Auge hund
Dipl. ECVO (Ophthalmology)
Internationale Fachtierärztin für Augenheilkunde
Aufbau und Funktion des Auges beim Tier
Das Auge ist ein wichtiges Sinnesorgan für die Wahrnehmung der Umwelt. Da die einzelnen Tierarten unter unterschiedlichen Umweltbedingungen leben, ist das Auge den Lebensbedingungen angepasst und daher – je nach Tierart – etwas unterschiedlich in Aufbau und Funktion.
Der grobe anatomische Aufbau des Auges der Haus- und Heimtiere ist jedoch jenem des Menschen Г¤hnlich. Tierartspezifische Besonderheiten finden Sie hier.
Bild: Auge eines Hundes
Aufbau und Funktion des Auges sind einzigartig, denn das Auge besteht einerseits aus transparenten Geweben (Hornhaut, Kammerwasser, Linse, Glaskörper), durch die das Licht ungehindert passieren kann und andererseits aus einer lichtempfindlichen Schichte, der Netzhaut, deren Fotorezeptoren bei Lichteinfall chemische Signale in elektrische Signale umwandeln, welche über den Sehnerven in das Gehirn weitergeleitet werden.
Erst im Gehirn entsteht die Wahrnehmung eines Bildes.
Eine Besonderheit bei den meisten Säugetieren ist das Tapetum lucidum, eine Schichte hinter der Netzhaut, die das einfallende Licht reflektiert; somit werden die Fotorezeptoren der Netzhaut verstärkt stimuliert. Dies ermöglicht den Tieren, sich auch bei Dämmerung und Dunkelheit gut orientieren zu können.
Die Farbe des Tapetum lucidum kann gelb-grГјn, gelb-orange oder blau (bei Welpen) sein.
Beim Menschen, Primaten und Schwein fehlt ein Tapetum lucidum.
Um die Netzhaut vor zu intensiver Lichteinstrahlung zu schützen, ist das Auge mit einer Art „Blende“ ausgestattet. Die Regenbogenhaut oder Iris kann sich, je nach Lichteinfall, gegen die Mitte hin oder gegen den Rand hin zusammenziehen, sodass sich die Öffnung (= Pupille) verkleinert oder vergrössert. Die Grösse der Pupille bestimmt also den Lichteinfall auf die Netzhaut.
Wie jedes andere Organ ist auch das Auge auf die Zulieferung von Nährstoffen und Sauerstoff angewiesen. Diese Aufgabe wird von der Aderhaut (Uvea), einer blutgefässreichen Gewebeschicht im Auge, übernommen.
Zur Aderhaut zählen die Iris und der Ziliarkörper in der vorderen Hälfte des Auges und die Choroidea in der hinteren Hälfte des Auges.
Um die Transparenz im Auge zu erhalten, ist es wichtig, dass nicht Blut, sondern lediglich eine glasklare Flüssigkeit (= Kammerwasser), welche die essentiellen Nährstoffe enthält und frei von Blutzellen und Proteinen ist, in das Auge gelangt. Dieses Kammerwasser wird vom Ziliarkörper abgesondert, zirkuliert in der vorderen Hälfte des Auges zur Ernährung von Hornhaut und Linse, und fliesst über den Kammerwinkel in den systemischen Blutkreislauf ab. Der hintere Abschnitt des Auges wird über die Choroidea mit Nährstoffen versorgt.
Die Transparenz und Krümmung von Hornhaut und Linse erlauben eine Bündelung (Fokussierung) des einfallenden Lichtes auf der Netzhaut, sodass dort ein scharfes Bild entsteht. Die Linse ist zirkulär über zarte Fasern, den sog. Zonulafasern, mit dem Ziliarkörper verbunden.
Ein Muskel im Ziliarkörper ermöglicht bei dessen Kontraktion eine Entspannung der Zonulafasern. Dies bewirkt eine Abrundung der Linse, wodurch die Krümmung der Linse stärker wird. Eine stärkere Krümmung der Linse ermöglicht, nahe liegende Objekte auf der Netzhaut scharf abzubilden, während eine schwächere Krümmung der Linse (im Ruhezustand des Ziliarmuskels) fern liegende Objekte scharf auf der Netzhaut abbildet. Diese Funktion des Einstellens auf Nah- und Fernsicht nennt man Akkomodation.
Während beim Menschen und bei vielen Vögeln die Akkomodation von grosser Bedeutung ist, ist diese Fähigkeit der Linse bei den Haus- und Heimtieren nur gering ausgeprägt. Dies wiederum ergibt sich aus den unterschiedlichen Lebensbedingungen der einzelnen Tierarten.
Verletzungen der Augen
Hornhautverletzungen
Bei Verletzungen der Hornhaut ist oft ein gesteigerter Tränenfluss vorhanden, der Hund kneift das betroffene Auge zusammen, versucht sogar oftmals mit der Pfote an dem Auge zu kratzen. Die Hornhaut ist normalerweise glatt.
Ist nun dort eine Verletzung zu sehen, oder hat diese eine milchige Trübung, so sollte man selber keine Behandlung durchführen. Hier reicht es den Hund am Kratzen zu hindern und einen Tierarzt aufzusuchen, der eine geeignete Behandlung einleitet.
Zusammenfassung: Was tun bei Hornhautverletzung?
- Kratzen verhindern.
- Tierarzt aufsuchen.
Verätzungen
Verätzungen durch reizende Substanzen können schwere Schäden am Auge verursachen. Bei einer Verätzung entsteht vermehrter Tränenfluss, der Hund kneift das betroffene Auge zusammen und versucht mit der Pfote zu kratzen oder zu wischen.
Den Hund unbedingt davon abhalten, am verätzten Auge zu kratzen, da er sich dadurch selbst verletzen könnte. Sofort muss eine Spülung des Auges vorgenommen werden. Dabei benötigt man eine Hilfsperson, die den Kopf des Hundes gut fixiert. Dann wird mit Daumen und Zeigefinger das Augenlid gespreizt (möglichst weit auseinander) und das Auge entweder mit klarem lauwarmen Wasser oder einer verdünnten Borsäurelösung (in der Apotheke erhältlich), gespült [siehe Artikelbild]. Diesen Spülvorgang mindestens 3 – 4 mal durchführen.
Danach sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Zusammenfassung: Was tun bei Verätzung?
- Selbstverletzung durch Kratzen verhindern.
- Auge ausspülen mit klarem lauwarmen Wasser oder einer verdünnten Borsäurelösung.
- Schneller Transport zum Tierarzt.
Fremdkörper im Auge
Niemals einen ins Auge eingespießten Fremdkörper herausziehen! Ist ein loser Fremdkörper im Bindehautsack vorhanden, kann dieser entweder herausgespült, oder mit einem sauberen Tuch entfernt werden. Wie auch zuvor, sollte der Hund am Kratzen gehindert werden. Damit weitere Schäden ausgeschlossen werden können, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
Zusammenfassung: Was tun bei Fremdkörper im Auge?
- Bei einem eingespießten Fremdkörper sofort zum Tierarzt.
- Bei einem losen Fremdkörper diesen durch Augenspülung oder Herauswischen mit einem Tuch entfernen. Tierarzt aufsuchen um weitere Schäden auszuschließen.
Augapfelvorfall
Es gibt Hunderassen, bei denen ein Augapfelvorfall relativ schnell vorkommen kann (große hervorstehende Augen), aber auch bei allen anderen Hunderassenkann durch einen Unfall oder eine Beißerei der Augapfel aus der Augenhöhle nach außen vorfallen.
Hier zählt jede einzelne Minute, wenn man das Auge retten möchte! Vorsichtig ein sauberes nasses Tuch auf das Auge legen und sofort zum nächsten Tierarzt.
Zusammenfassung: Was tun bei einem Augapfelvorfall?
- Sauberes, nasses Tuch vorsichtig auf das Auge legen.
- Unverzüglicher Transport zum nächsten Tierarzt.
Autorin: Melanie Weber-Tilse
Auch wenn nach bestem Wissen und Gewissen gesundheitliche Themen verfasst wurden, können sich dennoch Fehler einschleichen, oder einen nicht mehr aktuellen wissenschaftlichen Stand darstellen, noch ersetzen sie den Rat fachkundiger Tierärzte. Die Autoren übernehmen keine Verantwortung für dessen Richtigkeit, alle Angaben sind stets ohne Gewähr.
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Auge hund
Hundohneleine: Infos zum Hund
Krankheiten des Hundes
Erkrankungen der Augen beim Hund:
Am Auge unseres Hundes können wir viel über seinen Gesundheitszustand erkennen. Der Hund nimmt seine Umwelt zwar vorwiegend mit seiner Nase wahr, aber an der kann man schlecht etwas ablesen. Sie wird noch nicht mal rot wie bei uns. smile.
Bindehautentzündung = Konjunktivitis:
Läuft Dein Vierbeiner plötzlich von heute auf morgen mit tränenden, roten Augen durch die Welt, kneift sie wohlmöglich auch noch zu, dann hat er sich eine Bindehautentzündung eingefangen. Dies ist nicht weiter schlimm, wenn sich sein Allgemeinzustand nicht geändert hat. Ich meine damit, wenn er sich sonst benimmt oder auch nicht ;-) wie immer und er keine Anzeichen von Fieber, Unlust oder Apathie zeigt.
Nun brauchst Du nicht gleich mit ihm zum Tierarzt zu gehen, denn man kann dagegen selber etwas unternehmen. Zunächst sollte man die Tränen vorsichitg entfernen mit einem weichen, nicht fusselnden Tuch, danach kann man leichte entzündungshemmende Augentropfen (z.B.: Berberil oder auf homöopathischer Basis Euphrasia) aus der Apotheke eintropfen oder noch besser Bepanthen Augen- und Nasensalbe in das untere Lid geben und ganz leicht einmassieren. Meine Hunde halten dabei still und grunzen vor sich hin. schmunzel. also scheint es auch noch sehr angenehm zu sein. Schau auch mal nach, dass er sich keinen Fremdkörper ins Auge geholt hat, denn auch dann tränen die Augen und werden rot, durch den Reiz.
Nur wenn Du absolut sicher bist, dass es sich um eine leichte Bindehautentzündung handelt, solltest Du selber etwas dagegen tun.
Ich weiss z.b. im Sommer, wenn die Augen tränen und wir mit dem Auto unterwegs waren und dabei die Klimaanlage an war, hat meine Socke auch schnell rote Äugelchen. Dann über Nacht Bepanthen Augensalbe (keine normale Bepanthen Salbe!) hinein gegeben und morgens ist es wieder gut.
Gefährlicher ist da schon eine eitrige Bindehautentzündung. Dies merkst Du daran, dass die Augen nicht nur tränen, sondern auch ein eitriges, meist gelbliches Sekret absondern. In diesem Fall solltest Du Deinen Tierarzt zu Rate ziehen, denn er wird Dir dann Augentropfen oder Salbe mit einem Antibiotikum verordnen.
Chronische Hyperplasie des Glaskörpers = PHPV
Chronische Hyperplasie des Glaskörpers ist auch bekannt unter PHPV = persistierendes hyperplastisches primäres Vitreum. Mit Glaskörper ist hier der wasserhaltige und gallertartige Inhalt des Auges gemeint, die den Raum zwischen der Linse und der Netzhaut ausfüllt. Unter Hyperplasie versteht man die übermäßige Zellteilung und die dadurch entstehende Vergrößerung von Gewebe bzw. Organen. Im Falle der chronischen Hyperplasie des Glaskörpers kommt es damit zu einem Vernarbungsprozess der Glaskörperarterie im Auge. Diese Arterie findet sich normalerweise nur in der Embryonalzeit und bildet sich dann, also schon vor der Geburt, wieder zurück. Geschieht diese arterielle Rückbildung nicht, so bleiben diese Blutgefäße bestehen und behindern das Sehen des Hundes. Wenn sich dieses vernarbte Gewebe an der Rückseite der Linse befindet, sehen wir bei unserem Hund eine weißliche Pupille.
Bei einigen Hunderassen hat man heraus gefunden, daß diese Erkrankung genetisch bedingt sein kann, daher sollte man mit betroffenen Tieren nicht weiter züchten. Desweiteren entstehen aus dieser Erkrankung möglicherweise andere Erkrankungen bzw. stehen damit in Verbindung. Hierzu zählt man Grauer Star, Nickhautvorfall, Netzhautdysplasie oder auch eine Verengung der Linse.
Collie Augen Anomalie = CEA Collie Eye Anomalie
CEA ist eine angeborene Krankheit des Auges, bei der die normale Entwicklung der Aderhaut gestört ist, oft auch mit einem Defekt des Sehnervs und mitunter auch noch Netzhautablösungen zusammen zu finden. Da dies nur bei Collierassen auftritt, wurde die Krankheit nach ihm benannt. Dieser Defekt wird rezessiv vererbt, sollte darauf bei der Zucht geachtet werden.
Ektropium = Hängelid:
Wenn Dein Hund nach aussen gerollte Lider hat, besteht der Verdacht auf diese Erkrankung, welche dann zu einer chronischen Bindehautentzündung führt. Hierbei sind meist beide Augen in Mitleidenschaft gezogen. Betroffene Hunde sehen so aus, als wenn sie einen traurigen Gesichtsausdruck hätten. Man sieht es häufig bei Boxern oder Bassets. Diese Erkankung ist nicht schlimm, eher lästig und kann mit der Gabe von Augentropfen behandelt werden. Es gibt auch die Möglichkeit der Operation, aber der gewünschte Erfolg stellt sich nicht immer ein.
Entropium = Roll-Lid:
In diesem Fall hat Dein Hund nach innen eingerollte Lider, wodurch die Wimpern am Augapfel reiben, was Deinen Hund sehr quält. Die Anzeichen sind die gleichen wie bei einer Bindehautentzündung (Tränen, zukneifen des Auges und eitriges Sekret), aber wenn Du genau hinschaust, kannst Du eben die eingerollten Lider erkennen.
Diese Erkrankung kann einseitig oder auch beidseitig auftreten. Gehe dann möglichst sofort zum Tierarzt um Deinem Hund weitere Qualen zu ersparen. Eine kleine Operation schafft schnell und einfach Abhilfe. Hierbei schneidet Dein Tierarzt eine Hautfalte am Lidrand weg und erzeugt so eine Hautspannung, die die Lider korrekt auseinander zieht. Nach ein paar Tagen heilt die Bindehautentzündung ab und Dein treuer Freund ist wieder mobil.
Fremdkörper im Auge:
Zeigt Dein Hund nur einseitig Symptome einer Bindehautentzündung, kann es sein, dass er sich einen Fremdkörper ins Auge geholt hat. Dies kann ein Sandkorn, ein Haar aber auch eine gefährliche Getreidegranne sein. Versuche die Augenlider vorsichtig auseinander zu ziehen und schau nach. Kannst Du ein Haar erkennen, dann versuche es vorsichtig mit einem Wattestäbchen zu entfernen, aber aufgepasst wenn Du einen Hibbel hast, wegen der Verletzungsgefahr. Hält Dein Hund nicht still oder klappt es beim zweiten Versuch nicht, dann ab zum Tierarzt. Wartest Du zulange, hast Du das Problem der eitrigen Bindehautentzündung und diese dauert bekanntlich länger in der Behandlung.
Grauer Star = Katarakt:
Hierbei handelt es sich um eine Eintrübung der Linse. Häufig tritt diese Erkrankung bei alten Hunden auf. Du bemerkst dabei einen milchglasähnlichen Schimmer auf seinen Augen. Je nach Stärke der Trübung kommt es zu Einschränkungen der Sehkraft, bis hin zur völligen Erblindung. Dies belastet Deinen Hund aber nicht allzu sehr, denn er orientiert sich mit seinem Geruchsinn ohnehin viel besser. Tritt diese Erkrankung aber bei sehr jungen Tieren auf, gibt es auch die Möglichkeit einer Operation. Eine Ursache zur Entstehung des grauen Stars kann eine Zuckerkrankheit sein.
Die geringere Sehleistung kommt dadurch zustande, dass nur noch wenige einfallende Lichtstrahlen die Netzhaut erreichen. Dies wird gestört durch die getrübte Linse. Je nachdem welche Struktur der Linse betroffen ist, spricht man von unterschiedlichen Formen. Die Ursachen können folgendermassen ausschauen:
- angeborener grauer Star
- Stoffwechselbedingter grauer Star
- traumatisch bedingter grauer Star ( z.b. Unfall )
- altersbedingt ( am häufigsten )
Logisch ist das Hauptsymptom der Sehverlust. Da er langsam voran schreitet, bemerken wir Menschen es erst oft sehr spät. Am Anfang zeigt sich ein graublauer bis weisslicher Schleier, vielmehr wirkt es wie ein Schleier, in Wirklichkeit ist die Linse schon getrübt.
Behandlung: Wenn es früh genug erkannt wird, kann die Linse durch eine Neue ersetzt werden.
Grüner Star = Glaukom:
Ein Glaukom kann verschiedene Ursachen haben:
- eine angeborene Fehlentwicklung, bei der die Kammerwinkel zu eng sind. Hierbei spricht man von einem Engwinkelglaukom.
- eine Bindegewebsstörung im Auge, die den Abfluss behindert. Hierbei spricht man von einem Weitwinkel- bzw. Offenwinkelglaukom.
- als Folge einer Entzündung im Auge, da eine Entzündung auch immer die normalerweise wässrige Zusammensetzung des Kammerwassers verändert, es kommt zu Verklebungen, die den Abfluss behindern
Das Auge kann gerötet sein, die Pupillen sind oftmals geweitet und die Hornhaut wirkt getrübt. Daneben findet sich ein erhöhter Augeninnendruck. Manche Hunde reiben ihren Kopf an Gegenständen, versuchen mit der Pfote an das Auge zu kommen oder sind einfach nur sehr schmerzempfindlich im Kopfbereich. Bei starken Schmerzen kann sich auch eine gewisse Aggressivität einstellen, wenn man den Kopf anfassen will.
Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser. Ist der Sehnerv und die Netzhaut noch nicht geschädigt, kann durch die Senkung des Augeninnendrucks dies auch weiterhin vermieden werden. Ansonsten gibt es Arzneimittel, die die Abflusskapazität des Kammerwassers erhöhen oder solche, die die Kammerwasserproduktion senken.
Bei sehr starken Schmerzen wird empfohlen das Auge zu entfernen, um weitere Schmerzen zu verhindern.
Linsenloslösung = Luxatio lentis:
Hierbei löst sich die Linse im Hundeauge, hervorgerufen durch eine Verletzung oder durch eine Entzündung. Es gibt aber auch die Form der vererbten LL, die dann im Alter von drei bis fünf Jahren zur Loslösung führt. Die Linse ist mitverantwortlich für das Scharfsehen von Gegenständen und ist normalerweise durch kleine Fasern fest verankert.
Verruscht diese nun, führt die losgelöste Linse im Auge zu einem Anstieg des Augeninnendrucks = Grüner Star. Hierdurch kommt es zu starken Kopfschmerzen, Dein Hund wird sehr empfindlich auf Berührungen am Kopf reagieren. Auch führt der erhöhte Druck in kurzer Zeit zu Sehverlust. Diese Erkrankung gehört auf jeden Fall in die Hände des Tierarztes; hier mit Augentropfen herum zu experimentieren, sollte man seinem Hund nicht zumuten. In günstigen Fällen kann man das Augenlicht auch erhalten.
Progressive Retinaatrophie PRA:
Hierbei handelt es sich um eine vererbte Augenerkrankung, die weder medikamentös, noch operativ behandelt werden kann. PRA ist eine Erkrankung der Netzhaut, bei der die Zellen, also die Nerven- und Sinneszellen im Auge, langsam zugrunde gehen. Dies führt zur vollständigen Erblindung des Hundes.
Ein typisches Anzeichen ist die anfängliche Nachtblindheit, die sich in Unsicherheit oder unkontrolliertes Bellen äussern kann. Auch will Dein Hund vielleicht nicht mehr mitlaufen im Dunklen, weil er eben schlechter sieht. Wenn Dir dies Verhalten bei Deinem Hund auffällt, solltest Du mal an diese Erkrankung denken, denn da sie sehr langsam voranschreitet (über zwei bis drei Jahre), fallen einem die ersten Symptome vielleicht auch erst später auf. Man kann dann feststellen, daß die Pupillen nicht mehr auf einfallendes Licht reagieren und auch stark zu leuchten scheinen, wenn Licht einfällt. Ein kleiner Trost kann uns in diesem Fall sein, daß diese Erkrankung unserem Vierbeiner keinerlei Schmerzen verursacht, wenn sie leider auch nicht heilbar ist.
Retinadysplasie = RD
Bei einer Retinadysplasie handelt es sich um eine angeborene Erkrankung, bei sich die Netzhaut ablöst. Es gibt verschiedene Grade der Ablösung:
- fokale RD (sind meist herdförmig, also nur eine Stelle)
- multifokale RD (auch auf kleinere Stellen begrenzt, aber eben mehrere)
- geographische RD (großflächige Stellen)
- totale RD (sagt der Name schon: alles betroffen)
Mit fokaler und multifokaler RD können die meisten Hunde noch relativ gut sehen, da meist nur bestimmte “Flecke” blind sind und somit nicht alles erkannt werden kann. Die geographische und die totale RD dagegen führen immer zu einer Erblindung unseres Hundes.
Trockene Hornhaut = Keratokonjunktivitis sicca:
Hierbei fehlt die Produktion der Tränenflüssigkeit. Diese ist wichig zur Reinigung, Desinfektion und Befeuchtung des Auges. Beim Fehlen dieser Flüssigkeit wird das Auge trocken und entzündet sich. Dadurch entsteht ein zäher, gelblicher Schleim, der sich nur schlecht entfernen läßt. Häufig ist die Hornhaut auch milchig oder rötlich. Man kann künstliche Tränen in Form von Augentropfen (z.B.: Liquifilm) geben, aber diese Prozedur müsste dann stündlich vollzogen werden. Um dies zu umgehen, gibt es eine Operationsmöglichkeit, bei der der Gang einer Speicheldrüse ins Auge verlegt wird und somit das Auge wieder befeuchtet wird.
Diese Ratschläge sollen bitte niemals den Gang zum Tierarzt ersetzen, sie sollen nur zur Erkennung der verschiedenen Krankheiten dienen und bei kleinen Wehwehchen eine mögliche erste Hilfe aufzeigen. Haftung übernehme ich dafür keine !
Physiologie Das Auge des Hundes
Hunde sehen die Welt in Schwarz-Weiß? Stimmt nicht! Dass sie kurzsichtig sind dagegen schon. Wir erklären, wie das Auge des Hundes aufgebaut ist und was es sieht.
Das Auge des Beutegreifers nimmt etwas, das sich bewegt, viel besser wahr als Dinge, die sich still verhalten. Sein fast kugelförmiges Sehorgan umgibt die weiße Lederhaut. An der Vorderseite geht sie in die transparente Hornhaut (Lateinisch: Cornea) über. In einem Ring dahinter liegt die auch Iris genannte Regenbogenhaut mit der Pupille. Die Netzhaut (Retina) enthält die für Licht empfindlichen Sehzellen. Von hinten treten die Nerven in das Auge, das an dieser Stelle lichtunempfindlich ist. Etwas höher liegt der Gelbe Fleck (Macula lutea), die Stelle seines schärfsten Sehens.
Kein Tier lebt so dicht und so vertraut mit Menschen zusammen wie der Hund. Biologisch gesehen ist er aber noch immer ein Raubtier. Für das Sehen bei Dämmerlicht sind seine Augen bestens eingestellt. © plainpicture/Westend61/MarkJohnson
Es war einen Versuch wert: Drei Milchglasscheiben, ein paar Farbstrahler, jede Menge Fleischhäppchen, einige Kilogramm leckeren Käses und drei Hunde, mehr brauchten die amerikanischen Psychologen Jay Neitz, Gerald H. Jacobs und Timothy Geist nicht, um zu widerlegen, was bei vielen noch heute als gesichert gilt: Hunde sehen die Welt in Schwarz-Weiß. „Doch das ist Blödsinn“, erklärt Neitz. Gemeinsam mit seinen Kollegen verwöhnte er zwei Italienische Windspiele und einen Toypudel mehrere Wochen lang mit Fleisch- und Käsehappen: „Zwei der drei Scheiben waren gleich beleuchtet, eine dritte andersfarbig, und hinter der lagen die geruchssicher verpackten Leckereien.“
Hunde sehen bunt
Die Welt der Hunde ist bunt. Das stand schon kurz nach Beginn des Experiments fest. Nicht ganz so farbenfroh wie die der Menschen, aber dennoch bunt. „Tatsächlich“, so Forscher Neitz, „können Hunde die Farben Rot und Grün schlecht unterscheiden.“ Rotes sieht gelb aus, Grünes ebenso. Ein roter Ball auf einer grünen Wiese ist für einen Hund ein gelber Ball in einem Meer aus gelben Halmen. Dafür haben des Menschen beste Freunde einen sehr ausgeprägten Sinn für Blautöne.
Der Grund dafür liegt in seiner Vergangenheit. In der Zeit zwischen Dämmerung und Nacht sowie kurz vor Sonnenaufgang hat das vom Himmel reflektierte Licht wegen der fehlenden Sonneneinstrahlung einen höheren Blauanteil – für einen Jäger, der zu dieser Zeit auf der Pirsch ist und Blautöne gut unterscheiden kann, ist dies ein gewaltiger Vorteil. Umrisse von Beutetieren heben sich gut ab, jede Bewegung wird sofort gesehen. Der dafür raffinierteste Trick der Natur ist eine lichtreflektierende Schicht an der Rückwand des Hundeauges, Lateinisch das „Tapetum lucidum“. Dieser „leuchtende Teppich“ ist dafür verantwortlich, dass Tieraugen im Dunkeln leuchten, wenn man sie anstrahlt. Denn er wirft das durch die Netzhaut einfallende Licht zurück und nutzt es auf diese Weise doppelt.
Der Aufbau des Hundeauges gleicht unserem. Sein Auge wird umfasst von dem oberen und unteren Augenlid sowie der beim Menschen verkümmerten Nickhaut, die im unteren Augenlid liegt und sich beim Schlafen wie eine Schutzbrille über die Hornhaut legt. Unter der Hornhaut liegen die Iris und die Pupille, mehr kann man von außen nicht sehen.
Die Unterschiede zum menschlichen Auge beginnen im Augenhintergrund: In der aus zehn Schichten bestehenden Netzhaut sitzt nicht nur ein sehr feines Geflecht aus Nervengewebe, dort befinden sich auch zwei verschiedene Arten von Lichtempfängern, Zapfen und Stäbchen.
Hunde sind kurzsichtig
Wissen Sie, warum ein Reh auf der Wiese still stehen bleibt, wenn es einen Hund sieht? Weil das die beste Chance ist, nicht aufzufallen. Probieren Sie das einmal selbst: Stellen Sie sich hundert Meter von Ihrem Hund entfernt ganz still auf eine Wiese und rufen Sie ihn. Wetten, dass er nicht kommt? Wahrscheinlich würde er gern, leider aber erkennt er sie nicht mehr. Und nun? Arm heben, leicht in die Knie gehen oder mal mit einem Bein wackeln reicht, und Sie haben wieder seine volle Aufmerksamkeit. Bewegungen werden nämlich sofort wahrgenommen.
Für das Reh bedeutet das: stehen bleiben. Läuft es los, beginnt die Hatz. Scharf gucken kann der Hund aber nicht. Wie deutlich ein Lebewesen sieht, hängt nämlich vom Aufbau des Auges ab, von der Größe der Linse, der Netzhaut und der Pupille, von der Zahl und Anordnung der Zäpfchen und Stäbchen. Grundsätzlich aber gilt: Für die Sehschärfe sind die Zäpfchen verantwortlich. Bei uns Menschen (wir haben viele Zäpfchen) liegt der Punkt des schärfsten Sehens in der sogenannten Sehgrube (wissenschaftlich: Fovea Centralis), einer nervenreichen, gut durchbluteten und nur etwa 1,5 Millimeter tiefen Senke, in der pro Quadratmillimeter etwa 140 000 Zapfen liegen. Auch Hunde haben oberhalb der Sehnerveneinmündung ein nervenreiches Gebiet, allerdings ähnelt es mehr einem Streifen, und es enthält nur Stäbchen. Menschen sehen deshalb etwa sechsmal schärfer als Hunde – zumindest vermutet man das. Denn ein Sehtest mit jemandem, der nicht auf Fragen wie „Welcher Buchstabe ist das?“ antworten kann, ist schwer zu interpretieren.
So sieht der Mensch
In der Netzhaut von Mensch und Hund befinden sich Stäbchen und Zäpfchen. Stäbchen sind besonders lichtempfindlich, sie nehmen das Licht aber nur in Grautönen auf. Für den Farbeindruck sind die weniger lichtempfindlichen Zäpfchen verantwortlich, von denen der Mensch rund 1,2 Millionen besitzt. Sein Nachteil: Er braucht Licht um zu sehen.
So sieht der Hund
Der Hund sieht in etwa wie ein Mensch mit Rot-Grün-Sehschwäche. Der Grund: Ihm fehlen die Rezeptoren für die grünen Wellenbereiche. Dinge, die für uns grün erscheinen, sieht er daher farblos, rote Objekte sind für ihn gelb. Überhaupt verfügt die Hunde-Netzhaut nur über etwa 100.000 Zäpfchen. Sein Vorteil: Mehr Stäbchen in der Netzhaut ermöglichen ihm das Sehen auch bei nur wenig Licht.
Hunde haben ein Gesichtsfeld von etwa 240 Grad
Schon beinahe unnötig zu erwähnen, dass auch die räumliche Wahrnehmung der Hunde nicht so gut ist. Zwar haben sie ein großes Gesichtsfeld von etwa 240 Grad, das für die Jagd vorteilhaft ist, sie können deshalb auch Bewegungen erkennen, die seitlich oder sogar hinter ihnen liegen. Der Bereich der von beiden Augen gesehen wird, das sogenannte binokleare Gesichtsfeld, ist aber klein. Gerade einmal 60 Grad des Gesichtsfelds überschneiden sich. Zum Vergleich: Wir Menschen sehen etwa 120 Grad „in Stereo“. Dieser Raum ist für unsere Tiefenwahrnehmung wichtig. Das kann man leicht daran erkennen, dass Menschen, die ein Auge verloren haben, beim Salzfass leicht danebengreifen, zumindest solange, bis sich das Gehirn auf die veränderte Situation eingestellt hat.
Mit dem Sehsinn der Hunde ist es also nicht weit her – zumindest nicht aus der Perspektive von uns Menschen. Für die Hunde aber ist das eigentlich kein Problem. Sie sind perfekt auf ihr Leben als Beutegreifer eingestellt und kommen auch gut in der von uns Menschen geschaffenen Welt zurecht.
Allerdings könnten wir es ihnen mitunter leichter machen, wenn wir auf die Besonderheiten ihrer Sehfähigkeit Rücksicht nehmen würden. Als Hundesportler beispielsweise könnte sich die Zusammenarbeit mit unseren Hunden sogar verbessern. Ein roter Ball auf einer grünen Wiese zum Beispiel ist für den Hund kein Spaß, sondern ein Stück Detektivarbeit. Hätte er seine Nase nicht, würde er den nie finden. Rot warnt uns Menschen vor Gefahren, für einen Blindenhund aber ist eine rote Ampel nicht zu erkennen. Wer mit seinem Hund Agility macht, sollte wissen, dass der Hund die rot markierten Kontaktzonen nicht sieht, und wer ihn durch einen ein paar Meter entfernten Tunnel schicken möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass der Hund den erst richtig erkennt, wenn er unmittelbar davor steht. Die Dummys, die bei Retriever-Wettbewerben geworfen werden, sind meist grün – wären sie blau, gingen nicht so viele verloren. Aber Moment mal: Blaue Dummys, blaues Spielzeug, blaue Bälle, wäre das nicht eine perfekte Geschäftsidee?
3 Kommentare
Manuela Bößl
2017.03.25 um 12:10 Uhr
2016.06.25 um 11:19 Uhr
2016.05.25 um 10:40 Uhr
Beitrag verfassen Antwort verwerfen
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Behandlung von Gerstenkorn | Dr. Schweikart
Heilung und Therapie
Behandlung von Gerstenkorn
Bei einem Gerstenkorn handelt es sich meist um eine harmlose EntzГјndung, die oft auch ohne Behandlung heilt. Eine Behandlung kann diesen Prozess jedoch beschleunigen und ist erst dann notwendig, wenn der Eiterpickel nicht von alleine aufgeht.
Zuerst die Diagnose
Bevor für jede Krankheit die richtige Strategie der Behandlung festgelegt wird, muss erst einmal eine präzise Diagnose gestellt werden. Bei einem äußeren Gerstenkorn sind die Symptome spätestens mit der Bildung des klassischen Eiterpickels auch für Laien deutlich erkennbar. Bei einem inneren Gerstenkorn kann oft nur der geübte Blick eines Augenarztes eine genaue Diagnose stellen. Dazu muss er das Augenlid umklappen um die Innenseite zu betrachten. Grundsätzlich ähneln die Symptome wie:
- Schwellung des Augenlides
- Fremdkörpergefühl
- schmerzen
- Rötung der Bindehaut
- starker Juckreiz
im Anfangsstadium denen einer BindehautentzГјndung und sollten bei Unsicherheit vorsichtshalber von einem Arzt untersucht werden.В
Dauer und Verlauf der EntzГјndung
In der Regel handelt es sich bei einem Gerstenkorn um eine harmlose Entzündung, die nach wenigen (zwischen vier bis sechs) Tagen von alleine abheilt. Der Eiterpickel platz von alleine, entleert sich und der Verlauf der Entzündung erfolgt ohne weitere Komplikationen. Wichtig für die Heilung ist die Einhaltung von Hygiene. Eine Behandlung mit Antibiotika ist sinnvoll und beschleunigt die Heilung, ist aber im normalen Verlauf dieser Entzündung nicht zwingend notwendig. Wer nicht den Weg zum Arzt gehen möchte dann den Verlauf der Heilung ebenfalls mit bewährten Hausmitteln beschleunigen. Je nach Problem-Kategorie und Härtegrad sind dabei verschiedene Mittel von Kompressen, Rotlicht bis zu ätherischen Ölen zu empfehlen:
- Stärkung des Immunsystems,
- Unterstützung beim Kampf gegen die ursächlichen bakteriellen Erreger (auch teilweise Viren),
- Linderung des Juckreizes, der Schwellung, der EntzГјndung und der Schmerzen
- Reifen des Eiterpickels.
Im Beitrag was tun bzw. was hilft bei einem Gerstenkorn haben wir einen KurzГјberblick Гјber alle wichtigen Informationen rund um dieses Thema bereitgestellt.
Wenn das Gerstenkorn platzt
Wie bereits erwähnt platz ein Gerstenkorn im normalen Verlauf dieser Entzündung nach vier bis sechs Tagen von alleine auf. Dieser austretende Eiter ist hoch infektiös und verteilt sich schnell im Auge. Die Einhaltung von Hygiene ist äußerst wichtig, wobei sich die Anwendung von antibiotische Augensalben oder Augentropfen zur Desinfektion empfiehlt. Damit lässt sich die Gefahr einer weiteren Ansteckung oder ein Übergreifen der Infektion auf das Auge deutlich minimieren. Diese Gefahr kann zusätzlich minimiert werden, wenn man sich strickt an den Grundsatz hält, das Gerstenkorn niemals mit den Fingern auszudrücken.
Gerstenkorn niemals von alleine entfernen oder ausdrГјcken
Auch dann nicht wenn es sich bei dem Gerstenkorn nicht nur um ein länger anhaltendes, sondern auch um ein ästhetisches Problem handelt. Gerne verleitet der Gedanke an ein zum Beispiel nahendes Date oder der morgige Gang zur Arbeit dazu, selbst Hand an den Eiterpickel zu legen. Der auf diese Weise herausgedrückte Eiter kann die Entzündung nicht nur auf das gesunde Auge übertragen sondern zu einer Bindehaut- oder Lidentzündung führen. Vom Ansteckungsrisiko auf andere Menschen bei mangelnder Hygiene ganz abgesehen.
Wen das mitunter lästige Gerstenkorn stört, kann zu Hilfsmitteln wie Rotlicht greifen um den Eiterpickel schneller zum Ausreifen zu bringen. Detaillierte Informationen dazu werden weiter unten im Text beschrieben.
Gerstenkorn geht nicht weg und verkapselt
Eher selten kommt es vor, dass ein Gerstenkorn nicht von alleine aufbricht und zu verkapseln droht. Um das zu verhindern muss es ausdrücklich nur von einem Arzt geöffnet und entfernt werden. Dieser schneidet vorsichtig mit einem Skalpell eine Öffnung in den Eiterpickel, wodurch das Sekret entweichen kann. Als Anhaltspunkt, ab wann der Gang zum Arzt notwendig wird, dienen acht bis zehn Tage.
Mittel die bei der Behandlung zum Einsatz kommen:
Tropfen und Salben mit Antibiotika
Antibiotische Augentropfen oder -salben kommen bei der Behandlung häufig zum Einsatz. Sie dienen sowohl zur Verringerung der Schwellung als auch zur Desinfektion des Auges rund um die Entzündung. Der für die Wirkung verantwortliche Wirkstoff ist Gentamicin. Antibiotische Augentropfen oder -salben sind nach anbrechen nur von geringer Haltbarkeit. Bei häufig wiederkehrenden Gerstenkörnern sollte daher das Haltbarkeitsdatum beachtet und dadurch die Verwendung abgelaufener Medikamente unbedingt vermieden werden.
TablettenВ
Antibiotika in Tablettenform kommen dann zum Einsatz, wenn der Wirkungsbereich antibiotischer Salben- bzw. Tropfen nicht ausreicht, um ein Гјbergreifen der Infektion auf die Bindehaut oder gar den Augapfel zu verhindern. Das kann besonders beim Aufplatzen eines inneren Gerstenkorns erforderlich werden.
In besonders schweren Fällen eines Gerstenkorns müssen vom Arzt auch Medikamente mit Cortison verschrieben werden. Wegen der vielbefürchteten Nebenwirkungen dieses sonst so wirksamen Wirkstoffes darf die Einnahme nur unter ärztlicher Kontrolle und nur für kurze Zeit erfolgen.
rezeptfreie Medikamente
Neben verschreibungspflichtigen, antibiotischen Medikamenten sind in der Apotheke auch eine Reihe rezeptfreie Arzneimittel mit Г¤hnlicher desinfizierender Wirkung erhГ¤ltlich. Dazu gehГ¶ren auch homГ¶opathische Augentropfen.В
Rotlicht
Sehr hilfreich bei einem Gerstenkorn ist die Behandlung mit Wärme. Der Eiterpickel platzt schneller auf und das Gerstenkorn heilt schneller ab. Wichtig ist aber, dass bei diesem Verfahren nur trockene Wärme (wie etwa Sonnenlicht oder von einer Rotlichtlampe) zum Einsatz kommt. Feuchte ist dafür völlig ungeeignet weil sie eine weitere Verbreitung der Bakterien begünstigen und somit die Entzündung verschlimmern kann. Eine Wärmebehandlung von zweimal täglich 5-10 Minuten reichen bereits schon aus, um den Reifungsprozess zu beschleunigen.
HomГ¶opathieВ
Aus der Homöopathie haben sich für die Behandlung eines Gerstenkorns bereits einige Mittel bewährt. Am häufigsten wird dabei Augenrost (Euphrasia officinalis) wegen seiner lindernden Wirkung eingesetzt. Weiterhin soll er die Selbstregulationskräfte des Körpers anregen. Zusätzlich können noch:
- Apis mellifica (oder auch Honigbiene)
- Pulsatilla pratensis (oder auch Wiesen-Kuhschelle)
- Staphisagria (oder auch Stephanskraut)
- Belladonna (oder auch Tollkirsche)
verwendet werden. Die Potenzen der jeweiligen Mittel ergeben sich aus dem konstitutionellen Bild des Patienten. Sie sollten in jedem Fall ihren Homöopathen oder Heilpraktiker dazu befragen.
Kontaktlinsen
In besonderen Fällen können auch während eines Gerstenkorns die Kontaktlinsen weiter getragen werden. Und zwar dann wenn das Gerstenkorn auf der Außenseite des Lides liegt und keinen Kontakt zu Linse hat. Grundsätzlich wird davon aber abgeraten weil das Auge während der Entzündung unbedingt geschont werden muss. Weiterhin besteht bei unzureichender Hygiene die Gefahr der Übertragung von Eiter direkt in das Auge.
Gerstenkorn bei Baby & Kind
Kinder und Babys sind durch ihr noch nicht voll ausgereiftes Immunsystem anfГ¤lliger fГјr Infektionen der AugendrГјsen. Dennoch sind die SelbstheilungskrГ¤fte von Babys und Kindern nicht zu unterschГ¤tzen, sodass bereits schon innerhalb weniger Tage eine Verbesserung in Aussicht ist. FГјr Kinder und Baby gelten – abgesehen von in paar Ausnahmen – die gleichen erste Hilfe MaГџnahmen wie fГјr Erwachsene. Wir haben dazu einen typischen Erfahrungsbericht erstellt.В
Gerstenkorn bei Hund und Katze
Sogar bei Hunden oder Katzen können sich die Augendrüsen entzünden und ein Gerstenkorn entstehen lassen. Im normalen Verlauf drücken sie den Eiterpickel mit den Pfoten aus. Auch hier kann die Verwendung antibiotische Augensalben oder –tropfen angebraucht sein. Diese sollte jedoch immer bei einem Tierarzt besorgt werden.
Autor: Dr. Jörg Schweikart
Empfehlungen
- 01Hausmittel Hamamelis, Teebeutel und Co
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- 04Behandlung von Gerstenkorn Heilung und Therapie
- 05Hagelkorn (Chalazion) Hagelkorn oder Gerstenkorn
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Auge hund
Hundohneleine: Infos zum Hund
Anatomie unserer Hunde
Das Hundeauge in Funktion und Aufbau:
Das Auge ist das Sehorgan des Hundes und gibt dem Hund die Möglichkeit sein Umfeld sichtbar wahrzunehmen. Hierbei wandeln Zellen im Auge das Licht in Nervenimpulse um und geben diese über Erregung der entsprechenden Nerven an das Gehirn weiter. Im Gehirn wird dann aus diesen Impulsen ein Bild umgewandelt.
Das Sehvermögen unseres Hundes unterscheidet sich von dem des Menschen in mehrern Punkten: Hunde können bei Dämmerlicht wesentlich besser sehen als wir Menschen, auch Bewegungen nehmen sie besser wahr. Dafür ist die Sehschärfe, auf kurze Distanz, aber geringer und auch Dinge auf Entfernung, die sich nicht bewegen, werden vom Hund schlechter wahrgenommen. Farben kann unser Hund zwar wahrnehmen, aber nicht in dem Spektrum, wie wir Menschen. Er kann, lt. einer wissenschaftlichen Arbeit von Dr. Dana Vaughan, blau, indigo, violett und rot gut sehen, dagegen sind für ihn grün, gelb und orange nicht unterschiedlich, wohl aber nimmt er diese drei Farben auf einem weissen Hintergrund gut wahr. Dafür hat der Hund aber ein grösseres Gesichtsfeld, d.h. er sieht nach links und rechts mehr als wir, kann aber in die räumliche Tiefe nicht so stark sehen, da der Bereich wo sich beide Augen überschneiden geringer ist.
Um diese Wisch- und Reinigungsfunktion zu erreichen, brauchen die Lider auch Tränenflüssigkeit. Dies ist eine klare, salzige Flüssigkeit, die von den Tränendrüsen produziert wird. Tränendrüsen befinden sich aussen auf den Augäpfeln, innerhalb der knöchernden Augenhöhle. Diese Flüssigkeit sammelt sich im Augenwinkel und wird über den Tränenkanal an die Nasenhöhle abgeleitet. Die Tränenflüssigkeit dient neben der Reinigung und Befeuchtung auch zur Ernährung der Bindehaut und der Hornhaut.
Der Glaskörper besteht aus einer wasserhaltigen, gallertartigen, aber klare Masse, die den ganzen Raum zwischen Linse und Netzhaut ausfüllt. Diese Masse braucht immer eine gleiche Konsistenz, verändert sich diese, so hat dies zur Folge, dass die Netzhaut geschädigt wird. Dies geschieht sowohl bei zu hohem (z.b. beim Glaukom), wie auch bei zu niedrigem Druck(z.b. bei einer Netzhautablösung.
Die Lederhaut ist teilweise von einer feinen Membran, der Bindehaut überzogen, die man in den Augenwinkeln unserer Hunde erkennen kann. Der Teil der nicht von der Bindehaut überzogen ist, enthält die Hornhaut, die direkt vor der vorderen Augenkammer liegt und völlig durchsichtig ist, damit das Licht in den Augapfel einfallen kann. Hier findet man auch keine Blutgefässe.
Vordere Augenkammer, Linse und Ziliarkörper: Die vordere Augenkammer ist ein mit Flüssigkeit ausgefüllter Raum, der zum Schutz der dahinter liegenden Linse, innerer Augenkammer und Blut- und Nervengefässe dient. Hinter der vorderen Augenkammer befindet sich die elastische Linse, welche durch eine Art Halteband aufgehängt ist, dies bezeichnet man auch als Ziliarkörper. Dieser Ziliarkörper beinhaltet den Zeliarmuskel, welcher für die Linsenkrümmung und damit für die Reflexbewegung der Akkomodation (=wölben der Linse, um den Abstand zum Bild das der Hund wahrnehmen will, einzustellen und damit die Schärfe) zuständig ist. Daneben befindet sich im Ziliarkörper auch die Zeliardrüse, die das Kammerwasser produziert und somit für den Augeninnendruck und die Ernährung der Linse und der Hornhaut zuständig ist.
In der Mitte der Iris liegt die runde Pupille, das Sehloch, welche durch zwei Muskeln gesteuert wird. Hier werden Lichteinfall und Lichtstärke durch verengen oder erweitern geregelt.
Im Hundeauge finden wir besonders viele Stäbchen, die besonders lichtempfindlich sind, das Bild aber nicht in Farben zeigen, dafür gibt es weniger Zapfen, die weniger lichtempfindlich sind, dafür aber Farben registrieren können. Hinter der Netzhaut, in der Aderhaut eingebettet, findet sich beim Hund eine spiegelähnliche Fläche, die sogenannte
Diese Erklärungen sind mit Sicherheit nicht besonders profimässig, aber ich denke man kann sich so einen kleinen Überblick verschaffen. Für Kritik oder Anregung in diesem Bereich bin ich aber immer offen.
Auge hund
Breitenseer Straße 16
Erkrankungen der Augenlider sind ein häufiges Problem bei Hunden und Katzen und können unbehandelt zu schmerzhaften Veränderungen der Hornhaut bis zum Verlust des Auges führen. Symptome sind ein vermehrter Tränenfluss, eine engere Lidspalte und eine gerötete Bindehaut.
Diese Erkrankung tritt bei kurzschnäuzigen Rassen auf. Durch eine prominente Nasenfalte kratzen dessen Haare auf der Hornhaut (Nasenfaltentrichiasis). Es besteht meist ein Entropium (Roll-Lid) am inneren Unterlid und eine zu große Lidspalte (Makroblepharon). Bei dieser Konstellation in Verbindung mit einer meist flachen knöchernen Augenhöhle besteht die Gefahr eines Vorfalls des Augapfels bei einem vergleichbar geringen Trauma. Außerdem kann es zu einer Schädigung der Hornhaut kommen. Die Therapie besteht in der chirurgischen Verkleinerung der Lidspalte und der Korrektur des Rolllides.
Ektopische Zilien sind Wimpern, die durch die Bindehaut brechen und somit durch den ständigen Reiz die Hornhaut schädigen können. Sie sollten chirurgisch entfernt werden.
Das Ektropium ist das auswärts Rollen eines Teils oder des gesamten Lides und kommt häufiger am Unterlid vor. Es führt zu einer Exponierung von Bindehautgewebe und somit zu einer Bindehautentzündung und Tränenfluss. Es kann entweder primär oder erworben (z.B. durch Verletzungen) sein. Das primäre Ektropium kommt vor allem bei Rassen wie dem Bernhardiner, dem Bloodhound, der Dogge, dem Neufundländer, dem Bullmastiff und verschiedenen Spanielrassen vor. Es ist oft mit einer zu großen Lidspalte und einer Laxheit der Lider verbunden.
Die Therapie erfolgt durch eine chirurgische Lidkorrektur. In leichten Fällen muß nur ein keilförmiges Stück aus dem Lid entfernt werden. Meist ist es jedoch auch notwendig, die zu große Lidspalte zu kürzen, den äußeren Lidwinkel am Ligamentum orbitale (ein Band am äußeren Rand der knöchernen Augenhöhle) zu fixieren oder überschüssige Stirnhaut (z.B. beim Shar Pei oder Chow Chow) an der Knochenhaut der Stirn zu fixieren.
Bei der Distichiasis kommt es zu einem Wachsen kleiner Härchen aus den Ausführungsgängen der Meibom’schen Drüsen, die am Lidrand liegen. Sie können auf der Hornhaut kratzen und diese so schädigen und Schmerzen verursachen. Die Härchen sollten nicht einfach ausgezupft werden, da sie sonst als Borsten nachwachsen und die Hornhaut somit noch stärker schädigen können. Es ist eine chirurgische Entfernung mittels Elektroepilation oder Vereisung (Kryotherapie) – je nach Anzahl der Härchen – angezeigt.
Umfangsvermehrungen am Lidrand sind meist gutartige „Tumore“ der Lidranddrüsen. Sie sollten chirurgisch entfernt werden, solange sie noch klein sind. Dies ist dann mit einem keilförmigen Schnitt möglich. Übersteigt die Größe ein Drittel der Länge des Lidrandes, so muss eine aufwändigere Schiebeplastik durchgeführt werden, um Ersatz für den fehlenden Lidrand zu schaffen.
An der Innenseite des 3. Augenlides sitzt die Nickhautdrüse, die etwa ein Drittel der Tränenflüssigkeit produziert.
In Folge einer Bindegewebsschwäche oder einer chronischen Reizung durch Lidfehlstellungen kann die Drüse anschwellen und über den Nickhautrand vorfallen. Sie sollte dann chirurgisch reponiert werden. In seltenen Fällen führt auch die Gabe einer kortisonhältigen Augensalbe zur Heilung. Liegt eine Lidfehlstellung vor, sollte diese korrigiert werden.
Auf keinen Fall darf die Drüse entfernt werden, da dies zu einem trockenen Auge und den damit verbundenen Problemen (siehe dort) führen kann.
Fehlgestellte Haare der Augenumgebung können die Hornhaut reizen und so zu einer Dunkelfärbung bis zu einer Hornhautperforation führen. Ein chirurgischer Eingriff ist die Therapie der Wahl.
von der Tränenkarunkel ausgehende viel zu lange Haare schwimmen auf der Hornhaut.
Augenentzündungen beim Hund
Der Begriff Augenentzündung kann für eine ganze Reihe von verschiedenen Erkrankungen rund um das Hunde-Auge stehen. Diese Erkrankungen gehen auf sehr unterschiedliche Ursachen zurück und sind unterschiedlich schwerwiegend. Aufmerksamkeit sollte eine Augenentzündung beim Hund schon deshalb finden, weil sie auch Begleitsymptom von schweren inneren Erkrankungen sein kann. Oft ist die Augenentzündung, vor allem auch die rezidivierende (wiederkehrende) Bindehautentzündung, ein Anzeichen für ein geschwächtes Immunsystem des Tieres und einen allgemein schlechten Zustand. Hier sollten Tierhalter aufmerksam werden.
Was ist eine Augenentzündung?
Zur Lokalisation von Augenentzündungen sei die Anatomie des Hundeauges kurz skizziert:
Das Auge liegt in der Augenhöhle, die rund um den Augapfel mit entsprechender Muskulatur umgeben ist.
Der Hund hat drei Augenlider, die an den Augapfel angebunden, dem Schutz des Auges dienen. Das untere und obere Augenlid sowie die verknorpelte Nickhaut sind mit einer Schleimhaut überzogen, der sogenannten Bindehaut. Außen wird der Augapfel von der elastischen, durchsichtigen Hornhaut überzogen. Tränenkanäle und Drüsen säumen teilweise die Augenlider. Die innerste Hautschicht des Augapfels bildet die Netzhaut oder Retina.
Ursachen einer Augenentzündung
Bestimmte Rassen leiden sehr häufig an Bindehautentzündungen. Dies kann der Fall sein, wenn zuchttechnisch besonders große „Kulleraugen“ erwünscht sind (Mops, Boxer, Französische Bulldogge) oder die Lidränder behaart gezüchtet werden (Cocker Spaniel) sowie die Lidspalte zu groß oder zu klein ist. Weiterhin leiden junge Tiere oft unter länger anhaltenden Entzündungen des dritten Augenlides - der Nickhaut - die dann mit kleinen Knoten überzogen ist und das Auge permanent reizt. Die Störung wächst sich meist mit wachsendem Lebensalter des Hundes aus, da sich die Nickhaut dann weiter schließt.
Umwelteinflüsse und Krankheitserreger
Als äußere Ursachen von Augenentzündungen kommen allergieauslösende Faktoren wie Pollen und Staub in Betracht. Weiterhin können Viren (zum Beispiel Herpes), Pilzsporen, Bakterien, Luftzug, Verletzungen von außen und Sand Entzündungsvorgänge rund um das Auge hervorrufen. Auch Parasiten können das Auge befallen. Schließlich treten Augenentzündungen im Gefolge von schweren Infektionskrankheiten wie Staupe oder Hepatitis auf. Bei der Staupe können sogar Hornhautblutungen und Hornhautablösungen drohen. Seltene Tumorerkrankungen können im Augeninneren Entzündungsvorgänge auslösen. In seltenen Fällen treten Entzündungen als Folge von Nervenlähmungen auf, die zu hängenden Augenlidern und ähnlichen Erscheinungen führen. Auch das Glaukom kann von Reizungszuständen an den Augen begleitet werden.
Bestimmte Rassen neigen genetisch bedingt zu einer Erhöhung des Augendrucks, dazu zählen etwa die Rassen Cocker Spaniel, Basset und Kleinpudel. Schließlich können bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie der Diabetes mellitus Augenentzündungen begünstigen. Fremdkörper im Auge lösen schließlich Entzündungen aus. Selten löst ein starker Vitamin A-Mangel Entzündungsvorgänge an der Hornhaut aus.
Symptome einer Augenentzündung
Je nach Art und Schwere machen sich Augenentzündungen durch verschiedene Symptome bemerkbar. Bindehautentzündungen sind regelmäßig durch Rötungen, Schwellungen, erkennbaren Juckreiz und Ausfluss gekennzeichnet. Der Ausfluss kann klar oder aber eitrig gelblich sein. Es entsteht bei betroffenen Tieren häufig die klassische "Tränenstraße", die durch den ständigen Flüssigkeitsablauf unter dem Auge seitlich deutlich erkennbar ist. Betroffene Tiere versuchen oft, sich mit der Pfote am Auge zu kratzen oder zu reiben. Die Hunde können lichtscheu reagieren und versuchen, sich Berührungen am Auge und im Kopfbereich zu entziehen. Allgemein scheint der Hund angeschlagen zu sein und zieht sich gern zurück.
Im Zusammenhang mit Infektionskrankheiten können Futterverweigerung, Erbrechen, Fieber und Schwächezustände hinzukommen. Bei Entzündungen im Augeninneren kann sich das Sehvermögen verändern, was zu ungeschicktem Verhalten des Tieres führen kann.
Herpesinfektionen zeigen sich durch die typische Bläschenbildung, die im weiteren Verlauf Flüssigkeit abgeben. Symptom für schwerwiegende entzündliche Erkrankungen kann auch der sogenannte Nickhautvorfall sein, dabei fällt das 3. Augenlid dauerhaft gelähmt nach vorn. Im Rahmen schwerer Gesamterkrankungen des Tieres, die mit Abmagerung und Auszehrung einhergehen, begegnet man dem Nickhautvorfall ebenfalls.
Diagnose der Augenentzündung
Bindehautentzündungen und Hornhautentzündungen sind relativ leicht durch eine äußerliche Untersuchung beim Tierarzt zu erkennen. Auch der Laie und Tierhalter erkennt im Regelfall, dass ein Teil des Auges entzündet ist. Prozesse im Inneren der Augen können häufig nur mit entsprechenden speziellen Instrumenten von qualifizierten und auf die Augenheilkunde spezialisierte Veterinäre festgestellt werden.
Behandlung der Augenentzündung beim Hund
Die Augenentzündungen werden je nach Ursache antibiotisch, reizlindernd, antiallergisch, antiparasitär oder virostatisch behandelt. Naturheilkundliche Mittel bekämpfen den Entzündungsprozess selbst oder wirken ebenfalls gegen andere Ursachen an.
Schulmedizinische Behandlung durch den Tierarzt
Der Tierarzt hält eine Anzahl von Tropfen, Salben und Gelen bereit, welche die spezifische Entzündung bekämpfen helfen. Häufig geht man bei der klassischen Konjunktivitis oder Keratitis mit Antibiotika vor, die gegen unspezifische Entzündungsvorgänge eingesetzt werden, weil man von bakterieller Besiedlung ausgeht. Bei Allergien helfen antiallergische Produkte. Handelt es sich um eine Augenentzündung im Gefolge einer Infektionskrankheit wie Staupe wird die Augenentzündung symptomatisch mitbehandelt, grundsätzlich muss aber die zugrundeliegende Grunderkrankung behandelt werden.
Operation - wann wird sie notwendig?
Operative Eingriffe können im Zusammenhang mit Tumorgeschehen notwendig werden. Sie werden regelmäßig von auf Augenheilkunde spezialisierten Tierärzten vorgenommen. Operationen können auch notwendig sein, wenn sich etwa als Komplikation von Entzündungsvorgängen oder angeboren Lidränder einwärts drehen. Diese Phänomen tritt auch bei Augenwimpern auf. Ein akutes Glaukom kann eine Operation ebenfalls erforderlich machen, ebenso wie bestimmte Fremdkörper. Getreidespelze, sogenannte Grannen, dringen oft tief in den Körper ein, wobei auch das Auge nicht immer verschont bleibt.
Symptomatische Homöopathie
Die Homöopathie hält eine ganze Anzahl an symptomatischen Mitteln bereit, die vor allem bei unkomplizierten Bindehautentzündungen sehr gut einsetzbar sind. Für die Selbstbehandlung eignen sich besonders unkomplizierte Formen von Bindehautentzündungen oder Tränenkanalentzündungen, vor allem bei allergischen Prozessen. Noch besser wirkt eine auf das Tier zugeschnittene Konstitutionsbehandlung.
Für den Kauf von homöopathischen Mitteln empfehlen wir die deutsche Versandapotheke medpex.
Pflanzenheilkunde und andere naturheilkundliche Mittel
Aufgüsse von Salbei, Schafgabe und Eibisch, die man sich in der Apotheke zusammenstellen lassen kann, zeigen gute Erfolge, wenn das Tier sich entsprechende lauwarme Auflagen und Spülungen gefallen lässt. Kamille gehört im Übrigen nicht ins Auge - Hornhautschäden sind durch die Kamille möglich. Augentropfen mit Hyaluronsäure und kolloidalem Silber wirken entzündungshemmend und vorbeugend.
Die unbehandelte Augenentzündung und ihre Folgen
Unbehandelte Augenentzündungen können im Ernstfall bis zur Erblindung führen.
Auf der Hornhaut können durch Verletzungen und Entzündungsvorgänge bleibende Narben entstehen, die das Sehvermögen ebenfalls einschränken können. Auch sind Hornhautrisse und weitere Folgen nicht auszuschließen. Augenentzündungen sind schmerzhaft und belasten das betroffene Tier stark. Verbirgt sich hinter der Augenentzündung eine Infektionskrankheit, ist diese im Regelfall schwer. Sie erfordert unverzügliche Behandlung.
Vorbeugung einer Augenentzündung
Bekannte Allergieauslöser und andere äußere Umstände wie Zugluft können vermieden werden. Bei genetisch vorbelasteten Rassen sollte die Augenumgebung mit geeigneten Pflegetüchern regelmäßig gereinigt werden und den Augen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Da wiederkehrende Augenentzündungen häufig mit einem geschwächten Immunsystem einhergehen, sollten betroffene Tiere auch in dieser Hinsicht besonders gepflegt werden. Dazu gehört eine qualitativ hochwertige Ernährung ebenso wie eine artgemäße Haltung. Auch homöopathische Konstitutionsbehandlungen wirken an dieser Stelle oft erstaunlich gut.
Etwa 8 Mio. Hunde leben in deutschen Haushalten - gesorgt wird sich um die Vierbeiner wie um das eigene Kind. Mit dieser Seite möchte ich euch gern leicht verständliche Informationen rund um die Hundegesundheit zur Verfügung stellen. Zur Seite steht mir eine Tierheilpraktikerin, die das ganze fachlich abrundet.
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Augenentzündungen beim Hund – Das sollten Sie wissen
Sie sehen nicht nur nicht schön aus, sondern sind auch schmerzhaft und störend: Augenentzündungen. Wie Sie sie bei Ihrem Hund erkennen, wie sie sie behandeln können und wie Sie den lästigen Entzündungen vorbeugen, das erklären wir in diesem Artikel.
Ist das Auge rot, tränt, oder eitert es, ist die Augenentzündung offensichtlich. Manchmal ist jedoch nur weniger zu erkennen und der Hund kratzt und reibt „nur“ häufig über die Augenlieder. Wann immer Sie eine Veränderung am Auge feststellen, ist es Zeit für einen Besuch beim Tierarzt Ihres Vertrauens.
Die Behandlung bei entzündeten Augen hängt von der Schwere der Entzündung und den auftretenden Symptomen ab. Handelt es sich um eine leichte Erkrankung, reicht es manchmal, das Auge mit einem Wattepad und warmen Wasser mehrmals täglich behutsam zu säubern. Oftmals ist diese „einfache“ Behandlung jedoch nicht mehr ausreichend. Dann müssen antibakterielle Cremes oder flüssigkeitsspendende Tropfen her, um das Auge Ihres Hundes in der Heilung zu unterstützen. In besonders schwerwiegenden Fällen kann auch eine Gabe von Antibiotika notwendig werden. Dies ist immer dann der Fall, wenn großflächige Entzündungen mit starker Eiterbildung auftauchen oder weitere Komplikationen die Erkrankung erschweren. Näheres dazu und auch Tipps und Tricks zur Eingabe der Medikamente wird Ihnen ihr Tierarzt liefern.
Am schönsten ist es natürlich, der eigene Hund fängt sich eine derartige Entzündung gar nicht erst ein und geht allen damit einhergehenden Problemen aus dem Weg.
Dafür können auch Sie als Tierbesitzer einiges tun. So ist das regelmäßige, vorsichtige Säubern des Auges mit lauwarmen Wasser und einem Wattepad eine gute Möglichkeit, Entzündungen zu verhindern. Starke Belastung des Auges, beispielsweise durch Windzug beim Autofahren oder Sandstürme am Urlaubsort, sollten wenn möglich ganz vermieden werden.
Manche Hunde sind prädestiniert für Augenentzündungen. Produzieren sie von Haus aus zu wenig Tränenflüssigkeit, kann es häufig zu Erkrankungen des Auges kommen. Mit speziellen Tropfen und regelmäßiger, prophylaktischer Gabe kann das verhindert werden. Auch dazu wird Ihnen Ihr Tierarzt Rede und Antwort stehen.
Erkrankung von Normalzustand unterscheiden
Nicht jedes Auge das tränt, ist entzündet. Hunde mit „kurzen Nasen“ wie beispielsweise Möpse neigen zu tränenden Augen. Ihre Tränenkanale sind verkürzt, das Auge „läuft“ über und Tränenflüssigkeit fließt aus dem Auge in das Fell. Häufig zeichnen sich dann dunkle Spuren ab. Ist die Flüssigkeit jedoch klar und nicht eitrig und sind auch sonst keine weiteren Symptome zu erkennen, kann es sich hierbei um einen ungefährlichen, anatomisch bedingten „Normalzustand“ handeln, der keiner Behandlung bedarf.
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© Foto: David Noah1 / flickr.com
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Anatomie & Funktion des Auges
Das Auge besteht aus zwei wichtigen Abschnitten: Dem vorderen und dem hinteren Augenabschnitt.
Anmerkungen
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass Heidelberg Engineering als Gerätehersteller keine Untersuchungen durchführt. Eine professionell durchgeführte augenärztliche Untersuchung kann und darf nur von Ihrem behandelnden Augenarzt erfolgen und ist für eine exakte Diagnosestellung, Therapieempfehlung sowie Verlaufskontrolle unbedingt notwendig.Heidelberg Engineering kann keine Fragen zu einzelnen Krankheitsbildern beantworten oder Diagnosen stellen. Bitte wenden Sie sich in diesen Fällen an Ihren behandelnden Augenarzt oder an eine Augenklinik.
Die Diagnostikgeräte aus dem Hause Heidelberg Engineering stellen für Ihren behandelnden Augenarzt bei der Diagnosestellung eine Unterstützung dar. Bitte beachten Sie jedoch, dass aufgrund nur einer einzigen Untersuchung keine diagnostische Entscheidung getroffen werden sollte.
Zur klinischen Beurteilung eines Patienten sollte Ihr Arzt sich immer ein umfassendes Bild machen. Aus diesem Grund wird er immer noch weitere klinische Informationen wie z. B. die Familienhistorie, den Krankheitsverlauf, das Sehvermögen, den Augeninnendruck oder eine Untersuchung mit der Spaltlampe in seine Diagnose einbeziehen.
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