среда, 30 мая 2018 г.

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Anämie beim Hund

Die Anämie (Blutarmut) ist zunächst ein klinischer und diagnostischer Befund, der wenig über die Ursachen dieses Zustandes aussagt. Gesucht werden muss in diesem Zusammenhang eine Grundkrankheit. Es kommen sowohl sehr schwerwiegende Erkrankungen, akute und chronische Ursachen wie auch weniger ernste Mangelzustände als ursächlich in Frage. Unter Umständen macht die Anämie eine sehr umfangreiche Diagnostik notwendig. Eine Rassedisposition für die Anämie an sich als Zustand besteht nicht. Jedoch erkranken beispielsweise Old English Sheep Dog, Cocker Spaniel und Pudel häufig an einer bestimmten Form der hämolytischen Anämie, die auf eine Autoimmunerkrankung zurückgeht. Basenji, West Highland Terrier, Cairn Terrier sowie Beagle neigen zum Pyruvatkinasemangel. Pyruvatkinase ist ein für den Zellstoffwechsel essentielles Enzym. Fehlt es, werden die roten Blutkörperchen schneller abgebaut, was ebenfalls in eine Anämie einmündet.

Was ist eine Anämie beim Hund?

Der klinische Zustand der Blutarmut ist durch einen Erythrozyten-Mangel, respektive durch eine geringe Konzentration von Hämoglobin gekennzeichnet. Erythrozyten sind die roten Blutkörperchen. Ihre Hauptaufgabe ist der Sauerstofftransport im gesamten tierischen Organismus. Sie werden im Rückenmark gebildet. Hämoglobin ist der eisenhaltige Farbstoff, der den Erythrozyten ihre rote Färbung gibt. Mangelzustände in diesen Bereichen führen zu einem Sauerstoffmangel im Körper des Tieres. Daraus können sich längerfristig Organschäden ergeben. Außerdem kann der Sauerstoffmangel für das Tier lebensbedrohliche Zustände erreichen. Beim gesunden Hund sind die Neubildung und der "Verbrauch" an roten Blutkörperchen im Gleichgewicht. Der Anteil der Erythrozyten am Gesamtblut wird als Hämatokrit bezeichnet. Normale Hämatokrit-Werte beim Hund bewegen sich zwischen 44-57%. Die normale Lebensdauer der Erythrozyten beträgt bei Hunden etwa 100 Tage.

Die Arten der Anämie

Man unterscheidet regenerative und nicht-regenerative Anämien. Beide Krankheitsbilder unterscheiden sich im Hinblick auf die erkennbare Ursache der Blutarmut.

Typische Symptome einer Anämie

Es werden die oben genannten klinischen Befunde festgestellt.

Betrachtet man die Funktion der roten Blutkörperchen, werden darüber hinaus Begleitsymptome eines Mangels in diesem Bereich schnell verständlich. Betroffene Hunde leiden an Müdigkeit, Schwäche und /oder Appetitlosigkeit. Die Hunde schlafen mehr als gewöhnlich. Häufig wirken die Schleimhäute blass und die Atemfrequenz kann erhöht sein, weil sich der Sauerstoffmangel manifestiert. Bei einigen Formen der Krankheit tritt Blut Urin auf (Pigmenturie). Fieber ist möglich. Geschwollene Lymphknoten, eine vergrößerte Milz und eine vergrößerte Leber können festgestellt werden. Auch Muskelschwellungen kommen in Betracht. Problematisch ist die Symptombildung, weil die Grundkrankheit ihrerseits Symptome aufweist.

Ursachen einer Anämie

Hier muss nach der Form der Anämie unterschieden werden.

  1. Infektionen (Zum Beispiel mit Piroplasmose- Hundemalaria-Erregern),
  2. Mechanische Störungen im Blutfluss durch Parasiten,
  3. Medikamente (zum Beispiel das Immunsuppressivum Azathioprin) oder Vergiftungen,
  4. Tumore und Autoimmunerkrankungen.

Nicht-regenerative Anämie: Vielfältige Ursachen sind möglich. Hier muss das Blutbild Aussagen zu einer Beteiligung des Knochenmarks machen. Ist das Knochenmark beteiligt, kommen vor allem onkologische Befunde in Betracht (Krebserkrankungen). Ist das Knochenmark nicht beteiligt, sollte man an

  1. Schwächungen und Erkrankungen innerer Organe wie Leber-, Pankreas- und Niereninsuffizienz,
  2. Stoffwechselstörungen wie Diabetes,
  3. Mangelversorgung wie Eisenmangel,
  4. Chronifizierte Entzündungen

Diagnostik

Aufgrund der vielen möglichen Ursachen für eine Blutarmut ist die Diagnostik sehr bedeutsam. Bereits bei Verdacht auf eine Anämie muss der Tierarzt hinzugezogen werden. Ein umfassendes Blutbild gibt erste Hinweise darauf, dass überhaupt eine Anämie gegeben ist und möglicherweise auch auf deren Ursachen. Unregelmäßigkeiten bei Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und Thrombozyten (Blutplättchen) deuten auf eine Beteiligung des Knochenmarks hin. Der Anteil am Gesamteiweiß und die Serumfarbe geben Hinweise darauf, ob man es mit Blutungen zu tun hat oder mit einer hämolytischen Anämie. Die Größe der roten Blutkörperchen variieren ebenfalls nach der Ursache der Blutarmut. Sind sie bei chronischen Infektionen oft verkleinert, findet man bei Lebererkrankungen zum Beispiel of vergrößerte vor. CT und MRT können versteckte Blutungen, Organschäden und ähnliche Ursachen für die Blutarmut genauer aufzeigen. Eine vergrößerte Milz deutet regelmäßig auf eine hämolytische Anämie aufgrund einer Autoimmunerkrankung hin. Der Nachweis bestimmter Parasiten und Toxine im Labor kann ebenfalls die Ursache finden helfen. Der beteiligte Tierarzt braucht eine gewisse Erfahrung und Strategie, um bei der Ursachenforschung zeitnah fündig zu werden. Diagnostische Maßnahmen können erhebliche Kosten verursachen. Es kommt vor, dass Fieber beim Hund zu einer vorübergehenden Anämie führt, was Untersuchungsergebnisse verfälschen kann.

Behandlung der Anämie

Die Behandlung richtet sich nach der Grunderkrankung. Regelmäßig ist die Anämie ein Zustand, der immer in die Hände eines Tierarztes gehört und sich der alternativen Behandlung entzieht. Das gilt im Übrigen auch für die typischen Grunderkrankungen.

Die Prognose hängt ebenfalls von der Grunderkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten ab.

Kann man Anämie vorbeugen?

Nein, weil es auf die Grunderkrankung ankommt. Allgemein gilt, dass eine schnelle Diagnostik und zeitnahe Ursachenfeststellung nicht nur die Prognose für das Tier verbessern, sondern auch leichte Formen der Anämie nicht zu schweren werden lässt.

Wer als Tierhalter auf die allgemeinen Symptome wie Müdigkeit und blasse Schleimhäute achtet sowie zeitnah den Tierarzt aufsucht, tut das Beste für sein Tier.

Wenn Anämie unbehandelt bleibt, was passiert dann?

Das kommt auch auf die Grunderkrankung an. Allerdings droht dem Hund in jedem Fall weiterer Leistungsabfall und oft auch frühzeitiger Tod.

Schrey, Christian Ferdinand, Leitsymptome und Leitbefunde bei Hund und Katze: Differenzialdiagnostischer Leitfaden MemoVet, Schattauer Verlag 2014, insbesondere S. 311

Verlag Schlütersche 2005, S. 78

Verlag Schlütersche 2003, S. 58.

Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.

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Autoimmunerkrankungen bei Kromfohrländern und anderen Hunden

Informationsplattform für Besitzer von Kromfohrländern und anderen Hunden, die Symptome einer Autoimmunerkrankung zeigen

Autoimmunhämolytische Anämie

Die Symptome einer autoimmunhämolyischen Anämie sind die folgenden:

  • blasse Schleimhäute
  • Mattigkeit
  • Apathie
  • Fressunlust
  • Zerstörung der roten Blutkörperchen (nachweisbar durch Blutuntersuchung)

Die obigen Symptome können auch bei einer Vergiftung oder einer hämolytischen Anämie ohne autoimmunen Hintergrund auftreten, so dass durchaus eine Verwechsungsgefahr gegeben ist.

Bei der hämolytischen Anämie kommen andere Ursachen in Betracht wie z.B. Tumoren, eine Ehrlichiose- oder Leishmaniose-Infektion oder auch Vergiftungen. Bei einer Vergiftung wird in der Regel jedoch schnell der „Auslöser“ (z.B. Rattengift, Gartendünger…) gefunden.

Die Abgrenzung der hämolytischen Anämie von der Autoimmunhämolytischen Anämie erfolgt durch die Diagnosestellung.

Für die autoimmune Form werden i.d.R. der Coombs-Test und / oder der ANA-Test durchgeführt. Fallen diese Tests positiv aus, kann ein autoimmuner Grund für die Anämie nachgewiesen werden. Die Diagnose lautet dann Autoimmunhämolytische Anämie. Der Nachweis einer autoimmunhämolytischen Anämie über den Coombs- oder ANA-Test gelingt allerdings nicht immer. Wird jedoch keine andere Ursache für die Anämie gefunden, sollte man dennoch das Vorliegen einer autoimmunhämolytischen Anämie in Betracht ziehen.

Die autoimmunhämolytische Anämie kommt oft „wie angeflogen“ und nimmt sehr schnell einen dramatischen Verlauf. Kurz zuvor scheinbar gesunde Hunde bauen innerhalb weniger Stunden sichtbar ab, bis sie sich kaum noch auf den Beinen halten können. Hier ist schnelle Hilfe dringend erforderlich. Eine schnelle richtige Diagnose und entsprechende Behandlung können lebensrettend sein. Aus diesem Grunde empfehlen wir, den Tierarzt bei den obigen Symptomen auf die genetische Disposition der Kromfohrländer für Autoimmunerkrankungen hinzuweisen. Des Weiteren sollten die Hunde schnellstmöglich in einer Tierklinik vorgestellt werden, da oftmals eine stationäre Aufnahme unumgänglich ist.

Die autoimmunhämolytische Anämie tritt gelegentlich auch gemeinsam mit weiteren Symptomen im Zusammenhang mit der Autoimmunerkrankung Systemischer Lupus erythematosus (SLE) auf.

Für den Austausch mit anderen Hundebesitzern AI-kranker Hunde (auch Hunde mit AI-Symptomen und noch unklarer Diagnose) steht zudem unter dem Link http://www.carookee.de/forum/autoimmun ein von den Betreibern dieser Website betreutes nicht öffentliches Forum zur Verfügung.

Ein informatives Krankentagebuch eines betroffenen Kromfohrländers ist an dieser Stelle zu finden:

Anämie beim Hund

Anämie beim Hund Leidet Ihr Hund an einer Anämie, hat er zu wenig rote Blutkörperchen, sogenannte Erythrozyten, im Blut. Rote Blutkörperchen sind für den Sauerstofftransport im Körper verantwortlich, die Folgen eines Mangels sind daher unter anderem:

  • Blässe
  • Leistungseinbußen, rasche Erschöpfung
  • Kurzatmigkeit bis hin zur Atemnot
  • Erhöhte Herzfrequenz
  • Müdigkeit, allgemeine Schwäche

Beobachten Sie bei Ihrem Hund eines oder mehrere der oben genannten Symptome, sollten Sie auf jeden Fall bei Ihrem Tierarzt vorstellig werden. Grundsätzlich werden zwei Arten von Anämien unterschieden, die unterschiedlichste Ursachen haben können: die regenerativen Anämien und die nicht-regenerativen Anämien.

Regenerative Anämien

Bei einer regenerativen Anämie ist der Körper Ihres Hundes noch in der Lage, die bestehende Blutarmut durch eine vermehrte Produktion von Erythrozyten wieder auszugleichen, was sich im Blutbild durch eine erhöhte Anzahl an jungen roten Blutkörperchen zeigt. Man bezeichnet die regenerative Blutarmut auch als Blutungsanämie oder hämolytische Anämie, da als Ursachen entweder ein akuter oder chronischer Blutverlust oder ein zu schneller Zerfall der Erythrozyten infrage kommen. Auch Blutparasiten, wie etwa Babesien, können Auslöser einer regenerativen Anämie sein. Diese Parasiten dringen in die roten Blutzellen ein und zerstören sie schließlich. Vergiftungen, am bekanntesten ist die Cumarin-Vergiftung mit Rattengift, führen durch eine erhöhte Blutungsneigung ebenfalls zu Anämien.

Nicht-regenerative Anämien

Bei dieser Form der Anämie reagiert das Knochenmark, die Bildungsstätte der Blutzellen, nicht mehr richtig auf die zu geringe Anzahl an roten Blutkörperchen. Das kann zum Beispiel daher rühren, dass das Knochenmark selbst geschädigt ist, wie es etwa bei einem Knochentumor oder während einer Chemotherapie der Fall ist. Es ist auch möglich, dass die Krankheit ihren Anfang durch die Nieren nimmt, da dort das Hormon Erythropoetin (EPO) produziert wird, welches das Knochenmark zur Bildung von roten Blutzellen stimuliert. Sind die Nieren so geschädigt, dass sie nicht mehr genug EPO produzieren, werden auch nicht mehr genügend Erythrozyten gebildet. Des Weiterenlöst eine Schilddrüsenunterfunktion mitunter eine nicht-regenerative Anämie aus. Eisenmangel und Vitamin B12-Mangel führen ebenfalls zu einer unzureichenden Bildung von roten Blutkörperchen, da in jedem Erythrozyten ein Eisenion zur Fixation des Sauerstoffs benötigt wird. Bestimmte Infektionskrankheiten, zum Beispiel Staupe oder Parvovirose, können ebenso eine Anämie als Begleiterscheinung haben.

Die Therapie und Prognose von Anämien hängen ganz von den Ursachen der Krankheit ab. Gegen bestimmte Ursachen können Sie als Tierbesitzer jedoch vorsorgen. So sollten Sie beispielsweise immer darauf achten, dass Ihr Hund einen aktuellen Impfstatus besitzt, denn Staupe und Parvovirose sind Krankheiten, gegen die Ihr Hund geimpft werden kann. Auch eine regelmäßige Zeckenprophylaxe ist sinnvoll, da die oben genannten Babesien durch Zecken übertragen werden.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhalter sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

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Ankündigung

Anämie bei Hunden

Meine Mischlingshündin ist 6 1/2 Jahre alt und war bis zum August 2006 völlig fit.Dann fing sie an unlustig, leistungsschwach zu werden.Ein Besuch beim TA ergab eine leichte Anämie.Nichts um jetzt unberuhigt zu werden sagte mein TA, zu dem ich volles Vertrauen habe.Letzte Woche war Impftermin und ich schilderte dem TA das meine Kessy nach wie vor wie eine alte Frau beim Spaziergang hinter mir her schleicht, einzig wenn andere Hunde dazu kommen dreht sie noch mal voll auf wie in alten Zeiten.

Es wurde ihr Blut entnommem und die Werte sind noch weiter nach unten gegangen.

Heute war ich wieder beim TA und eine Ultraschallunters. zeigte eine vergrößerte Milz und im Rö Bild sind kleine weiße Punkte auf der Lunge zu sehen.Nun fang ich aber doch langsam an mir Sorgen zu machen, vor allem was die Milzvergrößerung betrifft.

Wer hat von euch ähnliche Erfahrungen mit Anämie gemacht und kann mir Ratschläge erteilen?

  • Dabei seit: 27.11.2006
  • Beiträge: 351

ich kann dir nur sagen , ich habe meinen Hund nach 8 Wochen verloren .

Er fraß nicht mehr trank auch nicht mehr ..

Seih stark , ich kämpfe auch zur Zeit mit einer meiner Hündinen .. entscheidet sich nächste woche was geschied-

  • Dabei seit: 08.12.2006
  • Beiträge: 12

Sollte sich morgen der Verdacht bestättigen,werde ich natürlich alles tun um meiner Süßen zu helfen. Aber eine Chemo ist auch für mich kein Thema.

Weißt du denn woher eine Anämie kommt? Liegt es an der Ernährung?

Habe schon von einigen Leuten gehört das Hunde sowas häufig haben,aber es muß doch einen Grund dafür geben.

Auf keinen Fall werde ich es zu lassen das mein Hund leidet,das finde ich schon beim Menschen so grausam.

Ich hoffe nur das ich noch lange was von meinem Liebling habe und werde ihr ihr Leben so schön wie möglich machen.

Dir wünsche ich alles alles Gute für deinen Hund.

Lg Gruß Raubi

  • Dabei seit: 23.11.2006
  • Beiträge: 445

Ich verfolge Eure Beiträge mit gemischten Gefühlen.

Als Erstes möchte ich Euch beiden sagen, dass ich Euch und Euren Lieblingen ganz fest alle Daumen drücke, damit es beiden bald wieder besser geht.

Ich habe selber zwei Hunde die durch ihre Rasse bedingt eventuell nicht alt werden (Berner Sennenhunde). Zum Glück brauchte ich mich noch nicht mit dem Thema "Abschied nehmen" beschäftigen. Ich finde es aber bemerkenswert wie klar es für Euch beide ist, das Ihr Euren Hunden das gnadenlose Verlängern des Lebens bzw. Leidens ersparen wollt. Ihr zeigt damit die Echte Liebe zum Tier. Das was uns Menschen oft verwehrt wird, dass Sterben in Würde, ermöglicht Ihr Euren treuen Begleitern. Ihr habt meine vollste Bewunderung. Aber natürlich hoffen wohl alle hier im Forum, dass Ihr noch gaaaanz lange Freude mit den Hunden habt.

Liebe Grüße Tanja

  • Dabei seit: 27.11.2006
  • Beiträge: 351

Elfie mit der. Bauchspeicheldrüse ..hat heute ein viertel einer Dose Diätfutter bekommen und in sich behalten , sollte sie Morgen auch wieder fressen brauche ich erst am Dienstag zur Ärztin .. ein Grund zum Jubeln ist es noch nicht , ich muß auch erst mal das Blutbild abwarten ..aber vielleicht schaft sie es ..

sie ist eben ein kampfpudel

  • Dabei seit: 08.12.2006
  • Beiträge: 12

Obwohl ich weiß das irgendetwas mit meinem Hund nicht stimmt, bin ich trotzdem froh das es nicht so dramatisch ist wie zuerst vermutet.

ich wünsche Allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für 2007.

  • Dabei seit: 05.01.2007
  • Beiträge: 2

Vielleicht hast Du das ja mit Leukämie verwechselt. Um genaueres darüber zu erfahren kann man jederzeit Googln oder mal bei Wikipedia reinschauen.

ich kann dir nur sagen , ich habe meinen Hund nach 8 Wochen verloren .

Er fraß nicht mehr trank auch nicht mehr ..

Seih stark , ich kämpfe auch zur Zeit mit einer meiner Hündinen .. entscheidet sich nächste woche was geschied-

  • Dabei seit: 04.01.2007
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Ist es vererbbar oder ansteckend?

  • Dabei seit: 05.01.2007
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  • Dabei seit: 04.01.2007
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  • Dabei seit: 08.12.2006
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War gestern wieder beim TA um eine Kontrollblutuntersuchung bei meiner Hündin machen zu lassen.Leider habe ich das Ergebnis noch nicht, aber ich hoffe das die Medikamente geholfen haben.

Was mich so sehr unsicher macht ist:

das rauf und runter ihrer Verfassung. Einen Tag springt sie herum wie ein junger ausgelassener Hund, am nächsten Tag schleicht sie wie eine alte Oma hinter mir her.

In 3 Monaten wird auch der Ultraschall von der Milz wiederholt und die Rö der Lunge.

Ich hoffe so sehr das sich die Organe wieder erholt haben, und ich noch viele Jahre von meiner Süßen was habe.

Ich werde mich wenn ich näheres weiß wieder melden.

  • Dabei seit: 08.12.2006
  • Beiträge: 12

Die letzten Tage war sie wieder ganz die Alte, die Freude beim spazieren hat, die schnuft,an so vielen Sachen Interesse hat und nicht nur hinter mir her kriecht und nicht in die Gänge kommt.

In 4 -5 Wochen ist wie BlutbildKtr.,was ihr gar nichts ausmacht, und dann sehen wir weiter.

Würde mich über weiteres Interesse zum Thema Anämie: wie gehe ich mit meinem kranken Hund um mache ich alles richtig?freuen.

  • Dabei seit: 25.10.2006
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  • Dabei seit: 08.12.2006
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Bei uns ist es leider so, Kessy ist 2-3 Tage super gut drauf, ist munter, rennt, spielt, ist happy ( was man in ihrem Gesicht deutlich sehen kann, sie grinst dann nur ) dann ist sie wieder total müde, unlustig,und man denkt jeder Schritt ist ihr zuviel.

Mir machen nach wie vor die vergrößerte Milz und ihre Lunge Sorgen. Ultrallschall und Rö wird aber erst in 2-3 Monaten kontrolliert.

Kessy bekommt z.Zt.ein blutaufbauendes Medikament und ich mache mit ihr eine Vitaminkur.

Ich hoffe das wir ihre Anämie in den Griff bekommen und sich ihr Zustand stabilisiert.

  • Dabei seit: 25.10.2006
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Blutarmut beim Hund Teil 2: Ursache Autoimmunerkrankung

Der Hund ist krank. Dabei schien bis vor ein paar Tagen die Welt noch völlig in Ordnung. Doch dann bemerken seine Halter, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Er bewegt sich irgendwie nicht normal, wirkt müde und teilnahmslos. Sein Zustand verschlechtert sich. Die besorgten Halter machen sich auf den Weg zum Tierarzt. Dieser nimmt Blut ab. Die Diagnose ist schnell gestellt: Blutarmut. Doch Blutarmut ist eben „nur“ eine Diagnose, für die eine Ursache gefunden werden muss. Zahlreiche Untersuchungen werden durchgeführt. Schließlich bekommen die Hundehalter das Ergebnis mitgeteilt: Autoimmunhämolytische Anämie.

Dieser Text entspricht in Kurzform etwa dem, was wir vor mehr als zwei Jahren mit Rica durchlebt haben. In der zwischenzeit habe ich von weiteren ähnlich gelagerten Fällen erfahren. Letzten Monat waren wir mit Rica wieder bei unserer Tierärztin zur Blutkontrolle. Sie erzählt uns, dass sie seit kurzem noch einen Hund in Behandlung hat, dem es ähnlich erging wie Rica.

Dies ist der zweite Teil meiner Ausführungen zum Thema Blutarmut beim Hund. Im ersten Teil habe ich mich mit der Entstehung, den Ursachen und den Symptomen beschäftigt. Heute befasse ich mich mit dem Immunsystem als Auslöser der Blutarmut. Natürlich erfährst du auch, wie es nach Ricas Zusammenbruch bei uns weiter ging.

Was ist eine Autoimmunerkrankung?

Die Aufgabe des Immunsystems ist es, den Körper vor Viren und anderen Krankheitserregern zu schützen. Bei einer Autoimmunerkrankung tut das Immunsystem genau das Gegenteil von dem was es soll: Es zerstört körpereigene Zellen und körpereigenes Gewebe. Bekannte Autoimmunerkrankungen beim Menschen sind z. B. Rheuma und Multiple Sklerose.

Die Ursachen für Autoimmunerkrankungen sind weitestgehend unbekannt. Somit wird darüber viel spekuliert. Vermutet werden u. a. erblich bedingte Vorschädigungen, Umwelteinflüsse aber auch Folgen von zu häufigem Impfen.

Die Autoimmunhämolytische Anämie

Bei der immunbedingten Blutarmut bildet der Organismus Antikörper gegen die roten Blutkörperchen, was wiederum für die Fresszellen ein Signal ist, diese zu vernichten. Doch die Antikörperbildung allein lässt nicht auf das Immunsystem als Verursacher der Blutarmut schließen. Antikörper können z.B. auch bei Tumorerkrankungen oder als Folge einer Impfung nachgewiesen werden. Erst wenn alle weiteren Ursachen für die Bildung der Antikörper ausgeschlossen wurden, geht man davon aus, dass das Immunsystem Auslöser der Blutarmut ist.

Behandlung

Das Immunsystem ist verantwortlich für die Zerstörung der roten Blutkörperchen. Damit es nicht ungehindert damit fortfahren kann, muss mit Medikamenten eingegriffen werden, da sonst akute Lebensgefahr besteht. Das Immunsystem wird somit ausgebremst. Dies geschieht durch die Gabe von Cortison. Ein Präparat, das das Immunsystem unterdrückt, ist z.B. Prednisolon.

Doch hier besteht ein großer Nachteil, denn nicht nur die Fehlfunktion des Immunsystems, sondern auch dessen Schutzfunktion wird durch das Medikament eingedämmt. Die Gefahr etwa, an einer Infektionskrankheit zu erkranken steigt somit an. Daher kann zwischendurch immer wieder die Gabe von Antibiotika erforderlich sein.

Während der gesamten Behandlung ist eine intensive tierärztliche Betreuung notwendig. Ständige Blutkontrollen müssen durchgeführt werden. Daran erkennt der Tierarzt, wie im Einzelfall die Behandlung fortgeführt wird.

Die Behandlung kann sehr langwierig sein. Wie wohl hinreichend bekannt ist, bringt Cortison auch eine Reihe von Nebenwirkungen mit sich, die abhängig von der Höhe der Dosis unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.

Wenn du jetzt denkst, dass sich das alles nach einer sehr schweren Krankheit mit geringen Heilungschancen anhört, gebe ich dir absolut Recht. Ich habe in der Zeit nach Ricas Zusammenbruch sehr viel recherchiert. In diesen Ausführungen, die für mich mehr als hilfreich waren, heißt es, dass es bei vielen Hunden zu wiederkehrenden Krankheitsschüben kommt und dass 30 % aller betroffenen Tiere die Krankheit nicht überleben. Es handelt sich hierbei sicher um statistische Angaben. Doch auch wenn die Aussichten auf Heilung zunächst eher gering erscheinen, solltest du deinen Hund niemals aufgeben.

Die Erkrankung meiner Hündin – Fortsetzung

Nachdem Rica in der Tierklinik stationär aufgenommen wurde und das Schlimmste überstanden hatte, hieß es zunächst die Ursache für die Blutarmut zu finden. Unzählige Untersuchungen wurden durchgeführt. Unzählig waren auch die Fragen, die uns gestellt wurden. Wir gaben Auskunft über den Gesundheitszustand vor der Blutarmut, über Vorerkrankungen, über die Herkunft des Hundes, über die Ernährung, um nur einige Punkte zu nennen. Rica wurde geröntgt, auf Tumorerkrankungen untersucht, auf die typischen Reisekrankheiten getestet und noch einiges mehr. Bei allen Tests lautete das Ergebnis: negativ. Es wurde allerdings die zuvor beschriebene Antikörperbildung gegen die roten Blutzellen festgestellt, und so lautete die Diagnose schließlich: Autoimmunhämolytische Anämie.

Zwei Tage nach ihrem Zusammenbruch durften wir Rica wieder aus der Tierklinik abholen. Als sie uns ins Wartezimmer gebracht wurde, erschraken wir zunächst. Das war nicht UNSER Hund! Ein müdes, von Krankheit sichtlich gezeichnetes Fellknäuel wurde in den Raum geführt. Rica erkannte uns zwar sofort und freute sich auch, soweit ihr Gesundheitszustand es ermöglichte. Doch von der „alten“ Rica war nicht mehr viel übrig.

Am Tag darauf sollten wir noch einmal in die Tierklinik zur Blutkontrolle kommen. Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen, an den Moment, als wir aufgerufen wurden. Der Tierarzt fragte mich: „Wie geht es Rica heute?“ Ich antwortete: „Nicht besonders, sie ist nicht mehr der Hund, den wir mal hatten“. „Na dann schauen wir doch mal, denn das soll sie ja wieder werden.“ war die Antwort des Tiermediziners. „Der Mann hat gut reden, der will mich jetzt nur beruhigen und weiß wahrscheinlich genau, dass mein Hund bald sterben wird.“ – Das dachte ich damals. Aber bei diesem Untersuchungstermin konnten wir schon eine minimale Verbesserung der Blutwerte verzeichnen. Sollte etwa doch ein Wunder geschehen und die begonnene Therapie anschlagen?

Wir bekamen einen Medikamentenplan mit nachhause. Rica musste in der Anfangszeit insgesamt vier verschiedene Medikamente zu verschiedenen Tageszeiten bekommen. Darunter war eine hohe Dosis Cortison. Außerdem mussten wir nun wöchentlich zu unserer Haustierärztin zur Blutkontrolle.

De ersten Wochen der Behandlung

Die Therapie schlug tatsächlich an und Ricas Blutwerte verbesserten sich kontinuierlich. Doch es machten sich auf die Nebenwirkungen des Cortisons in aller Deutlichkeit bemerkbar. Rica nahm an Gewicht zu, hatte ständig Hunger und hat Unmengen Wasser getrunken. Deshalb musste sie auch umso öfter raus und nicht selten passierte es, dass wir es nicht mehr rechtzeitig nach draußen geschafft hatten. Außerdem hatten wir nun einen sichtlich gealterten Hund zuhause. Fröhlich durch den Garten toben, wie ein Wirbelwind über die Wiese flitzen oder lange Spaziergänge waren erste einmal nicht drin. All das war für Rica viel zu anstrengend.

Geschuldet der Tatsache, dass durch das Cortisonpräparat das Immunsystem unterdrückt wurde, hatte Rica sich in dieser Zeit zweimal einen leichten Infekt eingefangen, weshalb wir zusätzlich Antibiotika geben mussten.

Es ging bergauf

Es waren inzwischen drei Monate vergangen. Ricas Hämatokritwert war bereits seit mehreren Wochen wieder im Normalbereich. Unsere Tierärztin ordnete nun die Reduzierung des Cortisons an, was sofort zur Verbesserung von Ricas Allgemeinzustand führte. Rica trank längst nicht mehr so viel, und sie wurde auch wieder körperlich fitter.

Die Abstände zwischen den Blutkontrollen wurden nach und nach vergrößert.Wir mussten nur noch alle zwei Monate mit Rica zur Tierärztin. Es war weiterhin alles in Ordnung. Das Cortison wurde weiter reduziert und schließlich ausgeschlichen. Am 13. Juli 2015 bekam sie ihre letzte Cortisontablette. Seitdem lebt sie medikamentenfrei, und es geht ihr hervorragend!

Jeder, der schon einmal ein schwerkrankes Tier hatte, kann mit Sicherheit nachempfinden, wie froh wir sind, dass sich alles so zum Guten entwickelt hat. Der Arzt in der Tierklinik hatte doch Recht, denn Rica ist inzwischen wieder ganz „die Alte“. Putzmunter rennt sie durch unseren Garten, als wäre nie etwas gewesen und als ob sie sagen wollte: „Jetzt erst recht“.

Ich habe sehr viel über ihre Krankheit erfahren und beobachte sie genau. Eine leise Angst ist da noch, dass es vielleicht irgendwann wieder einen Krankheitsschub geben könnte. Aber ich bin gut gerüstet und in der Lage die kleinsten Veränderungen in Richtung Blutarmut zu erkennen und schnellstmöglich zu handeln.

Dir liebe Leserin, lieber Leser, möchte ich mit meiner Geschichte zeigen, dass es sich lohnt ein schwerkrankes Tier nicht aufzugeben und nichts unversucht zu lassen. Während Ricas Behandlung war es zwar nicht immer leicht für uns alle. Die ständige Angst um sie hatte mir mächtig zugesetzt. Aber inzwischen zeigt sie uns jeden Tag, wie gut es ihr geht und wie schön es ist, zu leben.

Schlusswort

Die Autoimmunhämolytische Anämie ist ohne Zweifel eine schwere Erkrankung, die das Leben bedroht. Die Heilungschancen hängen vermutlich von vielen Faktoren in jedem Einzelfall ab. Bei Rica ist die Behandlung von Anfang an gut verlaufen. Wir sind so froh und dankbar, dass wir unseren Hund wieder haben.

Sowie eigene Erfahrungen und Gespräche mit Tierörzten

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  • Bettina
  • 24. Januar 2017
  • Gesundheit

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Ich bin Bettina, Hundehalterin aus Leidenschaft und bekennende Befürworterin des Trainings über positive Verstärkung. Mir liegt ein harmonisches Miteinander in der Mensch-Hund-Beziehung besonders am Herzen.

Anämien bei Hund und Katze Ein Leitfaden für die Praxis

Die Zunahme der Reisetätigkeit von Haustieren und der Import von Tieren aus den verschiedensten Teilen dieser Erde, stellen uns Tierärzte immer wieder vor neue Herausforderungen. Einer der häufigsten klinischen und labordiagnostischen Befunde ist hierbei die Anämie, deren Differenzierung mitunter schwierig ist. Unter Anämie versteht man eine Verminderung der Erythrozytenmasse, welche klinisch meist durch blasse Schleimhäute auffällig wird und sich labordiagnostisch durch erniedrigte Werte des roten Blutbildes verifizieren lässt.

Die Einteilung der Anämien kann nach verschiedenen Gesichtspunkten erfolgen. Dabei haben alle Methoden ihre Vor- und Nachteile. Die hier gewählte Vorgehensweise richtet sich nach der Regenerationsfähigkeit des Knochenmarkes.

Abbildung 1: Porzellanfarbene Schleimhäute eines anämischen Hundes

Diagnostik

Nach Feststellung des Schweregrades der Anämie durch die Bestimmung der Erythrozytenzahl, des Hämatokrits und des Hämoglobins, ist die Bestimmung der Regeneration des Knochenmarkes erforderlich. Die Bestimmung der Retikulozytenzahl ist unter Laborbedingungen die Methode der Wahl.

Erhöhte Retikulozytenzahlen (Hund > 60,0 /nl und Katze > 30,0 /nl) sprechen hierbei für eine regenerative Anämie. Allerdings kann es bis zu 96 Stunden dauern, bis es zu einer Retikulozytose im peripheren Blut kommt. Unter Praxisbedingungen kann auch ein gefärbter Blutausstrich eine Abschätzung der Regenerationsfähigkeit des Knochenmarkes erlauben. Eine deutliche Polychromasie der Erythrozyten (Abbildung 2) ist bei guter Färbequalität Hinweis für eine Regeneration. Bei Katzen ist dies allerdings meist weniger deutlich ausgeprägt als bei Hunden.

Abbildung 2: Polychromatische Erythrozyten

Regenerative Anämien

Regenerativen Anämien liegt ein Blutverlust oder eine verringerte Lebensdauer der Erythrozyten (Hämolyse) zu Grunde. Da zusammen mit Erythrozyten bei Blutverlusten auch Plasmaproteine verloren gehen ist ein erniedrigtes Gesamteiweiß ein Indiz, dass Blutverlust wahrscheinlicher als Hämolyse ist.

Bei dem Verdacht einer Blutungsanämie sollte neben der Thrombozytenzahl auch der Gerinnungsstatus mittels der globalen Gerinnungstests Quick, PTT und Thrombinzeit überprüft werden.

Die Bestimmung der kapillaren Blutungszeit kann unter Praxisbedingungen einen Hinweis auf mögliche Thrombozytendefekte liefern.

Ursachengruppen für hämolytische Anämie

♦ Reduzierte Membranstabilität z.B. PK Defizienz, PFK Defizienz

- Kapillär z.B. bei Glomerulonephritis, DIC, Tumoren.

- Turbulenzen in größeren Gefäßen z.B. bei starkem Herzwurm befall

♦ Toxische Lyse (z.B. Heinzsche Innenkörper Anämie, Phosphatmangel)

♦ Blutparasiten (Lyse direkt durch Erreger) häufig in Kombination mit

♦ IMHA (=Immunmediierte hämolytische A)

- Erregerassoziiert (Blutparasiten, aber auch andere Infekte. )

- Medikamenten- bzw toxinassoziiert

- Tumorassoziiert (z.B. Lymphom)

Im Blutausstrich kann man gelegentlich im Verlauf von immunmediierten hämolytischen Anämien kleine kugelförmige Erythrozyten, sogenannte Sphärozyten finden, ein hoher Gehalt an Sphärozyten gilt als diagnostisch.

Nicht regenerative Anämien

Die Ursachen für nicht regenerative Anämien sind weitaus vielfältiger. Bei zahlreichen chronischen Erkrankungen kommt es reaktiv zu einer verminderten Erythropoese (Grafik 2).

In einem derartigen Fall sollten zunächst die wichtigsten Organparameter insbesondere für Leber und Niere bestimmt werden. Chronische Niereninsuffizienzen führen über einen Erythropoetinmangel zu einer verminderten Syntheserate des Knochenmarkes für Erythrozyten.

Erhöhte Leberwerte können ein Hinweis auf eine verminderte Syntheserate von Proteinen sein, insbesondere von Globinen, die für die Hämoglobinsynthese im Knochenmark essentiell sind. Erhöhte Bilirubinwerte (indirektes) können allerdings auch einen Hinweis auf eine hämolytische Anämie geben, die makroskopisch durch eine Gelbfärbung des Serums sichtbar werden kann.

Versorgungsmängel

Mangelernährungen sind bei konventioneller Fütterung heute eher selten, sollten aber bei Ausschluss anderer Ursachen abgeklärt werden. Bei einem Eisenmangel kann nicht ausreichend Eisen in das Hämoglobin eingebaut werden und es kommt zu einer hypochromen, später auch mikrozytären Anämie. Messtechnisch kann man dies über den CHR-Wert, den Hämoglobingehalt der Retikulozyten verifizieren. Eine Unterversorgung mit Kupfer hat zur Folge, dass es zu einer Störung der Häm Synthese kommt. Hier ist die Bestimmung des Kupferspiegels im Serum Mittel der Wahl.

Indikation zur Knochenmarksbiopsie

Bei nicht regenerativen Anämien ohne feststellbare systemische Ursache ist eine Knochenmarksbiopsie häufig der beste Weg zur Diagnose. Insbesondere zur Abklärung von Panzytopenien und zur Diagnose bzw. zum Staging von hämatogenen Neoplasien, aber auch zur Gewinnung von Material für eine Erreger-PCR (Leishmanien, Ehrlichien. ) ist eine KM-Biopsie indiziert.

Infektiöse Anämieursachen

In dieser Ursachengruppe finden sich sowohl regenerative als auch nicht regenerative Anämien.

Seit geraumer Zeit taucht immer wieder der Begriff der felinen/caninen infektiösen Anämie in der Literatur auf. Als Ursache gelten hämotrope Mykoplasmen (früher: Hämobartonellen). Es existieren allerdings durchaus weitere infektiöse Ursachen bei Hund und Katze.

Infektionskrankheiten allgemein

Bei allen fieberhaften Allgemeinerkrankungen, kann es durch eine erhöhte Körperkerntemperatur zu einer vorübergehenden meist moderaten Anämie kommen. Aber auch der Erreger selber kann z.B. durch Suppression des Knochenmarkes eine Anämie erzeugen. Erwähnt seien an dieser Stelle besonders die durch FeLV und FIV induzierten Anämien der Katze.

Blutparasiten

Unter dem Begriff „Blutparasiten“ verbirgt sich eine heterogene Gruppe von Mikroorganismen,

die teilweise den Parasiten (Babesien, Hepatozoon), teilweise auch den Bakterien oder Zwischenformen zuzurechnen sind, ein Beispiel dafür sind die hämotropen Mykoplasmen.

Abbildung 3: Babesia canis

Abbildung 4: Hämotrope Mykoplasmen Katze

Babesien, Rickettsien und hämotrope Mykoplasmen führen hierbei direkt zu einer Schädigung der Erythrozyten, da sie in den roten Blutzellen bzw. an deren Zellmembran parasitieren.

Intoxikationen

Eine große Zahl an Vergiftungen kann regenerative oder nicht regenerative Anämien verursachen.

Vergiftungen mit Zink oder anderen Schwermetallen führen zu hämolytischen Anämien, die regenerativ sind. Ursächlich hierfür ist der Einbau des Metalls in das Hämoglobin an Stelle von Eisen. Als Folge tritt eine Zerstörung der Erythrozyten auf. Das Knochenmark ist aber weiter in der Lage eine Erythropoese, wenn auch eine unvollständige, aufrecht zu erhalten. Im Zusammenhang mit nichtregenerativen Anämien sollte auch Bleivergiftung sowie Östrogenvergiftung erwähnt werden. Hohe Östrogenspiegel bedingt z.B. durch Sertolizell- oder Granulosazelltumore führen beim Hund zu einer Knochenmarkshypotrophie.

Zum Schluss

Dieser Beitrag erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, da die Pathogenese einer

Anämie sich nicht immer in ein Schema „pressen“ lässt. Er soll Praktikern ein knappes gedankliches Gerüst geben, mit dem sie ihre Diagnostik zielgerichtet und effizient gestalten können. Im Zweifelsfall müssen allerdings auch weiterführende Untersuchungen wie z.B. bildgebende Verfahren eingeleitet werden.

* Grafiken nach Willard, Tvedten, Turnwald: Small Animal Clinical Diagnosis by Laboratory Methods 2nd Edition

Anämie / Blutarmut beim Hund – Symptome, Ursachen, Diagnose, Behandlung

Anämie beim Hund – darauf müssen Sie achten!

Was genau ist eine Anämie?

Bei einem gesunden Hund sind Neubildung, Abbau und Verbrauch der roten Blutkörperchen im Gleichgewicht. Ist der Verbrauch oder Abbau erhöht oder die Neubildung gestört, spricht man von einer Anämie oder auch Blutarmut. Per Definition ist eine Anämie eine krankhafte Verminderung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und des Hämoglobins, das dem Blut seine rote Farbe gibt und für den Sauerstofftransport im Körper zuständig ist. Eine Anämie ist immer das Resultat anderer Krankheitsprozesse.

Welche Symptome zeigen sich bei einer akuten Anämie?

Typische Symptome einer Blutarmut sind:

  • blasse bis gelbliche Schleimhäute, bei Druck auf zum Beispiel das Zahnfleisch bleibt die Stelle hell und färbt sich nicht in die Ursprungsfarbe zurück.

Weiterhin sind:

  • sogenannte Petechien ( kleine, punktförmige Blutungen der Haut) und Ekchymosen ( münzgroße Hautblutungen) mögliche Symptome.
  • Auch Herzrasen, Fieber, vermehrtes Trinken und ein gestörter Blutgerinnungsfaktor können auf eine Anämie hinweisen.
  • Häufig werden auch starkes Hecheln und verflachte Atmung beobachtet, bedingt durch den Sauerstoffmangel.

Zusätzlich zu den Symptomen einer Anämie zeigt das Tier Symptome der Grundkrankheit, welche mit dem Fortschreiten dieser in ihrer Ausprägung variieren.

  • Die Blutungsanämie wird durch großen Blutverlust durch Wunden verursacht. Auch innere Blutungen nach Traumata oder Gifteinnahme können zu einer Blutungsanämie führen.
  • Bei einer Aplastischen Anämie wird nicht genügend neues Blut gebildet, ausgelöst werden kann diese Form der Blutarmut zum Beispiel durch Infektionen, chronische Krankheiten, Medikamentennebenwirkung oder Stoffwechselerkrankungen. Auch Parasiten wie Babesien, Ehrlichen, Leptospira, Mycoplasma haemocanis, Dirofila immitis oder Ancylostoma caninum führen zu einer Aplastischen Anämie oder können eine solche vortäuschen. Häufig sind auch Tumorerkrankungen oder Organveränderungen wie Niereninsuffizienz oder eine Erkrankung der Milz Auslöser einer Aplastischen Blutarmut.
  • Eine Hämolytische Anämie zeichnet sich durch die verkürzte Lebensdauer der roten Blutkörperchen aus, da diese im Übermaß zerstört oder abgebaut werden. Diese Art der Anämie kann aus vielfältigen Ursachen heraus entstehen, hier bedarf es einer gründlichen Diagnostik durch einen Veterinärmediziner. Bei einer Beteiligung des Knochenmarks kommen vor allem onkologische Befunde in Betracht. Auch Autoimmunerkrankungen oder Chemikalien sind Auslöser für diese Art der Anämie.

    Außerdem sind Mangelversorgungen, chronische Entzündungen, Schwächungen und Erkrankungen der inneren Organe oder Stoffwechselstörungen mögliche Ursachen für eine Hämolytische Anämie.

Wie wird Blutarmut diagnostiziert?

Aufgrund der vielen möglichen Ursachen für eine Anämie ist es unumgänglich einen Tierarzt zu konsultieren. Ein umfassendes Blutbild gibt in der Regel erste Hinweise darauf, ob tatsächlich eine Anämie vorliegt und unter Umständen liefert es bereits Hinweise auf die möglichen Ursachen.

Außerdem können mit Computertomographie und Magnetresonanztomographie versteckte innere Blutungen und Organschäden oder -veränderungen genauer aufzeigen. Auch eine Bestimmung eventueller Toxine oder Parasiten durch ein Labor kann bei der Suche nach der Ursache behilflich sein.

Was gibt es für Behandlungsmöglichkeiten?

In erster Linie ist es wichtig die Grunderkrankung zu erkennen und zu behandeln. Liegt eine Blutgerinnungsstörung vor kann die Gabe von Vitamin K durch einen Tierarzt den akuten Zustand lindern. Ist eine Anämie so schwerwiegend, dass sie lebensbedrohlich ist, wird eine Bluttransfusion notwendig. Diese dient der Stabilisierung des Zustands des Hundes, bis die eigentliche Grunderkrankung erkannt wird.

Die weitergehende Behandlung ist abhängig von der Grunderkrankung, die die Anämie auslöst und kann oft einige Zeit in Anspruch nehmen.

Immunbedingte hämolytische Anämie

Im Gegensatz zum Hund, bei dem die IHA häufigster Grund einer Hämolyse ist, wird sie bei der Katze seltener diagnostiziert bzw. beschrieben. Eine Geschlechts- oder Rasseprädisposition ist nicht bekannt; 12 von 19 Katzen waren in einer Studie unter 3 Jahre alt.

Bei der IHA verkürzen Antikörper gegen die eigenen Erythrozyten deren Lebensdauer ( Hypersensitivitätsreaktion Typ II, antikörpervermittelter zytotoxischer Typ). Die Antikörper entstehen aufgrund einer Immundysregulation oder Kreuzreaktivität und können gegen unveränderte (primäre IHA) oder veränderte Erythrozytenmembranen (sekundäre IHA) gerichtet sein. Bei der primären oder idiopathischen IHA (autoimmunhämolytischen Anämie , AIHA) werden Autoantikörper ohne bekannten Grund gegen unveränderte Erythrozytenmembranen gebildet (Ausschlussdiagnose!).

Bei einer sekundären IHA liegt ein Stimulus für die Antikörperproduktion vor. Mögliche zugrunde liegende Ursachen sind infektiöse Erkrankungen (z.B. FeLV/FIV, FIP, Hämoplasmose, bakterielle Infektionen), lympho- und myeloproliferative Neoplasien (z.B. Lymphom, Leukämie), Medikamente (z.B. Methimazol), entzündliche Erkrankungen (z.B. sterile Abszesse, Cholangiohepatitis, Pyothorax, Polyarthritis, Nephritis, lymphozytäre Enteritis, Vakzinierung, inkompatible Bluttransfusionen). Die IHA kann auch im Rahmen eines systemischen Lupus erythematodes (SLE) auftreten. Tritt gleichzeitig eine immunbedingte Thrombozytopenie auf, so spricht man vom Evans-Syndrom.

An der Zerstörung der Erythrozyten bei IHA können beteiligt sein:

Autoagglutinine ( IgM oder IgG in hoher Zahl; agglutinieren Erythrozyten in physiol. NaCl-Lösung)

Hämolysine ( IgM , IgG )

sog. inkomplette Wärmeantikörper ( IgG , seltener IgM , Komplement), die nur nach Zugabe von Coombs-Reagenz agglutinieren.

Eine massive Komplementaktivierung bewirkt intravaskuläre Hämolyse (sehr selten), geringere Mengen an erythrozytär gebundenem Komplement verursachen eine extravaskuläre Hämolyse. IgG-beladene Erythrozyten können auch ohne Komplementaktivierung zerstört werden, da Gewebsmakrophagen Rezeptoren exprimieren, welche den Fc-Anteil des IgG-Moleküls erkennen. Dabei können die Erythrozyten entweder vollständig oder teilweise (Teile der Membran) phagozytiert werden, was zur Sphärozytenbildung führt.

Neben den bei 37 °C reagierenden Wärmeantikörpern kommen sog. Kälteantikörper (Reaktion bei 4 °C) vor. Sie sind sehr selten und wurden bei der Katze im Zusammenhang mit Hämoplasmose beschrieben.

Die Symptome variieren je nach involvierter Antikörperklasse und Schweregrad der Hämolyse. Typisch sind Apathie, Inappetenz, blasse Schleimhäute, systolisches Herzgeräusch , Tachykardie, seltener Tachypnoe, Ikterus , Hypothermie / Fieber , Pica (z.B. Fressen von Katzenstreu) und Erbrechen . Hinzukommen können Symptome der Grundkrankheit, ggf. auch Symptome einer sekundären Kardiomyopathie (aufgrund der chronischen Anämie ).

Meist hochgradige Anämie (Hämatokrit bei 19 Katzen 0,06–0,22 l/l, Median 0,12 l/l). Der Mikro-Hämatokrit sollte bestimmt werden, da der maschinell ermittelte Hämatokrit (ebenso wie die Erythrozytenzahl) bei Agglutination falsch niedrig sein kann ( MCV falsch hoch).

Die Anämie ist bei über der Hälfte der Fälle initial nichtregenerativ, was die Diagnose erschwert. Mögliche Ursachen sind Vorliegen der Akutphase der Erkrankung, verminderte Erythropoese aufgrund von Entzündung und Antikörperbildung gegen Erythrozytenvorläuferzellen. Der letztgenannte Mechanismus kann mit einer nichtregenerativen IHA oder einer Pure Red Cell Aplasia (PRCA) einhergehen s. Literatur , s. Literatur . In einer Studie mit 19 Katzen mit primärer IHA hatten 11 Normoblasten, allerdings nur 3 davon bereits aggregierte Retikulozyten s. Literatur ( s. Abb. ).

Typische Befunde für eine IHA, die jedoch nicht alle gleichzeitig und bei allen Fällen vorkommen, sind folgende:

  • Makroskopische oder mikroskopische Erythrozytenagglutination, die nach dreimaligem Waschen der Erythrozyten in physiol. NaCl-Lösung persistiert = Autoagglutination (Erythrozytenagglutination kommt fast immer vor, ein Persistieren nach Waschen ist selten).
  • Zahlreiche Sphärozyten (Kugelzellen) im Ausstrich, die beim Hund ein wichtiges Diagnostikum darstellen, sind bei der Katze aufgrund des Fehlens einer zentralen Aufhellung kaum zu erkennen.
  • Im Allgemeinen positiver direkter Coombs-Test zum Nachweis Erythrozyten-gebundener Antikörper bzw. Komplement. Falsch negative Testresultate kommen vor, z.B. bedingt durch technische Fehler oder eine längere Glukokortikoidvorbehandlung. Positive Testergebnisse treten auch bei sekundärer IHA auf (z.B. Hämoplasmose oder FeLV-Infektion).
  • Die osmotische Fragilität (OF) der Erythrozyten ist bei IHA erhöht, allerdings auch bei anderen hämolytischen Anämien (nicht spezifisch).

Leukozytose (mit Linksverschiebung) ist im Vergleich zum Hund selten. Bei etwa einem Drittel bis der Hälfte der Katzen kommt eine Lymphozytose vor; die Lymphozyten können reaktiv sein (nicht mit Blasten verwechseln!). Lymphopenie und Monozytose sind selten. Etwa ein Drittel der Katzen weisen eine Thrombozytopenie auf (aufgrund von DIC, Sequestration in der Milz, Knochenmarksuppression oder immunbedingt). Hyperbilirubinämie kommt bei etwa zwei Drittel der Katzen vor, ein normaler Wert lässt auf eine chronische, kompensierte Hämolyse schließen. Selten sind Hämoglobinämie und -urie (intravaskuläre Hämolyse). Das Plasmaprotein ist meist normal oder erhöht. Eine Hyperglobulinämie ist häufig (evtl. chronische Stimulation des Immunsystems). Etwa 50% der Katzen haben erhöhte Leberenzyme (evtl. hypoxisch bedingt). Der ANA-Test ist sehr selten positiv (bei SLE). Veränderungen der Gerinnungstests (u.a. verlängerte PT, aPTT) initial oder im Verlauf deuten auf eine (selten vorkommende) DIC hin.

Bei etwa 50% der Katzen mit primärer IHA liegt eine Splenomegalie vor. Eine vergrößerte Milz kann auch Hinweis auf eine sekundäre Ursache der IHA sein, z.B. eine Entzündung, Infektion oder Neoplasie.

Sie stützt sich auf Anamnese, typische klinische und Laborbefunde und den Ausschluss anderer Erkrankungen bzw. auslösender Faktoren bei primärer IHA. Kein Labortest vermag zwischen primärer und sekundärer IHA zu unterscheiden. Weiterführende Untersuchungen dienen der Abklärung möglicher Grundursachen: Durchmustern von Blutausstrichen (z.B. auf Hämoplasmen, Heinz-Körper, Blasten), Serumuntersuchungen (z.B. auf FeLV, FIV, FIP), Hämoplasmen-PCR, Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen, ggf. Punktion vergrößerter Lymphknoten oder Organe (z.B. bei Lymphomverdacht). Insbesondere bei anhaltenden nichtregenerativen Anämien oder weiteren Zytopenien ist eine Knochenmarkuntersuchung indiziert.

Andere Ursachen von hämolytischen Anämien , akute und chronische Blutungsanämien; in der Akutphase auch Anämien aufgrund ungenügender Erythropoese . Bei Ikterus und erhöhten Leberenzymen auch Hepatopathien.

Wenn möglich, Behandlung der Grundkrankheit oder das Absetzen von evtl. ursächlichen Medikamenten. Die Gabe von Vollblut (oder Erythrozytenkonzentrat) oder bovinem Hämoglobin (Oxyglobin) kann indiziert sein; siehe hierzu Transfusionsmedizin . Eine Infusionstherapie zur Rehydrierung und Vorbeugung von Komplikationen (z.B. DIC) darf bei kritisch niedrigem Hämatokrit erst nach der Erythrozytentransfusion erfolgen. Ansonsten besteht die Gefahr einer weiteren Hämatokritabsenkung mit Dekompensation und Tod.

Eine Antibiotikagabe (z.B. Enrofloxacin , Doxycyclin ) kann wegen Hämoplasmoseverdacht, Immundysregulation und therapeutischer Immunsuppression indiziert sein. H2-Rezeptor-Antagonisten (z.B. Ranitidin 1 mg/kg KM 2×/d) oder Protonenpumpenhemmer ( Omeprazol 1 mg/kg 1–2×/d) evtl. in Kombination mit Sucralfat ( 20 mg/kg KM 2×/d) sollten bei Erbrechen und wegen der Gefahr von gastrointestinalen Blutungen bei hoher Glukokortikoiddosis gegeben werden.

Als Immunsuppressivum wird Prednisolon (initial 1,5–2 mg/kg 2×/d für ca. 3 d, dann Senken auf 1 mg/kg KM 2×/d; evtl. Dexamethason 0,15 mg/kg KM 2×/d) verabreicht. Je nach Zustand ist eine tägliche Hämatokritkontrolle indiziert, da der Hämatokrit rasch abfallen und die Katze transfusionspflichtig werden kann. Glukokortikoide interferieren mit der Expression und Funktion der Fc-Rezeptoren auf den Makrophagen und vermindern dadurch die Phagozytose antikörperbeladener Erythrozyten. Zusätzlich können sie die Antikörperbindung und Komplementaktivierung, die Zytokinproduktion und evtl. nach Wochen auch die Produktion von Autoantikörpern hemmen. Bis zur Kontrolle der Hämolyse – das heißt, der Hämatokrit bleibt stabil bzw. steigt – können bis zu 6 Wochen vergehen. Wirkt die konventionelle Therapie nicht, können versuchsweise humane Immunglobuline (0,5–1 g/kg KM i.v. über 4–6 h) eingesetzt werden.

In schweren Fällen mit mangelhaftem Ansprechen auf Prednisolon , bei nichtregenerativen Formen oder Rezidiven kann zusätzlich Ciclosporin (initial 5–10 mg/kg KM/d p.o.), Chlorambucil (initial 0,2 mg/kg KM, dann 0,1 mg/kg KM 1×/d p.o.), Leflunomid (initial 3–4 mg/kg KM 1×/d p.o.) oder Mycophenolatmofetil (initial 5–10 mg/kg 2×/d p.o.) eingesetzt werden. Generell gilt, dass prospektive Studien zu all diesen Medikamenten fehlen. Wegen der myelosuppressiven Wirkung ist eine Kontrolle der Neutrophilenzahlen alle 1–2 Wochen durchzuführen und die Dosis anzupassen.

Nach Ansprechen auf die Therapie (stabiler Hämatokrit) wird die Prednisolondosis (und ggf. die Dosen weiterer immunsuppressiver Medikamente) um ca. ¼–⅕ alle 2–3 Wochen gesenkt. Bei primärer IHA muss das Ausschleichen sehr langsam über Monate durchgeführt werden. Tritt ein Hämatokritabfall auf, sollte man sich vergewissern, dass dieser durch IHA und nicht andere Ursachen wie eine gastrointestinale Blutung oder Hämoplasmose bedingt ist. Rezidive können mit Therapieresistenz einhergehen. Manche Katzen benötigen eine möglichst niedrig dosierte Dauertherapie.

Komplikationen der Glukokortikoidtherapie können u.a. Entwicklung von Diabetes mellitus, iatrogenem Morbus Cushing oder Infektionen sein. Schwerwiegende und beim Hund gefürchtete Komplikationen wie DIC und insbesondere Thromboembolien scheinen bei der Katze selten (oder unterdiagnostiziert) zu sein.

Sie ist bei primärer IHA vorsichtig zu stellen. Sowohl Rezidiv- als auch Letalitätsrate liegen bei etwa 25–30%.

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Immunhämolytische Anämie – gibt es Fortschritte? und Immunsuppression / Immunmodulation – Neuigkeiten, Komplikationen…

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis "Anämie, Blutarmut beim Hund - Eisenmangel behandeln mit Homöopathie, Schüsslersalzen (Biochemie) und Naturheilkunde" ISBN 978-3-7396-6290-9

Stoffwechselblockaden bei der Behandlung und Vorbeugung einer Anämie beim Hund

Wissenswertes über den Stoffwechsel

Gesunde Leber - gesundes Blut

Gehen ist die beste Medizin

Anämie, Blutarmut beim Hund - Eisenmangel behandeln und vorbeugen mit der Homöopathie

Anämie, Blutarmut beim Hund - Eisenmangel behandeln und vorbeugen mit Schüsslersalzen (Biochemie)

3. Wissenswertes über die Schüsslersalze für den Hund

Schüsslersalz Nr. 1 Calcium fluoratum

Schüsslersalz Nr. 2 Calcium phosphoricum

Schüsslersalz Nr. 3 Ferrum phosphoricum

Schüsslersalz Nr. 4 Kalium chloratum

Schüsslersalz Nr. 5 Kalium phosphoricum

Schüsslersalz Nr. 6 Kalium sulfuricum

Schüsslersalz Nr. 7 Magnesium phosphoricum

Schüsslersalz Nr. 8 Natrium chloratum (Natrium muriaticum)

Schüsslersalz Nr. 9 Natrium phosphoricum

Schüsslersalz Nr. 10 Natrium sulfuricum

Schüsslersalz Nr. 11 Silicea

Schüsslersalz Nr. 12 Calcium sulfuricum

Meine weiteren eBooks und Taschenbücher

Von Robert Kopf, Autor für Naturheilkunde und Heilpraktiker

Ein Eisenmangel wird als Anämie oder umgangssprachlich als Blutarmut bezeichnet. Eisen (Ferrum, Fe) ist ein Baustoff des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Dieser bindet den Sauerstoff aus der Lunge im Blut und transportiert ihn zu den Organen. Die Organe wiederum benötigen den Sauerstoff, um arbeiten zu können. Herz und Gehirn sind die wichtigsten Großverbraucher. Außerdem ist Eisen Bestandteil des Muskelfarbstoffs Myoglobin. Er dient dem Muskel als Sauerstoffspeicher und ist ein Baustein vieler Enzyme, die an der Energiegewinnung beteiligt sind.

Die Symptome einer Anämie beim Hund sind brüchige Krallen, Haarausfall, ein schneller und schwacher Puls, Konzentrationsstörungen und Nervosität, Schwindel, allgemeine Schwäche und Antriebslosigkeit, Atemnot, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Frösteln und Infektanfälligkeit. Die Ursachen einer Blutarmut sind Eisenaufnahmestörungen im Verdauungstrakt, ein Mangel an roten Blutzellen (Erythrozyten) und des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin, hormonelle Veränderungen, Stoffwechselstörungen, Blutverluste, Verdauungsstörungen, Erkrankungen von Leber und Nieren sowie Umweltbelastungen.

Eine Übersäuerung des Körpers ist die Ursache von vielen Erkrankungen. Sie führt zu Stoffwechsel- und Hormonstörungen und schwächt die Immunabwehr. Mit Übersäuerung ist eine Anhäufung von Säuren im Blut und Körpergewebe gemeint. Sie ist meist die Folge von falscher Fütterung. Der Körper muß die entstandenen Säuren neutralisieren. Dies geschieht mit Hilfe basischer Mineralien (vor allem Kalzium), die den Mineralstoffdepots des Körpers entnommen werden. Eine Anämie kann die Folge sein.

Toxische Darmgase: Ein wichtiger Punkt ist die Überernährung des Hundes. Die durch falsche Fütterung entstehende Schwäche der Verdauungsorgane vermindert die Aufnahme von Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen aus der Nahrung. Wer nicht nur Falsches isst, sondern davon auch noch zuviel, bekommt Gärung und Fäulnis im Darm. Die dadurch entstehenden giftigen Gase belasten und übersäuern zusätzlich den gesamten Organismus. Ein intaktes Verdauungssystem dagegen beeinflusst den Stoffwechsel und die Gesundheit des Hundes positiv.

Bei der naturheilkundlichen Behandlung einer Anämie beim Hund dienen Entgiftungs- und Ausleitungstherapien der Stärkung des Stoffwechsels, des Nerven- und Hormonsystems, der körpereigenen Abwehrkraft und Blutbildung. Homöopathische und biochemische Heilmittel (Schüsslersalze) regen den Magen und Darm, die Leber-Galle-Funktionen, die Bauchspeicheldrüse und Nieren an. Sie reinigen den Körper, kräftigen das Gewebe und scheiden die gelösten Stoffwechselschlacken, Säuren und Toxine über den Darm, die Harnwege und Lunge aus. Zugleich sorgen sie für einen ausgeglichenen Säurebasenhaushalt - der Grundlage jeder Behandlung und Vorbeugung einer Blutarmut.

Anämie, ein fehlgeleitetes Immun- und Hormonsystem sowie ein mangelhafter Stoffwechsel sind oft die Folge einer Störung der Mineralstoffaufnahme und Mineralstoffverteilung im Körper. Obwohl das Futter vielleicht genügend Mineralsalze enthält, kommen die wenigsten in den Zellen an. Ausserdem kann Mineralsalzmangel Heisshungerattacken auslösen, weil der Körper den Mangel in den Zellen ausgleichen will.

Mangelzustände an Mineralsalzen entstehen meist durch falsche Fütterung, Stress oder Krankheit. Sie schwächen das Immunsystem des Tieres, können das hormonelle Gleichgewicht stören (eine häufige Ursache der Anämie), den Stoffwechsel verändern und zu chronischen Erkrankungen führen. Genau hier setzt die Wirkung der Homöopathie und Schüsslersalze an. Sie aktivieren die Ausleitung von Schadstoffen und Säuren, fördern die Durchblutung, stärken und reinigen den Organismus von innen. Die Folge: Der Stoffwechsel (Metabolismus) sowie das Hormon- und Immunsystem werden gekräftigt, der Grundumsatz steigt und die Selbstheilungskräfte des Hundes werden aktiviert.

Einleitend möchte ich Ihnen die in diesem Ratgeber vorgestellten Therapien zur Behandlung und Vorbeugung einer Anämie beim Hund erläutern:

Die Homöopathie (griechisch: ähnliches Leiden) wurde vor 200 Jahren von Samuel Hahnemann entwickelt. 1829 veröffentlichte Hahnemann erste Anweisungen zur Behandlung von Haustieren mit der Homöopathie. Bis heute wird diese alternative Heilmethode erfolgreich bei Tieren angewandt. Die drei grundlegenden Prinzipien der Homöopathie sind die Simile-Regel, die homöopathische Arzneimittelprüfung und die Erfassung des individuellen Krankheitsbildes.

Das wichtigste Prinzip ist die Ähnlichkeits-Regel bzw. die Simile-Regel, die 1796 von Hahnemann formuliert wurde. Sie besagt, daß mit dem Arzneimittel behandelt werden soll, welches in seinem Urzustand bei einem gesunden Tier ähnliche Symptome hervorrufen kann, wie sie der kranke Hund zeigt. Nach Hahnemann sind die Beschwerden des Patienten das nach außen gekehrte Bild seiner Krankheit. Alle Symptome werden erfaßt, um der Ursache einer Anämie auf die "Spur" zu kommen und das passende Arzneimittel nach der Simile-Regel für die Behandlung zu finden.

Für die Einsteiger in die Homöopathie empfehle ich die Verwendung von niedrigen D-Potenzen. Höhere Potenzen (wie zum Beispiel D200, C- und LM-Potenzen) sollten nur vom Fachmann gegeben werden, da sie in ihrer Wirkung sehr tief gehen und oft nur einmal angewendet werden. Homöopathische Arzneimittel können mit anderen Medikamenten oder sonstigen Behandlungen kombiniert werden. Die meisten Homöopatika sind rezeptfrei erhältlich. Ausgangsstoffe homöopathischer Heilmittel können pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Ursprungs sein. Außerdem gibt es Medikamente aus unschädlich gemachten menschlichen oder tierischen Krankheitsprodukten, die sogenannten Nosoden.

Was passiert, wenn Sie das falsche Mittel wählen? Nichts. So wie sich ein Schlüssel nicht umdrehen lässt, wenn es das falsche Schloss ist, so löst ein nicht passendes homöopathisches Mittel keine Reaktion im Körper aus.

Die Anwendung der homöopathischen Heilmittel beim Hund: Homöopathische Tropfen sind wegen Ihres teilweise hohen Alkoholgehaltes zur Anwendung bei Hunden weniger geeignet und werden vom Tier meist abgelehnt. Globuli (Rohrzuckerkügelchen) und Tabletten (aus Milchzucker) werden dagegen toleriert. 1 Tablette entspricht 5 Globuli (Streukügelchen) oder 5 Tropfen. Die Verabreichung der Arznei sollte etwa 1 Stunde vor oder nach der Fütterung erfolgen.

Finden Sie heraus, welche Einnahmeform Ihr Hund bevorzugt

1) Verabreichung in flüssiger Form:

Wenn Sie Ihrem Hund die Globuli oder Tabletten in flüssiger Form verabreichen möchten, lösen Sie diese in 10 ml (10 Milliliter) Wasser auf. Anschließend ziehen Sie die Flüssigkeit in eine Pipette oder Spritze ohne Nadel (Kanüle) und geben den Inhalt direkt ins Maul. Dabei die Lefzen seitlich etwas wegziehen und einträufeln. Sie können die Globuli oder Tabletten auch im Wassernapf (125 Milliliter = ein Achtelliter) auflösen. Bitte keinen Behälter aus Metall verwenden.

2) Verabreichung in fester Form:

a) Zerstoßen Sie die Globuli oder Tabletten mit einem Keramik-Mörser (kein Metall). Das Pulver geben Sie anschließend in eine Plastik- oder Holzschale und lassen es vom Hund auflecken.

b) Geben Sie die Globuli oder zerkleinerten Tabletten auf die hintere Zunge oder zwischen Lefzen und Zähne.

3) Notfalls können Sie die Lösung, die Globuli oder das Tablettenpulver auch mit dem Futter vermischen. Das sollte aber möglichst vermieden werden.

4) Bei Welpen: Verabreichen Sie der Mutter die Medizin. Durch die Muttermilch erhält der Welpe seine Arznei.

Es gilt der Grundsatz: Die Beschwerden und Zeichen des Tieres müssen zu dem homöopathischen Heilmittel passen. Die Menge und Anzahl der Arzneigaben werden nicht nach dem Körpergewicht, Alter oder der Rasse bemessen. Deshalb erhalten kleine und große Hunde die gleiche den Symptomen entsprechende Gabe. Nach einer Besserung wird das Mittel abgesetzt. Treten die Symptome wieder auf, geben Sie die Arznei erneut bis zur Besserung.

Die Schüsslersalze (Biochemie) zur Behandlung und Vorbeugung einer Anämie beim Hund

Unordnung bedeutet Krankheit - Ordnung bedeutet Gesundheit. Bei einer Therapie mit den Schüsslersalzen werden Stoffwechsel- und Heilblockaden aufgelöst, der Körper entsäuert und der Säure-Basen-Haushalt ausgeglichen. Zusätzlich werden die Selbstheilungskräfte des Hundes aktiviert, das Hormon-, Nerven- und Immunsystem gestärkt sowie der Zellstoffwechsel angeregt. Schüsslersalze gleichen Nährstoffdefizite aus und sorgen dafür, das Stoffwechsel- und Zellfunktionen reibungslos ablaufen.

Bereits im 19. Jahrhundert entwickelte der deutsche Arzt Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler seine Heilmethode mit homöopathisch zubereiteten Mineralsalzen. Bei seinen Studien entdeckte Schüssler zwölf Mineralstoffverbindungen aus je einer Base und einer Säure, die für das Hormon-, Nerven- und Immunsystem sowie für den Stoffwechsel des Körpers eine entscheidende Rolle spielen. Von der Homöopathie war Schüssler prinzipiell überzeugt, allerdings erschien sie ihm sehr umfangreich. Deshalb entwickelte er ein eigenes System, das nicht so komplex war, mit dem aber trotzdem viele Krankheiten behandelt werden konnten.

Schüssler konzentrierte sich dabei auf Mineralsalze, die in jeder Körperzelle vorkommen und nannte seine Heilmethode "Biochemie". Die Übersetzung lautet in etwa "Chemie des Lebens". Sie basiert auf der Annahme, daß viele Erkrankungen von einer gestörten Aufnahme und Verteilung bestimmter Mineralsalze in den Körperzellen verursacht und verstärkt werden. Dadurch kommt es zu Blutarmut, einer Stoffwechsel- und Immunschwäche sowie zu Fehlregulationen in der Zelle. Die Moleküle können sich nicht mehr ungehindert bewegen. Der Einsatz von Schüsslersalzen ist eine gute Möglichkeit, um diese Mineralstoffdefizite auf natürliche Weise auszugleichen und das Zell-Gleichgewicht wieder herzustellen.

Nach Schüsslers Vorstellung greifen die Salze auf molekularer Ebene in den Zellstoffwechsel ein. Durch die Einnahme des jeweils fehlenden Salzes in homöopathischen Dosen soll der Organismus angeregt werden, das Missverhältnis auf Zellebene auszugleichen. Der Körper kann dann die ihm zugeführten Mineralstoffe besser verwerten und einen Mangel beheben.

Ein Mineralsalzmangel entsteht nach Schüssler dadurch, daß die Zellen die Mineralstoffe nicht optimal verwerten können. Um ihre Aufnahme zu verbessern, müssen die Mineralsalze deshalb stark verdünnt (potenziert) werden. Schüssler verwendete für seine Therapie die homöopathischen Potenzen D3, D6 und D12. In der Regel werden die D6 (Verdünnung 1:1 Million) oder die D12 (1:1 Billion) angewendet.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Empfehlungen, wie Sie eine Anämie beim Hund mit Hilfe der Homöopathie und den Schüsslersalzen behandeln und vermeiden können. Vorgestellt werden die bewährtesten Schüsslersalze und homöopathischen Heilmittel mit der entsprechenden Potenz und Dosierung. Jedes Tier ist eine Einheit aus Körper, Seele und Geist. Die Naturheilkunde wirkt ganzheitlich und behandelt nicht nur einzelne Symptome. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, Lebensfreude und vor allem Gesundheit für Ihren Hund.

Stoffwechselblockaden bei der Behandlung und Vorbeugung einer Anämie beim Hund

Zur Behandlung und Vorbeugung einer Blutarmut beim Hund ist ein intakter Stoffwechsel sehr wichtig. Es gibt aber mehrere Stoffwechselblockaden:

1) Der Säure-Basen-Haushalt

Ein Zuviel an "Leckerlies" übersäuert den Körper. Um die Säuren zu neutralisieren, werden kostbare Basen verbraucht. Was nicht neutralisiert wird, landet als "Sondermüll" im Bindegewebe und führt zu dessen Übersäuerung. Dadurch verlangsamen sich die Stoffwechselprozesse. Der Hund neigt zur Anämie.

2) Das Bindegewebe

Das Bindegewebe ist mehr als nur ein Bindeglied und Lückenfüller zwischen den Organen. Es dient als Nährstoffspeicher und Zwischenlager für Stoffwechselprodukte. Im Bindegewebe entsorgen die Zellen ihre "Schlacken". Damit die Giftstoffe und Säuren den Körper verlassen können, müssen genügend Mineralsalze vorhanden sein. Bei einem Mangel verbleiben Stoffwechselrückstände im Bindegewebe und binden Wasser. Es kommt zu Blutarmut und Wassereinlagerungen (Ödeme) im Gewebe.

3) Die Verdauung

Umweltbelastungen, zu üppige Fütterung und Medikamente belasten die Leber, das zentrale Stoffwechselorgan. Magen, Bauchspeicheldrüse und Darm leiden mit. Viele Stoffwechselvorgänge geraten ins Stocken und es kommt zur Anämie, erhöhten Blutfettwerten, Verstopfung, Blähungen und Magenproblemen.

4) Der Wasserhaushalt

Jeden Tag schwemmt der Organismus Säuren und Schlacken, welche durch die Nieren herausgefiltert wurden, als Harn aus dem Körper. Ein Teil davon landet aber auch im Bindegewebe, weil für den Abtransport Mineralsalze fehlen. Blutarmut ist die Folge.

5) Die Eiweißverdauung

Eiweiß ist wichtig für die Bildung von Enzymen, Hormonen, Muskeln und Bindegewebe. Bei der Spaltung von Eiweiß entsteht jedoch Ammoniak, ein starkes Zellgift. Die Leber wandelt Ammoniak in ungiftigen Harnstoff um, der mit dem Urin ausgeschieden wird. Eine hohe Zufuhr von Eiweiß bedeutet deshalb eine starke Entgiftungsarbeit für die Nieren, was wiederum zu einer Anämie führt.

6) Die Fettverdauung

Fette sind wichtig, denn sie liefern essenzielle Fettsäuren. Fett ist auch der beste Energiespeicher für Notzeiten. Im Fettgewebe lagert der Körper aber auch

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Definition

Von einer Anämie sprechen wir meistens dann, wenn der Hämatokrit (Hkt) zu tief ist (Hund < 40 %, Katze < 27 %), wobei auch bei einem zu tiefen Hämoglobingehalt oder einer zu tiefen Erythrozytenzahl von einer Anämie gesprochen werden kann. Der diagnostische und therapeutische Plan für eine Anämie richtet sich v.a. danach, ob die Anämie regenerativ oder nichtregenerativ ist (wichtigste Ursachen siehe Tabelle 1). Eine nichtregenerative Anämie ist die Folge einer ungenügenden Produktion von Erythrozyten (RBC = red blood cells) durch das Knochenmark, wohingegen eine regenerative Anämie entweder durch erhöhte Zerstörung der RBC (Hämolyse) oder durch Blutverlust (Hämorrhagie) zustande kommt.

Hinweise auf eine mögliche Hämolyse können schon bei der Blutentnahme auftreten, v.a. wenn schon sichtbare Agglutination auftritt. Diese kleinen Flocken bei der Blutentnahme können auf eine echte Autoagglutination hinweisen (löst sich nicht beim Mischen von 1 Tropfen Blut mit 1 Tropfen NaCl auf Objektträger; Zeichen für immunvermittelt; Coombs’ sinnlos!) oder Zeichen einer Rouleauxbildung sein (löst sich beim Mischen auf Objektträger; z.B. bei Sepsis).

Regeneration kann man am besten erkennen durch Untersuchung der Blutausstriche mit einer Spezialfärbung für Retikulozyten (Methylenblau) oder dem Auffinden von Polychromasie (Wright’s stain). Beim ProCyte können die Retikulozyten auch auf dem Dot Plot gesehen werden. Nur die Retikulozyten mit grossen Aggregaten (non punctate) sollten bei der Katze gebraucht werden, um den Grad der Retikulozytose zu bestimmen. Andere Befunde wie Anisozytose, Howell-Jolly Bodies und kernhaltige RBC wie Normoblasten sind keine spezifischen Indikatoren für eine adaequate RBC Regeneration bei Hund und Katze.

Tabelle 1: Die wichtigsten Ursachen von regenerativen und nichtregenerativen Anämien bei Hund und Katze

u.a. endokrine Störungen

Von Willebrand Disease

Faktoren (v.a. Leberprobleme)

zytotox. Medikamente (Chemo!)

Ulzerationen (FK, NSAIDs, Tumor)

Vit. B12 / Folsäuremangel

Innere Blutungen (z.B. Milz, Leber,

Parasiten (Babesien, M. hemofelis,…)

Immunbedingt (primär oder sekundär)

Infektiös (Rickettsien, FeLV, FIP, …)

Medikamente (Acetaminophen u.a.)

Toxine (Zwiebeln, Kupfer, Zink u.a.)

Die Retikulozyten sind zumeist als % der RBC dargestellt und müssen um den Hämatokriten korrigiert werden, um die Regeneration genauer anzuschauen. So ist z.B. eine (unkorrigierte) Retikulozytenzahl von 2 % bei einem Hkt von 10 % viel weniger beeindruckend als bei einem Hkt von 25 %. Eine simple Korrektur um einen „Durchschnitts-Hkt“ ergibt die zuverlässigere korrigierte Retikulozytenzahl:

Für diese Berechnung beträgt der normale Hkt 45 % (Hund) resp. 35 % (Katze). Als Daumenregel gilt eine Anämie mit einer korrigierten Retikulozytenzahl von > 1 % als regenerativ. Als absoluter Wert ist die gleiche korrigierte Retikulozytenzahl bei der Katze indikativ für eine signifikantere Regeneration als beim Hund:

Zudem kann eine absolute Retikulozytenzahl aus den % Retikulozyten und der Gesamtzahl der RBC errechnet werden:

Absolute Retikulozytenzahl = absolute RBC-Zahl X Retikulozyten (%)

Bei der absoluten Retikulozytenzahl spricht man beim Hund bei > 60'000/ul und bei der Katze bei > 50'000 /ul von regenerativ.

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