понедельник, 28 мая 2018 г.

entwicklungsphasen_hund

Neonatale Phase

Die erste und zweite Lebenswoche bilden die erste Entwicklungsphase – auch neonatale Phase genannt. In dieser Zeit ist der Körper des Welpen auf das Erspüren von Wärme ausgerichtet und der Kopf pendelt bei Bewegungen leicht hin und her. Beides ist wichtig für das Überleben des schutzbedürftigen Neugeborenen. Suche nach Körperwärme bleibt er in der sicheren Wurfkiste, wo es zwischen den Geschwistern herrlich kuschelig ist. Die Pendelbewegungen des Kopfes helfen beim Finden der mit Milch gefüllten Zitzen und sind somit eine Grundvoraussetzung für das Überleben. Doch der eigentliche Wegweiser ist der Geruchssinn. Denn der ist – ebenso wie der Geschmackssinn – bereits jetzt ausgebildet. An der Gesäugeleiste der Mutterhündin wird ein Pheromon gebildet, das bereits im Fruchtwasser vorlag. Da der Nachwuchs schon in der Gebärmutter riechen kann, erkennt er diesen Duft draußen sofort wieder.

Übergangsphase

Die dritte Lebenswoche ist eine Übergangsphase und der zweite große Entwicklungsschritt im Leben eines Welpen. In diesen Tagen geschehen viele wunderbare Dinge: Der Welpe beginnt, auf Geräusche zu reagieren und sich umzublicken, denn er kann nun Hören und Sehen. Auch die Wärmeregulation funktioniert nun ohne kuschelnde Wurfgeschwister. Ein Freifahrtschein für Abenteuertouren außerhalb des mütterlichen Nests. Kot und Urin werden aus eigener Kraft abgesetzt und die Muskelkoordination verbessert sich. Höchste Zeit, für erste neugierige Schritte in die Umwelt. Schließlich gibt es dort viel Spannendes zu entdecken. Jetzt ist der optimale Zeitpunkt, um mit dem Stubenreinheitstraining zu beginnen. Bietet der Züchter seinen Welpen nun in kleinen Kisten natürlichen Untergrund an oder hat die Möglichkeit, sie nach draußen zu bringen, werden die Welpen später schneller stubenrein.

Sozialisationsphase

Um den 21. Lebenstag herum beginnt die Sozialisationsphase des Welpen, die – genau wie die beiden zuvor beschriebenen Phasen – zu den drei sensiblen Phasen der Entwicklung gehören. Bis zur 12. oder 14. Lebenswoche erstreckt sie sich und hält Züchter und später auch den neuen Besitzer des Welpen ganz schön auf Trab. Denn in dieser Phase bildet sich die Basis für das zukünftige Verhalten des Hundes. Lernt der Welpe jetzt, in angemessenem Maß und unter sicheren Bedingungen, viel kennen, profitiert er ein Leben lang davon. Zwischen der dritten und fünften Lebenswoche sind Welpen auffallend angstfrei. Das hat nicht etwa mit dem Übermut einer unreifen Rasselbande zu tun, sondern mit der körperlichen Entwicklung. In dieser Zeit beherrscht der Bereich des Nervensystems das Stimmungsbarometer, der für Entspannung zuständig ist und die erregungsbedingte Beschleunigung des Herzschlags verhindert. Reize, die Welpen nun kennenlernen, werden auch zukünftig mit Entspannung verknüpft. Sie sind ein wichtiger Teil der Geborgenheitsgarnitur, die dafür sorgt, dass sich der Hund wohl und sicher fühlt, sobald diese Reize vorhanden sind. Hunde, die aus Hausaufzuchten stammen, empfinden häusliche Reize als beruhigend und gewöhnen sich schneller daran, alleine im Haus zu bleiben.

Sammeln von Eindrücken

Welpen sollten während der Sozialisationsphase viel lernen, allerdings sind Übertreibungen zu meiden. Ansonsten kommen die Hunde angesichts der nicht enden wollenden Reizflut nicht mehr zur Ruhe. Wichtig: Die aktiven Phasen des Welpen nutzen und immer in kleinen Schritten vorgehen. Zu lernen gibt es genug: Andere Hunde, fremde Menschen, unbekannte Haustiere, Autos, Autofahren, die Tierarztpraxis, Kinder, unterschiedliche Bodenbeläge, das Brummen des Staubsaugers, Radios, Fernseher, Aufzüge und viel mehr sollte nun auf dem in viele kleine Schritte unterteilten Trainingsplan stehen. Ziel des Ganzen ist ein selbstbewusster Umgang mit unterschiedlichen Situationen und Bindungsfähigkeit. Beides sind wichtige Voraussetzungen für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Hund.

Vorsicht vor Neuem

Markante Punkte dieser Entwicklungsphase sind neben dem plötzlichen Aufkommen von Durchsetzungsvermögen gegenüber den Wurfgeschwistern, einer Facette des Aggressionsverhaltens, auch erste Anzeichen von Angst. Dabei ist Angst hier nichts Negatives, sondern der sinnvolle Gegenspieler neugierigen Erkundungsdrangs, der mit der fünften Lebenswoche einsetzt. Sie schützt den Welpen vor Risiken und wird ihn ein Leben lang als stiller Berater begleiten.

Entwicklungsphasen

1. und 2. Lebenswoche > Neonatale Phase

3. Lebenswoche > Übergangsphase

4. bis 12./14. Lebenswoche > Sozialisierungsphase

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Entwicklungsphasen von Welpen: Richtige Jugend-Erziehung

Inhalt dieses Artikels

Nach seiner Geburt durchlebt der Hund verschiedene Entwicklungsphasen. Häufig erinnern diese an menschliche Lebensphasen. Wer Kinder hat, wird sich mit Sicherheit an einiges erinnert fühlen. Beim Hund sind die einzelnen Phasen jedoch kürzer als beim Menschen – du kannst und solltest sie also gut nutzen! Im Laufe der gemeinsamen Zeit wächst dein Welpe dann zum stolzen Hund heran. Diese Zeit kann man perfekt nutzen, um die wichtigsten Grundlagen zu erarbeiten.

Bis zur 8. Lebenswoche: Bei der Mutter

Bis mindestens zur achten Lebenswoche bleibt der Welpe normalerweise bei seiner Mutter (und damit oft beim Züchter). Nur in extremen Ausnahmefällen ist eine frühere Trennung sinnvoll, zum Beispiel wenn die Mutter krank ist. Im Regelfall gilt aber: Eine frühe Trennung ist kontraproduktiv, denn der Welpe lernt am meisten von seiner Mutter und seinen Geschwistern.

Schon in diesen ersten acht Wochen durchlebt ein Welpe mehrere Evolutionsphasen.

Vegetative Phase

In den ersten zwei Wochen, der sogenannten vegetativen Phase, muss der Welpe sich zunächst an das Leben gewöhnen. Sowohl seine Ohren als auch seine Augen sind noch verschlossen. Während dieser Zeit ist er also besonders schutzbedürftig.

Übergangsphase

Ab der dritten Woche beginnt eine Übergangsphase. Die Augen und die Gehörgänge öffnen sich langsam. Dennoch nimmt der kleine Vierbeiner seine Umwelt noch nicht aktiv wahr. Die Seh- und Hörfähigkeit setzen erst ab dem 18. Tag ein. Bis zu diesem Zeitpunkt schläft der Welpe die meiste Zeit.

Dafür wird er jetzt umso aktiver und möchte seine Umwelt erforschen. Zum ersten Mal hat er bewussten Kontakt zu seinen Wurfgeschwistern und seiner Mutter. Er lernt nun, seine Umwelt voller Interesse wahrzunehmen.

Prägungsphase

Zwischen der 4. und der 7. Lebenswoche schließt sich die wichtige Prägungsphase an. Der Hund nutzt nun seine Sinne, um die unterschiedlichsten Umwelteinflüsse kennenzulernen. Dazu zählt insbesondere der Kontakt mit Menschen. In dieser Phase knüpft der Welpe also die ersten Sozialkontakte.

8.-12. Lebenswoche: Sozialisierungsphase

Ab frühestens der achten Lebenswoche kommt ein Welpe vom Züchter zu seinem neuen Besitzer. Dieser Wechsel des Lebensraums markiert zugleich den Beginn der Sozialisierungsphase, die bis zur zwölften Lebenswoche anhält. (Manche Autoren fassen Prägephase und Sozialisationsphase zur sogenannten Habituationsphase („Gewohnheitsbildung“) zusammen und dehnen sie bis zur 16. Woche aus.)

Die Sozialisierungsphase ist entscheidend für das weitere Leben des Hundes und prägt ihn dauerhaft! Zugegeben: Dein neuer Begleiter ist nun wirklich extrem süß, verspielt und noch etwas unbeholfen. Lass ihn die Welt entdecken und begleite ihn liebevoll, zeig ihm aber auch erste Grenzen. Das kann ganz spielerisch und nebenbei, aber trotzdem konsequent geschehen, ohne dass du deinen Hund schon streng erziehst. Zeig ihm einfach, was er darf und was er nicht darf – dann lernt er schon fürs Leben und du kannst im Idealfall der Entstehung von problematischem Verhalten vorbeugen.

Im Grunde macht es uns ein Hund sehr einfach. Während der Sozialisierungsphase ist er besonders neugierig und aktiv. Er sollte jetzt möglichst viel Kontakt zu Artgenossen und anderen Menschen haben, um die Sozialsphäre zu entdecken. Lass deinen Hund unterschiedliche Umgebungen wahrnehmen: das eigene Heim, die Wohnung von Eltern und Freunden, der Park, die Hundeschule … Während der anfallenden Impfungen und Untersuchungen kannst du ihn auch gleich an den Tierarzt gewöhnen, so dass er später hoffentlich angstfrei dorthin geht.

Ohne Zweifel ist dies die wichtigste Phase der gemeinsamen Beziehung. Falsche Entscheidungen wirken sich dauerhaft auf die Zukunft des Hundes aus und jetzt falsch Gelerntes lässt sich später meist nur schwer korrigieren. Jetzt ist daher auch der richtige Zeitpunkt, die Grundkommandos zu lernen (oder zumindest zu beginnen) und dauerhaft einzuprägen.

Milder(!) Stress ist dabei wünschenswert, denn er wirkt sich fördernd aus. Lass deinen Hund alle Geräusche, alle Orte, alle Situationen kennenlernen, die ihm später begegnen. Jetzt kannst du feststellen, wo dein Hund Probleme hat, und effizient daran arbeiten. Übertreibe es aber nicht: milder Stress, mit Betonung auf mild! Bereits 10 Minuten gezieltes Training können für einen ausgewachsenen Hund sehr anstrengend sein. Für einen Welpen ist alles neu und aufregend. Deshalb sind auch regelmäßige längere Schlaf- und Ruhephasen wichtig. Wie bei Kindern gilt auch bei Welpen: Die ganze Welt muss erst entdeckt und kennengelernt werden! Mach deinen Welpen Stück für Stück positiv und spielerisch mit verschiedenen äußeren Einflüssen vertraut:

  • Verschiedene Untergründe (Teppich, Holz, Gras, Beton …)
  • Verschiedene Objekte und Spielzeuge (Bälle verschiedener Größen, Holz, Plastik …)
  • Verschiedene Orte (zu Hause, Freunde, Park …)
  • Verschiedene (fremde) Menschen (Jogger, Passanten, Rollstuhlfahrer, Radfahrer …)
  • Verschiedene Geräusche (Klingeln, Hupen, Staubsauger, Autobremsen …)
  • Verschiedene Verkehrsteilnehmer (Auto, LKW, Fahrrad, Pferd …)
  • Verschiedene andere Hunde und Tiere

13.-25. Woche: Wo ist mein Platz?

Warst du in der Sozialisierungsphase mit der Erziehung nicht konsequent, spürst du ab der 13. Woche die Folgen. Bis zum sechsten Lebensmonat versucht der Welpe, seinen Platz innerhalb der familiären Struktur zu finden und einzunehmen. Erwarte dabei nicht, dass er sich von selbst ganz am Ende anstellt! Verschiedentlich wird diese Phase als Rangordnungsphase oder Rudelordnungsphase bezeichnet. (Allerdings wird das Konzept von Rangordnung, Rudelführer und Co. zunehmend angezweifelt.)

In dieser Phase solltest du zeigen, dass du deinem Hund Sicherheit und Orientierung geben kannst. Damit ist nicht gemeint, dass du ein Alpha-Tier für deinen Hund bist und ihm in jeder Situation exakt vorschreibst, was er tun soll. Vielmehr zielt dies auf natürliche Autorität ab. Dein Hund soll erkannt haben, dass er sich absolut auf dich verlassen kann, dass du Entscheidungen triffst, mit denen er am besten fährt. Das gibt euch beiden Sicherheit: Dein Hund hat Halt und Führung, und du kannst dich auf deinen Hund verlassen.

Natürlich musst du ihm dazu auch Grenzen setzen und konsequent sein, allein schon für seine eigene Sicherheit innerhalb der menschlichen Gesellschaft. Schreien, übertriebene Strenge oder gar körperliche Strafen sind hier jedoch der falsche Weg.

Dein Hund wird nun ausprobieren, die gesetzten Grenzen zu übertreten: Wie weit komme ich? Geht nicht vielleicht doch ein wenig mehr? Mache deutlich, dass die Grenzen sich nicht verändert haben. Soll dein Hund nicht aufs Sofa, so kommt er auch jetzt nicht drauf – keine Ausnahmen! Findet dein Welpe heraus, dass sich eine Grenze verschieben lässt, wird er es erneut versuchen.

Dies gilt sowohl dir gegenüber als auch gegenüber anderen Hunden. In diesem Zeitraum solltest du daher auch auf das Zusammensein mit anderen Tieren achten. Um dies weiter zu unterstützen, kann dein Hund etwa um die 16. Lebenswoche von der Welpengruppe in die Junghundegruppe wechseln.

Gähnt dieser Welpe erschöpft oder zeigt er stolz seine neuen Zähne?

In diesem Zeitraum bekommt dein Hund auch neue Zähne – und setzt dieses neue Werkzeug enthusiastisch ein. Arbeite weiterhin mit liebevollen aber konsequenten Erziehungsmethoden! Es liegt an dir, deinem Hund klar zu machen, dass er bitte nicht an den Möbeln herumkaut und auch die Gardinen an der Stande lässt.

Wichtig ist dabei, dass dein Hund dir vertraut. Hast du dies erreicht, lässt er sich auch bereitwillig von dir führen und hört auf deine Kommandos. Ob du dich “Rudelführer” oder sonstwie nennst, ist nebensächlich, solange dein Hund von deinen Qualitäten überzeugt ist. Damit er versteht, was du möchtest, musst du vor allem klare Signale senden und ihm deutlich zeigen, welches Verhalten du dir von ihm wünscht. Zeig ihm Alternativen und belohne richtiges Verhalten – so wird dein Hund am ehesten verstehen können, was du von ihm erwartest. (Siehe auch: Konsequente Hundeerziehung)

Das alles ist ein Prozess, der Arbeit, aber auch Geduld erfordert. In einem gut funktionierenden Team sind die Bedürfnisse und Grenzen beider Seiten wichtig. Lass deinen Welpen also auch albern und wild sein und sorge für die richtige Auslastung. Auch spielerisch kann viel gelernt werden!

7.-12. Lebensmonat: Pubertätsphase

Nach den ersten sechs Monaten mit deinem treuen Begleiter wirst du nun mit der letzten großen Herausforderung konfrontiert. Zwischen dem 7. und dem 12. Monat durchlebt der Vierbeiner seine Pubertät oder Flegelphase. Wenn du Kinder hast, kannst du dir in etwa vorstellen, was nun auf dich zukommt.

Diese Phase zeichnet sich dadurch aus, dass der Rüde zum ersten Mal sein Beinchen hebt; die Hündin erlebt ihre erste Läufigkeit und macht die Hunde in der Nachbarschaft verrückt. Daneben verhalten sich die jungen Erwachsenen trotzig oder frech und wollen sich an die zuvor aufgestellten Regeln nicht mehr erinnern können. Er ist jetzt der Big Boss – auch dir gegenüber. Da musst du leider durch.

Die Dauer dieser Phase ist sehr unterschiedlich und hängt insbesondere von der Rasse des Hundes ab. Dein Ziel, deinen Hund konsequent zu erziehen, solltest du in dieser Zeit nicht aufgeben. Resignation ist die falsche Richtung! Denn trotz seiner bockigen Art ist dein Hund immer noch bereit, von dir zu lernen – auch wenn er das nicht immer zeigt. Hast du sein Vertrauen gewonnen, fällt es dir besonders leicht.

12.-18 Monat: Reifung zum stolzen Hund

Nach der Pubertät reift der Hund in der sogenannten Reifungsphase zum erwachsenen Tier heran. Hier zeigen sich deutlich alle Auswirkungen der zuvor betriebenen Erziehung. Der Hund ist jetzt vollständig ausgewachsen.

Zwar bedeutet dies nicht, dass er nichts mehr lernen kann, aber die entscheidenden Dinge hat er nun verinnerlicht. Fortan musst du sowohl mit den positiven als auch mit den negativen Eigenschaften deines Vierbeiners leben. Seine psychische Einstellung lässt sich nun schwerer beeinflussen als zuvor.

Durchgängiges Lernen – Variabale Dauer der Phasen

Die genaue Dauer der genannten Zeiträume variiert sowohl zwischen unterschiedlichen Hunderassen als auch zwischen den Hunden selbst. Wie auch beim Menschen: Jeder Hund ist anders. Das erste halbe Jahr verläuft bei den meisten Welpen zwar ähnlich, ab der Pubertätsphase macht sich das Rassenerbe jedoch stärker bemerkbar. Manche Autoren setzen die Phasen auch etwas anders an und sehen den Beginn der Sozialisierungsphase früher.

Zusammenfassend kann man hier sagen: Bis zum Erwachsenenalter lernen Welpen durchgehend und besonders schnell. Zwischen den einzelnen Phasen gibt es keinen Bruch: Sie gehen fließend ineinander über. Das bedeutet, dass du nicht unbedingt bis zu einem bestimmten Tag oder einer bestimmten Woche warten musst, um etwas mit deinem Welpen lernen. Du solltest dein Verhalten nicht plötzlich umstellen. Jeder Hund ist individuell: Manche Welpen sind neugieriger, wollen schneller erkunden und lernen; andere sind schüchtern und brauchen vielleicht eine halbe Woche mehr.

Achte auf deinen neuen Mitbewohner und du stellst fest, wann es die rechte Zeit ist, sein Training auszubauen. Überfordere ihn nicht – pass aber auch auf, dass du ihn nicht zu sehr in Schutz nehmen willst. Übertriebener Schutz vor allem schadet deinem Hund. Denn er muss lernen, in der Gesellschaft zurechtzukommen. Dazu zählt auch, ihm seine Ängste zu nehmen und mit all den seltsamen, neuen Eindrücken vertraut zu machen. Dafür bieten sich vor allem kurze Trainingseinheiten an.

Führe deinen Hund beizeiten an seine Umwelt heran! Dann nimmt er sie als etwas Vertrautes, Normales wahr und wird gelassen gemeinsam mit dir durchs Leben gehen.

Adoleszenz –

Der faszinierende Weg

der Jugendentwicklung des Hundes

Das Zusammenleben mit unseren vierbeinigen "Youngstern" kann mit unter sehr unterhaltsam, aber auch äußerst anstrengend für Mensch und Hund sein.

Wir selbst begleiten im Augenblick unser jüngstes vierbeiniges Familienmitglied Levin, einen 12 Monate alten Field Trial (Arbeitslinie) Golden Retriever Rüden, in seiner Jugendentwicklung. Diese spannende Zeit wird "Adoleszenz" (lat. adolescere = "heranwachsen") genannt.

Der Übergang von der Welpenzeit zur juvenilen Phase ist eine fließende Entwicklung. Wenn der Zahnwechsel abgeschlossen ist, spricht man nicht mehr von dem Welpen, sondern von dem Junghund.

Der Hund ist nun aus seinen Welpenschuhen heraus gewachsen, er hat sich von seinen Milchzähnchen verabschiedet und die Hormone fangen an ihren Job intensiver zu betreiben und den nächsten Fortschritt seiner Entwicklung einzuläuten.

Bei Levin konnten wir den Junghund sogar riechen. Der angenehme Welpengeruch verflog so langsam und noch einige Zeit roch sein Fell sehr neutral. Wie über Nacht jedoch, von jetzt auf gleich stellten wir fest, dass der kleine Mann auf einmal nach "Hund" duftet.

Aber es sind nicht nur die Geschlechtshormone, die nun fleißig arbeiten, sondern das Gehirn wird zur Großbaustelle eröffnet. Doch dazu später mehr.

Während der Pubertät erreichen die Juvenilen ihre Geschlechtsreife. Diese tritt bei den meisten domestizierten Tieren (und auch bei uns Menschen) sehr früh ein, was aber nicht heißt, dass das Individuum automatisch erwachsen ist, sprich eine gewisse emotionale und geistige Reife mitbringt.

Theoretisch könnten sie nun Nachkommen "produzieren". Geschlechtsreif zu sein bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass der Hund nun auch großes Interesse zeigt sich zu vermehren. Der Sexualtrieb entwickelt sich häufig langsamer. Wenn bspw. ein 2-3jähriger Rüde, der zur Zucht eingesetzt werden soll, keinen großen Drang hat, sich mit einer Hündin zu paaren, ist dies nicht gleich verhaltensauffällig. Der Rüde ist in vielen Fällen einfach noch nicht so weit in seiner Entwicklung.

Hündinnen die ihre erste Läufigkeit erleben erwecken oft den Eindruck, dass sie überhaupt nicht wissen, was mit ihnen los ist, bzw. warum ein Rüde auf einmal so großes Interesse an ihnen hat.

Hat der Hund die Geschlechtsreife erreicht, ist die Pubertät abgeschlossen und es schließt sich nahtlos die Adoleszenz an. Es gibt unterschiedliche Definitionen zur Adoleszenz und somit auch verschiedene Bezeichnungen dieses Zeitfensters. Pubertät, Flegeljahre, Reifezeit, etc.

Worte lassen Bilder im Kopf entstehen, daher finde ich die Definition, die Pubertät und die Adoleszenz voneinander trennt, sehr wichtig und passend. Wenn wir die Entwicklung bis zur vollständigen Reife als Pubertät oder Flegeljahre bezeichnen, öffnen wir ganz leicht eine Schublade für Verhalten, die unseren Blick und unseren Umgang mit dem Hund verändern könnte. Ein Flegel respektiert uns nicht. Das greift unser Persönlichkeit an. Dabei ist die Adoleszenz lediglich die Zeit des Ablösens von den Eltern und der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.

Die Adoleszenz beschreibt die Entwicklungs"phase" zwischen der Geschlechtsreife und dem Erwachsensein. Dieser Lebensabschnitt betrifft bei Hunden ca. das Zeitfenster vom 5. – 24. Lebensmonat.

Bei Hunden größerer Rassen kann sie auch noch länger dauern. Man liest in einigen Rassebeschreibungen der größeren Hunde, dass sie "Spätentwickler" seien. Dies bedeutet, dass diese Hunde für ihre Jugendentwicklung mehr Zeit in Anspruch nehmen und durch aus erst mit 3-4 Jahren ihre geistige und emotionale Reife erreichen.

Ebenso auch bei Frühkastraten. Hunde die sehr früh kastriert werden, sagt man nach, dass sie länger verspielt und „kindlich“ bleiben. Dies basiert auf einer langsameren Gehirnentwicklung während der Jugendentwicklung. Bei frühkastrierten Hunden bleibt das Zeitfenster der Adoleszenz länger geöffnet.

Bei Hunden gibt es ebenso eine geschlechtsspezifische Unterscheidung, wie bei uns Zweibeinern. So entwickeln sich auch bei Hunden, die Rüden etwas langsamer als die Hündinnen. Das Gehirnwachstum ist bei männlichen Säugetieren erst später abgeschlossen.

Im Training taucht immer wieder die Frage auf: "Ist mein Hund nun schon in der Pubertät?" oder "Ist er jetzt schon erwachsen? Woran erkenne ich, dass mein Hund nun in der Pubertät steckt?". Den Rüden wird beispielsweise nachgesagt, dass dem so sei, sobald sie anfangen das Bein zu heben und Markierverhalten zeigen.

So weit so gut, Levin hat sein Beinchen bereits mit 9 Wochen sehr sicher gehoben und uns erst einmal einen Schrecken eingejagt ;-). Ich dachte mir damals: "Oh je, was kommt da noch auf uns zu, wenn er dieses Verhalten jetzt schon an den Tag legt? Wie viel Testosteron beherbergt er jetzt schon in sich? Wird er ein kleiner frühreifer, draufgängerischer Chaot?"

Ein kleiner liebenswerter Chaot ist er, aber nichts von dem, was ich mir ausmalte im Bezug auf das sehr frühe Beinchen heben ist eingetreten. Man kann, wie so vieles, nicht einfach pauschalisieren. Und jedes Individuum zeigt sich in seiner Entwicklung anders. Übrigens – Levin zeigte noch kein Markierverhalten, obwohl er das Bein hob.

Die Übergänge von der Welpenzeit in die Pubertät und die anschließende Adoleszenz sind schleichende Prozesse. Man kann nicht genau sagen, wo sich das eine Fenster der Jugendentwicklung schließt und sich das andere öffnet. Aber man spürt die Veränderungen an seinem Hund.

Woran erkenne ich nun, dass die Jugendentwicklung meines Hundes fortschreitet?

Ein paar Verhaltensweisen möchte ich Ihnen an Hand von Levin aufzeigen. Levin lässt uns an seiner Jugendentwicklung sehr teilhaben. Wir konnten und können folgende beobachten:

  • Berührungsempfindlichkeit ist gestiegen, d.h. bei spontanen Berührungen zuckt er öfters zusammen. Daher achten wir noch viel intensiver darauf Handlungen, die wir an ihm ausführen, wie beispielsweise das Öffnen der Geschirrschnallen, anzukündigen, bevor wir die Handlung ausführen. Das ruhige Genießen, wenn Bekannte ihn streicheln fiel ihm nicht leicht und auch beim Abtrocknen fällt es ihm schwerer stillzuhalten.
  • Entspannungssignale mit direkter Berührung sind schwerer zu konditionieren, bzw. aufzuladen.
  • Manchmal möchte er 1000 Dinge auf einmal tun, d.h. er fängt eine Handlung an und während er dabei ist, fällt ihm ein etwas anderes auch noch zu tun ohne sein erstes Vorhaben zu beenden. Beispiel: Levin knabbert an seiner Torgas-Kauwurzel. Dann fällt ihm ein, dass er uns schon eine Weile nicht mehr seine Liebe bekundet hat und auf dem Weg zu uns stolpert er über ein anderes Spielzeug, das sein Interesse weckt. Beim Spazierengehen, kann es passieren, dass er an einem ganz wichtigen Knotenpunkt seine Visitenkarte hinterlassen möchte und dafür aber dann doch keine Zeit hat, weil er schon wieder etwas anderes im Sinn hat.
  • Sein Radius hat sich erweitert und Umwelterkundung findet häufiger statt, d.h., sein Interesse an der Umwelt ist deutlich gestiegen. Er entfernt sich weiter von uns weg, als noch vor ein paar Wochen.
  • Markierverhalten ist deutlich zu erkennen. Dies bemerken wir daran, dass er sich mehr Zeit nimmt für Gerüche bevor er seine Marke setzt. Er dreht gerne nochmal um, weil ihm eine Geruchsstelle in das Näschen flog, die er nicht auslassen möchte. Vor allem die Häufigkeit des Urinabsatzes ist gestiegen und er ist öfters mit von der Partie, wenn unsere anderen zwei Hunde sich eine gemeinsame Stelle auserkoren haben.
  • Das Aufschlecken von Urin fing an, was ebenso eine Kommunikationsart unter Hunden darstellt. Die Hunde schlecken "Gerüche" auf, um einen intensiveren Eindruck zu bekommen. Die Stoffe werden über das Jakobson- Organ (Jacobsonsche Organ) hinten am Gaumen aufgenommen und der Hund bekommt die Information beispielsweise über den Gesundheitszustand, Hormonstatus und/oder Zyklusstand eines Artgenossen.
  • Sein Erregungsniveau schnellt heftiger nach oben. Levin schafft es schneller von 0 auf 300. Manche Reaktionen sind impulsiver und Dinge, die ihn vor einigen Wochen überhaupt nicht mehr interessierten, werden auf einmal wieder sehr aufregend.
  • Seine "Maulaktivität" erhöhte sich nochmals enorm, wir gehen davon aus, dass dies auf die erhöhte Aktivität der Stresshormone basiert. Er zeigt ein nochmals gesteigertes Kaubedürfnis – zum Leidwesen unserer Einrichtung. Alles was über das Maul geht, sei es schlecken, knabbern, beißen oder essen entspannt in vielen Fällen.
  • Das Lernen hat seine Höhen und Tiefen, d.h. es gibt Situationen, da überrascht uns der kleine Mann enorm mit abrufbaren erlernten Verhaltensweisen oder auch mit neuen Aufgaben. Vor allem die, die ihm Spaß machen und seinen aktuellen Bedürfnissen gerecht werden. Da denke ich häufig: "Wahnsinn wie schnell er Dinge annimmt." Auf der anderen Seite steht dann in manchen Situation sein fragender Blick: "Was möchtest Du von mir? Das habe ich noch nie gehört. "
  • Ressourcen werden ihm wichtiger. Wir können sehr schön beobachten, dass er nicht mehr so besonnen an Kauartikeln in Anwesenheit der anderen Hunde knabbern kann. Er fängt an, Gegenstände die ihm wichtig sind, in Sicherheit zu bringen. Einem anderen Rüden gegenüber hat er vor ein paar Wochen das erste Mal unsere Hündin verteidigt. Dies alles aber in einem sehr schönen Kontext mit ihm zur Verfügung stehenden Kommunikationsmitteln.

. letzt endlich ein ganz normaler Hund ;-)))

Oft bekomme ich als Trainerin zu hören: "Mein Hund ist schrecklich pubertierend!",

"Er ist ungehorsam und testet seine Grenzen täglich.", "Mein Hund ist aufmüpfig, dominant und stellt die Rangordnung in Frage. ".

Was ist dran an diesen Aussagen? Werden einst zuckersüße Welpen auf einmal zu Monstern, die die Weltherrschaft übernehmen möchten und legen Verhaltensweisen an den Tag, nur um uns zu ärgern? NEIN!

Es sind völlig normale Reaktionen eines physiologischen Ablaufs, die leider viel zu häufig mit menschlichen Emotionen einhergehen und interpretiert werden. Kein Hund zeigt Verhaltensweisen um uns zu ärgern – sondern er kann in dieser Situation einfach nicht anders. Es können ganz unterschiedliche Faktoren mitspielen, die das "nicht können" beeinflussen – und dies ist nicht nur bei Hunden so, die sich in der Adoleszenz befinden.

Beispielsweise ist der Reiz aus der Umwelt zu stark, gesundheitliche Probleme können einen Rolle spielen, der Hund hat Angst, steht vielleicht unter Einfluss von Stressoren, die uns in der Situation gar nicht bewusst sind oder die Fellnase hatte einfach noch nicht die Möglichkeit erwünschtes Verhalten in dieser Situation zu lernen.

Doch was passiert in dieser Zeit der Jugendentwicklung?

Es finden im Gehirn wahnsinnig viele "Umbauarbeiten" und damit verbundene Veränderungen statt.

  • Der Mandelkern (= Amygdala) ist das emotionale Bewertungszentrum, welches die Wahrnehmung und die Reaktionen steuert. Der Mandelkern vergrößert sich in dieser Phase und er reagiert empfindlicher und intensiver auf Reize aus der Umwelt. Dies bedeutet, dass Reaktionen emotionaler ausfallen. Dies ist leider ein guter Nährboden für Angst- und Aggressionsverhalten.
  • Die Großhirnrinde, in der bewusste Vorgänge, kognitive Prozesse, planvolles Handeln, willkürliche Ausführung von Bewegungen, etc. verarbeitet werden, baut Synapsen ab. Diese Synapsen sind Kontaktstellen zwischen Zellen und dienen der Signalübertragung und der Speicherung von Informationen.
  • Der präfrontale Kortex der Großhirnrinde ist der Sitz des "Arbeitsspeichers" und für bewusste Entscheidungen. Er empfängt die verarbeiteten Reize und die aus dem Mandelkern stammende emotionale Bewertung und darauf hin resultiert die nächste Reaktion. Dieser Hirnbereich reift erst später aus und wird während der Jugendentwicklung kleiner.
  • Der Stresshormonspiegel ist bei allen Säugetieren während der Adoleszenz am höchsten. Daher kann es auch passieren, dass der Hund in seiner Welpenzeit beispielsweise mit dem Geschirr keinerlei Schwierigkeiten hatte und plötzlich der Meinung ist, Geschirrtragen sei gruselig. Die Körperoberfläche ist in dieser Zeit wesentlich sensibler.
  • Die Rezeptorendichte und -empfindlichkeit für Dopamin verändert sich in verschiedenen Gehirnarealen. Dies ist mit gesteigertem Neugierverhalten verbunden und hat zur Folge, dass das Belohnungssystem viel leichter erregbar ist. Selbstbelohnendes Verhalten bekommt einen größeren Stellenwert. Dem Hund fällt es schwerer sich von für ihn wichtigen und lohnenswerten Dingen abzulassen.

Dies sind die Gründe, warum der Hund für uns schwieriger einzuschätzen und zu kontrollieren wird, denn er reagiert emotionaler, wirkt auf seine Bezugspersonen unkonzentrierter und gereizter. Seine emotionale Erregbarkeit ist leichter auslösbar und er zeigt Veränderungen im Verhalten auf ihm bekannte Reize. Trennungsstress kann auf einmal wieder zur Herausforderung für eine Familie werden, obwohl man dachte, der junge Hund hätte das Alleinebleiben schon bestens gelernt.

Das Spielverhalten des Junghundes verändert sich, was bedeuten kann, dass er forscher oder gar wählerischer in der Auswahl seiner Freunde wird. Konkurrenzverhalten tritt auf sei es im Zusammenhang mit Sexualverhalten oder auch anderen Ressourcen.

Der Hund fängt an sich abzunabeln und das Neugier- und Erkundungsverhalten steigert sich. Ebenso kann das Jagdverhalten zum Vorschein treten. Das Risikoverhalten der jungen Wilden ist ausgeprägter und sie können Gefahren schwerer einschätzen. Der junge Hund ist stressanfälliger und somit sind auch seine Reaktionen auf Stressoren intensiver! Dabei sollten wir nicht vergessen, dass das Gehirn des Vierbeiners entscheidet, was für ihn Stressoren sind – und nicht wir.

Dieses Verhalten während der Jugendentwicklung hat nichts mit Dominanz oder Rangordnung zu tun! Die Hunde können stellenweise nicht anders und sind "Opfer" ihrer eigenen Entwicklung.

Dies soll nicht bedeuten, dass wir uns zurücklehnen und uns darauf ausruhen,

nach dem Motto: "Es ist eine Entwicklungsphase und die "Probleme" verwachsen sich, wenn der Hund älter ist." Wir Menschen neigen dazu, wenn alles optimal verläuft, immer noch eins drauf zu setzen und den eigenen Anspruch weiterhin zu erhöhen.

Die riesigen Fortschritte beim Lernen in der Welpenzeit (steiler Anstieg der Lernkurve) verwöhnen uns und wir sind entsetzt wenn das Training auf einmal stagniert oder es sogar Rückschritte gibt! Ich glaube Sätze wie "Das hat er noch nie gemacht!" fallen in der Adoleszenz besonders häufig. Auf Grund der Fehleinschätzung "Der Hund macht dies mit Absicht", oder "Er verweigert klar denkend die Kooperation", wird oftmals angeraten strenger und härter mit dem Hund umzugehen. Dies erweist sich jedoch fast immer als ein Schuss nach hinten. Zum einen tun wir den jungen Fellnasen unrecht und zum anderen hat dies gravierende Folgen, denn:

  • Das Mensch-Hunde-Team schaukelt sich gegenseitig emotional weiter nach oben. Sehr oft finden immer härtere Strafen Anwendung. Dies hat zur Folge, dass das Vertrauen ineinander enttäuscht wird und die Bindung stark bröckelt. Bindung charakterisiert sich durch einen überproportionalen Austausch an POSITIVEN Verhaltensreaktionen! Unser größter Wunsch ist es ja zu unseren Hunden nicht einfach nur in irgendeiner Beziehung zu stehen, sondern eine gemeinsame, schöne und stabile Bindung auf zu bauen.
  • Der Hund entwickelt noch leichter Angst- und/oder Aggressionsverhalten.
  • Der Hund kann in die sog. erlernte Hilflosigkeit rutschen, das heißt, er beugt sich seinem Schicksal und geht den Weg des geringsten Widerstandes, was meist von chronischem Stress zeugt.
  • Der Hund wird immer frustrierter, weil er seinen aktuellen Bedürfnissen nicht nachkommen kann. Dies öffnet andere unerwünschte Ventile im Verhaltensrepertoire unserer Lieblinge.

Was bedeutet dies im gemeinsamen Alltag mit dem Junghund?

  • Im Training und Alltag sollten wir darauf achten, unerwünschtes Verhalten zu verhindern und sämtliche erwünschte Verhaltensweisen einzufangen mit Hilfe des Markersignal und diese adäquat belohnen.
  • Lassen Sie Ihren Hund auch einmal agieren und verstärken Sie vermehrt das von ihm selbst gezeigte Verhalten, denn vor jedem unerwüschten Verhalten zeigt der Hund noch erwünschtes!
  • Versuchen Sie in einem gesunden Maß die Frustrationstoleranz Ihres Hundes zu erhöhen und zu festigen. Eine Prioritätenliste ist sehr hilfreich, da die Ressource "Impulskontrolle" im Hundegehirn, die für die Selbstkontrolle verantwortlich ist, nicht endlos belastbar ist! Das "Impulskontrolltöpfchen" ist irgendwann ausgeschöpft!

Legen Sie deshalb das Hauptaugenmerk für die Selbstkontrolle des Hundes auf Situationen, in denen die Auslöser ein erhöhtes Erregungsniveau nach sich ziehen. Dazu gehört nicht unbedingt das Warten vor dem Futternapf oder minutenlanges "Fuß" laufen, sondern Begegnungen mit Artgenossen und/oder diverse Situationen im Alltag. Hier sind wichtige Hilfsmittel das "Zeigen & Benennen" sowie das Training von Entspannungssignalen.

  • Um in herausfordernden Trainingssituationen das emotionale Gleichgewicht wieder herstellen zu können, empfiehlt sich das Arbeiten am Erregungsniveau des Hundes mit konditionierten Entspannungssignalen.
  • Bringen Sie Ihrem Hund die Welt noch mal mit viel Fingerspitzengefühl näher und unterstützen Sie ihn in schwierigen Lern-, Lebens- und Alltagssituationen.
  • Begleiten Sie Ihren Youngster durch diesen Lebensabschnitt mit viel Verständnis und gemeinsamen Spaß.
  • Gehen Sie im Training wieder einen Schritt zurück und passen Sie Ihre Erwartungshaltung an, indem Sie den Leistungsanspruch an den Hund zurückschrauben. Festigen Sie das, was Ihr Hund bisher gelernt hat und geben ihm Sicherheit!
  • Versuchen Sie Übungen, Beschäftigungen und Belohnungen so in den Alltag und das Training zu integrieren, dass Sie den Bedürfnissen Ihres Hundes nachkommen (bspw. Distanzvergrößerung zulassen), um das Erregungs- und Frustrationsverhalten gar nicht erst im Übermaß zu strapazieren.
  • Arbeiten Sie an Ihrer Toleranz, Geduld und Verständnis für die jungen Fellkinder!

Zum Abschluss noch etwas Persönliches von unserem Junior. Levin ist nach wie vor unser Klassenclown und unser liebenswerter Terrorkrümel! Wir haben richtig gute Tage und auch weniger gute Tage. Das Wissen um diesen biologisch notwendigen Prozess erleichtert uns den Umgang und den Alltag mit ihm enorm! Nein, Levin hat keine Narrenfreiheit und wir schieben die Adoleszenz gewiss nicht

als Ausrede vorne weg.

Lerntheoretisches Hintergrundwissen ist notwendig um den Jungspund zu verstehen, weil er in seiner körperlichen und geistigen Entwicklung anders tickt, als wir es uns in unserer Wunschvorstellung ausmalen.

Levin bekommt seine Grenzen gesteckt, aber mit dem Weg des Lernens, dem

Verständnis und der Geduld gepaart. Abschließen möchte ich mit einem meiner Lieblingszitate von Dr. Ute Blaschke-Berthold (CumCane): "Gewohnheiten zu bilden ist die klügste Art, vorausschauend und dauerhaft Grenzen zu setzen."

Entwicklungsphasen hund

Die vorgeburtliche Entwicklungsphase beim Hund wird auch prдnatale Phase genannt.

Entwicklung der Welpen bis zur 2. Lebenswoche:

Hundewelpen sind sogenannte Nesthocker, sie werden vцllig hilflos geboren. Ein Wurf besteht aus etwa 2 bis 6 Welpen, nur selten wird lediglich ein Welpe geboren. Hatte die Hьndin bereits mehrere Geburten, kann ein Wurf auch mal aus 10 oder mehr Welpen bestehen. Dieses ist jedoch auch bereits bei einem ersten Wurf einer Hьndin mцglich.

Obwohl sie bereits bei der Geburt ein flaumiges Fell haben, sind sie sofort krabbelnd auf Wдrmesuche. In der sogenannten Vegetativen Phase sind alle lebenserhaltenden Funktionen genetisch verankert.

In dieser Phase sind sie noch sehr Schutzlos und auf ihre Mutter angewiesen, welche sie immer wieder zurьck zu den anderen holt, falls eines der blinden Welpen in die falsche Richtung krabbelt. Aber auch sonst brauchen die Kleinen ihre Mutter sehr, nicht nur als Ernдhrerin, sondern auch als Auslцser fьr ihre Ausscheidungen. Die Welpenstube wird von der Mutterhьndin sauber gehalten, indem sie die Ausscheidungen der Babys ableckt. Mit der Zunge werden die Kleinen von ihrer Mutter sowohl gereinigt als auch massiert, um die Verdauung anzuregen, denn nur sind diese in der Lage selbstдndig Urin und Kot abzusetzen.

Nach zwei Wochen kцnnen neben Schlafen, Saufen, Suchen und wieder Schlafen die ersten grцЯeren Verдnderung in der Entwicklung des Welpen festgestellt werden.

Die Stimme wird bereits genutzt: Beim Saugen kann man die Welpen wohlig schmatzen und grunzen hцren. Ist ihre Suche nach Wдrme oder Milch nicht sofort erfolgreich, beschweren sie sich lautstark mit fiepsenden, quengelnden Tцnen.

Von der 2. bis zur 3. Lebenswoche:

Diese Lebensphase des Welpen wird manchmal auch "Phase des Erwachens" genannt, denn um den 10. bis 13. Lebenstag цffnen sich langsam die Augen und Gehцrgдnge.

In den nдchsten Tagen (etwa ab dem 18. Lebenstag) folgen zaghafte Laufversuche. Die Muskeln der Beine mьssen erst aufgebaut werden, die Welpen torkeln und fallen hдufig um. Aber in nur wenigen Tagen haben sie ihr Gleichgewicht gefunden und erkundigen munter tapsend schon ihre Umgebung. Die Stimmen der Welpen werden lauter und im Alter von etwa 3 Wochen folgen erste Belltцne. Mit dem Neuerwachen der Sinne bekommen die Welpen nun auch erste Eindrьcke des Sozialverhaltens durch ihre Mutter und die Geschwister.

Hundebaby: Von der 4. bis 7. Lebenswoche:

Inzwischen ist der Welpe schon um einiges grцЯer geworden. Die ersten Milchzдhne brechen durch das Zahnfleisch, er kann selbstдndig seine Kцrpertemperatur regeln und er ist erstmals in der Lage ohne Hilfe der Hьndin selbststдndig Urin und Kot abzusetzen.

Dieses Raufverhalten entwickelt sich ab der 4. bis 5. Lebenswoche. Die Welpen raufen und quieken um dann einige Minuten spдter wieder eintrдchtig und mьde bei den anderen Wurfgeschwistern zu liegen.

Nun ist auch der richtige Zeitpunkt, um die Kleinen an mцglichst viele Eindrьcke zu gewцhnen, die jeder Hund kennen sollte. Alle Lebewesen, Situationen und Impressionen, die der Welpe jetzt kennen lernt, prдgen sich in seinem Gedдchtnis ein und er wird sie nie mehr vergessen. Je mehr er lernt, desto weniger wird er sich in Zukunft von ungewohnten Situationen oder Geschцpfen дngstigen lassen. Er untersucht ausgiebig schnьffelnd jeden Gegenstand, Mensch oder Tier und steht allem Neuen offen und neugierig gegenьber. Jetzt kann ihm auch bereits die erste feste Welpennahrung zusдtzlich zur Muttermilch angeboten werden.

Vor Abschluss der Prдgephase sollten die Welpen keinesfalls bereits von ihrer Mutter dauerhaft getrennt werden. Werden Hundebabys in dieser wichtigen Entwicklungsstufe zu sehr isoliert bzw. mit nur wenigen Situationen und Eindrьcken konfrontiert, sind spдtere Verhaltensstцrungen nicht nur mцglich sondern fast vorprogrammiert.

Hundebaby: Von der 8. bis 12. Lebenswoche:

Die Sozialisierungsphase beginnt etwa mit der 8. Lebenswoche und reicht bis zur 12. Woche.

Neben weiteren Kontakten zu Menschen und der Umwelt ist in dieser Phase der Kontakt mit anderen Hunden besonders wichtig fьr die kьnftige Entwicklung der Hundekinder.

Muttermilch wird nicht mehr benцtigt und die Hundemama lдsst die Kleinen kaum noch saugen. Da nun auch die ersten Zдhnchen voll entwickelt sind, ist das Saugen fьr die Hundemutter nun schmerzhaft.

Alle Texte und Fotos unserer Tierseite "Tierwissen.de" sind Urheberrechtlich geschьtzt.

Ausnahmen gelten nur fьr die Fotografen, in Absprache der Seitenbetreiber untereinander, sowie mit schriftlicher Genehmigung.

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Entwicklung von Hundewelpen – Übersicht der 8 Phasen

Immer wieder hören die Trainer der Tophundeschule, dass Welpen oft schon vor der 8. Lebenswoche von ihren Müttern getrennt werden. Nachfolgend finden Sie eine ausführliche Übersicht über die verschiedenen Phasen der Entwicklung von Hundewelpen.

Vegetative Phase (1. und 2. Lebenswoche)

Die Augen sind noch geschlossen, der Gehör- und Geruchssinn noch nicht ausgeprägt.

Übergangsphase (3. Lebenswoche)

Die Lidspalten und die äußeren Gehörgänge öffnen sich, sehen kann der Welpe aber noch nichts. Erst mit der dem 17. oder 18. Lebenstag entwickelt sich die Sehfähigkeit. Dasselbe trifft für das Gehör zu. Der Welpe hat vorher fast ausschließlich getrunken und geschlafen. Nun nimmt er seine Wurfgeschwister und die unmittelbare Umgebung aktiv wahr.

Prägungsphase (4. bis 7. Lebenswoche)

Ohren, Nase und Augen haben sich voll entwickelt. Idealerweise lernt der Welpe jetzt, mit den unterschiedlichsten Eindrücken seiner Umwelt umzugehen, wie z.B. Menschen, Geräuschen und anderen optischen Eindrücke. Er nimmt die Umwelt wahr und lernt seine Sozialpartner kennen. Im Spiel mit seinen Geschwistern lernt er, seinen sozialen Rang zu finden. In dieser Zeit werden seine Persönlichkeit und sein Temperament geprägt.

Entzieht man dem Welpen in dieser Phase alle diese Eindrücke, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit später Sozialisierungsprobleme haben.

Sozialisierungsphase (8. bis 12. Lebenswoche)

Nun beginnt der Welpe damit, die Umwelt zu entdecken und sich in die Rangordnung einzufügen. Alles was er jetzt lernt, lernt er fürs Leben. In einem Hunderudel würde der Welpe jetzt vom Rüden erzogen werden. Diese Aufgabe müssen nun wir Menschen übernehmen. Auch wenn der Welpe selbstverständlich niedlich ist – jetzt ist es an der Zeit, ihm liebevoll und konsequent seine Grenzen aufzuzeigen. Seine Neugier, seine Lernfähigkeit und sein aufgeschlossenes Wesen machen wir uns für die Erziehung zunutze. Der Kontakt zu anderen Welpen, neuen Geräuschen, neuen und unterschiedlichen Bodenbelägen und natürlich auch zu Menschen ist jetzt wichtig. Diese Wochen sind für den Welpen – und natürlich auch für uns – mit die wichtigste Zeit. Alle Fehler in dieser Zeit, alle erlebten Unsicherheiten und Ängste wirken in der Hundeseele das ganze Leben lang nach.

Rangordnungsphase ( 13. bis 16. Lebenswoche)

Jetzt nimmt der Hund seine Position in der Rangordnung ein. Der Rudelführer Mensch wird auf seine Führungsqualitäten geprüft. Nun ist es wichtig, seine klaren Regeln aufgestellt zu haben und dem Hund seine Grenzen aufzuzeigen.

Der Hund verliert seine Milchzähne und das richtige Gebiss bildet sich aus. Der Besitzer muss dem Hund deutlich machen, dass sein Platz, seine Stellung in der Familie die unterste im „Familienrudel“ ist. Der Hund schließt sich der Person an, die sich ihm als souveräner Rudelführer darstellt.

Pubertätsphase (7. bis 12. Monat)

Alle Eltern von Menschenkindern können davon ein Lied singen …

Bei Hunden ist es ähnlich. Der Hund scheint alles Erlernte vergessen zu haben, die Ohren sind auf Durchzug geschaltet … In dieser Zeit sollte man nicht resignieren oder aufgeben, sondern mit liebevoller und klarer Konsequenz weiter mit dem Hund arbeiten. Das ist nun auch die Phase, in der der Rüde sein Bein hebt und bei der Hündin die erste Läufigkeit eintritt.

Reifungsphase (12. bis 18. Monat)

Der Hund ist nun körperlich und geistig „ausgereift“. Positive wie auch negative Eindrücke und Erfahrungen bestimmen nun sein weiteres Handeln. Alle negativen Verhaltensmuster sind jetzt nur noch mit sehr viel Geduld und am besten mit fachlicher Hilfe zu verändern.

Bitte beachten Sie, dass die unterschiedlichen Phasen auch je nach Größe der Hunderasse variieren. So sind kleine Hunderassen oftmals schneller, während bei den großen Hunderassen die Entwicklung entsprechend länger dauert. Für weitere Rückfragen zur Entwicklung von Welpen, was Sie vor dem Welpenkauf beachten sollten und wie Sie die ersten Schritte mit ihrem Welpen gemeinsam am besten bestreiten, stehen ihnen die Hundetrainer der Tophundeschule gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns einfach:

Mobile Hundeschule „Tophundeschule“

About the Author: Detlev Schönfelder

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Entwicklungsphasen und Sozialisierung

Entwicklung des Hundeverhaltens

Die in der Übersicht gelistete Einteilung muss unter dem Vorbehalt verstanden werden, dass es selbstverständlich rassebedingte Unterschiede im Entwicklungstempo gibt.

Bis vor einiger Zeit war es üblich, bei Hunden von Präge-, Sozialisierungs-, Rangordnungs- und Rudelordnungsphase zu sprechen. Diese Einteilung ist inzwischen nach neuen Erkenntnissen obsolet. Man spricht sattdessen von einer sensiblen Phase zwischen der dritten und 18. Lebenswoche, die Sozialisierung und Habituation beinhaltet:

Die bekannte Kynologin Dr. Dorit Feddersen-Petersen verweist darauf, dass die sogenannte sensible Phase kein statisches Ende hat: rassetypische und individuelle Unterschiede lassen vermuten, dass diese irgendwann zwischen der 12. und 18. Lebenswoche endet. 4

Für alle Hundewelpen gilt aber: Diese ersten 12 bis 18 Lebenswochen sind die wichtigsten ihres Lebens. In dieser Zeit wirken sich Lernerfahrungen, aber auch fehlende Umweltreize gravierend auf die gesamte spätere Entwicklung aus.

Hund mit Deprivationsschäden nach reizarmer Aufzucht und unzureichendem Menschenkontakt.

1. vegetative oder neonatale Phase: 1. bis 2. Lebenswoche

Die Welpen werden blind geboren, der Geruchssinn ist noch schlecht ausgebildet, sie zeigen noch kein Bedürfnis nach Sozialkontakt.

Typisch in dieser Phase: das sog. „Kreiskriechen“. So wird verhindert, dass die Welpen sich zu weit vom Lager entfernen.

2. Übergangsphase: 3. Lebenswoche

Obwohl die Augen bereits geöffnet sind, ist die Sehfähigkeit erst mit dem 17. bis 18. Tag gegeben, die Zufütterung von fester Nahrung beginnt.

Die Welpen stupsen die Schnauze der Mutter an, wodurch diese zum Hervorwürgen von Futter veranlasst wird. Dieses Verhalten bleibt später erhalten und entwickelt sich zu einer Geste der „aktiven Unterwerfung“ und Begrüßung (hochspringen des Hundes am Mensch).

3. Sensible Phase: 3./4. bis ca. 18. Lebenswoche

Die Sinnesleistungen sind voll entwickelt und das Erkennen von Objekten möglich. Dies ist Voraussetzung für das Einprägen von Artgenossen, Familienmitgliedern und Objekten.

Es ist unbedingt notwendig, den Welpen in dieser Zeit positiv an Erwachsene, Kinder, Artgenossen zu gewöhnen, damit der Hund in seinem späteren Leben keine Angst oder Aggressionen gegen diese entwickelt.

Es kann sich eine Prägung auf bestimmtes Futter entwickeln, die zu einem späteren „Futterspezialisten“ führt und Grundlage zukünftiger Unverträglichkeiten und Allergien gegen andere Nahrung sein kann. Mutter und Welpen sollten deshalb möglichst abwechslungsreich gefüttert werden.

Die Welpen zeigen mit der 4. Lebenswoche bereits eine Reihe von Ausdrucksbewegungen wie z.B. Schwanzwedeln, Schwanz einklemmen, Fellsträuben, Mundwinkelstupsen, Ohren anlegen und knurren.

Sie lernen in dieser Phase schon aggressionshemmende Verhaltensweisen und die ersten Frustrationserfahrungen (die Mutter lässt z.B. das saugen nicht mehr ständig zu).

Die Mutterhündin nutzt Spielsequenzen ganz gezielt zu Erziehungszwecken und reglementiert unangemessenes Verhalten ihres Nachwuchses.

Erzieherische Maßregelung eines Welpen durch die Hundemutter.

Bild: (c) Martina Goslar/pixelio

Ab der 8. Lebenswoche befindet sich der Welpe in der Regel bei seinem neuen Besitzer und wird zu einem sozialen Mitglied der Hunde- und Menschengesellschaft erzogen. Die Rolle des Erziehenden obliegt ab jetzt dem Sozialpartner Mensch.

Ab nun gilt: Was der erwachsene Hund nicht soll, sollte auch der Welpe nicht tun dürfen.

Anspringen mag bei einem kleinen Labrador noch niedlich erscheinen, bei dem erwachsenen Hund findet das kaum noch jemand lustig.

Kneift der Welpe im Spiel zu doll zu, sollte er reglementiert werden (z.B. durch Spielabbruch und Ignorieren, „Anknurren“, ggf. bei besonders ruppigen Exemplaren auch durch ein kurzes touchieren oder festhalten ).

Die Welpen sind in dieser Phase sehr lernfähig, können aber leicht überfordert werden. Ein übermäßiges Ausbildungsprogramm sollte keinesfalls durchgezogen werden, dies kann zu einer späteren Wesensschwäche aufgrund von Überforderung führen.

4. Jugend- und Pubertätsphase: ab ca. dem 5. Lebensmonat

Die folgenden Monate sind eine Zeit des hormonellen Umbruchs und Wandels:

Mit 6 Monaten ist die grundlegende soziale Einordnung des Hundes in seine Menschenfamilie beendet.

Die Bereitschaft des Hundes zur gemeinsamen Zusammenarbeit bzw. Unterordnung nimmt in dieser Phase jedoch trotzdem entwicklungsbedingt deutlich ab: Insgesamt sind die Hunde flegelhafter, reizbarer und testen vermehrt und ausdauernd (!) Grenzen bei ihren vier- und zweibeinigen Kollegen.

Dies hat einen biologisch sinnvollen Hintergrund: Erst das ausdauernde Hinterfragen von Grenzen und Regeln ermöglicht dem Hund, Stabilität innerhalb von Rangbeziehungen zu erfahren. Nur wenn diese geklärt bleiben, fühlt sich der Hund sicher und kann Konflikte später entspannt dem Menschen überlassen.

War die Erziehung also bislang erfolgreich und wird auch konsequent weiter geführt, kann man auf dem bisher Erlernten aufbauen.

Hat man die Erziehung bis dato vernachlässigt, wachsen sich „problematische Verhaltensweisen“ jetzt sehr schnell und nachhaltig zu ernsten Problemen aus: Entweder unmittelbar oder spätestens beim heranwachsenden Hund mit etwa 15 bis 18 Monaten.

Meinungsverschiedenheiten kommen auch unter Freunden vor: Der Mensch tut gut daran, sich ein Beispiel an Hunden zu nehmen und Konflikte sofort zu lösen. Die Erwartungshaltung, Hunde würden sich aus Liebe und Dankbarkeit unseren Wünschen entsprechend verhalten, kann nur in Enttäuschung enden: Sie ist weder tiergerecht noch fair dem Hund gegenüber.

Die Rüden heben nun zum ersten Mal das Bein, bei Hündinnen steht die erste Läufigkeit an.

Sowohl Rüden als Hündinnen zeigen nun sexuell bedingte Aggressionen gegenüber Rivalen und Rivalinnen bzw. testen sich in diesem„Verhaltensrepertoire“ aus.

Wichtig zu wissen:

Jeder Sieg innerhalb einer sozialen - nicht nur sexuell motivierten - Auseinandersetzung bedingt einen Testosteronschub 5 (auch bei Hündinnen!).

→ Kastration hilft hier nicht: Das in diesem Zusammenhang wichtige Testosteron wird nicht nur in den Geschlechtsdrüsen hergestellt, sondern kommt auch aus der Nebennierenrinde und der Hirnanhangdrüse. 6

Ob ein Hund einen grundsätzlich eher niedrigen oder hohen Testosteronspiegel hat, entscheidet sich zudem schon pränatal im Mutterleib und unterliegt noch weiteren Faktoren, die durch eine Kastration nicht zu beeinflussen sind (siehe auch weiter unten).

Der vielfach vorgebrachte Rat, Hunde schon vor dem Eintritt in die Pubertät als Vorsorgemaßnahme gegen "Probleme" kastrieren zu lassen, ist nicht nur fachlich höchst zweifelhaft, sondern überdies auch nicht von unserem Tierschutzgesetz gedeckt: Der Mensch kommt um seinen Erziehungsauftrag nicht herum, auch und gerade nicht, wenn es einmal anstrengend wird!

Mit dem Ende des sechsten Lebensmonats entwickelt sich zudem langsam die Revierverteidigung. Es muss an dieser Stelle deutlich daraufhin gewisen werden, dass sich revierverteidigendes Verhalten nicht durch Kastration beheben lässt.

Nach der Pubertät wird sich die Unterordnungsbereitschaft nur wieder verbessern, wenn vorher die entsprechenden Grundlagen dazu gelegt wurden.

Zwar ist es auch möglich, den erwachsenen Hund unter zu ordnen, es verlangt aber sehr viel mehr Mühe, um einen vergleichbaren Gehorsam zu erreichen.

Bei vielen Hunden tritt auch zweite "Angstphase" auf:

Manche Umweltreize werden wieder als "gefährlich" eingestuft, man geht z.B. nicht mehr über Brücken oder zeigt Scheu auch vor bekannten Vier- und Zweibeinern.

Diese Phase des Fremdelns kann schon ab der 16. Lebenswoche beginnen und endet mit etwa acht bis neun Monaten.

Erziehung eines Junghundes im gemeinsamen Spiel: Ronja und Cash

Wer genau hinschaut, wird anhand der Körpersprache schon erkennen, welcher Hund den höheren sozialen Status hat: Beachten Sie die Körperhaltung, die Ohr- und Rutenstellung, die Höhe, in der der Kopf getragen wird und wer welchem Blick ausweicht.

5. Geschlechtsreife: ab ca. 10. Monat

Was in der Pubertät begann, geht in in den Prozess der sexuellen Reife über. Mit dem Eintritt der Geschlechtsreife ist die Pubertät, wie beim Mensch, jedoch keineswegs abgeschlosen: Sie gehen fließend ineinander über und sind keine statischen Phasen. Hündinnen werden noch bis nach der dritten Läufigkeit erwachsener und reifer. Für Rüden gilt eine ähnlich lange Zeit.

Die typischen Rasse- und Charaktereigenschaften des Hundes bilden Stabilität aus: Was vorher noch „unsortiert“ gewirkt hat, bekommt nun einen festen Rahmen.

Der Hormonspiegel stabilisiert sich allmählich und damit auch das Verhalten.

Viele Hunde tolerieren nicht mehr „jeden“ als Spielkamerad, spielen entweder weniger oder sogar gar nicht mehr mit anderen Hunden.

Aufdringliches Verhalten von „schnöseligen“ Junghunden wird oftmals mit Reglementierung bestraft, gleichgeschlechtliche Vierbeiner als Konkurrenz angesehen. Auch territoriales und Ressourcen verteidigendes Verhalten nimmt einen größeren Stellenwert ein.

7. Erwachsenenalter (adult): ab etwa 3 Jahren

Als adult bezeichnet man die Lebensphase nach Eintritt und Ausreifung der Geschlechtsreife.

Der Hund zeigt sich sowohl charakterlich auch als körperlich zunehmend erwachsen und ist in seinem Wesen gefestigt.

Achtung aber: Der Eintritt in das Erwachsenenalter verzögert sich um so länger, je ausgeprägter das Territorialverhalten des Hundes ist bzw. um so mehr dies im Reifungsprozess des Hundes vom Halter toleriert wurde:

Territoriale Aggression wird zunächst aus Angst vor dem Verlust der „Ressource“ Territorium gezeigt, bevor sie sich im Verlaufe der sozialen Reifung zur echten Territorialsicherung entwickelt 7 :

Erfährt der Hund in der anfänglichen Verlustangst keine Regelung und Sicherheit durch den Halter, verbleibt er dementsprechend länger in einem instabilen Zustand, der ihm permanente Alarmbereitschaft signalisiert. Dies verhindert eine hormonelle Ausgeglichenheit, für die ein gesichertes (nicht: immer zu sicherndes!) Kernterritorium Voraussetzung ist.

3 Jahre sind ein Mittelwert und je nach Rasse ist das Erwachsenenalter etwas früher, bei einigen Rassen auch erst erheblich später erreicht. Bei Riesenrassen (z.B. Doggen und Herdenschutzhunden) erst nach dem 4. Lebensjahr.

Als Faustregel gilt: je größer die Rasse, desto später wird das Tier erwachsen.

Ausnahmen sind Rassen, die darauf selektiert wurden, lebenslang ein eher juveniles Verhalten beizubehalten (z.B. viele Boxer, aus Show-Linien auch der Golden und Labrador Retriever).

Manchen Hundeindividuen wird die Möglichkeit zum Erwachsenwerden auch völlig genommen: Durch zu frühe Kastration hat das Gehirn nicht mehr die Möglichkeit, vollständig auszureifen.

8. Der alte Hund

Neben einer guten gesunden Zucht durch verantwortungsbewusste Züchter, denen das Wohlergehen ihrer Rasse mit einer möglichst langen und gesundheitlich unbeschwerten Lebenszeit am Herzen liegen sollte, muss auch der Hundehalter sich auf den alternden Hund vorbereiten:

Wie bei uns Menschen werden Krankheiten und Verschleißerscheinungen im Alter häufiger.

Es ist davon auszugehen, dass die Tierarztkosten mit den Lebensjahren höher werden.

Ronja (hier 10 Jahre) mit Pfotenverband und Halskragen nach 3. Tumor-OP innerhalb von 18 Monaten.

Keine Schleichwerbung! Hier war aus akutem Grund Kreativität gefragt: Aus einer Bierpappe wurde kurzfristig ein provisorischer Kragen für Laika (11 Jahre).

Wann und wie schnell ein Hund zum "Senior" wird, ist zum Teil sehr stark rassespezifisch genetischen Faktoren unterlegen.

Insbesondere typische Spätentwickler und Riesenrassen neigen zu einer frühen und schnell fortschreitenden Vergreisung (z.B.Boxer, Doggen, Berhardiner, Berner Sennenhund), welche sich schon um das vierte, fünfte Lebensjahr deutlich bemerkbar machen kann.

Die Lebenserwartung dieser Hunderassen ist im Vergleich zu anderen deutlich geringer.

Neben körperlichen Beschwerden wie z.B. Herzproblemen und Arthrosen kann auch die Verschlechterung von Seh-, Hör- und Riechvermögen relativ früh eintreten.

Ebenso die Altersdemenz, die beim Hund gleiche Auswirkungen hat wie beim Mensch.

Weil hier das Gehirn betroffen ist, unterscheiden sich auch die Symptome nicht: Erinnerungsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen, sowie "unerklärliches" Aggressionsverhalten und Desorientierung können auftreten.

Bei Erkrankungen des Bewegungsapparates ist es in finanzieller Hinsicht durchaus anzuraten, diese so früh wie möglich behandeln zu lassen (z.B. durch Physiotherapie). Dies erhöht zum einen die Lebensqualität des Tieres einerseits, zum anderen schont es den Geldbeutel auf längere Sicht durchaus erheblich.

Rassebedingte und andere Einflüsse auf die Entwicklung

1. vorgeburtliche Einflüsse auf das spätere Verhalten

Stress und Hormone:

Stress der Mutterhündin während der Trächtigkeit hat nach allgemeinen Erkenntnissen Auswirkungen auf das spätere Verhalten der Welpen: Vorgeburtlicher Stress ist einerseits mit negativen körperlichen Veränderungen und andererseits mit psychischen Veränderungen in Form von Verhaltensauffälligkeiten wie Übererregbarkeit, Ängsten und/oder Hyperaktivität verbunden.

Auch die Lage der Welpen im Mutterleib spielt eine Rolle: Eine Hündin, die im Uterus neben zwei Rüden liegt, bekommt mehr männliche Hormone zugeführt, die sich dann später in eher männlichem Verhalten manifestieren. Andersherum wird ein Rüde, der zwischen zwei Hündinnen liegt, später eher das, was man gemeinhin als „Muttersöhnchen“ tituliert. Das ist nicht nur im Verhalten zu erkennen, sondern zeigt sich oft auch im Erscheinungsbild von eher „verweiblichten“ Rüden oder „vermännlichten“ Hündinnen. 8

Letztere werden von ihren Haltern auch gerne als "Rüdin" bezeichnet. Sicherlich eine treffende Beschreibung: Sie markieren nicht nur viel und mit hohem Bein, gehen selten aggressiven Auseinandersetzungen aus dem Wege, sondern initiieren diese oftmals bei allen sich bietenden Gelegenheiten sogar selbst.

Im Uterus der Hundemutter sind die Welpen keineswegs von der Umwelt abgeschieden: Geräusche dringen zu ihnen vor und mechanische und chemische Reize wirken auf sie ein.

Studien haben vielfältig belegt, dass Säugetierföten (also auch der Mensch!) nach der Geburt anders auf Reize reagieren, denen sie schon vor der Geburt ausgesetzt waren und somit vorgeburtliche Früherfahrungen machen konnten.

Mangelernährung der Mutterhündin:

Mangelernährung der Mutterhündin während der Trächtigkeit und der Säugeperiode führt erwiesenermaßen zu einer eingeschränkten Lernfähigkeit des Hundes. Dies ist unabhängig davon, ob die nachfolgende Aufzucht des Welpen in einer ansonsten optimalen und reizerfüllten Umgebung stattfindet.

Einen erheblichen Einfluss auf die Verhaltensentwicklung des Welpen hat das Wesen der Mutterhündin. Die Hündin gibt ihre individuellen Vorerfahrungen an ihren Nachwuchs weiter:

Ein Muttertier, dass selbst eher ängstlich, schreckhaft oder aggressiv auf bestimmte Reize oder Eindrücke reagiert, prägt ihre Welpen in diesem Bezug nachhaltig. Auch eine Hündin, die mit der Aufzucht überfordert ist, ihren Nachwuchs deshalb vernachlässigt oder anderseits ständig gestresst hin und her trägt, beeinflusst das spätere Verhalten und die Wesensentwicklung ihrer Welpen dementsprechend.

3. Früherfahrung beim Züchter

In der Regel werden Welpen nicht vor der 8. Lebenswoche abgegeben. Sie sind, wenn sie in ihre neue Familie kommen, kein „unbeschriebenes Blatt“ mehr, sondern bringen acht Wochen Lebenserfahrung mit: je nachdem sowohl positive als auch negative.

Es macht also einen erheblichen Unterschied, ob der Welpe mit Familienanschluss aufgewachsen ist oder nur im Zwinger saß, fremde Menschen und Körperkontakt schon kennen lernen durfte, seine erste Autofahrt schon hinter sich hat, positiv an optische, akustische und taktile Reize herangeführt wurde oder diese entbehren musste.

4. rassebedingte Unterschiede in der Gehirnentwicklung

In den ersten etwa sechs Lebenswochen eines Welpen sind ängstliche Verhaltensweisen noch nicht ausgeprägt. Der Welpe ist rein physiologisch noch nicht in der Lage zu Angst und Gefahrvermeidungsreaktionen, weil noch keine „Erregungsneurotransmitter“ in Form von Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet werden.

Man geht aber inzwischen davon aus, dass ab der 7. Lebenswoche bzw. 49. Lebenstag nur noch von einem Durchschnittswert zu sprechen ist und rassebedingte Unterschiede in der Gehirnentwicklung zu beobachten sind.

Dies macht die Einschätzung der möglichen Entwicklung eines Welpen schwierig.

Vergleich deutscher Schäferhund/Labrador:

Während beim deutschen Schäferhund beispielsweise erste Angstreaktionen und Gefahrvermeidung ab dem 42. Lebenstag zu beobachten sind, setzen diese beim Labrador erst am 72 (!) Tag ein. Ein Unterschied von ganzen 30 Tagen, in denen der Labradorwelpe im Gegensatz zum Schäferhund noch ohne Angst mit neuen Eindrücken bekannt gemacht werden kann. Die Phase angstfreie Umweltgewöhnung ist also beim Labrador deutlich verlängert.

Während Basenjis mit 5 Wochen mehr mit ihren Wurfgeschwistern kämpfen, jedoch nicht so stark attackieren wie die Shelties, ändert sich dies im Entwicklungsverlauf erkennbar:

Im Alter von 52 Wochen agieren die Basenjis auffällig aggressiv, während die Shelties sich unauffällig aggressiv verhalten.

Grundsätzlich kann jedoch von einer Faustregel ausgegangen werden: Je stärker ein Welpe die für seine Rasse typischen Verhaltensmerkmale aufweist, desto stärker werden diese im Erwachsenenalter ausgeprägt sein.

Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch nicht, dass ein Welpe, der Verhaltensweisen zeigt, die seiner Rasse nach eher untypisch sind, diese später beibehalten wird. Es ist davon auszugehen, dass sich sein Wesen und Charakter in die Richtung der rassetypischen Eigenschaften verändern wird.

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Die Entwicklungsphasen eines Hundes

Ein Hund durchläuft im Laufe seines Lebens verschiedene Entwicklungsphasen. Da es gerade für Welpen überaus wichtig ist, in bestimmten Phasen viele Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln, sollten Hundehalter diese kennen.

Vor der Geburt: Pränatale Phase

Bereits vor der Geburt können die Föten in der Gebärmutter gewisse Umweltreize wahrnehmen. Züchter sollten darauf achten, die Stressbelastung der Mutterhündin möglichst gering zu halten, und für eine bedarfsangepasste Ernährung zu sorgen, damit die Entwicklung der Welpen optimal unterstützt wird.

Erste und zweite Lebenswoche: Neonatale Phase

Dritte Lebenswoche: Übergangsphase

Die Übergangsphase beginnt mit dem Öffnen der Augenlider. Auch die Gehörgänge öffnen sich. Doch erst ab dem 16. bis 18. Tag (je nach Rasse) nach der Geburt sind die Seh- und Hörfähigkeit des Welpen entwickelt. Der Welpe kann nun weitgehend seine Körperwärme regulieren und setzt selbstständig Kot und Urin ab. Mit der Ausprägung der Sinne, beginnen Welpen nun ihre Umwelt und ihre Wurfgeschwister aktiv wahrzunehmen.

Ab der dritten Lebenswoche: Sensitive Phase, Sozialisierungsphase

Ab der dritten Lebenswoche spricht man von der sensitiven bzw. sensiblen Phase. Darunter zählt die Sozialisierungs- und die Juvenilphase, die mit Beginn der sexuellen Reife endet. Früher wurde die sensitive Phase in die Präge-, Sozialisierungs-, Rangordnungs- und Rudelordnungsphase unterschieden.

Reifungsphase und Adoleszenzphase

Nach der Geschlechtsreife stabilisiert sich der Hormonspiegel von Hunden allmählich. Das Verhalten und der Charakter festigen sich. Je größer die Rasse ist, desto später werden die Hunde erwachsen.

Hundeschulungszentrum SYSDOG

Das Mensch-Hund-Team im Fokus

Die Entwicklung des Hundes

(nach Eberhard Trummler)

Im Folgenden haben wir Dir die Entwicklungsabschnitte des Hundes nach Eberhard Trummler zusammengestellt. Manch einer wird seine Versäumnisse erkennen, wieder einer wird sich Vorsätze fassen und der nächste vielleicht nur schmunzeln…

Wir können aber feststellen das die Entwicklung des Hundes RIESENSCHRITTE in sieben-Meilen-Stiefeln macht: Ein Hund entwickelt sich in ca. 3 Jahren zum Erwachsensein, ein Mensch braucht dafür 20.

Diese Zeilen verdeutlichen Dir, was Dein Hund vom Welpen zum adulten Tier erlebt und vor allem was Du beeinflussen könntest/solltest und müsstest:

Betrachtest Du die Entwicklungsabschnitte Deines Hundes genauer, wird Dir klar, warum eine gute Welpenprägung und Förderung unerlässlich ist. Zudem wird Dir verdeutlicht, dass und wann Du als Welpenbesitzer Weichen für das zukünftige Zusammenleben mit Deinem Hund stellen könntest/müsstest. Das Bild, dass der kleine Hund sich in seiner Welpenzeit von seinem Menschen und seiner Umwelt macht, verwurzelt sich tief in seinem Denken, Fühlen und Handeln.

Der Welpe nimmt seine Umwelt überwiegend durch Berührungs-, Wärme- und Geruchsreize wahr. Augen und Ohren sind noch geschlossen. („Bequatschen“ der Welpen also sinnlos). Sein Aktionsradius beschränkt sich auf die – ein “ U “ um ihn bildende Mutter. Entfernt man diese versucht der Welpe umgehend den Körperkontakt wieder herzustellen.

Instinktverhalten: Der Suchreflex und der Saugreflex sind eine erste Form von Jagdinstinkt. (Jagd auf Futter) Jammern ist die erste Form von Kommunikation (jammern und heulen heißt „Ich bin alleine“, „hilf mir“. Kontaktliegen ist zwar wichtig für die Wärmeregulierung, aber später werden das nur noch die rangniedrigen, die infantileren Tiere tun. Die dominanteren werden sich etwas auf Abstand legen.

Die Augen öffnen sich und der Welpe nimmt vermehrt mit seiner Umwelt Kontakt auf. Wurfgeschwister und die unmittelbare Umgebung werden nun aktiv wahrgenommen. Er verlässt zwischendurch schon kurz die Wurfkiste.

In dieser Phase entwickelt sich der Schreckreflex ganz massiv. Das ist für das Überleben in der Natur sehr wichtig. Wenn sich ein Welpe erschreckt, dann möchte er so schnell als möglich wieder ins Dunkle, in die Höhle = Wurfkiste.

Züchter sollten in dieser Phase darauf achten, dass Welpen öfter mit plötzlichen Reizen konfrontiert werden.

Augen, Nase und Ohren sind nun voll entwickelt. In dieser Zeit lernt der Welpe im Idealfall mit ganz unterschiedlichen Eindrücken (Menschen, Geräuschen, optischen Eindrücken etc.) umzugehen. Er nimmt sein Umfeld bewusst wahr und lernt seine Sozialpartner kennen. In dieser Zeit wird seine Persönlichkeit und sein Temperament geprägt. Hier entscheidet sich sein späteres Verhältnis zu Artgenossen, Menschen, Katzen usw. Liegen hier Defizite, etwa durch isolierte Aufzucht vor, kann man diese später kaum noch aufarbeiten.

Im Spiel mit seinen Wurfgeschwistern lernt er seinen sozialen Rang zu finden und sich und die anderen auszutesten. Jetzt wird auch die Koordination des Welpen besser, obwohl die Bewegungen noch sehr grob und tollpatschig sind. Die Mimik fängt jetzt an sich zu entwickeln. Der Welpe fängt an „Grimassen“ zu schneiden. In dieser Phase kann man beobachten, dass sich die Welpen gegenseitig beschnuppern. Sie fangen an, sich untereinander wahrzunehmen, außerdem zeigen die jetzt erste Anfänge von Besitzverhalten.

Bei vernünftiger Prägung wird in dieser Phase ständig weniger Reflexverhalten gezeigt und die Instinktveranlagungsformen werden weiter entwickelt.

Das heißt, dass der Hund anfängt, mit seinen in den Erbanlagen verankerten Instinktverhaltensformen zu üben.

Es ist in dieser Phase sehr wichtig, dass dem Welpen hier die Möglichkeit geboten wird, neue Erfahrungen zu machen. Neue Dinge zu fühlen (z.B. verschiedene Bodenbeläge), neue Gerüche zu entdecken und verschiedene Gegenstände ins Maul zu nehmen.

Der Welpe sollte jetzt auch die Möglichkeit haben, andere Menschen kennen zu lernen (z.B. anderes Geschlecht, andere Hautfarbe, junge und alte Menschen, Menschen mit einem verändertem Gangbild, etc.).

Auch Kontakt zu anderen Hunden ist jetzt wichtig, aber ohne das Muttertier.

Übernahme in die Familie und Beginn WELPEN-FÖRDERUNG

8.- 12. Woche = Sozialisierungsphase

Der Welpe beginnt, seine Umwelt zu entdecken und sich in die Rangordnung einzufügen. Alles was er jetzt lernt, lernt er sozusagen fürs Leben. Im Rudel wird der Welpe jetzt auch vom Vater-Rüden erzogen und genau diese Aufgabe müssen wir nun übernehmen. Ist der Welpe auch noch so süß…es ist in dieser Zeit absolut notwendig dem Welpen seine Grenzen aufzuzeigen und ihm die Regeln für das Leben in der modernen Gesellschaft zu vermitteln. Die große Neugier, Aufgeschlossenheit und Lernfähigkeit der Welpen sollten wir uns dabei unbedingt zu nutzen machen. Der Kontakt zu anderen Welpen, Menschen aber auch neuen Geräuschen, unterschiedlichen Bodenbelägen, anderen Tieren etc. ist unerlässlich. Diese Zeit ist also die wichtigste Zeit für uns und den Welpen. Alle in dieser Zeit, durch falsche Behandlung erfahrenen Unsicherheiten und Ängste sind nach dieser Phase kaum mehr rückgängig zu machen und wirken in der Hundeseele sein ganzes Leben nach.

Weite und Umfang der sozialen Partnerschaft zwischen Mensch und Hund werden eben jetzt in der Sozialisierungsphase unwiderruflich geprägt und wirken für alle weitere Zukunft auf fast alle Eigenschaften des Hundes ein.

Die vorgebliche »Wesensschwäche« so vieler Hunde beruht häufig genug auf Erziehungsfehlern in der Sozialisierungsphase, in der zumeist viel zuwenig mit dem Hund gespielt, dafür um so mehr »dressiert« oder gar ignoriert wird.

Diese Zeit ist sehr anstrengend für frischgebackene Welpenbesitzer (und auch für Trainer) und stellt auch enorme Ansprüche an Zeit, Wissen und Einsatz, – aber es lohnt sich!

Zu unserem Thema Sozialverhalten/Begegnungen:

Der Welpe sollte hier auf KEINEN FALL die Erfahrung der Verselbständigung machen müssen, weder im Spiel noch im Alltag. Das Verhältnis und die Bindung zu seinem Mensch festigen sich hier. Lasst den Welpen nur nach Regeln und mit Kontaktmanagement unter Aufsicht spielen und ordnet sehr klar die Begegnungen. Schützt ihn und untersagt Mobbing. Behaltet immer Kontakt zu eurem Hund – jederzeit sollte euch Kommunikation, Intervention, Einwirkung oder Anschluss möglich sein. Ein guter Trainer hilft euch beim Was Wann und Wie. So lernt der Hund von Anfang an, dass Begegnungen in eure Zuständigkeit fallen und er euren Entscheidungen trauen kann. Die Welpen sollten in einer Begegnung nicht den Freischuss zum Radau erhalten. – das nehmen sie sich nämlich für den Rest des Lebens mit!

Der Welpe sucht seinen Rang im Umgang mit seinen Sozialpartnern. Entscheidend ist hier die psychische nicht die physische Stärke, also Souveränität, Intelligenz, Ruhe, Gelassenheit, Entscheidungsklarheit etc. und nicht Kraft. Hier werden die Weichen für eine erfolgreiche Eingliederung in die Familie gestellt. Der Hund nimmt seine Stellung in der Rangordnung ein. Der Rudelführer Mensch wird auf seine Führungsqualitäten geprüft. In dieser Phase ist es wichtig, dass der Welpe seine Grenzen kennt und vom Mensch klare Regeln erhält.

Der Mensch übergeht die Flegeleien, die in dieser Phase passieren, leider sehr oft mit Aussagen: „naja er ist halt noch so jung…“ oder „da geht halt noch sein Temperament mit ihm durch…“ Fakt ist, das ab ca. 12 Wochen klare Grenzen gesetzt werden müssen. Der Hund lernt in dieser Phase auch, wie es mit der Glaubwürdigkeit von Menschen bestellt ist: kann er manipulieren, ignorieren, umlenken oder sogar gegenhalten. Diese Feststellungen werden das zukünftige Zusammenleben beeinflussen. Alles was der Mensch an seinen Hund heran trägt, Begeisterung für Aufgaben, Fehlermeldungen und Lern-Einheiten, sollte bewusst, authentisch und möglichst lückenlos also mit Plan B und C im Hinterkopf, geschehen. Lücken die der Hund in dieser Zeit entdeckt, führen zu Nach- und Abfragen, zu innerer Unruhe und körperlicher Aufregung.

ab dem 5. Monat = Rudelordnungsphase

Hier werden Wolfswelpen unter dem strengen Regime des Leitwolfes Ihren Aufgaben zugeführt. Hier findet sich der Zeitpunkt die bis dahin vielleicht versäumte oder eher locker gehaltene Erziehung in eine konsequente (= glaubwürdige) aber dennoch faire und hundgerechte Erziehung zu wandeln. Wichtig werden spätenstens hier „Teamprojekte“, also Beschäftigung, Auslastung ein Förderprogramm, in das Energie und Geisteskraft fließen kann und das Mensch und Hund verbindet.

In diese Zeit fällt auch der Gebisswechsel des jungen Hundes, was z.B. im Spiel zu berücksichtigen ist. Er ist nun bestrebt, sich seine Position in der Familie zu suchen und auch schon zu festigen. Der Junghundbesitzer sollte seinem Heranwachsenden nun täglich deutlich vorleben, dass die Stellung des Hundes die angepassteste im „Familienrudel“ ist. Damit stehen für den Hund klare Vorgaben im Raum, an die er sich anpassen kann, was er ja möchte und worauf sein Hundeprogramm auch ausgerichtet ist. Er wird sich nun besonders eng demjenigen anschließen, der für ihn den „Rudelführer“ symbolisiert. Dem er nicht nur vertraut, sondern dem er sich auch anvertrauen kann. Der Sicherheit ausstrahlt und Sicherheit verspricht und diese auch hält!

7. Monat – ca. 12 (rasseabhängig) = Pubertät

Der Hund kommt jetzt in die Endphase der körperlichen und geistigen Entwicklung.

Der Rüde hebt (in der Regel) erstmalig sein Bein, die Hündin hat die erste Läufigkeit, es entsteht erstmalig ein Bewusstsein für Geschlechterrollen und Konkurrenz. In dieser Phase erleben viele Junghund-Besitzer oft regelrechten „Trotz“ bei den Hunden und er scheint alles bereits erlernte einfach wieder „vergessen“ zu haben. Der Hund sieht jetzt schon fast aus wie ein erwachsener Hund und er merkt, dass auch seine Körperkraft gestiegen ist, was wiederum zu Rangordnungs-streitigkeiten / körperlichen Reibereien / Zuständigkeits-Klärungen mit ranghöheren Tieren und Menschen führen kann.

Für die Erziehung des Hundes in einem Mensch-Hund Rudel bedeutet das: Vorbeugen, dass der Hund zu viel Eigeninitiative entwickelt. Was bereits mit 8 Wochen beginnt! Jetzt sollte nur stabilisiert werden, was man bisher im Zusammenleben mit dem Hund erreicht hat. Auf (körperliche) Rangordnungsstreitigkeiten sollte man sich nicht einlassen. Konsequent das erhalten, was man vorher aufgebaut hat, Geduld Spucke und den längeren Atem haben ist angesagt.

Die Heftigkeit des Abfragens in dieser Phase ist direkt davon abhängig, was man dem Hund vorher schon für ein Bild abgegeben hat: Konnte dieser schon immer mit dem Hundeführer „diskutieren“ wird die Pubertät zur Hölle. Hat der Hundebesitzer oft, klar und deutlich Akzeptanz seiner Ansagen eingefordert, wird die Pubertätsphase kaum zu merken sein.

Das Abfragen ist meist gar nicht als Dominanzanmaßung zu interpretieren, sondern vielmehr als Erfüllung des Sicherheitsbedürfnisses. Der junge Hund will einfach verbindlich wissen woran er ist. So schickt er z.B. bereits Gelerntes in die Testphase. Besteht der Bindungspartner, kehrt schnell wieder Ruhe ein und die Bindung festigt sich in gewünschte Richtung. Wird nicht bestanden, geht der Stress immer weiter, bis der Hund für sich (irgend-)eine Lösung findet, diese ist meist nicht im Sinne des Besitzer, sondern eine unerwünschte Verselbständigung die nun ins Erwachsenenalter übernommen wird.

Übergang zum Erwachsenenalters ab dem 12. Monat

Das Erwachsenenalter beginnt beim Hund mit etwa 12 Monaten. Bei kleineren Rassen etwas früher und bei großen auch etwas später, da sie meist Spätentwickler sind. Im psychischen Bereich dauert der Reifungsprozess allerdings bis zum 2. oder 3. Lebensjahr. Einige Instinkte sind dann auch erst voll ausgebildet. Seine Endgröße hat er mit 12 Monaten in der Regel schon erreicht, wobei bei größeren Rassen darauf zu achten ist, dass die Festigung des Knochengerüstes meist erst mit 18 Monaten und später zu Ende ist. Obwohl der Hund mittlerweile geschlechtsreif ist, sind einjährige Hunde immer noch mit Teenagern zu vergleichen.

ab 2 Jahren (rasseabhängig) = Adoleszensphase

Diese beginnt von Rasse zu Rasse unterschiedlich mit ca. 2 Jahren. Der Hund ist dabei, erwachsen und selbstständig zu werden und würde nun vielleicht sein eigenes Rudel aufbauen.

Manche Hunde(-Rassen) bleiben gewünscht genetisch veranlagt, also so gezüchtet, in ihrer Kindheit stehen, wie zum Beispiel einige Retriever-Rassen. Für bestimmte Hunde(-rassen) wie z.B. Herdenschutzhunde, Hovawart, Berner Sennenhund, Gebrauchshunde, Terrier usw. ist diese Phase wichtig und darf nicht unterschätz werden, da sich nun erst das volle Anlagen-Potential entfaltet. Territorial– Wach- Schutz- und Abgrenzungsverhalten „erwachen“ auf, was zu „plötzlichen“ Problemen führen kann.

In Wirklichkeit haben sich diese Probleme die ganze Zeit schon vorbereitet.

Der Hund ist nur inzwischen reif genug geworden auch umzusetzen, was er in all den „lustigen Spielen“ übte.

Entwicklungsphasen hund

Entwicklung des Junghundes

Schnee - endlich Schnee!

unser Schneewart im Alter von 21 Monaten

Wenn Carla die Beißwurst erbeutet hat, hoppelt sie imponierend und provozierend durch den Schnee, um Argus zum Weiterspielen und Nachjagen zu animieren.

Die Bewegungen unseres Pärchens sind gut aufeinander eingestellt und stark formalisiert.

So ein Spiel unter vertrauten Hunden wirkt fast wie ein Tanz

Spielkampf mit Maulaufreißen mit extremem Zähneblecken

Unsere Hunde kennen sich natürlich genau und wissen sich einzuschätzen. Einander fremde Hunde würden kaum so miteinander spielen, denn solche Kampf- und Beißspiele können leicht kippen, so dass es zu Aggressionen kommt. Unser Pärchen kann sich dagegen voll vertrauen, dass nichts "passiert". Trotzdem haben wir Menschen immer ein Auge darauf. Wenn der Rüde mal überbordet, wird er von uns gebremst.

Spielkampf - Carla greift an

Die Entwicklung des Junghundes vom 1 1/2 bis 2 1/2 Jahren

Im alter von 1 1/2 bis 2 1/2 Jahren reift der Junghund seelisch aus. Bei vielen Hunden kann man nun eine erneute Angstphase beobachten, die aber nicht voll ausgeprägt ist und deshalb manchmal nicht bemerkt wird. Manche Hunde, vor allem Rüden, zeigen in dieser Phase angstaggressives Verhalten, ähnlich wie in der Pubertät, das von den Besitzern irrtümlich oft als Dominanzaggression interpretiert wird. Wenn Hundehalter von ihren eigenen Hunden ernsthaft bedroht und gebissen werden, dann passiert das häufig in diesem Alter.

Wir Menschen müssen nun unsere Führungsrolle besonders überlegt spielen. Ihr Hovawart stellt Sie nun nicht durch sein ungebührliches Benehmen auf die Probe, sondern einfach indem er sich sorglos verhält und Ihre Wünsche nicht beachtet. Lassen Sie es ihm nicht durchgehen, wenn er Ihre Autorität in Frage stellt. Das ist vor allem jetzt wichtig, da er bald erwachsen wird. Wenn Sie ihn nicht sofort zur Vernunft bringen, kann er die Botschaft erhalten, dass seine neue Reife und körperliche Kraft es ihm erlauben, Ihre Autorität zu missachten. Zeigen Sie ihrem Gernegroß welches Verhaltens erwünscht ist, indem Sie ungebührliches Verhalten sofort unterbrechen und ordentliches Benehmen mit Lob oder Futter bestärken. Jetzt entscheidet sich das weitere Zusammenleben!

18 Monate sind ein "magisches" Alter. Haben Sie bisher in Ihren Erziehungsbemühungen versagt, so bekommen Sie nun die Rechnung präsentiert. Jetzt manifestiert sich das Bild von Soll und Haben auf dem Konto der Jugendentwicklung. Nun zeigt der Hund uns, was er von unseren Erziehungskünsten hält und zahlt alle unsere Erziehungsfehler auf Heller und Pfennig zurück. Jetzt können plötzlich Probleme auftauchen, mit denen man nicht gerechnet hat: Bissigkeit anderen Hunden gegenüber, Zurechtweisung von Kindern. In Wirklichkeit aber haben sich diese Probleme schon lange vorbereitet. Der Hund ist nur inzwischen reif genug geworden auch umzusetzen, was er vorher vielleicht spielerisch übte.

Wurde der Hund bisher zu hart behandelt, fehlt ihm nun das Urvertrauen zu uns. Nun steigt die Gefahr, dass der Hovawart gegen die ständige Unterdrückung durch seinen Herrn revoltiert, wenn dieser nur Tyrann aber kein Leitbild als sozial hochstehender Rudelführer war. Wurde der Hund auf der anderen Seite nicht konsequent genug erzogen und hat im Familienverband niemand gefunden, der wirklich das Sagen hat, kann es bei dominanten Hunden zum Aufstand kommen, zur Rangumkehr, zur "Beißordnung". In der Rolle des Rudelführers dreht der Hund den Spieß um und versucht, seine menschlichen Partner nach seinen Vorstellungen zu "erziehen".

Der letzte, der dann gebissen wird, ist der Hund: ab ins Tierheim. Achten Sie mal darauf, in welchem Alter viele Hunde als angeblich "nicht erziehbar" ins Tierheim abgeschoben werden. Meist ist das im Alter von 1 bis 2 Jahren der Fall. Aber ist das wirklich ein Grund, sich einfach eines Lebewesens zu entledigen?? Mit Kindern macht man das doch auch nicht. Wenn es wirklich dazu kommt, kann man die Fehler sehr oft beruhigt beim Hundehalter suchen. Beim neuen Besitzer sind diese schwierigen Hunde womöglich dank kompetenter Führung völlig problemlos.

Das Knochenwachstum ist mit 18 Monaten abgeschlossen und der Hund hat seine endgültige Größe erreicht. Richtig ausgewachsen sind Hovawart-Hündinnen erst mit 3-4 Jahren und Hovawart-Rüden werden bis zum 5. Lebensjahr noch kräftiger.

Der Hovawart und die anderen Hunde

Auch das Verhalten gegenüber fremden Hunden ändert sich nun bei den meisten Hovis. Viele erwachsene Hovawarte sind etwas eigen(brötlerisch). Sie wollen nicht mehr mit anderen Hunden spielen sondern einfach nur in Ruhe gelassen werden. Alte Bekannte werden weiterhin toleriert, auf neue Hundebekanntschaften legen sie aber keinen Wert mehr oder sind zumindest sehr wählerisch. Man sollte akzeptieren, dass viele Hovawarte nicht zu den Hunden gehören, die andere Hunde brauchen, um glücklich zu sein.

Von einem selbstbewussten, stark territorial orientierten Schutz- und Wachhund wie dem Hovawart kann man nicht erwarten, dass er sich mit allen anderen Hunden verträgt, die in seinen Augen Eindringlinge in sein Revier sind, vor allem, wenn es intakte Rüden sind. Ein erwachsener Hovawart empfindet schon die aufgestellte Rute des anderen Hundes als Provokation und antwortet entsprechend.

Es ist eigentlich bei allen erwachsenen Hovis normal, dass man bei Hundebegegnungen auf das Geschlecht des anderen Hundes achtet. Gleichgeschlechtliche Kontakte sind immer problematisch. Um Konfrontationen zu verhindern, muss man immer ein wachsames Auge auf seinen Hovawart haben. Als Hovi-Halter sollte man sich von der Vorstellung verabschieden, entspannt träumend durch Wald und Flur zu schlendern.

Spätestens jetzt muss der Hovawart lernen, dass er sich fremden Hunden gegenüber genauso zu benehmen hat wie fremden Menschen gegenüber: nämlich anständig. Da sollte man keinerlei Ausnahmen dulden und das aufgeblasene Getue von Anfang an unterbinden. Jedesmal, wenn der Hund dominantes Gebaren zeigt, sollte man ihn ermahnen, z.B. mit einem in drohendem Tonfall gesprochenen "Nein" oder "Lass das". Es sollte zumindest möglich sein, an der Leine anständig an anderen Hunden vorbeizugehen und diese nach Möglichkeit zu ignorieren (Tipps gegen Pöbeln). Noch besser ist es, wenn er sich auch im Freilauf jederzeit auf Wunsch seines Hundeführers abwendet bzw. abrufen lässt. Wichtig ist, dass man bei Hundebegegnungen in Bewegung bleibt und dass die Hunde genügend Platz haben, sich auszuweichen. Alle Hundeführer sollten Stänkereien sofort verbieten.

Hovi-Humor

Da Hovawarte immer wieder unter temporärer Taubheit leiden, brauchen Hovi-Besitzer bekanntlich viel Geduld und Humor.

Umso besser können sie die Zwischenphasen genießen, in denen es mal gut geht.

Hier für alle Leid geplagten Hovi-Besitzer ein paar Beiträge von Leidensgenossen:

Ein häufig beobachtetes Phänomen ist, dass halbstarke Hovis ihre Ohren auf Durchzug schalten.

Forschungsreihen stehen noch an. Dafür werden noch freiwillige Hündinnen jeglichen Alters gesucht.

Universität Hovawartus Canidibus

Momentan jedoch versucht sie mich in Sicherheit zu wiegen! Sie läuft neben mir hier, schaut mich an und fragt: "Liebstes Frauchen, was kann ich noch für Dich tun. " *Schmelzblick*

Mein ob seiner Schönheit und seines Gehorsams viel gelobter Hasebär verwandelt sich von Zeit zu Zeit in einen unbeschreiblichen Dickkopf, der zum Erreichen eines mir oft unergründlichen Ziels plötzlich und unerwartet alles, was er je gelernt hat, vergisst.

S eltsam ist folgendes: Im Umgang mit seinem Katerle - baucht es nur ein leises gehauchtes: "Axele nicht so fest" - schon ist der Axl-Bär ein wandelndes schlechtes Gewissen, total geknickt.

Aber kaum draußen, der eigenen Nase nach, ist derselbe Hund immun gegen fast jeden Tadel!

Durchhalten heißt die Devise.

Ich könnte ihm den Hals umdrehen an diesen Tagen: "Nö Frauchen, heute nicht!"

Bei uns sieht das zuweilen so aus:

Ich: "Ariiiiistoooo! Koooohommm. "

Er: "Jaha, ich habs gehöhöört, ich bin ja nicht tauhaubb!" (bleibt stehen und schaut zu mir)

Er: "Gleeeiiiheich!" (schaut zu allen Seiten, ob es irgendwo nicht vielleicht doch noch was Interessanteres gibt)

Ich: "Jetzt komm endlich!"

Er: (dreht sich um, läuft in die andere Richtung)

Er: "Bin ja schon fast gleich daha!" (schnüffel - renn - Beinheb)

Zwei Tage später in völlig unspektakulärer Umgebung und nur 3 m von mir entfernt - völlige Taubheit, keine Reaktion, einfach nur schnüffeln und "lülülü, das Leben ist so schön, wenn man mal seine Ruhe hat". Habe ihn dann wortlos am Halsband mitgenommen, bis er wieder aufgewacht war.

Entwicklungsphasen vom Welpen bis zum Senior

Entwicklungsphasen und Erziehung

13. bis 16. Woche: Rangordnungsphase

Das Wesen des Hundes

spezielle Erziehungstipps

Hunde werden unschuldig geboren. Sie werden das, was der Mensch aus ihnen macht.

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Hunde-Sozialisierungs- und Sensibilitдtsphasen

Junghunde-Sozialisierungsphasen

Nach der Welpenzeit hдlt sich der junge Hund fьr unheimlich reif und erwachsen, was er selbstverstдndlich in keinerlei Hinsicht ist. Um auch junge Flegel und Rabauken verstehen zu kцnnen, sollte man die Phasen der Junghundeentwicklung kennen.

Junghunde im 5. bis 6. Monat: Rudelordnungsphase

Arnold ist vorьbergehend zum Biber mutiert. Er nagt alles an, was nicht bei drei auf den Regalen ist. Kein Wunder: Er ist im Zahnwechsel, das tut weh und das regt zum Kauen an. Welpenbesitzer sollten den Zahnwechsel im Auge behalten und genьgend Kauartikel anbieten.

Seine Zahnprobleme halten ihn allerdings keinesfalls davon ab, weiterhin zu sehen, ob er zum groЯen Hдuptling taugt. Wer ihm deutlich, aber souverдn und liebevoll klar macht, dass er ein toller Kerl ist, aber zum Rudelchef vцllig ungeeignet, dessen Autoritдt wird er anerkennen und sich ihm fьr den Rest seines Lebens besonders eng und vertrauensvoll anschlieЯen

Junghunde im 7.-18. Monat: Erste und zweite Pubertдtsphase

Arnold platzt vor Stolz: Er kann das Bein heben wie die GroЯen! Mann, ist er ein toller Kerl! Seine Schwestern durchleben zur Zeit ihre erste Lдufigkeit. Arnold findet sich derzeit so ьberwдltigend, dass er ьberhaupt nicht einsieht, dass er auf seine Menschen hцren soll. Sitz, Platz? Nie gehцrt!

Seine Menschen fragen sich unterdessen, warum sie je Geld in eine gute Welpengruppe und Junghundeschule investiert haben – und warum sie noch einmal ьberhaupt einen Hund wollten. Sie erkennen Arnold kaum wieder, aber trцstlich ist: Das geht allen anderen Junghundehaltern auch so! Und sie wissen ja, sie sind nicht alleine, und diese Phase geht auch wieder vorbei.

Wichtig ist nur: Nerven bewahren, nicht aufgeben. Geduldig und liebevoll bleiben, aber mit absoluter Konsequenz weiter mit dem Hund arbeiten. Dann geht auch dieses Schreckensgespenst aller Hundehalter einmal vorbei.

Junghunde im 12.- 14. Monat: Geschlechtsphase

Arnold entdeckt sein Herz fьr die Weiblichkeit! Die riechen ja so gut! Wenn er jetzt auf Spaziergдngen die Witterung einer lдufigen Hьndin aufnimmt, mьssen seine Menschen damit rechnen, dass er, mit den Zдhnen klappernd, winselnd und speichelnd vor Aufregung, sie temporдr einfach vergisst und sich auf die Suche nach der holden Schцnen macht.

In besonders heiklen Phasen ist eine Schleppleine sinnvoll. Ьber eine Kastration wegen ьbersteigerten Sexualtriebes sollten seine Menschen allerdings erst nachdenken, wenn die Phase beendet ist und sich seine Hormone geordnet haben – wahrscheinlich ist es danach nur noch halb so schlimm! Die Geschlechtsphase kann, je nach Rasse, etwas frьher oder spдter einsetzen.

Junghunde ab dem 18. Monat: Endlich erwachsen!

Arnold ist erwachsen! Wenn er kompetente, einfьhlsame und konsequente Besitzer hatte, steht ihm ein wundervolles Hundeleben bevor. Aber auch der Zeitpunkt, ab dem ein Hund als kцrperlich und geistig erwachsen gelten kann, variiert natьrlich stark von Rasse zu Rasse und Individuum zu Individuum. (je)

Welpencam: Seid live bei Rubys SьЯen!

Die Stadthunde-LiveCam ist dabei und lдsst uns an allen Schritten der tapsigen Kleinen teilhaben! Wir alle werden die nдchsten Wochen den Computer nicht verlassen, weil wir uns an den unglaublich niedlichen Hundebabies nicht sattsehen kцnnen.

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