht mehr richtig laufen. Seine Hinterläufe konnte er nicht mehr strecken. Kein schöner Anblick, jeder Versuch zu laufen kam einer Quälerei gleich. Ich fuhr sofort zum Tierarzt und wurde direkt zur Tierklinik verwiesen wo ich am nächsten Tag sofort hinfuhr. Dort wurde ein MRT gemacht und die Diagnose Cauda Equina bestätigte sich. Nun war eben der Punkt erreicht wo die Kalkablagerungen die Nerven berührten und außer Gefecht setzten.

    In diesem Stadium gibt es laut Tierarzt keine weitere Alternative mehr zur Cauda Equina OP. 4 Tage später erhielt ich einen Termin und die Cauda Equina OP wurde durchgeführt. Natürlich gibt es , wie bei jeder anderen OP auch Risiken – die Cauda Equnina OP verlief jedoch ohne Komplikationen.

    Da mein Hund nach der OP nicht direkt eigenständig laufen konnte wurde mir gezeigt wie ich ihn unterstützen kann. Dazu nahmen wir ein eingerolltes Handtuch welches wir unter seinem Bauch herführten und dann oben an den beiden Enden festhielten und ihm damit eine Unterstützung gaben.

    In den nächsten 14 Tagen durfte ich 3 Mal täglich, für 10 Minuten an kurzer Leine mit ihm spazieren gehen. Die restliche Zeit sollte er am besten ruhen. Leicht gesagt das einem sehr triebstarken Hund zu vermitteln. Zum Glück liebt mein Hund das Auto und auch in jede Box muss er unbedingt rein was es mir recht leicht machte. In den nächsten 2 Wochen lebte er also in einer Dusche in unserem Hauswirtschaftsraum, die wir mit einem Kindergitter sicherten und es ihm schön gemütlich machten mit Kissen und Decken. Das klappte ganz hervorragend und war er dort drinnen nahm er sich die Ruhe die er haben sollte.

    Ein Problem war jedoch, dass er sein Urin nicht halten konnte, es lief einfach so raus. Der Tierarzt sagte, dass dies durchaus normal sein kann nach solch einer Cauda Equina OP und schloss andere Erkrankungen aus. Dementsprechend wechselte ich ca. 15 Mal am Tag seine Decken und Handtücher, damit er es trocken und angenehm hat. Ja das waren schon so 2-3 Wäscheladungen am Tag.

    Nach etwa 14 Tagen lief er schon wieder recht gut und es war keine Unterstützung mit einem Handtuch mehr nötig. Aber er wurde weiterhin nur an kurzer Leine geführt um nichts zu riskieren. Etwa 2 Wochen später stellte sich auch die Inkontinenz schlagartig ein.

    Physiotherapie nach Cauda Equina OP

    Durch die lange Liegezeit nach einer Cauda Equina OP kommt es zu Muskelabbau und der Tierarzt hat eine Physiotherapie empfohlen. Leider konnte ich diese mit meinem Hund nicht durchführen da er sich nicht von Fremden anfassen lässt. In diesem Fall hätte es einfach nichts gebracht, da er sich versteift und die Physiotherapie nicht Ihren Zweck erfüllt hätte. Ich kompensierte das, nach Rücksprache mit dem Tierarzt durch Schwimmübungen, was hervorragend geklappt hat.

    Alles in allem nahm die Genesung einen sehr positiven Verlauf. Irgendwann konnte die Leine verlängert werden und nach etwa 3 Monaten lief er schon wieder ohne Leine. Jedoch musste ich hier besonders aufpassen wo ich dies zulasse, da er trotz seiner Einschränkung keinen Halt vor einer vorbeikommenden Katze gemacht hätte.

    Insgesamt war ich damals in großer Sorge und heute bin ich froh, dass es ihm wieder so gut geht. Natürlich kann er nicht mehr so wie vorher und die ein oder andere Kurve die er läuft sieht etwas wackelig aus aber ich bin froh, dass er scheinbar völlig schmerzfrei seinen Alltag meistern kann und hoffe das dies noch einige Jahre andauern wird!

    Wenn der Artikel hilfreich für Dich war und Dir gefallen hat würde ich mich sehr über 5 Sterne von Dir freuen:

    Die tiermedizinischen Informationen auf hunde-erziehen.com stellen keine ärztlichen Beratungen dar noch haben sie den Zweck, den Tierarzt-Besuch, d.h. eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Tierarzt, zu ersetzen. Sie dienen ausschließlich der Information des Nutzers und sollen weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung von Tieren auffordern. Bei gesundheitlichen Problemen ist ein Tierarzt aufzusuchen.

    Meine 7 besten Tipps zur Hundeerziehung!

    Tragen Sie einfach Ihre E-Mail Adresse ein und ich sende Ihnen kostenlos das eBook mit den 7 besten Tipps zur Hundeerziehung!

    Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

    4 kostenlose Videos zur Hundeerziehung!

    Trag einfach Deine  E-Mail Adresse ein und wir senden Dir kostenlos die 4 Videos zur Hundeerziehung zu!

    Erfahrungsbericht Cauda Equina Syndrom: Abhilfe schaffen mit Physiotherapie

    Mein Name ist Christina Fiebig, ich bin 33 Jahre alt und zu mir gehört meine 8 jährige Schäferhündin Dori. Ich möchte gerne über meine Erfahrungen mit der Physiotherapie bei meiner Hündin mit Cauda Equina Syndrom berichten. Ich hoffe, es hilft weiteren Hundebesitzern und Ihren Hunden, sich zu entscheiden, eine Physiotherapie zu beginnen.

    Im Sommer 2013 zeigte meine Hündin die ersten Symptome. Sie taxierte plötzlich an der Hürde und sprang nicht mehr gerne ins Auto. Auch die hinteren Pfoten schleiften ab und zu über den Asphalt. Anfangs dachte ich mir, sie hätte sich vielleicht beim Springen verletzt oder eine Entzündung im Rückenbereich und wir behandelten sie mit Traumeel. Ich nahm sie sofort aus dem Schutzhundesport und ging erst einmal nur spazieren.

    Die Expander dienen des Trainings der Hinterhand.

    Leider half das Traumeel (Anmerkung der Redaktion: Traumeel beinhaltet eine Kombination homöopathischer Wirkstoffe) nicht und meine Tierärztin machte ein Röntgenbild mit Verdacht auf Spondylose. Dieser Verdacht bestätigte sich nicht und als das Absetzen der Schmerzmittel wieder zu einer Verschlechterung des Zustandes führte, entschied ich mich dazu, ein CT vom Rücken machen zu lassen.

    Die Diagnose war erst einmal ein Schock. Das CT zeigte 4 Bandscheibenvorfälle entlang der gesamten Wirbelsäule. Die Bandscheibenvorfälle befinden sich im Bereich der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule. Der schlimmste Vorfall sitzt leider im Bereich der Cauda Equina.

    Behandlungsmöglichkeiten bei degenerativer lumbosakraler Stenose (DLSS)

    Als ich den ersten Schock verdaut hatte, machte ich mir Gedanken über die weitere Behandlung. Da die Symptome noch nicht sehr weit fortgeschritten waren, wollte ich nicht gleich eine Operation in Betracht ziehen und auch seitens der Tierklinik wurde mir erst einmal nicht zu einer Operation geraten. Ich fragte mich allerdings, welche weiteren Optionen mir zur Verfügung stehen würden.

    Dori genießt sichtlich die Physiotherapie

    Kurz vor dem CT traf ich eine sehr nette Physiotherapeutin. Ich erklärte ihr die Symptome und sie hat mir geraten, mich nach dem CT bei ihr zu melden und es mit einer physiotherapeutischen Begleitung zu versuchen. Wir trafen uns das erste Mal kurz nach dem CT und begannen im November 2013 mit der physiotherapeutischen Behandlung. Anfangs waren es kurze Behandlungsabstände und Dori wurde erst einmal mit Massagen gelockert, um die Verspannungen zu lösen. Die ersten Erfolge konnte man damals schon sehr schnell erkennen.

    Mittlerweile wird Dori einmal im Monat behandelt. Sie bekommt eine Massage, eine Lasertherapie und seit kurzem haben wir auch die Möglichkeit, ein Unterwasserlaufband zu nutzen. Zwei Mal in der Woche benutzen wir zusätzlich Expander, die Dori beim Spaziergang trägt. Sie tragen wesentlich dazu bei, die Hinterhandmuskulatur zu stärken und zu erhalten.

    Die Nutzung des Unterwasserlaufbandes ist Teil der Physiotherapie.

    Meine Hoffnungen, dass es Dori durch die Physiotherapie besser geht, wurden in hohem Maße übertroffen. Es wurden ihr nicht nur der Großteil der Schmerzen genommen, sie kann auch wieder rennen und sich frei bewegen. Sie kommt die Treppen wieder ohne Schmerzen hoch, ihre Pfoten schleift sie nur noch sehr selten und meist kurz vor Ablauf der 4 Wochen, also kurz vor der nächsten Behandlung. Es ist großartig, die großen Erfolge der Physiotherapie zu sehen, denn sie hat das Lächeln meines Hundes zurück gebracht.

    Natürlich können wir den Schutzdienst nicht mehr ausüben und die Unterordnung findet ohne Sprünge statt. Sie ist nicht mehr für den Schutzhundesport geeignet, aber wir longieren regelmäßig und sind fleißig in der Fährte.

    Nach dieser Diagnose hätte ich niemals geglaubt, meinen Hund wieder so bewegungsfreudig zu sehen und ich hoffe, wir haben noch viele schöne, gemeinsame Jahre. Ich werde sie bis an ihr Lebensende weiterhin physiotherapeutisch begleiten lassen und vielleicht haben wir das Glück, die Operation niemals zu brauchen. Das wäre ein großartiger Erfolg.

    Physiotherapie als Alternative zur Operation

    Ich kann jedem Hundebesitzer nur raten, die Physiotherapie als Alternative zur Operation zu versuchen und hoffe, durch meinen Bericht einen Teil dazu beigetragen zu haben.

    Bedanken möchte ich mich bei meiner Physiotherapeutin Jacqueline Stock von Rundum Tier Gesund. Ich freue mich über die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ich bin guter Dinge, das wir es gemeinsam schaffen, Dori bis ins hohe Alter fit zu halten und wir bis an ihr Lebensende keine Rückenoperation benötigen. Das ist mein größter Wunsch.

    Autorin: Christina Fiebig

    Hat dir der Artikel gefallen? Sag es uns und bewerte ihn mit den Sternen.

    4,43 von 5 Punkten, basierend auf 23 abgegebenen Stimmen.

    • Schlagworte
    • Bandscheibenvorfall
    • Cauda Equina Syndrom
    • Deutscher Schäferhund
    • Gesundheit
    • Operation
    • Physiotherapie

    Verwandte ArtikelMehr vom Autor

    Wie du einen guten Tierarzt findest

    Wenn der Hundebuggy unangenehm wird: Vorurteile unter Hundehalter

    Allergie bei Hunden

    11 Kommentare

    Habe deinen Bericht gelesen, wo ist die Therapeutin zu Hause?

    Bitte schreib mir bald zurück!

    es tut mir sehr leid, ich habe gerade erst dein Kommentar gelesen. Meine Physiotherapeutin hat ihre Praxis in Mainz.

    durch Zufall bin ich eben auf diesen Artikel gestoßen und ich muss ehrlich sagen, sie haben vollkommen Recht.

    Meine Schäferhündin, hat ebenfalls Cauda Equina..erkannt haben wir es mit 10,5 Jahren..sie konnte allerdings noch springen, aber das Hinterbein hat geschliffen….jetzt einige Monate später mit viel Physiotherapie ( überwiegend Massage und Unterwasserlaufband ) und das einmal die Woche zusätzlich Schwimmen und laufen..können wir nur staunen..alles besser geworden..Physiotherapie ist eine unglaublich tolle Sache..bis an ihr Lebensende braucht sie das allerdings schon..ich kann es auch nur empfehlen und alle die zu geizig dafür sind, denen gehört kein Hund. Ich lobe ihren Artikel und kann alles nur bestätigen..Liebe Grüße Ulrike Arnold

    Mittlerweile ist der Artikel schon 1 1/2 Jahre alt und ich möchte gerne ein Update von Dori schreiben:

    Ihr geht es weiterhin sehr gut und durch die Physiotherapie bleibt sie hoffentlich noch sehr lange so fit und agil. Ich bin weiterhin absolut überzeugt von unserem Weg und empfehle die Physiotherapie zu 100%!

    bei meinem Pudel-Shepheard Mix wurde auch Cauda-equina festgestellt. Sie ist erst 4 Jahre alt .Wir haben anfänglich mit Spritzen therapiert die auch gut angeschlagen haben , jetzt bekommt sie zusätzlich Alfavet und der Zustand ist wieder top.Mich würde interessieren wie Sie das mit den Expandern gemacht haben zur Kräftigung der Muskulatur.Eine Antwort an *** (Anmerkung: Der Redaktion: Mailadresse aus Datenschutzgründen entfernt) wäre nett.

    Guten Tag Herr Hein,

    Ich habe in Zusammenarbeit mit meiner Physiotherapeutin die Expander eingestellt und sie hat mir die Expander auch besorgt. Ich würde Ihnen und Ihrem Hund eine regelmäßige Physiotherapie empfehlen. Dieser kann Sie bei diesem Thema auch beraten.

    habe eine Frage zu den Expandern…haben sie ihre von der Firma Biko, weil das die einzigen sind die ich finde

    Ja meine Expander sind von der Firma Biko.

    Darf ich fragen, was deine Hündin für ein Geschirr trägt und ob du sie zusätzlich mit der Ernährung/Zusatzprodukten und Homööpathie unterstützst und wenn ja mit welchen Produkten?

    Das Geschirr ist von K9.

    Ich gebe ihr Grünnlippmuschelextrakt dazu und wenn sie mal schlechter läuft, bekommt sie Arnika und Traumeel.

    bin gerade auf Ihre Beiträge gestoßen und stehe vor einem riesigen Problem.

    Bei unserem 7 jährigen Australian Shepherd besteht der Verdacht auf Cauda Equina (zeigt bereits im linken Fuss kaum mehr eine Reaktion ). Haben diverse Ärzte gefragt und auch eine Physiotherapeutin hier gehabt. Nun soll er am 07.10. operiert werden und ich bin mir nach wie vor nicht sicher was das richtige ist.

    Durch die Lähmung ist er kaum noch in der Lage selbständig aufzustehen. Hat daher jemand Erfahrung mit Physio wenn bereits eine Lähmung eingetreten ist.

    Anzumerken ist noch das er bereits zwei Knie Operationen hatte (im Februar diesen Jahres wurde der Meniskus entfernt).

  • Комментариев нет:

    Отправить комментарий

    Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...